Der große Tathagata:
Lockruf aus dem lodernden Flammenhaus
Kommentar: Eine Liebes-Erklärung
Teil 3: Kommentierung der einzelnen Kapitel
XI-A. Christus oder Buddha? – Buddha in Christus? Christus in Buddha?
XI-A. Christus oder Buddha? – Buddha in Christus? Christus in Buddha?
→ zur Erzählung: Kapitel XI
→ zur Kurzfassung von Kapitel XI
→ zum Kommentar des vorausgehenden Kapitels
→ zum Kommentar des nächsten Kapitels
Nicht nur der Inhalt seiner Lehre (Aufruf zur Selbst-Aufgabe und Lösung von allen irdischen Anhaftungen) A und sein Verkündigungsstil als gleichnis-erzählender Wanderprediger, B sondern insbesondere auch seine Biographie rücken Siddharta Gautama, den Buddha, in die Nähe des Jesus von Nazareth, des Christus. C
Auch die übernatürliche Vorgeschichte, welche man im Mahayana-Buddhismus dem (in diesem Traditions-Strang des Buddhismus regelrecht zum Welt-Erlöser und -Heiland aufgestiegenen) vergotteten Siddharta Gautama als dem ewigen Buddha, dem großen Tathagata, nachsagt, der vor Urzeiten in den hauslosen Stand getreten ist, erinnert stark an die der göttlichen Prä-Existenz des vorgeburtlichen Christus und dessen Entäußerung hin zum Nichts eines menschlichen Daseins, um hernach hierfür zu(m) Gott erhoben und mit Gott eins zu werden. D1
Auch der historische Siddharta Gautama ging diesen Weg der Entäußerung, verließ er doch seinen königlichen Palast und seine liebsten Anverwandten – Vater, Mutter, Frau und Kind – und nahm schlimmste Entbehrungen auf sich, um – als Königs-Prinz dem unerdenklich herrlichsten Prunk entledigt – freiwillig und selbstlos in der `Knechtsgestalt´ eines Bettelmönches für alle Welt die Erlösung aus diesem `Samsara´ E zu finden. F1 Darum auch wurde er (christlich formuliert) erhöht G und gewürdigt in der Ewigkeit des großen Tathagata ein- und aufzugehen, eins mit dieser göttlichen Wirklichkeit zu werden, die den ganzen Kosmos durchdringt. H1 Damit zeigt sich Buddha beseelt von der selbstlosen Liebe I1 des ewigen Tathagata, der diesen Weg in den `hauslosen Stand´ nach der „Lotus Sutra“ schon vor unzähligen Zeitaltern beschritten haben soll D2 – wie auch von der Liebesnatur und dem mitleidsvollen Wesen Jesu Christi, das voll Einfühlungsvermögen ist und mit-leidet, auch mit der geringsten, unscheinbarsten Kreatur. J
Dieser Weg der Entäußerung wurde in den vorausgehenden Kapiteln erzählt. So könnte man in der nun folgenden Episode fragen: Ist hier, in diesem Kapitel, nun von Christus oder von Buddha die Rede? K (vgl. Vorwort / 045)
Dieses Kapitel scheint mehr auf Siddharta Gautama hinzuweisen. Denn das erhabene Zicklein (der irdische Buddha oder Christus) tritt hier unter den Zicklein auf, die allein auf ihre eigene Kraft vertrauen und die Religionsgruppen des Pantheismus stellen (wobei hier das Göttliche – in Sinne Buddhas – als eine allen Geschöpfen und Herzen innewohnende a-personelle göttliche Urkraft der Liebe verstanden wird). Auch kündet ihnen jenes Zicklein nichts von der Aushilfe irgendwelcher erhabener Hirschwesen (Götter/Polytheismus) oder eines großen höchsten Büffels (Gottes/Monotheismus), sondern lediglich, dass sie in sich selbst übernatürliche Kräfte finden, welche sie ihrer Erlösung aus ihrem Gefängnis entgegen ziehen, wenn sie nur sich selbst und alles, dem sie in diesem brennenden Haus anhaften, los lassen und sich davon lösen können. L1a-L2
Dies trifft wohl weniger auf die kultur-geschichtlich freilich weit religiöser gekleidete Botschaft des historischen Jesus von Nazareth zu und entspricht mehr der rein philosophischen Lehre des historischen Siddharta Gautama, wie sie im ursprünglicheren, älteren Theravada-Buddhismus tradiert wird, wo demgemäß Buddha auch keine Vergöttlichung erfahren hat, sondern lediglich als (regelrecht a-theistischer, a-gnostischer) Philosoph verehrt wird, der als erster einen für alle gangbaren Weg zur Erlösung gefunden hat.
Siddharta Gautama´s Beschreibung des von allen beschreitbaren Weges zur Erlösung war nämlich streng pragmatisch auf die `Methode´ konzentriert, I2 über den Weg der Übung analytisch-meditativer Betrachtung zur Erlösung vom vermeintlichen, illusorischen, eigenen ego-zentrischen, leid-vollen „ich“, dem man anhaftet, zu finden – in der letzten Erkenntnis, dass man dieses höchst leidvolle, flüchtige „Ego“ gar nicht ist, noch halten kann, M was die Kräfte selbstloser Liebe und empathischen Mitgefühls freisetzt.
