Der große Tathagata:
Lockruf aus dem lodernden Flammenhaus
Kommentar: Eine Liebes-Erklärung
Teil 3: Kommentierung der einzelnen Kapitel
VII/VIII(/XIII)-A. Der Ewig-Vater – nur bruchstückhaft zu erkennen
VII/VIII(/XIII)-A. Der Ewig-Vater – nur bruchstückhaft zu erkennen
→ zur Erzählung: Kapitel VII – Kapitel VIII – Kapitel XIII
→ zur Kurzfassung von Kapitel VII – Kapitel VIII – Kapitel XIII
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(053) Die Szene dieses Kapitels ist eine Adaption eines in China und Japan weit verbreiteten Gleichnisses (unbekannten Ursprungs) von den Blinden und den Elefanten: Als die Bürger eines Landes im Streit um ihre Gottesbilder von ihrem Fürsten eine Entscheidung fordern, welches Gottesbild denn nun das rechte sei, lässt dieser ein seinen Untertanen fremdes Tier, einen Elefanten, von Blinden betasten und beschreiben. Als diese aufgrund der verschiedenen von ihnen berührten Körperteile über das Aussehen des Tieres in Streit geraten, geht jeder der Bürger betreten und beschämt in sein Haus zurück. Die Botschaft dieser fernöstlichen Allegorie ist einleuchtend: Unser aller Erkenntnis ist Stückwerk; A darum soll sich keiner mit seiner Gottesvorstellung über andere überheben B1 – was übrigens auch gut christlich-apostolisch ist! Vermeintliches `Wissen´ bläht auf, Liebe baut auf. C Dogmen trennen, schaffen Barrieren, Liebe verbindet, baut Brücken. D
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
Wie aber steht es dann mit dem (vermeintlichen) Absolutheitsanspruch des jüdisch-christlichen Gottes? E Wenn uns alle nur eine Gottheit retten kann – nämlich die bedingungs-lose, un-bedingte, un-verlierbare göttliche Liebe, die reich ist für alle F – muss das dann nicht vielmehr bedeuten, dass – unter welchem Gottes-Bild und -Namen auch immer! G – diese befreiende Liebe erfahren wird, es sich um die selbe Gottheit handeln muss, H die auch wir verehren? Dann müsste der Absolutheitsanspruch der jüdisch-christlichen Gottheit gerade so verstanden werden, dass Sie sich – ungeachtet der Religion – in allen wirksam geglaubt sehen will, I die in der Liebe ihre Befreiung erfahren. J
Wer diese göttliche Liebe allerdings auf eine bestimmte Gottes-Erkenntnis und -Vorstellung festlegt, auf ein spezifisches Gottes-Bekenntnis einengt und einschränkt – und sei es der jüdische Jahwe oder der christliche Jesus, gerade der macht sich ein Bildnis von Gott K und verunehrt Sein wahres Wesen und Seinen heiligen Namen, L da sich die göttliche Liebe in ihrer Unermesslichkeit über unzählig viele Bilder, Namen und Vorstellungswelten Zugänge zu sich zu verschaffen weiß M und keinen bestimmten Erkenntnisstand, sondern allein schlichte kindliche Liebesbedürftigkeit zur Bedingung für die Erfahrung Ihrer Zuwendung macht. N
(082a) (082b) (082c) Christlich gesprochen: Christus selbst ist der Weg, nicht irgendein bestimmtes (Christus-)Bekenntnis (074). O Denn Christus steht für die göttliche Liebe, die sich selbst den Weg zu Ihren Kindern bahnt (078). Das Bekenntnis zu diesem Weg der absoluten bedingungs-losen Liebe, den die Gottheit selbst zu den Verlorenen geht, P ist eine Absage an alle Wege, die angeblich die Menschen zu ihrem Heil gehen müssen – eine Absage also nicht nur an jede `Werk-Gerechtigkeit´, sondern auch an jede `Erkenntnis- und Bekenntnis-Gerechtigkeit´, an jedwede angeblich vorzuweisende Glaubens-(Annahme- und Übernahme-)Leistung. Q1
- vvgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 73. Frohbotschaft – nicht Drohbotschaft!
