Der große Tathagata:
Lockruf aus dem lodernden Flammenhaus

Kommentar: Eine Liebes-Erklärung

Teil 3: Kommentierung der einzelnen Kapitel
XXII-B. Völlige Angstfreiheit aus einem maßlosen Urvertrauen
als Kennzeichen höchster spiritueller Reife

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Als Kennzeichen des höchsten spirituellen Reifegrades wird ein vollendetes Urvertrauen in die Unverlierbarkeit der göttlichen Liebe angezeigt, A welches jede Angst (auch und gerade vor Gott) ausgetrieben hat B aus der tiefen Herzenseinsicht, dass der unendlichen göttlichen Liebe all Ihre Kinder unverlierbar geliebt sein müssen, C weil eine wahrhaft selbst-lose göttliche Liebe – aus sich selbst heraus und unüberwindbar – nichts anderes kann, als einfach immer nur lieben. D 

Bezeichnender Weise ist gerade dieses stärkste, größte Urvertrauen bei den Schwächsten, Kleinsten – den kleinen Kindern – zu finden. E Ja, so einfach könnte es sein! Doch vielen – gerade den Religiösen – ist das zu einfach! F  Wie nämlich steht es dann mit den harten Gerichtsandrohungen, die doch (auch) in jeder heiligen Schrift zu finden sind?

Wenn sich etwa Jesus mitunter verweigerte G und nicht selten auch harte Gerichtsandrohungen ausstieß, H so richtete sich das bezeichnender Weise immer gerade an jene rechthaberischen Menschen, die als vermeintliche Glaubenswächter mit solcher Rethorik arbeiteten, sich nur auf diese Sprache verstanden: betrogene Betrüger, irregeleitete Wahrheitshüter, die Bedingungen für das Heil aufstellen wollten I1 und damit die Gewissen knechteten und belasteten J – wie es sie auch heute noch zuhauf (gerade unter den religiösesten Religiösen und fanatisch frömmelnden Frommen gibt, die heiliger noch als der Papst, große Rabbi oder Imam sein wollen). Diesen verweigert sich Christus nachhaltig, auf dass sie über ihre gnadenlosen Lehren, mit denen sie Seinen Namen verunehren und Sein Wesen verleugnen, zur Besinnung kommen. K Und wer nicht hören will, mag wohl auch fühlen müssen. – Vgl. XXV/XXVI / 034c!

Der Lockruf der göttlichen Liebe will aber immer das Leben erleichtern, erträglicher machen, stützen, durchhelfen, ermutigen, aufbauen, L bestenfalls auf das rechte Ziel ausrichten, auf trügerische Irrwege hinweisen M niemals einschüchtern, verängstigen, nötigen, zusätzliche unsinnige Lasten auferlegen. I2

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  1. ↑A vgl. Röm 5,5-10.20-21; 8,31-39; 11,29.32.36; Eph 3,17-19
  2. ↑B vgl. I Joh 4,18; Röm 8,15-16; Gal 4,6
  3. ↑C vgl. I Joh 2,1-2; 3,19-20; I Tim 1,15-16; I Tim 2,4; 4,10; Mt 21,16; Ez 18,23.32; 33,11; Ijob 36,5.15-16; Hos 11,8-9; Luk 15,4.8.20; Jes 40,11
  4. ↑D vgl. I Joh 1,5; 4,16.10; I Kor 13,4-8; II Tim 2,13; Röm 3,3; 11,29; 5,20-21
  5. ↑E vgl. Luk 18,17
  6. ↑F vgl. Röm 10,1-3; Gal 5,4-5
  7. ↑G vgl. Mt 7,21-23; 23,25-28; Joh 9,39-41; 8,44
  8. ↑H Vgl. Luk 11,52; Mt 3,7-10; Jon 3,4; 4,1.11! Vgl. auch Anmerkung XXVIII.B / 054!
  9. ↑I1 ↑I2 vgl. Luk 11,46; Mt 23,23; 15,4.9; Röm 2,1-4.17-21.24; Jak 2,13
  10. ↑J vgl. I Petr 1,18-19; 3,21; Hebr 10,22; 13,9; Joh 1,16; I Tim 4,1-3; Mt 7,15; 23,15; Act 20,29-30; Gal 2,4; 1,8
  11. ↑K vgl. Joh 9,39-41; 1. Kor 3,18
  12. ↑L vgl. Mt 11,28-30
  13. ↑M vgl. I Kor 14,3; 7,35; Prov 2,1-12; 3,1-6; Luk 12,15; I Tim 6,10; Röm 14,17; Gal 4,16