Der große Tathagata:
Lockruf aus dem brennenden Haus.

Kommentar: Eine Liebes-Erklärung

Teil 1:
Kurzwiedergabe der Parabel

  1. → zur Erzählung: Kapitel I
    (007a) (007b) (007c)
    Ein göttlicher König (der große Tathagata) bildet sich aus einer Seiner Rippen eine Gemahlin und zeugt mit ihr unzählige Kinder, um das Glück der sich ver-schenkenden Liebe aus Seinem unermesslichen Reichtum mit ihnen allen zu teilen.→ zum Kommentar I-A & I-B → zur Erzählung: Kapitel II
  2. Doch das Glück des Einander-Beschenkens und Füreinander-Daseins, das alle im Herz und Wesen der selbstlosen Liebe des All-Vaters eint, währt nicht ewig: Über den Liebeszuwendungen Aller verfällt die göttliche Gemahlin der Eitelkeit. Sie meint, ihr als `Königs-Mutter´ hätten alle huldvoll zu dienen, statt umgekehrt.(008) (008b) Als der Vater beschließt, eine weitere Generation von Kindern hervor zu bringen, fühlt sich Seine königliche Gattin zurück gesetzt und entbrennt in Eifersucht gegen die neugeborenen Kleinsten. Zusammen mit all den älteren Kindern, die ihrer Schönheit verfallen sind, treibt sie den Vater aus dem von Ihm für sie alle errichteten Palast, nimmt dort Seine Allerkleinsten in Geißelhaft und zwingt sie, ihr und den Ihren zu dienen.
    → zum Kommentar II → zur Erzählung: Kapitel III
  3. Der Vater verzichtet auf eine Schlacht um das Schloss, um Seine Kleinsten nicht zu gefährden. So überlässt Er vielmehr all Seinen (gegen Ihn aufbegehrenden) Kindern das Haus – in der geduldvollen sicheren Gewissheit, dass sie alle – über dem unvermeidlichen Verfall des Palastes – ihren auf Dauer unerträglichen wahren Mangel noch erkennen werden.
    → zum Kommentar III → zur Erzählung: Kapitel IV
  4. Der mitfühlende Vater sieht aber wohl die Not Seiner Kleinsten: Der Palast wird zunehmend von den Flammen der Gier seiner selbstsüchtigen Beherrscher verzehrt. (002) So wachsen Seine Kleinsten in einem Reich voll Mangel auf, was sie ebenso der Selbstsucht verfallen lässt. Als Kinder des Höchsten sind zwar auch sie unsterblich, ersteigen nach jedem Verbrennen immer wieder wie Phönixe aus der Asche; doch hält sie dies nur auf ewig in ihrem Elend.Darum will sie ihr Vater aus diesem Flammenhaus befreien. Von diesem Willen sind auch all Seine Ihm treu gebliebenen älteren Kinder bestimmt. Die rufen in Seiner Liebe, um ihre jüngeren Geschwister zum Verlassen jenes Hauses zu bewegen.
    → zum Kommentar IV → zur Erzählung: Kapitel V
  5. Hier setzt die Geschichte eine Zäsur: Das wahre Aussehen des Königs und all Seiner Kinder wird beschrieben. (010) Die Herrlichkeit des All-Vaters erstrahlt in drei ineinander liegenden Lichtgestalten: dem eines weißen Büffels, eines graziösen Hirschwesens und eines Zickleins. Seine kleinsten Kinder sind noch Zicklein, ihre älteren Geschwister bereits erhabene Hirschwesen, die Mutter hat gar ein büffel-ähnliches Aussehen, das jedoch keineswegs an die Majestät des All-Vaters heran reicht.
    → zum Kommentar V → zur Erzählung: Kapitel VI
  6. Während die Hirsch-Kinder des Vaters ihre jüngeren Geschwister durch den Ruf Seiner bedingungs-losen Liebe aus dem Haus locken wollen, drängen sich die falschen Hirschen-Kinder der Mutter vor sie und bedrohen die Kleinsten: „Dient uns, sonst verzehren wir euch mit Feuer!“ So geht die Liebesbotschaft des Vaters in jenem Stimmengewirr unter; auch die Gestalt der gütigen Hirschwesen, welche die bösen verdecken, lässt sich nicht klar erkennen. Von ihren widersprüchlichen Eindrücken verstört beginnen die Zicklein, sich von den Hirsch-Escheinungen Abbilder zu machen und sie über diese als Götter zu verehren.
    → zum Kommentar VI → zur Erzählung: Kapitel VII
  7. Der Vater selbst umrundet den brennenden Palast, will durch Seine strahlende Erscheinung Seine Kinder herauslocken. Alle Zicklein, die zu Ihm durchbrechen wollen, werden jedoch von Flammen verzehrt, welche die Mutter und die Ihren aus ihren Nüstern gegen sie ausstoßen. Den anderen Zicklein flüstert sie ein, an deren Umkommen würde sich das Desinteresse des bösen Vaters zeigen.
