XVIII.III Gesetz und Gnade
Im Überblick:
- Der Weg der Ausgewogenheit: Der goldene Mittelweg der Mäßigung zwischen den Extremen
- Der Unterschied zwischen einem Leben unter Gericht oder in der Gnade
- Existenzielle Bedeutung für die Erlangung der Glückseligkeit, nach seiner eigenen Seinsbestimmung zu leben
- Das Mysterium Christi: die verwandelnde Kraft der unbeschreiblichen göttlichen Liebe
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18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,227
Der Weg der Ausgewogenheit: Der goldene Mittelweg der Mäßigung zwischen den Extremen
Der goldene Mittelweg: Vermeidung von Extremen, Geduld im Wachstum
– Rat des Buddha, den Bogen zwischen An- und Ent-Spannung zu halten
Das war die Erkenntnis des Buddha, nachdem er sich fünf Jahre vergebens kasteit hat. Er hörte es einen Mann zu einem Jungen sagen auf einem vorbei-ziehenden Boot beim Üben des Musizierens auf einem Saiteninstrument: »Wenn du den Bogen zu fest spannst, wird er dir reißen; wenn du ihn zu locker spannst, kannst du nicht auf ihm spielen.« – So achte darauf, die rechte Ausgewogenheit zu finden zwischen Anspannung und Entspannung, Tätigkeit und Ruhe. Meide jede Form von Extremen! Sonst kommst du nicht in den Genuss der himmlischen Hymnen, die dich selbst mitschwingen und einen Wohlklang inmitten Meiner Harmonien und Wohlklänge werden lassen.
– Aufruf, sich vor Gesetzlichkeit wie vor Gesetzlosigkeit zu hüten
Siehe, zu jedweder Freiheit in allem habe Ich dich befreit! Nun bist du frei in allem zu allem! Ich will dich den goldenen Mittelweg lehren: Die Freiheit, die Ich schenke, meidet beide Extreme! Meine Freiheit befreit von ANGST-erfüllter Gesetz-LICH-keit ebenso, wie von UN-erfüllter Gesetz-LOSIG-keit! Diese beiden Extreme: Meidet sie, und fürchtet sie wie die Pest: angespannte Gesetzlichkeit wie mutwillige Gesetzlosigkeit! Erkenne den Unterschied zwischen Meiner Freiheit und beiden Extremen!“
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,228
Da der Herr, der Geist, aber erkannte, dass ich nicht verstand, führte Er es mir aus: „Siehe, wirklich alles ist dir erlaubt! Zum Einen: Für die Freiheit habe Ich dich frei gemacht! So steh ́ nun fest, und lass dich nicht wieder unter ein knechtisches Joch fangen, das Mich und Meine Liebe zu dir, die sich erzeigt in unendlicher Langmut und Geduld, verleugnet. Ich sage es dir nochmals mit ganzem Ernst: Ich werde dir nichts nutzen, wenn du meinst, du könntest Mein Heil nur über vollendete Heiligung erlangen! Dann bist du von Mir abgetrennt, wie du ́s doch wohl auch verspürst, wenn du meinst, nur durch die Erfüllung Meines Gesetzes vor Mir bestehen zu können! Das vermag niemand!
Und halte dir vor Augen: Der Versuch, durch eigene Kraftanstrengungen eine eigene Heiligkeit aufzurichten vor Mir, ist vor Meinen ungetrübten Sinn ebenso fleischliche Selbst-Bezogenheit, Selbst-Verhaftung und Selbst-Gefälligkeit, wie, sich seinen fleischlichen Gelüsten zu ergeben!
Warte lieber im Vertrauen auf Meine Verheißungen Meiner Gerechtigkeit, die ICH in dir aufrichten werde zu seiner Zeit. Auf dieses kindliche Vertrauen allein kommt es an! So ist dir wahrlich, wahrhaftig ALLES erlaubt! Und du darfst alles ohne schlechtes Gewissen tun, wovon du noch nicht lassen kannst!