Der bewusste Verzicht auf jeden metaphysischen Überbau sowie die regelrecht naturwissenschaftlich anmutende analytische Methode macht die Lehren des Buddha gerade auch für neuzeitliche, aller religiösen Vereinnahmung gegenüber kritischen, a-theistischen, a-gnostischen, ja, selbst nihilistischen Geistern so attraktiv N – und zeigt (auch ihnen, den A-Religiösen,) einen (mit- und nachvollziehbaren) gangbaren Weg zum Heil, der aber ebenso zu dem großen Ideal aller Religionen führt – zu selbstloser Liebe und unendlichem Mitgefühl gegenüber allem, was lebt. O1
Kapitel XI scheint also mehr auf Buddha abzuzielen als auf Christus. In den folgenden Kapitel dagegen wird das erhabene Zicklein dann aber wiederum (- wahrscheinlich jedoch nur Leser mit christlichem Hintergrund! -) mehr an Christus als an Buddha erinnern lassen, so dass sich hier erneut die Frage stellen wird: Wer ist nun das erhabene Zicklein? Buddha oder Christus? Oder kann es beides zugleich sein?
Wurde auch Christus zu einem Buddha, und in und über Jesus ebenso der „große Tathagata“, der „ewige Buddha“ sichtbar H2 – wie manche Buddhisten glauben? Oder war es umgekehrt: Erlebte Buddha bei seiner Erleuchtung eine Wiedergeburt im himmlischen Christus, L2 der in Wahrheit letztlich der von den Buddhisten als Ewig-Vater verehrte große Tathagata und göttliche Ewig-Buddha ist, P1 welcher dadurch in Seinem Wesen und Seiner Lehre gleichsam in Buddha wiedergeboren wurde und in ihm – für das Morgenland – wie in vielen anderen Propheten Q für das Abendland – eine erste, vorläufige menschliche Gestalt annahm? R
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
Leuchtet also durch Buddha in Wahrheit schon Christus? War jener höchst wahrhaftige Herzenssucher, der sich von seiner Sinn- und Wahrheits-Suche, der Suche nach der Erlösung – nicht allein für sich, sondern für alle Menschen – von nichts und niemanden abbringen und weg verführen ließ, dafür schlimmste Entbehrungen und Kasteiungen auf sich nahm, F2 wenn auch nicht dem Namen nach, so doch dem Geiste nach ein Heiliger, ein Christus Christi, ein Christ? H3, L1b-L2 War jener abendländische Prophet schon beseelt von dem Geist des prä-existenten Christus, von der ganzen Fülle der Gottheit, S die schließlich – spätestens nach Buddhas Erhöhung zu Ihr hin T – durch ihn sprach und sich mitteilte, und damit noch vor Ihrer In-Karnation (und höchst-persönlichen Fleisch- und Mensch-Werdung in Jesus von Nazareth) U ein erstes menschliches Gesicht bekam? Dann wäre Buddha den wahrhaftigen Suchern des Morgenlandes zu einem Mittler, V Licht, W Erlöser X und Gott (von Gott) geworden, wie Mose den wahrhaftigen Suchern des Abendlandes, Y so dass jenem Buddha wie allen jüdisch-christlichen Heiligen bleibend auch Ehre gebührt, wie er die Wahrheit geehrt hat und ihr zur Sprache verholfen hat. Z
Ist also Buddha in Christus zu finden – oder Christus in Buddha? Auf jeden Fall steht der pazifistische Buddhismus als Religion der Liebe und des Mitgefühls mit allen Lebewesen dem Christentum näher als jede andere Religion. So könnte man – aus einer religiös nüchtern-selbstdistanzierten, allein von Wahrhaftigkeit geprägten Perspektive aus AA – wohl auch als Christ Buddha ebenso als einen von Christus beseelten vor-christlichen orientalischen Heiligen betrachten, durch den Christus strahlt und der dadurch Anteil an der Erlöserschaft Christi erworben hat, indem er den Völkern des Morgenlandes zu einem Licht wurde, das den Weg zur Erlösung weist, so dass er ihnen – als hilfreicher sie begleitender und geleitender ewiger Pilger, gleich einem christlichen Heiligen von Christus zur Seite gestellt – zum Gott (von Gott) und zum Christus (einem Christen Christi) AB wurde.
Allein die Wirkungsgeschichte der Botschaft Buddhas – der Umstand, dass die Lehren Buddhas über mehrere Jahrtausende schier weltweite Verbreitung fanden und sich selbst auch gegen das Christentum wohl behaupten konnten – zeigt augenfällig, dass jener einfache Mann in einem Bettlergewand, der als gleichnis-erzählender Wanderprediger durch die Lande zog, unter einer großen göttlichen Segnung gestanden haben muss, dass seine Lehren, sein Wesen und seine Person über die Jahrtausende hinweg bis in die Postmoderne hinein für Menschen aller Kulturen und Religionen – ja selbst für A-Religiöse und Atheisten – nichts von ihrer zeitlosen schier übernatürlichen, göttlichen Anziehungskraft verloren haben. AC
Siddharta Gautama muss auf seine Zeitgenossen eine noch stärkere Ausstrahlung gehabt haben als Mahatma Gandhi in unserer Zeit. Denn wiewohl noch kaum ein Jahrhundert vergangen ist, ist von letzterem Heiligen schon heute weniger Menschen bekannt als von Buddha, obwohl Gandhis Zeitgenossen urteilten, spätere Generationen würden kaum glauben können, dass ein einfacher Mensch aus Fleisch und Blut von solcher inneren Größe und Herzensweite je über den Erdboden gegangen ist. AD So könnte man rechtens den Buddhismus als das „Christentum des Orients“ bezeichnen, wie das Christentum als den „Buddhismus des Okzidents“.
