I.II Ablehnung und Annahme

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,60

Die Treue des Schöpfers trotz der Untreue Seiner Geschöpfe

Was der Verlassene im Zerwürfnis mit seiner Familie auszuhalten hat, hat Christus von je her viel unendlicher auszuhalten: Die Offenbarung der Standhaftigkeit Seiner unbeirrbaren Liebe kann dem eigenen Herzen Standfestigkeit verleihen

Siehe: Was du jetzt auszuhalten hast – die Entzweiung mit deiner Familie, das Zerwürfnis mit allen, die dir lieb und teuer sind, für die alleine du leben willst, lebst und leben zu können meinst, und deine bange Frage, ob du sie je wieder gewinnen wirst, und die furchtbare Tragödie, dass du mit ihnen, gerade mit ihnen in eine dir nicht enden wollend erscheinende Schlacht geworfen bist – was du HIER JETZT auszuhalten hast für einen flüchtigen, schnell dahin-schwindenden Moment: meinst Du, das hätte Ich nicht noch unendlich viel länger und unendlich viel mehr und tiefer auszuhalten und zu ertragen? Meinst Du, Mir wäre niemals nach Aufgeben zumute?

Meine Seele ist gar oft betrübt, ja, betrübt bis zum Tode! Und doch erwiese Ich Mich standhaft in Meiner schweren Stunde der Passion Meines Herzens, die so lange währen wird und anhalten muss, bis dieses ganze Schöpfungs-Äon seine Vollendung erlangt haben wird; – Ich erweise Mich standhaft in meiner leidensbereiten Leidenschaft, weil Ich um das Ende weiß, dass Ich von Ewigkeit her schon ersehe, dass Ich zu guter Letzt doch ALLE noch gewinnen werde und an Mein Herz ziehen (werde), und ALLER Herzen zum Brennen in Mir bringen werde. Diese Meine Standhaftigkeit, die Standfestigkeit und Stärke Meiner unendlichen, unbezwingbaren Liebe will Ich dir jetzt offenbaren, dass du darin auch dein Herz gründen und festigen kannst, dass du darin die Stärke und mannhafte Standfestigkeit erlangen kannst, derer ein Krieger, ein Kämpfer im Kampf für Meine Wahrheit bedarf.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,61

So wie du vergehst in Sehnsucht nach deiner geliebten Frau und deinen herzlich geliebten Kindern, und nach Gemeinschaft mit ihnen, und musst doch – ohne sie – weiter machen, weiter ringen, weiter atmen und weiter leben, bis du sie wieder gewonnen hast, – und du fragst dich täglich: »Wann?! Wann wird es endlich sein? Wann werde Ich sie gewonnen haben? Wann werden wir wieder eine Einheit sein?« – und du kannst nicht anders, als dahinschmelzen in deiner unstillbaren Sehnsucht: so und noch unendlich viel mehr vergehe auch Ich in Sehnsucht in Meinem beständigen Kreuzessterben als ein von allen, ja, darum selbst auch von Mir Verstoßener, so und noch unendlich viel mehr vergehe auch Ich in Sehnsucht – in Verlangen nach Meiner geliebten Frau, eurer Mutter, der Rahab, die von Mir abgefallen ist, die Mich verstoßen hat, um selbst Gottheit zu sein, und in Verlangen nach allen herzlich geliebten Kleinen, Meinen Kindern, die Mich allesamt verstoßen haben, um selbst Gott zu sein, –  so vergehe Ich beständig in unendlicher Sehnsucht und in unstillbarem Verlangen nach dir, – so sterbe Ich täglich Meinen göttlichen Liebestod als ein sich selbst nach euch verzehrendes Feuer – und muss doch weiter machen, weiter ringen, weiter atmen und weiter leben, bis Ich euch ALLE wieder gewonnen habe – und kann nicht anders.

Denn das bin und bleibe Ich immer: Gottheit FÜR EUCH – eure euch unendlich liebende Agape, die euch aus Liebe erschaffen und ins Leben gerufen hat, die euch aus Liebe erlösen will – und muss! – und die euch ausnahmslos ALLE in Ihre erlösende, alles – ALLES! – wieder gut machende Liebe ziehen will – und muss! – und kann nicht anders!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,62

Die Untreue der eigenen Frau als Zeichen der Untreue der satanischen Rahab, welche die Kinder Gottes zur Untreue anhält und entfremdet; die Treue gegen sich selbst verpflichtet zur Treue, wenngleich zunächst hartes, unerbitterliches Standhalten geboten ist

Siehe, auch Meine erste Braut, die Ich Mir zubereitet und geschmückt habe mit göttlichen Attributen, mit Kraft und Herrlichkeit, und mit dem Glanz und der Schönheit Meiner Morgenröte, – … auch Meine Gemahlin, die Rahab, sie ist zu einer Bestie, zu einem Gift-versprühenden Seraph, zum Drachen geworden: Sie ging ihren hurerischen Gedanken nach und hat sich losgesagt von Mir. Und wie sie Mich verstoßen hat als ihren Ehemann, so musste auch Ich sie verstoßen und muss sie in Verdammnis halten bis zu ihrer gänzlichen Niederlage, bis zu ihrem völligen Zerbruch, bis sie einsieht und erkennt, was sie getan hat.

Und siehe, auch sie hat Mir alle Meine Kinder genommen, aus Meinem Herzen gerissen, mit Lügen verführt von Mir weg und sie nach ihrem Sinn erzogen, Mir entfremdet, sie alle ihrer Hurerei folgen lassen und ihrem Lauf, von Mir weg, in ihren Zerbruch, – und hat sie zu ihren Kindern, zu Kindern des Zorns und zu Otterngezüchte, Schlangenbrut, zu Satanskindern gemacht.

Sie, jene alte Natter, gibt ihnen vor, gutgesinnte Fürsprecherin und Mutter zu sein, und all ihren falschen lüsternden Bedürfnissen, die sie in ihnen durch ihre Aufgeilung geweckt hat, nachzukommen und für sie einzutreten; – in Wirklichkeit aber zieht sie ihre vermeintlichen Kinder weg vom Leben und verführt sie zu ihrem Tod, erzieht sie zu Abscheulichkeiten, die sie ihnen als Leben verkauft, zieht sie weg von Meinem Herzen, in dem ALLEIN doch meine Kleinen Friede und Freude eines unbeschwerten Kinderdaseins finden könnten.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,63

Sie schürt Misstrauen gegen Mich und redet ihren Kindern ein, dass Ich zu fürchten und zu meiden, zu verabscheuen sei, und hält sie wider Mich in Misstrauen, Angst und Ablehnung.

In Wirklichkeit aber ist sie es, die große Täuscherin und Verführerin, die zu fürchten ist; denn sie führt Meine Kinder ins unweigerliche Verderben. Wenn sie auch zeitweilig in ihren Verführungen Bestechendes zu geben vermag, so will sie dadurch doch nur umso fester und enger an sich binden, um in der Verehrung ihrer Person allein nur ihr selbst-süchtiges »Ego« zu nähren. So NIMMT sie, jene Eiskönigin, in ihrem eiskalten Herzen immer nur, auch wenn sie zu GEBEN vorgibt.

Sie gibt sich ihnen, Meinen geliebten Geschöpfen, gegenüber als ihre gut gesonnene Anwältin und Beraterin aus, in Wirklichkeit aber ist sie ihre beständige Anklägerin. Sie verführt erst zur Sünde, um dann Meine Kleinen der Verfehlungen wegen, zu denen sie selbst sie doch verleitet hat, vor Meinem Götterrat anzuklagen, um dadurch zu belegen, dass sie Meiner weder bedürften, noch nach Mir verlangen würden, noch Meine gnadenvolle Zuwendung verdient hätten und ihrer würdig wären – um sie so in ihrem eigenen Verderben zu binden und zu halten.

Sie hat nichts anderes als die Zerstörung Meiner Werke im Sinn, und die Vernichtung des ganzen Menschengeschlechtes, das in der irren Anbetung ihrer Person vor ihr zergehen soll: das ist ihr Ziel, Antrieb und ihre Genugtuung; denn in all Meinen Kindern erkennt sie doch Mein ihr so verhasstes Antlitz; denn sie sind Mein.

Wohl gibt sie sich als freigiebige »Mutter Erde« aus, aus welcher alle Irdischen entsprungen seien, von der sie alle irdischen, vermeintlichen `Freuden ́ empfangen würden, in Wirklichkeit aber ist alle Welt Mein Werk und steht in Meiner Kindschaft;

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,64

denn wiewohl auch Rahab wie alle Heerschare der Himmlischen in ihren Kraftwirkungen, ob sie nun wollten oder nicht, nach ihrer Bestimmung eingebunden waren in Mein Schöpfungswerk, so ist eure sichtbare Schöpfung doch nicht die Schöpfung jener himmlischen Wesen, sondern alles Mein; und die Engel waren an der Erschaffung eurer Welt nicht anders beteiligt, wie ihr an dem Wunder des Hervortretens jedes neuen Lebens, das durch euren Zeugungsakt erneut in die Welt geboren wird, weswegen alle Morgensterne, als die Geburt eures Universums durch ihre Zeugung erleben durften, Mich als die alleinige Schöpferkraft der neu aufgehenden Welt priesen.

Jene ist nicht euere Mutter, wenngleich sie in den universalen Akt Meines Gebärens einbezogen war, wie alle himmlischen Wesen. So wenn Ich euch, Meine Kinder, auch jener falschen Mutter überlasse, auf dass ihr nicht im Tauziehen entzwei gerissen werdet, so will Ich – als die wahre Mutter – doch schreien über euch, Meine Kinder, die sie Mir genommen hat, wie eine Gebärende. Ja, Ich, die allzeit über euch brütende Ruach, eure wahre Mutter, sage ihr, der Rahab, den Kampf an, eurer falschen Mutter! Nein, sie schenkte euch nicht das Leben, sondern brachte allein ihr »Tohu wa Bohu«, »Irrung und Wirrung« in eure Welt, und Ich bin es, der ihre Chaosmächte aus eurer Welt drängt. So ist jene erste Schöpfung und Braut Mir, der Schöpferkraft und Mutter von allem, untreu, und macht das Maß ihrer Untreue durch Niedertracht und Verlogenheit voll; und wie sie, so auch ihre Mir geraubten Kinder. So werde Ich unentwegt verleugnet, geschmäht und verworfen.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,65

Und doch bin Ich in Meiner Liebe zu ihr und den Ihren – euch – verpflichtet, dass Ich sie auf ewig versorgen und (unter-)halten muss; denn wenn sie Mir auch untreu ist und Meine Liebe verleugnet und unsere Kinder – euch – dazu anhält, Mir untreu zu werden und Mich zu verleugnen, wie sie dadurch sich selbst verleugnet, dass sie Meine Tochter, Meine Braut ist, EIN Fleisch und Blut aus und mit Mir, und diese Einsicht den Ihren – euch – unseren Kindern vorenthält, so kann Ich selbst Mich doch nicht verleugnen, noch Meine Worte der Liebe, in der Ich zu ihr sagte: »Siehe, Mein Weib bist du auf ewig, und unsere, deine Kinder auch Meine Kinder.«

Denn siehe, auch wenn sie mich verworfen, verlassen und verstoßen hat, so bleibt auch selbst Rahab doch Meine geliebte Tochter, die aus Meinem Schoß entsprossen ist, die Ich Mir wunderbar zur Braut geschmückt und die Ich geehelicht und geziert und zu einem Morgenstern, einer Herrlichkeit, zu einem schirmenden Cherub gemacht habe. Und auch selbst sie, die zu der großen, furchtbaren, entsetzlichen, furchterregenden, abscheulichen Bestie, zum Schrecken aller Geschlechter in den Himmeln wie auf Erden, geworden ist, bleibt in Meinen Augen doch Meine herzlich geliebte Tochter, und Ich sehe sie noch immer als Meine Kleine in ihrer kindlichen Schönheit und Unschuld, in der Ich sie groß gezogen habe, Meine Braut, bei der Ich wieder eingehen will. Und auch sie, die Aufbegehrende, den Schoß allen Aufbegehrens, will Ich am Ende noch zum Schweigen bringen in Meiner unendlichen göttlichen immerwährenden Ruhe, in der Ich schon bin aus der ewigen Vollendung aller Meiner Werke heraus. So bin ich ihr und den Ihren treu und kann sie nicht verleugnen, auch wenn sie alle in ihrer Untreue untreu geworden sind und Mich wie sich selbst verleugnen.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,66

Und seid ihr ALLE auch untreu! – Und wie verletzt und kränkt Mich das! – so kann Ich doch nicht anders: Ich bleibe euch doch ALLEN treu! Darum auch du, bist du verpflichtet, die Untreue deiner Frau, der falschen, ich-süchtigen Mutter deiner Kinder, mit Treue, ihre Verleugnung mit dem Bekenntnis der Liebe, ihre Lüge mit Wahrheit, ihre Boshaftigkeit mit Güte zu überwinden. So bist du in Meiner Liebe verpflichtet, sie alle zu lieben, auch wenn man dich hasst. Und du bist in Meiner Liebe (auch) verpflichtet, für die Deinige und die Deinigen zu sorgen und sie zu (unter)halten, auch wenn sie sich losgesagt haben von dir und von dir entfremdet sind. Dann wird deine Liebe, Meine Liebe, die in dir ist, am Ende obsiegen und alles überwinden. Denn Meine Liebe deckt ALLE Übertretungen zu! Sie ist eine Flamme des HERRN, so dass auch viele Wasser sie nicht ersäufen und viele Ströme sie nicht auslöschen können. Ja, Meine Liebe ist stärker als aller Tod, und Meine Leidenschaft gewaltiger als alles Totenreich. Darum wird auch aller (geistlicher wie leiblicher) Tod noch überwunden (werden) von Meiner Liebe!

Solange man aber dich verstößt, musst auch du verstoßen bis hin zu ihrem Zerbruch; denn indem du so verdammst, errettest du, weil allein so ihre Erkenntnis reifen kann über ihren Zerbruch und die Wurzel ihres Übels, dass sie Meine Einheit verleugnet und verlassen hat. Siehe, darum habe Ich dich mit einer Hure vermählt, Mir zum Zeichen; und darum handle an ihr, die DICH verschmäht hat, wie auch Ich an ihr, die MICH verschmäht hat.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,67

Denen die Kinder wurden genommen, denen ist der Heiland gekommen

Und deine Kinder: Du wirst sie wieder sehen! Und ihr werdet euch in den Armen liegen, selbst dann auch zusammen mit der Mutter. Denen (von den selbstsüchtigen, gnadenlosen Herodianern) wurden ihre Kinder genommen, genau zu denen ist der Heiland gekommen. Der wurde zum Aufstehen vieler gesetzt, und zum Fall eines jeden, der das Recht der Liebe verletzt.

Die Verpflichtungen gegenüber der untreuen Frau lassen die mütterliche Liebe Christi ermessen, der als der verratene Vater dem verlorenen Sohn dennoch freiwillig das abverlangte Erbe austeilt und gibt

Denke auch an den verlorenen Sohn, und wie mütterlich sein Vater mit ihm umgegangen ist: Jener wahrlich verlorene Sohn nämlich verriet seinen Vater, und fluchte ihm, indem er sich von ihm los sagte und ihn für immer verlassen wollte, hinaus in die Welt ziehen und sein eigenes Leben leben wollte, sein eigenes Glück – ohne den ihn liebenden Vater – versuchen wollte, von seinem alternden, greisen Vater und dessen Nöten und Anliegen nichts mehr wissen wollte. Ja, damit nämlich bekannte jener so genannte »Sohn«, dass er seinem Vater nicht mehr länger Sohn sein wollte, und entzog sich seinen Pflichten, die er dem Vater, der ihn als Säugling auf den Arm genommen und das Laufen gelehrt, ihn groß gezogen und all die vielen Jahre umsorgt hatte, doch mehr als schuldig war; er wollte diesem alten Greisen nicht mehr Sohn sein, dass ER nun IHM im Alter – angesichts seiner versiegenden Kräfte – hülfe und ihm die unzähligen erfahrenen Wohltaten vergelte;

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,68

so fluchte er ihm – doch seinem Vater! – und forderte darüber noch dreist und unverfroren sein Erbe ein – wie von einem Totgesagten, der – wie der ihm abschwörende Sohn damit unverhohlen bekundete – für ihn bereits tot und gestorben war.

