- ↑A1 ↑A2 ↑A3 ↑A4 ↑A5 ↑A6 ↑A7 ↑A8 ↑A9 Allein die wahrhaftige Liebe zählt, die All-Aussöhnung sucht (vgl. Mt 5,1-12; II Kor 5,14-21; Kol 3,14). Allein die Liebe entscheidet über Zugehörigkeit zum Heil (I Joh 4,16.8; 3,6) – nicht irgend ein Lippenbekenntnis! (Vgl. I Kor 13,1-13) Denn Gott schaut nicht auf die Lippen, sondern auf das Herz (vgl.l Sam 16,7; Jes 11,3-4; Act 10,34-35)! Ein provokatives Paradebeispiel hierfür ist der barmherzige Samariter (Luk 10,25-37; Jak 2,13; Prov 10,12), der – als Nachkomme ehemaliger Babylonier, die in Israel angesiedelt worden sind – mit seinem profanen Halbglauben den frommen orthodoxen Juden ein dämonisch irrgläubiger, verlorener Heide war (vgl. Joh 4,9.20-24; 8,48). Ebenso spricht Jesus einem Andersgläubigen (einem an viele heidnische Götter glaubenden römischen Offizier), der sich vertrauensvoll in Liebe für seinen Untergebenen an ihn wendet, mehr Glauben zu als allen rechtgläubigen Juden miteinander (Mt 8,5-12).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 9. Was Jesus von der Syro-Phönizierin lernte
- ↑B vgl. I Joh 4,18; 3,19-20; 2,1-2; II Tim 2,13; Röm 3,3.22-24; 5,5.8-10.20-21; 8,18-21.37-39; Luk 7,47
- ↑C vgl. Ijob 2,10; 36,5.8-9.15-16; Hebr 12,4-11; Eph 5,20; Röm 8,28; Gen 50,20
- ↑D (023) vgl. Luk 18,17; Mt 18,3-4; I Petr 5,6-7; 2,2; II Petr 3,15; Hebr 13,5.9
- ↑E1 ↑E2 vgl. I Kor 13,7; Röm 15,13; 9,1-2; 10,1; 11,29-32.36; Mt 19,23-36; Gen 18,14
- ↑F vgl. I Tim 4,16; Act 4,20; 2,40; 16,27-31; I Joh 3,16; 4,11; Joh 15,13; Luk 15,1-10
- ↑G vgl. II Petr 3,10-13
- ↑H1 ↑H2 ↑H3 ↑H4 ↑H5 ↑H6 ↑H7 ↑H8 ↑H9 ↑H10 ↑H11 ↑H12 ↑H13 ↑H14 (021) Nach biblisch-apostolischem Zeugnis wird der göttliche Liebesruf von je her universal – also auch in allen anderen Religionen! – verkündigt und vielfach auch angenommen. (Vgl. Jes 41,4-7; Röm 3,29; 9,30; 4,12.16; Gal 3,7.9; Röm 10,12-13; Jes 63,16; Mt 11,28-30.25; 21,15-16; Luk 18,17; Röm 10,18; Kol 1,6.23; Mal 1,11.14; 3,20; Joh 10,16; 14,2; 4,20-21.23; Act 10,34-35; 17,23.27-28; Tit 1,12.) Die göttliche Liebe schafft sich schon immer vielfältigste Zugänge zu Ihren Herzen (vgl. Jes 40,18.25; Mk 4,33).
In der neuzeitlichen Theologie (Karl Rahner) weiß man um ein `anonymes Christentum´, das zwar nicht dem Namen und Bekenntnis, sehr wohl aber der Herzensgesinnung nach christlich ist (vgl. Röm 2,14-15.28-29). Denn man findet auch ebenso außerhalb des Christentums eine rechte Glaubensgesinnung, wie innerhalb des Christentums aufgesetzte Religiosität und Heuchelei (Mt 7,15-23; 4,5-7; Act 20,29-30).
Lehrte dies die christlichen Kolonialherren nicht schon schmerzlich und höchst beschämend das „heidnische“ Indien unter Mahatma Gandhi? (Vgl. Röm 2,1-5.17-21.24; – II Kor 11,13-15; Luk 4,9-13: Auch der Teufel hat eine Bibel in der Hand!).- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
Darum werden die Christen vermahnt, jene, die für sich einen anderen Glaubensweg gewählt haben, nicht zu nötigen, sondern als Glaubensgeschwister zu achten und anzuerkennen, wenn sie denn von derselben göttlichen Liebe beseelt sind (Mk 9,38-41)
- ↑I vgl. Pali-Kanon: Majjhima-Nikayo I, p.429 (39. Suttam)
- ↑J1 ↑J2 Als `Samsara´ wird der für sich sinn- und ziellose Teufelskreislauf der Wiedergeburten bezeichnet; vgl. Jak 3,6: „trochos tes geneseos“; wie auch das Rad der Wiedergeburt, „Gilgul Neschamot“, das „Rollen der Seelen“, welches jüdische Kabbalisten in dem „Galgal“, dem „Räderwerk“ aus Ez 1,15-18 Jahwe umgebend dargestellt sehen – wie das Feuerrad im Hinduismus Shiva-Brahman. Jenes Räderwerk nämlich ist angefüllt von angsterfüllten Augen.
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑K1 ↑K2 Das entspricht auch Christi Botschaft, dass das Heil in der Selbst-Verleugnung und Selbst-Aufgabe zu finden ist: „Wer sein Leben hält, der wird es verlieren. Wer es aber verliert: Um meinetwillen! Er soll´s finden!” (Mt 16,24-25; vgl. Phil 2,3; Röm 12,10)
- ↑L1 ↑L2 Vgl. die Bedeutung des Mitgefühls – auch und gerade mit den verlorenen, hasserfüllten Seelen – im Christentum: Hebr 4,15; Mt 25,40.45; 23,37; 18,5.10-11; Luk 19,41-44; 23,34; Act 7,60; Hos 11,8; Jer 23,9; Thr 1,12; 2,11; Röm 9,2; 10,1; I Kor 12,26; Mt 5,43-48; 18,12-14
- ↑M1 ↑M2 ↑M3 Nach einer Legende wollen sich zwei Mönche im Falle ihres Todes Rückmeldung geben, wie das Jenseits sei: „taliter“ – „so“, wie sie es sich vorstellten, oder „aliter“, „anders“. Die Kunde des Erstverstorbenen an seinen Mönchsbruder viel überraschend aus: „to-taliter aliter“, „so, und doch noch einmal ganz anders“. Vgl. I Kor 2,9; 13,8-12; 3,18; 15,35-37; I Joh 3,2; II Kor 12,4; Jer 33,3!
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 51. Das himmlische Nirwana – ein „totaliter aliter“!
- ↑N1 ↑N2 ↑N3 ↑N4 Vgl. auch die Kritik Jesu und Seiner Apostel an vom Eigentlichen ablenkender, irreführender aufgesetzter Religiosität und Heuchelei: Mt 6,1-4.5-8.16-18; 7,15-23; 23,1.23-28.15-16a; 15,3.8-9; Luk 11,46.52; I Petr 1,18-19; I Tim 4,1-3; Röm 10,3; Gal 2,4; 4,17; 5,4-6; 1,8
- ↑ O1 ↑O2 ↑O3 Die Vorstellung einer rein pragmatisch ausgerichteten heilsbringenden `Methode´ bringt dem Buddhismus von Seiten des Christentums oft den Vorwurf ein, er würde eine Selbst-Erlösung lehren, was ihn mit dem Christentum unvereinbar mache, unterstreicht dies doch die alleinige Bedeutung der göttlichen Gnade für die Erlangung des Heils(vgl. Gal 5,4-6; 2,16; Röm 4,1-8; 10,1-3).
Jedoch ist es auch im Christentum mit dem bloßen Fürwahr-Halten irgendwelcher Glaubenssätze keineswegs getan, wenn der Glaube daran nicht auch eine innere Wesensverwandlung bewirkt und Früchte tätiger Liebe zeigt (vgl. Jak 1,22; 2,14-26; Mt 7,15-23; 21,28-32; 15,8-9; 23,23-28; 6,13-14; 5,17-20; Phil 2,12; Joh 3,3.5; II Kor 5,14-17; Gal 6,7; 5,6). Denn auch im Christentum will das Heil wirklich real gefunden, ergriffen werden, wenn es denn erfahren werden soll (vgl. Mt 7,24-27).
Vor einer Miss-Interpretation dieses Tatbestandes in dem Sinne, Gott könne oder müsse durch einen scheinheiligen Kuhhandel durch irgendwelche Glaubensleistungen imponiert werden, also vor einer falschen Erkenntnis-, Bekenntnis- und „Werk-Gerechtigkeit” ist allerdings auch das Christentum keineswegs gefeilt! (vgl. Gal 5,1-6; 4,6; Röm 8,15)
Dennoch bleibt es dabei: Das Heil will hier gesucht und gefunden werden – oder es bleibt (weiterhin) auf ewig verschlossen (Joh 12,47-48; 3,18.36). So stellt Jesus, das „Licht der Welt” (Joh 8,12) – wie „Buddha”, der Licht bringende „Erleuchtete” (vgl. Phil 2,14; Mt 5,14-16.48) – ganz pragmatisch in Aussicht, dass die Befolgung der von Ihm gelehrten Methode zur befreienden Erleuchtung führt (Joh 8,31-32; II Petr 1,19-22; II Kor 4,6; 3,16; Eph 5,14; I Tim 2,4), die Halt im Leben verleiht (vgl. Mt 7,24-27), ohne die es aber im Leben finster bleibt (Mt 6,22-23).- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑P Das „Mementum Mori“, „Gedenken des Todes“ findet sich in vielen Religionen: „Lasst uns erkennen, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden!” (vgl. Ps 90,12) Die Erkenntnis, dass mein vermeintliches „Ich“ ein „Nicht-Ich“ ist, das – so oder so – unweigerlich vergehen muss (vgl. Joh 3,30; Gal 2,20; 1. Kor 15,36-37.44-45: der leiblich-seelische Mensch muss vergehen; II Kor 5,17), führt zu befreiter Selbst-Distanz (vgl. Kol 2,11-12; Eph 2,6; II Kor 4,16-18) vgl. Q!
- ↑Q Mit dem Tod ist alles aus: Niemand kann etwas mit aus seinem Leben mit nehmen (I Tim 6,7; Koh 2,24-26), hinlänglich, ob ihn sein Tod in ein Jenseits (vgl. Luk 16,19-25) oder aber nackt einem neuen Mutterleib zuführt (- So Ijob 1,21! Vgl. Ijob 14,7-10; 29,18-20; 33,23-28.29-30; Röm 4,17; Koh 1,5-7.9; 3,15).
Irdische Güter beinhalten und stiften kein Leben (Luk 12,15-21); darum gilt es, sich unvergängliche, spirituelle (spirituelles Leben beinhaltende und stiftende, belebende) Schätze zu sammeln (vgl. Joh 5,24; 11,25-26; 4,14; 6,35.51; 7,37-38), welche die Seele zu ihrem wahren Leben hin reifen lassen, das allen Tod überdauert (vgl. Mt 6,19-21; I Kor 7,29-31; II Kor 4,16-18).
Irdische Güter dagegen sind Blendwerk, die vom Eigentlichen ablenken und die Wurzel allen Übels sind (I Tim 6,10). Von all diesen trügerischen „Anhaftungen” gilt es sich entschieden zu lösen! (Vgl. Mt 19,28-29; Luk 18,29-30) Auch hierin stimmt die Lehre des Buddha mit der des Christus vollauf überein. - ↑R1 ↑R2 ↑R3 ↑R4 ↑R5 Der Umstand, dass sich Siddharta Gautama jeder Aussage über irgendeine jenseitige Existenz verweigerte, brachte ihn oft – schon zu Lebzeiten – den Ruf ein, ein a-theistischer, a-gnostischer, nihilistischer Philosoph zu sein. Buddha selbst wies in einer seiner Lehrreden den schon zu seiner Zeit aufkommenden Vorwurf entschieden ab, ein „Leugner” jeder Metaphysik zu sein, nur weil er diese bei seiner rein sachlich-pragmatischen Methode bewusst außen vor ließ:
„Und mich, der ich also rede, also lehre, ihr Mönche,
mich beschuldigen einige Asketen und Brahmanen
unrichtig, nichtiger Weise,
fälschlich und unzutreffend:
»Ein Verneiner ist der Asket Gautama;
er lehrt die Zerstörung, Vernichtung und den Untergang
des einmal vorhandenen Wesens.« …Nur eines, ihr Mönche, lehre ich,
jetzt wie früher:
das Leiden und die Aufhebung des Leidens.”(Georg Grimm: Die Lehre des Buddho.
Die Religion der Vernunft und der Meditation,
Holle-V. Baden-Baden,
Vorrede von Max Hoppe, 13.04.1957, S. XV) - ↑S1 ↑S2 Auch dem Christentum ist dieses mystische Erlebnis durchaus nicht unbekannt, in welchem man sich mit Gottes Herzens-Auge in Gott/Christus schaut, wie mit dem eigenen Herzens-Auge Gott/Christus in sich, dass nichts mehr bleibt als Christus allein, die Erfahrung einer All-Verbundenheit mit allem (vgl. I Kor 13,12; Eph 2,14-20; 1,9-11; 4,6; Röm 11,36; Kol 1,27-28; 2,9-10; 3,3-4.11; Gal 3,27-28; I Kor 12,13.26; Kol 3,14; II Kor 12,14-16; Mt 17,8), worin das Herz – eingesenkt in die Allgegenwart der liebenden Allmacht – zur Ruhe kommt (vgl. Joh 1,9; I Joh 5,10; Hebr 4,10; 6,19; Ps 131,2). Schon Christus wies darauf hin, dass wahres Gebet weniger in vielen Worten bestehen muss, als in dem vertrauensvollen Eintreten in Seine all-heil-wirksame Gegenwart (vgl. Mt 6,6-8; Röm 8,26.27).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 34. Was der Mystiker erlebt
- ↑T1 ↑T2 ↑T3 ↑T4 ↑T5 ↑T6 ↑T7 (016a) (016b) Inzwischen ist – durch ihre jahrtausendelange Missions-Erfahrung – auch die christliche Religion zu einer gewissen ernüchternden Selbst-Erkenntnis gereift, und geht – dem buddhistischen Beispiel folgend – einen bescheideneren Verkündigungs-Stil der modernen sogenannten „kontextuellen Theologie”, die sich in der Verkündigung der „Sprache”, der Glaubensansichten und -inhalte auch anderer Religionen bedient (vgl. Act 2,11):
Gegenüber anderen (religiösen oder a-religiösen) Welt-Wahrnehmungen wird nicht mehr der hochmütige, selbstgerechte, selbst-herrliche exklusive Weg der Abwertung (Andersdenkender), der Abgrenzung und Absetzung beschritten, sondern vielmehr der demütige, durchaus auch selbst-distanzierte, selbst-kritische (vgl. I Kor 13,8-12; 3,18; Joh 9,39-41; Mt 11,25-26 5,3) inklusive Weg der Achtung, Anerkennung (Andersdenkender; vgl. I Kor 8,5-7; 12,4-6), der Anpassung (vgl. I Kor 9,19-22) und Anreicherung (anderer Erkenntnisse und Einsichten; Phil 4,8; I Kor 14,26; I Thess 5,21).
Man tritt anderen Religionen und Weltanschauungen gegenüber nicht mehr in selbst-überheblicher Kolonialherren-Manier mit den aufgeblasenen Worten „Allein wir sind’s, wir haben es! Turn or burn!“ auf, sondern vielmehr mit den selbst-einsichtigen Worten „Lasst uns gemeinsam erkunden, was uns allen miteinander gegeben ist!“
Eigentlich muss es verwundern, beschämen, dass es im Christentum so lange gedauert hat, bis es zu dieser Erkenntnis gereift ist, wird doch in seinen heiligen Schriften bereits eine rechthaberische Haltung, die sich über Anders-Denkende und -Glaubende (- mitunter selbst sogar in den eigenen christlichen Reihen! vgl. I Kor 1,10-17; 6,5-6; Joh 13,35; I Tim 6,4-5; Röm 14,1-5.22; 15,1-3; 12,10; Phil 2,3 -) erhebt, bereits scharf verurteilt: vgl. Röm 2,1-4.17-21.24; Jak 2,13; Mt 7,1-5; 5,21-22; Luk 18,9-14. Die Zeit scheint überreif für die Wahrhaftigen (Joh 4,20-21.24) geworden, alle Glaubens-Barrieren in Glaubens-Brücken zu kehren (vgl. Jer 31,34; Jes 2,4)!- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 52. Deutungsvielfalt heiliger Schriften
- ↑U1 ↑U2 ↑U3 ↑U4 „Tathagata“ bezeichnet den Vollendeten (vgl. Hebr 12,22-23.1), den auf den Weg der Wahrheit zur höchsten Erleuchtung gelangten Buddha: den „in die Soheit Gegangenen, aus der Soheit Kommenden“, der mit dem kosmischen Prinzip, der nicht-bedingten göttlichen Essenz des Universums eins und identisch geworden ist, der „Soheit“ des Seins selbst, die damit letztlich „Tathagata“ an und für sich ist.