    → zum Kommentar VII/VIII(/XIII)-A & VII/VIII(/XIII)-B → zur Erzählung: Kapitel VIII
  8. (004) Trotzdem gelingt ihr es nicht, alle Zicklein davon abzuhalten, fortan auch den Vater durch Abbilder zu verehren; dafür waren die gewonnenen Eindrücke von Ihm viel zu nachhaltig.Aufgrund der unendlichen Größe der majestätischen Büffel-Gestalt wird der Vater von den Zicklein allerdings nur bruchstückhaft erkannt. Entsprechend unterschiedlich fallen ihre Abbilder vom Vater aus. Dies weiß die falsche Büffelkuh für sich auszunutzen. Sie gibt sich gegenüber den Anbetern der verschiedenen Stierbilder als der wahre Büffel aus und fordert sie auf, alle Verehrer anderer, vermeintlich falscher Bilder von sich, nieder zu machen, um ihren darüber entbrannten Zorn zu besänftigen. So brechen furchtbarste Kriege zwischen den Zicklein aus, die sich – unterschiedliche Ochsen-Bilder verehrend – in verschiedenen Bereichen des riesigen Palastes gegeneinander verschanzen.Neben der Vielzahl verschiedener Ochsenbild-Anbeter und den Verehrern der vielen Hirschwesen bildet sich schließlich noch eine dritte Gruppe: jene Zicklein, die sich weder den unseligen fanatischen Glauben an irgend ein Ochsenbild aufnötigen lassen wollen, noch der Verehrung irgendwelcher Hirschwesen etwas abgewinnen können, da nach ihrer Erfahrung weder jene Erhabenen noch deren toten Abbilder je irgendeinen Dienst erwiesen haben.→ zum Kommentar VII/VIII(/XIII)-A & VII/VIII(/XIII)-B → zur Erzählung: Kapitel IX
  9. (011a) (011b) (011c) (011d) Die zunehmende Verschlechterung der Lage der Zicklein veranlasst den Vater, Seine äußerste Ochsenhülle abzustreifen, sich in Seiner darunter liegenden Hirschgestalt unter die Hirschwesen zu mischen und selbst – allerdings in der Kraft des mächtigen Bullen – Seine Kleinsten zu rufen.
    → zum Kommentar IX/X → zur Erzählung: Kapitel X
    Er wird durch Seine Kontrahenten von Feuer verzehrt, …
  10. … ersteht aber in Seiner innersten Gestalt des Zickleins aus der Asche. Dies flieht ins Innerste der Burg-Ruine, die schon so verfallen ist, dass die Hirsche Ihm dorthin nicht folgen können.
    → zum Kommentar IX/X → zur Erzählung: Kapitel XI
  11. (012) Zuerst wendet sich das Zicklein an die Zicklein, die sich durch kein falsches Hirschenbild oder unzulängliches Ochsenbild irreleiten lassen und allein auf sich selbst vertrauen. Jene können noch am ehesten die unbeeinträchtigte Stimme ihrer Herzen hören und die Botschaft des Zickleins verstehen: Wenn sie sich lösen von allem und selbstlos einander dienen, fließen ihnen die Kräfte der göttlichen Liebe zu, die sie aus all ihrem Elend heraus führen kann. Zum Zeichen lässt das Zicklein wunderbare diamantene Schätze aus Seinem Herzen hervor gehen, worauf viele Zicklein Seinem Ruf folgen, sich auf den Weg aus dem brennenden Haus zu machen.→ zum Kommentar XI-A & XI-B → zur Erzählung: Kapitel XII
  12. Angespornt werden sie durch ein wunderbares diamantenes Fahrzeug mit Ziegen-Gespann, welches das erhabene Zicklein ihnen weist. Obwohl es das kleinste von drei Fahrzeugen ist, die vor dem Tor des Hauses stehen, ist es doch das Herrlichste, was sie je gesehen haben.
    → zur Erzählung: Kapitel XIII
  13. Den alsdann aufgesuchten Ochsen-Anbetern erklärt das Zicklein, dass der wahre Büffel viel herrlicher ist als alle ihre unzulänglichen Bilder zusammen. Darüber ist Er voll Liebe und von ganz anderer Natur als die böse Büffelkuh, die sie fälschlicher Weise für den wahren Bullen hielten.→ zum Kommentar VII/VIII(/XIII)-A & VII/VIII(/XIII)-B → zur Erzählung: Kapitel XIV
    Wieder bringt das Zicklein Schätze hervor und …
  14. … weist auf das größte Fahrzeug hin, vor welches Seine abgestreifte kraftstrotzende Ochsenhülle gespannt ist.