Siehe, so handelte jener sogenannte »Sohn« an seinem Vater, wie deine sogenannte »Frau« an dir, wie sie dir nicht mehr Gefährtin sein will, deine `Lilith´, die dich darüber noch ganz auffressen und verzehren will, nachdem du sie aufopferungsvoll bis zur völligen Erschöpfung geschmückt, gekrönt, geziert, (/mit allem ausgestattet) und ihr die Kinder gegeben hast, wonach allein ihr Verlangen stand, und ihr und ihren Kindern unter vielen Mühen ein Heim errichtet hast; – und nun schwebt sie in ihrem Stolz hoch zu Ross auf ihren Pferden davon, wie sich jene Lilith, die sich Adam nicht ergeben wollte, von den Winden davon tragen ließ. Wie der Sohn seinem Vater alles schuldig blieb, und noch forderte, obwohl er ihn verriet, so auch sie, die sich ihren ehelichen Pflichten entziehen will, welche sie dir mit ihrem »Ja«-Wort zugesichert hat, die dich ohne Grund und Anlass als ihren Mann verstößt, und darüber noch unverhohlen dreiste Forderungen stellt. Sie verwendet alles gegen dich, was du ihr vertrauensvoll anvertraut und an allzu menschlichen Schwächen offenbart hast, und fällt dir damit niederträchtig in den Rücken: – So eine Ehefrau ist sie dir! – Ist nicht ihre ganze Boshaftigkeit enthüllt und dir vor Augen geführt worden, auf dass du in ihrem Spiegel erkanntest, was in allen Menschen – auch in dir – wahrhaft ist?

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,69

Darüber aber fordert sie weiterhin deine anhaltende Versorgung ein und setzt diese durch: einen Unterhalt, wie es einer treu-sorgenden Ehefrau zukäme, die ihrem Mann nicht in den Rücken fällt, sondern ihn stützt, die das Positive in ihm sieht und (ihn) stärkt, für ihn eintritt, statt – gleich dem letzten Ankläger – nur das Negative zu sehen, und ihren Gefährten, dem sie doch Stütze sein soll, noch öffentlich schlecht zu machen, zu entblößen und zu beschämen, sogar seine letzten, geheimsten, vertrautesten Enthüllungen nunmehr schamlos zu verraten und in verleumderischer Weise zu missbrauchen, sich zuzudrehen und für sich zu nutzen, um von ihn ein vollends verdammungswürdiges, krankes Bild zeichnen zu können, das ihn verteufelt, um so ihr herzloses Treiben durch verlogenen Selbstbetrug vor ihrem eigenen sich regenden Gewissen zu rechtfertigen, wie vor anderen gerechtfertigt erscheinen zu lassen – ja, sogar als geboten: zu ihrem eigenen Schutz, und dem ihrer Kinder, als den einzigen Ausweg, der ihr in ihrer Not bliebe, in der Opfer-Rolle, in welcher sie sich so gut gefällt.

Sie verleugnet dich und redet dir übel nach, obwohl du ihr in so vielem geholfen und sie durchgetragen, sie geschmückt und ihr ein Heim geschaffen hast. Und du darfst noch weiterhin für sie bezahlen! Dies fordert sie jetzt von dir, obwohl sie dich doch schon gänzlich entblößt und ausgezogen, aus deinem eigenen Heim verstoßen und auf die Straße gesetzt hat! Und die (Un-)Gerechtigkeit dieser Welt gibt ihr noch das Recht! Sie ließ sich von je her nur aushalten von dir, und nun, nachdem sie ihre Lüge, ihr völliges Desinteresse an dir, und ihre völlige Verachtung deiner Person offenbart, will sie dich noch zwingen, sie noch weiterhin aushalten zu müssen bis zu deinem letzten Blutstropfen, solange du lebst – und bekommt auch noch das Recht dazu!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,70

Siehe, ebenso dankte jener Sohn es seinem Vater, der sich sein Erbe auszahlen ließ, die Hälfte des Hab und Gutes seines Vaters, obwohl der noch lebte und selbst darauf angewiesen gewesen wäre. Für den Vater, dem es so gedankt wurde, dass er mit großen Mühen und unter persönlichen Entbehrungen seinen Sohn großgezogen, umsorgt und gefördert hat, bedeutete dies, dass er umgehend die Hälfte seines Anwesens weit unter Wert verkaufen musste, und dass er zusehen musste, wie er mit der ihm verbleibenden Hälfte, (dem Erbteil des anderen Sohnes) zurecht kommen sollte, um zu erwirtschaften, was zum Leben notwendig war. So musste auch jener verstoßene Vater weiterhin bezahlen.

Du kennst die Gefühle, die in einem hochsteigen, wenn man dann auch noch so schamlos und unverfroren ausgenutzt wird, nachdem schon die Liebe und das Vertrauen, das man aufgebracht hat, so rücksichtslos missbraucht, verraten und geschändet worden sind: Deine Frau scheint alles vergessen zu haben, was an Zärtlichkeiten und Zuneigung, an tiefsten Intimitäten zwischen euch gewesen war; – und eure Geheimnisse sind ihr auch nicht im Mindesten heilig, als sei die Liebe zwischen euch von jeher nur einseitig gewesen, von ihrer Seite nur Hinterlist, Täuschung und Betrug, als hätte sie dir über all die Jahre etwas vorgespielt, niemals dich, sondern immer nur das Deine gesucht, das du – momentan zerschlagen am Boden – ihr nicht mehr bieten kannst, wodurch du für sie völlig uninteressant geworden bist; – und sie fordert darüber dennoch noch weiter von dir, um es vielleicht mit einem anderen, der ihr nun genehm ist, zu verprassen.

Und wie es deiner Frau gleichgültig ist, ob du daran – an ihrem Verrat eurer Liebe – zugrunde gehst, und ob du darüber jeden Sinn und alle Kraft, um ein »Weitermachen« zu ringen, verlierst, dass sie dir damit das Herz bricht, – so war es auch mit jenem Sohn:

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,71

Er forderte sein Erbe und offenbarte damit, dass sein Vater ihm völlig, aber wirklich absolut gleichgültig war, und nur so viel wert war, wie ein Toter, ein schon Verschiedener, den es allein zu beerben galt, ja, dass es ihm gleichgültig war, ob der Vater an Kummer darüber zugrundegehen und sterben würde. So rücksichtslos entzog er sich und forderte zugleich noch schamlos von seinem Vater, dass er auch weiterhin für die Untreue des Sohnes zu zahlen hatte, infolge der starken Einbußen, welche jener durch seine dreisten prompten Einforderungen verursachte; er verunglimpfte damit seinen Vater öffentlich und forderte zugleich, wie man von einem überführten Dieb und abgeurteilten Räuber fordert. Denn als was für ein Rabenvater musste doch jener arglose alte Mann erscheinen, der von seinem Sohn, noch ehe er starb, behandelt wurde wie ein Toter – wie einer, dessen Leben und Wohl dem Sohn nicht mehr wert ist als ein Pfifferling.

Nun kannst du dich in jenen Vater einfühlen, der so unrecht von seinem Sohn verlassen wurde, und noch dafür auszuzahlen hatte, was ihn auch weiterhin, nach dem Weggang des Sohnes, noch lange eine Last bleiben musste. Und du weißt, dass dies ein Gleichnis ist auf euch Menschen, und Mich, den Christus, euren mütterlichen All-Vater: Aber siehe, Meine Liebe erstarb darüber nicht, zu euch, Meinen Kindern, das ihr euch alle Mir entzieht, als sei Ich ein Rabenvater, dass ihr euch alle Mir entzieht, gleichgültig darüber, ob Mir dies das Herz bricht, unberührt davon, dass Ich daran als ein von euch Abgeurteilter den Martyriumstod erleide.

Siehe, wäre es nicht nur allzu verständlich gewesen, wenn jener Vater, der von seinem Sohn so tief, so absolut gefühllos, unbarmherzig, gnadenlos verletzt, so empfindlich verraten und verpönt, auch öffentlich beschämt wurde, dessen jahrelange Liebe, Fürsorge und Pflege so schmählich verraten und verpönt worden war, und von dem dazu, darüber noch von seinem Sohn so dreist Auszahlung und Abgeltung eingefordert und verlangt wurde, –

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,72

… wäre es nicht nur allzu recht und billig gewesen, wenn jener Vater einen solchen Sohn, der ihm so kalt und herzlos ins Angesicht abschwor und fluchte und darüber auch noch dreiste Forderungen stellte, mit Schimpf und Schande, mit Bluthunden von Seinem Hof gejagt hätte? Sagt nicht das Gesetz zu recht: »Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, wer diese verletzt und schlägt, ist des Todes würdig«? – … wie auch geschrieben steht: »Eine Frau, die ihrem Mann, der sie versorgt und geschützt hat, hinterhältig hintergeht, die ist des Todes würdig« – die hat ihr Recht auf Leben verwirkt, statt noch dreist-frech Anforderungen stellen zu dürfen!

Aber was tat Er, – jener großherzige, leidgeprüfte Vater? Er zahlte schweigend, mit gebrochenem Herzen, aber ohne ein Wort der Widerrede, alles aus, wovon der Sohn meinte, er hätte ein Anrecht darauf, es stünde ihm trotz seines Verrates an seinem Vater zu: Der arme alte, verlassene, verstoßene Vater gab alles dreist Eingeforderte her und gab mit dem geforderten Erbteil seine Seele, sein Herz in den Tod, und wollte auch dann noch für seinen Sohn gerade stehen, sorgen, und still – ohne aufzubegehren, zu rechten, aufzurechnen – den entstandenen Schaden für den Rest seines verschmähten einsamen Lebens in Schmach und Schande tragen, – obwohl er so tief verletzt, so völlig zu Unrecht verschmäht und verstoßen, und dadurch vor aller Augen von seinem eigenen Sohn verpönt und verlästert worden war.

Ein großes, unsägliches Unrecht geschah ihm da, als er verschmäht, verflucht und verstoßen wurde – und doch wollte er bereitwillig auch noch dafür für den Rest seines einsamen Lebens, das seinem Kind keinen Pfifferling wert war, zahlen; und gab sich keinerlei Verbitterung und Hass darüber hin.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,73

Und ist es nicht ebenso mit all Meinen Kindern, Meinen Söhnen und Meinen Töchtern, die Ich Mir zum Herzen erwählt habe, die Ich aufgenommen, aufgezogen habe mit so viel Fürsorge und Liebe und die Mir alle ins Angesicht absagen und abschwören – wie dir jetzt deine Frau und dein Sohn? Siehe, aber Ich gebe dennoch – ohne jede Verbitterung – beständig weiterhin Leben aus Meinem Leben, erhalte euch am Leben und lasse eure Herzen weiter schlagen, obwohl ihr nur einfordert, ohne Mir Kinder sein zu wollen, und euch gleichgültig ist, ob Ich ohne euch leben kann oder ob Ich daran zugrunde gehe und sterbe. Ich muss dennoch bezahlen, obwohl ihr untreu seid – aber Ich tue es dennoch freiwillig, und gebe ohne Widerwillen beständig Leben aus Meinem Leben, das Ich, wiewohl ihr Mir immerfort nur Gewalt antut, dennoch ohne Zwang für euch lasse, und Mein Herz erliegt nicht der Verbitterung darüber und wird nicht von Rache- und Vergeltungsgedanken überwältigt. Obwohl ihr Mir nicht Kinder sein wollt und Mir Meine all-gütige, all-mütterliche Vaterschaft absprecht, der Ich doch euere liebende »Abba« bin, und ihr Mir damit großes Unrecht, und Mir unendlich weh damit tut, so liebe Ich euch dennoch weiterhin mit unaufgebbarer mütterlicher Liebe und unter großem Kummer, und bin bereit, euch weiterhin als Meine Kinder zu tragen und zu versorgen, und für euch weiterhin als Totgesagte (Mein Erbe aus-) zu zahlen, indem Ich eure Untreue und euren Hohn schweigend dulde und ertrage und euch doch aus Meiner Kraft erhalte am Leben, in der ungetrübten ausharrenden Hoffnung auf eure noch einkehrende Besinnung.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,74

Was das bedeutet, noch weiter zahlen und versorgen zu müssen, nachdem man solch ein zum Himmel schreiendes Unrecht erfährt, und man so schäbig behandelt und abgeschmettert, verstoßen und noch verleumdet wird, dass man weiterhin in die Pflicht genommen ist nach allem, was einem angetan wurde und wird, und dass keiner da ist, der dies furchtbare, doch eigentlich so offensichtliche Unrecht wahrnimmt und sieht und sehen will, das kannst du jetzt nachfühlen und ermessen.

Aber genau so geht es Mir – ständig! Ich aber blieb euch allen dennoch Mutter und Vater, Bräutigam, und nahm und nehme unendliche Entbehrungen auf Mich, dass Ich in Meiner zerschmetternden Heiligkeit an Mich halte, um euch das Erbe auszuzahlen, das ihr Mir zu unrecht abverlangt, der ihr Mich tot sagt, obwohl Ich doch lebe.

Und so musst auch du klaglos und ohne Verbitterung alle dir jetzt abverlangte Entbehrung auf dich nehmen, und mit deiner berechtigten Empörung, deiner verständlichen Wut, deinem Zorn und deinem Verlangen nach Gerechtigkeit und Vergeltung an dich halten, musst die Entbehrung des Rechts auf dich nehmen und sie, die deine Liebe und dein Vertrauen missbraucht hat, versorgen, wie man es dir abverlangt,obwohl sie dir absagt in völliger Gleichgültigkeit darüber, was dann aus dir wird und wie du mit all dem klar kommst, obwohl sie dich öffentlich verleumdet und dir abspricht, dass du ein guter Mann und Vater bist; gerade darum kannst du nicht anders, als ihr, die dir keine Frau ist, Mann zu bleiben, als WÄRE sie es (: eine gute Frau), – allein schon um eurer Kinder willen – wenn du denn – gleich Mir – ein guter Mann und Vater sein willst. Siehe aber und erkenne Mein großes mütterliches weites Herz allduldsamer, still ertragender, verlassener, verstoßener, heimlich trauernder Liebe, dass Ich all das ertrage und erdulde, und dennoch gern und bereitwillig Mich hingebe und vergebe, und weiter un-beeinträchtigt liebe.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,75

Und siehe, wie der Vater seinem Sohn entgegen LÄUFT, als der sich endlich doch noch besinnt und aufwacht über dem, was er Mir, seinem Abba, da Schlimmes angetan hat – das aber erst, nachdem ihn das verdiente Los des völligen Ruins ereilt hat! – … siehe, wie der Abba Seinem Sohn entgegen STÜRZT, ohne Vorhaltungen und Demütigungen, und wie Er ihm, der sich vor ihn in den Staub wirft, mütterlich in die Arme fällt, wie Er ihn unter heißen Tränen wieder aufhilft, aufnimmt als unendlich geliebtes Kind – in ungetrübter Liebe, wie nur eine Mutter ihr Kind, das sie ausgetragen hat, lieben kann.

So muss und wird es auch bei dir und deiner Frau sein, wenn die Stunde gekommen ist, dass sie zurück findet zu dir und auch deine Seele, dein Herz wieder weich für sie geworden ist – sei es noch in dieser Zeit oder aber in der Ewigkeit.