Tathagata ist also (letztlich) das Göttliche, der göttliche Urgrund allen Seins, die Ur-Gottheit, die aus nichts anderem als in und aus sich selbst hervorgeht, lebt, anfangs- und endlose Lebendigkeit hat und ewig besteht und aus einem Vollendeten (Buddha), in Sie Eingegangenen, in Ihr Aufgegangenen (nur) hervorstrahlt. „Tathagata“ kann (ähnlich wie „Brahman“) a-personell als Kraft, Macht, Energie (Theravada-/Hinayana-Buddhismus; Pali-Kanon) wie personell in maskuliner wie femininer Gestalt sowie als androgyne, übergeschlechtliche Syzigie (Mahayana-Buddhismus; Lotos Sutra u.a. Sutren) gedacht werden. - ↑V1 ↑V2 vgl. Mt 10,28; Luk 20,27.37-38; 16,22; 23,43; II Petr 1,14; II Kor 5,1-8; 12,2-4; Phil 1,21-23; Apk 6,9-11; Hebr 12,1.22-23; Apk 14,13
- ↑W vgl. Kol 1,18-20; Hebr 4,15; Mt 11,28-30
- ↑X1 ↑X2 vgl. Joh 4,26-27; 5,18-19.30; 10,33-35; 13,1-5; 14,8-9; Joh 15,5; 14,12; Luk 6,40
- ↑Y1 ↑Y2 ↑Y3 ↑Y4 ↑Y5 ↑Y6 (015) vgl. Phil 2,6-7; Kol 1,15-17; Apk 3,14; Hebr 4,14; 1,9; 2,5-8; 1,3-7; Luk 1,78; Mi 5,1; Apk 22,16; Ijob 38,7
- ↑Z vgl. Kol 1,19-20; II Kor 5,14-15.18-19; I Kor 15,25-28; Eph 1,9-11; Röm 11,36; I Joh 2,1-2; I Tim 4,10; Tit 2,11; Luk 15,1-10; Mt 18,12-14
- ↑AA1 ↑AA2 (017) Buddhas zweites in der „Lotos Sutra“ überlieferte Gleichnis hat frappierende Ähnlichkeit zu Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn (Luk 15,11-24), nur mit dem Unterschied, dass es hier – in fast noch christlicherer Weise – der Vater selbst ist, der Sein verlorenes Kind aufsucht und zurück bringt (vgl. Joh 6,29.44.65; 10,27-30; Eph 2,1-10; Ps 100,3), wie der gute Hirte, der dem verlorenen, verirrten Schaf nachgeht (vgl. Luk 15,1-7; Jes 40,11).
- ↑AB vgl. I Joh 4,18; 3,19-20; Hebr 10,19-22; 13,9
- ↑AC vgl. Hebr 4,15; 5,7-9; 2,10-11; Joh 20,17; 5,18; 10,33-35; Act 17,27-28
- ↑AD vgl. die Vergöttlichung des Menschen Jesus: Luk 3,21-22; Röm 1,3-4; 9,5; Hebr 1,3-4.6.9; Phil 2,6-11
- ↑AE vgl. Hebr 2,10.18; 4,15; 5,2.7-10; 12,2; Phil 1,6
- ↑AF1 ↑AF2 ↑AF3 vgl. Streit der beiden jüdischen Lager der Sadduzäer und Pharisäer z.Z. Jesu in der Frage der Existenz einer unsterblichen Seele sowie der von Geistern und Engeln: Act 23,6-9; Mt 22, 23
- ↑AG1 ↑AG2 ↑AG3 (088) Ähnliches findet sich im jüdisch-christlichen Glauben. Man rechnete im Judentum durchaus damit, dass der Prophet Elia, dessen Wiederkunft vor dem Kommen des Messias angekündigt worden war (Mal 3,1.23), in einem sterblichen Menschen wiedergeboren wird (vgl. Joh 1,20-23). Johannes der Täufer, dem Jesus denen, die es annehmen können, bescheinigt, dass er dieser Elia – also dann wohl dessen Wiedergeburt! – sei (Mt 11,14; 17,11-12), wird zugleich als eine eigenständige – andere! – Person beschrieben, die lediglich im Geist und in der Kraft des Elia auftritt (Luk 1,15-17). Vgl. AH!
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑AH Ähnlich verhält es sich mit dem mysteriösen himmlischen Hohenpriester Melchisedek, der schon Abraham in Brot und Wein das Abendmahl gereicht hat, mit dem Christus sich identifiziert (Joh 8,56-59; Gen 14,18-20), von dem aber anderorts gesprochen wird wie von einer anderen – wenn Christus auch in allem gleichen – Person (Hebr 7,1-3; 5,6.10; 6,20; 7,17.21), die in den Himmeln das selbe Priestertum der Selbstaufopferung wie der irdische Jesus auf Erden vollzieht (Hebr 7,25-28).
Da es nach apostolischen Zeugnis aber nur einen solchen hohenpriesterlichen Mittler – sowohl für die Himmlischen wie auch die Irdischen – geben kann (vgl. I Tim 2,5; Act 4,12; Joh 14,6; Kol 1,20; Eph 1,10), muss es sich bei dem himmlischen Hohenpriester Melchisedek um den prä-existenten Christus (vgl. Y / 015) handeln, der Sein Leben in den Himmeln gegeben hat, um danach – wie aus dem Nichts (Phil 2,6-7), als eine neue, eigenständige Person – als irdischer Jesus, aus Irdischen hervorgehend, erweckt zu werden und zu erstehen (vgl. Gal 4,4; Röm 1,3-4; 9,5; 4,17; Koh 3,15; Dtn 18,15.18).
Christi Inkarnation (Fleischwerdung; vgl. Joh 1,14) wäre dann im wahrsten Sinne des Wortes eine göttliche Re-Inkarnation – und wie die Schöpfung vom Schöpfer geworden ist, so der Schöpfer und Erlöser selbst durch die Schöpfung (vgl. I Kor 11,8.12; Eph 5,31-32) – und die Schöpfung erblickt im Zenit der Zeiten, in der Geburt dieses ihres heiligsten Kindes tatsächlich die Geburt ihres anfangs- und endlosen Schöpfers selbst (Jes 9,5; Röm 9,5; Apk 12,5; Joh 16,20-21; Sach 12,10), der in und mit diesem Geschöpf (I Petr 1,20), das Seine ewige Heiligkeit wie jede Kreatur erst leidvoll erringen muss (Hebr 2,10-11.18; 5,7-10), Sein eigenes ewiges heiliges Christus-Wesen setzt (Hebr 7,28). Vgl. AI! - ↑AI Keine Person kehrt so wieder, wie sie einst war (Ijob 14,10-12). Alles, was wir an uns als unser „lch“ wahrnehmen, ist beständigem Wandel und der Vergänglichkeit unterworfen (Röm 8,19-21). Ich bin nicht mehr das Kind, das ich einst war (I Kor 13,11) und wandle mich täglich (I Kor 15,31). Und trotzdem bleibe ich (ich), selbst in völliger Bewusstlosigkeit, sei es im Tiefschlaf oder im Tod (bei einem zeitweiligen Verbleib im Hades, zwischen Tod und Wiedergeburt; vgl. Mt 9,24; Luk 20,37-38; Koh 9,5-6.10; I Sam 2,6; Ps 104,29-30; 63,10; 139,15), wo mein „lch“ sich nicht einmal seiner selbst noch gewahr ist.
Die Person, die mit ihrem Lebensabend vergeht, legt gewissermaßen den Keim für die, die am nächsten Lebensmorgen entsteht (vgl. Ijob 14,7-10; 29,18-20; I Kor 15,25-28; Röm 4,17; Koh 3,15; Ps 63,10; 139,15; Joh 3,4.6.63; 1,13; I Petr 1,23). Im Grunde vollzieht sich das jeden Morgen, dass ich ein klein wenig, ein ganz klein bisschen – unmerklich – als eine andere Person erwache, als ich es am vorigen Morgen gewesen war – nur vollzieht sich das bei einem Erwachen aus dem Todesschlaf in einer noch weit umfassenderen, Leib und Seele, die ganze Person umgreifenden Weise.
(059) So ist die Wiedergeburt, die aus mir hervor geht, eine ganz andere, neue Person und Identität, und geht doch ganz und vollumfänglich aus der alten, vergehenden Person und Identität hervor, bildet doch ganz deren Wiedergeburt und ist – im voll umfassendsten Sinne meiner ureigensten, gerade auch spirituellen Zeugung (vgl. Mt 23,15.31; Gal 4,19; I Kor 4,15) – das Kind des Geistes und Wesens, das ich einst gewesen bin (vgl. Mt 23,29-36; 11,14; 17,10-13, Luk 1,15.17), das vergangen ist: jene Wiedergeburt ist im ureigentlichsten Sinne das Geisteskind meiner selbst, das – bei aller Chance auf einen Neubeginn (Ijob 33,23-28.29-30; Thr 3,22-23) – darum auch als mein wahres spirituelles Kind und Erbe mein Karma zu tragen hat – im Schlechten bis ins dritte und vierte Glied (einer Wiedergeburt), im Guten aber bis ins tausendste Glied (vgl. Ex 20,5-6).
Dieses mein ureigenstes spirituelles Kind und Kindeskind, meine eigene Wiedergeburt, die ich selbst bin, hat meine inneren, spirituellen Altlasten mitzunehmen und zu tragen – weil dieses Kind, wenn auch eine andere, neue Person, doch wieder ich selbst bin (Röm 4,17; Koh 3,15) – nicht (was ungerecht wäre) meine Kinder und Kindeskinder im biologischen Sinn (vgl. Jer 31,29-30; Ez 18,4.20; Dtn 24,16; Röm 14,12; Jes 65,7).
Das heißt: Ich lege jeden Tag den Grundstein für die Person, die morgen aus mir erwächst – und sei es an meinem nächsten Lebensmorgen. Diese Person, die kommen wird, ist meines Geistes Kind und ich ihr geistiger Vater, ihre geistige Mutter, ihr Schöpfer – wie auch Gott-Vater und Gott-Sohn, deren Spiegel ich bin (Gen 1,26), Sein eigener Vater und Schöpfer, Sein eigener Sohn und Sein Geschöpf sind. Und darum werde ich – als Negativ Gottes – im Teufelskreislauf (Jak 3,6) meiner fleischlichen Wiedergeburten verbleiben (Joh 3,4.6; 6,63; 1,12-13; I Petr 1,23) – bis ich, dieses sinnlosen Samsara’s überdrüssig geworden (Jes 57,15), bereit für Sein Wunder einer gänzlich neuen, radikalen Neu- und Wiedergeburt aus Seinem Geist reinster, selbst-loser göttlicher Liebe geworden bin (Joh 3,3..5).
Wenn ich aber so beständig – bei jeder Reinkarnation sogar radikal (vom Leiblichen bis ins Seelische hinein) – meine Person, Persönlichkeit und Identität wechsle: Was ist dann mein ureigentliches „lch“, die Konstante in allem Wandel (- selbst dem radikalsten Wandel einer bis zur Wurzel meines Seins und meiner Wesensgesinnung reichenden geistlichen Neugeburt: vgl. Joh 3,3.5; II Kor 5,17; Eph 2,1-10)?
(084) Diese letzte Konstante muss außerhalb von Raum und Zeit liegen (vgl. Hebr 1,10-12; 6,19), gänzlich außerhalb unserer Vorstellungskraft (vgl. I Kor 2,9), jenseits von allem, was wir bislang für unser „lch“ halten – in einem allem Wandel entzogenen, allen Wandel umschließenden, ewig in sich fassenden „lch“ (Röm 11,36; Koh 12,7; Eph 4,6) – mag man diese Ur-Identität, unser aller Ursprung, Bestimmung und Ziel, Gott nennen, Brahman, Tathagata oder Christus (vgl. Röm 11,36; Kol 1,16-17.27-28; 3,3-4.11; Gal 3,27-28; Hebr 13,8; Joh 1,9; I Joh 3,2; II Kor 5,14-15; I Kor 15,28; 13,12; Mt 17,8; 087b).
Was auch immer unser ureigentlichstes „lch“ sein mag, jenseits unserer zeitlichen Individual-Person und flüchtigen augenblicklichen Identität, die wir mit unserem eigentlichen „lch“ verwechseln: Es ruht unverlierbar in Gott (Hebr 6,19). Oder – um es mit den Worten Dietrich Bonhoeffers auf seine Frage (seines Gedichtes) „Wer bin ich?“ zu sagen: „Wer ich auch bin: Du kennst mich, oh Herr”, (vgl. I Joh 3,19-20)- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑AJ1 ↑AJ2 vgl. Pali-Kanon: Cullavaggo X,l,6; ähnliche Ankündigungen einer künftigen Verfälschung der Lehre findet sich auch im Christentum: vgl. Mt 6,15-23; 24,5.24; Act 20,29-30; II Kor 11,3-4.13-15; Gal 2,4; 4,17; 5,4-6; 1,8; I Tim 4,1-3; I Joh 4,2-3; 2,18-23 – Jes 1,21/Hos 2,4-7; Apk 17,1-6
- ↑AK1 ↑AK2 ↑AK3 Ebenso bedient Christus sich vielfältigster Bilder und Gleichnisse, um die Menschen zu erreichen: Mk 4,33; vgl. Weisheit 11,26; 12,1; 13,5-7; Jes 41,4-7; 40,18.25 (gegen Röm 1.23 in der von Paulus ironisiert wiedergegebene Zom-Gottes-Predigt Röm 1,18-32, die bei falschen Frommen große Zustimmung findet, mit denen er sodann in Röm 2,1-4.17-21.24 in ein noch schärferes Gericht geht).
Paulus wird allen alles, um alle zu gewinnen (I Kor 9,19-23). Heißt das nicht, radikal zu Ende gedacht: den Juden ein Jude, den Muslimen ein Muslim, den Hindus ein Hindu, den Atheisten ein Atheist…? (vgl. T / 016a) – wie es Mahatma Gandhi vorgelebt hat, der zugleich bekannte: „Christus gehört nicht allein den Christen, sondern allen!’ (vgl. I Joh 2,1-2; I Tim 4,10; Tit 2,11) - ↑AL vgl. I Kor 12,4-6; 10,19; 8,57; Eph 4,6
- ↑AM1 ↑AM2 ↑AM3 Der Glaube, dass Verstorbene ihre Hinterbliebenen – engelsgleich (vgl. Luk 20,35-36; Hebr 1,14) – als Schutz-Patrone umbeten (vgl. Ijob 33,23-24; Mt 18,10; Apk 6,9-11) und unbemerkt begleiten (Hebr 12,22-23.1; Apk 14,13) und – Christus gleich – als himmlische Lichter (vgl. Joh 8,12; Mt 5,14, Phil 2,15) durch Erscheinungen mitunter auch leiten (Mt 27,52-53; 17,3), findet sich nicht allein in der Heiligen-Verehrung in den christlichen Konfessionen der römisch-katholischen, sowie der griechisch- und russisch-orthodoxen Kirche, sondern schon bei vielen Naturvölkern, bis heute verstärkt im Ahnenkult des chinesischen (wie japanischen) Konfuzianismus und Taoismus.
Der Jesuit Mattheo Ricci (1552-1610) war in seiner China-Missionierung seiner Zeit so erfolgreich, weil er den Chinesen die Verehrung ihrer vor-christlichen `heiligen´ Ahnen – auch in einem christlichen Gottesdienst – weiter zugestand (vgl. I Kor 3,18; 9,19-22), und deren Heiligkeit so würdigte (vgl. T / 016b), statt sie – aus falscher christlicher `Rechtgläubigkeit´ heraus – anzuzweifeln.
Leider war jener große China-Missionar seinen vorgesetzten Glaubenshütern (vgl. Luk 11,52; Röm 2,1.20-21.24) darin weit voraus, so dass deren Unterbindung solcher toleranter, synkretistischer Missions-Ansätze im (sog.) `Riten-Streit´ (im Gegenzug) zu einem Verbot des so vielversprechend aufblühenden Christentums in China führten.
Ähnliche Probleme ergeben sich in der Missionierung von Afrikanern, welchen der Gedanke, die Vielzahl ihrer geliebten, verehrten Ahnen, von deren Aushilfe sie viele Zeugnisse tradiert haben, solle ein Irrglaube sein, da diese noch keine Christen waren.- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 32. Ahnenkult und Heiligenverehrung
- ↑AN1 ↑AN2 ↑AN3 ↑AN4 Vgl. Joh 14,6; 12,32; 10,16; 14,2; Eph 2,14-22; 3,1-6; 1,9-11; vgl. AA / 017!
- ↑AO1 ↑AO2 ↑AO3 ↑AO4 ↑AO5 ↑AO6 Bedeutung des inneren Zeugnisses der Herzensstimme (Prov 4,23; Joh 1,9; 8,47; 18,37; 10,27; I Joh 5,10; Luk 17,20-21; II Kor 4,2), die man sich von niemanden verbiegen lassen soll (I Tim 4,2; I Petr 3,21; 1,18; Hebr 10,22; 13,9; Mt 16,17; Gal 1,15-16)
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 54. Nur die Stimme des Herzens erschließt das Himmelreich
- ↑AP vgl. I Kor 8,5-6; 12,4-6; 15,28; Eph 4,6; Röm 11,36; Kol 1,16; Act 17,27-28; Hebr 2,10-11; Ijob 34,14; 33,4; Weisheit 11,26; 12,1; 13,5; Röm 1,20
- ↑AQ vgl. I Thess 5,21; I Joh 4,1; I Kor 14,26.29; Phil 4,8; Hebr 5,11-14
- ↑AR1 ↑AR2 ↑AR3 ↑AR4 ↑AR5 (022a) (022b) (022c) (022d) Engel als Entfaltungen des siebenfachen Gottes-Geistes, die sich als innere Stimmen weltweit den Propheten, auch den Philosophen und Dichtem, mitteilen: vgl. I Kor 10,19; 8,5-7; 12,4-6; Hebr 1,14; Apk 1,4-5; 4,5; 22,6; Jes 11,2; I Kor 14,32; Tit 1,12; Act 17,27-28; 27,23. Vgl. auch Ijob 33,23.15; Act 7,53; Gal 3,19; Hebr 2,2; Apk 14,6; Dan 4,14.23.5.15; 5,11.
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 30. Die Sieben Geister Jesu Christi
Schon im Alten Testament wird Gott als die höchste Gottheit, der König und Gott aller Götter verehrt (vgl. Dan 2,47; Ps 95,3; 96,4; 82,1.6; Dtn 10,17; 32,8), der sich in ihnen allen mitteilt (vgl. Ijob 33,23; Dtn 32,8; Jes 41,4-7; 40,18.25; Dan 4,14.23.5.15; 5,11; Act 7,53; Gal 3,19; Hebr 2,2).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 29. Der Freimaurer-Tempel Salomos
Auch Christus wird als Herr aller Herren und Regent aller Regenten bezeichnet (I Tim 6,15; Apk 19,16). Dass dies nicht nur irdische Herrscher meint, bringen mehrere apostolische Zeugnisse zum Ausdruck (vgl. Kol 1,15-16; Eph 1,20-21; Hebr 1,6.13-14; 2,5-8).