Dann wären die eifrigsten, brennendsten Gottes-Bekenner irgendeines Gottes-Bildes und -Namens, die sich in ihrem Eifer dazu hinreißen lassen, andere zu nötigen und in Gewissenszwänge zu treiben R (- selbst wenn sie dies im Namen Jesu Christi tun! – Seinem wahren Liebes-Wesen nach) die schlimmsten Gottes-Leugner. Q2 Dies deckt sich auch mit unserem natürlichen Empfinden, dass alle religiösen `Eiferer´, heute `Fanatiker´ genannt, S selbst unter den (fundamentalistischen) Christen, die anderen ihren Glauben als den einzig selig-machenden aufzwingen und aufnötigen wollen, die wahrhaft verführtesten Verführer sind. T
Dann läge die Wahrheit nicht mehr bei einer Religion, sondern bei allen U1 – ebenso, wie die Gefahr der Verführung, der Verkehrung einer Religion in fanatisierende Religiosität, die irgendwelche Glaubens-Sätze und -Leistungen zur Bedingung für die Zuwendung der gerade doch bedingungs-losen un-bedingten göttliche Liebe macht und meint, über die Zuteilung der göttlichen Liebe verfügen und diese verwalten zu können. V
Wenn der jüdisch-christliche Gott die bedingungs-lose, un-bedingte, un-verlierbare, weil nie und gegen niemanden endende, un-endliche göttliche Liebe ist, W dann wird die Aufstellung eines bestimmten Gottes-Bildes und -Bekenntnisses als Bedingung für die Erfahrung und Erlangung dieser Liebe, … – dann wird ein solches Gottes-Bekenntnis, auch wenn es den Namen nach den jüdischen oder christlichen Gott bekennt, dem wahren Wesen und Namen eben dieser göttlichen Liebe gerade nicht gerecht! X – … dann wird sich gerade hier ein bestimmtes Gottes-Bild gemacht und diese enge Gottesvorstellung absolut gesetzt, damit aber die Absolutheit der göttlichen Liebe – die, aus sich selbst heraus, immer und endlos absolut ist und damit allen unverlierbar gilt Y – verleugnet.
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
Der Absolutheitsanspruch des jüdisch-christlichen Gottes als der absoluten Liebe würde dann gerade bedeuten: Sie gilt absolut, immer, jedem – hinlänglich, über welches Gottesbild wir – in unserer Unzulänglichkeit – diese Liebe suchen und finden. Z
Ein rechtes Bekenntnis zum jüdisch-christlichen Christus-Gott würde dann bedeuten: Offenheit gegenüber Seinem Liebeswirken in und über jedem Gottes-Bild und -Bekenntnis. Im gewalt-bereiten alttestamentlichen „orthodoxen“ Judentum und Islam und, ja, auch Christentum, das den eigenen „rechten“ Glauben – mit welchen Mitteln auch immer – anderen aufzuzwingen versucht – und sei es nur (- `nur´?! -) über die Knechtung der Gewissen durch angst-einflößende Zornes- und Gerichts-Androhungen! AA – in einem solchen Gottes-Bild und -Bekenntnis ist dann vielmehr der Satan, der „Würger“, und nicht die wahre göttliche Liebe geistlicher Ursprung und Vater eines solchen Gottes-Bekenntnisses. AB
Der Absolutheitsanspruch der göttlichen Liebe bedeutet dann: „Hört auf, irgendein Gottesbild, das ihr von dieser Meiner Liebe habt, absolut zu setzen! Und rechnet mit Meiner befreienden, erlösenden Wirksamkeit immer und überall, ja, in jeder Religion, U2 und auch selbst bei den A-Religiösen, die Mich, wie ihr meint, leugnen! Und sprecht diese Meine Liebe nur ja niemanden ab! Denn Sie gilt immer und jedem unverlierbar ABSOLUT!“ B2
So kann Gott AC – wie auch der Satan – tatsächlich jede Gestalt annehmen! Und in allem ist Satan der Affe Gottes, der Ihn nachzuahmen sucht AD – im Bild der vorliegenden Parabel: Gott ist der große Büffel, der Satan die Ihn imitierende Büffel-Kuh – Metaphern die sich übrigens auch in der Bibel finden. AE
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 87. Wie kommt der Antichrist?
- ↑A vgl. I Kor 13,8-13
- ↑B1 ↑B2 vgl. Jes 41,4-7; 40,18.25; I Kor 3,18; 8,2-3; Mt 7,1-5; 5,21-22; Jer 31,34! Siehe auch Joh 9,39-41; 3,4.12; Mt 11,25; 21,15-16!
- ↑C vgl. I Kor 13,1-3; 8,1b; Gal 5,14-15
- ↑D vgl. Joh 10,16; 14,6.2; 13,35; I Kor 9,19-23; 1,10-17
- ↑E vgl. Ex 20,1-7; Dtn 6,4-5; Joh 14,6; Act 4,,12; I Tim 2,5;I Joh 2,23
- ↑F vgl. Röm 10,12-13.18; 3,29; 9,30; 2,14-15.28-29
- ↑G vgl. Ex 6,2-3; Jes 63,16; Röm 8,15-16; Gal 4,6; Act 17,27-28; Mal 1,11.14; 3,20; Röm 1,19-20.23; Mk 4,33; z.B. Mt 23,37
- ↑H vgl. II Chr 16,9; Mt 8,5.10-12; Act 10,34-35; Mt 5,8; 7,7; Luk 18,17
- ↑I vgl. I Kor 10,19; 8,5-7a; 12,4-6
- ↑J vgl. Jes 57,15; 66,1-2
- ↑K vgl. Ex 20,4-5
- ↑L vgl. Zurechtweisung des Paulus in Röm 2,1-4.17-21.24 gegen die zuvor (von ihm) ironisch zitierte vermeintlich fromme jüdisch-christliche Zorn-Gottes-Tirade über alle ach so gottlosen Heiden (Röm 1,18-32), deren Unrechtmäßigkeit Paulus aber erst in Folge (Röm 2,14-15.28-29; 3,29; 4,12.16-17; 9,30) unter Beweis stellt; vgl. hierzu Mal 1,11-12
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha / 65. Homosexuell – aber doch göttlich geliebt!