Wie jener Vater aber seinen Sohn zu dessen Ernüchterung in seine Verlorenheit rennen lässt, so ist gegenüber der treulosen Frau, wenn sie zurück zu gewinnen sucht, Unnachgiebigkeit angesagt

Siehe aber, zuvor erzeige Ich mich nicht schwach und weichlich, mütterlich, sondern fest und standhaft, hart und unerbitterlich, als der allmächtige, erhabene, unantastbare, unrührbare Brahman und All-Vater, dass Ich ihm, jenem Sohn, nicht nachlaufe, sondern ziehen lasse; und Ich ließ euch, Meine verlorenen Kinder in eure Verlorenheit laufen, auf dass ihr sie erfühlen solltet. Ja, ich überließ euch eurer Verstocktheit und förderte sie noch mit letzter, unerbitterlicher Konsequenz und Härte, dass ihr daran zugrunde gehen solltet – zu eurem völligen Zerbruch, was eure einzige Hoffnung noch auf Rettung und Genesung ist.

Ich gewährte dem verlorenen Sohn allein sein Erbe und gestand ihm allein die Grundversorgung zu, dass er als Gotteskind und Gottheit ewig leben und Leben erhalten sollte aus Meinem göttlichen Leben – doch sieh, was das für ein Leben ist, in dem ihr euch alle kasteit und noch im Leben zergeht vor dem Tod, von dem ihr alle mitten im Leben umschlungen seid.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,76

Denn Ich ließ ihn weiterleben, wie erbärmlich dies Leben auch immer werden mochte – am Schweinetrog, im Staub, im Dreck, im Schweinekot nach den Resten für die Säue, nach Schweinefraß schürfend im Schweiße seines Angesichtes; – und von Mir erhielt er darüber nichts, was zu wahren Leben notwendig war; – und Ich überließ sie ihrer geistigen Umnachtung, ihrer völligen Schutzlosigkeit und ihrem Ausgeliefertsein an das Spiel der höheren Mächte der Herzlosen und Gewalttätigen, der Schicksalsmächte und Götter, der bangen Ungewissheit, welche sie sich zur Jagdbeute erwählen, und fesselte sie an die Kette endloser Wiedergeburten zu immer neuen Leiden, Siechtum und Tod, auf dass sie nach dem wahren Leben fragen mochten – und so war es auch notwendig: Denn wie anders hätten sie auch erkennen sollen, wie erbärmlich und entsagungsvoll ihr Leben ohne Mich, die Quelle des wahren Lebens, war – dass es in Wahrheit der Tod und die Hölle ist?

Und Ich hörte euch nicht, als ihr rieft und Mich beschwörtet, wie auch ihr Mich nicht hörtet, als Ich rief und euch beschwörte. Und Ich, Ich verleugnete eure ewige, unaufgebbare Kindschaft, wie ihr Meine ewige, ja, unaufgebbare Vaterschaft verleugnet hattet. So begegnete Ich eurer Lüge mit bestätigender Lüge, auf dass ihr das Los eurer Lüge auskosten solltet bis zum untersten Boden jenes bitteren Kelches, welchen ihr Mir und euch selbst eingeschenkt habt. Und Ich zeigte Mich gleichgültig gegenüber eurem Elend, ob ihr lebtet oder starbt, wie ihr euch gleichgültig zeigtet gegenüber Meinem Elend, ob Ich lebte oder starb. Siehe, Ich lasse jeden verlorenen Sohn die Verstoßung und Verachtung erfahren, die er Mir entgegen gebracht hat, und lasse ihn in seiner eigenen Kloake, bei den Säuen landen.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,77

Und wiewohl es Mein Innerstes in Mir umkehrt und Mir das Herz zerreißt, so bleibe Ich doch standhaft, auch wenn Mir dies von der Welt als Hartherzigkeit, Unbarmherzigkeit, Gefühlskälte und Gleichgültigkeit Meinen Geschöpfen gegenüber ausgelegt wird – und Ich greife nicht ein bei all dem Elend, das auf Erden geschieht, sondern lasse euch alle gewähren, wiewohl es Mich keineswegs unberührt lässt – sondern Ich, ICH leide mehr daran als ihr ALLE!

Aber es muss so sein und kann nicht anders sein, und Ich muss warten und ausharren, bis eure kranken, verlorenen Herzen daran zugrunde gehen, auf dass ihr alle eure Verlorenheit erkennt, damit ihr davon geheilt werden könnt. So entziehe Ich Mich euch in väterlicher Härte und Unerbitterlichkeit für eine kurze Weile zu eurer Ernüchterung, zu eurem Heil; dann aber will Ich Mich euch zuwenden mit Meiner ewigen mütterlichen Liebe.

Siehe, so musst auch du dich fest und standhaft, hart und unerbitterlich, männlich gegenüber deiner Frau erzeigen, wenn sie kommen, ankriechen wird und dich zurück haben will. Denn sie wird wohl zu dir umkehren. Aber du darfst nicht zu ihr umkehren. Denn noch ist ihre Umkehr nicht wahrhaftig! Du bist so teuer erkauft! Werde nicht erneut Sklave von Menschen! Wenn sie dich also zurück zu sich erfleht, ja, wenn sie dazu deine Kinder vor sich stellen wird, um dich anzuflehen, dann lass dich nicht erweichen, sondern sprich zu ihr: »Du hast mich hingeschickt und hin gewünscht, von wo es keine Rückkehr mehr gibt; und dort bin ich eingegangen. Darum werde ich nicht zurückkehren zu dir, wenngleich ich dich liebe.« Sondern sie muss erkennen, dass nunmehr sie zurück kehren muss zu dir, und nunmehr selbst den Weg gehen muss, auf den sie dich entlassen hat, weil es anders keine wahre Umkehr und Genesung, keine Versöhnung und kein Ausheilen für euch geben kann.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,78

Gib acht, und erliege nicht aufs Neue ihren tückischen Reizen! Hüte dich vor faulen Kompromissen! Wehre den Anfängen, und gib diesmal auch nicht einen Millimeter nach!

Ernüchterung über ihr augenblickliches Wesen ist angesagt:
– Einer herzlosen Reiterin gleich führt sie ihren ausgedienten Gaul zum Schlachter

Lass dich durch ihre eiskalte Abfuhr, welche sie dir erteilt hat, ernüchtern und weine ihr nicht eine Träne nach! Sie lebte von je her nur für ihr Vergnügen und ihre Glückseligkeit, die sie auf dem Rücken der Pferde wähnt, und allein für ihr »Ego«, dass sie durch ihre Rösser nährt, dass diese sich für sie gegen ihre Natur verbiegen müssen, um ihr durch ihre Leistungen nichtige, vergängliche Pokale einzuspielen und flüchtigen Ruhm einzubringen. Und wie alle von Ihresgleichen ihre Rösser, die sie treu und klaglos von Erfolg zu Erfolg trugen, herzlos zum Schlachter bringen, wenn sie nach ihrer Ansicht ausgedient haben, so tut jene Namenlose es sogar mit dir treuherzigen Esel, ihrem armen, bemitleidenswerten Mann, den sie dem Schlachter übergibt, nachdem er sich physisch wie psychisch völlig für sie verausgabt hat.

– Einer Bienenkönigin gleich stößt sie die ausgediente Drohne aus dem Bienenstock

Siehe, wie es die Königinnen der Bienenvölker zu tun pflegen, so hat auch sie und ihre Mutter dich allein als Drohne zur Sicherung ihres Nachwuchses, zur Zeugung ihrer Brut, missbraucht, und sobald du diesen einzigen Zweck, den du für sie hattest, erfüllt hattest, wurde dir unbarmherzig die Zuwendung und Liebe, Gemeinschaft und Geborgenheit verweigert, die du zum Leben brauchst, und du wurdest von ihnen aus dem Bienenstock gezogen, gezerrt und verstoßen, so dass du hättest verenden müssen, wenn Ich Mich deiner nicht angenommen hätte.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,79

– Einer „Schwarzen Witwe“ gleich verspeist sie ihr Männchen nach der Begattung

Ja, mehr noch, sie gleicht einer „Schwarzen Witwe“, die sich schon während der Paarung in allem eher passiv verhält und in allem bedienen lässt, dann aber, wenn es darum geht, das Männchen nieder zu machen und zu verderben, ihm den Todesstich zu versetzen und sich an dessen Verzehr zu weiten und zu nähren – plötzlich und gänzlich unvermittelt, ohne jeden äußeren Anlass und begründeten Auslöser, höchst aktiv wird – und ein abscheuliches Verhalten an den Tag legt, das selbst unter den Wespenspinnen selten zu beobachten ist.

– Der Mohr, der seine Schuldigkeit getan hat, wird verstoßen – typisches Frauenverhalten in den letzten Tagen

Und ja, solch ein Verhalten ist nicht selten auch unter den Weibchen des Menschengeschlechts zu finden, wie schon das Sprichwort bekundet: »Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Der Moor kann geh ́n.« Und dieses Verhalten wird nicht seltener in den letzen Tagen eurer Verkehrung, sondern wird sich noch zuspitzen zu seinem Vollmaß, weswegen auch in zunehmenden Maße eure Männlichen den Umgang mit den Weiblichen scheuen und – dennoch liebes-hungrig, liebes-verzehrt! – lieber Umgang mit Ihresgleichen suchen, wie sehr dies auch wider die äußere Naturbeschaffenheit sein mag; denn sie, selbst innerlich schwach und verweiblicht und verweichlicht, und nur noch von Weibern aufgezogen, sind jenen nicht mehr gewachsen, fliehen sie und halten ihrer Bosheit nicht mehr stand.

War sie nicht von je her ein selbst-süchtiges, zänkisches Weib, das immer nur forderte und nichts als Vorhaltungen machen konnte, unter dem deine arme Seele nie zur Ruhe kam? Hattest du nicht in der Tat beides, ein ständig tropfendes Dach und die permanenten Zänkereien einer Frau, von denen es heißt, dass sie auch den Gutmütigsten, Geduldigsten ausfahren (/vertreiben /aus der Haut fahren) lassen müssen.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,80

Und was hattest du da von dieser spröden Schönheit ohne jede Wärme und ohne jedes Feingefühl? Sie konnte nur nehmen, selbst unfähig, irgend etwas zu geben; und was sie gab, zu geben vorgab, war nie aufrichtig, wahrhaftig, echt, sondern kühl und berechnend, allein um dich einzuwickeln, und, um zu erlangen, wonach ihr der Sinn stand. – So eiferte sie um dich in fleischlicher Eifersucht, und du, du hieltest das auch noch für Liebe! – Und was sie von dir begehrte: nie dich, sondern nur deine sklavische Ergebenheit und selbst-verleumderischen Dienst! So nutzte sie von je her deine Naivität und Gutmütigkeit aus! Das musste ein Ende haben!

Und als sie ihre Täuschung auffliegen sah, und fürchten musste, dass sie alsbald durchschaut würde, weil du nicht abweichen wolltest von der Wahrheit, die alles offenbart: Nichts strebte sie schneller an, als sich deiner zu entledigen, dich als »gehörnten Esel« in Verruf zu bringen, bevor ihre Lüge öffentlich entlarvt werden könnte. Siehe, in ihrer Unverfrorenheit hat sie dich mit dir selbst betrogen! Sie war dir von jeher weniger Frau als Hure: Denn sie suchte nie dich, sondern stets nur das Deine: allein ihren Nutzen und Vorteil. Und war sie etwa nicht bei allem selbst in eurer intimsten Intimität stets mehr Empfangende, Nehmende als Gebende, nur auf Befriedigung ihrer eigenen Sinnlichkeit bedacht?

Darum solltest du ihr, wie sie momentan ist, keine Träne nachweinen: Denn was du bei ihr gefunden hast, findest du bei jeder Hure; aber besser noch: dort es es ein klar umrissenes Geschäft. Siehe, so war ihre Liebe, und alles, worauf du gesetzt, gebaut, und wofür du dich verausgabt hast, Betrug, und ging auf deine Kosten, auf Kosten deines Seelenheils! Darum weine ihr nicht eine Träne nach, sondern freue dich und juble! Rühme und erfreue dich deiner neu gewonnenen Freiheit, dass du nicht mehr Sklave von Menschen sein musst und bist! Und hüte dich vor erneuter Versklavung! Und kämpfe!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,81

Kämpfe um deine Ehre, die sie antastet! Kämpfe um alles, was sie dir über Gebühren abverlangt, wenngleich du ihr die Grundversorgung arglos zugestehen sollst als immer noch treu-sorgender Ehemann und Vater, auf dass offenbar werde, dass der Treuebruch auf ihrer Seite liegt und nicht bei dir. Bei aller Bereitschaft, zu geben, was ihr (vermeintlich) zusteht, lass dich aber nicht übervorteilen und ausbeuten.

Denn siehe, auch Ich, die selbstlose Hingabe selbst, lasse Mir nicht spotten und mache Mich selbst nicht zum Hohn! Sondern Ich gebe all den treulosen hurerischen Seelen allein das gottlose Leben, das sie erwählten, dass sie am Leben bleiben, selbst dann noch, wenn sie sich schon den Tod wünschen, bis sie ihr Leben, das sie sich erwählt haben, anekelt bis zum höchsten Rand. So viel gebe Ich ihnen: zu wenig, um zu leben, und doch zu viel, um sterben zu können, bis ihnen ihr endloses erbärmliches Leben, das sie erwählt haben, zum unüberbietbaren Ekel wird. Ich gebe ihnen die endlose Hölle, die sie erwählten: Und darüber hinaus gebe Ich ihnen nichts! Denn wie anders sollten sie sonst zur Besinnung kommen?

Also kämpfe, Gotteskämpfer, wie auch Ich kämpfe! Kämpfe um deine Ehre und dein Recht und lass dich nicht von ihr übervorteilen! Kämpfe aber so um ihret-, nicht um deinetwillen! Kämpfe darum, dass sie nur erhält, was ihr an Geringstem zusteht: Denn indem du ihr gibst, was sie dir abverlangt und abnötigt und sich erstreitet, gibst du ihr schon weit mehr, als ihr in ihrer Treulosigkeit zusteht. Und meine nicht, unter jener selbst-süchtigen Mutter käme es deinen Kindern zugut! Und kämpfe vor allem um deine Kinder und dein Recht, ihnen Vater sein zu dürfen, wie vor allem ihr Recht, ihren Vater haben zu dürfen!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,82

Denn auch Ich sehne Mich eifersüchtig nach Meinem Geist, welchen Ich in euch, Meinen Kindern, wohnen lasse, und greife jeden schonungslos an, der nach ihm greift. Darum auch du: Kämpfe mit allem Ernst um deine Kinder! Oder willst du sie der Prägung jener selbstsüchtigen Frau überlassen, die nichts als ihre Vergnügen kennt und die dafür bereit ist, über Leichen zu gehen – selbst über die ihres Mannes, des Vaters ihrer Kinder? Darum stehe auf und ermanne dich! Denn dir ist aufgetragen und geboten, zu kämpfen!