Paulus erklärt, dass wir es in allen Göttern letztlich mit dem einen all- und alleinwirksamen Gott zu tun haben (I Kor 10,19; 8,5-7; 12,6), was an die hinduistische Vorstellung erinnert, dass alle Gottheiten letztlich nur verschiedene Verkörperungen und Personifikationen der selben Urgottheit Brahman sind, des göttlichen Urgrunds allen Seins (vgl. Hebr 1,3; 2,11; Ijob 34,14-15; Ps 104,29-30; Num 16,22; Eph 4,6; Weisheit 12,1 Act 17,27-28; Röm 11,36).Diese tiefer gehende Erkenntnis jedoch – mahnte der Apostel – sei nicht in allen, so dass jene im Glauben schon Gereiften, die Durchblick besitzen würden, sich dennoch in ihrer Freiheit der Verehrung Gottes über fremde heidnische Gottesbilder zurück halten sollten (I Kor 10,7.9), um jene, deren Augen noch gehalten seien, weil sie noch nicht ein ausgereiftes Unterscheidungsvermögen (vgl. Hebr 5,11-14) zwischen einem bloßen Gleichnisbild und der wahren Gottheit entwickelt haben (vgl. Mk 4,33; Röm 1,23; Weisheit 13,5-7), nicht zu verleiten, tote, für sich selbst nichtige Gottesbildnisse für wahre Götter zu halten (vgl. Jes 41,4-7; 40,15.18.22.25), so dass es sie mit regelrecht dämonischer, irreführender Macht zu stummen, toten, nichtigen, nichtsnutzigen Götzen ziehen könnte (I Kor 12,2; 10,19-21; Act 17,23.28-29; Jes 44,9-20).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 28. Polytheismus – Henotheismus – Monotheismus – Pantheismus
Ähnliche Vorstellungen, es in allen Gottheiten letztlich mit ein und der selben Ur-Gottheit zu tun zu haben, die sich nur in verschiedenen Emanationen, Personifikationen und Manifestationen zeigt, gab es auch in Ägypten, insbesondere unter Pharao Echnaton, der alle ägyptischen Götter in einem henotheistischen Monotheismus unter der Sonnengottheit Aton einen wollte. Sein Sonnenhymnus fand als ein Psalter, der den jüdischen Gott preist, gar Eingang in die Bibel (Psalm 104).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 22. Echnaton – der prophetische Pharao
Solch ein henotheistischer Monotheismus setzte sich auch im Römischen Reich durch, in welchem um die Zeitenwende der Sonnenkult vorherrschte, so dass letztlich in und über allen Göttern des Imperium Romanum die höchste Gottheit der Sonne verehrt wurde.
Wenn man die Worte des Apostels Paulus recht zu deuten versteht, dürfte es wenig verwundern, dass das junge Christentum keine Schwierigkeiten damit hatte, jene höchste Gottheit des „Sol lnvictus“, „der siegreichen Sonne“, mit Christus zu identifizieren, der „Sonne der Gerechtigkeit’, die mit „Heilung unter ihren Flügeln” auch unter den Heidenvölkem aufgehen sollte, die schon immer das göttliche Wesen recht verehrten (vgl. Mal 1,11.14; 3,20).
Sie gingen in ihrer Gleichsetzung der höchsten römischen National-Gottheit mit Christus sogar so weit, dass sie sich – zusammen mit ihren heidnischen Geschwistern – vor der Sonne als einer lebendigen Christus-Ikone verneigten. So wurde es noch im 5.Jhdt vom römischen Bischof, Leon dem Großen, in sermon 27,3f beklagt, dass sich „einfachere Seelen” unter den Christus-Gläubigen nach dem Aufstieg zur Peterskirche umwendeten, um sich vor der aufgehenden Sonne zu verneigen. Jener Papst hatte offensichtlich noch nicht den Durchblick seiner „unmündigen Schäfchen“ (vgl. Mt 11,25; 18,4; 5,22; 7,1-5; I Kor 13,8-12; 3,18).
Diese Identifikation des von den römischen Heiden verehrten „Sol Invictus“ mit Christus ging sogar noch weiter – so weit, dass man den „Herren-Tag“ (also den vom Herrn bestimmten Ruhe- und Feiertag zur Erhebung der Seele – ursprünglich der jüdische Sabbat, also der Samstag; vgl. Ex 20,8-10) in apostolischer Freimütigkeit (vgl. Kol 2,16-17) auf den römischen Festtag zu Ehren Sols, der Sonne (also auf den Sonn-Tag, der zugleich der Tag der Auferstehung des Herrn war; vgl. Apk 1,10; Mt 28,1-2; Luk 24,1; Act 20,7; I Kor 16,2) verlegte – wie ebenso das christliche Hoch-Fest der Geburt Jesu Christi (das ursprünglich im Frühjahr gefeiert wurde) auf den großen römischen National-Feiertag des Hoch-Festes der (Wieder-)Geburt der Sonne zur Winter-Sonnen-Wende (vom 24. auf den 25. Dezember, also auf „Weihnachten“), da Christus, das Licht der Welt, in die äußerste Finsternis getreten ist (vgl. Joh 8,12; Mt 4,16).Gerade diese tolerante Haltung des Urchristentums gegenüber anderen Glaubensvorstellungen war bestimmt auch einer der wesentlichen Gründe für seine schnelle Ausbreitung im heidnischen Raum des Römischen Imperiums (vgl. I Kor 9,19-23).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 23. Sol Invictus – Jesus Christus!
Jesaja lässt „Jahwe Zebaoth“, den „Herrn der Heerscharen“ erklären, dass Er der Inbegriff aller Gottheiten vom Ersten bis zum Letzten aller Götter ist (Jes 44,6) und sich durch sie – von allen Uranfängen an – selbst auch den entlegensten Nationen in ihren Götterbildern mitgeteilt hat (Jes 41,4-7; 40,18.25) – wie auch Paulus bezeugt, dass das Evangelium Seiner Liebe von je her über den ganzen Erdball verkündet worden ist (Röm 1,19-20; 10,18; Kol 1,6.23; vgl. auch Apk 14,6), da der wahre Herr und Vater aller (vgl. Röm 3,29; Hebr 2,11; Act 17,27-28; Jes 63,16) reich genug ist für alle (Röm 10,12-13; Jes 63,16), und – möchte man (im Sinne des hier verarbeiteten Buddha-Gleichnisses) ergänzen – darum durch unterschiedlichste „geschickte Mittel” und Fahrzeuge (vgl. Mk 4,33 gegen Röm 1,23) – je nach der Vorstellungskraft und dem Fassungsvermögen Seiner Kleinsten (vgl. Mk 4,33; I Kor 13,8-12; 3,18) – vielfältigste Zugänge zu sich schafft (vgl. I Kor 9,19-22).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 11. Pfingsten geschah weltweit – global!
Ezechiel sieht die schicksals-bestimmenden „Cherubim“, die im mesopotamischen Umfeld als Gottheiten (die „Kurubu“) verehrt wurden, alle – von dem einen Geist Gottes bewegt – zusammen ein einziges Gottes-Wesen bilden (Ez 1,5.20-22).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 25. Vishnu – das Antlitz des göttlichen Christus
Micha erklärt, dass von den Heiden (- dann wohl in ihren Religionen und Göttern! -) dem Namen des wahren Gottes mehr Ehre zuteil wird als in dem selbstgefälligen Volk Israel (Mal 1,11.14; 3,20; vgl. auch Am 5,21.25-26).
Die Verehrung vieler Götter muss also keineswegs im Widerspruch zur Verehrung eines (alle diese Allmächte einenden) göttlichen Liebeswesens stehen, das durch all diese Gottheiten zur Liebe erziehen will und ruft (vgl. Joh 14,6; 14,2; 10,16; 12,32; 6,29.44).
Jesus (vgl. Mt 15,21-28; 8,5-13; 11,20-24; Mk 9,38-41; 5,18-19; Joh 4,20-21.24; 8,48; Luk 10,25-37) wie Paulus (vgl. Röm 3,29; 1,19-20; 2,14-15.28-29; 9,30; 10,12-13.18 – Röm 2,1.17-21.23-24; 9,31-32; 10,1-3; vgl. Mal 1,11-14; 3,20; Jes 41,4-7) betonen, dass oft gerade die Heiden – trotz ihres Vielgötterglaubens – in ihrem kindlichen Urvertrauen (vgl. Luk 18,17; I Petr 5,6-7; 2,2-3; II Petr 3,15; Mt 11,25.28-30; 21,15-16; Act 10,1-4.34-35) der göttlichen Liebe näher stehen als das streng monotheistische jüdische Gottesvolk mit seinen rigiden Vorstellungen von einem schnell erregbaren zürnenden Rachegott, der mitunter mehr mit dem Satan gemein hat (vgl. Mt 7,15-23; 23,15.23-28; Luk 11,46.52; Joh 8,41-44) als mit der göttlichen Liebe (vgl. II Kor 11,13-15.3-4; Act 20,29-30; Gal 1,8; 2,4; 4,6-11; 5,4-5; -1 Joh 1,5; 4,16.18; I Kor 13,4-8)- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑AS vgl. Mt 25,41; Apk 12,7-9; I Kor 10,19-22; 12,2
- ↑AT1 ↑AT2 ↑AT3 Vgl. II Kor 11,13-15; 4,4; Gal 1,8! Das Bild des Büffels für Gott kennt übrigens auch die Bibel selbst (Num 23,22.; 24,8; Dtn 33,17) – ebenso wie das des Stiers für die widergöttliche Macht (Ex 32,1-4).
- ↑AU vgl. Joh 8,39-40.44; 16,1
- ↑AV I Kor 13,4-7: Liebe nötigt nicht; vgl. Joh 12,47; 8,15; Phm 14; Joh 5,6; 6,61.67; Mt 20,32; Apk 3,20; II Kor 9,7; 5,20; Act 16 16-18; I Kor 14,32; Liebe gibt immer frei: vgl. Luk 15,11-12.20-24; I Kor 5,5
- ↑AW1 ↑AW2 vgl. Joh 4,9-10.20-21.24; II Kor 5,16; 3,17; – Mt 8,10-12; Mal 1,11.14; 3,20
- ↑AX vgl. I Joh 4,16; Eph 3,14-19; Röm 2,14-15.28-29;3,29; 9,30; I Kor 13,8-13; 3,18; Jer 31,34; Joh 13,35
- ↑AY Betonung der Bedeutung der Einheit (I Kor 1,10; 12,13-26; 9,19-22; 14,26; II Kor 13,11; Joh 13,35; 17,20-23; Kol 3,13-14; Eph 2,21; 3,15-16) und der destruktiven Wirkung von Entzweiung (I Kor 1,10-17; Gal 5,15; I Tim 6,3-5; II Tim 2,14.16.24-26)
- ↑AZ1 ↑AZ2 vgl. Jer 31,34; 33,3; Dan 12,4; Joh 16,12-13.25
- ↑BA vgl. Eph 6,10-17
- ↑BB vgl. Jes 63,16; Röm 10,12-13.18; 8,15-25; Gal 4,6; II Tim 2,13; I Tim 4,10; Tit 2,11; I Joh 2,1-2; 3,19-20
- ↑BC vgl. Gal 5,4-6; Luk 10,25-37 (vgl. Joh 4,20.22; 8,48); Act 10,1-4.34-35; Mt 25,40.45; 18,5
- ↑BD vgl. Röm 12,10; Phil 2,3; Act 2,11; 4,32; I Kor 12,4-6; 10,19; 8,5-7; 14,26
- ↑BE Nach den meisten Ursprungsmythen wurden die überirdischen Wesen und himmlischen Sphären vor den irdischen Wesen und den sichtbaren Kosmos erschaffen; vgl. Kol 1,15-16; Ijob 38,4-7
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 78. Satan: restlos besiegt!
- ↑BF Ein weiteres `Skandalon´ war der Umstand, dass die Gebrüder Grimm in ihren „Kinder- und Hausmärchen” (- ähnlich wie die vorliegende Parabel -) alte germanische Mythen und Sagen dichterisch verarbeiteten, um sie ihrer zeitgenössischen Leserschaft zugänglich zu machen, was ihnen die Kritik einbrachte, noch dazu gerade die Kinder, die sie in jene fantastischen Märchenwelten entführen wollten, für vorchristliches „heidnisches“ Gedankengut empfänglich machen zu wollen, welches im Aberglauben anzusiedeln ist. Das brachte die Grimms-Märchen anfänglich geradezu auf den `frommen Index´.
Parallelen zur Gegenwart lassen grüßen – brachten doch jüngst erst der Schriftstellerin J. K. Rowling ihre Harry-Potter Romane die selbe Kritik ein, die Jugend zum Okkultismus verführen zu wollen. Auch Michael Ende (mit seinem Kinder-Fantasy-Roman „Die unendliche Geschichte“) könnte hiervon ein Lied singen. Im Gegensatz zu früher spielt solch ein `frommer Index-Stempel´ Neu-Erscheinungen meist erst recht noch eine weitere darauf neugierig werdende Leserschaft zu, weil sich das heutige Publikum nichts mehr vorschreiben lassen will, sondern mündig geworden ist, selbst zu entscheiden, was ihm gefällt und gut tut, was es als bereichernd und sinn-stiftend erfährt.
Heute bereitet wahrscheinlich Autoren mehr die Frage ihrer „political correctness“ Probleme und Einbußen ein. Aber auch sie dürfen sich trösten: Die geistesgeschichtliche Entwicklung bestätigt immer wieder: Die `Ketzer´ von heute, die wahren Vordenker der Gesellschaft, werden die `Propheten´ von morgen sein. So mag es manchem erfolglos bleibenden Autor vielleicht ein Trost sein: Gut möglich, dass er für eine zukünftige Leserschaft schreibt (vgl. I Petr 1,11-12; Tit 1,12; Act 17,28-29). - ↑BG Freude, Glück im Überfluss, `Leben´ für all Ihre Geschöpfe als Sinn und Ziel der Schöpfung durch die Schöpfer-Gottheit: Joh 10,10; 14,19; I Tim 4,3-4; Koh 2,24-26; 3,11-13; 5,17-19; 8,15; 9,7-9
- ↑BH1 ↑BH2 Metaphern der freilich spirituell aufzufassenden göttlichen Zeugung durch göttlichen Samen in den biblischen Schriften: Inthronisations-Zusage für jüdische Könige: Ps 2,6-7 – auch gültig für Christus (Hebr 1,5; Mt 3,17; Röm 1,4) sowie für die Christen (I Petr 1,23; I Kor 4,14-15; 9,1; Phm 10)
- ↑BI Beispiele für antike Götter-Vater-Mythen: Der höchste römische Gott und Götter-Vater „Jupiter“ (alt-römisch „Dies-Piter“, „Tag/Licht-Vater“ – „Vater des Tages und des Lichts“; vgl. Jak 1,17; I Joh 1,5; Joh 1,4-5.9; 8,12; 11,9-10; I Thess 5,4-5) bildet das römische Äquivalent zu dem griechischen Götter-Vater Zeus. Vgl. auch AR / 022a ! Das „Ju“ in „Jupiter“ ist identisch mit dem „Ziu“ im griechischen „Zeus“, das auf eine indo-europäische Wurzel „diu“ für „hell“ zurück geht.
(086) Eine weitere Nebenbedeutung des Wortes „Jupiter“ war einfach „Himmel“ oder „Luft“ (metaphysisch gedeutet: Der Raum, dem alle Götter innewohnen). „Sub Jove“ – wörtlich „Unter Jupiter“ (Dativ: „Jove“) bedeutete dementsprechend simpel und ganz profan „Unter freiem Himmel“ (Ähnlich sprach man auch im Judentum von Gott umschreibend in der Metapher „Himmel“ – vgl. Dan 4,23; Luk 15,18; Mt 12,25; Joh 3,27 – und setzte den alles durchatmenden „Hauch“ und „Odem“ mit der Ruach, dem Geist Gottes, gleich – vgl. Ijob 33,4; 34,14-15; Num 16,22; Weisheit 12,1).
Nachdem der römische Hoch-Gott Jupiter mit dem höchsten griechischen Gott Zeus identifiziert worden war, wurden auf Jupiter schließlich die griechischen Mythen des Zeus übertragen. Wie der griechische Gott Zeus mit seiner Schwester Hera, so zeugt Jupiter mit der eifersüchtigen Juno viele Gottheiten; er hatte jedoch auch mit vielen anderen Göttinnen Liebschaften, wofür er meist die Gestalt wechselte: Europa entführte er beispielsweise in Gestalt eines wunderschönen Stieres, Leda nähert er sich in Gestalt eines Schwans.
Der griechische Götter-Vater „Zeus“ (alt-griechisch „Dzeus“ aus der indo-germanischen Wortwurzel „Diou“, vedisch-altindisch „Dyaúh pitá“, wovon auch die Wörter für „Gott“, lateinisch „Deus“, germanisch „Tiwaz“ abgeleitet sind) zeugte mehrere Götter mit seiner Schwester Hera, aber auch mit anderen Göttinnen. Daneben war er auch Vater vieler Nymphen, Halbgöttinnen und auch Sterblicher. – Obwohl Zeus den höchsten Gott des Olymps, des griechischen Götter-Pantheons, bildet, war er selbst (neben fünf weiteren Geschwistern, u.a. seiner Schwester und Gemahlin Hera) Sohn des Titanenpaares Kronos und Rhea.
Eigentlichster Ur-Gott war Uranos, der wiederum der Erstgeborene der „Gaia“ (der „Gebärerin“, Mutter Erde) war, den sie ohne Begattung durch Eros im Schlaf hervorbrachte. So gehörte auch Uranos nach den griechischen Theo-Gonien (Götter-Stammbäumen) zu den Proto-Gonoi, der ersten Götter-Generation, welche die göttliche Verkörperung der Ur-Prinzipien bilden. Sie wiederum gingen (nach Hesiods Theogonie) auf sechs Urgottheiten zurück: Chaos, Gaia, Tartaros, Eros, Erebos und Nys, wobei die letzteren fünf wiederum (gleich Kindern) aus Chaos hervorgegangen sein sollen.