Manche werden einwenden: Kann, darf man aber denn jenen Buddha-Tathagata gleichsam zu einen weiteren Christus (einem Spiegelbild Christi und Mit-Christus) erheben, wo es doch nur einen Christus gibt? Muss dann jener andere Christus nicht vielmehr ein Anti-Christus und diabolisches Irrlicht sein, dass nur, um zahllose arme Seelen zu verführen, die Gestalt des Christus annimmt? – AE … zumal doch Buddha offensichtlich zur Religion und irgend einer höheren Gottesperson ein höchst kritisches Verhältnis pflegte! Stellt überdies sein pragmatischer Weg zur Erleuchtung, dem man zu folgen hat, wenn man Erlösung finden will, nicht einen Aufruf zur Selbst-Erlösung dar?
Was letzteren Vorwurf betrifft, so muss man gegen-halten, dass ebenso Jesus von Nazareth dazu aufrief, Seinen Worten und Beispiel zu folgen, wenn man zur erlösenden Erkenntnis der Wahrheit durchdringen wolle, AF wie auch sowohl Er als auch Seine folgenden Apostel durchaus klare Worte fanden, dass es mit bloßem Für-Wahr-Halten vorgesetzter Glaubenssätze und dem herz- und gedankenlosen Nachplappern vorgefertigter Gebete keineswegs getan ist und solche religiöse Heuchelei wohl mehr von der Wahrheit abbringt, als ihr zuzuführen AG – was jene ersten Christen einschließlich Christus selbst doch wieder stark in die Nähe des (so aller aufgesetzten Religiosität gegenüber höchst kritischen) Buddha rückt! AH So sagte man Christus ebenso wie Buddha allerschlimmste Gotteslästerung und Blasphemie nach. AI
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 44. Die Lehre des Buddha im Brief des Jakobus
Wenn es schließlich, was niemand bestreitet, nur einen Weg zum Heil gibt – den der Liebe, und wenn an der Liebe – und an der Liebe allein! – zu erkennen ist, O2 wer diesen Weg beschreitet und wer nicht, wie immer dieser sich selbst nennen und bezeichnen mag, dann muss umgekehrt die Frage berechtigt sein, ob jener höchste vergöttlichte Buddha, Tathagata, in dem kein anderes Wesen als eben solche selbstlose Liebe, Mitleid und Mitgefühl, Gnade und Barmherzigkeit von so vielen von je her gesucht und – wohlgemerkt! – auch gefunden wird, noch ein anderer als Christus (oder ein durch und durch von Christus Beseelter) wirklich sein kann – bekennt Christus doch von sich, dass keiner zum göttlichen Abba-Herzen durchdringt als allein durch Ihn. P2
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
(078) (078b) Wo jemand also die auf-richtende, aus-richtende Abba-Liebe erlebt, da kann – nach christlichem Glauben und Bekenntnis – gar kein anderer als Christus im Spiel sein.
Schließlich mahnte Jesus in Hinblick auf andere, die – wie Er – in der Kraft der göttlichen Liebe wirkten, aber sich weder Ihm, Christus, noch den Seinen, den Christen, anschießen wollten, … in Hinblick auf solche mahnte Jesus Seine Anhänger, sie sollten sich ja unterstehen, jene anderen zu einer Bekehrung zu ihrem Glauben zu nötigen oder solchen gar irgend etwas abzusprechen. AJ Jesus hatte wohl den Weitblick, den vielen Seiner heutigen `Vertreter´ leider fehlt, dass die Allmacht – wie immer man Sie denn nun nennen mag – ein höchst breit und bunt gefächertes Bodenpersonal hat, um ihren ganzen Tiergarten in Ihre Arche zu bringen. AK
Weiter bekannte Christus von Seinem liebenden allmächtigen Vater, der allein aller Menschen Herzen ins Heil ziehen könne, dass jener göttliche „All-Abba“ noch weit größer und großartiger sei als Er, Jesus, selbst. Damit zeigte Jesus Christus doch schon an, dass der Wirkungsbereich jenes noch größeren, noch großartigeren All-Abbas sogar noch unendlich weit über Seine, Jesu Christi, eigene Heilswirksamkeit – wie auch die Seines Erlöser-Namens – hinaus reichen würde! AL
- ↑A vgl. Mt 10,39; 16,24-26; Luk 12,15; Mt 6,19-21; 19,21-22
- ↑B vgl. Mk 4,33
- ↑C biographische Parallelen zwischen Buddha und Christus: Verheißungen über sein bedeutungsvolles Leben, das aller Welt Erlösung bringt (vgl. Mt 1,18-23; Luk 2,25-38); äußerste Angriffe (in Form von Versuchung, Verführung durch den buddhistischen Satan Mara und dessen Töchter) aus der dämonischen Finsterniswelt vor seinem Auftreten in der Öffentlichkeit (vgl. Luk 4,1-2.14-15); sein Abstieg in die Entäußerung äußerster Niedrigkeit (vgl. Phil 2,6-8), um aller Welt das Heil zu bringen; die Vermittlung des unbeschreiblichen Göttlichen durch vielfältige Gleichnisse und Bildreden (vgl. Mk 4,33).
- ↑D1 ↑D2 vgl. Phil 2,6-11
- ↑E `Samsara´ meint den Teufelskreislauf des sinnlos sich drehenden „Rades der Wiedergeburt“ (vgl. Jak 3,6: „trochos tes geneseos“), das – alles in allem – immer leidvoll ist und nur zu Leid führt: Denn auch einem zeitweilig glücklichen Leben ist immer wieder ein umso jäheres, schmerzlicheres Ende beschert, was alle dem `Samsara´ unterworfenen Wesen mit Angst erfüllt – so dass das „Galgal“, das „Räderwerk“, um und um mit angstvollen Augen des Grauens besetzt ist (Ez 1,15-18), die jenes „Gilgul Neschamot“, das „Rollen der Seelen“, erschaudern lässt.