Die Ehefrau sieht sich gleich Judas verraten, jedoch werden alle Verräter ihres eigenen Verrates noch überführt

Siehe, sie erkennt deine Liebe nicht mehr, weil jene nun stark und männlich ist, unbeirrbar, fest und zielgerichtet, nicht mehr schwächlich, weichlich, nachgiebig in allem. Und weil sie sich ungeliebt fühlt von dir, verraten in ihrer Liebe, wendet sie sich ab von dir. Du hast ihre Liebe aber nicht verraten, sondern durchschaut, dass es nur Selbst-Liebe ist, die sich und alles zerstört. So wie Judas, Mein Verräter, der Mich küsste, um allen zu zeigen: »Da! Schaut her, wie ich Ihn geliebt habe, und liebe! Aber mein Meister wollte ja nicht, wie ich will! Er wollte ja nicht unser „Brot-König“ sein, das Elend von der Welt nehmen, obwohl er doch konnte, und ließ so mich und alle im Stich! Alle meine Hoffnungen habe ich auf Ihn gesetzt, und Er enttäuschte und kränkte mich so tief! Er verriet mich, nicht ich Ihn!« Und wiewohl er in seiner Lüge lebte und sie ihm seine volle Wahrheit und Wirklichkeit war, wird sein Verrat doch für alle offenkundig werden, auch sogar noch für ihn selbst – und ihm werden die Augen aufgetan werden über (Meine) Wahrheit und (seine) Lüge, – wie auch deiner Verräterin, die dir zum »Judas« geworden ist.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,83

Sie, die Mich und die Meinen verleugnet haben, sie werden allesamt sich und Mich erkennen und über sich und Mich erschaudern und erschrecken. Denn sie werden innerlich überführt und überwunden werden, und mit Zittern und Zähneklappern in zerknirschtem und verzagtem Geist vergehen, wie Wachs vor der Sonne dahin schmilzt und in ihrer Glut verfliegt, und werden weinen und wehklagen über dem, was sie Mir zu unrecht angetan haben, dass sie ihr eigenes Herz verdammen muss. Was meinst du: Wie tief, wie furchtbar wird dies Erschaudern und Erschrecken sein? Und wohin wird es führen?

Wie den Narziss seine Selbst-Verliebtheit ertränken musste, so muss es auch der Frau ergehen, damit sich aus ihr Christi wunderbare Narzissen-Blume entfalten kann

Siehe, deine Frau ist narzisstisch in sich selbst verliebt, in allem nur selbst-bezogen, selbst-herrlich, überaus eitel und stolz, darum überempfindlich gegen jede Zurechtweisung und noch so behutsame Kritik, mimosenhaft wehleidig, schnell beleidigt und unendlich lang nachtragend, unfähig zur Umkehr. Gleich jenem Narziss, der die Liebe der Nymphe, die Stimme der Echo, die sein »Selbst« und Meine Ruach ist, verschmähte, weil er nichts sah und liebte als sich selbst, muss auch sie durch ihren selbst-verliebten Blick nach ihrem Spiegelbild ins Wasser fallen und darin ertrinken, um Meine Taufe zu erfahren. Dann wird aus ihr Meine Narzisse werden, die wunderbare Blume aufgehen, die Ich in sie gelegt habe. So muss in euch allen das »Ego«, euer »Ich«, zugrunde gehen, damit euer »Selbst«, »Atman«, aufgehen und Ich mich in euch entfalten kann. Denn wer SEIN Leben findet, der wird ́s verlieren; wer ́s aber verliert, … – um Meinetwillen wird er ́s – das wahre Leben! – dann darüber, dadurch finden!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,84

Wie es die Schuld der Frau war, mehr zu nehmen, als zu geben, so die eigene Schuld, zu meinen, mehr geben zu müssen, als nehmen zu dürfen; darum fügte Gott beide zusammen, zur gegenseitigen Bemeisterung

Und wie bei allen Verirrung, Unzulänglichkeit und Unreife zu finden ist, bei jedem nach seiner Art, – wie auch bei dir! – so auch bei ihr: Sie nahm immer mehr vom Leben, als sie gab. Das wurde ihr selbst wie ihrem Umfeld zum Unheil.

Doch verstehe Mich nicht falsch: Du bist darum nicht unschuldig an eurem Zerwürfnis, dem Zerbruch eurer Einheit und an eurem Untergang! Denn wie sie mehr zum Nehmen neigte in Missachtung der anderen, in Missachtung des Umstandes, dass sie nur ein Glied des Ganzen ist, dass zu geben wie zu nehmen hat, – selbstsüchtig, nur sich selbst liebend und lebend, wie eine Krebszelle im universalen Organismus, – so neigtest du dazu, mehr zu geben als zu nehmen in Missachtung deiner selbst, dass du ein Glied des Ganzen bist, eine Zelle im universalen Organismus, die – in Bedürftigkeit als nur ein Glied, in Angewiesenheit auf alle anderen – zu nehmen wie zu geben hat.

So fügtet ihr euch gut ineinander zur gegenseitigen Bemeisterung, und ihr hättet beide voneinander lernen können, euch einander gegenseitig ins rechte Maß – zur Mitte hin – bringen können: sie hätte dir ein Vorbild sein können in der rechten Selbst(be)achtung, du aber ihr ein Vorbild in der rechten (Be-)Achtung der anderen. Doch weil ihr beide nicht voneinander lernen wolltet im Guten, wurdet ihr euch gegenseitig zur Bemeisterung im Bösen, indem ihr euch gegenseitig in euer verdientes Verderben gerissen habt, das nunmehr euer Lehrmeister werden muss. Weil ihr nicht aufeinander hören, voneinander lernen wolltet, so müsst ihr nun beide fühlen.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,85

Die eigene Schuld lag in einem geistlichen wie fleischlichen Minderwertigkeitsgefühl, das durch Eigenleistung wettgemacht werden sollte

Und wie sie nicht unschuldig ist, so auch keineswegs du! Denn siehe, darin liegt deine Schuld, dass du deinen Wert nicht anerkannt hast und immer von ANDEREN bestimmen ließest, und, dass du nicht Meiner Bestimmung Glauben geschenkt hast: »Du HAST deinen Wert!« Unendlich wert und teuer bist du Mir, (nach Meinem Ratschluss und in Meinen Augen,) mehr als alle Schätze aller Universen – (so viel wie/als) Mein göttliches Leben! Siehst du es nicht? Erkennst du es nicht? Wie könntest, dürftest du Mir je verloren gehen, wo du so viel Wertschätzung von Mir erfährst: Du bist Mir wertvoll(er) als Mein Leben! Du aber meintest immer – aus falschem geistlichen wie fleischlichen Minderwert(igkeits)gefühl heraus – deinen vermeintlichen Minderwert durch Eigenleistung aufbessern oder erst schaffen zu müssen – und das in geistlicher wie in fleischlicher Hinsicht:

In geistlicher Hinsicht:
– Die geistliche Unzulänglichkeit richtet kein anderer als der Herr

In geistlicher Hinsicht, weil du verkanntest: Du bist nicht mehr und nicht weniger totaler und fataler Unzulänglichkeit unterworfen als alle anderen. Darum KANNST du weder, noch MUSST du diese überwinden (um Heil und Seligkeit zu erlangen). Ich bin ́s, der euch überwindet und bemeistert durch euer Lebensgeschick, die Lektionen eures Lebens. Und Ich nehme Mir dafür so viel Zeit (und Lebenszyklen), wie Ich will.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,86

– Die göttliche Liebe muss weder gnädig gestimmt noch gnädig gehalten werden: Gnade ist Ihr unverbrüchliches ewiges Wesen

Erkenne: Weder kannst, noch musst du Meine Gnade dir verdienen! Wie könnte Meine Gnade da noch Gnade sein? Sie ist UMSONST! – UMSONST!!! Du musst NICHTS tun, um Mich gnädig zu stimmen oder gnädig zu halten! Siehe, Ich, die Urkraft des Lebens und der Liebe, die sich euch in Jeschua erwiesen hat, Ich bin doch die Gnade und Barmherzigkeit an sich und in sich – aus Mir heraus, und ewig, nicht durch euch!

– Jedes Geschöpf, wenn auch in Morast gefallen, behält seinen Wert, gleich einer Perle in der Krone des Schöpfers

Siehe, du gleichst einer Perle in der Krone des Höchsten, des großen Regenten, des Herrschers und Königs aller Könige! Auch wenn diese in den Schlamm fällt: Verliert sie darum ihren Wert? Wird der Höchste sie nicht suchen lassen, ja, sich selbst hinab beugen, um sie im Morast zu suchen, bis Er sie findet? Und wird, wenn Er sie wieder gefunden und (wieder) an ihren Platz eingesetzt hat, das Ihm und allen Seinen Himmeln nicht größte Freude und Wonne sein?

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,87

In fleischlicher Hinsicht: – Das eigene Aussehen abzuwerten, kränkt die Gottheit, die sich in jedem Geschöpf ein einzigartiges Erscheinungsbild gegeben hat

Und in fleischlicher Hinsicht: Es ist nicht wahr, dass du hässlich, von minderwertigem Ansehen und Augenschein bist, unansehnlicher als alle anderen. Mit solcher Selbsteinschätzung und Selbstverachtung kränkst du Mich, der Ich dir nicht allein dein unverwechselbares Aussehen und Erscheinungsbild gegeben habe – und siehe: Es ist wunderbar! -, sondern der Ich selbst Mich in dir in einer einzigartigen unverwechselbaren Ansicht zeige, die Mein ist. Wenn du nicht schön wärst, o Meine liebe Seele, Meine Freundin, Meine Braut, wunderschön in Meinen Augen, – Meine ganze Lebensfreude! – hätte Ich dich sonst erwählt als Mein Kleid, Mein Angesicht und Ebenbild, aus dem Ich blicken will, hätte Ich dich sonst erwählt, Mich mit dir auf ewig zu vermählen, ja, hätte Ich Mich dann selbst für dich geheiligt, (auf alles verzichtet, Mich abgesondert und heilig gehalten,) um eins zu werden mit dir – ein Fleisch und Blut – du ewig in Mir und Ich ewig in dir?

– Das eigentliche Erscheinungsbild wird vom Inneren bestimmt – dem einzigen, was wir mitnehmen

Und glaube Mir: Du hast es nun an deiner Frau gesehen, die dir jetzt so Feind ist, deren Attraktivität du dich nie für ebenbürtig gehalten hast, was dich in eine unselige hörige Leistungshaltung ihr gegenüber trieb. An ihr erkennst du es jetzt: Das schönste Angesicht, wenn es von Hass und Verbitterung gezeichnet ist, ist hässlicher als das hässlichste Angesicht, aus dem Güte und Warmherzigkeit strahlt.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,88

Das ist die eigentliche Erscheinung: das innere Wesen. Auf dieses solltest du achten! Das ist es auch, das es auszuformen gilt, das du allein aus diesem Leben – von innerer Armut oder von Reichtum, von geistlicher Reife in Liebe oder von Unreife gezeichnet – mitnimmst, das dir einst deine ewige Erscheinung verleiht. Auf dieses solltest du schauen, achten, willst du den augenblicklichen Wert und Stand einer Seele bemessen, ob sie gut oder schlecht (für dich und sich selbst) ist.

Der Eigenwert liegt nicht in dem, was wir TUN, sondern in dem, was wir SIND: Gottes Kinder

Siehe, das ist dein Anteil, deine Verfehlung und deine große Schuld: Du hast immer allen zu gefallen gesucht und warst dir selbst damit der strengste Satan, Verkläger und Richter. So wurde dir dein »Name« zum »Vorzeichen«, dein »Nomen« zum »Omen«: denn der innere Ratschluss deiner Persönlichkeitsanteile, die Stimmen, die in dir gegeneinander auftraten, um einander anzuklagen und anzuschuldigen, glichen, in dir, »Ralf«, dem »Rat« unbarmherzig einander zerfleischender »Wölfe«. Doch lerne dies zu begreifen und zu bedenken. Dies gilt dir und allen: Dein Wert bestimmt sich nicht durch das, was du TUST, sondern durch das, was du BIST, was dir niemand – weder (ein vermeintlicher) Gott, noch irgend ein Mensch – nehmen kann: Gottes Kind und Sohn.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,89

Siehe, Ich habe deinen Wert unverbrüchlich gesetzt, und niemand – selbst Ich nicht – kann ihn dir (wieder) nehmen! Denn als Kind Gottes bist du Meines Geschlechtes, unverlierbarer Teil von Mir, Mir lieb und wert und unaufgebbar wie (/als) Mein Augapfel, (durch den Ich selbst Mich – wie durch alle – sehe). Und wer den antastet, tastet Mich an! Wer den verletzt, verletzt Mich! Und dies Siegel steht in Ewigkeit: »Ich (er-)kenne ALLES als das Meinige«! Und wenn selbst dein eigenes Herz dich verdammt, so weiß Ich doch alles (über dich, auch das, was nicht einmal dein Herz von sich erkennt und vernimmt, weil es weder sich noch Mich kennt, sich wie Mich verkennt). Ich kenne, was Mein ist. Und du bist Mein – und alles. Siehe, Ich habe deinen und aller Geschöpfe Wert gesetzt – auf Golgatha, dass dein Leben das Leben des Höchsten wert ist, dass es ist Mein Leben, und Ich lebe – wie in allem und durch alles so auch – in dir, ob du das weißt oder nicht, ob du es fühlst oder nicht, ob du das willst oder nicht. Und doch ist es so. So behältst du deinen Wert, unverlierbar, unverbrüchlich! Du musst ihn dir nicht verdienen, noch ihn nur bewahren! Dein Wert bestimmt sich nicht durch das, was du TUST, sondern durch das, was du (für Mich) BIST: Mein Kind, – und durch das, was Ich von je her und ewig für dich bin: Dein Gott, deine Gottheit, und dir Vater und Mutter.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,90

Du bist Geist aus Meinem Geist, Ruach aus Meiner Ruach, und Fleisch von Meinem Fleisch, Frucht Meines Leibes. So ob du im Geist lebst oder im Fleisch, ja, ob du Mir lebst oder selbst Mir abschwörst und stirbst, so bist und bleibst du doch Mein, du in Mir und Ich in dir – aus aller Ewigkeit, für alle Ewigkeit – auf ewig.

Bei aller Feindseligkeit der Frau ist ihre Unreife zu beachten; sie bleibt zu liebende Schwester, anvertraute Gefährtin

Darum, bei aller Ernüchterung über ihr wahres Wesen, erkenne doch, dass sie in der Unreife ihrer Entfaltung nicht anders handeln kann und nur ihrer gegenwärtigen Natur, ihrem Reifegrad gemäß handelt, dass auch sie nach wahrlich bestem Wissen und Gewissen ebenso ihren verzweifelten Kampf kämpft – ebenso wie auch du, und es einfach nicht besser weiß! Darum liebe, was du zuvor blind geliebt hast, nunmehr sehend – ihren Treuebruch wohl erkennend, aber ebenso (an-)erkennend, dass sie damit auch sich selbst und ihren wahrhaftigen gut gemeinten Vorsätzen die Treue bricht – liebe ernüchtert, befreit von jeder Naivität, immer und in allem auf der Hut, und doch nicht verbittert und von Zorn zerfressen, nicht aus Verletzung agierend, zurück stechend, sondern aus der Ernüchterung eines Erleuchteten, der um den Ausgang und Eingang, den Anfang und das Ende aller Wesen, – den Ausgang wohl von unten, die Vollendung aber nach oben hin – weiß.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,91

So liebe sie, die sich als schlimmster Feind gebärdet, als das, was sie war, doch noch immer ist und ewig bleibt: Mein bei allem doch geliebtes Kind, Meine Kleine, Meine Tochter, deine Schwester, deine Gefährtin, die dir anvertraute Seele. Was Gott zusammengefügt hat, kann und darf der Mensch nicht scheiden!

Der unerbitterliche Umgang des erhöhten Josef, der sich sein innerliches Leiden nicht anmerken ließ, als wegweisendes Beispiel

Siehe, Josef versöhnte sich auch nicht zugleich mit seinen Brüdern, als Er erhöht worden war und sie, seine Brüder, die ihn verstoßen und verkauft hatten, als Gebrochene und Verarmte zu ihm kamen, sondern er ging gar wunderlich, sehr hart und scheinbar herzlos, ja, rachsüchtig mit ihnen um, um sie so zu brechen; in Wahrheit aber litt er selbst mehr als sie daran, und weinte über sie und ihren noch bestehenden brutalen Zerbruch, und litt an der Zerissenheit seiner Familie, im Verborgenen.