Chaos bildet damit das ursprünglichste Urgöttliche, aus welchem das Universum aller Kosmen mit ihren Bewohnern hervor gegangen ist.Etymologisch bedeutet „Chaos“ so viel wie „klaffender Raum“, „gähnende Lehre“ und besitzt so Ähnlichkeit mit dem „Nichts“, das zugleich Ursprung von allem ist – ein Zustand und zugleich eine schöpferische Urkraft, die mit nichts mehr zu fassen und zu beschreiben ist, wie einem beim Blick in das gleißend blendende Licht der Sonne schwarz vor Augen wird, so dass man nur ein Nichts, Finsternis wahrnimmt. Und doch ist dieses Nichts nicht Nichts, sondern gerade in seiner Selbst-Losigkeit und sich selbst absolut zurück-nehmenden Leere (ein) Frei-Raum, Lebensraum, der überhaupt erst Entfaltung von Leben ermöglicht. - ↑BJ vgl. Luk 20,36; Ijob 1,6; 2,6; 38,7; 33,23; Dtn 32,8; Ps 82,1.6; 58,2; Jes 14,13; I Reg 22,19-23; Act 7,53; Gal 4,1-2.8; Hebr 1,14
- ↑BK vgl. Gen 6,1-4; II Petr 2,4; Jud 6; Ex 12,12; 15,11; 18,11; Num 33,4; Ps 82,1.6-7; 58,2-3
- ↑BL1 ↑BL2 vgl. I Kor 8,5-6; 12,6; Hebr 1,14
- ↑BM1 ↑BM2 vgl. Apk 1,4; 4,5; 22,6; I Kor 13,1; 14,27.32; Röm 8,26; Act 7,30-32; 8,26.29; 27,23; Ijob 33,23; I Tim 2,5 – Act 2,3-4; Mt 3,11; Hebr 12,29
- ↑BN1 ↑BN2 vgl. Dan 2,47; Dtn 10,17; Ps 95,3; 86,8; 96,4; 97,9; 103,20-21; Dan 7,10; I Reg 22,19
- ↑BO vgl. Gen 1,26; 11,7; Jes 6,8 – auch im Koran spricht Allah in der Mehrzahl, obwohl zu dieser Zeit der Pluralis Mayestatis noch nicht gebräuchlich war
- ↑BP vgl. Dan 4,14.23; 4,5.6.15; 5,11; I Sam 4,7-8; Ex 32,1-6
- ↑BQ vgl. Gen 1,28.22.12
- ↑BR1 ↑BR2 vgl. Hebr 2,11; Act 17,27-28; Joh 10,33-35; Mt 6,48.45; Koh 3,18-21; 12,7; Röm 8,16.19-21; 11,36
- ↑BS vgl. Ijob 33,4; 34,15; Ps 104,29-30; Num 16,22; Weisheit 12,1; 13,5; die Schöpfung als Hülle, Kleid des Schöpfers (Hebr 1,3.10-12) wie der Leib Kleid der Seele (II Petr 1,14; II Kor 5,1). Martin Luther bezeichnete (in seinem Buch „De servo arbitrio“) die Schöpfung als „Larve Gottes“, also als den sichtbaren Leib und die allen ersichtliche Gestalt und Erscheinung der unsichtbaren Gottes-Seele (vgl. Röm 1,19-20).
- ↑BT vgl. Koh 12,7; 3,18-21; Röm 8,18-21.22-23; Gen 7,1-4; 9,12; Jes 1,3; Num 22,22-30; Mk 1,13
- ↑BU vgl. Gen 1,15; Dtn 25,4; Ex 23,12; Prov 12,10; Apk 11,18
- ↑BV vgl. I Kor 15,28; Eph 1,9-10
- ↑BW vgl. Hos 2,21-22.4-9; Jer 2,2; 54,2-5; siehe insbes. Ez 16,7-8.9-13!
- ↑BX1 ↑BX2 vgl. Apk 19,6-9; Joh 3,29; II Kor 11,2; Mk 2,19
- ↑BY1 ↑BY2 ↑BY3 ↑BY4 vgl. Gen 2,18.21-24
- ↑BZ1 ↑BZ2 vgl. Eph 5,30-32; Röm 5,14; I Kor 15,45; – Eph 4,10.6.16; 2,21; 1,9-10.22-23; I Kor 12,13-26; Röm 12,4-5; Gal 1,27-28; Kol 3,3-4.11
- ↑CA vgl. Röm 5,14-15; I Kor 15,45; Kol 1,15-18. Übrigens zeigt sich bei dieser biblischen Anleihe der Rippen-Episode (Gen 2,21-24) bereits, wie `inzestuös´ es sogar auch auf den ersten Seiten der Heiligen Schrift des christlichen Abendlandes zugeht. Nur stößt sich niemand mehr daran, weil die Geschichten schon so altbekannt und vertraut sind, dass man über solch kleine geschmacklose Details leicht hinweg lesen kann:
Immerhin ist unser aller Ur-Mutter Eva (Gen 3,20) von dem Manne geschwängert worden, von dem sie abstammte, der also in gewisser Hinsicht ihr Vater war (Gen 2,23-24 – wie Tathagata zu der aus Seiner Brust entnommenen Tochter-Seele) – und das, nachdem der liebe Gott selbst offensichtlich ernsthaft erwogen hatte, dem Menschen zunächst ein Tier als `Entsprechung´ zu geben (Gen 2,18-20).
Die Söhne des ersten Menschenpaares, Kain und Set (Gen 4,1.25), nahmen sich offensichtlich Schwestern zur Frau (Gen 5,4.6; 4,17) – wie übrigens auch unser aller Glaubensvater und -Vorbild (Röm 4,12; Hebr 11,8-12) Abraham (Gen 20,12). Sein Neffe Lot zeugte seine Nachkommenschaft gar mit seinen Töchtern (Gen 19,30-33) – was zudem mit einem solchen Vollrausch noch entschuldigt wird, dass er davon überhaupt nichts mitbekommen haben soll.
Polygamie war damals an der Tagesordnung und wird nicht ein einziges Mal (wie etwa im Gegensatz dazu im Buch Mormon) in vor-christlicher Zeit von Gott verurteilt oder auch nur ansatzweise einmal gerügt (vgl. II Sam 12,8). Die zwölf Söhne Jakobs, aus denen die Zwölf Stämme Israel erwuchsen, waren Kinder von vier verschiedenen Frauen (Gen 35,.23-26). Der strahlende König Salomo, ein Sinnbild selbst auf Christus (Mt 12,42; 25,1), hatte gar einen Harem von dreihundert Haupt- und siebenhundert Nebenfrauen (I Reg 11,1.3).
Selbst die apostolischen Schriften schreiben streng genommen nur Gemeinde-Ältesten die Ein-Ehe vor (I Tim 3,2.12), worauf Bezug nehmend selbst die Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon einem ihrer Sache ergebenen Fürsten, Philipp von Hessen, gar auch die Mehr-Ehe zugestanden.
Auch gewisse homophile Neigungen – wie etwa zwischen dem jüdischen Messias David und seinem über alles geliebten Jonathan – werden gänzlich kommentarlos berichtet (II Sam 1,26; I Sam 18,1-3; 20,16-17. 41; vgl. auch Ruth 1,16-17: beliebte Vermählungsworte!)- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 65. Homosexuell – aber doch göttlich geliebt!
Gerade bei den Anfangserzählungen, wird der religionswissenschaftlich bewanderte Leser zur Ehrenrettung seiner ihm heiligen Schrift einwenden, handelt es sich aber doch um Ursprungslegenden, die im Bereich des Mythos anzusiedeln sind. Genauso verhält es sich auch mit dem vorliegenden Kapitel. Es ist eine dichterische Verschränkung vielfältigster Ursprungsmythen unterschiedlichster Kulturen.
- ↑CB1 ↑CB2 vgl. Eph 1,9-10.22-23; 4,6; Gal 3,27-28; Kol 3,3-4.11; Joh 1,9
- ↑CC vgl. Koh 12,7; Jak 4,5
- ↑CD vgl. Jes 62,5; Cant 7,3-6; 8,6-7; Dtn 6,8-9; vgl. insbes. Jes 54,2.5; Ez 16,7-8
- ↑CE vgl. Gen 2,25; 3,11; Cant 5,1; Prov 5,18; 7,18; Koh 9,9; I Tim 4,1-4; II Sam 22,8; I Reg 11,1.3; I Kor 6,12-20; 7,5. Selbst die Rabbiner erklären – humorvoll – drei Dinge als einen Vorgeschmack auf die künftige Glückseligkeit: „Sabbat, Sonne und Sex“ (wörtl.: Beischlaf).
Muss die Überbietung aller zeitlichen Freuden wirklich deren Ende – oder nicht vielmehr deren spirituelle Vollendung! – bedeuten? (Vgl. Luk 20,35-36; I Kor 13,8-12!) Sex freilich wird sich dann auf einer höheren, spirituellen Ebene vollziehen (vgl. I Kor 4,15), welche aber gewiss nicht weniger, sondern noch viel mehr und voll-umfänglicher beglückend sein wird (vgl. Luk 15,10.24; Joh 10,10).
Sex ist eine himmlische Stiftung (vgl. I Tim 4,1-4), die der Gottheit so sehr gefallen muss, dass Sie sogar Ihr Schöpfungswirken damit verknüpft, daran gebunden hat.- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 65. Homosexuell – aber doch göttlich geliebt!
- ↑CF vgl. Ez 28,12-19; Ijob 38,7; Jes 14,12-15; Apk 12,3-4.7-9; Luk 10,18
- ↑CG vgl. I Tim 1,11-15; I Kor 14,34-37; 11,2-16
- ↑CH1 ↑CH2 ↑CH3 vgl. II Kor 4,4; Luk 4,5-6; Eph 2,1-3; 6,13; II Tim 2,25-26
- ↑CI1 ↑CI2 In Tathagata und Seiner Ihm ersten, untreu werdenden Tochter stehen sich also gleichsam Schöpfer und Schöpfung gegenüber. Die Auflehnung der Schöpfung in ihrem kindlich-infantilem Trotz und ihrer unreifen, völligen Selbst-Verschätzung (vgl. CM) kann allerdings den Sinn und das Ziel ihrer Erschaffung, ihre Glückseligkeit in der beglückenden Vereinigung mit ihrem göttlichen Ursprung und Ziel jedoch nie und nimmer zunichte machen (vgl. CK2). Dafür hat die göttliche Liebe, die sie gewollt und hervor gebracht hat, einen viel zu langen Atem (vgl. I Kor 13,4-8), unendlich mehr Weitblick (vgl. Gen 50,20; 45,5-8; Act 2,23; I Petr 1,20; Eph 1,4.9-11; Röm 8,28), und ungemein viel mehr unerbitterliche Kraft und Stärke, dass Sie – bei aller Sanftmut – selbst Ihrem trotzigsten Geschöpf irgendwann doch noch zu stark und zu übermächtig werden muss (vgl. Act 26,14.28; Phil 2,9-11; I Kor 12,3; 15,25-28; Apk 5,13).
So wird jener göttliche Tathagata Seiner ersten untreuen Braut nur darum zum Erzfeind (vgl. CQ / 018), weil Er zunächst – gegen sie – um Seine bedauernswertesten, ihr ausgelieferten und von ihr Ihm entwöhnten Kleinsten ringt (vgl. CP / 019).
In diesem Kampf gegen Ihre teuflische Widersacherin um Ihre Kleinsten, welche Sie ihr unter Aufbietung und Hingabe Ihres Lebens selbst entreißt, sucht jene göttliche Tathagata-Liebe am Ende aber – wie sich zeigt – auch sogar Ihre trotzige `Satana´ selbst zu gewinnen, die Sie auf diese Weise zum Schluss noch zur Ernüchterung bringt.
Wenn nun gar der Satan selbst geliebtes und gesuchtes Gottes-Kind und -Geschöpf bleibt, bis es denn endlich gefunden wird, dann braucht wahrlich keine Seele mehr ewige Verlorenheit oder gar Verdammnis fürchten.- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑CJ vgl. Röm 8,20; 6,23; 7,14-15.24; Joh 8,44; Ijob 1,6-11; 2,1-5; Sach 3,1-2; Joh 12,31-32; Röm 8,33-34; Apk 12,7-10
- ↑CK1 ↑CK2 vgl. Act 8,3; 9,1; I Tim 1,12-16; II Tim 2,13; Röm 3,3; 5,20-21; 11,29.32.26; Jes 42,8;45,23-24; 55,8-11
- ↑CL1 ↑CL2 Freilich hätte das Urgöttliche, die Ur-Gottheit, „Tathagata“, auch feminin dargestellt werden können und ihr satanischer Gegenspieler maskulin. (Himmlische Wesen bilden schließlich über-geschlechtliche Syzigien, jenseits einer geschlechtlichen Differenzierung. Eine geschlechtliche Zuordnung kann folglich beliebig ausfallen.)
Tatsächlich wird die Urgottheit „Tathagata“ in China als „Kuan-Yin“, in Japan aber als „Kannon“ mehr feminin als maskulin gedacht! (Auch die im Judentum meist als `Vater´ dargestellte höchste Gottheit hat tatsächlich auch viele mütterliche Aspekte: vgl. Jes 66,13; 49,14-16; Ps 131,2 – wie schließlich auch die mitfühlende, alles verzeihende, nachsehende Liebe, Güte, Gnade, Barmherzigkeit (hebräisch: „Rächem“ = „Mutterschoß“), Erbarmung, Geduld, Behutsamkeit – vgl. I Kor 13,4-7; I Joh 4,16 – … mehr mütterlich-feminine Eigenschaften stellen als maskuline).
Nun erscheint jedoch in dem vorliegenden Gleichnis der ewige Buddha als „Vater“, so wie auch in den monotheistischen Religionen die Gottheit vornehmlich männlich gedacht und dargestellt wird (vgl. Jes 63,16; Eph 3,14-15; Luk 15,11.20; Mt 6,8; 5,44.48; Gal 4,6; Röm 8,15-16) – wenn man einmal von der (hauptsächlich in der Gnosis aufgegriffenen) Weisheits-Literatur absieht, in welcher die femininen Aspekte der göttlichen Allmacht in der „Weisheit“, (hebräisch) der „Achamoth“, (lateinisch) der „Sapientia“, (griechisch) der „Sophia“ betont werden, die gleichsam als eine Göttin verehrt wurde und später mit Christus als deren irdische Personifikation gleichgesetzt wurde (vgl. Hebr 1,3; Joh 1,1-5.9; 17,3.5.8.24; Prov 8,21-33; Weisheit 7,12.21-30; 8,3-4; 9,1-2.4.9; Jes Sir 4,12-22; Prov 9,1-6 / I Kor 1,29-30; 2,6-8; 11,24-25; Apk 3,20).
So hat auch im jüdisch-christlichen Raum die göttliche „Weisheit“ als weibliche Erscheinungsform Gottes und als Seine feminine Ansicht zeitweilig tatsächlich gott-gleiche Verehrung genossen – ähnlich wie im Hinduismus bis heute die „Sarasvati“, die Göttin der Weisheit, oder auch „Lakshmi“ oder „Parvati“ göttliche Verehrung genießen als `Gemahlin´ Brahmans oder Vishnus oder Shivas (die ihrerseits als höchster Gott oft gleichgesetzt werden bzw. eine dreifaltige Trimurti bilden – vgl. 061), als Gottes femininer Aspekt. Ebenso ist auch der „Geist“ Gottes, der mit Christus identifiziert wird (II Kor 3,17) die „Alles-Durchhauchung“ – und „Durchatmung“ Gottes, die „Ruach“, im Hebräischen feminin.- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑CM vgl. Gen 3,5; Jes 14,12-13; II Thess 2,3-4.9
- ↑CN vgl. Hos 2,21-22.4-9; Jer 2,2; 54,2-5; 57,3-4; siehe insbes. Ez 16,7-8.9-13.35-43!
- ↑CO vgl. Apk 17,1-6.9
- ↑CP (019) vgl. Jes 47,7-9; 45,5; Joh 8,44; 10,11-13; 12,31-32; I Joh 3,8; Mt 24,43; I Thess 4,17
- ↑CQ (018) vgl. I Kor 3,16-17; Sach 2,12; 3,1-2; Dtn 32,39-43; Ps 18,27; Ex 23,22; Gen 12,3
- ↑CR vgl. Gen 1,2; Ijob 26,6-7.10; 38,8-11; Ps 42,8; Apk 12,15; 20,13; 21,1
- ↑CS vgl. Gen 1,2
- ↑CT vgl. Gen 1,3; Joh 1,4-5.9; II Kor 4,4.6; II Petr 1,19; Apk 22,16
- ↑CU vgl. Jes 51,9; 30,7 Ijob 9,13; 26,12-13; 38,11; Ez 29,3; Ps 42,8; Apk 12,15; 20,13; 21,1
- ↑CV vgl. Apk 12,3-4.9.15
- ↑CW vgl. Luk 4,1-8; II Petr 2,10-19; I Petr 4,3; Eph 4,17-24; I Tim 6,10; Mt 16,25; Luk 17,33; 12,15; 15,17; satanische Trinität: Siehe Apk 16,13; 20,10!
- ↑CX vgl. Trinitätsbekenntnis in Mt 28,19; 23,8-10; I Kor 12,4-6; Apk 1,4-5 – sowie die Erscheinung des einen Gottes in drei Personen: Gen 18,1-5.
Die Gleichsetzung Christi mit dem noch größeren Vater (vgl. Joh 10,28-29; Mk 13,32; 10,18), aus dem der Sohn ausgegangen ist und zu dem Er zurück kehrt (vgl. Joh 16,28; 17,5.8; 14,28), [- wenngleich Christus in diesem Äon aufgrund Seiner Entäußerung unter Ihm (vgl. Phil 3,6-11; I Kor 15,25-28) in völliger Abhängigkeit zu Ihm (vgl. Joh 3,27; 5,17.30; vgl. 15,4) steht – ], findet sich in Joh 1,1-3.14; 14,1.8-10; 20,28; Röm 9,5; I Joh 5,20; Apk 1,8; 22,12-13.20 (vgl. Jes 44,6); Kol 1,19-20; 2,9; Jes 10,5; Mt 1,21-23).
