II.IX Gut und schlecht, Niederlage und Sieg

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,169

Im Kampf ist der Sieg beschlossen

Auf alle Gläubigen legt Gott den Namen »Israel«: »Gotteskämpfer«

31. Und weiter sprach der Herr zu mir: „Wenn du dein eigenes Gesetz des Handelns betrachtest, solltest du nicht erzittern. Denn wiewohl das Gesetz von Tun und Ergehen, das Karma, für dich gilt wie für alle, so ist es doch verschlungen in die Gnade, in Meinen Sieg für alle. Dennoch musst du dich diesem Gesetz stellen. Siehe, Ich habe den Namen »Israel« auf dich gelegt, wie auf alle, die Mir angehören: »Streiter Gottes«, »Gottes-Kämpfer«, »Krieger des Lichts«.

In diesem Äon sind alle zum Streit gegen das Böse berufen, wodurch sie zu Persönlichkeiten für die Ewigkeit reifen

Und du musst erkennen und anerkennen, dass ihr alle in diesem Äon in den Kampf geworfen seid, in die Herausforderung, dem Bösen um euch und in euch standhaft (zu trotzen und) zu widerstehen und das Böse um euch und in euch zu überwinden durch die Bindung an die Wahrheit und Gerechtigkeit, in Meiner Gnade an Mich; denn nur so könnt ihr reifen zu Persönlichkeiten für die Ewigkeit. Darum: Es gibt kein höheres Gut für Meinen Israeliten als die gerechte Schlacht, die »Satya ›P‹raha«, (/das Ringen um die Erkenntnis des wahren eigenen Selbst und des wahren Seins Gottes) den Kampf um die Wahrheit und Gerechtigkeit, (das Ringen um die Erkenntnis von euch selbst wie von Gott).

Ermutigung durch vorbildliche Gotteskrieger: David, Elisa und Petrus

32. Wenn sich ihnen eine solche Schlacht von selbst anbietet wie das offene Tor zum Himmel, sind die wahren Israeliten, Meine Gottes-Kämpfer, glücklich!

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,170

33. Wenn du aber diesen Kampf für das Recht nicht wagst, hast du deine Pflicht, die Mannestugend und deinen Ruhm preisgegeben. Mit (wahrer, folgenschwerer) Sünde hast du dich dann beladen: mit der Sünde nämlich mangelnden Glaubens und Vertrauens, mit der Sünde der Verzagtheit, die (aufgibt und) nicht (mehr) auf Mich hofft.

Du hast nicht gedacht an David, der zu klein und zu schwach war, um allein eine Rüstung zu tragen; aber sein Herz war voll Tapferkeit: Und Ich gab ihm den Sieg über jenen Giganten, jenen Troll, den Nephilim, den Riesen und Titanen Goliath, vor dessen Wuchs sich jeder wie eine Heuschrecke vorkam; Ich gab ihm den Sieg mit nur EINEM Stein, der Ich bin, der auch das höchste einschüchternde Trugbild, das sich wie eine Festung bis zum Himmel gegen die Wahrheit erhebt, zum Einsturz zu bringen vermag.

Und sein Bekenntnis zu Mir, es rettete ihn. Denn wie sprach er zu jenem großwüchsigem, kleinköpfigen Troll: »Du trittst gegen mich an mit Schwert, Lanze und Krummschwert. Ich aber komme zur dir (allein) im Namen des »Jahwe Zebaoth«, des »Herrn aller Heerscharen«, die alle mit mir sind, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. Darum wird der Herr dich in meine Hand ausliefern und ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abhauen, wenn du auch größer und stattlicher, stärker und kräftiger bist als ich. Denn was brauche ich Rüstung, Speer oder Schwert? Denn des Herrn ist die Schlacht: Er wird euch gewiss alle in unsere Hand geben.«

Und du hast auch nicht gedacht an Elisa, der seinem Jünger »Gehasi«, jenem »Glotz-Äugigen«, die Wahrheit kundtat und die Augen öffnete, als ein Heer gegen sie herauf schritt, um sie gefangen zu nehmen, indem er bekannte und sprach: »Sei standhaft und unerschrocken! Fürchte dich nicht! Denn zahlreicher sind die, die mit uns sind, als die, welche gegen uns anstürmen.« Und indem er so zu seinem Schüler sprach, zeigte er ihm und ließ ihn sehen das unsichtbare Heer lichter Engel, auf lodernden Pferden und feurigen Kriegswagen, eine gewaltige Schlachtordnung, die hinter ihnen stand und die Anhöhen bedeckte, von einem bis zum anderen Ende des Horizonts.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,171

So halte fest am Glauben: Wenn dir jemand mit einem Maschinengewehr gegenübersteht: Hinter dir steht ein Panzer mit einem mächtigen Kanonenrohr. Und du wirst sie vernichten mit nur EINEM Wort – mit Meinem Namen, der alle Namen verschlingt. Siehe, DAS ist der Stein, den Ich in deine Schleuder gelegt habe, DAS sind die unerschöpflichen Pfeile, welche Ich in deinen Köcher getan habe, DAS ist das unsichtbare Schild und das Schwert, mit welchem Ich dich ausgerüstet habe, das dir nicht zu schwer ist, das jeder, der sich von Mir in den Kampf werfen lässt, zu tragen vermag.

Darum nehme dir fest vor, nicht darüber zu grübeln, was du den Widersachern der Wahrheit und Gerechtigkeit entgegnen sollst. Denn nicht durch Heer und Macht, durch Aufbietung EURER Kräfte und durch ausgeklügelte Pläne (und gedeichselte Worte, Überredungskünste) soll es geschehen, sondern durch Meinen Geist, der in und mit dir ist. Und der in euch ist, der ist stärker als der, welcher in der Welt ist. Darum werde Ich selbst Meine Worte der Wahrheit und Klarheit auf deine Lippen legen, (- schlicht, einfältig, und doch gewaltig! – ) und dich mit enthüllender, überführender Weisheit ausstatten, mit einer alles (Sehnen) aufdeckenden prophetischen Rede, welcher deine Widersacher nichts entgegensetzten können; (so wird ihnen ihr EIGENES Herz brennen!) Mein Wort wird sie alle überwinden.

Und siehe, auch wenn du fällst, so verzage nicht: Mein Gerechter fällt sieben mal siebzig Mal, aber Meine Gnade richtet ihn immer wieder auf. Nicht DAS unterscheidet Sieger von Verlierern, dass jene standhaft stehen bleiben, während diese fallen; sondern der Sieger strauchelt und fällt in den Wirren der Schlacht ebenso wie der Verlierer; der Sieger aber steht immer wieder auf, denn er weiß und sagt sich, was Mein Geist ihm sagt: »Die Schlacht ist bereits gewonnen, das Feldzeichen der alles überwindenden Liebe hoch aufgerichtet auf Golgatha; und niemand kann es stürzen.«

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,172

Und wenn du auf dieses Feldzeichen blickst, können dir jene Serafim, jene feurigen Schlangen, jene bösen Gedanken, dass alles Ringen sinnlos, aussichtslos und vergebens wäre, die sich wie Würmer in dein Fleisch winden wollen, nicht mehr in dich hinein bohren, um dich zu lähmen.

Siehe, der Blick auf Mich hat auch Meinen Zweifler Simon wieder aus den Fluten entrissen, welche ihn in sich hinunter ziehen wollten, als er sich – nach seinem guten Anfang, das Glaubenswagnis des Schrittes ins Ungewisse einzugehen, – über den Bootsrand des Vertrauten hinaus – (als er sich) von den wogenden Wellen und Brechern, die auf ihn zustürmten, in Zweifel und Verzagen stürzen ließ:

Schau nicht auf die Wellen, auf den Sturm die Nacht!
Halt den Blick auf Mich, der Ich über dir halt ́ Wacht!

Blicke auf Mich, dann kannst auch du über die Wasser gehen! Sieh ́ doch, was aus dem kleinen, schwachen, verängstigen, irritierten, verunsicherten, zweifelnden, erbärmlichen Verleumder Simon noch für ein großer, starker, furchtloser, sicherer, gefestigter, unerschütterlicher, todesmutiger Bekenner geworden ist! – ein wahrer »Petrus«! – ein »Fels«! – kraftvoll genug, um auf ihn, seiner Stärkung der Geschwister – gleichsam wie auf Mir – Meine ganze Gemeinde zu bauen! – (sicher und standhaft,) … selbst bis ins Martyrium hinein! Auch dich will Ich herausführen aus deiner Erbärmlichkeit hinein in Todesmut und Stärke!

Da Christus bereits den universalen Sieg errungen hat, kann letztendlich keiner verlieren; jedoch gibt allein das Vertrauen darauf Anteil an Christi Sieg

Wie oft du auch strauchelst, wie tief du auch sinkst und fällst, wie übermächtig der Feind sich auch über dir aufbäumt, wie aussichtslos deine Schlacht auch erscheinen mag: Du kannst nicht verlieren! Du kannst nicht verlieren! Alle Niederlagen sind bereits verschlungen in den Sieg!

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,173

Wenn du daran aber zweifelst, dich von Zweifeln und dem Gefühl der Aussichtslosigkeit und Sinnlosigkeit allen Ringens und Kämpfens übermannen lässt, wirst du an Meinem Sieg keinen Anteil haben. Dann hast du dich dem Feind schon ergeben, der dich mit Lügen umgarnt und mit dem gefangen nehmen will, was nicht wahr ist. Darum stehe auf und erliege ihm nicht! Und wenn du ihm auch erliegst, so wird er doch am Ende überwunden, und seine Lüge überführt.

Denn ihr mögt versagen in der »Satya ›P‹raha«, so doch nicht Ich. Denn niemand ist Mir gleich unter den Göttern, niemand ist Mir gleich, der so mächtig, heilig, schrecklich, löblich und wundertätig ist. Und jeder hat in Mir seinen Meister gefunden. Ich bin der große Kriegsheld des wahren »Heiligen Krieges«, des wahrhaftigen »Dschi Hads« der »Satya ›P‹raha«!

Wer aber dem Kampf ausweicht, nicht kämpfen will, der hat schon verloren. Siehe, wenn du nicht wieder aufstehst, und jene obsiegen lässt, die dich und Mich verlästern, dann ist dein ganzes Leben dahin: Denn wenn du ihrer Lüge erliegst, welche Hoffnung hast du dann noch? 34. Überdies werden die Menschen von deiner unauslöschlichen Schande erzählen. Aber für einen Mann von edlen Rang (einem priesterlichen Prinzen, was du bist in Mir) ist Unehre schlimmer als der Tod. 35. Die Starken werden meinen, du seist aus Furcht vor der Schlacht ausgewichen, wie es (dann) ja auch ist. Darum gib dich und deinen Kampf nicht auf, wie viele dich auch aufgegeben haben mögen! Ich gebe dich bestimmt nie auf! 36. Denn sonst: Viele unziemliche Worte (verhöhnender Verlästerung) werden von deinen Feinden geredet werden, mit denen sie deine Stärke – die du wohl in Mir HAST – verleumden.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,174

Sich entwurzelt glauben? Denen glauben, die weder an dich noch an Mich glauben? Gibt es größeren Kummer als diesen? 37. Wenn du aber den guten Kampf der »Satya ›P‹raha« kämpfst, festhaltend an der Wahrheit, die dich fest hält: Wirst du auch erschlagen, so wirst du selbst in deiner scheinbaren Niederlage einen jeden schlagen, der dich erschlagen will, und alles, was dich zu erschlagen droht. Wenn du standhältst in der Heiligen Schlacht der »Satya ›P‹raha« und nicht wankst, sondern beharrlich kämpfst bis ans Ende, wirst du den Himmel gewinnen (der auch dir – wie allen! – schon so lange offen steht!)

So halte fest, was du schon sicher hast, damit dir niemand deinen Siegeskranz raube, den Ich schon lange über deinem Haupt halte! Bist du aber siegreich, wirst du die ganze Erde gewinnen und sie als deinen wie Meinen Ruhm genießen.

Und du wirst siegreich sein, denn siehe, Ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, die niemand zuschließen kann! Darum steh auf, o »Christus«, Sohn des Christus, (- vollauf »Gesalbter« in und mit Mir! -) Mein überschwänglich gesegneter und SIEBEN-fach Gesalbter, aus den Geistern ALLER Religionen, zum Kampf entschlossen! Siehe, auf dir ruhen (Meine sieben Geister): der Geist, die Ruach des »JHWH« aller »Zebaoth« – die Ruach der »Sophia«, der »Sapientia«, der »Achamoth«, Meiner Christus-)»Weisheit« – der Geist der Einsicht und des tiefgründigen Verstehens, der nicht nach Vordergründigkeiten und Äußerlichkeiten beurteilt, sondern in der Freimut des Geistes den wahren Geist in allem ergründet, – der Geist des Rates (eines »Gamaliel«, der erkennt: »Gott hat allüberall nur Gutes getan«,) – der Geist der Kraft und unerschöpflichen Stärke der Freude im Herrn, – die Ruach der »Gnosis«, der tiefen erlösenden »Erkenntnis« – und die Ruach vollendeter Furchtlosigkeit in der rechten Furcht des HERRN, die aus tiefen Respekt vor Ihm (und Seiner Stärke) keine Furcht mehr wagt.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,175

Das Wissen um die Sinnhaftigkeit von allem befreit von Verhaftung

Schicksalsergebenheit in der Einfalt vorbehaltlosen Vertrauens setzt von irdischen Bindungen frei

38. Lass Kummer und Glück, Verlust und Gewinn, Sieg und Niederlage gleich viel für deine Seele sein und stürze dich in die Schlacht! Denn nicht der Sieg ist das Entscheidende, sondern, dass du auf der (rechten) Seite des Sieger kämpfst. Und Mein Sieg (- für ALLE! -), er ist schon lange errungen! (Überhaupt nur) BEGRÜNDET ist ALLES in ihm! Wenn du so im Vertrauen auf MICH kämpft, wie oft du auch strauchelst, überwunden wirst und fällst: So wirst du keine Sünde auf dich laden. (Denn Ich decke alle Übertretungen zu.) 39. Diese Einsicht wird dir durch die Enthüllungen Meiner Erleuchtung vermittelt.

Vernimm nun dasselbe (auch) im »YOGA« – in Meinem »JOCH« mit seinen Lektionen, das Ich dir – wie allen! – auferlege! – … dem Schicksal, dem du – wie keiner! – nicht entrinnen kannst: Lass es deinen Lehrmeister sein in der Schulung und Einübung von Glaube, Hoffnung und Liebe – von Glauben, der nicht zuschanden werden lässt, gegründet in der Hoffnung, die hofft, wo nichts mehr zu hoffen ist, wo man nichts sieht, fund(ament)iert in der Liebe, die auf ALLES vertraut und auf ALLES hofft und darum gelassen ist in allem, und (die) alles ausharrend erduldet, denn IHR (der LIEBE) Glaube, IHR Vertrauen, IHRE Hoffnung ist grenzenlos und unerschütterlich – (kühn hinaus-träumend) ursprünglich, ungetrübt, unverdorben in ihrer kindlichen Unschuld, weil sie nichts kennt und weiß als Meine (un-endliche) Liebe. Denn wenn du durch diese Einsicht im Yoga, in diesem Meinem dann LEICHTEN Joch, gegründet und befestigt bist, o Jünger, Schüler, wirst du die Fesseln deiner Taten abschütteln, die dich anketten an die Schlingen endlos leidvoller Wiedergeburt.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,176

40. Auf diesem Pfad des vollendeten Vertrauens auf Mich ist keine Mühe verloren, kein Hindernis kann sich gegen dein Vorankommen (mehr) durchsetzen. Selbst (schon nur) ein wenig von diesem Durchblicken und Überführtsein der WAHREN Gegebenheiten befreit dich von der großen Furcht, welche die Uneinsichtigen, die nichts erkennen als ihre vordergründige Verletzlichkeit und scheinbare Sterblichkeit, so sehr bedrängt (und in allem gefangen hält). 41. Die fest im Selbst, dem Kern jeden Seins, das in Meinem allumfassenden Sein ver-ankert ist, gegründete und entschlossene (weil In Mir gekreuzigte) Vernunft, diese Einsicht ist kindlich »ein-fältig« und gerad-linig, wie die Linie eines Blattes, das nur »EIN MAL gefaltet« ist, o Freude der Verständigen. Diese gerade Linie hat einen klaren Ursprung und ein klares Ziel; klar und gerade ist ihr Verlauf und ihr Weg. Darum auch habe Ich zu euch gesagt: Werdet ein-fältig – (wie die) Kinder!

Die Fehlgeleiteten jedoch, die sich den umfangreichen wie ausgrenzenden Lehren einer Werk- und Dogmen-Gerechtigkeit ergeben, bleiben in der unseligen Verhaftung des »Ich« und des Karma

Aber viel-verzweigt und mannigfaltig ist die Vernunft der Unentschlossenen, die keine wahre Einsicht haben. 42.-43. Es ist eine blumige Rede, die jene verlauten lassen, die keine klare Urteilskraft haben; wiewohl sie ständig urteilen und in »gut« und »böse« einteilen, alles nach ihren menschlichen Maßstäben und kleinlichen Kategorien einordnen: – Ihr – dem Anschein nach! – geheiligtes Auftreten ist beeindruckend, ihre Lehre betörend und verführerisch und ihr Ansehen ist bei den Unerleuchteten groß; doch es ist eine blumige Rede, die jene ertönen lassen, die der Lehre ihrer geheiligten Schriften hündisch ergeben sind und davon überzeugt sind, dass es nichts darüber hinaus gibt:

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,177

Seelen starrsinniger, verstockter Begehrlichkeit (sind sie), in Wahrheit noch immer nach dem Paradies SUCHENDE, wiewohl sie sich als solche betrachten, die gefunden haben! Blinde, wiewohl (/weil) sie sich für sehend wähnen! Ihre Lehre bringt die Früchte der Werke der Geburt – das heißt: sie sind noch dem unbarmherzigen Karma unterworfen, an die Kette der Wiedergeburt, je nach ihren Werken, versklavt; und ihre Lehre ist vielgestaltig (und doch aus-schließend), verlangt BESONDERE Riten und ist letztendlich doch immer nur auf (das EIGENE Seelenheil, auf Eigen-Nutz, auf) Genuss gerichtet und auf Macht (- selbst sogar über Mich! -) als ihr Ziel.

Auch wenn ihr Augenmerk auf ein jenseitiges Seelenheil gerichtet sein mag, so versuchen sie es doch allein zu erlangen durch ihr Tun (oder ihre heils-verbindlichen Glaubens-Satzungen); und sie legen (so) sich (selbst) wie den Ihren unerträgliche Lasten auf, um (dadurch) ihr Seelenheil zu erringen, und merken bei all den Entbehrungen, die sie (dadurch) auf sich nehmen, nicht, dass sie bei allem doch nur geleitet sind von dem verhaftenden Verlangen nach Lohn, Gewinn und Genuss: so sind und bleiben sie ihrem unheilvollen Karma ergeben. Andere versuchen, durch ihre (spirituellen) Übungen (- oder besser: religiösen Strebsamkeiten! -) über sich oder andere (- selbst über Mich! -) Macht und Einfluss zu gewinnen. Bei allem aber wollen sie doch nur SELBST herrschen, statt sich MIR zu ergeben, um sich mit allen von MIR (als dem allen ALLEIN Dienenden) beherrschen zu lassen.

Höre! Nur wer (sich WIRKLICH – auch GEISLTICH! -) aufgibt, kann Meine Freiheit erlangen! Sie liegt nicht in Lehren, Riten oder geistlichen Wachstumserfolgen, sondern allein in der befreienden Erkenntnis des absoluten Ausgeliefertseins an Mich – und dass DIES ALLEIN euer Heil ist!

44. Die (noch un-durchkreuzte) Vernunft derer aber, die durch deren blumige Rede fehlgeleitet werden und sich an Genuss und Macht klammern, ist nicht fest im Selbst gegründet, das in Mir ver-ankert ist. 45. Sie werden von den Kräften geleitet, welche in diesem Äon den Kosmos beherrschen: denen des unerbittlichen Gesetzes, der Thora und des Karma. Du aber werde frei (ge-löst – ER-löst! -) von diesen Seinsbestimmungen, die dich lange genug geknechtet haben:

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,178

Sei ohne Gegenstätze, immer fest im wahren Sein gegründet, für das es weder »gut« noch »böse« gibt, – denn in Ihm wird und ist schon alles gut; – in diesem Wissen werde frei von Erwerben- und Habenwollen, (das letztendlich gegründet ist in dem endlosen Bangen, sich in jeder Hinsicht absichern zu müssen,) hast du doch schon alles in Mir, wenn Ich denn dich habe und du »Mein« bist wie Ich »dein«, werde so frei, fest im Besitz des »Selbst«, das von Mir besessen ist.

46. So viel Nutzen, wie in einer Quelle liegt, um die herum das Wasser in Fluten strömt, so viel Nutzen liegt in allen Lehren für den wahren Brahmanen, der in Mir, dem Brahman, dem Urgrund allen Seins, gegründet, und der zur wahren Erkenntnis allen Seins gelangt ist: Er bedarf keiner bestimmten, besonderen (Glaubens- oder Tugend-)Lehre mehr; denn er findet Mich, seinen Lehrmeister, in allem und trägt das Reich Gottes inwendig in sich in dem Zeugnis Meiner allen geltenden Liebe in seinem (un-belehrbar ein-fältigen Kinder-)Herzen – (als einem unerschöpflichen Quell, durch welchen er auch in allergrößtem Mangel völliges Genüge und alles im Überfluss in Mir in sich selbst findet und hat).

Der Erleuchtete erfreut sich an der Einheit mit Gott in seinem Wirken und überlässt die Früchte seines Wirkens Gott; der Blick weg vom Ertrag eigener Taten setzt frei

47. Du hast ein Recht auf das Handeln, – und betrachte es als ein Recht und als eine Glückseligkeit, nicht als leidige Pflicht! – Du hast aber nur ein Recht auf das Handeln an sich, niemals auf dessen Früchte. Denn MEIN sind die Früchte, denn ICH bin es, der Wollen und Vollbringen in dir wirkt. Darum handle nicht um irgendwelcher Früchte willen, sondern um der Glückseligkeit willen, die im Handeln liegt, das in (vertrauens-seliger) Einheit mit Meinem Wirken vollzogen wird. Lass nicht die Früchte zum Beweggrund deines Wirkens werden! Denn damit verdirbst du Wirken wie Frucht! (Denn dann geschieht es wieder aus DIR – AUSSERHALB von Mir!)

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,179

Siehe, wer Hand an den Pflug anlegt und sieht zurück, (Ausschau haltend) nach dem Erfolg seines Pflügens, der zieht krumme Furchen; wer aber den Blick nach vorn gerichtet hält, im Wissen, dass sein Ziehen nicht fruchtlos bleiben KANN, DESSEN Furchen werden gerade.

Auch der Sämann: Er sät und geht davon; denn er weiß um die Kraft, die in seinem Samen liegt; und wenn er wieder kommt, ist der Same aufgegangen. Wenn er aber den Samen ständig ausgrübe, um sein Aufgehen in Augenschein zu nehmen, so würde er ihm verderben. Oder auch, wenn er sich durch seinen Acker quälte und an jedem zarten Pflänzlein zöge, in der irrigen Ansicht, ihm so beim Wachstum helfen zu müssen: Davon bekäme er nur einen krummen Rücken, und all sein Mühen wäre vergeblich; denn so entwurzelt er nur Meine zarten Pflänzlein, die ihre Zeit zur Entfaltung brauchen – und seine beredte Geduld (mit ihnen).

Siehe, den Seinen schenkt ́s der Herr IM SCHLAF! Denn er hat ihnen SAAT gegeben, nicht SAND, Keime des Lebens zum Leben, nicht des Todes zum Tod. So auch du: Vertraue auf Meine Kraft, die in allem Wirken liegt. Glaube an den Erfolg Meiner Werke, in die auch deine Werke inbegriffen sind; das macht dich frei von aller Werk-Gerechtigkeit und macht doch zugleich allein deine Werke (ge)recht. Denn du vollziehst sie im Glauben nicht an die Wirkung DEINER Taten, sondern an die Wirkung MEINER Taten IN deinen Taten.

Und sei nicht der Untätigkeit verhaftet! – … allein in solcher Untätigkeit, welche tätig ist in Mir: Denn wer in Mir ruht, in dessen Ruhe ist auch alles Nicht-Erledigte bereits getan. 48. Fest gegründet in einem solchen Yoga vollbringe deine Taten als einer, der jegliche Haftung aufgegeben hat, weil er endlich verhaftet und zugleich befreit ist in Mir, der gleichmütig ist hinsichtlich Misslingen und Erfolg! Denn Ausgeglichenheit ist der Sinn und das Ziel, das Zeichen Meines Yogas.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,180

49. Taten sind von weit minderem Wert als der Yoga der Ein-Sicht, o Ein-Sichtiger. Suche darum deine Zuflucht im (Hinein-)Sehen und Verstehen! Arme und erbärmliche Seelen sind jene, welche die Frucht ihrer Werke zum Ziel ihrer Gedanken und Taten machen. Glaube Mir, sie sind und bleiben Sklaven, wie heldenhaft, heilig und fromm ihre Taten sich auch immer anmuten mögen.

Siehe, allein der handelt wahrhaft gut, der gut handelt, obwohl er weiß, dass es keinen Unterschied macht und einerlei ist, ob er gut oder schlecht handelt; denn er handelt gut aus Gefallen an dem Guten – DER ist erleuchtet. Wer aber gut handelt, weil er sich für sich oder andere etwas davon verspricht, der handelt schlecht, auch wenn er gut handelt, denn er handelt so nicht aus Gefallen an dem Guten, und um der Glückseligkeit willen, die im Gut-Handeln liegt, sondern aus Streben nach Gewinn, was wiederum begründet ist in mangelndem Glauben und Vertrauen in die All-Macht Meiner Liebe – desjenigen, der zweifelt, für sich selbst, wie für die, um die er besorgt ist.

Für den Erleuchteten gibt es nichts Böses in der Welt, weil er erkannt hat, dass Christus auch das Böse in Seinen Dienst stellt, um Gutes daraus werden zu lassen

Derjenige, der durch die Einsicht in das Eins-Sein von allem SELBST das Eins-Sein erlangt hat (und in ihm aufgegangen ist), weist schon hier in dieser Welt der Gegensätze beides, »gut« oder »schlecht« in Bezug auf Handeln und Erleiden, von sich. Für ihn gibt es kein »gut« oder »schlecht« mehr, denn er erkennt in allem allein die allwirksame göttliche Kraft – selbst in dem, das Böses will, weil selbst auch dies nur Gutes schafft. Und das tröstet und ermutigt seine Seele, dass der Herr nur Gutes (aus allem – selbst aus seinem Handeln -) hervorzubringen vermag, selbst wenn er – noch nicht in Allem zum Guten fähig – Böses und Verkehrtes tut.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,181

In dieser Hoffnung sündigt er tapfer; und sein Glaube rechtfertigt ihn, so dass er nicht sündigt, selbst (gerade) wenn er (im Vertrauen auf Meine Gnade tapfer) sündigt. Ich weiß wohl: Jetzt entsetzt es dich, dass auch selbst die äußerste Finsternis Licht sein soll bei Mir, und selbst die vorsätzliche Wahl der Finsternis, der Rückzug ins dunkelste Dunkel, Mein Licht, das alles ausleuchten wird, doch nicht aufhalten kann. Und du wirst widersprechen: „Wenn dies verkündigt und gelehrt wird, werden dann nicht viele aufstehen und sagen: »Lasset uns Böses tun, auf das Gutes daraus werde!«, »Lasst uns in der Sünde verharren, auf dass die Gnade überströme!«, »Lasst uns nur sündigen, weil wir doch alle nicht unter dem Gesetz, sondern (letztendlich alle doch nur) unter der Gnade sind!« und: »Heben wir das Gesetz auf durch den Glauben!« »Denn: Wie könnte Er uns noch beschuldigen, sind wir ja doch alle Seinem (über alles erhabenen) Ratschluss unterworfen, (von IHM SELBST) unter der Sünde des Unglaubens gefangen, auf dass Er sich (unser) aller erbarme(n kann)!« -???!“

Gerade das Wort von der Gnade bringt richtendes Gericht

Und tatsächlich wird dein Wort, die Botschaft, die Ich dir gegeben habe, die Verstocktheit so mancher Verstockter, für die es keine Umkehr mehr gibt, (sogar) noch (fördern und) verstärken, dass sie in ihrer Verderbtheit dein Wort sich (zu noch größerem Verderben) zudrehen und damit ihre Gewissen beschwichtigen, indem sie sagen: »Was kann uns (dann) noch (hemmen oder) hindern? (- passieren?!) Es gibt ja doch keine (ewige) Verdammnis und kein Gericht!« So werden sie mit eben dem Wort, dass es kein Gericht geben wird, Meinem Gericht zugeführt.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,182

Denn dieses Wort wird aller Herzen Gesinnung offenbar machen und die Guten besser, die Schlechten aber noch schlechter machen, so dass die Bösen das Maß ihrer Sünden noch voll machen und eine satanische Bestialität an den Tag legen werden, welche in dem ganzen, seinem Ende zulaufenden Äon seinesgleichen sucht.

Indem du aber so die Verstocktheit der Verstockten noch verstärkst, führst du sie ihrem Gericht zu und ihrer Verdammnis. Weil letztere aber auch deren Heil in sich verbirgt, beschleunigst du damit (doch zugleich) auch ihre Zuführung zur Errettung.

So muss dein Wort den Toten zum Trank des Todes werden, den Lebenden aber zum Trank des Lebens und zur Genesung. So wird die selbe Sonne, die das Wachs weich macht, verhärten den Ton.

Auch alles Gericht dient der Zurechtweisung der Gnade

Doch Ich frage dich: Würden jene, die so verkehrt denken und handeln, (dass selbst Meine Gnade sie nicht zur Umkehr leitet,) denn anders handeln, wenn ihnen Gericht gepredigt würde? Ich sage dir: Auch nicht einer! Darum ist deren Gericht und Verdammnis ganz recht! Und wer den Herrn Jesus nicht lieb hat, der IST verflucht und ERFÄHRT schon sein Gericht in seinem verharrenden Unglauben (SELBST): Denn sein Leben ist ohne Sinn, Hoffnung und (ohne) jeden Glanz.

Denn so wahr Ich errette und alle Sünden vergebe, die je begangen wurden noch je begangen werden, so werde Ich doch nicht EINE Sünde UN-heimgesucht lassen, – dass alle Übeltäter nicht für ihre Vergehungen bezahlen müssten auf Heller und Pfennig – (selbst für jedes tod-wirkende Wort!) durch das Gesetz der Thora und des Karma nach dem Gesetz des Fleisches zum Vergehen des Fleisches, auf dass sie hernach gerettet werden können durch Meinen Geist, wenn Mein Tag (nach ihrer Läuterung – doch wie durch ́s Feuer hindurch! -) für sie gekommen ist.

So gilt denn allen alles: Verderben nach dem Gesetz zur Errettung durch Meine Gnade. Sie aber kann erst von dem wahrgenommen werden, der sich gänzlich unter Meinem Verdammungsgericht und vollends verloren erfährt, wo und wie auch immer.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,183

Was also sinnst du auf Gericht und Verdammung? Weißt (- WILST -) du nicht, dass euch alle allein Meine Gnade rettet? Und weißt du nicht, dass allein Meine Güte, sobald sie denn erkannt werden kann, zur Umkehr leitet? Was also willst du Gericht (haben und) predigen? Jene, welche noch unter dem Gericht des Unglaubens sind, hören es nicht. Welche aber unter Meinem Gericht zerbrechen, weil sie das Vollmaß ihres Unglaubens an sich (selbst) erfahren (haben), brauchen jene Predigt nicht mehr, sondern den Zuspruch der Gnade! Welche aber unter der Gnade sind, die sind nicht mehr unter dem Gesetz, nicht mehr unter Thora, Karma und Gericht (sondern erfahren dies alles nun als heilsame Erziehung zum Heil).

Was also willst du Gericht predigen? Darum gibt es nur EIN Evangelium, das ewige un-verlierbare Evangelium in seiner Reinform, die ungetrübte Frohe Botschaft Meiner Liebe und Gnade für ausnahmslos ALLE, wie es auch nur EINEN Christus gibt: NICHT den Gesetzgeber und Richter (ALLEIN), sondern (vornehmlich) DEN: aller Welt Heiland und Retter! Und dies Evangelium ist nicht »Ja« UND »Nein«, nicht »Gnade« UND »Gericht«, nicht »Evangelium« UND »Gesetz«, nicht »Froh-Botschaft« UND »Droh-Botschaft«, sondern reine »Froh-Botschaft« ALLEIN – allein das »Ja« der un-verlierbaren Gnade für alle in allem. Denn Ich bin auf alles das »Ja« und das »Amen«; – sonst wäre (überhaupt erst gar) nichts, was ist. – Was aber immer geschieht, unterliegt Meinem Gnadenbeschluss und Liebes- (/Lebens-)Willen.

So mag es dich jetzt entsetzen, wenn Ich dir sage, dass es für den Erleuchteten weder »gut« noch »böse« in dieser Welt gibt. Wenn du aber dies Mein Wort bis zu seinem Ende empfangen hast, wirst du ́s begreifen.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,184

Die Einsicht in die allwirksame Gnade befreit von jedem Verdienstgedanken und jeder Verhaftung, sowie aus der Angst vor Strafe und Verdammungsgericht

51. Die Weisen, die ihre Einsicht und ihren Willen mit dem Göttlichen geeint haben, (und darin befriedet, gestillt worden sind), verzichten auf die Frucht, die das Wirken ihnen einbringt. Sie erwarten weder Lohn noch Strafe, (sondern Liebe und Gnade) und nehmen Ertüchtigung wie Zurechtweisung an, erkennen sie doch in ALLEM die göttliche Gnade die sie in ihrem Herzen immerfort singen und spielen lässt in charismatischen Hymnen – (wie jenem, welcher euch, den »Wahrhaftigen«, von Mir gegeben ist:

„Wechselnde Pfade, Schatten und Licht,
alles ist Gnade! Fürchte dich nicht!

Denn alles Leid, – … denn ALLES LEID! –
… steht im Dienst, – … steht IM DIENST! .
der künftigen, der wunderbaren Herrlichkeit!“)

So befreit von jedem Verdienstgedanken, von jedem (noch nötigen) Streben nach (Selbst-Behauptung, Selbst-Erhaltung und) Gewinn, und von dem (daraus resultierenden) Gesetz, dem Karma und der Thora, und damit von jeder Ich-Verhaftung, von den Fesseln der Wieder-Geburt, erlangen sie den Zustand JENSEITS des Elends – den Zustand der Glückseligkeit in Mir – selbst noch MITTEN im Elend!

52. Wenn deine Einsicht aber den Wirbel der Täuschung überschreitet, erregt dich auch (selbst DAS) nicht mehr, was du schon aus den heiligen Schriften hörtest oder was du aus den heiligen Schriften noch zu hören bekommst: Dich verstört keine Strafandrohnung mehr, noch die Ankündigung irgend eines Verdammungsgerichtes. Denn du weißt: Dies sind fleischliche Worte, gesprochen allein in das Fleisch, auf dass das Fleisch an seiner Fleischlichkeit vergehe. Der Geist aber kann weder verdammen noch verdammt werden; denn Er ist in sich nicht entzweit noch in dem Entzweier, sondern Er ist in sich eins.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,185

53. Wenn deine Einsicht, die zunächst durch die Buchstaben der heiligen Schriften, welche tödlich für das Fleisch sind und ihm den Tod bringen, verwirrt worden ist, und dann schließlich – irgendwann überführt und geläutert – unbeweglich in der Enthüllung des Geistes steht, der deinen Geist lebendig macht und über dein Fleisch erhebt, so dass du aus Angst und Gericht bist hinweg genommen – inmitten von allem Leid! – wirst du den Yoga (Meiner Schau) erlangen und du wirst in ALLEM Mein Joch zu deiner Schulung und den Weg zum Heil, den Ich dir beständig eröffne in ALLEM, erkennen – … und (dir selbst zu-)singen:

„Wechselnde Pfade, Schatten und Licht,
alles ist Gnade! Fürchte dich nicht!
Denn alles Leid,
– … denn ALLES LEID! –
… steht im Dienst,
– … steht IM DIENST! .
der künftigen, der wunderbaren Herrlichkeit!“)

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,186

Kennzeichen von gegebener und fehlender Erleuchtung

Ausgeglichenheit und Überwindung von Ich-Haftigkeit als Zeichen des vollendeten Yogins

54: Da fragte ich: „Was ist das Kennzeichen eines Yogins, der fest im Yoga gegründet ist, eines von der »Satya›P‹raha« erleuchteten Menschen, dessen Einsicht fest in der Wahrheit verankert ist? Wie spricht, wie sitzt, wie handelt der Weise, dessen Verstehen sicheren Grund gefunden hat?“

55. Der Erhabene sprach: „Wenn ein Mensch, o strebsamer Schüler, aus seinem Bewusstsein alles ich-hafte Verlangen ausgemerzt (hat, weil er) im Selbst durch das Selbst (in Mir, MEINEM Selbst) sein volles Genüge gefunden hat, dann sagt man von ihm: er ist in seiner Ein-Sicht fest gegründet. 56. DER, dessen Bewusstsein unerschüttert bleibt inmitten von Leid wie Freuden, ist frei geworden von (jedwedem rein ich-bezogenen) Verlangen. Neigung, Furcht und Zorn sind aus ihm gewichen. Er ist der Weise, dessen Verstehen auf sicherem Grund ruht. 57. Wer in allen Dingen frei von Gemütsbewegung bleibt, ob nun dies Gute oder jenes Übel ihn betrifft, und weder hasst noch frohlockt, – dessen Einsicht ruht auf dem starken Fundament der Weisheit, die ICH BIN.“

Enthaltsamkeit und Askese, Beten und Fasten, ist dem Voranschreiten in der Gottes-Vereinigung dienlich, wie sie aber auch nur aus dieser natürlich erwachsen kann und muss

58. Ich fragte „Wie erlange ich dies? Denn so möchte ich werden. Was ist der Weg dahin?“ Er sprach: „ICH bin der Weg dahin, und wer in MIR ist, IST auf diesem Weg der unaufhörlichen Bewegung wie beständigen Ruhe.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,187

Wer den Weg von den Objekten der Sinne, die dem Anschein nach anziehend oder abstoßend WIRKEN, zurück zieht, so wie eine Schildkröte ihre Glieder in ihren Panzer einzieht, indem er sich Mein All-Sein in allem vergegenwärtigt, und seine Einsicht so einsenkt in Mich, um Mich wahrzunehmen in allem, wer so immerfort und in allem Zuflucht nimmt in Mir – dessen Einsicht ruht auf dem starken Fundament in der Weisheit.“

59. Ich fragte: „Wie, o Yogin, Meister des Yogas, kann ich mich darin üben? Wie befreie ich meine Sinne von der Verhaftung an ihren Objekten, von ihren Bindungen an das oberflächliche Sein?“

Er erörterte: „Diesen deinen Dämon kannst du nur überwinden durch Beten und Fasten – so wie es Gandhi getan (hat) – und nicht selten haben Seelen ihre Bestimmung über´s Fasten gefunden und haben über Askese (- freiwillig oder auferlegt! -) das Bewusstsein ihrer Berufung erlangt.

Aber wisse, es ist ein weiter Weg dahin, bis du den Sieg (auch) über deine Triebhaftigkeit erlangst; denn ein (noch) größerer Held ist, wer seine Triebhaftigkeit bezwungen hat, als ein solcher, der über das Aufgebot vieler Heere siegt – (und ein weiter, ein beschwerlicher Weg ist es bis dahin)!

Aber Ich werde den ganzen Weg mit dir geh ́n. Ich, der Ich mit dir einen Anfang gemacht habe, als du noch FEIND warst, werde dich auch zur Vollendung führen, wo du durch Meine Freundlichkeit doch schon zu Meinem FREUND geworden bist.

Wenn jemand sich der Nahrung enthält, lassen wohl schon die Wirkkräfte der oberflächlichen Objekte auf die Sinne nach; – die Neigung in den Sinnen selbst, die animalische Triebhaftigkeit des natürlichen Verlangens oder Abgeneigtseins, bleibt jedoch bestehen. Allein für den Moment, wenn das Höchste geschaut wird, hört auch alle Triebhaftigkeit auf.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,188

Darum ist die beste Übung, Mich immerfort in allem zu suchen, ob du Mich erspüren magst. Getrennt von dieser Übung (der Gottes-Schau) bringt dich auch alles Ringen um Enthaltsamkeit nicht voran. Wenn jenes Ringen nicht im Schauen-Wollen Meiner Herrlichkeit gründet und mündet, ist es vergebens, ja, sogar hinderlich. Darum muss das Verlangen nach Selbst-Überwindung aus der Gemeinschaft mit Mir NATÜRLICH erwachsen – wie eine Rebe aus dem Weinstock wächst; und kann nicht anders als aus der Verbindung mit Mir gefördert, schon garnicht erzwungen werden.

Wachstum aber braucht seine Zeit! Darum: Habt Geduld mit euch selbst! 60. Selbst bei dem Weisen, der nach solcher Vollkommenheit, nicht nur im Geiste, sondern auch über seine Leiblichkeit, trachtet, wird das Bewusstsein durch das heftige Drängen der Sinne immer und immer wieder fortgerissen. Nicht entmutigen lassen darfst du dich davon, o Sohn der Sünde! 61. Nachdem er, der nach vollendeter Vollkommenheit Strebende, alle seine Sinne unter seine Herrschaft gebracht hat, indem er sich darin geübt hat, sie immerfort auf Mich zu konzentrieren, muss er fest in diesem Yoga (Meiner Schau) gegründet sein und sich gänzlich an Mich hingeben. Denn erst wer seine Sinne gemeistert hat, dessen (Geist /)Vernunft ist fest an ihrem richtigen Ort gegründet. Aber wisse, es ist ein weiter Weg dahin! Doch Ich werde den ganzen Weg mit dir geh ́n.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,189

Der Blick auf das Äußere, Oberflächliche, bindet; der Blick in das Innere, Eigentliche, befreit: das Gleichnis vom Schiff und seinem Anker

62. In demjenigen aber, dessen Bewusstsein mit gefesseltem Interesse an den Objekten seiner Sinne hängt, bildet sich Haftung an diese. Aus der Haftung kommt das Verlangen, und aus dem Verlangen Ungeduld und Zorn. 63. Zorn führt zur Verwirrung, der Verwirrung folgt Verlust der Erinnerung, dass ihr der Ewigkeit angehört. Ihm folgt das Verfallen ans Zeitliche. Hierdurch wird die Vernunft (der spirituellen Weitsicht) zerstört. Durch die Zerstörung der Vernunft geht ihr zugrunde.

64-65. Wer jedoch – im beständigen Bewusstsein, dass alles Zeitliche dem Wandel unterworfen und im Ewigen gehalten, sowie verschlungen ist – mit den Sinnen über die Gegenstände nur hinstreift, (und auch all seine Gemütsbewegungen mit wohlwollender Gelassenheit bejahend beobachtet und schließlich ziehen lässt,) mit Sinnen, die (so bei allem also doch) dem Selbst untertan sind, und die (so) befreit und abgelöst sind von Begierde und Abneigung, der gelangt in eine (göttliche) weite und heitere Klarheit von Seele und Temperament (gleich Meiner Befindlichkeit). Leidenschaft und Kummer haben dort keinen Raum mehr. Die Vernunft eines solchen Menschen wird rasch und fest an ihrem eigentlichen Ort gegründet.

66. Für den, der nicht im Yoga (Meiner Schau) gegründet ist, GIBT es keine Einsicht und keine Konzentration des Denkens. Ohne (solche) Kon-Zentration gibt es für ihn keinen FRIEDEN. Wie aber kann der Friedlose je glücklich sein? 67. Schweifende Sinne, denen das Bewusstsein folgt, reißen den Verstand (der gründet im Ur-Grund – der Ur-Begründung! -) mit sich fort, so wie die Winde ein Schiff auf See mit sich fort tragen (dem der Anker fehlt oder reißt.)

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,190

68. Darum, o Starkarmiger, ruht bei demjenigen, der bis zum Äußersten die Erregung der Sinne, verursacht durch die Wahrnehmung äußerer Gegenstände, gezügelt hat, – bei demjenigen ALLEIN ruht) die Einsicht fest gegründet in der ruhigen Erkenntnis des (/Meines) Selbst. Wer sein Bewusstsein nicht von den äußeren Sinnen, die nur Äußeres, Oberflächliches, stetem Wandel Unterworfenes erblicken, lenken lässt, sondern von den inneren Sinnen, welche das Innere, Hintergründige, Unwandelbare, Ewige erblicken, der gleicht einem Schiff, dessen Anker bis in die äußersten Tiefen des Ozeans reicht, wo völlige Ruhe herrscht, so dass es nicht mehr von den Wogen, Wellen und Stürmen hin und her geworfen werden kann, die an der Oberfläche toben.

Welche Seele sich eins mit Mir, der All-Seele, begreift und von dieser Einsicht (umfassend, bleibend) ergriffen ist, deren Anker reicht bis hinein ins Allerheiligste, jenseits von Raum und Zeit, in welchem Ich ewig throne und bin; eine solche Seele ist mit Mir aus aller Welt-Verhaftung entrückt – mit und in Mir ruhend in Meinem erhabenen, mit allem befriedeten Lostussitz – alles betrachtend, alles bejahend, und so alles in und zu Meinem großen »Ja« und »Amen« bewegend – dem Ursprungs- und Ausgangspunkt wie dem Ziel- und Fluchtpunkt von wirklich ALLEM.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,191

Verfallensein an die oberflächliche Gegensätzlichkeit ist geistliche Umnachtung, Erkenntnis des wahren Seins aber Licht

69. Jenes höhere Sein, das »Nacht« ist für alle (erd-gebundenen) Geschöpfe, ist »Wachsein« für den Weisen, der sich selbst bemeistert: sein leuchtender Tag wahren Seins, wahrer Erkenntnis und wahrer (Teilhabe an der universalen All-)Macht. Aber das Leben in der Spannung der (vordergründigen) Gegensätze, das für jene »Wachsein« ist – ihr Tag, ihr Bewusstsein, die (vermeintlich) helle Voraussetzung für ihr Wirken -, ist »Nacht« und Umnachtung der Sinne für den Weisen, der (wahrhaft alles) erkennt: (Letzteres ist für jenen) ein unruhiger albtraum-behafteter Schlaf und Finsternis der Seele.

Jene, welchen die Verblendung durch Vordergründigkeiten die Sinne verfinstert hat, dass sie das Wahre, das Sein, nicht erkennen und dem Schein erliegen, wandeln in Finsternis und Umnachtung, und halten Finsternis für das Licht; wir aber, die wir in das Reich des Lichtes Seiner Liebe versetzt sind, erkennen ihre Verfinsterung und finden uns selbst im Licht.

Frieden und Erlösung von allem findet, wer aufgeht im unsäglichen Meer der göttlichen Liebe, das alle Begehrlichkeit verschlingt

70. Derjenige erlangt Frieden, in den alle (- wohl noch gegebenen! -) Begehr(lichkeit)en (doch) einströmen wie die Gewässer in das Meer – in einen Ozean von weitem Sein und Bewusstsein – einem unermesslichen Meer unermesslicher Liebe, das ständig gefüllt wird und doch immer unbewegt bleibt; – NIEMALS (aber erlangt) jener (Frieden), der – wie die wirbelnden Wasser – (schon) durch jeden kleinen Zustrom von Begehren oder Abneigung bewegt (und erregt) wird.

2.9 Niederlage und Sieg – SXP V,192

Daran erkennt ihr, ob ihr im Ganzen gegründet (und aufgegangen seid) oder noch im Vordergründigen, Einzelnen und in unseliger Vereinzelung gebunden (und verhaftet) seid. 71. Wer alles (persönliche) Begehren aufgibt und frei von Verlangen lebt und handelt, wer kein »Ich« und »Mein« mehr hat noch kennt, sondern nur noch von dem großen »Wir« weiß, wer so sein individuelles »Ich« in dem Einen, das Ich bin – Christus, alles in allen – aufgehoben hat und in jener Einung, die Ich wirke und bin, lebt, der erlangt den großen (inneren Seelen-)Frieden. 72. Dies ist »brahmi sthiti«, das »Feststehen in Brahman«, dem Urgrund allen Seins, in dem alles gründet und mündet, und bei aller Bewegung zugleich doch ruht, oh von Mir Bewegter, in Mir Ruhender. – Das ist »Satya ›P‹raha«! Wer dahin gelangt ist, wird nicht verwirrt.

(Und) wer in der Stunde des Todes, des Abscheidens aus dieser Welt der Sinne, in diesem Zustand fest gegründet ist, kann (unversehens) zum Erlöschen in Brahman dem glückseligen Aufgehen in Meinem All-Sein) gelangen (weil er darin schließlich – selbst noch in der Welt lebend – schon wahrhaft lebte und IST). Welche Seele aber in Mir erlöscht (und in Meiner All-Liebe aufgeht), (ob sie nun lebt oder stirbt:) die flammt auf in Meinen Feuern unendlich geweiteter Liebe! Denn was der Welt wie Tod und Verlöschen erscheint, ist Leben und Aufgehen, Auffahren in Liebe!

Der Weg zur Er-Lösung
ist die Verinnerlichung der Satya ›P‹raha

Und – nochmals! …: DAS ist der Weg dahin, deine Beschwichtigung, dein Bekenntnis, die Satya ›P‹raha – DAS dein Hymnus und dein Mantra:

„Wechselnde Pfade,
Schatten und Licht,
alles ist Gnade!
Fürchte dich nicht!

Denn alles Leid, –
… denn ALLES LEID!
– … steht im Dienst,
– … steht IM DIENST! .
der künftigen,
der wunderbaren Herrlichkeit!“