Nun aber kommen Wir zum Anderen: Freilich sollst du diese Freiheit nicht zum Anlass nehmen, dich gänzlich deinem Fleisch, deinen lüsternden leiblichen Begierden hinzugeben, und die Freiheit in Meiner Gnade als einen Deckmantel deiner Bosheit, als einen Freibrief zum Sündigen zu missbrauchen.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,229
Auch dann wird Meine Gnade dir nichts nützen und dich nicht davor bewahren, das Verderben zu ernten, das du dir selbst im Fleisch säst – im Angesicht Meiner (dir dennoch weiterhin und immer geltenden) Gnade:
Erkenne: Das Reich Gottes besteht nicht in Essen und Trinken, nicht in Freien und Gefreitwerden, nicht in Wollust und Begierde, Kinderschänderei, Sodomie, auch nicht in Fressen und Saufen, in Völlerei, Unersättlichkeit, in Zügellosigkeit, Zucht- und Disziplinlosigkeit, Aufbegehren, nicht in Selbst-Sucht, Selbst-Herrlichkeit, in Selbst-Zufriedenheit und Selbst-Genügsamkeit, in Selbst-Beweihräucherung und Geltungssucht, in Eigensinn und Rechthaberei, Unbelehrbarkeit, auch nicht in Selbst-Täuschung, Selbst-Betrug und Lüge, in Verlogenheit, Niedertracht, Verschlagenheit, Verkommenheit, in Unverfrorenheit, Unverschämtheit, Geringschätzung, Verächtlichkeit, Rücksichtslosigkeit, nicht in Unversöhnlichkeit, Vergeltungs- und Rachsucht, in Zorn, Zank und Zwietracht, nicht in Selbst-Verachtung, ebenso wenig wie in Selbst-Gerechtigkeit – selbst gegenüber Gott, in Hadern mit Gott und Unglauben, in Verbitterung, Anklage, Verneinung und Verdammung, in immerwährendem Argwohn und Zweifel, Zaudern und Zagen, in Pessimismus, Zynismus und Hoffnungslosigkeit, nicht in Hass und Neid, Habgier, Machtgier, Manipulation, Intriganz, in jeder Form von Lieblosigkeit, Unbarmherzigkeit, Herzenskälte und Hartherzigkeit, Unerbittlichkeit, Gefühllosigkeit, und was es sonst noch alles an irdischen Übeln gibt. Auf diese Weise wirst du keinen Anteil an Meiner Glückseligkeit finden.
So musst du dich ernstlich fragen: Ist dein Bauch dein Gott, oder bin Ich es? Ist deine Begierde dein Gott, oder bin Ich es? Ist dein Ego dein Gott, oder bin Ich es? Ist deine (vermeintliche) Heiligkeit dein Gott, oder bin Ich es?
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,230
Darum prüfe dich selbst, ob Ich wirklich schon in dir bin und du in Mir. An der Antwort entscheidet sich, ob du etwas von der Gegenwart Meiner Liebe und damit Meines Reiches in und um dir erfährst oder nicht. Denn wer im Reich Meiner Liebe lebt, der hat nach all diesen (eben genannten) Dingen kein Verlangen und meidet sie, wenn er denn nicht von der Sündhaftigkeit seines todgeweihten Leibes übermannt wird. Wer sie aber noch (vorsätzlich) sucht und begehrt, ist noch weit fern vom Reich der Erfahrung Meiner Liebe.
Daran erkennst du, wie nah oder fern du Mir eben(-jetzt) bist. Wenn du aber doch wieder der Sünde verfällst und dann wieder bereust, so hast du (gegenüber dem Satan) in Mir (- Gott! -) deinen Fürsprecher (- nicht etwa in Mir, dem Sohn, gegenüber dem Vater: Denn der Vater, der selbst Mich zu eurer Erlösung gesandt hat, ist FÜR euch, wie ICH für euch bin.) So bin Ich (der Ich selbst dieser dein Abba bin) Deine Versöhnung, und nicht allein die Deinige, sondern die der ganzen Welt.