In Joh 1,24 wird der Geist mit Gott, dem Vater, gleichgesetzt, in II Kor 3,17 mit dem Herrn Jesus Christus; in Röm 10,4-13 wird der rettende Name des Herrn, Gottes, „JHWH“ (Jes 42,8; Ex 3,14-15; 6,2-3), mit dem Christi gleichgesetzt; vgl. dazu auch Act 22,16; 4,12.
Dennoch erscheinen sich Vater und Sohn, wie auch Sohn und Geist, als Gegenüber: vgl. Mt 3,16-17; 12,15-18; 17,5; 26,39.42; Joh 12,28; 17,2-3.5-6; 14,15-18; Act 2,33.
Die vollständige Verkörperung der Dreieinigkeit in Christus (vgl. Kol 1,19-20: 2,9; II Kor 5,18-19) findet sich in der Gleichsetzung der Taufe auf den „Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ mit der Taufe allein auf den „Namen Jesus“ (vgl. Mt 28,19; Act 2,38; 22,16) wie im Gebrauch des göttlichen „Wir“s durch Christus (vgl. Mt 3,15; vgl. Gen 1,26; 3,22; 11,7; Jes 6,8; Joh 14,23; Kol 1,19-20;2,9-10). – In gewisser Hinsicht ist Christus sogar größer als der Vater, indem Er in sich Schöpfer und Schöpfung vollständig zusammenfasst und vereint (vgl. Eph 1,10).
Weniger anstößig wird dieser Gedanke vielleicht wenn man die Entsprechung des Trinitätsdogmas zur Zwei-Naturen-Lehre bedenkt: Erklärt das erste Dogma, dass die wesens-gleichen Person des göttlichen Vaters und des geschöpflichen Sohnes ein einziges Gottes-Wesen bilden, so die Zwei-Naturen-Lehre, dass sich in der einen Person Jesu Christi zwei – eigentlich einander widersprechende Naturen – Sein göttliches wie Sein geschöpfliches Wesen – unvermischt wie ungetrennt miteinander vereinen. So drücken beide Dogmen im Grunde das selbe – nur unter einem anderen Blickwinkel – aus.
In der einen Person des Christus-Gottes liegt sowohl die Person (das Wesen, die Natur) des göttlichen Vaters wie die Person (das Wesen, die Natur) des geschöpflichen Sohnes. Was wir `Vater´ nennen, ist der göttliche Christus (vgl. Joh 14,8-9; 21,5), was wir `Sohn´ nennen, der irdische Jesus (vgl. Luk 1,35). Gott ist im Christus Jesus Sein eigener Vater, Sein eigener Sohn, Sein eigener Schöpfer, Seine eigene Schöpfung (vgl. Kol 1,15-16; Apk 3,14; Gal 4,4; Jes 9,5; Röm 9,5; I Petr 1,20) – und beides zugleich.- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑CY vgl. Jes 41,4-7; 40,15.18.22.25; Ex 15,11; I Kor 13,8-12; 3,18; Jer 33,3; I Kor 2,9; II Kor 12,4
- ↑CZ vgl. Hebr 4,15; 2,18; I Joh 3,19-20; Weisheit 11,26; 12,1; Ex 33,11; Joh 15,13
- ↑DA ↑DA1 vgl. Ps 91,4.11.2-13; Mt 23,37; Dtn 32,11; Act 27,23; 8,26.29; II Kor 3,17; Hebr 1,14; I Thess 4,16. Siehe auch AR / 022b!
- ↑DB vgl. I Tim 2,15-16; II Petr 3,15; II Tim 2,13; Röm 3,3; 5,20-21; 8,38-39; 11,29.36
- ↑DC vgl. Mt 11,28-30; Joh 19,5;15,13; I Joh 3,16; Siehe auch CZ!
- ↑DD vgl. Dtn 32,39; I Sam 2,6; Ps 104, 29-30
- ↑DE1 ↑DE2 vgl. Jes 9,5; Röm 9,5; Hebr 2,11; Joh 10,34-35; Luk 4,4; Mt 5,45.48; – Jesus, unser Gott (Joh 20,28) und Vater (Joh 14,9): zugleich auch unser Bruder, Geschwisterchen (Joh 20,17) und unsere Mutter (Jes 49,14-16; Joh 20,27; Mt 23,37)!
- ↑DF vgl. Eph 4,6; Röm 1,19-20; Weisheit 11,26; 12,1; Mt 25,40.45; 18,5; Num 27,16; Ijob 33,4; 34,15-16; Hebr 1,3; I Kor 12,4-6; Kol 1,16; Röm 11,36
- ↑DG1 ↑DG2 vgl. Joh 12,32; Eph 1,9-11; I Kor 15,28; 13,12; I Joh 3,2; Kol 3,3-4.11; Gal 3,28; Mt 17,8
- ↑DH (089b) Tathagata, der ewige Buddha, selbst erklärt in der „Lotos Sutra“ (in Kapitel XVI, „Die Lebensdauer des Tathagata“) von sich:
„In Meiner Jugend bin Ich in den hauslosen Stand getreten
und habe die höchste vollkommene Erleuchtung erlangt.
Aber in Wirklichkeit ist Mein Leben unermesslich,
unzählige Weltzeitalter:
beständig bleibt es,
nicht erlischt es.
Ihr guten Söhne alle:
Das Leben,
seit Ich ursprünglich den Bodhisattva-Weg einschlug und vollendete,
quillt schon unermessliche, unbegrenzte Hunderte von Tausenden
von Zehntausenden von Weltzeitaltern überall hervor;
und Mein Bodhisattva-Weg ist bis heute noch nicht erschöpft.“Dies legt nahe, dass der große Tathagata diesen Weg der Entäußerung in den hauslosen Stand einer Knechtsgestalt schon vor unzähligen Weltzeitaltern angetreten hat und seit Anbeginn der Schöpfung, ja, schon von der anfangs-losen Ewigkeit her, geht.
Dies freilich erinnert auch an die Entäußerung Christi, wie sie schon in dem Christus-Hymnus der Urchristenheit (Phil 2,5-11) besungen wurde, und legt die Vermutung nahe, dass der ewige Tathagata kein anderer als der himmlische Christus ist. (Die Inkarnation Christi – Joh 1,14 – wäre dann der Abschluss Seiner Entäußerung, die schon in und mit der Erschaffung der ganzen himmlischen wie irdischen Schöpfung ihren Anfang nahm: vgl. Apk 3,14; Kol 1,15-16; Hebr 1,3.9; 4,14.)
Christus oder Tathagata – vielleicht nur zwei verschiedene Namen für ein und die selbe göttliche Person voll mitfühlender, selbstloser, bedingungsloser, unbedingter, unverlierbarer Liebe, die – in welcher Gestalt auch immer wir Sie verehren mögen – unser aller Erlösung ist? (Vgl. H, T!)
Margareta von Borsig (Übersetzerin der „Lotos Sutra“, Theseus Verlag 2009) schreibt hierzu (in „Interreligiöser Dialog: Einführung in das Lotos-Sutra“, Q.E.D. 07.08.2005):
„Buddha offenbart hier das Innerste seines Wesens,
sein unvergängliches ewiges Leben,
das aus unermesslicher Vergangenheit kommt,
die Gegenwart erfüllt
und in unermessliche Zukunft reicht.Graf Dürckheim vergleicht diese Aussagen
mit dem Satz von Christus:
`Ehe denn Abraham war, BIN Ich´ [Joh 8,58].Jeder Mensch ist nach Buddhas Meinung fähig,
die Buddha-Natur, den Samen des ewigen Lebens,
in sich zu entfalten.“[nachträgliche Hervorhebung]Tathagata jedenfalls hat Seinen Bodhisattva-Weg (der Selbst-Hingabe und -Aufgabe zur Erlösung Seiner Kinder) in die Entäußerung (um diese aufzusuchen und zu finden) also schon seit Urzeiten angetreten, durch den Er Sich Seiner Göttlichkeit entledigt hat, in den hauslosen Stand getreten ist und Knechtsgestalt eines Geschöpfes (unter Gott) angenommen hat.
Eine ähnliche Entäußerung wird von Christus geglaubt (vgl. Phil 2,6-8). Diesen Bodhisattva-Weg tritt auch – sowohl nach christlichem wie buddhistischen Verständnis – jeder rechte Nachfolger der göttlichen Retterliebe des Christus/Tathagata an (vgl. I Joh 3,16; I Petr 2,21-24; Kol 1,24).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑DI vgl. Eph 2,1-3; I Petr 4,3; II Petr 2,10-19; Dan 4,20-23; Koh 3,18-20
- ↑DJ Gemeint ist eine falsche Gottesfurcht, die sich vor Gott ängstigt und Ihn meidet (vgl. I Joh 4,18; 3,19-20; Jes 7,10-13) – nicht eine rechte Gottesfurcht, die sich in einem unerschütterlichen kindlichen Respekt zeigt, der nicht wagt, Seine zugetane Güte und Barmherzigkeit wie Gerechtigkeit in Frage zu stellen und anzuzweifeln (vgl. Prov 1,7; 12,13; 3,11; 6,10-12; Ijob 2,10; Röm 8,28.37-39; Eph 5,20; Gen 50,20; Jes 55,8-11).
Solch eine Gottesfurcht sieht auch in der harten Schule des Lebens die zur Heilung erziehende Hand der göttlichen Liebe (vgl. Ijob 36,5.8-9.15-16; Jes 26,9-10; Hebr 12,4-11; Jer 17,9-10.14; I Petr 5,6-7; 2,2-3; Hebr 13,5.8-9), an der sie um ihrer unendlichen Größe, Erhabenheit, Herrlichkeit und Majestät nicht zu zweifeln wagt.
Solche wahre kindlich-geistliche Gottesfurcht (vgl. Röm 8,15-16; II Kor 7,10) zeigt sich in einem unerschütterlichen Glauben für alle – auch sich selbst – und einer unüberbietbaren Hoffnung für alle – auch für sich selbst (Röm 4,5; 15,13; 14,22; Phil 1,6; I Joh 3,19-20; 2,1-2).
Solch eine Gottesfurcht allein auch befähigt zu allduldsamer selbstloser Liebe (I Kor 13,7). Denn nur, wer sich selbst in allem – unverlierbar – gehalten und brennend geliebt weiß, kann sich wahrhaft in allem los lassen und – von dieser untrübbaren All-Liebe gegen alle ergriffen und entzündet (II Kor 5,14-21; Act 4,20) – selbst-los lieben (I Joh 4,16; Kol 3,12-14; Röm 12,21). - ↑DK vgl. I Joh 4,10; I Kor 13,4-8; II Tim 2,13; Röm 3,3; 5,8-10.20-21; 11,29; 8,31-39; Jer 31,3; Jes 54,7-10; 49,14-16; Ez 18,23; 33,11; Mt 5,43-45; 18,14; Hos 11,8-9; Ijob 36,5
- ↑DL vgl. Luk 15,1-7; Jes 40,11
- ↑DM1 ↑DM2 vgl. Ex 3,2.4.6.14-15
- ↑DN vgl. Jdc 6,11-24; 13,11.15-23 – im Gegensatz zu Apk 19,10; 22,8-9
- ↑DO Dem „Engel des Herrn“ war vor dem Lager, außerhalb des jüdischen Zelten-Verbundes um die Stiftshütte, das Zelt Gottes (vgl. Hebr 9,1-10.24-28), ein weiteres, zweites Zelt errichtet – für eine unmittelbare Gottesbegegnung (Ex 33,7-11; Lev 16,15-16), für die kein Sühneopfer notwendig war – und DAS (- man höre und staune! -) in der angeblich streng monotheistischen Religion des Judentums, welches die Unteilbarkeit Gottes erklärt! (Dtn 6,4).
Auch in Sach 2,11-17 erscheint der „Engel des Herrn“, identisch mit dem „Herrn der Heerscharen“, als vom (selben!) „Herrn der Heerscharen“ – wie von einer anderen Person – in die Welt entsandt (vgl. Joh 17,8 sowie Sach 12,10!).- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 81. Der Hohepriester Melchisedek und Engel des Herrn – Christus!
Dass es außerhalb des jüdischen Lagers um das Heiligtum mit seinem Opferdienst noch eine andere Stätte einer unmittelbaren Gottesbegegnung gab (Ex 33,11), könnte überdies aber auch ein prophetisches Zeichen dafür sein, dass die göttliche Liebe tatsächlich auch „außerhalb des Lagers“ jüdisch-christlicher Sühne-, Blut- und Opfer-Theologie (vgl. Hebr 13,11-13) unmittelbar erfahrbar und erlebbar ist – für alle, die in kindlicher Einfalt danach verlangen (vgl. Luk 18,17; Mt 21,15-16; 11,25.28-30; 5,8; 7,7; Jes 57,15; 66,1-2). Vgl. EG / 020, H / 021!
Mit den Worten Mahatma Gandhis formuliert: Wenn denn Christus wirklich der universale Erlöser-Christus aller, die völlig selbst-lose, bedingungs-lose, un-bedingte, un-verlierbare göttliche Liebe ist (vgl. I Joh 4,16; I Kor 13,4-8), dann gilt: „Christus gehört nicht allein den Christen, sondern allen“ (vgl. I Joh 1,1-2; I Tim 4,10; Tit 2,11) – auch selbst denen, die es noch nicht wissen, erfassen und glauben können!
Darum ist die göttliche Liebe und All-Barmherzigkeit jedem erfahrbar (Röm 10,11-12.18; Kol 1,6.23; Jes 41,4-7), auch ohne Kenntnis oder Verständnis (und Annahme/Übernahme: Mk 9,38-41 – vgl. Bhagavadgita IX,26!) des Christus-Bekenntnisses (vgl. Röm 3,29; 2,14-15.28-29; 9,30; 3,23-24; 5,17; Gal 3,7.9), dass letztlich selbst auch dem bekennenden Christen ein unfassliches göttliches Mysterium bleiben muss (Jer 33,2-3; I Kor 2,9; Ps 118,23; Röm 11,33-36).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
Und doch gilt auch hier: Niemand kommt zum Vater als durch Christus allein (Joh 14,6); und wo jemand – auch außerhalb des Christus-Bekenntnisses – von der göttlichen Liebe berührt, ergriffen und verwandelt wird, geschieht dies aus der unendlichen Liebe des Christus (vgl. Röm 2,28-29; Mt 11,11,27; Gal 4,6), die sich mitteilt, wo und wann immer Sie will (vgl. Joh 3,8; 082b).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑DP Ex 33,11; vgl. Weisheit 11,26; 12,1. Siehe auch Bhagavadgita XVIII, 64-66; XI,41-42! (Die Bhagavadgita ist die bedeutendste heilige Schrift im Hinduismus)
Liebeserklärung des Krishna, des „Christus“ der Bhagavadgita (Gita XVIII, 64-66):„Das Allergeheimste vernimm von Mir, das höchste Wort:
Du bist mir teuer, überaus herzlich lieb,
darum verkündige Ich dir das Heil.Denke an Mich, verehre Mich, gib dich Mir hin, beuge dich Mir zu!
So kommst du zu Mir! Das ist die Wahrheit.
Das verspreche Ich dir: Du bist mir so lieb!Gib alle deine religiösen Selbsterlösungsversuche auf!
(vgl. Galater 5,1-6; Römer 4,1-5)
Suche Mich allein als deinen Zufluchtsort!
Nimm Deine Zuflucht allein zu Mir.
Dann werde Ich dich von allem Schlimmen befreien.Ich werde dich von aller Sünde und allem Übel erlösen!
Sei unbekümmert! Sei unbesorgt! Sei getrost!“Erwiderung des Arjuna an Krishna, als er dessen göttliche Wahrheit und Herkunft erkennt (Gita XI,41-42):
„O du Unendlicher in endlicher Gestalt,
durch den das ganze All ausgebreitet worden ist!Habe ich je vor Dir ein kühnes und vorschnelles Wort gesprochen,
da ich Dich nur als meinen menschlichen Freund und Gefährten ansah, … –
als meinen Kammeraden;
da ich nichts wusste von Deiner Allmacht,
und so in unbedachtem Irrtum oder in distanzloser Liebe redete;habe ich Dir je Respektlosigkeit erwiesen in Scherz und Spiel …,
o Du Fehlloser, Heiliger,
so erbitte ich Vergebung von Dir, Du Unermwesslicher!“(frei nach „Die Bhagavadgita. In der Übertragung von Sri Aurobindo“ Herder/Spektrum 1992, S.151 und S.112)
- ↑DQ In Sach 3,1-5 zeigt der Engel des Herrn bereits deutliche Züge Christi (vgl. Röm 8,31-34; Hebr 7,25-27), weswegen jener höchste Über-Erzengel nicht selten mit Christus identifiziert wurde (vgl. Act 8,26.29; II Kor 3,17; Act 27,23; I Thess 4,16; die göttlich-himmlische Engelserscheinung des prä-existenten sowie hernach wieder erhöhten Christus: Apk 1,13-16; vgl. Dan 10,5-11; Hebr 2,7; 1,3-6).
Scheuten sich die ersten Christen nicht, ihren (prä-existenten, vor-geburtlichen) Christus mit jenem göttlichen Mittler und Fürsprecher der Juden gleichzusetzen (vgl. Hebr 7,1-3), warum hat es dann heute solche Scheu, dies auch mit den göttlichen Mittlern und Erlösergestalten anderer Religionen zu tun, wenn diese doch deutliche Züge Christi an sich tragen und offenbaren? Vgl. AR / 022c! - ↑DR Diese Deutung wirft auf die Worte an die Götter und Engel in Psalm 82,1.6-7 ein ganz neues Licht: In und mit ihrem himmlischen Hohenpriester Melchisedek sterben alle himmlischen Wesen, wie alle Irdischen in ihrem irdischen Hohenpriester Jesus, der das selbe hohepriesterliche Amt des Melchisedek erfüllt (vgl. Kol 1,19-20). So sind sie alle – die Himmlischen wie die Irdischen – in und mit Ihm gestorben, um fortan nicht sich selbst, sondern Ihm zu leben, wie Er lebt für sie alle (II Kor 5,14-15). So gibt der göttliche Christus allen Sein Leben, um es in allen wieder einzunehmen (vgl. Eph 1,9-11; Joh 14,19; 10,17-18; Röm 11,36).