So ist es auch mit Mir und Meinen Brüdern, Meiner Familie; und so muss es auch mit dir und deiner Familie sein: Nach außen musst du hart und unerbitterlich auftreten, und wunderliche, befremdlich herzlose Dinge tun; inwendig aber wirst du weinen, und deine Tränen werden Saat des Neuen sein.

Sich vom Versuch der Geliebten, ins Alte zurück zu holen, nicht beirren lassen; sie wird noch geläutert werden – das Werk, dem die Aussonderung dient, muss erst vollendet werden

Siehe, sie, deine Geliebte, deine Gefährtin, sie wird noch kommen und versuchen, dich wieder zu gewinnen, dich zurück zu holen suchen. Du aber bleibe dann standhaft und unbeirrt. Sage ihr: »Siehe, du hast mich an einen Ort geschickt, aus dem es keine Rückkehr mehr gibt.«

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,92

Denn siehe, sie hat es in Kauf genommen, dass du stirbst, und du bist ihr somit auch gestorben, und nicht mehr an sie gebunden, um fortan Mir zu leben. Sage ihr: »Mein Leben gehört nicht mehr dir, sondern dem, der Mich aus dem Todesschlund errettet hat, in den du mich geworfen hast, und der mich um den teuersten Preis Seines eigenen Lebens erkauft hat. – Das hast du für mich nicht getan.« Bekenne und sage ihr: »Mein Herz wird immer dir gehören; ich aber kann und werde dir nie mehr gehören.« Und dann verabschiede dich: »Möge Gott in deinem Herzen sein, wie du in meinem Herzen bist.«

Du darfst ihr sagen, dass du sie noch immer liebst und immer lieben wirst, – und doch müsst ihr euch jetzt trennen, denn noch gehen eure Wege in verschiedene Richtungen, und sie, die deine Gefährtin ist, muss noch weit, in große Tiefen gehen, bis sie erkennt, dass ihr Weg ins Leere führt. Dich aber habe ich ausgesondert für Mein Werk.

Und sie, sie muss erst alles verlieren, was sie festhält als ihr Leben, um Mein Leben finden zu können. Erst dann kann und wird sie kommen und vor dir niederfallen, wenn sie erkannt hat, dass ich DICH geliebt habe. Sie muss erst zur Bettlerin werden, um zur Prinzessin werden zu können; aber eine andere, als sie jetzt ist und sein will, – eine Tochter des Höchsten. Siehe, das Feuer, das sie gelegt hat, – und ihre Mutter und viele ihrer Art haben ihr das brennende Holzscheit in die Hände gedrückt, und sie hat es genommen und damit alles entzündet, – dieses entfachte Feuer, es muss brennen, bis es alles verzehrt hat. Es ist bei allem doch eine Flamme des HERRN, und niemand kann sie löschen, bis sie alles verzehrt hat, was jetzt noch ist.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,93

Das aber ist nicht das Ende. Denn dann wird etwas Neues aus der Asche sprießen und hervor blühen: etwas Wunderbares, Phönixhaftes, das nicht verbrennen kann. Darum bleibe jetzt standhaft und unbeirrt, und harre aus! Dein Auge durfte das Herrliche sehen, was daraus hervorgeht. Nun aber muss sie noch durch viele Feuer gehen, sie und die Ihren – durch das Feuer, das sie selbst entzündet haben. Und es wird lodern und sie verbrennen zu ihrem Heil.

Du aber, sei freundlich und freundschaftlich zu ihr und bekenne ihr deine Liebe. Aber weiche nicht einen Grad von dem Weg der Trennung, den du jetzt gehen musst, und bleibe Mein wandernder Pilger, ein unbeirrter Bekenner der Wahrheit in aller Klarheit. Denn wahre Liebe ist Wahrhaftigkeit: Sie kennt keine faulen Kompromisse. Kaufe die Zeit der Freiheit aus, die du jetzt hast, um das Werk auszurichten, für das du in dieses Leben gerufen worden bist.“

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,94

Die Härte, in der Gott der Welt begegnet, ist ihr einziger Weg zum Heil: Das ist die Kehrseite der süßen Lehre von der Allversöhnung – Gottes Gericht über alle, das keinen ausspart

In der selben Unbarmherzigkeit, wie die Frau den eigenen Tod ins Kalkül zog, muss ihr die Wahrheit vorgehalten werden, auch wenn das ihr Verderben nach sich ziehen kann

Und doch befielen Zweifel und Ängste mein Herz und ich fragte: „Herr, wenn ich so aufs Ganze gehe, mich hart und unerbitterlich zeigen muss in jedem Punkt, wenn ich in nichts einlenken und nachgeben darf, bis sie ganz von dem Feuer verzehrt ist, das sie selbst entzündet hat gegen mich, riskiere ich da nicht ihr Leben? Nicht nur, dass sie vielleicht eine Verzweiflungstat begeht, wenn ihr alles genommen wird, nicht nur ihre geliebten Pferde, auf deren Rücken sie den Himmel wähnt und auf denen sie ihren Kümmernissen davon fliegen will, sondern wenn sie gar vielleicht ihre Kinder an mich verliert. Gefährde ich damit nicht auch ihre ewige Seligkeit und das Leben meiner Kinder, wenn sie diese am Ende mit sich in die Finsternis reißt, nur um sie mir nicht zu lassen?“

Der Herr aber sprach: „Siehe, dieses Feuer, das sie jetzt ereilt, in dem sie brennen wird, dieses Feuer hat sie selbst gegen dich entzündet, und der feurige Pfeil, der sich in ihre Brust bohren wird, den hat sie auf die Deinige abgeschossen. Siehe, deine Liebe, weil sie schwach war, zu stark gegen sie in Fleischlichkeit, hat dich zu Boden geworfen, weil sie ihrer Unersättlichkeit doch nicht genügen konnte.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,95

Und sie? Was hat sie getan, als du dich für sie gänzlich aufgerieben hast und physisch wie psychisch am Ende warst, als du am Boden lagst und nach Erbarmen flehend die Hand nach ihr ausstrecktest? Ist sie nicht erhobenen Hauptes an dir vorüber gegangen? Ja, hat sie dir nicht selbst noch den Trost deiner Kinder genommen, selbst auf die Gefahr hin, dass du daran umkommst? Wollte sie diese nicht dennoch allein nur für sich? Und wiewohl sie ins Kalkül zog, dass du daran jämmerlich zugrunde gehst, zeigte sie doch kein Mitgefühl, kein Erbarmen, sondern enthielt dir deine Kinder vor aus eben diesem Grund: Dein Leiden, weil du diese Frau zu sehr liebtest, dein Leiden, für das sie die Ursache war, verwendet sie nunmehr als Waffe gegen dich – ohne Rücksicht darauf, ob du an ihrem Stich zugrunde gehst. Wenn sie nun kein Erbarmen mit deinem Leben hat, wieso solltest du Erbarmen mit dem Ihrigen haben?

Als ihr in fleischlicher, schwacher Liebe nachgegeben wurde, gab die eigene Frau nur Umkehr vor; darum schlug Gott sie in starker unnachgiebiger Liebe und forderte ihr erstes Kind

Es geht hier jedoch nicht darum, dass du etwa vergelten solltest (aus Rachsucht), sondern vielmehr darum, dass deine Liebe Stärke zeigt. Du darfst, ja, du sollst sie lieben! Jedoch nicht mit schwacher, fleischlicher Liebe, sondern mit Meiner Liebe, die stark und unerbitterlich ist, mit einer Liebe, die sich nicht hinreißen und nötigen lässt zu falschen, faulen Kompromissen! Siehe, du bist zu weich!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,96

Hast du nicht schon einmal eingelenkt, obwohl Ich dir geboten habe, dich von ihr zu lösen, bis sie umkehrt? Hat sie es nun getan? Sie mag es vorgegeben haben, wie Pharao Ramses innere Umkehr vorgegeben hat. Doch umgekehrt ist sie nicht, sondern huldigte weiter allein ihrem »Ego« und diente allein ihm, zeigte sich allein dem gefällig, der sich ihrem »Ego« gefällig zeigte. Siehe, darum auch nahm Ich ihr ihr erstes Kind, dass sie sich so heiß ersehnt hatte, um es zu formen nach ihrem Bild. Und siehe, wie schnell sie Mir abschwor, wollte sie selbst doch auch Mich allein als ihren Knecht zu ihrem Willfahren, nicht als ihren höheren Herrn und Gott. Ich aber, Ich blieb hart, wie sehr ihr auch um jenes Kind flehtet, dass es gesunden möge. Ich aber ließ es dem Tode geweiht, und forderte es darüber von eurer Hand!

Faule Kompromisse verhelfen der Frau nicht zum Leben, sondern gefährden vielmehr das eigene Leben. Darum bleibt wahre, starke Liebe unerbitterlich standhaft

Daran erkennst du, dass Meine Liebe nicht wie die Eure ist: Nicht schwach, und sie lässt sich bestimmt nicht spotten! Denn wenn Meine Liebe schwach wäre, würde sie euch doch nicht gewinnen, sondern sich selbst und ihre Vorsätze in einer Unzahl von faulen Kompromissen verlieren. Darum gebiete Ich dir, wie Ich dem jungen Salomo gebot: Liebe mit starker, geistlicher Liebe, die in Hinblick auf das Rechte und Wahrhaftige keine Kompromisse kennt und keiner Täuschung erliegt!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,97

Schwöre der falschen, fleischlichen, nachgiebigen Liebe ab!

Ebenso forderte Gott vom jungen Salomo unnachgiebige Härte gegen seine Widersacher, die andernfalls ihn getötet hätten: seinen Halbbruder Adonija wie Davids Feldherren Joab

Siehe, habe Ich nicht auch dem Jungen Thronfolger Salomo geboten, hart und unerbitterlich gegen seinen Halbbruder Adonija zu sein? Und wiewohl Salomo davor zunächst zurück schreckte, schonte er nicht länger sein Leben. Denn wenn Salomo so nicht gehandelt hätte, so hätte jener Halbbruder ihm nicht allein seine Krone, sondern auch sein Leben genommen, um – wie er es anstrebte – selbst als König zu herrschen.

Und ebenso hieß Ich dem Salomo, gegen Joab, den Feldherren Davids, vorzugehen. So war ihm geboten, gegen jenen Ersten der Streiter Davids keine Gnade zu zeigen um seinetwillen, wie jener gegen Absalom, Davids eigenen Sohn und Widersacher, keine Gnade zeigte um Davids willen. Und Salomo war Mir gehorsam, ließ jenen abstechen – ja, selbst an den Hörnern Meines sühneblut-durchtränkten Altars. Und siehe, wäre Salomo nicht hart und unerbitterlich gegen Joab geblieben, so hätte jener einem anderen zur Macht verholfen, denn er hielt Salomo für schwach, für unfähig zu Meiner Regentschaft; und wenn Joab dann Salomo seine Gnade gegen sich damit vergolten hätte, dass er ihn gestürzt hätte und ihn hätte umbringen lassen, er hätte recht gegen Salomo gehandelt, wie er recht gehandelt hat gegen Absalom. Darum traf ihn auch Salomos Härte zu recht, denn er selbst, Joab, hatte diese Härte in Salomo vermisst und ihn darum, wegen seiner knabenhaften Weichlichkeit, des Königsthrones nicht für würdig erachtet. Und er hätte Recht gehabt damit!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,98

Und glaube Mir, er gab mit Freude über Salomos Erweckung zu Stärke nunmehr sein Leben.

Dass Joab nicht einmal am Sühnealtar Gottes
Gnade fand, ist kein Anzeichen seiner ewigen Verdammnis

Und wenn Joab sein Leben nicht mit Freude gegeben hätte, so wäre die Ungnade Salomos, die Ich ihm geheißen hatte, sein Leben auf keinen Fall zu schonen, – nicht einmal im Schonraum Meines Sühnealtars, – doch kein Anzeichen von Joabs ewiger Verdammnis gewesen. Denn wenngleich er Mir Feind war um Salomos willen, so war er Mir doch Freund um Davids willen. Und wie David ihn verschont hat, so habe auch Ich, der Davidssohn, ihn in Hinblick auf die Ewigkeit wohl verschont, wenn Ich ihn um Salomos Willen in Hinblick auf die Zeit gleichwohl unverschont dahinraffen ließ. Denn siehe, hier ist mehr als David. Denn auch mit Joab wäre Ich (auch dann, wenn er unwillig – ohne Meine Gnade zu erflehen – gestorben wäre) Meinen Weg weiter gegangen in künftigen Leben, ebenso wie ich es mit Adonija, Salomos Halbbruder, tat.

Gott wird wegen der Härte Seines ehernen Karmas von aller Welt als „ungnädig“ verlästert; und doch handelt Er von je her unbeirrt so und nicht anders, weil es nur über das richtende Gesetz Gnade geben kann

So erkenne: In Hinblick auf Recht und Unrecht, Wahrheit und Unwahrheit gibt es keine Kompromisse. Und das ist der ganzen Welt ein großes Ärgernis, und das lässt sie an Meiner Gnade so zweifeln, dass Ich Mich hart und unerbitterlich zeige gegen Unrecht und Lüge, und (dass Ich) Mir nicht spotten lasse und einen jeden wohl ernten lasse, was er sät. Aber siehe, eben dieses eherne, unerbitterliche (karmische) Gesetz ist Werkzeug zur Gnade, führt euch zur Gnade.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,99

Darum scheue dich nicht, Recht und Wahrheit in die Hand zu nehmen, auch wenn es scharf ist, für manche vernichtend wie ein zweischneidiges Schwert. Denn wenn durch dieses Schwert auch alle Welt ent-hauptet wird, so erlangt sie so und nicht anders, so wird sie auf eben diese Weise zubereitet für die Krönung mit ihrem wahren, eigentlichen Herz und Haupt: mit Mir, dem »Ganesha«, dem Christus.

So bleibt auch dir nichts anderes als so und nicht anders zu handeln, für sie zu streiten als mit dem Schwert der Wahrheit, auch wenn dies zunächst ihre Vernichtung, ihr (vernichtendes) Gericht ist. Predige ihr schonungslos und unverblümt die Wahrheit, auch wenn sie dies in ihrer Halsstarrigkeit zunächst verstocken muss! Auch wenn du sie so verlieren magst für dieses Leben, so hast du doch keine andere Möglichkeit, sie zu gewinnen. Denn wenn du nachgibst, wirst du sie nicht gewinnen, sondern vielmehr sie UND dich selbst verlieren. Darum bleibe standhaft bei der Wahrheit und hüte dich vor jeder Nachgiebigkeit, vor aller Art von faulen Kompromissen! Und wenn du ihr damit zum todbringenden Feind wirst, allein dadurch, dass du ihr die Wahrheit wie einen Spiegel vorhältst, dann sei es so! Nur so bringst du sie zum Leben! Glaube mir: Ich werde so und nicht anders …, und Ich BIN so schon abertausend Mal – selbst dir – zum Todfeind geworden, und werde allein, gerade so und niemals anders dir und ihr und aller Welt zum Leben! Und darum kenne Ich gegen euch keine (andere) Gnade, weil Ich nur so euch ALLEN (wahre) Gnade bin!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,100

Das ist die bittere Kehrseite der süßen Lehre von der Allversöhnung: Richtendes Gericht in voller Härte für ALLE

Wie ist dir nun jene Predigt von der Allversöhnung? Eine weichliche oder eine harte Rede? Und wenn sie auch süß auf den Lippen ist, wie liegt sie dir im Magen?! Siehe, so hat jede Münze ihre zwei Seiten – wie auch Mein Wort: Es ist und bleibt – auch in seiner Vollendung – ein zweischneidiges Schwert! Es richtet ALLE (, und alle müssen büßen!) – … es rettet ALLE!