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑F1 ↑F2 Buddha ist ein Beispiel für die Wahrheit der Zusage Jesu, dass, wer immer suchen wird, auch finden soll: vgl. Mt 7,7; Luk 18,29-30
- ↑G vgl. Mt 23,12; Phil 2,6-11; Eph 2,6
- ↑H1 ↑H2 ↑H3 (028) „Tathagata“ bezeichnet den Vollendeten (vgl. Hebr 12,22-23.1), den auf den Weg der Wahrheit zur höchsten Erleuchtung gelangten Buddha: den „in die Soheit Gegangenen, aus der Soheit Kommenden“, der mit dem kosmischen Prinzip, der nicht-bedingten göttlichen Essenz des Universums eins und identisch geworden ist: mit der „Soheit“ des Seins selbst, die damit letztlich „Tathagata“ an und für sich ist.
Tathagata ist also (letztlich) das Göttliche, der göttliche Urgrund allen Seins, die Ur-Gottheit, die aus nichts anderem als in und aus sich selbst hervorgeht, lebt, anfangs- und endlose Lebendigkeit hat und ewig besteht und aus einem Vollendeten (Buddha), in Sie Eingegangenen, in Ihr Aufgegangenen (nur) hervorstrahlt. „Tathagata“ kann (ähnlich wie „Brahman“) a-personell als Kraft, Macht, Energie (Theravada-/Hinayana-Buddhismus; Pali-Kanon) wie personell in maskuliner wie femininer Gestalt sowie als androgyne, übergeschlechtliche Syzigie (Mahayana-Buddhismus; Lotos Sutra u.a. Sutren) gedacht werden. - ↑I1 ↑I2 Buddha lädt ein und rät, (wie übrigens auch Christus! – Joh 8,31-32; 4,14; 7,37-38) es einfach selbst auszuprobieren und zu überprüfen: „Komm und sieh!“ (Joh 1,39.46) „Verständige können es in ihrem Herzen feststellen!“ (So fährt Buddha fort.) Das bringt ihm einen Vertrauensbonus gegenüber all jenen ein, die sich als vermeintliche `Sprachrohre´ und auserkorene `Stellvertreter´ Gottes höchst-selbst (vgl. Röm 2,17-21) auf irgend eine diffuse, weder greif- noch bestreitbare höchste Offenbarung berufen (vgl. Mt 23,1; 15,3.6-9; I Petr 1,18: Schriftkritik am Alten Testament als verfälschte Überlieferung?! – ähnlich wie später bei Mohammed gegenüber der gesamten jüdisch-christlichen Bibel?).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 33. Buddha – beseelt von Christus?
- ↑J vgl. Eph 3,14-19; Kol 2,9-10; 1,27-29; II Kor 13,5; I Kor 13,4-7; I Joh 4,16
- ↑K Hebr 4,15; Hos 11,8; Jer 23,9; Thr 1,12; 2,11; II Kor 11,29; Mt 25,40.45; 18,5
- vgl. Act 8,32-34
- L1 ↑L1a ↑L1b Ähnlich verkündigte Christus, dass etwa Samariter (Nachkommen von Ansiedlern aus Babylon: II Reg 17,24-25), die Gott in anderen Bildern und Heiligtümern als die Juden verehrten (vgl. Joh 4,9.20.22.24) und nach jüdischer Ansicht dämonischen Irrglaubens erlegen waren (Joh 8,48), nach dem Gesetz der Liebe Gott und Seinem Reich näher stünden (Luk 10,25-37) als die vermeintlich Frömmeren, Orthodoxen (vgl. Mt 8,10-12) in ihrer lieblos-phärisäischen Gesetzestreue (vgl. Mt 23,23-28.15; 14,8-9; 7,15-16.21-23; 5,21-22, 7,1-5).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- L2 ↑L2 Vgl. Röm 1,14-15.28-29; 3,29; 9,30: Hier spricht Paulus – wohlgemerkt Heiden! – die Möglichkeit einer geistlichen Neugeburt (vgl. Joh 3,3.5) in einfachem abrahamitischen Kinderglauben (vgl. Röm 4,12) zu!
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- L1 ↑L1a ↑L1b Ähnlich verkündigte Christus, dass etwa Samariter (Nachkommen von Ansiedlern aus Babylon: II Reg 17,24-25), die Gott in anderen Bildern und Heiligtümern als die Juden verehrten (vgl. Joh 4,9.20.22.24) und nach jüdischer Ansicht dämonischen Irrglaubens erlegen waren (Joh 8,48), nach dem Gesetz der Liebe Gott und Seinem Reich näher stünden (Luk 10,25-37) als die vermeintlich Frömmeren, Orthodoxen (vgl. Mt 8,10-12) in ihrer lieblos-phärisäischen Gesetzestreue (vgl. Mt 23,23-28.15; 14,8-9; 7,15-16.21-23; 5,21-22, 7,1-5).
- ↑M Vergleiche hierzu Kapitel XXII, B / 046!
- ↑N Buddhas rein pragmatisch begründet atheistischer Ansatz, über Meditation (- meditative Betrachtung, Ergründung und Verinnerlichung der realen Gegebenheiten -) zur erlösenden Erleuchtung zu gelangen, kann somit eine Brücke vom Christentum bis zum überzeugtesten Atheistentum schlagen und hier ein Bindeglied sogar zu spirituellem Miteinander schaffen. Denn die mystische Erfahrung der Befriedung der Gedanken, Gefühle, der Seele und des Geistes bis hin zu totalem Ruhen, in dem eine überwältigende „Gegenwart“ und universale Einheit spürbar wird, vielleicht gar in mystischer Schau (wie bei Nahtod-Erlebnissen) das `Taborlicht´ wahrgenommen wird – ist bei allen die gleiche: Die einen nennen es „Christus“, die anderen „Buddha“, wieder andere „die kosmische Kraft“, „universale Energie“ – oder alle einfach nur „Liebe“.