Wenn du in dieser Erkenntnis Meiner unaufhörlichen Liebe reifst und dein Herz darin – über all deinen Unzulänglichkeiten, Verfehlungen und Rückschlägen – fest wird, dann wirst du auch mehr und mehr frei werden von der Lust des Fleisches, und die Lust Meines Geistes zu der Glückseligkeit in Mir wird dich ziehen und mehr und mehr beherrschen.
Aus dieser von dir dann erfahrenen, absolut bedingungslosen, gnadenvoll frei geschenkten, unverlierbaren Gemeinschaft in Mir, die du dann zunehmend genießt, erwachsen (dir dann) – ganz von selbst, und ohne irgend ein Zutun, wie Reben am Weinstock – die Früchte Meines Geistes: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Freundschaftlichkeit – selbst gegen Feinde (- denn du bist nicht besser als sie, nur Vor-Erwählter, besser dran -), (ferner) Güte, Treue, Sanftmut und Geduld – mit dir und allen, Lust zur Enthaltsamkeit und der Lösung von allem.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,231
Siehe, die SO von Meinem Geist geleitet werden, die sind nicht mehr unter dem Gesetz; wer sich nämlich unter dem Gesetz erfährt, wird unter ihm erdrückt. Wer aber über dem Gesetz, nämlich unter Meiner Gnade steht, der wird, auch wenn es seine Zeit braucht, über Mein Gesetz obsiegen und es erfüllen, wie es denn nicht anders sein kann, wenn er denn von Mir ganz erfüllt ist.
Hier ist Weisheit aller Weisen und Verständigkeit aller Verständigen! – …: Wer sich in Geduld übt mit sich selbst, der wird am Ende obsiegen. In Meiner Geduld aber, die Ich mit dir habe und die Ich dir selbst dir gegenüber gebiete, liegt schon jetzt – noch auf dem Wege – Meine vollendete Glückseligkeit.
– Rat des Salomo, nicht allzu gerecht noch allzu ungerecht zu sein
Dir aber, der du noch auf dem Weg bist, gilt darum der einfache, lebenserfahrene Rat des weisen Salomo – und bedenke ihn in seiner Ungehörigkeit wohl: »Schau, wie der Gerechte in seiner Gerechtigkeit umkommt, während der Ungerechte durch seine Bosheit seine guten Tage noch verlängert (und der Böse mit „dem Teufel im Leib“ – wie das Sprichwort sagt – hier auf Erden schier „das ewige Leben“ hat!
Strebe also nicht – allzu selbst-gerecht und anmaßend, vermessen – nach vermeintlicher Gerechtigkeit und gebärde dich nicht übermäßig weise (gegenüber den unzähligen Narren)! Wozu willst du dich selbst zugrunde richten?
Sei aber auch nicht allzu ungerecht und sei kein Tor! Dabei kannst du auch nur verlieren, selbst wenn du scheinbar (die ganze Welt) gewinnst! Wozu willst du schon innerlich absterben, ehe deine Zeit gekommen ist?«
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,232
– Rat, darauf zu achten, von keiner Seite vom Pferd zu fallen
So erkenne Meine Freiheit, die dich fort tragen will, wie ein Pferd! Achte darauf, dass du auf keiner Seite, weder vorn noch hinten vom Pferd fällst, von Meiner Freiheit, die Ich dir geschenkt habe: – weder über das stolze heilige Haupt, – noch über den unheiligen Schwanz und After, so dass du nicht – auf die eine oder andere Weise – stirbst, vor der Zeit, ehe du stirbst! Entdecke Mein Leben!