- ↑M vgl. I Kor 9,19-23; Mk 4,33 gegen Röm 1,23
- ↑N vgl. Jes 57,15; 66,1-2; Luk 18,17
- ↑O vgl. Joh 14,6; Act 4,12; Mt 10,32-33
- ↑P vgl. Mt 9,13; 18,11-14; Luk 15,1-10; Jes 53,6.5; Röm 2,9-12; 5,8-10.20-21; 11,32; 4,5 – man bedenke: Rechtfertigung der Gott-Losen! – Eph 2,1-10; Joh 6,29.44.65; Mt 11,25-30; 18,3
- ↑Q1 ↑Q2 vgl. Mt 7,15.21-23; 16,6; 23,15; Act 20,29-30; Gal 2,4; 5,4-5; 1,8; I Tim 4,1-3; I Petr 3,21; Hebr 10,19.22; 13,9
- ↑R vgl. Act 8,3; 9,1; Gal 1,14; Phil 3,5-6; I Tim 1,13
- ↑S vgl. Joh 16,1
- ↑T I Kor 13,4-7: Liebe nötigt nicht; vgl. Joh 12,47; 8,15; Phm 14; Joh 5,6; 6,61.67; Mt 20,32; Apk 3,20; II Kor 9,7; 5,20
- ↑U1 ↑U2 vgl. Joh 4,20-21.24; Jer 31,34; Joh 10,16; 14,2
- ↑V vgl. Luk 11,46.52; Mt 23,23 (Joh 16,8-11; 12,32; Apk 12,10); Mt 23,1; 15,6-9; I Petr 1,18; Röm 10,1-3; 2,17-21; I Kor 3,18; 8,2; 13,1-3
- ↑W vgl. I Joh 4,16.10; I Kor 13,4-7; I Joh 2,1-2; 3,19-20; II Tim 2,13; I Tim 2,4; 4,10; Tit 2,11; Röm 3,3; 5,20-21; 8,38-39; 11,29.32.36; Ijob 36,5
- ↑X vgl. Röm 2,17-21.23-24; Mal 1,12
- ↑Y vgl. I Kor 13,4-7; II Tim 2,13; Jes 41,4-7; Röm 10,12-13.18
- ↑Z vgl. Kol 1,6.23
- ↑AA wie sie leider auch im Neuen Testament zu finden sind (vgl. Gal 6,7-8; 5,19-21; I Kor 6,9-10; Hebr 10,26-29.31; 12,29) – mit verheerenden Wirkungen, wo ihre vermeintliche Drohbotschaft, die manchmal – aus pädagogischen Erwägungen heraus (vgl. I Kor 3,1) notwendig sein mag (vgl. I Tim 1,8-9) – aus dem Kontext der Frohbotschaft gelöst (Gal 3,24) und an deren Stelle gesetzt wird (vgl. II Petr 3,15-16)! – Vgl. Gal 5,1-6; 2,3; 1,6-8; 4,6; Röm 8,15!
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑AB vgl. Joh 8,41-47
- ↑AC Gott zeigt sich in vielen Bildern und Gleichnissen (Mk 4,33): auch im Bild der Mutter (Jes 49,14-16; 66,13; Ps 131,2) wie dem des Vaters (Luk 15,20) – (gegen Röm 1,23) sehr wohl auch in Tiergestalten, z.B. im Lamm (Joh 1,29; Apk 5,6), Löwen (Apk 5,5), Adler (Ex 19,4; Dtn 32,11-12), in der Glucke (Mt 23,37), (sogar in leibhaftiger Gestalt!) in der Taube (Luk 3,22), – oder in Natur-Elementen und -Kräften: in der Sonne (Ps 84,12; Mal 3,20; Apk 21,23), im Feuer (Act 2,3), im Wind (Act 2,2; Joh 3,8).
- vgl. Themen und Inhalte der Satya ›P‹raha
- ↑AD vgl. II Kor 11,13-15.4; Gal 5,1.4-5; 1,8
- ↑AE Das Bild des Büffels für Gott findet sich in Num 23,22.; 24,8; Dtn 33,17 – ebenso wie das des Stiers für die widergöttliche Macht in Ex 32,1-4