    → zum Kommentar XIV → zur Erzählung: Kapitel XV
  15. Der Büffelkuh gelingt es, eine Gruppe von Ochsen-Anbetern, die Verehrer der zwei ehernen Hufen, gegen das Zicklein wegen dieser angeblich gotteslästerlichen Botschaft aufzubringen. Sie treiben das Zicklein den Kreuzsteinfelsen hinauf, wo sie ihrer teuflischen Gottheit schon manches Opfer dargebracht haben. Solche Opfer, erklärt das Zicklein, könnten der Gottheit niemals gefallen! Vielmehr ist die göttliche Liebe selbst in all diesen Opfern das Opfer! Möge sie das doch Sein eigenes Opfer lehren! Doch das reizt Seine Verfolger nur noch mehr.
    → zum Kommentar XV → zur Erzählung: Kapitel XVI
    Sie stoßen das Zicklein in den Abgrund, …
  16. … aus dem es allerdings als strahlendes Hirschwesen wieder ersteigt. Daraufhin folgen auch viele Ochsen-Anbeter Seinem Liebesruf.
    → zum Kommentar XVI → zur Erzählung: Kapitel XVII
  17. Der erstandene Hirschenprinz sucht die Hirsch-Verehrer auf und erklärt ihnen, dass Er der Hirsch aller Hirsche ist.
    → zum Kommentar XVII → zur Erzählung: Kapitel XVIII
    In ihren Liebesrufen hörten sie Seinen Ruf. Wieder verschenkt Er Schätze und …
  18. … weist auf ein mittelgroßes Fahrzeug mit Hirsch-Gespann vor dem Tor, was viele zum Aufbruch bewegt.
    → zur Erzählung: Kapitel XIX
  19. So machen sich aus allen Richtungen und Reichen Zicklein auf den Weg in die Freiheit. Das will die falsche Mutter mit den Ihrigen verhindern. Sie bringen alle noch irregeleiteten Zicklein gegen ihre ausziehenden Geschwister auf, greifen diese aber auch selbst direkt an.
    → zur Erzählung: Kapitel XX
  20. (003) Zicklein, die dadurch zu Tode kommen, erstehen jedoch – dem erhabenen Zicklein gleich – als Hirschwesen und kämpfen fortan an der Seite ihrer kleineren Geschwister gegen deren Angreifer. Erliegen sie auch hier – wie einstmals der erhabene Hirsch -, so werden sie als Zicklein wiedergeboren und machen sich auf den Weg zu den letzten verirrten Geschwistern.
    → zum Kommentar XX → zur Erzählung: Kapitel XXI
  21. Auf ihrem Weg zum Tor begegnen sich schließlich die Verehrer verschiedenster Ochsenbilder oder Hirschwesen, sowie die Zicklein, die nur ihrem Herzen folgen. Als sie nach ihrer Gewohnheit wieder übereinander herfallen wollen, wehrt ihnen der erhabene Hirschenprinz: Haben sie nicht erkannt, dass sie alle Kinder des selben Vaters sind, der genügend Liebe für sie alle hat? – … ungeachtet, über welche unzureichende Erkenntnis von Ihm sie sich auf den Weg zum Ausgang gemacht haben! Sie alle haben schließlich alles aufgegeben und sich der göttlichen Liebe verschrieben, ungeachtet, durch welches Fahrzeug sie angezogen worden sind – da die drei Fahrzeuge in Wahrheit nämlich ein einziges dreifaltiges Fahrzeug sind, das von der göttlichen Liebe, dem kraftstrotzenden Ochsen vor dem mittleren Fahrzeug, gezogen wird.→ zum Kommentar XXIII/XXI-A & XXIII/XXI-B→ zur Erzählung: Kapitel XXII
  22. Auf die Frage der verwunderten Zicklein, warum es dann drei Fahrzeuge gibt, erklärt der Hirschenprinz, dass Er ein jedes Zicklein durch ein Fahrzeug locken und ziehen musste, das ihm vertraut war. Dann erklärt Er ihnen den Unterschied zwischen den Fahrzeugen: Die auf ihre eigene Herzenskraft vertrauen, werden vom kleinsten Ziegen-Gespann gezogen, das für sich allein am kraftlosesten wäre; welche den göttlichen Liebesgeboten folgen (- jedoch mehr aus Furcht, weil sie das Wesen des Vaters noch mit dem ihrer früheren Götter, den furchteinflößenden falschen Hirschen, verwechseln -), die werden von dem mittelstarken Hirschen-Gespann gezogen; welche aber vom Ochsen gezogen werden, die haben die unendliche – un-verlierbare (!) – göttliche Liebe des Vaters wahrhaft erfasst, so dass sie von ihr vollkommen ergriffen, erfüllt, befreit, gezogen und angesteckt worden sind; allein die sind zu vollendeter Selbsthingabe fähig, weil sie diese selbst erfahren. Und doch werden alle Fahrzeuge – durch eine Achse verbunden – letztlich von derselben göttlichen Liebe des Vaters gezogen, die allen in gleicher Weise gilt. Darum sollen sie sich alle als Geschwister begreifen und in der Liebe des Vaters zusammen stehen.

    → zum Kommentar XXII-A & XXII-B
    → zur Erzählung: Kapitel XXIII
  23. Diese Worte vereint alle Zicklein hinter dem Hirschenprinzen. Seine diamantenen Schätze schützen sie wie Schutzschilde gegen die Feuer-Attacken der teuflischen Hirschwesen. (005) Denn ihr Zusammenschluss verbindet ihre Schilde wie die Schuppen des Panzers einer Schildkröte.Die düsteren Hirsche stoßen mit letzter Kraft unsägliche Feuersbrünste in das Tor zur Freiheit, so dass dies von einem undurchdringlichen Flammenwall verschlossen wird. Da wächst das Geweih des Hirsch-Patronen zu einem mächtigen Gehörn an, das die Feuer zu teilen vermag, so dass alle unbehelligt hindurch ziehen können.Alle Zicklein springen beglückt in ihre Fahrzeuge, der Hirsch-Patron geht wieder in Seine äußerste Büffel-Hülle ein.→ zum Kommentar XXIII/XXI-A & XXIII/XXI-B → zur Erzählung: Kapitel XXIV
  24. Sodann umkreist das dreifaltige Fahrzeug sieben Mal den brennenden Palast, in welchem sich noch die teuflische Mutter und ihre dämonischen Kinder befinden, um das flammende Inferno durch die Schneise eines magischen Kreises an einer weiteren Ausbreitung zu hindern.
    → zur Erzählung: Kapitel XXV
  25. (014) Hier würden die meisten Geschichten enden: Die Unschuldigen sind gerettet, das Böse ist gebannt, die Üblen müssen in ihrer selbstverschuldeten Hölle brennen. So jedoch nicht bei diesem unendlich liebenden Vater!→ zum Kommentar XXV/XXVI → zur Erzählung: Kapitel XXVI
  26. Nachdem die befreiten Zicklein den teuflischen Hirschwesen keine Nahrung mehr bieten, entbrennen diese in Gier gegeneinander und verzehren sich nunmehr selbst gegenseitig mit Feuer. Verbrannte Hirschdämonen erstehen aus ihrer Asche als hilflose Zicklein und erleiden daraufhin das selbe, was sie zuvor ihren kleineren Geschwistern zugefügt haben. Dies bringt sie zur Besinnung. Voll Reue beweinen sie ihr Schicksal. Keiner wagt noch, auf Gnade zu hoffen.Doch der Vater spricht sie ihnen zu, und die Hirschwesen im Geleit Seines dreifaltigen Fahrzeugs ergreifen sie mit ihren mächtigen Geweihen und schleudern sie in die rettenden Wagen, bis allein die diabolische Mutterkuh, von allen verlassen, in der Feuersbrunst zurück bleibt.→ zum Kommentar XXV/XXVI → zur Erzählung: Kapitel XXVII
  27. Aber auch mit diesem, ihrem doch verdienten Ende endet die Geschichte noch nicht:
    → zum Kommentar XXVII → zur Erzählung: Kapitel XXVIII
  28. (013) Die von allen Verlassene sieht in dem sie umkreisenden diamantenen Wagen das Spiegelbild ihrer vollends abscheulich gewordenen Gestalt. Da schmilzt all ihr Stolz dahin – wie auch sie selbst zu einem bemitleidenswertem kleinen Zicklein, das voll unsäglicher Reue seine Torheit beweint. Diese Tränenflut lässt alle Flammen erlöschen.Ihr Gemahl tritt zu ihr, tröstet sie über ihren furchtbaren Fehltritt und trägt sie zu Seinen Kindern, die ihr – in Seiner Liebe – alles nachsehen und über die restlose All-Aussöhnung unendlich beglückt sind.→ zum Kommentar XVIII-A & XXVIII-B → zur Erzählung: Kapitel XIX
    An der Stelle der verfallenen Burg-Ruine wächst ein wunderbarer Blumendom, und …
  29. (009) (009b) … der Vater beschließt erneut, durch die Hervorbringung weiterer Kinder das allgemeine Glück noch weiter zu mehren.
    → zum Kommentar XXIX → zur Erzählung: Kapitel XXX
  30. An welcher Stelle der Geschichte findet sich wohl der Leser wieder?
    → zum Kommentar XXX