- ↑DS vgl. Gal 4,4; Röm 1,3-4; 9,5; Jes 9,5; Sach 12,10; Apk 12,12,1-6; Joh 16,20-22; Röm 8,22.21; Kol 1,18: Die ewige Gottheit in Ihrer zeitlosen Überzeitlichkeit (II Petr 3,8) erblickt, erwählt und begrüßt dann von Ewigkeit her Ihr eigenes Werden in jenem Christus-Kind (I Petr 1,20), das zunächst für sich wahrhaftig nicht mehr war als jede andere irdische Reinkarnation (vgl. Dtn 18,15.18; Röm 4,17; Koh 3,15) und sich durch leidvolle Hingabe seine göttliche Heiligkeit (vgl. Hebr 1,10; 5,6-10; 7,28; 5,14-15; 2,18) wie in dieser Heiligkeit (Joh 17,19; Jes 53; Phil 2,5-11) auch die gesamte Schöpfung (Eph 1,9-11; I Kor 15,25-28) erst erwerben musste.
Damit ruft die Schöpfer-Gottheit in und mit der ganzen Schöpfung sich selbst, wie Sie sich in Ihrer Christusnatur ewig erkennt (Hebr 13,8; 1,10-12; Joh 8,58), zugleich durch Ihr „Ja“ und „Amen“ zu allem, das alles in Wahrhaftigkeit bestätigt und sein lässt, was ist (Koh 3,15; II Tim 2,13), (und so auch wahrhaftig sich selbst) erst in Existenz (vgl. Apk 3,15; II Kor 1,19-20).
So wird tatsächlich der Schöpfer durch die Schöpfung, wie die Schöpfung aus dem Schöpfer – und Schöpfer und Schöpfung bilden eine ewig, unverlierbar bestehende, aufeinander bezogene Einheit und Identität (vgl. I Kor 11,8.12; Eph 5,30-32)! Alles in allen: Christus (vgl. Mt 25,40.45; 18,5) – und nichts als Jesus Christus allein! (vgl. Kol 3,3-4.11; Gal 3,27-28; 2,20; Mt 17,8; Apk 1,8; 22,13; Jes 45,5; 44,6; Eph 4,6) - ↑DT vgl. Mt 27,52-53; I Petr 3,18-19; 4,6; Nikodemus-Evangelium Kapitel 17-24; Kol 2,14-15; Eph 4,8-10; Luk 23,43
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 79. Christi Hadesfahrt änderte wirklich alles!
- ↑DU1 ↑DU2 Wie in Christus (vgl. Joh 3,27; 5,18-19.30; 10,33-35; 14,8-9), so will der Ewig-Vater auch in uns in Seiner ganzen Fülle wiedergeboren werden und wohnen (vgl. Joh 15,5: 14,23; 16,12-15.26-27; 17,21; 14,12; Luk 6,40): vgl. Kol 1,27-29; 3,3-4.11; Gal 4,19; 3,28; Joh 3,30; Eph 3,14-19; Kol 1,19-20; 2,9-10; 1,24; I Joh 3,16!
Diese (endgültige: Joh 1,13; I Petr 1,23) Wieder- und Neu-Geburt aus dem Geist Gottes (Joh 3,3.5) ist dabei ein globales, kultur- und religionsübergreifendes Phänomen (vgl. Röm 2,14-15.28-29) – wie es beispielsweise in einem schlichten Mann in selbstgewebten Leinengewand, in dem Hindu Mahatma Gandhi, in beschämender Weise dem selbstherrlich in Kolonialherrenmanier auftretenden Christentum demonstriert worden ist. Die göttliche Ruach Christi weht, wo Sie will (Joh 3,8) – nicht wo wir meinen, dass Sie wehen müsste! (vgl. I Sam 16,6-13; Act 10,34-35; I Chr 29,17; Luk 4,23-30). Die Frage ist: Vernehmen wir Ihr Wehen, wo Sie es ist, die bewegt?- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑DV vgl. Hebr 1,1-2; Joh 1,6-7.19-20: Reden Christi durch die Propheten (wie die Apostel); I Petr 1,11-12; II Petr 1,19-21; I Thess 2,13; Luk 10,16; -vgl. auch AR / 022d! – Kol 2,17: Vorschattung Christi in den Propheten – z.B. in Elia: I Reg 17,14-16.21-24; II Reg 2,9-11; oder in Jona: Mt 12,38-41
- ↑DW vgl. Gal 2,20; Act 4,20; I Kor 9,16; II Kor 5,14.20; Kol 3,14; I Joh 3,16; I Petr 2,21-24; Kol 1,24; Röm 8,36; Act 7,60; 8,32.34
- ↑DX vgl. Joh 4,20-21.24
- ↑DY I Sam 2,30; z.B. die Ehrung Marias, der Mutter Jesu: Luk 1,48; Joh 19,27; I Reg 2,19-20 / Mt 12,42c; oder aber Maria Magdalenas: Mt 26,13; sowie der schier christus- und gott-gleiche Status des alttestamentlichen Messias Moses: Ex 4,16; 7,1; Gal 3,19-20; I Tim 2,5
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑DZ „Ist´s Menschenwerk, so wird´s vergeh´n, ist´s Gottes Werk, so bleibt´s besteh´n.“ Die Wahrheit dieses Sprichwortes (Act 5,38-39) sollte angesichts der Wirkungsgeschichte (vgl. I Thess 2,13) der Welt-Religionen doch zu denken geben!
- ↑EA vgl. Joh 11,48-51: Der göttliche Geist spricht selbst auch durch Ungläubige und kann sich aller Menschen und Mittel (vgl. Num 22,22-30) bedienen! – Darum sollte man auf allen seinen Wegen den Rat aus Prov 3,6 beherzigen!
- ↑EB vgl. Mt 25,40.45; 18,5; Mk 9,41; ein sehr eindrückliches Beispiel, wie uns in der notleidenden Umwelt Christus selbst begegnet, liefert Leo Tolstoi´s Geschichte „Schuster Martin“ nach der Legendenerzählung vom Heiligen Martin
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 36. Mitleiden mit Christus
- ↑EC vgl. I Tim 2,5; Act 4,12; Joh 14,6; I Joh 2,23
- ↑ED vgl. I Joh 4,16.8; 3,6; 4,10; 2,1-2
- ↑EE vgl. Prov 8,22-31; Weisheit 7,27; 10,16; I Kor 1,30; 2,7-8; Hebr 1,1-3
- ↑EF Vgl. Jes 57,15; 66,1-2; Jer 33,2-3; Mt 11,25.28-30; 21,15-16; Luk 18,9-14! Vgl. auch D/ 023!
- ↑EG (020) Gott in Seiner ganzen trinitarischen Fülle erbringt selbst das Opfer, statt ein Opfer zu fordern: vgl. Joh 3,17; 10,17-18; 15,13; Kol 1,19-20; Kritik an dem Opferritus bei den Propheten: I Sam 15,22; Prov 21,3; Jes 1,11; Jer 6,20; Hos 6,6; 8,13; Am 5,21-25 – sowie bei Jesus: Mt 15,3-9; 9,13;
Jesus erkauft durch Sein Opfer Seelen für Gott – nicht von Gott: Apk 5,9; 14,4; Gal 4,5; Er tut dies, indem Er die Rechtsforderungen, die gegen sie stehen, erfüllt: Kol 2,14-15; – und zwar nicht etwa irgendwelche Rechtsforderungen Gottes nach Sühne und Genugtuung, sondern vielmehr die des selbst-ernannten Staatsanwaltes der Heiligkeit Gottes, des Satans: vgl. Ijob 1,6-12; 2,1-10; Sach 3,1-5; Röm 8,31-34; Joh 12,31-32; Apk 12,7-10.
Alle Anklage und Forderung nach Genugtuung und Vergeltung, Entsühnung, kommt folglich nicht aus Gott, sondern aus dem Satan. Nicht Gott braucht ein Opfer – sondern der Satan, und wohl auch wir, um Seine Liebe zu uns zu erfassen! - ↑EH1 ↑EH2 vgl. Ijob 36,5; Joh 5,22; 8,11.15; 12,47; Ez 18,23; 33,11; Jona 4,11; Jes 49,14-16; Hos 11,8-9; Mt 19,14; I Tim 2,4; II Tim 2,13; Luk 9,55b-56a (spätere Textergänzung, wie sie der Luther-Übersetzung noch enthalten ist: „Wisst ihr nicht, wessen Geistes Kinder ihr seid? Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern vielmehr, sie zu erhalten!“)
- ↑EI Die höchste Gottheit, der Ur-Grund allen Seins, ist Liebe (vgl. I Joh 4,7-11.16-19; 3,16; I Kor 13,4-8) – und nichts als gänzlich ungetrübte, durch nichts hemm- oder minderbare, glut-durchläuterte brennend lodernde Liebe! (vgl. I Joh 1,5; Jak 1,17; Hebr 12,29) Und wie viele auch immer diese Liebe schmähen und verachten und verleugnen mögen (vgl. Hebr 6,4-6; II Petr 2,20-22; Röm 3,8; 6,1.15): Sie kann sich selbst nicht verleugnen! (vgl. II Tim 2,13) – So jedenfalls wurde die Liebe in Jesus Christus geoffenbart (Joh 1,18; 15,13; 14,9; Röm 5,10.20-21; 8,31-39).
- ↑EJ Echte Feindesliebe – das heißt: wahren Versöhnungswillen gegenüber allen vermeintlichen Widersachern, dem es ein Schmerz ist, wenn andere auch noch so gerechtfertigt verloren gehen, und der für deren Heil alles dran zu geben bereit ist (vgl. I Joh 3,16; II Kor 5,14-16; I Petr 2,21-25; Röm 9,1-3), was eine grundsätzliche christliche Gesinnung sein sollte (vgl. Mt 5,38-48; Röm 12,2). Eine solche Gesinnung kann eigentlich nur jemand aufbringen, der dies als höchstes anzustrebendes Ideal auch bei seiner Gottheit bestaunt und beispielhaft vorfindet: wie es in der Offenbarung der göttlichen Liebe in Jesus Christus schließlich auch der Fall ist (vgl. Luk 23,34; Jes 53,11-12).
Wie also könnte ein Gott, der ernstlich Seine eigenen Feinde in die Hölle werfen will, zu wahrhafter Feindesliebe erziehen? Vielmehr muss es so sein, dass die göttliche Liebe – stark, untrübbar und unbeirrbar – gerade ihren eigenen erbitterlichsten Feinden, die von übelstem Hass und schlimmster Boshaftigkeit beherrscht werden, gilt (vgl. Eph 2,1-10; I Tim 1,13-16; II Tim 2,24-26) und diese zu überwinden vermag (vgl. Röm 3,3; 5,8-10.20-21; 11,29.32.36; 12,21; II Tim 2,13). - ↑EK Namhafte Vertreter der Allversöhnung waren: Clemens von Alexandria, Origenes, Gregor von Nyssa, Theodor von Mopsuestia, Hieronymus, Johann Christoph Blumhardt sowie dessen Sohn Christoph Friedrich Blumhardt, Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, Karl Barth (- und das ist nur eine kleine Auswahl. Daneben gab und gibt es sog. Universalistische Christliche Kirchen, welche den mit der „All-Aussöhung“ gleichbedeutenden „Universalismus“ lehren).
Ginge es wirklich an, dass vermeintliche Heiden, A-Religiöse und Profane eine größere Hoffnung auf Allversöhnung haben, die Urvertrauen freisetzt in allem, was geschieht, dass es einen Sinn haben muss (vgl. Ijob 2,10; 36,5.8-9.15-16; Koh 6,10-12; Gen 50,20; Röm 5,3-5; 8,28.37-39; Eph 5,20), als vermeintlich höllenangst-besetzte Christen, die um ihr und aller Welt Seelenheil bangen zu müssen meinen (vgl. Phil 2,12; I Tim 4,16; I Kor 7,16)?
Wer hat hier den Glauben an eine göttlichen Liebe, die bis zur Selbstaufgabe liebt, wirklich im Herzen? Die, welche all das an der Enthüllung dieser Liebe doch erkennen müssten, oder die, die daran glauben, ohne das Siegel ihrer Hoffnung zu kennen?- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 72. Der Glaube an die Allversöhnung bleibt alternativ-los!
- ↑EL Ein liebendes Herz glaubt für alle und hofft auf alles; das befähigt es, auch alles hinzunehmen und zu ertragen (I Kor 13,7; Röm 5,3-5; 8,28.38-39). Darum darf und soll sogar die Hoffnung der Christen – gerade auch in Hinblick auf die Gott-LOSEN! – bis ins Unendliche anwachsen (Röm 4,5; 15,13; 10,1). Denn sollte ihrer Gottheit wirklich etwas zu groß und wunderbar sein? (Gen 18,14) Sollte Ihr unmöglich sein, alle zu erretten – auch wenn es menschen-unmöglich erscheint? (Mt 19,25-26)
Entsprechend hatten die Apostel selbst für jene noch Hoffnung, die – nach menschlichem Ermessen und Horizont – bereits dem Teufel, Gericht und Verderben anheim gefallen waren (vgl. I Petr 4,6; I Kor 5,5; 3,15). Sie scheuten sich auch nicht, für solche noch zu beten und zu hoffen (vgl. Röm 11,8-10; 10,1). In ihrer betrübten Sehnsucht auf Heil für alle fühlten sie sich dabei vom Geist Christi bestätigt (Röm 9,1-3).
Die Hoffnung auf eine universale Allversöhnung wird schließlich auch durch entsprechende biblische Ankündigungen verstärkt: Vgl. I Joh 2,1-2; I Tim 4,10; 1,15-16; Tit 2,11; Act 3,21; Jes 45,23-24; 42,8; Phil 2,9-11; I Kor 12,3; Jes 30,7; Ps 82,1.6-7; II Kor 5,14-15; Kol 1,19-20; Joh 12,32; Eph 1,9-10.22-23; Hebr 1,6; Apk 5,13-14; – Eph 2,1-7 Kol 2,13; II Kor 5,14-16; I Kor 15,22.28.54-56; – Röm 3,22-24; 5,18-21;8,18-21; 11,25-26.29.32.36!- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 72. Der Glaube an die Allversöhnung bleibt alternativ-los!
- ↑EM Natürlich gibt es auch viele eindringliche Gerichtsandrohungen (Gal 6,7-8; 5,19-21; I Kor 6,9-10) und abschreckende Höllendarstellungen in der Schrift (z.B. Jes 66,24; Mt 25,41.46; 8,12; 13,42.50; 22,13; 24,51; Luk 19,27; II Thess 1,8-9; Apk 14,9-12).
Doch welche Schriftstellen bilden die Schlüsselstellen (vgl. II Petr 3,15-16; I Kor 13,12; I Thess 5,21), hinter deren Licht die dunkleren Stellen zurück treten müssen? Welche Botschaft hat das letzte Wort (Hebr 1,1-2), das darum auch das göttliche erste Wort ist (Apk 1,8)? Welches Wort ist Fleisch geworden und wohnte unter uns (Joh 1,14.16-18) – das des Gerichts oder das der Gnade?
Jesus ist das „Ja“ und das „Amen“ auch auf die kühnsten Verheißungen der Gnade, nicht auf das Gericht! (vgl. II Kor 1,19-20) Gerichtsandrohungen gelten und treffen darum allein Ungläubige. Der Gläubige ist darüber hinaus (vgl. I Tim 1,8-11; I Kor 2,1; Hebr 5,11-14). Denn er weiß in seinem Herzen, dass all diese Höllen-Worte genau das verhindern sollen, was sie ankündigen (vgl. Jona 3,4; 4,2.11) – und ihre pädagogische Wirkung auch niemals verfehlen werden (vgl. Jes 55,8-11; 45,23-24). Entsprechend gab es im stark vom Gedanken der All-Erlösung geprägten Pietismus das geflügelte Wort: „Ein Ochs ist, wer die Allversöhnung lehrt, ein Esel ist, wer sie nicht glaubt.“- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 53. Deutungsschlüssel biblischer Texte
- ↑EN Vgl. I Petr 4,6; I Kor 5,5; 3,15. Siehe auch die Ausführungen zum Sinn des Karma unter EQ!
- ↑EO vgl. Luk 15,1-10
- ↑EP Die unverbrüchliche Gültigkeit eines Tun-Ergehen-Zusammenhangs – trotz aller göttlicher Gnadendarbietungen! – wird auch in der Bibel immer wieder – ernüchternd (vgl. I Kor 6,9-10; Gal 5,19-21)! – betont: Vgl. Gal 6,7-8; Mt 5,17-20; Luk 16,16-17!
Letztendlich werden alle Kreaturen – ohne Ansehen der Person oder ihres Glaubensbekenntnisses (vgl. I Petr 1,17; Mt 8,10-12; Act 10,34-35)! – nach ihren Werken gerichtet (vgl. Mt 25,31-46; Röm 2,6-8; 14,10; II Kor 5,10; Apk 2,23; 20,12) und immer ernten, was sie gesät haben (vgl. Gal 6,7-8; Röm 6,13.16; 8,13; Mt 12,33.36-37; Jak 3,6!)
Gott betreibt keine Vetterles-Wirtschaft! (vgl. Mt 3,7-10; Luk 4,23-30; 12,47-48; 1. Petrus 4,17; Jes 11,3-4) Das `Karma´, der Tun-Ergehen-Zusammenhang, gilt immer und überall!- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 41. Alles Karma: ein Dharma!
- ↑EQ Das göttliche Gericht verfolgt nicht menschliche Ziele der Rache und Vergeltung. Es verfolgt höhere, weit erhabenere Ziele (vgl. Jes 55,8-11). Das göttliche Gericht will immer nur her-richten, nicht hin-richten (vgl. Joh 3,17; 12,47; Mt 18,11).