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑O1 ↑O2 Die positive Wirkung jener gemeinsamen spirituellen Erfahrung in der Meditation lässt sich sogar an der Aktivierung bestimmter Bereiche des Gehirns nachweisen und messen: eine Steigerung und Erweiterung des empathischen Bewusstseins, Freisetzung von Einfühlungsvermögen, Sensibilität, Mitgefühl, Liebe, Gelassenheit, innere Seelenruhe, Ausgeglichenheit, intensivierte Achtsamkeit – der Kräfte also, die man – in unseren Breitengraden – gemeinhin dem Geist Christi zuschreiben würde und die Ihm auch allein (!) zuzuschreiben sind! (Vgl. Gal 5,22; Mt 7,15-23!)
Einfach nur Liebe! – schlichte, kindliche, unbedarfte, herzensreine, vertrauensselige, vorbehaltose Liebe (vgl. Luk 18,17; Mt 5,8) – das ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (Joh 14,6) – für Christen, Buddhisten, Hindus, Muslime, Profane, Atheisten, Agnostiker – alle (vgl. I Joh 2,1-2; 3,19-20; I Tim 4,10; Tit 2,11).- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
Das war auch die einzige Botschaft des Lieblingsjüngers Jesu, Seines Lieblings und `Busenfreundes´ Johannes (vgl. Joh 13,23). Der greise Apostel, der so überwältigende Visionen wie kein anderer erhalten hat, weit über selbst kosmische Umwälzungen hinaus (Apk 20,11; 21,1), sprach am Ende seines Lebens nicht mehr einengend bzw. ausgrenzend missverständlich von Christus – sondern nur noch von der Liebe (vgl. II Kor 4,16). „In der Liebe“ – das war für ihn „in Christus“ – und ohne diese Liebe: fern von Christus (I Joh 4,16.8). So eine arme Seele hat Christus nicht gesehen, noch erkannt (I Joh 3,6). Zum Schluss – so erzählt man sich – bestand seine Predigt nur noch aus drei schlichten Worten: „Kindlein! Kindlein! Liebet einander!“ (vgl. Joh 13,35; I Joh 3,16; 4,11)
Nach Jesu Worten soll jener Jünger – zeitlos, immer wieder – bis ans Ende aller Tage mit seiner schlichten Botschaft unter uns sein! (Vgl. Joh 21,22-23; Phil 1,21-26; XX./ 047!)- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 46. Die Bodhisattvas der Bibel
- ↑P1 ↑P2 „Abba, lieber Vater“ ist der universale – in allen Religionen zu findende! – Gottesname (Jes 63,16; Mal 1,11.14; 3,20), den nur der Heilige Geist Christi erschließen kann (Gal 4,6; Röm 8,15-21; 9,30). Wer den anruft, soll errettet werden und Ihn finden (Röm 10,12-13; Jer 33,2-3; Jes 57,15; 66,1-2): Dies Evangelium, das auch andere Religionen künden, gilt schon immer – universal! (Röm 10,18; Kol 1,6.23) – unabhängig von jeder Gottesvorstellung (Jes 41,4-7; 40,18.25).
Wo immer jemand zu diesem grenzenlos liebenden Abba-Herzen findet (vgl. Gal 4,6; Röm 8,15-16), was sein eigenes Herz nicht unverwandelt lassen kann (vgl. I Joh 3,6), da geschieht das – unabhängig von der Religion und dem Gottesbild – durch den Geist Jesu Christi! (vgl. Mt 11,25-30.27; 14,6; Röm 2,28-29; Jes 41,4-7; Mal 1,11.143,20; 078b).- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑Q vgl. Hebr 1,1-2. Propheten stellten in ihrem Wirken und Leben oft eine mitunter zum Verwechseln ähnliche `Vorschattung´ (vgl. Kol 2,17) der Person Christi dar (vgl. Act 8,32.34; Joh 1,6-8). Das apostolische Wort bescheinigt auch dem Heidentum in ihren Dichtern und Philosophen das Auftreten gottgesandter Propheten, greift deren vor-christliche Verkündigung auf und argumentiert mit ihr (Tit 1,12; Act 17,27-29).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑R Bei der geistlichen Wiedergeburt eines Menschen in Christus (vgl. Joh 3,3-6; I Kor 4,15; Phm 10) wird ebenso Christus in diesem wiedergeboren und will fortan zunehmend Gestalt in ihm gewinnen, durch ihn hindurch strahlen und wirken (Gal 4,19; 2,20; 3,28; Kol 1,27-29; 3,3-4.11; Joh 3,30).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑S vgl. Eph 3,17-20; Kol 1,27-29; 2,9-10; 3,3-4
- ↑T Buddha könnte also gewissermaßen den größten Heiligen des vor-christlichen Orients stellen, der wirkkräftig seine Nachfolger (vgl. I Kor 4,16; 11,1) vom Himmel her begleitet – wie das auch viele Christen von ihren Heiligen glauben; vgl. Eph 2,6; Luk 23,43; Phil 1,21.23; Hebr 12,1.22-24; Apk 14,13
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑U vgl. Joh 1,14; I Joh 1,1-2; Phil 2,7; Hebr 4,15; Röm 8,3
- ↑V Kann es neben Christus – dem einzigen Mittler (I Tim 2,5; Act 4,12; Joh 14,6) – noch eine andere Mittlerschaft geben? (I Joh 2,23!) Nach biblischen Zeugnis verrichten auch die Engel diesen Mittlerdienst der Fürsprache (Ijob 33,23-24), der doch allein Christus zukommt (Röm 8,34; Hebr 7,25).