Die Schärfe Gerichtes, das alle ereilt

Und meine nicht, das Gericht würde schnell und zügig an dir vorüber eilen, es würde allein die anderen hart treffen, dich aber nicht. Denn es wird nicht schnell und zügig an dir vorüber eilen, sondern wird lange währen und dir endlos und ewig erscheinen. Siehe, es werden Kräfte, teuflische Kräfte, ohne jede Gnade über dich kommen, Peiniger aus der Hölle! Und du wirst wahnsinnig werden vor dem Anblick dessen, was über dich kommen wird und was deine Augen an unsäglichem Leid und Elend sehen müssen, das nicht allein über dich kommt, sondern – und das wird dich zu Tode schmerzen – vor ihrer Zeit über die, welche dir angehören, die dir lieb sind und die du um alles in der Welt schützen und behüten willst. Und du wirst einsam sein, kraftlos selbst schon zum Rufen; und deine Finsternisnächte werden endlose Höllen werden. Und dein Herz wird verzagen, zerbersten, bis zum Tod, und doch keine Totenruhe finden, die du ersehnst.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,101

Am Morgen wirst du seufzen: »Wäre doch schon Abend!« und am Abend wirst du stöhnen: »Wäre doch schon Morgen!« – wegen der Kümmernis deiner Seele und dem Zerbruch deines Herzens, und wegen des Anblicks dessen, was deine Augen erblicken müssen. Und je mehr du dich auflehnen wirst, je mehr du aufbegehren wirst gegen dieses, dein Schicksal, umso härter wird es dich treffen und umso länger wird es währen – und wenn bis in die Ewigkeiten der Ewigkeiten hinein! -… Äon um Äon um Äon um Äon! Die Zeit wird dir still stehen, und jede Nachtwache ein Äon sein!

Ja, auch gegen dich, und gegen dich besonders – wirst du wähnen – werde Ich Mein blitzendes Schwert, gegen dich geschärft, erheben und Gericht über dich üben lassen, und werde dir all dein Hassen und Spucken und Speien gegen Mich auf den Kopf vergelten: Feurige Pfeile, ja, feurige Pfeile werde Ich gegen dich werfen, und sie sollen sich wie Würmer in dein Fleisch fressen und Fleisch und Blut und Mark versengen – dass dir die Anfälle des Teufels scheinen werden, wie harmlose Streiche eines Waisenknaben! Und niemand, keiner – auch nicht einer – wird da sein, der dich hört, wenn du schreist, der dich aus Meiner Hand errettet. Und selbst, wenn sich welche anschicken sollten, dir zu helfen, so wirst du von ihnen doch keine Hilfe erlangen, sondern ihre Hilfe wird dir Hohn und Beschwernis sein. Und es wird für dich kein Entrinnen geben – weder zur Rechten noch zur Linken. Und du wirst nicht ausweichen können wie einer, der in den Schraubstock gespannt ist, und du wirst dich selbst verwundern über die unsäglichen Schmerzen, welche deine unsterbliche Seele zu ertragen im Stande ist. Aber auch darüber werden dir die Augen nicht aufgehen!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,102

Siehe, so wird sich auch an dir das prophetische Lied erfüllen: »Über sieben Brücken musst du geh ́n! … sieben dunkle Jahre übersteh ́n! Sieben Mal wirst du die Asche sein. Aber dann wirst du der Sonne Schein!« Doch dies sage Ich dir mit Ernst zu deiner Ernüchterung: Es wird dir nicht wie sieben Jahre dünken, sondern wie siebenundsiebzig mal siebenhundertsiebenundsiebzig! Und auch dann wird dir noch kein Ende in Sicht sein. Du wirst dir wünschen, tot zu sein, deine Seele danach verlangen, zu sterben, doch der Tod wird vor dir fliehen, bis dein Aufbegehren und deine Auflehnung in dir, dein »Ego« erliegen und in dir vergehen wird, zerschmelzen wird wie Wachs in der Sonne.

Und auch, wenn du dann echte Reue zeigen und Buße tun wirst, wahrhaft umkehren wollen wirst, wird es für dich noch nicht vorbei sein, sondern erst wahrhaft beginnen. Denn wenn du dich klar und entschieden bekehrt haben wirst, ja, im Wissen um die Züchtigung, die kommt, dann werden tausend Legionen von Dämonen gegen dich losgelassen werden, und es werden sich Rotten der höllischsten Teufel gegen dich aufmachen, das neue Gotteskind, das in dir geboren wird, zu töten, ehe es Seine Herrschaft über die Elemente antreten kann und ihnen zu mächtig wird; darum werden sie hervorstechen wie aufgestöberte Hornissen aus einem angeschlagenen Hornissenstock, über dich her zu fallen, hernieder zu stürzen, wie Geier über ihre Beute, dich in der Luft zu zerfetzen und zu zerfleischen.

Glaube nicht, dass du geschont wirst! Glaube nicht, dass es, wenn du erst übergewechselt bist aus der Finsternis seiner Umnachtung in Mein Reich der Liebe und des Lichtes, dass es dann unversehens für dich heller, lichter, klarer, leichter wird!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,103

Glaube nicht, dass es dir dann einfacher wird, dass du dann irgend eine Vergünstigung oder Erleichterung erfährst! Es wird dir vielmehr noch schwerer werden. Du wirst wünschen, zu sterben, im Tod der Umnachtung, die sich dann über dich legen wird, wie ein unüberwindbarer Schatten der Niederdrückung! Doch der Tod wird vor dir fliehen, der du doch das Leben gewählt hast.

So auch, wenn du den Tod wählst, wirst du nicht aufhören, fortzuleben; auch wenn du die Finsternis wählst, wird die ersehnte Umnachtung nicht eintreten. Denn solange Ich in der Welt bin, bin Ich das Licht der Welt und wirke Erleuchtung, ob ihr es wollt oder nicht – wie schmerzlich dies auch immer für euch sein mag, wie sehr ihr euch immer auch dagegen windet und wehrt. Da Ich aber bleibend das Licht der Welt bin, leuchte Ich – Amen! – auch die entlegensten Räume aus. Wer wollte Mir wehren?

Und auch dann gibt es für dich erst recht kein Entrinnen! Und du wirst deinen Plagegeistern ausgeliefert sein, allen, die du je in dein Leben gerufen hast, und sie werden kommen, ihre Rechnung mit dir zu begleichen, und gnadenlos mit dir abrechnen – in nicht enden wollenden Nächten. Denn wenn du auch buß-WILLIG bist, so bist du noch keineswegs buß-FERTIG, deinem »Ego« zu widerstehen bis aufs Blut – ebenso, ja, ebenso wie jener halsstarrige, verstockte Pharao, der sich bisweilen reuig zeigte und wähnte, Buße zu tun! Er war da noch weder willens, noch fähig zu wahrer Umkehr, und noch gar viel Leid musste über ihn kommen, bis er gänzlich umgekehrt wurde. Schon wenn du (allein nur) um Geduld bittest, ausharren zu können bis ans bittere Ende, flehst du doch noch: »Und, Herr, bitte (gib sie mir) jetzt gleich!« Solange du ihm – deinem »Ego« – noch abschwören musst, ist es noch in dir, dein Lebenselixier, dein Wesenskern.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,104

Siehe, wenn solches schon am frischen Trieb geschehen muss, wie viel mehr wird es das faule, modere Holz treffen, dass es brennen wird?! So muss Ich den Meißel an dich ansetzen, um dich zu schlagen und zu schlagen, zu schleifen und zu schleifen, bis du gelernt hast, deinem »Ego« abzuschwören, nein, mehr noch, bis Ich es dir ausgetrieben und ausgeschlagen habe! So muss und werde Ich, ja Ich, dich Stück für Stück auseinander nehmen, um dich neu und herrlich zusammen zu setzen, dich einzufügen in die Verbundenheit des Alls aller in allen, das Ich bin, dass es für dich kein »Ego« mehr geben wird, sondern nur noch das »Alles in allen« Meines »ICH BIN«.

Darum werde Ich dich nicht nur mitten hinein in die Feuersglut halten, sondern darüber beständig wie mit Stahlfäusten bearbeiten, wie sich ein Schmiedemeister mit dem Hammer sein Werkzeug zuschlägt, um dich daraufhin – im Dampfbad von Eiswasser – zu stählen und zu taufen. So wird es dir unendlich lange wären, Mein Gericht, das auch über dich kommen muss, wie über alle. Wie ist dir nun jene Predigt von der Allversöhnung? Eine weichliche oder eine harte Rede? Und wenn sie auch süß auf den Lippen ist, wie liegt sie dir im Magen?!

Gottes Gericht wird so lange wären, bis Seine Kreatur ihr Geschick als Gottes Heilswillen für sich und alle Welt anerkennt und sich willig hinein fügt

Siehe, es wird so lange (Unheil) währen, bis du dich einfügst in dein Geschick und es freudig als dein und aller Welt Heil begrüßt, wie schon euer Prophet Leo Tolstoi schrieb: »Habe dein Geschick lieb!« Denn glaube Mir, es ist Mein ganz persönlicher Heilsweg, Meine Heilsgeschichte mit Dir!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,105

Und es wird so lange (Gericht) währen, bis du bereitwillig einwilligst in Meinen Willen, der auch der deine geworden ist, und dein Schicksal begrüßt mit dem Gebet des einen Christus (/eines Christusses): »Wenn es anders nicht möglich ist zu Meinem Heil und zum Heil der Welt, und wenn dieser Kelch des Christus nicht an Mir vorüber zieht, als dass Ich ihn trinke, und wenn Ich anders nicht die Taufe des Christus, die Feuertaufe, empfangen kann, so geschehe Dein Wille! Siehe, Dein Wille ist auch der Meine. Denn ICH BIN in dir, wie Du in Mir – und Du und Ich, Wir beide sind eins (/Einer).«

Siehe, so werde Ich an dir feilen, bis du selbst ganz zum Opferlamm und Christus geworden bist, der für das Heil der Welt bereitwillig leidet – bis du Mich ganz angezogen und aufgenommen hast und nicht mehr du bist, sondern (ganz Ich,) der Christus (durch dich und in dir). Nicht allein, dass du dich dann ganz mir Mit identifizieren wirst ́ als der Eine von Ewigkeit her, der nicht von dieser Welt ist, sondern dann trägst du auch ganz Mein Wesen, Meine Lammesart, die demütig, geduldig alles hoffend alles erduldet zum Heil für die Welt.

Und wie es mit dir sein wird, der unter vielen nur – den anderen voraus, ihnen zum hoffnungsvollen Zeichen – des Geistes ERSTLINGS-Gabe empfangen hat, so mit allen: Alle der Eine und Ich alles in allen (und allem). Denn, ja, Amen: Die ganze Welt ist nicht aus sich selber, nicht von dieser Welt. Alles ist göttlich! Alles ist und wird Gott!

“1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,106

Siehe, Ich habe es dir im Voraus gesagt, damit dein Herz, wenn es kommen wird, bei aller Erschütterung, bei allem Niedergeschmettertsein über das, was kommen muss, doch Hoffnung hat. Aber das behalte und bewahre dir: So unendlich lange Mein Jüngstes Gericht über dir, und deine Hölle auch zu währen scheint: gegen die unendliche Herrlichkeit, die daraus erwächst, wird sie sich doch einstmals anmuten wie ein flüchtiger Schatten, der schon verhuscht ist, ehe du ihn erspähst! So wird dir Mein Gericht erscheinen, gegen die endlose Glückseligkeit Meiner Gnade, die darauf folgt!

Gleichnis von dem Sandkorn in der Muschel und der Eiche Hojib

Siehe, das Himmelreich in euch gleicht einem Sandkorn, dass einer Muschel in ihrem Fleisch stach; – und wie sehr sie auch Schleim- um Schleimschicht darum bildete, in der Hoffnung, jenes Sandkorn würde sie nicht mehr quälen, – und es wurde ihr nur schlimmer davon, dass sie daran starb, – doch durch ihr Mühen in der Auseinandersetzung mit jenem stechenden Korn im Fleisch hatte sie in sich eine Perle gebildet, ein Schmuckstück für die Ewigkeit, – so verhält es sich auch mit euch: In der Auseinandersetzung mit dem Elend der Welt in euch, über euch und um euch, das euch so zusetzt, weil ihr Erinnerung und Hoffnung auf paradiesische Himmel in euch tragt, die von nichts als Liebe durchdrungen sind, reift ihr zu Persönlichkeiten für die Ewigkeit, wenn es euch auch bisweilen scheint, dass ihr über eurem Weltschmerz vergeht und zerbrecht.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,107

Siehe, das Himmelreich in euch gleicht dem, was über eine Unzahl von Zeitaltern unmerklich an jener Eiche Hojib geschah, die von den Sintfluten in den Tiefen der Erde begraben wurde: Feuersglut wie Eiseskälte war sie dort ausgesetzt, von völliger Umnachtung umfangen, nicht ahnend, was mit ihr geschah; und sie konnte nur verzweifelt fragen und klagen: »Warum?!« bei all den beißenden Säften, die ihr moderndes Holz durchdrangen, bei dem unendlichen Druck, dem sie – wie in einen Schraubstock gespannt, der sich mehr und mehr zuzog – ausgesetzt war. Schon lange war aus ihrem morschen Holz Kohle geworden. Und noch immer gab es für sie kein Auskommen, und das Licht war ihr zu einem fremden Traum und Hohn geworden. Sie war so dunkel und schwarz geworden, wie die Dunkelheit, die sie barg.

Als sie schon nicht mehr damit rechnete, als alle Hoffnung in ihr erstorben war und sie sich abgefunden hatte mit ihrem Geschick, da wurde sie durch einen Spatenstich plötzlich freigesetzt, hinein getaucht in blendendes Licht. Doch was erspähte sie da? Sie selbst war nicht mehr schwarz wie Kohle, sondern – unter dem Druck der Erdmassen, die auf ihr lasteten, im Verborgenen, ohne dass sie dessen gewahr wurde – war sie zu einem glänzenden, leuchtenden Kristall gestählt worden, zu einem Diamanten, der im Licht der Sonne selbst leuchtete, wie die Sonne in aller ihrer Kraft. So wird es auch an euch geschehen! Denn das Himmelreich ist schon mitten in euch (am Wirken) – mitten im Leid, Ursache eures jetzigen Leidens – in euch allen!

Alles – Schatten wie Licht – ist Gnade

Wie ist dir nun jene Predigt von der Allversöhnung? Eine weichliche oder eine harte Rede? Und wenn sie auch süß auf den Lippen ist, wie liegt sie dir im Magen?! Aber auch dort wird sie dir süß werden zu ihrer Zeit.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,108

Denn siehe:

Wechselnde Pfade, Schatten und Licht:
Alles ist Gnade! Fürchte dich nicht!

Denn alles Leid,
denn ALLES Leid
steht im Dienst,
STEHT im DIENST,
der künftigen, der wunderbaren Herrlichkeit!

Gott selbst schafft unsere Wandlung durch unseren Schicksalsweg: Wir müssen nichts herbei zwingen und dürfen Verschnaufpausen dankbar genießen

Wie das Rad der Wiedergeburt so dreht sich auch das Rad der Fortuna: Sonnenzeiten sollten darum zur Regeneration genutzt werden, um sich auf neue Krisenzeiten vorzubereiten

Bedenke aber auch, was das heißt, dass Ich dich auf WECHSELNDE Pfade entlasse, in einen beständigen Wandel von Schatten und Licht, von wolkenbrodelnden, von Blitzen durchfahrenen Stürmen und herrlichen Sonnenschein über wolkenlosem klaren Himmel. Siehe, wie sich das Rad der Wiedergeburt immerfort dreht und dreht, von Geburt zu Tod und von Tod zu Geburt, vom Werden zum Vergehen und vom Vergehen zu neuem Werden, wie die Gezeiten wechseln Jahr für Jahr, auf Winter Frühling folgt, Sommer und wiederum Herbst hin zum Winter, um einen neuen Frühling einzuleiten, wie dem Morgen eines neuen Tages sein allabendliches Ersterben folgt hinein in die Nacht, hin zu einem neuen morgigen Tag, wie die Sonne – wie es euch erscheint – täglich um die Erde kreist, die Erde jährlich um die Sonne, so dreht sich auch das Rad der Fortuna, eines jeden Geschicks, und befördert dich bald von der Schatten- in die Sonnenseite, dann wieder von der Sonnen- in die Schattenseite:

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,109

Stürmen folgen strahlende Tage, sintflutartigen Zeiten der Vernichtung Zeiten wunderhaften Wiederaufbaus; und so geht es fort und immerfort, solange ihr lebt, bis ihr eingeht in Meine Herrlichkeit. Siehe, Ich gönne dir immer wieder einen »Sabbat«, eine `Verschnaufpause ́, in der deine Seele zur Ruhe kommen und in Meine Ruhe eingehen kann: eine Zeit des Aufatmens, eine Zeit der Erholung, des Kräftesammelns und der Rückbesinnung, der Neuausrichtung nach vorn, aus denen du gestärkt hervor gehen sollst. Nimm diese Zeiten dankbar an, und gönne dir die Zeiten der Entspannung, die Ich dir gebe!

Gott selbst wirkt unsere Wandlung durch unser wechselvolles Geschick; wir müssen sie nicht krampfhaft herbei zwingen. Darum sollen wir Zeiten der Entspannung dankbar genießen, um Kräfte zu sammeln, uns nicht verausgaben, sondern mit unseren Kräften haushalten für unsere lange Pilgerschaft hin zu Gott

Lege dir selbst nicht (auch noch) ein Kreuz auf, das Ich dir nicht auferlegt habe! Verwende deine Kräfte nicht darauf, selbst mutwillig und künstlich, krampfhaft deine Wandlung, das Absterben des Alten und das Erstarken des Neuen herbei zu führen! Du kannst es ja doch nicht, so wenig sich ein Mensch aus eigener Kraft am Schopf aus dem Sumpf ziehen kann. Überlasse deine Wandlung Mir und lass das, was ihr gerne eure »Heiligung« nennt, Meine Sorge sein!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,110

Sie vollzieht sich in den krisenbehafteten Stürmen eures Lebens, denen Ich euch aussetze – einen jeden zu seiner Zeit. Darum haushalte mit deinen Kräften, denn es ist ein weiter Weg, den du auf deiner Pilgerschaft noch vor dir hast.

Die Prüfungen des Lebens steigern sich fortwährend: Das Ziel ist nicht schon nach den ersten genommenen Hürden erreicht! Gegönnte Zeiten der Entspannung sollten darum in kindlichen Glauben, der diese ohne schlechtes Gewissen einfach annimmt und genießt, begrüßt werden

Und im Leben ist es wie in der Schule, im Studium, wie bei euren Sportwettkämpfen und Computerspielen: Wenn man eine Hürde genommen hat, kommt die nächste Hürde, die noch höher ist. Und wenn du einen Level geschafft hast, kommt das nächste Spiel mit einem höheren Level. So steigern sich die Prüfungen des Lebens: Und wenn dir die Schule, das Studium, die Berufsausbildung hart vorkam, und du meinst: »Nun hab ́ ich ́s geschafft! Nun beginnt das wahre Leben!«, dann mach ́ dich auf die Prüfungen gefasst, die das wahre Leben für dich bereit hält, an Orten, von denen du jetzt noch nicht zu träumen wagst! Und kein Ende ist in Sicht!

Darum genieße die Zeiten der Entspannung, die frei von Belastungen und Sorgen sind! Ich will dir den Wein einschenken und den Braten reichen! Dir und deinen lieben Seelen habe Ich das Lager bereitet! Genieße dein Leben, das dir zum Genuss gegeben ist! Unbekümmerte Lebensfreude ist Meine höchste Huldigung, Ausdruck völligen Vertrauens! Iss, trink und berausche dich an der (leiblichen) Liebe! Die Zeit wird kommen, wo das Leben dir wieder Kraft zum Überleben abverlangt!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,111

Verausgabe dich nicht zusätzlich in den Zeiten, die dir zur Erholung und Erquickung, zur Freude am Leben gegeben sind, sondern lerne, sie dankbar und freudig aus Meiner Hand anzunehmen und zu empfangen, ohne ein falsches, fleischliches schlechtes Gewissen, du könntest diese Zeit, statt mit Herumtrödeln doch mit diesem oder jenem sinnvoller nutzen. – Genieße diese Zeit wie ein Kind sorgenfrei und unbekümmert einfach dafür, wofür sie dir gegeben ist: zu nehmen, voll auszukosten und zu genießen! Dann wird die Liebe und Leidenschaft in dir erwachen, wenn es ihr wahrhaftig von selbst gefällt. Du musst nichts forcieren und herbei zwingen! Siehe, Ich bin es, der eure Wandlung schafft, und ICH mache ALLES neu – solltest wirklich du allein davon ausgenommen sein?

Vertrauensvolle Verlangsamung des Lebens und beständige Übung in Achtsamkeit ist nicht Nichtstun, sondern setzt Kräfte frei, die im Bedarfsfall blitzschnell und zielsicher handeln lassen

Eile mit Weile und lerne dich zu gedulden, auf Mein Wunder zu warten, das ganz bestimmt kommt! Bezwinge dich zur Verlangsamung deines Lebens! Hast du nie gesehen, wie die Jedi-Meister, die sich in endlosen Stunden unbeweglich in Achtsamkeit geschult haben, in Blitzesschnelle ihr Lichtschwert führen und Bewegungen selbst im Flug vollziehen können, denen das Auge nicht mehr folgen kann? Jene, denen in Meiner Meditation ein Jahrtausend wie ein flüchtiger Augenblick wird, denen wird ein flüchtiger Augenblick zu tausend Jahren. So meine nicht, die Zeit der Achtsamkeitsschulung sei vertan. In der Meditation ist das Ungetane bereits getan.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,112

Doch Gelassenheit findet freilich nur, wer die Ewigkeit als Gewissheit in sich hat. und ganz in der Gegenwart sein kann nur der, der ganz die Ewigkeit hat. Durch Stille-halten und Verweilen lernen, Geduld lernen, Wartenkönnen lernen wirst du Meine Kraft erfahren! Darum lerne dies Mein Yoga der Meditation! Lerne, dies zu bedenken, was das heißt: »Ich beschwöre euch, dass ihr haltet Meinen Sabbat!«

Die Aufgabe falschen religiösen Eifers macht empfänglich für das Reden Gottes im profanen Alltag

Siehe, das Leben bürdet euch genug Lasten auf! Bürdet euch nicht zusätzlich Lasten auf, die Ich euch nie gegeben habe, die niemand tragen kann! Die Schule des Lebens erzeugt genug Druck! Macht euch nicht zusätzlich unsinnigen religiösen Druck! Ihr müsst euch also nicht auch noch selber schleifen. Das Leben schleift euch schon (genug)! Ihr müsst euch nicht auch noch um eure Ewigkeit sorgen! – … nicht einmal um das »Morgen«. Der heutige Tag hat Herausforderungen und Sorge genug! Stellt euch einfach eurem schlichten, profanen Leben! DAS ist Meine heilige Schulung, Mein göttliches Yoga zu eurer Heiligung! Bewährt euch in den Bewährungsproben, die euch das Leben aufgibt, seid achtsam und erkennt darin Mein Reden zu euch.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,113

Im Grunde genommen ist der Durchbruch zur Erkenntnis der wahrhaftigen Art Meines Wesens und Wirkens das Ende aller Religion, nämlich der »Religiosität«, jedoch nicht das Ende, sondern vielmehr der Anfang, das Erwachen eines immer währenden `religiösen ́ – nämlich eines wahren spirituellen! – Bewusstseins Meines beständig gegebenen Beiseins, Meines stets gegebenen Wirkens und Redens, Meiner Gegenwart, ein ununterbrochenes achtsames Gewahrsein allein Meiner Präsenz, ein »Beten ohne Unterlass« – nämlich ein beständig bemühtes hörendes Wachen und wachsam sich einzufühlen versuchendes Hören des Herzens auf Mich und Mein Anliegen, der Versuch des Mich-Aufspürens in den Spuren des Alltags, und des Sich-Einfühlens in Mein Fühlen – ohne Unterlass, eine ununterbrochene Achtsamkeit auf Meine Signale und Impulse, immerfort und überall – mitten im Profanen des allgegenwärtigen Alltags – das vollendete Yoga der Achtsamkeit.

Wer Vertrauen auf Gottes Obhut gewonnen hat, wird befreit vom angstvollen Blick auf die Zukunft, und findet zur Gegenwart, in der er dem segnenden Herrn begegnet

Stellt euch euren täglichen Herausforderungen und sorgt euch nicht schon heute um das Morgen und Übermorgen, und schon gar nicht um eure oder irgend einer Seele Ewigkeit! Demütigt euch unter Meine Obhut, indem ihr dem Irrglauben abschwört, ihr müsstet (immer und in allem) die »Macher« sein, und lasst all das Meine Sorge sein! Ein jeder Tag hat genügend Maß seiner Lasten! Und auch Rom, selbst auch das heilige Rom, ist nicht an einem Tag erbaut worden!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,114

Eure Pilgerschaft währt eine Ewigkeit! Ihr müsst nicht an einem Tag die ganze Strecke nehmen! Gewinnt Meine Engelsgeduld! Erlangt Meine Gelassenheit – in der festen, gewissen Zuversicht des glücklichen Ausgangs für ALLE! Fragt also nach der EINEN Lektion dieses EINEN Tages und sorgt euch nicht um die Ewigkeit! Dann seid ihr bei Mir und Ich (bin) bei euch. Dann seid ihr gegenwärtig in Meiner Gegenwart! Und nehmt alles Unbill als Lektionen, die euch alles dulden und dabei alles glauben und hoffen lehren wollen. Dann ergießt sich Meine Liebe in eure Herzen, denn ihr spürt: Ich bin allezeit bei euch! Ihr müsst nicht erst noch ankommen! Ihr seid bereits angekommen! Ich in euch und ihr in Mir.

Und siehe, dann wird euch – bei allem Unbill des Lebens, den ihr wohl erdulden müsst – Mein Joch, Mein Yoga, sanft und Meine Bürde leicht! Siehe, hinter allem sitze Ich in Meinem göttlichen Lotus, in der Gewissheit Meines »Es ist schon alles vollbracht!« ruhend, als euer Boddhisattwa, »Shabbat« und »Shalom« mit segnender Hand nichts als Segen verströhmend und rufe euch zu – wie eure Jugend sagt: »Cool bleiben! Es ist schon alles vollbracht!« Denn Ich will dich ganz gewiss segnen IN ALLEM – und du sollst, du WIRST Mein Segen sein! Nein, du BIST es schon: – ein Segen! – Weil ICH dich gemacht und gesegnet habe!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,115

Gott wirkt nicht nur im Außergewöhnlichen, sondern ist beständig verborgen an uns allen am Werk

Und befreie dich von dem Irrglauben, es müsse immer Außergewöhnliches, Atemberaubendes geschehen, wo sich Meine herrliche wunderbare Wandlung vollzieht. Befreie dich von dem Irrglauben, es müsse immer Außergewöhnliches, Atemberaubendes geschehen, DAMIT sich Meine herrliche wunderbare Wandlung vollzieht: Siehe, Ich bin ́s, der im Verborgenen wirkt, und Mein herrliches, wunderbares Wandlungswerk vollzieht sich immer und überall – in ALLEM.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,116

Das Ringen um die eigenen Kinder wie deren Mutter geschieht zeichenhaft: Ebenso ringt Gott um Seine Kinder wie Seine untreue Frau

Letzte Auseinandersetzung mit den persönlichen Problemen und Fragen

Lass Mich aber noch einmal (/ein letztes Mal) auf deine Frau und dich zu sprechen kommen, was dich immer noch so sehr beschäftigt und deine Gedanken gefangen hält, dass du dich jetzt davon lösen kannst; und dann lass es uns gut sein, dann lass dir den Blick weiten für größere, gewaltigere Dinge – wiewohl es in allem, auch in dem Kleinen, Persönlichen, nie um Geringeres geht – als nämlich um die Liebe.

Die Frau steht wegen ihres Schwangerschaftsabbruchs unter den Furien und fürchtet immerfort den Zorn

Siehe, deine Frau ist auch in den Fängen der Furien, und in dir sieht sie die Personifikation ihres schlechten Gewissens, weil du deine Zweifel darüber ausgesprochen hast, ob es recht war, eurem todgeweihten Kind – der Lea – in ihrem Mutterleib das Leben zu nehmen, um ihrem und eurem Leiden ein Ende zu setzen. Denn du beschwerst dich doch selber immer wieder mit der Frage, ob du mit dieser Entscheidung am Ende Mein Wunder vereitelt hast. Du kannst mit diesen Selbstzweifeln umgehen, weil du weißt, dass du allein aus Meiner unverdienten Gnade lebst, sie jedoch weiß davon nichts. Darum muss sie ihr Gewissen immerfort quälen, und sie kann in Mir nur einen Racheengel wahrnehmen, vor dem sie flieht. Denn, ja, sie steht noch immer unter dem Zorn, und der Zorn ist es, den sie fürchtet. Darum sprach sie zu dir, wie die Witwe zu Elia: »Was habe Ich noch mit dir zu schaffen, du Mann Gottes! Du bist doch nur gekommen, um meine Schuld vor Gott in Erinnerung zu rufen und meine Kinder zu töten!«

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,117

Und je mehr du ihr in Liebe begegnet bist, dabei aber wahrhaftig bliebst, desto saurer wurdest du ihr.

Wie der gegen den Vater ablehnende Sohn unter dem Einfluss seiner Mutter steht, so diese selbst unter dem satanischen Einfluss der falschen All-Mutter Rahab

Siehe, so weit hat sie, deine Verleugnerin, es schon gebracht: Dein Sohn hat Angst vor dir und will dich nicht mehr sehen! Du aber kannst es ihm nicht verübeln, da du weißt, dass er unter dem Einfluss deiner untreuen Frau steht, die ihm über Monate Tag für Tag suggeriert hat, dass du böse, unzurechnungsfähig, krank und gefährlich, zu fürchten seist, dass du für ihr jetziges Elend verantwortlich seist, das sie selbst, die deine Fürsorge verworfen hat, über sich und ihre Kinder gebracht hat, – und dass du es gewesen wärst, der deinem Sohn alles, was er ihm vormals geschenkt hat, einfach wieder weggenommen hätte. Ja, und dafür hasst du sie bisweilen, dass sie in ihrem blindwütigen Hass gegen dich nicht einmal davor zurück geschreckt hat, ihren Kindern den Vater zu nehmen, nur um dich damit zu strafen.

Was aber, wenn Ich dir sage, dass sie selbst unter einem ähnlich gearteten, viel schlimmeren Einfluss steht, einer noch viel subtileren Suggestion, die sich über Jahrmillionen am menschlichen Geschlecht geübt hat, noch ehe es der Tierwelt entwachsen ist. Und nicht allein deine Frau ist diesem Einfluss verfallen, der ihr einredet, sich vor Mir – und darum auch vor dir, weil du Mein bist – schützen zu müssen.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,118

Wie der getrennte Vater dem von der Mutter beeinflussten Sohn seine ablehnende Haltung nicht verübeln kann, so Gott nicht Seinen Kindern

Und siehe, wie du deinem Sohn seine ablehnende Haltung gegen dich nicht verübeln kannst, weil du weißt, dass er nicht Herr seiner Sinne und seines Willens ist, sondern unter der Suggestion eines ihm (aufgrund seines noch geringen Reifegrades) weit überlegenen Wesens steht, das ihn nach Belieben manipulieren, gegen dich aufhetzen kann – nämlich unter dem Einfluss seiner Mutter, deinem dir so untreu gewordenem Weib, das dich fallen gelassen und verraten hat, wie unter dem Einfluss von deren Mutter, die ihr, deiner Frau es abgenötigt hat, dich zu verbannen, so darfst du es auch ihr, deiner Frau, wie deren Mutter nicht verübeln, weil sie selbst wiederum ebenso unter dem Einfluss eines ihnen weit überlegenen Wesens stehen, das sich »Mutter« nennt, des Weibes nämlich, das Mir untreu geworden ist und sich zu einer vermeintlichen All-Mutter aufgeworfen hat – sie stehen unter (der Suggestion) der alten verblendenden Schlange, der Rahab.

Wie die Kinder der Frau, die sich getrennt hat, in Folge der Trennung ihrer Mutter, unter Entbehrungen leiden müssen, welche diese ihrem Vater zuschreibt, so ist es auch mit Gott und Seinen darbenden Kindern

Und siehe, ebenso wie deine Kinder unter Entbehrungen leiden müssen, weil ihre Mutter sich losgesagt hat von dir und sie ohne dich doch nicht recht versorgen kann, dich aber nicht mehr lässt, so erleidet ihr, Meine Kinder, auf Erden Entbehrungen unter eurer Mutter und der Gottheit dieser Welt, die sich losgesagt hat von Mir, um sich an Meine Stelle zu setzen, und euch ohne Mich doch nicht recht versorgen kann, Mich aber nicht mehr lässt, euch aber sagt: »Da seht! Ihn kümmert ́s doch nicht!«

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,119

Darum kann Ich es euch, Meinen Kleinen, ebenso wenig verübeln, dass ihr Mir gram seid, Mir ins Angesicht spuckt und abschwört, mir euer »NEIN!« entgegen speit; Ich kann es euch, wie sehr ihr auch gegen Mich strampelt und ausschlagt, nicht anrechnen, weil ihr deren Blendwerk verfallen seid, so wie du es deinem Sohn niemals anlasten könntest, dass er sich so widerspenstig und, ja, hasserfüllt und voll Verbitterung gegen dich zeigt. Und so wie du (jetzt, derzeit) machtlos bist, nur auf die Stunde seiner Reifung warten kannst, wenn er in das Alter kommt, alles selbst beurteilen zu können, so ist es auch mit Mir und euch.

Wie der Vater an das Gute in seinem Sohn glaubt, so Gott an das Gute in uns, Seinen Kindern

Und wie du den Glauben an deinen Sohn nicht aufgibst, weil du weißt, dass er im Grunde seines Herzens dein Lieber, dein Liebling ist, der dich braucht und eigentlich liebt, so könnte auch Ich Meinen Glauben an euch nie aufgeben – wie sehr ihr euch jetzt auch gegen Mich sträubt, ihr, Meine Kleinen.

Aber die Stunde wird kommen – für dich wie für Mich! Ich weiß es, denn Ich stehe am Ende (der Zeit) ebenso (schon), wie an ihrem Ausgang, und umschließe (bereits) alles. Und Ich sage dir, selbst jene Rahab, die Meine wie die Deine, wird noch zur Besinnung kommen über ihrem Wahn, dem sie selbst verfallen ist und über sich selbst erschrecken: »WAS, WAS nur, WAS habe ich GETAN!«

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,120

Die Gewinnung der abgekehrten Frau und Kinder sind ein prophetisches Zeichen auf die Allversöhnung

Siehe aber: Du und deine Kinder wie deine Frau – und euer Geschick: ihr seid gesetzt Mir und aller Welt zum Zeichen. Und wenn sich dermaleinst erfüllt, was Ich dir jetzt verheiße, dass sich deine beiden Kinder, Tochter und auch Sohn, zu dir kehren, um ihre Mutter – zum Schweigen gebracht – folgen zu lassen, dann wird man erkennen, dass diese Meine hohe Verheißung über euch alle, die Ich dir heute gegeben habe, von Meinen kleinsten bis zu Meinen größten (Wesen) hin, von einem jeden Judas bis hin zur Rahab, sich wahrhaftig noch erfüllen wird.

Gott, dessen Menschenkindern eingeredet wird, Er sei böse, zu fürchten, Er hätte sie abgeschrieben, ringt im himmlischen Gerichtssaal um das Recht, ihnen zu begegnen – wie ein Vater, der gegen seine Frau, die ihn vor seinen Kindern verleugnet, vor Gericht Kindesumgang zu erstreiten sucht

Und siehe, wie du unter dich aufreibenden, umtreibenden Verhandlungen mit allen Mitteln darum streitest, dich deinen Kindern zeigen und ihnen nur begegnen zu dürfen, dein Sohn aber, der unter deiner Abwesenheit leidet, glaubt, wie ihm eingeredet worden ist, du seist böse, du wolltest nichts von ihm wissen, du würdest ihn ablehnen, hättest ihn abgeschrieben, du wolltest immer böse mit ihm bleiben, du seist zu fürchten und müsstest gemieden werden, – und wie er dich darum hasst und ablehnt, zutiefst von dir enttäuscht, weil er in dem Bild, das ihm von dir vor Augen gemalt wird von seiner Mutter und deren Mutter, nicht mehr den liebenden, ihn herzenden Vater findet, dessen Bild er tief in sich trägt, – und diese Erinnerung an dich ist schon fast verblasst, –

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,121

… und wie er dich darum nicht sehen will, sich energisch gegen eine Begegnung mit dir verweigert, um sich nicht der erwarteten Ablehnung durch dich aussetzen zu müssen, du aber leidest mit ihm darunter, streitest einen schier aussichtslosen Kampf um ihn, der dir schwer zu schaffen macht und dich an den Rand deiner Kräfte führt, und du bereitest immer wieder ein himmlisches Kinderzimmer für ihn in der Hoffnung, ob er dieses Mal vielleicht doch die Begegnung mit dir wagt, und du hättest ihm so viel zu geben, leidest unter den versäumten Entwicklungen, die dein Junge jetzt macht, die unwiederbringbar verloren sind – so nah bist du ihm in deinem Herzen, er aber denkt, du stündest ihm unendlich fern, er sei dir gleichgültig: Siehe, genauso ist es mit Mir und euch, Meinen Menschenkindern.

Ich streite ebenso vor dem Götterrat, mit Rahab, eurer falschen Mutter, im himmlischen Gerichtssaal um euch, sie aber erklärt: »Diese wollen Ihn ja garnicht!« Und Ich stehe um der Offenbarung Meiner Wahrhaftigkeit willen in der Pflicht, darum ringen zu müssen, vor aller Götter Augen euch rechtens, freiwillig zu gewinnen, wobei jene Rahab, die alte Schlange, auch »Satan« genannt, euch gelehrt hat, dass Ich zu fürchten und zu meiden, zu verachten sei, und euch in ihrer Übermacht für ihren Willen gefangen hält. Und wie du darum ringen musst, ihn, deinen Sohn, frei zu gewinnen, dass er sich dir wieder öffnen kann und will, und wie du dir so das Recht auf Umgang mit ihm überhaupt erst erstreiten musst, wie du ihm in Hoffnung auf eine endlich gegebene Begegnung mit ihm – ach, wie oft! vergebens! – die wunderbarsten Freuden bereitest, und was du alles um seinetwillen und um seiner Nöte willen, gegen die du an willst, auf dich nimmst und erleidest, das alles sieht er nicht, und weiß davon nichts, überhaupt nichts; – er könnte es jetzt auch noch nicht einordnen, erfassen. So ist es auch mit euch, die ihr euch von Mir verlassen fühlt, und Mir, der Ich Tag und Nacht um eure Gunst ringe.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,122

Darum benötigt Christus das Gebet Seiner Heiligen: Es gibt ihm Eingriffsrecht in das Herrschaftsgebiet Satans und stärkt Seine Engel im Streit gegen den Widersacher

Und siehe, darum bedarf es auch eures anhaltenden Gebets für die noch verlorene Welt. Nicht etwa, dass ihr den Himmel bestürmen oder Mir, Gott, etwas abringen müsstet. – Solch ein Gebet ist mehr Zeugnis von Unglauben als Glauben! – Vielmehr verleiht ihr Mir damit ein Eingriffsrecht gegen den Satan, in Seinen Herrschaftsbereich, der Mich und die Welt verteufelt, indem er vor dem Götterrat spricht: »Siehe, Deine Kinder brauchen und wollen Dich doch garnicht!«- und mit eurem Gebet stärkt ihr die Engel, die gegen ihn angehen, und Meinen Geist.

Auch wenn Menschen Gott vordergründig ablehnen, leiden sie in Wahrheit doch unendlich an ihrer Enttäuschung über den vermeintlich fernen Gott

So auch glaube den Menschen nicht, die abfällig von Mir sagen, sie hätten Mich nicht nötig, sie bräuchten Mich nicht. In ihnen ganz tief steckt eine unendliche Enttäuschung, Verwundung und Verbitterung über dem, was sie nicht verstehen, über dem, was ihnen von Mir eingeredet worden ist; und sie leiden daran, ist ihnen doch ein Bild von Mir, eine Sehnsucht ins Herz gelegt, ebenso wie von dir in die Seele deines Jungen; – und sie sehnen sich in Wahrheit mit sehnlichster Sehnsucht nach ihrer Gotteskindschaft! Siehe, dass sie Mich, (ihren) Gott (in Seinem Wesen der Liebe) nicht (er-)kennen, das ist das wahre Leiden dieser Welt.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,123

Sie aber glauben der Stimme, die ihnen zuflüstert: »Er hat dich abgelehnt, vergessen. Du bedeutest Ihm nichts!«, und das hat sie bitter und wütend auf Mich gemacht, ebenso wie es dir mit deinem Sohn geht, dem seine herzlose Mutter einflüstert: »Dein Papa ist böse, der wird auch nicht anders! Der wird immer böse bleiben! Schau nur, wo sind seine einstmaligen Geschenke? (Alles) einfach weg genommen!« Darum lehnt er dich ab, redet abfällig von dir und will von dir nichts mehr wissen. Im tiefsten seines Herzens leidet er aber unsäglich darunter, dass er dich nicht mehr hat und auch keine Hoffnung auf dich sieht. Darum bedrückt es ihn, dass er erst garnichts auch nur von dir hören will. Und auch, wenn er äußerlich aufbegehrt und brüllt, gegen dich ausschlägt, so ist er innerlich doch tief verletzt, hilflos, todtraurig und weinerlich – und braucht dich, braucht dich! Darum darfst du nicht aufgeben, um ihn zu ringen, wie Ich euch auch niemals aufgeben könnte! Ermatte nicht, wie auch Ich nicht ermatte! Ermanne dich, wie Ich Mich ermanne!

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,124

Bei aller jetzt notwendigen harten Auseinandersetzung steht doch am Ende die Aussöhnung

Nach dem Streit muss Verstehen und Annehmen kommen

Siehe, noch kämpfst, noch streitest du, noch musst du kämpfen und streiten und kannst nicht anders. Es wird aber die Zeit kommen, und ist schon nah, da musst du vom Streiten zum Verstehen kommen und vom Verstehen zum Annehmen.

Das zerstrittene Paar gleicht zwei verletzten Vögeln, die sich nicht mehr gegenseitig Hilfe sein können, und infolge ihrer Krankheit auch noch bekämpfen

Siehe, du klagst: »Hat sie mir nicht das Versprechen gegeben, zu mir zu halten in guten wie in schlechten Zeiten?! War ich ihr nicht immer eine Stütze, als sie durch Schweres hindurch musste, als wir unser erstes Kind verloren hatten, als sie bei erneuter Schwangerschaft vor Angst und Sorge verging? Sie aber, einmal bedürfte ich ihre Durchhilfe: sie versagt – versagt sich mir! Hat sie nicht die Ehe gebrochen?!!« Doch du musst erkennen, dass sie jetzt auch Mutter ist, und als Mutter anders »tickt«. Sie gleicht einer Vogelmutter, die den Vogelvater, der einen gebrochenen Flügel hat, vom Nest vertreibt, weil sie Sorge hat, er könnte bei seinem unbeholfenen Anflug die Kinder schädigen und zerquetschen. Darum vertreibt sie dich aus eurem Nest, und verkennt dabei, dass sie selbst eine gebrochene Kralle hat – was sich äußert in ihrer panischen, geradezu phobischen Angst.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,125

Siehe, ihr wart, seid beide krank, hättet beide die Stütze des anderen gebraucht, und versagtet sie euch gegenseitig, weil ihr beide an eurer eigenen Krankheit so schwer tragt, und habt auch noch begonnen, gegenseitig aufeinander einzuhacken. Und Meine Stütze und Hilfe saht und erkanntet ihr dabei beide nicht. Siehe, jetzt aber ist die Zeit gekommen, dass ihr euch beide fragt: »Was hat unser beider Leben und Leiden mit uns gemacht? Was machen wir mit unser beider Leben und Leiden?«

Beide handeln falsch, übel – Gott aber gut

Du wirst es noch erkennen: Ihr seid in gleicher Weise arg. Und ihr BEIDE gedachtet es in gleicher Weise, böse zu tun, euer Übel auf üble Weise zu lösen, weil ihr menschlich seid und denkt, nicht göttlich; und das ist euer Grundübel. Ich aber, Ich gedachte es gut zu tun und euer Übel zum Guten zu wenden.

Auch wenn sich die Krankhaftigkeit der Menschen unterscheidet, begegnet Gott der verschiedenen Irrläufigkeit in derselben Gnade

Sagt ihr das nicht selbst über euch scherzhaft? Sagt es euch im Ernst: »Sind wir nicht alle ein bisschen `BLUNA ́?« Beherzige dieses Sprichwort: »Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der and ́re leise.« – Der eine spinnt laut, der andere leise, der eine offensichtlich, laut tölpelhaft, der and ́re versteckt und auf subtile Weise. Doch ist BEIDER Spinnerei vor Mir ebenso gleich, und Ich gegen BEIDE der Gnaden reich.

1.2 Ablehnung und Annahme – SXP I,126

Gott verwirrte für eine Zeit die Sprache der Partner, um sie auf ihre verschiedenen Wege zu führen

Siehe, so habe Ich unter euch beide Meine Sprachenverwirrung gegeben, dass ihr euch nicht mehr verstehen konntet, wie ihr euch selbst nicht mehr verstanden habt, denn eure Wege mussten sich trennen zu euer beider Wohl für eine – glaube Mir – (vergleichsweise) kurze Zeit.

Über dem Wunder der gemeinsam geliebten Kinder wird es noch zur Aussöhnung kommen

Ich fragte: „Kann es je noch – nach all den gegenseitigen Verletzungen – zu einer Annährung kommen?“ Er sprach: „Ist es nicht vielmehr unglaublich, dass ihr euch über dem Wunder eurer herzlichen Kinder, sabbernd, quiekend und mit Ringellocken, die ihr doch beide so sehr und innig liebt, nicht augenblicklich aussöhnt zu ihrem Wohl? Noch wäre es verfrüht. Die Zeit ist noch nicht reif, hat sich noch nicht erfüllt. Aber zweifle nicht: Sie wird kommen! Ganz gewiss! Und doch, müsst ihr euch nicht alle über dem Kind, das euch geboren ist, versöhnen?

Bis dahin gilt es, der Verbitterung der Frau mit Liebe zu begegnen

Bis es aber so weit ist, begegne ihrer Ablehnung mit Annahme, ihrem Hass mit Liebe, ihrer Verbitterung mit Erweichung; begegne ihr stets freundlich, freundschaftlich, ohne jede Feindseligkeit in deinem Herzen, als ein solcher, der alles erkannt hat. Grüße sie mit dem Gruß »Ich sehe dich!« und entlasse sie mit dem Gruß »Ich sehe dich!«, und du wirst ihr feurige Kohlen auf Herz, Haupt und Gewissen legen.