Als Karma hat es erziehende Wirkung (vgl. Ijob 36,5.8-9.15-16; Jes 26,9-10; 19,22; Jer 17,9-10.14; Hebr 12,4-11). Auch als Hölle und Erfahrung persönlicher verzweifelter unumgänglicher Verdammnis – im Glauben, das Heil für immer verspielt zu haben (vgl. Röm 6,1.15; 3,8; 2,3-8; II Petr 2,20-22; Hebr 6,4-6; 10,26-29) – dient es letztendlich doch der Läuterung der Seelen zum Heil (vgl. Jona 2,3-7; Hos 6,1-2; I Petr 4,6; I Kor 5,5; 3,15; Jes 1,25; 48,10; Jer 9,6; Mal 3,2-3; Röm 11,32).
Mit den Worten Jesu: „Wer sein Leben erhalten will, der wird´s verlieren. Wer´s aber verliert: Um Meinetwillen: Er soll´s (noch) finden!“ (vgl. Mt 10,39; vgl. Luk 23,34; Jes 53,12; Phil 2,6-11; I Kor 12,3; Jes 45,23-24; 42,8; Kol 1,19-20; II Kor 5,14-15; I Joh 2,1-2)- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑ER1 ↑ER2 Dass zumindest im jüdischen Volksglauben z.Z. Jesu auch die Vorstellung der Reinkarnation und eines geburten-übergreifenden Karmas als Möglichkeit durchaus denkbar erschien (- wie auch im frühen Christentum – vgl. EU / 024 und EX / 025a), zeigt sich an der Frage der Jesus-Jünger (Joh 9,1-2), ob ein schon blind Geborener(!) mit diesem schweren Schicksal aufgrund persönlich (dann doch in einem Vorleben!) begangener Sünden `bestraft´ sei.
Jesu Abweisung dieser Fragestellung (Joh 9,3) muss dabei keineswegs als eine grundsätzliche Verneinung der Gesetzmäßigkeit des Karmas gedeutet werden, wird doch die zeitlose Gültigkeit des Gesetzes, des Zusammenhangs von Tun und Ergehen, von Saat und Ernte, von Ursache und Wirkung, auch über den Tod hinaus (was nichts anderes als `Karma´ ist), immer wieder – auch im Neuen Testament, auch durch Jesus selbst – bestätigt (vgl. Gal 6,7-8; Mt 5,17-20; Luk 16,16-17). Die Abfuhr, die Jesus dieser Fragestellung erteilt, zielt auf etwas anderes:- Die Einstellung „Dem geschieht nur recht! Der hat nur sein Karma für begangene schwere Sünden zu tragen“ zeugt von einer unangemessenen selbstherrlichen Überheblichkeit (vgl. Luk 18,9-14; Ijob 12,5), welche die eigene (höchst sünden-anfällige) Befindlichkeit total verkennt (vgl. I Kor 10,12). Jener Blindgeborene muss keineswegs `mehr´ oder `schlimmer´ gesündigt haben als irgend ein anderer, der vermeintlich gerechtfertigt über diesen den Stab bricht (vgl. Luk 13,1-5) und ihm deshalb die Hilfe verweigert, zu der die göttliche Barmherzigkeit doch immer verpflichtet, die über allem Karma steht (vgl. Mt 9,11-13). Niemand ist davor gefeilt, selbst durch einen erneuten persönlichen Fall sich solch ein negatives Karma zuzuziehen! (vgl. Röm 11,19-22.32)
Darum soll man sich hüten, einem anderen die Barmherzigkeit zu verweigern, von der man – über allem Karma – letztlich selbst lebt (vgl. Röm 2,1-4; Gal 6,1; Jak 2,13; Luk 10,25-37), oder gar einem anderen seine gerechte Strafe zu gönnen oder sogar zu wünschen – wie es Jesu Scheltworte auf die Vergeltungswünsche der Jünger verdeutlichen (wie sie im Einschub V.55b/56a in Luk 9,52-56 nach der Luther-Übersetzung noch enthalten sind): „Wisst ihr nicht, wessen Geistes Kinder ihr seid? Des Menschen Sohn [mit Seinem Gericht: Joh 9,39-41] ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern vielmehr, sie zu erhalten!“ [vgl. I Kor 3,18] – Wer so herzlos und gefühlskalt dem Leiden irgendeiner Gotteskreatur gegenüber steht (weil ihr mit ihrem Karma doch nur allzu recht und billig geschähe; vgl. Ijob 12,5), dem wird schneller als ihm lieb ist, zu seiner Läuterung das selbe Los ereilen! (vgl. Mt 18,21-35; 6,13.15) - Wer noch in den Kategorien „Schuld“ und „Strafe“ denkt (vgl. Joh 8,15), hat vom wahren Wesen und Wirken der göttlichen Liebe noch nichts verstanden (vgl. Mt 9,11-13): Dem göttlichen Karma geht es [bestenfalls vordergründig (- vgl. Röm 12,19-21), letztendlich jedoch] nie um Gerechtigkeit (im Sinne von) Bestrafung, Sühne, Genugtuung, Rache, Vergeltung (vgl. Jes 55,8-11; I Kor 13,4-7). Es hat vielmehr den Sinn, zu läutern, zu heilen und zu befreien, der Erlösung zuzuführen (vgl. Joh 9,3; 11,4; vgl. Ijob 36,5.8-9.15-16; Jes 26,9-10; 19,22; 1,25; 48,10), das Böse durch Gutes zu überwinden (vgl. Röm 12,21). Auf den Punkt gebracht: Alles Gesetz und Karma hat – gegen den evtl. gegebenen äußeren Anschein – nie den Sinn, hin-zu-richten, sondern immer nur, her-zu-richten, selbst dann und dort noch, wo das Verdammungsgericht das vermeintlich letzte Wort zu haben und zu sein scheint (vgl. I Petr 4,6; I Kor 5,5; 3,15; – II Kor 1,19-20; Röm 8,38-39; 5,20-21).
Das Gesetz ist immer ein Zuchtmeister auf die Gnade hin (vgl. Gal 3,24; Röm 3,19-20; 7,14-25; 5,20-21), die jeder nötig hat und die darum keinem abgesprochen werden darf (vgl. Röm 2,1-4). Und ein jeder wird unter dem Gesetz bleiben, bis es sich für ihn in seinen Sinn, ihn für die Erlangung der Gnade zu bereiten, erfüllt hat (vgl. Mt 5,18.17; 3,15; Jes 45,5-7; 55,9-11; 45,23-24; Jer 17,9-10.14).
Erster Schritt zu dieser umfassenden, erlösungs-stiftenden Erkenntnis (vgl. I Tim 2,4) ist hierbei, unabhängig davon, ob einen das eigene Karma – das alle Wesen in gleicher Weise trifft (vgl. Mt 5,45; I Petr 1,17; Koh 3,18-19) – für einen flüchtigen Augenblick unter einen guten oder einen schlechten Stern stellt (vgl. Joh 9,1-3/Mt 13,1-5), die eigene grundsätzliche Erlösungsbedürftigkeit zu erkennen (vgl. Joh 3,3.5) sowie die totale Abhängigkeit von der göttlichen Barmherzigkeit, die allein erlösen und läutern kann (vgl. Luk 18,8; Mk 8,17-18; 9, 19.24; Röm 3,22-24; 8,8-25;11,32; Gal 2,20).
Zweiter Schritt ist, das eigene mitunter negative Karma, das es auszuhalten gilt, als Heilmittel der göttlichen Liebe anzuerkennen und anzunehmen (vgl. Hebr 12,4-11) in dem festen Vertrauen, dass dies nur Gutes, Heilbringendes bewirken kann (vgl. Koh 6,10-12; Röm 8,28; Gen 50,20; Eph 5,20) und zur Reifung eines göttlich vollendeten Wesens beiträgt, dass in selbstloser Liebe besteht (vgl. Hebr 2,10; 5,7-10).
Das Leben aus dieser Erkenntnis der göttlichen Liebe und Barmherzigkeit hilft, das eigene Karma im Vertrauen auf die darin heilswirksame göttliche Liebe zu ertragen, darüber zu reifen und zu überwinden (vgl. Phil 1,6; I Kor 10,13; Röm 5,3-5; 8, 36-39), bis man dem `Samsara´ (eines nicht enden wollenden – für sich selbst sinnlos und unsinnig erscheinenden – `Teufelskreislaufs´ von Glück und Unglück in unendlichen Wiedergeburten; vgl. Jak 3,6: „trochos tes geneseos“) entwachsen und einer endgültigen göttlichen Wiedergeburt zugeführt worden ist (vgl. Joh 1,13; I Petr 1,23).
Dritter Schritt ist schließlich die Erkenntnis, dass es kein individuelles Heil gelöst vom universalen Heil aller gibt (vgl. Luk 15,4; Mt 18,12-14; Eph 1,9-11; I Kor 15,25-28; Eph 2,1-5; II Kor 5,14-15): So lange noch ein Glied leidet, leiden – in der Selbstlosigkeit wahrer Liebe – alle Glieder mit (vgl. I Kor 12,26; Röm 9,1-3; 10,1; 11,32.36).
Wer erkannt hat, dass allein in der göttlichen Barmherzigkeit das erfahrene eigene Heil begründet ist, weiß sich in der Pflicht, allen anderen diese Barmherzigkeit in Wort und Tat zu künden (vgl. I Joh 3,18) und auch das negative Karma anderer mit zu erleiden und zu tragen (vgl. Joh 16,1; Röm 8,36; I Petr 2,21-24; Kol 1,24; Gal 6,17; II Kor 12,7-9), bis alle aus der göttlichen Liebe heraus dem jetzigen Samsara entwachsen sind.
Entsprechend muss nicht jedes Leid ein eigenes, persönliches, selbst-verschuldetes negatives Karma sein (vgl. Joh 9,3), sondern kann auch ein Leiden sein, das schon vollendete Gerechte (vgl. Hebr 12,23) oder schlichtweg Unschuldige, von (fremdem) Unrecht Betroffene – das sie, wissend oder unwissend, aus der diesseitigen Welt (vgl. II Sam 11,15; 12,9, I Reg 21,2-3.9-10.15.25-29) oder aber (durch furchtbarste, unbegreiflichste Schicksalsschläge, Krankheiten) aus der jenseitigen Welt (II Kor 12,7; Eph 4,12; Luk 13,16) erleiden müssen – für Ungerechte, (direkt oder auch indirekt) an deren Ungerechtigkeit (und deren Unrecht) leidend, tragen (vgl. Jes 53,3-6; Act 9,34; Kol 1,24; Ps 34,20; II Petr 2,7; I Petr 2,19; 3,14).
Ein Grund mehr, sich ja nicht über die vermeintliche Berechtigung des leidvollen Loses irgend einer Gotteskreatur ein Urteil zu erlauben! (Vgl. Ijob 1,8: Gerechtigkeit Hiobs – unrechte Anschuldigungen der Freunde: Ijob 4,17; 15,4-5; 22,4-5 – unrechte weitere Kränkung Hiobs: Ijob 12,2-5; 13,1-10; 16,2-5; 19,1-7; 31,5-8; 23,10-11; 16,14-17 – allein der Jüngling Elihu wird Hiob wie Gott gerecht: Ijob 42,7 (vgl. Ijob 2,11; 32,1-6 – Einsichten Elihus: Reinkarnation: Ijob 33,29-30; Läuterung durch Karma: Ijob 36,5.9-10.15-16)- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- Die Einstellung „Dem geschieht nur recht! Der hat nur sein Karma für begangene schwere Sünden zu tragen“ zeugt von einer unangemessenen selbstherrlichen Überheblichkeit (vgl. Luk 18,9-14; Ijob 12,5), welche die eigene (höchst sünden-anfällige) Befindlichkeit total verkennt (vgl. I Kor 10,12). Jener Blindgeborene muss keineswegs `mehr´ oder `schlimmer´ gesündigt haben als irgend ein anderer, der vermeintlich gerechtfertigt über diesen den Stab bricht (vgl. Luk 13,1-5) und ihm deshalb die Hilfe verweigert, zu der die göttliche Barmherzigkeit doch immer verpflichtet, die über allem Karma steht (vgl. Mt 9,11-13). Niemand ist davor gefeilt, selbst durch einen erneuten persönlichen Fall sich solch ein negatives Karma zuzuziehen! (vgl. Röm 11,19-22.32)
Anmerkungen über die Vereinbarkeit des christlichen Glaubens mit der Reinkarnation: ER-FA
- Siehe oben!
- ↑ES1 ↑ES2 Tatsächlich finden sich in der Bibel viele Schriftstellen, die auf Reinkarnation gedeutet werden können.Ähnlich wie Christus im Alten Testament (vgl. Joh 6,39; Luk 24,26-27; Act 8,30-32.34) wird diese `Belege´ aber nur ein Herz in den Schriften wieder entdecken (vgl. Mt 2,14-15; Hos 11,1!), das bereits von der Wahrheit der Reinkarnation überführt worden ist (vgl. I Joh 5,10; II Kor 4,2-4), während die vielen Hinweise auf eine Wiedergeburt in der Heiligen Schrift allen anderen verhüllt und versiegelt bleiben (vgl. Dan 12,4; Mt 13,13-17). – Hier einige Beispiele:
Hoffnung auf die Rückkehr des David (Jer 30,9; Ez 34,24; Hos 3,5) und Elia (Mal 3,23), die z.Z. Jesu durchaus auch in Form einer Wiedergeburt vorstellbar war (Mt 16,14; Joh 1,21; vgl. AG-AI/088); Zeugnis Jesu über Johannes den Täufer, er sei der (reinkarnierte) Elia (Mt 11,14; 17,11-12), auch wenn jener selbst (den Grund seiner Erwählung und) die Tragweite seiner Berufung (Jes 40,3; Mal 3,1.23; Luk 1,15-17) nicht erkannte (Joh 1,20-23)
Parallelismus in Röm 4,17: Gleichsetzung der Toten-Auferweckung mit dem Schöpfer-Ruf in ein (weiteres) irdisches Dasein (vgl. auch Jdc 2,16.18; Dtn 18,15.18; Luk 1,17; Mi 5,1) lässt auf eine Erweckung aus der Zerschlagung (wie bei Shiva; vgl. Dtn 32,39; I Sam 2,6; Ps 104,29-30; Jes 45,5-7; Hos 6,1-3) nicht als einen einzigen, singulären, eschatologischen Akt am Ende der Zeiten, sondern als beständigen Akt der immer-gleichen göttlichen Wirksamkeit (Hebr 13,8; 1,12) schließen (vgl. Koh 3,15: Rückholung des Entschwundenen; Koh 1,5-9; Ps 126,4: Rückkehr von allem Gewesenen).
Berufung des Verfolgers der Christus-Gesalbten (Act 8,3; 9,1.13; II Kor 1,21-22), des Saulus, bei seinem Namen (Jes 43,1; I Joh 3,20) – den des verstorbenen Verfolgers des Christus-Gesalbten (I Sam 16,12-13) David (Act 9,4; I Sam 26,17-18), des Königs Saul (I Sam 31,4);
die Stürzung von Tyrannen und Erhebung von Unterdrückten, über die Gott gepriesen wird (vgl. Luk 1,52; I Sam 2,6-8), die sich in welt-immanenten Biografien aber beklagenswert selten erfüllt (Ijob 21,7-21): eine Wirkung des Karmas in künftigen Leben? (vgl. Ijob 34,23-24; Luk 12,20; Koh 2,26; Dan 4,20-23) – die sich nur dem Gläubigen erschließt? (vgl. Hebr 11,1; II Kor 5,7; Röm 8,24-25) – vgl. die Zuteilung der Talente, die das gleichnamige Gleichnis einrahmen (Mt 25,14-15.19), sind evtl. ein beständig sich wiederholender Akt, der sich am Ende eines jeden Lebenskreislaufes wiederholt (vgl. Hebr 9,27). Vgl. EX / 025b!
(083) Heimsuchung früherer Taten (aus vorausgehenden Lebenszyklen? – vgl. Jes 65,7) in einer Wiedergeburt (?) im dritten oder vierten Glied der Generationenfolge (vgl. Namens-Wiederholungen in den jüdischen Genealogien!): Gott bestraft hier keineswegs die Kindeskinder für die Vergehen ihrer Vorväter! Vielmehr fällt hier auf jedem sein eigenes früheres Tun zurück! (vgl. Ex 20,5-6; 34,6-7; Jer 31,29-30; Ez 18,4.20; Dtn 24,16; Röm 14,12; vgl. 059).
Reinkarnation – vielleicht eine esoterische Geheimbotschaft in der Bibel? – … die zu ihrer Zeit offensichtlich werden soll? Vgl. Dan 12,4; Mt 13,13; 10,26-27; Joh 3,3-4.12; 16,12-13; 1,9; I Joh 5,10; I Kor 2,9.15; II Kor 4,2; 12,4!
- ↑ET Der Glaube an eine leibhaftige Auferstehung am Ende der Zeit (vgl. Joh 11,24; I Kor 15,22-28; Apk 20,11-15) ist für alle abrahamitischen Religionen (des Monotheismus: Judentum, Christentum und Islam) bestimmend. Zur Zeit Jesu war der Glaube an eine Auferstehung im Judentum noch umstritten (vgl. Luk 20,27-40; Act 23,6-9) – während er in anderen Religionen (z.B. in Ägypten und Persien) schon jahrtausende-langes Glaubensgut war (vgl. EZ / 026).
- ↑EU (024) Auf die spöttische Frage des Nikodemus, ob denn ein Mensch in einer Mutter Leib wiedergeboren werden könne, gibt Jesus keine Antwort, verweist aber darauf, dass es noch vieles zwischen Himmel und Erde gibt, wovon die vermeintlichen Gelehrten keinen blassen Schimmer haben (Joh 3,1-12). Auch Seinen Jüngern erklärt er, dass Er – künftig durch Seinen Geist – noch viel zu offenbaren habe, was sie jetzt jedoch noch nicht fassen könnten (Joh 16,12-13.25).