Im Grund soll die ganze Christengemeinschaft in diesen messianischen königlich-hohenpriesterlichen Mittlerdienst (vgl. I Petr 2,9; Apk 1,6) der Fürsprache für alle (nicht-christlichen!) Menschen treten (I Tim 2,1-4), die alle in der (lediglich vor-erwählten) Christenheit (vgl. Joh 15,16; Act 10,41; Röm 8,18-21.22-25) erwählt sind (I Tim 4,10; Tit 2,11; I Joh 2,1-2), wie diese in Christus (Röm 9,1-3; 10,1; 8,32; I Kor 3,22-23; Eph 1,4.9-11.22-23). In und aus ihr, der Fürbitte leistenden Christenheit – im Himmel wie auf Erden (Apk 6,9-11; 8,1-14) – spricht Christus selbst in Seinem Heiligen Geist (Röm 8,26-27; I Kor 14,4).
Zählt man nun noch das `anonyme´ heidnische Christentum dazu (Röm 1,14-15.28-29), so tritt tatsächlich eine Unzahl von Heiligen in die Mittlerschaft des Christus (Hebr 5,1-4)! Auch schon Mose und Aaron wird solch ein Mittlerdienst zugesprochen (Gal 3,19-20), wie auch dem ganzen Volk Israel (Ex 19,5-6; Jes 44,1-2.21; 53,10-12). - ↑W Christus ist das Licht der Welt (Joh 8,12) – doch nicht Er allein: jeder, der von Ihm erleuchtet ist (Eph 5,14; Jes 60,1; 42,6), wird selbst zu einem Christus-Licht für alle anderen (Mt 5,14; Phil 2,15).
- ↑X Erlöser, Retter? – Kann das nicht nur Christus sein? – Nein, jeder kann und soll seinem Nächsten zum Retter und Erlöser, zu einem Christus werden! Vgl. Act 2,40; I Tim 4,16; Jdc 3,9; I Joh 3,16; Kol 1,24! Jesus war lediglich der erste Gesalbte (also Christus), der die empfangene messianische Salbung an die Seinen weitergibt, so dass die Christen als Gesalbte Christi ihrer Umwelt zu Christussen werden können (vgl. Joh 1,33.41; Act 2,33; II Kor 2,21-22).
- ↑Y vgl. Ex 4,16; 7,1; Hebr 1,9; messianische Inthronisationsworte für einen jüdischen König, der durch geistliche Zeugung (ähnlich wie bei den ägyptischen Pharaonen) in ein Sohnschaftsverhältnis zu Gott tritt: Ps 2,6-7; vgl. Joh 1,32; Luk 3,21-22
- ↑Z vgl. I Sam 2,30
- ↑AA Auch in Hinblick auf spirituelle Wahrheiten steht dem Christentum gegenüber anderen Religionen Bescheidenheit durchaus gut an! Vgl. I Kor 13,8-12; 3,18; Jer 13,34; Mt 5,21-22; 7,1-5; Röm 2,17-21.1-4.24.28-29!
- ↑AB Wie nach buddhistischem Glauben jeder Buddhist selbst die Buddhaschaft erlangen und vollends zum Buddha werden kann, so kann, und soll eigentlich sogar auch nach (- zumindest ur-)christlichem Verständnis jeder Christ seinen Mitmenschen zum Christus werden (I Tim 4,16) – und zwar in theologisch voll-umfänglichen Sinne: vollends erfüllt mit der göttlichen Liebe (Eph 3,17-19), erfüllt mit der spirituellen Kraft und Substanz des göttlichen Christus (Kol 1,27-29; 2,9-10; 3,3-4), dass dieser – bis zu einer regelrechten Wesens- und Identitäts-Verschmelzung (Gal 2,20; Joh 1,6-8) durch Seinen Jünger strahlt, spricht, handelt (Luk 10,16) und sogar noch größere übernatürliche Wunder als zu Seinen Lebzeiten wirkt (Luk 6,40; Joh 14,12; Mt 10,8; Mk 16,17-20; Act 5,12-16; 17,12), und der von Christi Geist beseelte Christ Christi in das Erlösungswerk Christi durch sein eigenes – christusgleiches! – selbstloses Liebesopfer mit einbezogen ist (vgl. Kol 1,24; Phil 3,10; Röm 8,17.36; Act 8,32.34; 7,59-60; I Petr 2,21-24; I Joh 3,16).
Insbesondere zeigt sich an einem zu Christus Vollendeten seine Bereitschaft, sich für andere – selbst auch die erbittertsten Feinde – vollends aufzuopfern und bis zur Lebensaufgabe hinzugeben (vgl. Luk 23,34; Act 7,59; I Joh 3,16; I Petr 2,21-24) – und ihnen so zu einem weiteren Mit-Christus und Christus Christi zu werden, der dessen stellvertretendes Sühneleiden vollendet (vgl. Kol 1,24)– Ansichten übrigens, die auch im Buddhismus keineswegs fremd sind, ist dies doch das Bodhisattva-Verlangen jedes vollendeten Buddha!
Schließlich sprachen Jesu Apostel ihre Anhänger – wie Christus selbst – als ihre spirituellen Kinder an (I Joh 2,18; II Joh 4; I Kor 4,15; Phm 10) und ließen sich von ihnen „Abba“ („Vater“, „Pater“) nennen, was nach Christus nur Gott selbst zukommt (Mt 23,9).