– Die Neugeburt in Christus ist wie ein Kind zu tragen: Das Tragetuch darf weder zu locker noch zu straff sein
Siehe, Meine Wiedergeburt in dir, deine Wiedergeburt in Mir: sie gleicht einem Neugeborenen, das erst allmählich heran reift und in dir Gestalt gewinnt: Und du trägst dieses Neugeborene, dieses Gotteskind in dir, (dein „inneres Kind“, dein Christus-Kind,) gleichsam wie in einem Tragetuch über deinem Herzen: Wenn du jenes Tuch zu eng schnürst, erwürgst du das Kind, wenn du jenes Tuch aber zu locker schnürst, läufst du Gefahr, dass dein Neugeborenes heraus fällt und dir verloren geht. Darum achte stets darauf, dass du das Tuch, in welchem du dein Neugeborenes trägst, weder zu eng noch zu locker schnürst!
– Warnung vor dem Sauerteig der Pharisäer wie dem der Herodianer
Hüte dich darum vor jedwedem Sauerteig, der dir alles sauer macht: sei es jener der enthaltungs-vollen, schein-heiligen Pharisäer, oder jener der orgien-vollen, un-heiligen Herodianer!
Siehe, Gericht und Hölle, die überwunden werden müssen, sind JETZT SCHON HIER in dieser eurer Welt! (- Ebenso das Fegefeuer, das euch läutert!) Die DRÜBEN eine (ewige) Hölle erwarten, die machen sich – so oder so – schon hier auf Erden das Leben zur Hölle; – die aber DRÜBEN nichts als lichten, endlosen »Himmel« für ALLE erwarten, denen wird schon das Leben hier auf Erden zu nichts als lichtem Himmel!”
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,233
Der Unterschied zwischen einem Leben unter Gericht oder in der Gnade
Der Unterschied zwischen wahrer und falscher Gottesfurcht
Ich aber konnte es nicht glauben, dass uns die Freiheit Christi zu solch einer Befreiung von jedem schlechten Gewissen und zu solch einer Befreiung von jedem Sich-Mühen-Müssens befreien sollte. Darum fragte ich: „Aber heißt es nicht: »Ringt um euer Heil, dass ihr (glück-)selig werdet, mit Furcht und Zittern!«? Wie kannst Du uns nun freisprechen von jeder Furcht?“
Da neigte sich die Erhabenheit Christi erneut zu mir herab, und mir war, als ob Sie dabei lächelte: „Heißt es nicht ebenso (- weiter – erklärend): »Denn bedenkt: Gott ist´s, der euch schon beides schenkt zu Seiner Zeit: das Wollen und das Vollbringen.« – »So liegt es nun nicht an eurem Wollen oder Bemühen, sondern allein an Gottes Erbarmen, das Er mit euch hat.« – »Glückselig darum der, der sich nicht vermeintlich abmüht, sondern an den Gott glaubt, der selbst noch die Gott-Losesten! – Verlorensten! – gerecht machen wird zu Seiner Zeit.«?
Verstehe doch! Es gibt eine Furcht, die Mich EHRT, und eine Furcht, die Mich VERUNEHRT. WOVOR sollst du dich denn fürchten? – Etwa vor Mir?! – Allein vor der Furcht, die Mich verkennt (, musst du dich fürchten)! Denn solche Furcht verunehrt Mich! Allein vor solch einer (dich um deine Glückseligkeit in Mir bringende) Furcht fürchte dich (mit Furcht und Zittern)! Denn nicht soll die Furcht die Liebe vertreiben, sondern Meine Liebe alle Furcht! Schließlich habt ihr den Geist empfangen, der ruft: »Abba! ABBA! Mein lieber, guter Papa, gütigstes Väterlein!« Welcher rechte Vater denn könnte seine Kinder je für immer verstoßen?!
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,234
Und darüber (erst): welche wahre Mutter?! Und weißt du nicht, dass Ich euch beides bin – Vater und Mutter, dass Wir (um euch) sind gleich liebevollen Eltern, die (sich) recht um ihre Kinder sorgen?
Solche Ehrfurcht ehrt Mich, die angesichts Meiner mütterlichen, recht väterlichen Huld keinerlei Furcht und Einschüchterung mehr zulässt und sie fortjagt, austreibt – wie einen bösen Irrgeist und Dämon! – … in dem sie sich (selbst) alles sagt, was es an größten Verheißungen von Meiner Liebe gibt, und sich selbst ermuntert, von dieser Liebe wirklich ALLES zu erwarten, was es nur zu glauben, zu hoffen und (sich sehnlichst zu wünschen, zu verehren und) zu lieben gibt.