Immerhin wird schon im Buch Hiob die Frage des Nikodemus positiv beantwortet: Hiob erwartet, einst in einem Mutterleib zurück zu kehren (Ijob 1,21). Sein Köcher würde immer wieder mit verjüngten Pfeilen gefüllt (Ijob 29,29), wenn er – gleich einem Baum – abgeschlagen wird, wird sich seine Wurzel wieder zum Lebenswasser hin öffnen und neu treiben (Ijob 14,7-10; 29,19), und seine Tage werden verlängert wie die des Phönix, der immer wieder aus seiner Asche ersteigt (Ijob 29,18). Auch die Gottlosen ruft Gott immer wieder ins Leben, um ihnen eine neue Chance einzuräumen, endlich das wahre Leben zu finden (Ijob 33,23-28.29-30; vgl. Hos 6,1-3).
Der Johannes-Prolog (Joh 1,13) spricht von verschiedenen Wiedergeburten – „aus dem Geblüt, dem Willen des Fleisches und dem Willen eines Mannes“ sowie dann schließlich „aus Gott“. Dies könnte eine Wiedergeburtenfolge in der Evolution – über den pflanzlichen, dann tierisch-animalisch-triebhaften und schließlich menschlich-selbstbestimmten Bereich – nachzeichnen, die alle auf die geistliche Wiedergeburt (Joh 3,3.5) hinzielen, der dann schließlich auch eine endgültige leibliche Wiedergeburt (Mt 19,28) in der Erstehung eines geistlich verklärten Astralleibes folgt (I Kor 15,35-53), der keiner Verweslichkeit mehr unterworfen ist (Luk 20,36; II Tim 1,10). Ebenso wird in I Petr 1,23 eine fleischlich-vergängliche und eine geistlich-unvergängliche Wiedergeburt unterschieden.- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑EV Das muss schließlich auch eine närrische Seele sein, die sich eine Rückkehr in dieses Jammertal der Trübsal wünscht, wenn sie doch in paradiesische Himmel eingehen (Luk 16,22; 23,43; II Kor 5,1-8; 12,2-4; Phil 1,21-23; Joh 11,25-26; 8,52; Apk 6,9-11) und einer unmittelbaren Auferstehung zu Unverweslichkeit (I Kor 15,35-53; Luk 20,36; II Tim 1,10) in einer glückseligeren Welt (vgl. II Petr 1,10.12-13; Apk 20,11; 21,1-5) entgegensehen kann!
Entsprechend ist die Reinkarnationshoffnung eine Hoffnung für alle, die noch nicht von der göttlichen Liebe erreicht und ergriffen worden sind (vgl. Ijob 33,23-30; 36,5.8-9.15-16) – nicht aber für die, die die letzte Erlösung gefunden und ihre endgültige geistliche Wiedergeburt (Joh 3,5-8) endlich erlebt haben. Der Aufgang der letzten Sonne für alle wahrhaft Gläubigen (vgl. Mal 3,20), die sich in allen Religionen finden, muss jedoch nicht heißen, dass die Sternbilder, auf die sie vorher ihre Hoffnung richteten, Irrlichter waren (vgl. Mal 1,11.14).
Warum sollten vom Tisch der auserwählten Kinder des Herrn nicht auch einige Krumen an Offenbarung und Enthüllung jenseitiger Gegebenheiten, welche die Kinder verachtet haben, zu den heidnischen „Hunden“ gefallen sein? (vgl. Mt 15,27-28) - ↑EW1 ↑EW2 ↑EW3 (027a) (027b) Es gibt einige biblische Zeugnisse einer Naherwartung der Wiederkunft Christi im Urchristentum (Mt 24,34; 23,36.39; 10,23; 16,28; Luk 19,11; 21,32; 9,27; Joh 21,22; Act 1,6), die allerdings – zwangsläufig – allmählich verblasste, was auch für Irritierung sorgte (vgl. I Thess 4,13.16; Phil 3,11; II Petr 3,3-4).
Übrigens bietet gerade die Reinkarnationslehre eine Erklärung, wie sich Jesu Ankündigungen, Seine Zeitgenossen würden alles bis zum Ende miterleben, doch noch bewahrheiten kann, wenn die Generation Jesu nämlich, bei Seiner Wiederkunft wiedergeboren, erneut auf Erden wandeln würde.
In diesem Fall würde mit der letzten Juden-Generation, die sich zum Herrn wenden wird, „den sie durchbohrt haben“ (Sach 12,10; Apk 1,7), überdies nicht nur ein letzter kläglicher Rest die Gnade der göttlichen Heimholung erfahren, während Israel in der Gesamtschau (all seiner vorausgegangenen, dann anderen, verlorenen Generationen – vgl. I Joh 2,23; Apk 2,9) mit dem in Feuer und Asche vergangenen Sodom und Gomorra gleich zu setzen wäre (Röm 9,29), sondern in und mit dieser letzten Juden-Generation würde dann tatsächlich – nach einer langen leidvollen Zeit des Verstoßenseins von dem selbst Verstoßenen (Mt 23,29-36; 27,25; Jes 54,8-10) – vollumfänglich das (bis zuletzt immer wieder re-inkarnierte) „ganze Haus Israel“ in seiner „Vollzahl“ gerettet werden (Röm 11,25-26.11-12)!
So allein macht es auch Sinn, dass Christus Seine Wiederkunft nunmehr schon ganze zwei Jahrtausende hinauszögert, um den Verlorenen noch mehr Zeit zur Umkehr einzuräumen (vgl. 2. Petrus 3,3.9), wenn die Seelen aller noch Verlorenen in diesem hinausgezögerten Zeitraum immer aufs Neue wiedergeboren werden, um das wahre Leben noch erlangen zu können (vgl. Hiob 33,29-30). Andernfalls hätte jede Seele nur die Zeitspanne eines einzigen Lebenslaufes, das Heil zu finden – und Jesus hätte schon wiederkommen können, als die Generation Seiner Zeitgenossen ihrem Ende entgegen ging.
Nein: Vielmehr war Jesus der letzte Adam, der in Existenz gerufen worden ist (vgl. Ijob 19,25; I Kor 15,20-22.45). Mit Ihm, dem Messias, hat sich (wie die jüdischen Rabbiner glauben) „Guf“, die „Halle der ungeborenen Seelen“, geleert. Alle nach Christus geborenen Menschenseelen können darum nur Wiedergeburten von Seelen sein, die schon vor Christus einmal gelebt haben und in Existenz gerufen worden sind – da Jesus die letzte Menschenseele war, auf der darum auch die allerletzte Hoffnung lag, nachdem zuvor alle vorausgehenden Seelen gescheitert waren (vgl. Röm 5,14-15). Und mit Christi Auferstehung kam tatsächlich auch schon die eschatologische Zeitenwende: Alle nach Christus Geborenen sind in gewisser Weise schon „Kinder der Auferstehung“ – Kraft Seines Sühnewirkens und Seiner Auferstehung erneut in eine irdische Existenz reinkarniert, um das wahre ewige Leben noch zu finden.- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 71. Doppelte Prädestination – ein Trugschluss
- ↑EX1 ↑EX2 (025a) (025b) Schon der Kirchenvater Origenes lehrte eine vorgeburtliche Prä-Existenz der Seele (vgl. Ps 139,11-12.15; 63,10 – I Sam 2,6; Joh 1,9), was natürlich – Was sonst?! – ein vor-geburtliches Leben nahe legt.
Zwar verwarf Origenes die Vorstellung einer „Transmigration“, also „Seelenwanderung“, auch in Tierkörper (gegen Dan 4,20-23; Koh 3,18-21; 12,7; II Petr 2,22), erklärte aber andererseits in seinem Kommentar zum Johannesevangelium, dass ansonsten der „Begriff der Reinkarnation durchaus einleuchtend“ sei (Joh Komm VI, 13, 74) und in seinem Kommentar zur biblischen Geschichte von Jakob und Esau (wahrscheinlich bezugnehmend auf Röm 9,11-13 und eingedenk I Petr 1,17) in Peri Archon II, 9,7: „Wir müssen annehmen, dass er [Jakob] aufgrund von Verdiensten eines früheren Lebens …. dem Bruder [Esau] vorgezogen wurde.“
Die im deutschsprachigen Raum bekanntesten heute noch existenten christlich angehauchten (bzw. sich selbst als christlich verstehenden) Glaubensgemeinschaften, die in ihre Vorstellungswelt esoterisch-gnostisches sowie hinduistisch-buddhistisches Gedankengut wie die Reinkarnation aufgenommen haben, dürften sein:- das „Heimholungswerk Jesu Christi“ bzw. (heute) „Universelles Leben“
der sich als `Urchristen´ verstehenden Gläubigen um deren Prophetin Gabriele Wittek; - die (durch die Waldorf-Schulen und -Kindergärten bekannten) von Rudolf Steiner begründeten „Anthroposophen“
(Hintergründe: Rosenkreuzer / Illuminati), sowie - die in Folge von Friedrich Rittelmeyer und meist evang. Theologen begründete „Christengemeinschaft“;
- die Gralsbewegung von Abd-ru-shin alias Oskar Ernst Bernhardt , ferner
- die auf Jakob Lorber zurückgehende „Lorber-Bewegung“ bzw. „Neu-Salem-Gesellschaft“
(nach dem Neu-Salems-Verlag, der sich für die Verbreitung der Lorber-Schriften einsetzt).- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- das „Heimholungswerk Jesu Christi“ bzw. (heute) „Universelles Leben“
- ↑EY Ursprünglich wurde die Scheidung der Menschen in der Auferstehung zum Jüngsten Gericht erwartet: Die Guten sollten dann in die Himmel eingehen, die Bösen dagegen in die Hölle (vgl. Joh 5,28-29; Mt 25,31-32.46; Apk 20,11-15).
Als die als unmittelbar bevorstehend erwartete Auferstehung jedoch in immer weitere Ferne rückte (vgl. EW / 027a) und sich die Frage nach dem Verbleib der Seelen bis zu ihrer Auferstehung stellte, verlagerte sich die Erwartung eines Gerichts und Eingangs in einen Himmel oder eine Hölle ins Jenseits: Jede Seele erwartet nach ihrem Abscheiden und Abstreifen ihres Leibes (II Petr 1,14) ihr persönliches Gericht (Hebr 9,27), um danach ins Paradies (Luk 16,22; 23,43; II Kor 5,1-8; 12,2-4; Phil 1,21-23; Joh 11,25-26; 8,52; Apk 6,9-11) oder ins Hades, eine Art Vor-Hölle (Luk 16,22; II Petr 2,4.9; Jud 6-7) einzugehen. Diese Vorstellungen wurden aus der vom Hellenismus geprägten heidnischen Umwelt übernommen. Vgl. EZ!- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 15. Nahtod-Erlebnisse – wie zu bewerten?
- ↑EZ (026) Ursprünglich war dem Judentum eine leiblose Lebendigkeit der Seelen undenkbar. Man erwartete (bestenfalls), die `ent-leibten´ Seelen würden in einem tiefschlaf-ähnlichen Zustand der Bewusstlosigkeit und völligen Umnachtung bis zum Tag der Auferstehung ruhen (Koh 9,5.10; Mt 9,24) – sofern es jenseits ihrer Leiblichkeit überhaupt eine Lebendigkeit und Existenz für Seelen gab (vgl. Gen 3,19). Ja, es war im Judentum bis zur Zeit der Entstehung des Christentums sogar generell noch fraglich, ob es nach dem Verfall ihrer Leiber überhaupt einen (wenn auch nur bewusstlosen) Fortbestand der Seelen (wie in Mt 10,28) und entsprechend eine zukünftige Auferstehung gibt (vgl. Ijob 14,10-12; 19,25; Koh 3,18-20; 9,5.10; Luk 20,27.37-38; Act 23,6-8) – zu einer Zeit, als im Hellenismus bereits der Glaube an jenseitige Himmel wie Höllen schon eine `Selbstverständlichkeit´ war.
Selbst schon im Alten Ägypten glaubte man [schon vor dem Exodus der Hebräer] an ein individuelles Gericht nach dem Abscheiden, wo das Herz gegen eine Feder aufgewogen werden sollte, wie an eine entsprechende Orts-Zuteilung im Totenreich, wie auch an eine `leib-gebundene´ Auferstehung (im jenseitigen Reich des Osiris), wofür die Leiber der Verstorbenen einbalsamiert wurden.
Ebenso glaubten die Perser (/ Parsismus), zurück gehend auf die Verkündigung Priesterpropheten Zarathustra/Zoroaster (6. Jhdt. v. Chr.), dass verstorbene Seelen eine Brücke ins Jenseits zu überqueren hätten: Guten Seelen würde ein schönes Mädchen über die Tschinvat-Brücke ins Paradies geleiten, bösen Seelen würde jedoch ein altes Weib den Weg versperren, und die Brücke bis zur Scheide eines Messers schmälern, so dass sie in die Hölle stürzen müssten, wo sie bis zur Auferstehung verbleiben müssten und mitunter Läuterung erfahren.
Sogar die reinkarnations-gläubigen Hindus kannten die Vorstellung einer Wiedergeburt zu einer zeitlich begrenzten Existenz in höheren Himmels- oder tieferen Höllen-Sphären, wie auch die Möglichkeit der Wiedergeburt als Tierseele (vgl. II Petr 2,12.22; Dan 4,20-23 – vgl. Ijob 14,7-9; 29,19) oder der Rückkehr vollendeter Seelen auf die Erde (vgl. Phil 1,21-23.24-25; Joh 21,20-23), um anderen Seelen – nicht nur als himmlische Begleiter (vgl. Hebr 12,1.22-23), sondern direkt und unmittelbar (vgl. Luk 20,36; Hebr 13,1) – den Weg zum Heil zu weisen.
So besteht auch selbst im hinduistischen Glauben von je her die Möglichkeit, in einer jenseitigen Welt – wie auch beispielsweise auf einem anderen Planeten! – wiedergeboren zu werden. All dies umfasst das `Samsara´ eines sich ständig wiederholenden Kreislaufes von Wiedergeburten, der – ähnlich dem Rad der Fortuna – bald nach oben, bald nach unten führt: Vgl. „Galgal“, das „Räderwerk“ mit angst-besetzten Augen in Ez 1,15-18, welches jüdische Kabbalisten auf „Gilgul Neschamot“, das „Rollen der Seelen“ deuten, wie christliche Kabbalisten im „trochos tes geneseos“ in Jak 3,6 das „Rad der Wiedergeburt“ angesprochen sehen.- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
Der Glaube an ein Fortleben der Seele nach dem Verscheiden fand sich folglich weltweit in allen Religionen! – nur nicht im Volk, das sich im Fokus der göttlichen Offenbarungen wähnte! (vgl. Dtn 7,7-8; 9,4-5) Das auserwählte Volk Israel war also in Hinblick auf Einsichten in die jenseitige Welt ein regelrechter „Spät-Zünder“ (vgl. Johannes 3,12; 16,12; 1. Korinther 15,8; Luk 16,8). So ist zweifellos dieser Jenseitsglaube durch die hellenistische Heidenwelt in den jüdischen (und später christlichen) Glauben eingedrungen.
Die Änderung der jenseitigen Befindlichkeit der Seelen lässt sich freilich aber auch gut durch den tiefgreifenden Wandel erklären, welchen die jenseitige Welt durch die Hadesfahrt Christi erfahren hat (vgl. I Petr 3,18-19; 4,6; Nikodemus-Evangelium Kapitel 17-24; Kol 2,14-15; Eph 4,8-10; Mt 27,51-53). War vorher alles in Dunkel gehüllt, so sorgte das Eindringen des göttlichen Lichtes in diese Bereiche für die Entstehung himmlischer wie höllischer Orte bzw. für das Offenbarwerden der wahren Befindlichkeit (vgl. Mt 4,16; Gen 1,2-3; Joh 3,19-21) der bis dahin allesamt ruhenden Seelen (vgl. Jes 14,9; I Sam 28,15).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 79. Christi Hadesfahrt änderte wirklich alles!
Dessen ungeachtet wurde in die christliche Vorstellungswelt allmählich Gedankengut übernommen, also als richtig und zutreffend erkannt und bewertet, das in der nicht-christlichen religiösen Welt schon Jahrtausende verbreitet war (vgl. I Kor 13,9-10; 3,18; I Thess 5,21; Phil 4,8).
Wie der christliche Glaube durch den `heidnischen´ Jenseitsglauben des Hellenismus bereits sehr früh eine Bereicherung erfuhr, als sich die Naherwartung der Wiederkunft Christi zerschlug (vgl. EW / 027b) und damit alle Auferstehungshoffnungen in immer weitere Ferne rückten, so könnte der christliche Glaube auch eine gewinnbringende, (insbes. in Bezug auf Unbekehrte hoffnungstiftende) Erweiterung durch die Reinkarnation erfahren (vgl. Ijob 33,23-30; Jona 2,3-7; 4,11), zumal auf diese Möglichkeit auch einige `Rand-Notizen´ seiner eigenen heiligen Schriften (der Bibel) verweisen. (Vgl. Jer 33,3; I Kor 2,9; II Kor 12,4!)
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 37. Reinkarnation im Bibel-Buch Hiob
- ↑FA Der Glaube an ein Jenseits und an eine Auferstehung (- und übrigens auch an eine Reinkarnation! -) müssen sich nämlich keineswegs widersprechen – zumal sich die Hoffnung des Buddhismus auch auf eine Erlösung gerade aus dem leidvollen Rad irdischer Wiedergeburten heraus richtet!
Letztendlich eint all diese Vorstellungen die Hoffnung auf ein Fortleben nach dem Tod, der Glaube an Unsterblichkeit – weil Gott kein Gott der Toten ist, und Ihm all Seine (verstorbenen) Kinder (fort)leben – wo und wie auch immer (vgl. Luk 20,27.37-38).
Muss sich hier die Fantasie von rigiden Dogmen wirklich Grenzen setzen lassen? (vgl. Joh 3,4.12; I Kor 2,9; II Kor 12,4; Jer 33,3) – oder sorgt solch eine `Beschneidung´ der Hoffnung nicht vielmehr für einen Glaubens-Verschnitt? (vgl. Gal 5,12)
Wo ist bei solch dogmatischer Enge und Haarspalterei die Freiheit, die in dem Lied „Herr, deine Liebe ist wie Gras am Ufer“ besungen wird? – eine Freiheit, „die auch noch offen ist für Träume, wo Baum und Blume Wurzel schlagen kann“?- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha