XIII. Das Feld und sein Feldherr

13. Das Feld und sein Feldherr – SXP VII,11

Frage, wo und von wem die wahren Schlachten unseres Lebens geschlagen werden

1. Ich, Arjuna, fragte: „Herr, wo wird die Schlacht unseres Lebens geschlagen? Wo vollzieht sich sein Kampf und was ist sein Schlachtfeld? Über … das »Schlachtfeld« und den »Kenner des Schlachtfelds«, über das Erkennen all dessen und den Gegenstand der Erkenntnis möchte ich gern noch mehr erfahren, o Allwissender.“

Das »Schlachtfeld« ist das irdische Dasein, der »Kenner« der von uns wahrhaft zu schlagenden Schlacht und Schlachten aber ist Christus, unser Wagenlenker, der diese Schlacht allein schlägt

2. Der Erhabene, der Kyrios, der Christus, sprach, und ich sah Ihn wieder als meinen Wagenlenker: „Das Sein in einem irdischen Körper, o Irdischer, wird »das Schlachtfeld« genannt. Jener EINE, der Kenntnis nimmt von dem »Feld«, der Maß nimmt, abwägt und die Schlacht recht hinaus führt, wird der »Kenner des Feldes« genannt und als DER (EINE, GRÖSSTE) Feldherr gerühmt. (Ich bin es, Mein Gelenkter, Dein Wagenlenker, »El Shaddaj«, »Gott ,der Allmächtige«.) 3. Begreife Mich, o in die Schlacht Geworfener, als den Kenner deines Schlachtfeldes auf allen deinen Schlachtfeldern. Wirkliche Erleuchtung und einzige Weisheit ist nur dort, wo die Erkenntnis gleichzeitig das »Schlachtfeld«, um was in Wahrheit gestritten wird, und dessen »Kenner«, der in Wahrheit einzig streitet, umfasst. 4. Erfahre nun von Mir in Kürze, was das »Schlachtfeld« ist, seinen Charakter, seine Natur, seinen Ursprung und seine Entstellung und was Er ist, der »Kenner deines Schlachtfeldes« und welche Macht Er hat.

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5. Von allen Heiligen, allen Propheten, Aposteln und Avataren ist hiervon in vielfältiger Weise in verschiedenen inspirierten Hymnen gesungen worden. Und ebenso handeln hierüber viele spirituelle Erörterungen, die euch hiervon die rationale und philosophische Analyse bieten. 6. Das »Schlachtfeld« ist also die irdische Existenz, was sie bestimmt und ausmacht. Viel wichtiger aber, o in diese Existenz Geworfener, ist die Erkenntnis dessen, WORUM hier gestritten wird: Es ist nicht mehr und nicht weniger als dein Geist, deine Seele, dein Verstand, dein Gemüt, deine Sinne und die Wahrnehmung deiner Sinne, deine Gedanken und Empfindungen, – alles in allem: dein menschliches Herz.

Verstrickung in irdische Befindlichkeiten kennzeichnen einen Ungläubigen, Unwissenden

7. Zuneigung und Abneigung, Lust und Schmerz sind hauptsächliche Anzeichen einer gegebenen Entstellung und Verkennung eures eigentlichen, wahrhaftigen Seins, und sind in Unwissenheit und Unkenntnis in Folge von mangelndem Glauben und Urvertrauen begründet.

Der Gläubige, Wissende lässt sich nicht in irdische Befindlichkeiten verstricken

8. Als wahres Wissen im Gegensatz zu solcher Unwissenheit gilt: völlige Abwesenheit von weltlicher Eitelkeit und Anmaßung, niemanden Schaden zufügen, eine aufrichtige Seele, ein duldsames, leidgeprüftes und gütiges Herz, Reinheit von Geist und Körper, ruhige Charakterstärke und Unerschütterlichkeit, Selbstbeherrschung und meisterhafte Beherrschung der niederen Natur, herzliche Ehrerbietung deinem Lehrer gegenüber, der dir in allen Geschöpfen und Ereignissen begegnet, um dich durch die Lektionen deines Lebens zu schulen, …

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9-10. … eine entschlossene Beseitigung des Hingezogenwerdens des natürlichen Wesens zu den Gegenständen der Sinne, grundlegendes Freisein von Ichhaftigkeit, das Aufgeben der Gebundenheit an Familie und Heim und des Aufgehens darin, eine klare Erkenntnis der fehlerhaften Natur des gewöhnlichen … Menschenlebens, das ohne Erkenntnis ist, das darum ziellos, sinnentleert und folglich leidvoll Geburt und Tod, Krankheit und Alter, Siechtum und Sterben unterworfen ist.

Der Erleuchtete wählt Entsagung, Rückzug aus der Welt und Verzicht für die Gottes-Gemeinschaft

(Wahres Wissen kennzeichnet also) beständiger Gleichmut der Seele allen erfreulichen wie scheinbar unerfreulichen Ereignissen gegenüber, 11-12. ein meditatives Mental: der Einsamkeit, die doch keine Einsamkeit ist, zugewandt und abgewandt dem eitlen Lärm der Massen und Menschenansammlungen, philosophische Erkenntnis des wahren Sinnes für alles Wahre, Gute und Schöne und der umfassenden Prinzipien des Seins, dass alles Karma in Wahrheit läuterndes Dharma ist und alles Gesetz und Gericht letztlich nur im Dienst der Gnade steht, daraus ruhige Stetigkeit der inneren spirituellen Erkenntnis und des inneren Lichts, der Yoga unentwegter Hingabe, die Liebe zu Gott, der allein gut ist und alles gut macht, des Herzens tiefe und ständige Anbetung der umfassenden und ewigen Gegenwart.

Siehe, all das zeichnet einen wahrhaft Erleuchteten aus, der sowohl das »Schlachtfeld« als auch dessen »Meister« erkannt hat, und du findest es vorgelebt, personifiziert in Mir, dem Christus.

Du magst dich fragen, ob Ich all das hätte leben und verwirklichen können, wenn Ich DEIN Leben hätte leben müssen, mit all seinen Verpflichtungen und Nöten. Siehe, SOLCH ein Leben hätte Ich niemals für Mich GEWÄHLT, wäre Mir zu schade gewesen dafür!

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Und Ich habe es euch auch gesagt, dass sich das Heilige nicht verwirklichen lässt in Verwicklungen und Verstrickungen des Profanen, dass es kein anderes Entrinnen gibt als den Verzicht auf all das, was ihr »Leben« nennt und als »Leben« wähnt. Verzicht, siehe, Verzicht, Loslassen, und ein Sich-all-dem-Entziehen ist der Anfang aller Erkenntnis und allen wahren göttlichen Seins. Und wie dies aussieht, hast du nun ausreichend beschrieben bekommen. Alles Gegenteilige ist Unwissenheit.

Erlösung liegt in der Wahrnehmung der allgegenwärtigen Gottheit – Brahman

13. Und mein Engel, der in mein Herz sprach, – und mir war es, als hörte ich mich selber aus der Ewigkeit heraus, oder war es Er, der Herr? – deutete es mir: „Nun will Ich dir den einzigen Gegenstand zeigen, auf den das Bewusstsein spiritueller Erkenntnis eingestellt sein muss: Fest darauf konzentriert wird die Seele, die hier verdüsterst ist, wieder heilig und kommt zur seligen Freude: (der Freude) an ihrer wahren verschütteten Natur, die es freizulegen gilt, (wie der) an ihrem ursprünglichen Bewusstsein der Unsterblichkeit: Es ist der ewige Brahman, der alles Seiende wie alles Nicht-Seiende umfasst. 14. Seine Wirkkräfte umgeben uns von allen Seiten. Seine Häupter, Angesichter, Augen sind jene unzähligen Antlitze, in die wir blicken, wohin wir uns auch wenden. Sein Ohr ist überall – in allen Ohren, wie jenseits davon. In Seiner unermesslichen Größe erfüllt und umhüllt Er diese ganze Welt und alle Kosmen und darüber die Unendlichkeit Seiner selbst. Er ist das allumfassende Wesen, in dessen liebender Umarmung wir alle leben, weben und sind. 15. Ihn reflektieren alle Sinne, und durch alle Sinne wie darüber hinaus nimmt Er selbst sich wahr, erforscht und erkundet Er sich selbst.

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Er ist jedoch nicht in einzelnen Wahrnehmungen verhaftet, erfährt und ergründet Er sich doch von Ewigkeit her aus allen möglichen und unmöglichen Perspektiven, welche von Wesen wahrgenommen werden oder auch von keinem Wesen wahrgenommen werden können, und Er erkennt Seine Wahrheit, ungeachtet aller trügerischen Sinne und Stimmen derer in Ihm, die sich anklagend und sich entschuldigend gegen Ihn erheben, und Er trägt und erhält doch alles, selbst auch Seine Verneinung, selbst Seinen Widerspruch (auf dass Sein Gesamt-Urteil wahrhaftig sei).

Er erfreut sich aller Freuden und hat an allem Seine Lust, Sein Wohlgefallen und wird doch nicht durch irgendwelche Bindungen an sie eingeschränkt. Er ist ebenso leidensfähig, und trägt und vereinigt in sich aller Welt Leiden, um sie in sich selbst in Glückseligkeiten zu wandeln und aufzulösen.

16. Was in uns ist, ist Er, und was wir außerhalb von uns erfahren, ist auch Er. Das Inwendige und das Auswärtige, das Ferne und das Nahe, das Zukünftige und Vergangene, das Sich-Bewegende und das Unbewegliche, – Ich sage nicht: das Lebende und das Tote, denn in Ihm und durch Ihn lebt alles – all dies ist Er selbst, der Lebendige, nämlich zur selben Zeit.

Er ist die äußerste Zartheit und Feinheit von dem, was so zart und so fein ist, dass wir es mit all unserer Erkenntnis doch nicht erfassen können. Er ist die zarteste Zartheit und die feinste Feinheit selbst.

17. Er ist der Unteilbare und der Eine. Aber Er scheint sich in Gestalten und Personen zu zerteilen, nicht allein in der Gestalt von dem, was ihr »Vater« , »Sohn« und »Heiliger Geist« nennt, sondern Er tritt in all den gesonderten Wesen in Erscheinung, die es auf Erden, in den Himmeln und den unterirdischen Kosmen gibt. Alle Existenzen werden ewig von Ihm geboren, und werden – selbst wenn sie sich im Fluss der Zeit scheinbar verflüchtigen – mit der Zeit und jeden ihrer Augenblicke doch in Seiner Ewigkeit unaufhörlich aufrecht erhalten und fließen ewig zurück in Seine Einheit.

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Von Ihm, durch Ihn und zu Ihm sind alle Dinge (/Existenzen). 18. Er ist das Licht aller Lichter, strahlend! – … jenseits aller Finsternis eurer Unwissenheit. Er ist die Erkenntnis und zugleich das Ziel aller Erkenntnis. Er wohnt im Herzen aller.

Göttliches und Geschöpfliches steht in einer ewigen, unauflöslichen Wechselbeziehung der Selbst-Verwirklichung, deren Grundlage Zustimmung und Selbst-Bejahung ist

19. Und Er, der All-Innewohnende, sprach zu mir aus meinem Herzen: „Nun habe Ich dir »das Schlachtfeld«, Erkenntnis und Ziel der Erkenntnis kurz erläutert. Wenn der Mir Ergebene Mir gleich ein solcher »Kenner des Feldes« geworden ist, erlangt er (damit auch) Mein … göttliches Wesen und Sein.

20. Erkenne, dass … das Unsichtbare und das Sichtbare in Meiner Ewigkeit, einer zeitlosen Überzeitlichkeit, BEIDE ohne Ursprung sind und ewig: das Sichtbare, dem ewigen Wandel einer Unzahl von Kreisläufen Unterworfene, in der Reifung Befindliche ebenso wie das Unsichtbare, keinem Wandel mehr Unterworfene, das Ausgereifte, Vollendete, ins Allumfassende Eingegangene, im Universalen Aufgegangene. Beides existiert in Mir ewig, anfang- und endlos nebeneinander und ineinander und auseinander und füreinander: das Flüchtige, Zeitliche wie das Ewige, Überzeitliche.

Aber die sich ständig verändernden Seinsbestimmungen in der wahrnehmbaren sichtbaren zeitlichen natürlichen Welt und die vielfältigen, sich im Zeitlauf stets wandelnden Gestaltungen, die sie (die Welt) für eure geschöpfliche bewusste Erfahrung annimmt, haben ihren Ursprung … im gegenseitigen Aufeinanderwirken dieser beiden Wesenheiten Meines göttlichen Seins:

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des Sichtbaren, Geschöpflichen – in einer Vielheit von UNZÄHLIGEN Geschöpfen – und des Unsichtbaren, Göttlichen – in der Einheit der EINEN Schöpfer-Seele, die alles in allem ist.

21. Die Kette von Ursache und Wirkung, festgelegt im ewigen Gesetz des Karma, das Mein Dharma ist, und der Zustand aller Handelnden, in und mit Mir Handelnde zu sein, die Seinsbestimmung aller Wirkenden, in und mit Mir Wirkende zu sein, werden in und aus dem Ineinander und Füreinander des Unsichtbaren, Ewigen wie Sichtbaren, Zeitlichen verwirklicht. Darum auch ist MEIN freies Tun zugleich ganz EUER freies Tun; und Ich tue nur und lasse euch tun, was Ich euch von Ewigkeit her tun sehe, so dass Meine Vorherbestimmung Meiner Vorkenntnis entspringt, zugleich aber ist es ganz Mein freier Ratschluss und die freie Wahl Meines Ersehens, dies auch Meine Wirklichkeit sein und werden zu lassen, was Ich in Mir ersehe, so dass ihr allein tut, was Ich tue. So ist euer Wirken und Mein Wirken, wie Meine Vorkenntnis und Vorherbestimmung einander bedingend einander zugeordnet, ineinander verschlungen, wie schon die Doppeldeutigkeit eures Wortes »Vorsehung« bekundet, so dass man zwischen eurem und Meinem Tun so wenig trennen kann, wie zwischen Mir und euch.

22. Die göttliche All-Seele entfaltet sich zeitlos in einer Vielzahl von Seelen, die aus dem Ineinander und Füreinander des Un-Manifestierten, Universalen, Ewigen, Einheitlichen und dem Manifestierten, Einzelnen, Zeitlichen, Vielfältigen hervor gehen, und erkennt und begrüßt und bejaht und verwirklicht sind, und genießt so unaufhörlich in sich selbst Seine göttliche Lebendigkeit in einer Vielzahl von Leben, die doch zugleich eine ewige göttliche Einhelligkeit und Einheit bilden. 23. Beobachtender Zeuge, Ursprung der Zustimmung, Erhalter des Wirkens der Natur (und aller ihrer Wesen), ihr Genießer, allmächtiger Herr und (aller) erhabenes Selbst ist … die allerhöchste Seele, die Schöpfer-Seele, die in der Vielzahl der Seelen ihrer Geschöpfe lebt und sich verwirklicht.

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24. Wer dies Ineinander, Füreinander und Auseinander von Schöpfung und Schöpfer, (von) Sichtbarem und Unsichtbarem, (von) Vielfalt und Einheit erkannt hat, der wird nicht mehr unfreiwillig wiedergeboren werden in die Niederungen der Welt, wie auch immer er leben und wirken mag, denn er lebt und wirkt in allem in der Macht des Schöpfers selbst, sondern bei einem solchen geschieht fortan alles – sei es Wiedergeburt nach unten oder nach oben hin – in Erkenntnis und Verwirklichung der schon immer gegebenen eigenen Zustimmung.

Wer das nämlich erkannt hat, der handelt und verzichtet zugleich auf das Handeln; der schaut nämlich nicht mehr auf die Früchte seines Handelns, weiß er sich doch auf ewig eingebunden und aufgehoben in Mir. Der ruht darum in seinem Handeln und handelt in Meinem Ruhen, der ist im Einklang mit der alles bewegenden Ruhe und der immerfort ruhenden Bewegung, die Ich bin; der vertraut in kindlich-göttlichem Urvertrauen, denn dem ist alles »vertraute Gottheit« geworden; der ist im Einklang mit allem und sündigt nicht, selbst wenn er sündigt.

Und siehe, dieser immerwährende heilsgeschichtliche Prozess des gewaltigen, wunderbaren, kosmenübergreifenden, mysterienvollen Christus-Mysteriums von leidvollem, wahrhaftigem, echten Ringen um Glaube und Hoffnung hin zur hingebungsvollen Liebe, der Überwindung alles Bösen, ist die beständige Vervollkommnung, wahrhaftige Prüfung und Bewährung, Bewahrheitung und Verwirklichung der ewigen Vollkommenheit des göttlichen Selbst. Eine irdische, geschöpfliche, sterbliche Seele kann dies nur bruchstückhaft erfassen; und wenn sie es erfasst, steht sie an der Schwelle zur Unsterblichkeit, vor ihrer Vervollkommnung in dem Vollkommenen;

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nichts wird solch einer Seele mehr unmöglich sein, und doch fügt sie sich duldsam in alle Gegebenheiten, ohne sich je versuchen zu lassen, und gibt sich in die Bewegung des Ewigen, die unscheinbar im Verborgenen wirkt und nur zu bestimmten sich erfüllenden Zeitperioden wunderhaft in Erscheinung tritt. Eine solche Seele, die erkannt hat, muss nicht versuchen, noch kann sie versucht werden, denn sie ist eingegangen, zurück gekehrt in Gott und weiß und versteht alles.

Diese Erkenntnis kann durch Meditation, durch theologische Studien, durch Einheitserfahrung mit dem Leben in vollendetem Handeln oder durch Angerührtwerden von der Einladung zur Versöhnung mit dem Leben erlangt werden, führt aber immer zur Unsterblichkeit

25. Dies Wissen erwächst aus innerer Meditation, durch die uns das ewige Selbst in unserem Selbstsein offenbart wird. Es kann auch aus analytischer Meditation erwachsen, aus der geistigen Durchdringung theologischer Wahrheiten, bis Mein Morgenstern aufgeht im Herzen und Ich spreche direkt aus euch, in euch hinein. Oder es erwächst aus dem Yoga des Handelns, in welchem man, wenn man das Vollkommene im Handeln erlangt, die beglückende Einheit mit der Urkraft des Lebens und der Liebe, die allem innewohnt, erfahren kann. 26. Andere, die diese Yoga-Wege nicht kennen, mögen als Angesprochene und innerlich Angerührte, ja, Überführte, von der Einladung zur Versöhnung mit dem Leben durch andere, Meine Botschafter der Liebe, die Wahrheit erfahren. Ihr mentales Wesen wird dann durch den inneren Sinn geformt, dem es mit Glauben und Konzentration lauscht.

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Sie erfahren nämlich innere Bestätigung der Botschaft, die von außen an ihr Ohr dringt, durch das inwendig ihnen innewohnende Licht, das hierdurch entzündet wird, indem ihr Geist durch Meinen Geist bestätigenden Zuspruch erhält, dass sie unverlierbar Meine Gotteskinder und – Mir gleich, göttlichen Geschlechtes – sind. Doch wie auch immer dieses Wissen erlangt wird, es trägt über den Tod hinaus in die Unsterblichkeit.

Da in Gottes Ewigkeit alles vereint ist, ist SEINE Zustimmung zu allem, was ist, auch die all Seiner GESCHÖPFE: die Bejahung des göttlichen Lebens in Liebe

27. Wisse also, o Bester aus dem Besten, dass jegliches Wesen, ob beweglich oder unbeweglich, aus der Vereinigung von »Feld« und dem »Kenner des Feldes« geboren und verwirklicht wird, und nichts anderes ist als der Eingang des »Kenners des Feldes« in Sein »Feld«, um Sein Feld zu erkunden, zu besehen, zu durchleben und zu genießen. Und der Ursprung ist Zustimmung.

Erkenne dies: Der »Kenner des Feldes« mitten im »Feld« : das bin Ich und das bist du. In Meiner Ewigkeit, Meiner zeitlosen Überzeitlichkeit, in der aller Ausgang und Eingang, Anfang und Ende zusammen fallen, bin Ich Brahman, der Tathagata, der Christus, die Vereinigung der Gesamtheit aller von Mir und durch Mich zusammengefassten, vollendeten Seelen und Wesen. Und in Meiner Ewigkeit bin Ich, was Ich zuletzt bin, auch von allen Uranfängen und von Ewigkeit her; und Mein ewiger, universaler Ratschluss Meines Erkennens ist zugleich auch der Wille und die Entscheidung des einhelligen Chors aller in Mir vereinigten Wesen.

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So ist alles, was ist, alles, was geschieht, alles, was noch sein wird, Mein wie aller in die Existenz geworfenen Seelen und Wesen einhelliger Wille und Beschluss Meines ewigen Erkennens – also auch der Deinige. Du selbst hast es in Mir, mit Mir erwählt! Du selbst hast es gesehen und begrüßt! Du selbst hast es bejaht! Du selbst hast es so gewollt! Du selbst hast dich darin gefunden und (deine Ursprünge) erkannt. Mein Ratschluss und Wille in Ewigkeit ist auch dein Ratschluss und Wille in Ewigkeit, denn du bist aus Mir, in Mir und zu Mir, du bist mit Mir eins.

Aus dieser Erkenntnis erwächst Lebens-, Selbst-, Welt- und Gottes-Bejahung und -Freude

Erkenne dies, und erwähle, begrüße und wolle AUCH JETZT, was immer geschieht. So erlebst du das Leben des Lebendingen im Leben des Lebendigen lebendig als Lebendiger, als der Lebendige – wie zugleich umarmt und umfangen nur von Ihm. In diesem Wissen musst du nichts mehr erreichen, zu nichts mehr hin gelangen, du BIST schon darin und bist es selbst – in Mir, und Ich in dir. Es ist das göttliche Leben, das sich selbst in dir lebt und erlebt. In dieser Erkenntnis gewinnst du Freude an deinem Leben und an allem Leben, in dem dir überall (nur) Mein Leben begegnet. In dieser Erkenntnis gewinnst du auch Freude an deinen irdischen Begrenzungen und Schwachheiten, die dir Raum geben, alles zu durchleben, was es zu durchleben gibt, an Wandel und Veränderung, an Abwechslung und Überraschung, an Ungewissheit und Spannung, an Abenteuer und Unterhaltung, an Genuss und Verdruss, an Freude und Leid, an Hoffnung und Enttäuschung, an Hoffnung wider alle Enttäuschung, an glückseliger gewisser Hoffnung im Bewusstsein des »Kenners des Feldes« der willentlich, wissentlich sein ganzes »Feld« besieht und durchlebt.

13. Das Feld und sein Feldherr – SXP VII,22

Die Lösung auf alles, die Erlösung aus allem ist die Liebe, die Liebe, die bejaht, alles was ist, und bejahend in Liebe alles durchlebt, und genießt, in der tiefen inneren Gewissheit des inneren Lichtes, des inneren Zeugnisses, dass alles Licht ist, gut, wie es ist. Und so erforschst du selbst das »Feld«, die Tiefen der Gottheit, aus deiner neu eingenommenen, unvergleichlichen, einzigartigen Perspektive, um hin zu reifen zu dem, was du von Ewigkeit her schon bist, als was du dich von Ewigkeit her erkannt und bejaht hast, als was die Gottheit sich in dir selbst begrüßt und genießt. Dies aber freilich kann nur ein Erleuchteter erfassen, der aus der Erleuchtung in Erleuchtung hin zur Erleuchtung erleuchtet ist – in der Liebe.

Wer diese allumfassende Wesenheit Brahmans im Ineinander, Auseinander und Füreinander von Zeitlichem und Ewigem erfasst hat, wird wie Er unantastbar und geht ganz ein und auf in Ihm

28. Wer den Erhabenen, der in gleicher Weise in allen Wesen wohnt, unvergänglich im Vergänglichen, … – wer Ihn so erkennt, erkennt wirklich. 29. Wer so den gleichmütigen Herrn begreift als den spirituell All-Innewohnenden in allen Kräften, in allen Dingen und in allen Wesen, der fügt sich selbst fortan kein Leid mehr dadurch zu, indem er … dem flüchtigen Verlangen und den Leidenschaften, welche diese erlösende Schau trüben würden, wieder verfällt. Und so erlangt er bleibend den Zustand der Vollkommenheit. 30. Wer sieht, dass alles Wirken in Wahrheit immer nur Verwirklichung, Bewährung und Bewahrheitung des Unvergänglichen, Ewigen, Vollkommenen ist und dass das im Geschöpflichen wirksame Selbst zugleich der ewige nicht-handelnde Zeuge ist, der den Ausgang wie den Eingang bereits erkennt: der erkennt, wie Er erkennt, der ist frei und gelöst in allem, wie Er (der Höchste, über allem Erhabene) frei und gelöst ist in allem.

13. Das Feld und sein Feldherr – SXP VII,23

31. Wenn er begreift, dass dies unterschiedliche Dasein der Wesen unverlierbar in dem ewigen Selbst bleibt, als Teil des göttlichen Selbst erkannt, bejaht, begrüßt, geliebt, und sich … aus Ihm heraus ausbreitet, wie es in Ihm beständig zusammen fließt, der gelangt hin zum Brahman.

32. Weil das unvergängliche höchste Selbst ohne Anfang und Ende ist und ewig, in zeitloser Überzeitlichkeit, und darum nicht durch die zeitlichen, vergänglichen, ständigem Wandel unterworfenen geschöpflichen Seins-Bestimmungen eingeschränkt oder in irgend einer Form verändert wird, sondern sich immerfort dadurch nur bestätigt, bewährt und bewahrheitet, wie es sich darin auch selbst erkennt, darum, o da hinein Ein-Geborener, handelt es nicht und leidet es auch nicht (in oder für sich selbst), obwohl es als Lebensgeist allen Fleisches in den Geistern aller Geschöpfe Seinen Sitz hat; und welches Geschöpf in diese Einheit mit dem Schöpfer wieder ein-geboren wird, ist ebenso eingegangen in die göttliche Ruhe; solch eine Seele handelt und leidet ebenso wenig (in oder für sich selbst) wie das göttliche Selbst, sondern vollzieht all seine Wirkungen und Empfindungen in und aus vollkommener innergöttlicher Gleichmütigkeit und Ruhe.

33. So wie die göttliche Ruach, die das All durchdringt, ja, alles im Raum entfaltet und immerfort trägt, wegen Ihrer Zartheit und Feinheit aber von den gewaltigsten kosmischen Ereignissen nicht beeinträchtigt wird, so bleibt auch das Selbst, das überall im Körper seinen Ort hat, unbeeinträchtigt. Wer mit diesem allgegenwärtigen Selbst und Seiner Ruach in Einheit und Einklang kommt und die all-eine Identität wahrnimmt, bleibt ebenso von allem unbeeinträchtigt, wie (es) euch (doch schon) gelehrt (worden) ist: »Wer aus Gott geboren ist, ist unantastbar. Der Arge vermag ihn nicht mehr, anzurühren.« 34. Dieser nämlich erkennt und lebt und begrüßt (das Licht, das ihn von allen Seiten, von innen und außen erleuchtet):

13. Das Feld und sein Feldherr – SXP VII,24

So wie die Sonne die ganze Erde erleuchtet, so, o Erleuchteter, erleuchtet der Herr des Feldes, der große und erhabene Feldherr mit Seinem Licht das gesamte Feld. 35. Die mit dem Auge des Wissens diesen Unterschied zwischen »Feld« und dem »Kenner des Feldes« trotz allem … – nein: WEGEN allem Ineinander, Auseinander und Füreinander von »Feld« und »Kenner des Feldes«, von »Schöpfung« und »Schöpfer«, von »Reifendem« und »Ausgereiftem«, von »Sich-Vollendendem« und »Vollendetem«, von »Sich-Verwirklichendem« und »Wirklichem«, von »Sich-Bewahrheitendem« und »Wahrem«, von den »Sich-Lösenden« und dem »Lösenden«, von all den »Erlöst-Werdenden« und dem einen »Erlösenden«, von »Erlösen«, »Erlöstwerden« und »Erlöstsein«, – die all dies Ineinander, Auseinander und Füreinander von Zeitlichem und Ewigem – wahrnehmen, die gelangen zu dem Christus, dem Kyrios, zum Erhabenen in die EINE ALLES durchdringende Erhabenheit und werden wieder, was sie in Ewigkeit sind: mit Ihm EINS.