Das ist die Ehrfurcht, die Mich ehrt, weil sie Mir alles zutraut: Solche Ehrfurcht kann warten, übt sich in Geduld, und hält (auch) alle eigene Unzulänglichkeit duldsam aus, denn sie weiß und vertraut ehrfurchtsvoll fest darauf: Auch wenn alle Anzeichen dem ungeduldigen kritischen Blick (von anderen wie aber auch von dir selbst) bestätigen wollen, dass es nicht so wäre: ICH SCHENKE beides, Wollen und Vollbringen, ganz von selbst! – zu Meiner Zeit! Im gelassenen Warten darauf übt sich die ehrfurchtsvolle Seele, ohne irgendeinen Zweifel an Meiner Zusage zuzulassen oder nur zu wagen, trotz aller scheinbaren Rückschläge und bleibenden Unzulänglichkeiten, in Furcht und Zittern vor Meinem allgewaltigen Wesen, – (das ist:) in einer Furcht, die keinen Raum lässt – selbst für (irgendeine um jede Glückseligkeit bringende ungewisse) Furcht! (- in der festen Gewissheit: „Der Herr wird ́s schon noch richten!“ -)
Solche Ehrfurcht ehrt Mich. Sie nämlich vertreibt alle Furcht, und alles, was unter Druck setzt und Meine Freiheit (verleugnet,) wegnimmt und raubt, – (und damit:) Meinen Frieden und Meine Gelassenheit, die Glückseligkeit in Mir, die euch immer JETZT SCHON gelten soll, bei all eurer Unzulänglichkeit und all eurem Unvermögen, die euch gerade angesichts eurer Fehltritte und Rückschläge gelten soll: die Gewissheit Meiner unendlichen UNVERIERBAREN Liebe!
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,235
– Es gibt nur ein Leben unter völliger Gnade oder unter dem Gesetz
Siehe, es gibt nur ZWEI Möglichkeiten: Entweder du erfährst dich (rückhaltslos) unter der Gnade oder du erfährst dich (ausschließlich) unter dem Gesetz. Du kannst unmöglich zwei Herren gleichzeitig dienen, der Gnade UND dem Gesetz! Du kannst dich nicht zugleich unter der Gnade UND unter dem Gesetz erfahren! Solches ist unmöglich!
Entweder du folgst Mir letztendlich aus Frucht vor Hölle und Verdammung, oder darum, weil du erkannt hast Meine unverlierbare Liebe, die ALLEIN deine wie ALLER gewisse Errettung ist, und die du darum suchst mit sehnsüchtigem Verlangen, weil du erkannt hast, dass alles Leben außerhalb Meiner Liebe Tod ist; und so weckt die Erkenntnis Meiner unendlichen Liebe in dir Glückseligkeit, Gelassenheit, Geduld, Lebensfreude, Freiheit, wie auch das Verlangen, diese Liebe weiterzugeben und zu erwidern.