Paulus proklamiert sogar feierlich seine feste Zuversicht, dass jeder Christ, wie minderwertig und schwach er auch gegenwärtig noch sein mag, die volle Christusschaft erwerben und zum Christus werden kann (vgl. Phil 1,6; Kol 1,27-29; 2,9-10; 3,3-4). Doch mehr noch laut Christus: Jeder Mensch ist – in selber Weise wie Christus – ein Gottes-Kind (vgl. Hebr 2,11; Joh 20,17; 16,26-27; 10,33-35; vgl. Luk 4,4; Röm 8,16; Act 17,27-28) und kann darum die volle Abbaschaft erwerben und in der Wesensverschmelzung mit dem All-Abba (vgl. Joh 3,27; 5,18-19.30; 14,8-9; 15,5) vollkommen vervollkommnet zum Abba selbst werden (vgl. Mt 5,45.48): einem Christus-Abba (vgl. Joh 14,8-9; 21,5), der sich selbstlos bis zum Letzen in Leid und Schmerz für die noch unreifen Geschwister hingibt (Joh 15,13; Luk 23,34; Act 7,60; I Joh 3,16): Wann denn? Wo denn? (- … sollen wir diese Vollendung erlangen), wenn nicht irgendwann (spätestens in irgend einem Folgeleben – vgl. Ijob 33,29-30; Joh 1,13) irgendwo hier noch auf diesem Planeten oder zumindest noch in diesem von Leid und Vergänglichkeit bis zu seinem eigenen Vergehen gezeichneten Kosmos? –
Entsprechend war nach ur-christlichen Verständnis jeder Christ (Act 11,26) ein `Christus´ – zu deutsch ein `Gesalbter´ (vgl. Joh 1,41.33), versiegelt mit dem Heiligen Geist (II Kor 1,21-22), wie es selbst auch schon im Judentum über den einen letzten erwarteten größten Messias viele Messiasse (zu deutsch `Gesalbte´) gab (vgl. Dan 9,25).
Wie klein und erbärmlich unser spirituelles Leben also auch immer jetzt noch sein mag: Wir dürfen Großes auch für unser Leben von Gott erwarten! (vgl. Phil 1,6; Mt 17,20; 13,31-32; Luk 6,40; Joh 14,12) Aber Wachstum braucht Zeit – viel Zeit! Gestehen wir sie uns und Gott zu! (vgl. I Petr 2,2-3; Jak 5,7)
Christus ist also quasi das „Siegel aller Christusse“ und die Salbung, die spirituelle Kraft und Person in ihnen allen selbst (Mt 3,11; Act 2,33). Er lebt, wirkt, spricht, strahlt durch sie und ist alles in allen Christussen, sie aber alle nur Einer: Christus (Kol 3,11; Gal 3,28). Und da ist – unter den Heiligen im Himmel wie auf Erden – niemand anders zu sehen, zu hören und heilswirksam zu erfahren, als Christus allein (Mt 17,8).
Freilich aber sind solche Worte Blasphemie und Anmaßung (vgl. Mt 10,25; Joh 16,1) für all die, welche die klassische Konditionierung zu einem Duckmäuser-Christentum, dass sich in seiner eigenen Unzulänglichkeit suhlend, zu Kreuze kriechend gefällt – und meint, sich damit das göttliche Wohlwollen sichern zu können.
Jesu Demut jedenfalls (Mt 11,29) bestand darin, Gott Seinen Vater zu nennen, was nichts anderes bedeutete, als dass Er Gottes Sohn war und selbst mit Gott auf gleicher Ebene, eins, was ihm den Vorwurf der Blasphemie einbrachte, sich selbst zu Gott zu machen (Joh 5,18; 10,33-35; Luk 4,4). Und Christus ermutigte die Seinen, sich in gleicher Weise völlig ebenbürtig als geliebte Gotteskinder zu betrachten (Joh 16,26-27; 20,17; Hebr 2,11; Röm 8,16; Gal 4,6-7).
Nein, ein wahrer Christ braucht keine Mittlerschaft – nicht einmal die Christi! – mehr (Joh 16,26-27): Denn er ist eins, identisch mit Christus geworden (Gal 2,20), und steht in und mit Christus als Christus unmittelbar vor Gott (Hebr 6,19; 10,19-22), wie als Gott, als Christus vor der Welt (vgl. Ex 4,16; 7,1; I Thess 2,13). Er ist selbst in die hohepriesterliche Mittlerschaft des Christus getreten (vgl. Luk 10,16). Das gilt nicht nur für einen christlichen Papst oder Patriarchen als alleinigen „Stellvertreter“ Christi, sondern allen in gleicher Weise in Christi königlich-hoherpiesertlichen Dienst gestellten Christen (vgl. Apk 1,6). - ↑AC Man denke an das (Act 5,38-39 entlehnte) Sprichwort: „Ist´s Menschen Werk, so wird´s vergeh´n; ist´s Gottes Werk, so bleibt´s besteh´n.“
- ↑AD so Albert Einstein über Mohandas Gandhi; der hinduistische Ehrentitel „Mahatma“ bedeutet „großes Herz“, „weite Seele“
- ↑AE Von Christus und den Aposteln wurde das Auftreten falscher Propheten, Apostel und Christusse, das Kommen von Anti-Christen, das in der Ankunft eines größten – schier Christus-gleichen – wundertätigen Anti-Christus gipfeln würde, angekündigt (vgl. Mt 24,5.24-25; II Thess 2,3-4.9; Apk 13,2-7; I Joh 4,2-3; 2,18-23).
Allerdings bezog sich diese Warnung weniger auf den Anspruch, ein Prophet und Apostel (vgl. I Thess 2,13; I Kor 4,15; II Kor 11,5) oder Christus Christi zu sein (vgl. Kol 1,24; Gal 4,19; 6,17; II Kor 1,21-22; 13,5), sondern auf den Inhalt der vermeintlich christlichen Botschaft (vgl. Mt 7,15-16.21-23; Ez 34,1-12; Act 20,29-30; II Kor 11,3-4.13-15) – vor allem, wenn dies die vorbehaltlose, bedingungslose und unbedingte, unverlierbare göttliche Liebe Christi (vgl. I Joh 2,1-2; 3,19-20) in Abrede stellte (vgl. Gal 2,4; 5,1-6; 1,8) und irgend einen spezifischen Glaubensinhalt, ein bestimmtes Glaubensleben und deren Vertreterschaft als Bedingung für die Erlangung der Gnade erhob (vgl. Luk 11,46.52), was immer in ein höriges Abhängigkeitsverhältnis zu gewissen selbst-ernannten `Glaubens-Wächtern´ und `-Hütern´ und `Gnaden-Veraltern´ bringt, die gottgleichen Status erlangen, und die Gewissen knechtet (vgl. I Tim 4,1-3).
Entsprechend wurde der Antichrist immer wieder – zum Entsetzen der Heiligen (vgl. Apk 17,1-6: die römische Kurie?) – gerade in christlichen Reihen ausfindig gemacht: Auch der Teufel hat eine Bibel in der Hand! (vgl. Luk 4,9-13) Die Trennungslinie zwischen Wahrheit und Lüge liegt nicht vertikal zwischen bestimmten Religionen, sondern verläuft horizontal durch alle Religionen hindruch! (vgl. Mal 1,11-14; 3,20) Entsprechend kann allein das eigene Herzensempfinden als Indikator dienen (vgl. Röm 1,14-15; II Kor 4,2; 6,8; Joh 1,9; I Joh 5,10), wo man Wahrhaftigkeit vorfindet (Joh 4,24). Hier sollte man sich von niemanden irritieren lassen! (Prov 4,23; Gal 1,16; Röm 14,4-5.22; 079; 080).- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑AF Joh 8,31-32
- ↑AG vgl. Jak 1,22; Mt 15,7-9. Jesus wie Seine Apostel betonten durchaus die weitere Gültigkeit des Gesetzes und des Tun-Ergehen-Zusammenhanges (Mt 5,17-20; Luk 16,16-17; Gal 6,7; 5,19-21; I Kor 6,9-11): Was der Mensch sät, wird er ernten (Mt 12,33; Röm 6,15-16.23; 8,13). Nur in der Befolgung des göttlichen Gesetzes, das sich in Liebe und Barmherzigkeit erfüllt (Röm 12,8-10; Mk 12,28-31), ist Seligkeit zu erlangen (I Kor 13,1-3; Jak 2,13; Röm 2,1-8; 14,10; Mt 5,11-15). Bloßes Fürwahrhalten irgendwelcher Glaubenssätze rettet niemanden (Jak 2,14-26; Mt 6,11.15; 21,28-32; 7,21-27). Danach wird auch im Jüngsten Gericht nicht gefragt – sondern einzig nach der tätigen Liebe (Gal 5,6; Luk 10,25-37; Mt 25,40.45; Apk 20,12)! Klingt das weniger nach Werk-Gerechtigkeit und Selbst-Erlösung (Phil 2,12; I Tim 4,16) – als es dem Buddhismus vorgeworfen wird?
Hier wie dort entkräftet diesen Vorwurf die ebenso beiderseits gegebene Erkenntnis, dass es letztlich die göttliche Gnade selbst ist, die durch Ihre unverdient zukommende Liebe ansteckt (vgl. Act 4,20; Kol 3,14; II Kor 5,14-15; I Kor 9,16) und auf rechten Kurs bringt (vgl. Joh 6,29.44.65; Eph 2,1-10), auf deren (frühere oder spätere) Heimsuchung aber wirklich jeder hoffen darf (Phil 1,6; Phil 2,13; Röm 9,16; 11,32.36). Für diese Liebe bereitet aber – ohne Ansehen der Person – das Karma, die Härte des Gesetzes mit all seinen Züchtigungen (Jer 17,9-10.14; Ijob 36,5.9-10.15-16; Jes 26,9-10; Hebr 12,4-11; Gal 2,24; Röm 3,20; 7,14.24; Jes 57,15; Jer 33,2-3).- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑AH vgl. Luk 11,46.52; Mt 23,23.1; 15,6; 7,15-16; 23,15; I Petr 1,18
- ↑AI vgl. Mt 12,24; 10,25; Joh 10,48
- ↑AJ Mk 9,38-41. Paulus geht sogar noch einen Schritt weiter und ermahnt, alles, was man – wo auch immer – an Gutem, Wahrhaftigen vorfindet, wohl zu erwägen und zu prüfen (vgl. Phil 4,8; I Thess 5,21). Diese Grundhaltung könnte zu einer spirituellen Bereicherung führen – auch zwischen den Religionen (vgl. I Kor 14,26.29).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 52. Deutungsvielfalt heiliger Schriften
- ↑AK vgl. I Kor 9,19-23: Bekennt dies nur der Heidenapostel Christi – oder auch Christus selbst von sich, in dessen Geist letzterer wirkt und auftritt (Gal 2,20)?
- ↑AL vgl. Joh 10,29; 14,28; Mk 10,18; Eph 3,14-15; Mt 11,27; Joh 6,29.37.44.65; Röm 2,28-29; 10,12-13.18; Kol 1,6.23; Jes 41,4-7; Mal 1,11.14; Gal 4,6