Wer sich aber nicht unter dieser absoluten Gnade erfährt, der steht noch unter dem Gesetz, sei er nun durch Gesetz-LICH-keit oder Gesetz-LOSIG-keit gebunden. Der erfährt noch sein Karma in voller Härte, nämlich verbunden mit der immerwährenden bewussten oder unbewussten existenziellen Angst vor Verdammnis und ewigen Höllenqualen, (der erfährt sich selbst noch unter vermeintlichem »ewigen Zorn« – wie es anders nicht sein kann,) was sein ganzes Wesen und Tun bestimmt; der ist – so oder so, auch wenn er sich geistlich wähnt – noch fleischlich, denkt über Mich und sich in fleischlichen Kategorien und ist durch seine existenzielle Angst noch – fromm oder unfromm – an sich selbst gekettet und gebunden. So ist der GesetzLICHE wie der GesetzLOSE noch wahrhaftig, – und in ganzer Härte! – unter »dem Zorn«: unter Meinem Karma und Gesetz, auf dass es ihm ein Zuchtmeister werde zu Mir (der reinen Gnade) hin, dass er durch totalen Zerbruch an sich selbst seine Ohnmacht und absolute Bedürftigkeit, die er – auf sich selbst zurück geworfen – als ein Teil von Mir, jedoch gelöst von Mir – und damit ohne Kraft, Ziel und Sinn – an sich selbst erfährt.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,236
Wenn er (- dann aber! – weil er trotz allem noch immer, dennoch lebt! -) darüber erkennt, dass alles, selbst das, was ihm bislang widerfuhr, wie alles, was ihm noch widerfahren wird, allein und immer nur Meine Gnade ist, dann kommt er (- endlich! -) vollends unter Meine Gnade. Denn er erkennt: Selbst Mein Karma und die Schrecknisse Meines Gesetzes (und Gerichtes) dienen ihm immer nur zum Besten, hin zu seinem Heimgang und Heil, und werden ihn richten – nicht HIN-, sondern HER-richten. Dann erkennt er Meine Gnade in ALLEM und findet durch diese Erkenntnis Befreiung: Befreiung von aller Furcht vor allem, Gelassenheit und Geduld in allem, Lösung von seinem kleinen erbärmlichen, erbarmungswürdigen Ego; er erkennt sich als einen unverlierbaren Teil Meiner Liebe, die alles ist, die auch für ihn wie für alles Sorge trägt und alles gut werden lässt, so dass auch er zurückfinden wird zu seiner Zeit. Diese Erkenntnis der Wahrheit macht ihn frei. Und habe Ich euch nicht zugesagt: »Die „Gnosis“, die „Erkenntnis“ Meiner Wahrheit, wer Ich (wahrhaft) bin und wer ihr (wahrhaft in Mir) seid, die wird euch frei machen!« …? Denn dann erkennt ihr alle: Letztendlich gilt: ALLES, WIRKLICH ALLES IST GNADE!
Darum – so erkenne – gibt es nur ein Leben unter der Gnade oder unter dem Gesetz: – ein von sich und allem befreites Leben aus freier Liebe durch freie, bedingungslose, befreiende Liebe, – oder ein an sich selbst versklavtes Leben in Angst und Furcht, das dazu zwingt, sich ans Leben und all seine Freuden zu klammern oder aber an vermeintliche Heiligkeit, welche um jedes Leben bringt. Wer aber unter der Gnade ist, verfällt weder dem einen noch dem anderen, und bleibt frei, auch wenn er verfällt.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,237
Es ist im Letzten immer der Unterschied zwischen kindlichem Vertrauen, Glauben, und mangelndem Vertrauen, Unglauben. Denn sowohl Gesetzlichkeit wie Gesetzlosigkeit ist im Tiefsten, Innersten, im Letzten nichts anderes als Unglauben, Angst vor dem Verlust und Hoffnungslosigkeit. So siehe – es geht im Eigentlichen immer nur um diese drei (Meiner ABSOLUTEN Dreifaltigkeit): Glauben, Hoffnung, Liebe! Hast du sie für alle, so auch für dich; hast du sie nicht für alle, so auch nicht für dich.
Ein Kind nämlich, eine kindliche Seele, obwohl sie die kleinste, zarteste, unbedarfteste, bedürftigste ist, die Seele eines Säuglings, hat das größte Vertrauen: Sie glaubt für alle alles, hofft für alle alles, erfährt nichts als Liebe, kennt nichts als Liebe, liebt. Das ist Meine Herzensreinheit und kindliche Unschuld, des Kindes im Stall von Bethlehem, die Ich mit Mir in alles hinein gelegt und hinein getragen habe, die in euch allen schlummert (als euer „inneres Gotteskind“), und die in euch wieder zu neuem, ewigen Leben geweckt werden will. In ihr sollt ihr bestärkt, bekräftigt, begründet werden zum Vollmaß des Wuchses, zur vollen Manneskraft und Brautgestalt in Mir.
(Und siehe: In dem Kinder-Gebet »Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm!”, das sich und sein ewiges Heil vertrauensselig ganz aus seiner Hand in die meine gibt, ist schon Mein ganzes Evangelium ergriffen!). Wer so ganz klein wird, Kindlein wird, der wird ganz groß in Mir. Denn Ich bin das Herz, das Zentrum dieser kindlichen Unschuld, der Ursprung des ganzen Alls und aller Ziel.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,238
– Es gibt nur ein Leben unter dem Himmel der Allversöhnung oder unter der Hölle beständiger Höllenangst
Darum wisse AUCH DIES: Auch der Glaube an die Allversöhnung hängt mit all dem UN-TRENNBAR zusammen! – : Entweder du lebst unter Meinem Himmel oder unter deiner Hölle.
Denn wer (nur) die (vage) Möglichkeit in Betracht zieht, dass irgend ein Wesen ewig verloren gehen und endlos von Mir, der all-mütterlichsten Abba-Seele, verdammt und verstoßen werden könnte, der lebt beständig in der Angst, es könnte auch ihn treffen, er könnte selbst noch (einmal doch noch davon) betroffen sein, durch irgend eine Gewalt, und sei es durch sich selbst, aus Meiner doch für ihn (- ein für alle Mal! -) durchbohrten Hand (doch noch irgendwie) gerissen zu werden. Und auch wenn er dies für sich vehement bestreiten mag, weil er sich selbst doch unter der Gnade wähnt, so hält diese Furcht und dieses ENTSETZEN, diese – begründete! – Ungewissheit, wenn er auf sich selbst schaut, ob er nicht doch noch zu dem Judas und Teufel wird, der doch in euch allen so lebendig ist und (sehr wohl) schlummert, so holt ihn diese Verlorenheit doch immer wieder ein und wirft ihn auf sich selbst zurück: und DAS ist seine HÖLLE.
Daran erkennst du, wenn du ernstlich in dich schaust, ob du wirklich schon unter Meiner Gnade ANGEKOMMEN oder noch unter Gesetz und Ungnade, »Zorn«, verhaftet bist: an deinem Glauben an die All-Versöhnung! – … ob es für dich im Angesicht Meiner UNENDLICHEN Liebe noch eine andere Möglichkeit geben kann (als Heil für ALLE!) – was (- wenn dies möglich wäre -) jede Ungewissheit in dir schürt und auch (- sehr wohl berechtigt! -) schüren MUSS, (weil du noch nicht in der letzten, völligen, einzigen Wahrheit Meiner unverlierbaren Liebe bist).
Daran auch siehst du, wie eng, wie unaufhebbar alles miteinander verbunden ist:
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,239
Dein EIGENES nacktes Heil und deine eigene Glückseligkeit ist fest gebunden und hängt am Heil und der Glückseligkeit ALLER! Glaubst und hast du jene Gewissheit nicht (im Glauben fest ergriffen), dass es für dich noch einen Zweifel am Heil für ALLE gibt, so glaubst und hast du sie auch nie – ganz und vollendet, fest und unbeirrbar – für dich SELBST.
Es geht bei dieser Frage darum: Wo liegt der Garant deines Heils? Gänzlich außerhalb von dir, ganz bei Mir und Meinem Opfer, für dich so wie für alle, oder doch letztlich bei dir, nicht in Mir und Meinem Opfer – auch für dich, da ganz gewiss für ALLE. Es gibt nur zwei Formen von Gerechtigkeit: entweder den Glauben an MEINE Gerechtigkeit oder aber den Glauben an die EIGENE Gerechtigkeit. Nur diese zwei – sonst nichts. Und nur und allein in DIESER Hinsicht gilt (das Sprichwort): »Ein HALBER Christ ist GANZER Mist«!“
Das Gleichnis von den drei Brüdern und ihren falschen und rechten Wegen zu ihrem all-gütigsten Vater zurück
Da ich aber noch immer nicht (so wirklich recht) verstand, bediente der Herr sich eines Gleichnisses, einer Bildrede und Geschichte, wie Er es immer bei einfachen Gemütern zu tun pflegt, die (einfach) nicht verstehen wollen: „Siehe, es waren drei Söhne, die weit abgeirrt waren vom Herzen ihres Abbas, der sie (doch) so sehnlichst liebt. Und weil sie so weit abgeirrt waren in ihrer Finsternis, waren sie völlig verdreckt, mit Kot und Kloake beschmiert, und sie wurden dessen nicht (einmal) gewahr und wussten es nicht, so sehr hatten sie sich in Dunkelheit verirrt; noch wussten sie, dass sie Söhne des größten Königs waren, des Erhabenen, des Königs aller Könige.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,240
Also entzündete jener König, der auf dem höchsten Berg thronte, auf dem Gefilde aller Gefilde, dort ein großes Feuer Seiner lodernden Liebe, dass es alle Seine Lande überstrahlen sollte, ob es wohl Seine Söhne erreichen würde, und ihnen den Weg zurück weisen könnte zu Ihm. Und tatsächlich: Sie, Seine drei Söhne sahen jenes Licht; und in dem Licht wurden sie sich gewahr, was aus ihnen geworden war, dass sie wie Bettler und Diebe ihr Dasein fristeten, ja, dreckig und kotverschmiert wie die wilden Tiere. Da sie nun aber erkannten, dass sie Söhne jenes Höchsten waren, schickten sie sich an, zu Ihm, ihrem Abba, zurück zu kehren.
Da sprach der Älteste von ihnen: »Lasst uns umkehren zu unserem Vater! Denn welche Liebe muss Er für uns haben, wenn er nach allem, nach all unserer Verirrung, die uns von Ihm so weit entfernt hat, durch die wir so dreckig und kotverschmiert heute dastehen, dass Er trotz allem noch dieses Licht Seiner für uns lodernden Liebe entzündet hat! Allein, jetzt, wo uns dieses, Sein Licht brennt, dürfen wir uns NICHT MEHR beschmutzen! War unsere völlige Verschmutzung vorher (vielleicht gerade) noch (so) zu entschuldigen, denn wir waren von der Finsternis unserer Verirrung umfangen, so ist sie das jetzt nicht mehr! Darum lasst uns Acht haben, dass wir uns auf dem Weg zurück zu unserem Vater nicht noch mehr beschmutzen! Jeder weitere Fehltritt ist nicht mehr entschuldbar! Denn nunmehr gehen wir doch im Licht! Und seht, es leuchtet uns klar den Weg aus, den wir zur Wohnstätte unseres Höchsten gehen müssen, so dass jeder weitere Fehltritt unentschuldbar ist!« Mit diesen Worten machte jener Älteste sich auf den Weg, den das Licht – wie er wähnte – ihn wies. Und er blickte immerfort ängstlich, mit Furcht und Zittern auf den Weg, dass er ja keinen Fehltritt tat, um sich nicht noch weiter zu beschmutzen.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,241
Vor lauter Achtsamkeit jedoch, keinen Fehltritt zu tun, – sein Blick war ganz abgelenkt von dem Licht, das ihm den Weg wies, allein auf den Weg gerichtet, und darauf, ja keinen Fehltritt zu tun, nach unten gebeugt auf die Schritte, die er tat, dass ihm nur ja kein Fehltritt widerfuhr – verlor er jedoch das Licht aus den Augen, kam mehr und mehr ab in Dunkelheit und Umnachtung, und je dunkler es wurde, desto weniger merkte er, wie er mehr und mehr in Schlamm und Kloake geriet und sich mehr und mehr verunreinigte, schlimmer noch als zuvor, aber in dem schrecklich irrigen Glauben, er hielte sich völlig rein. Und weil er nicht das Licht im Auge behielt, die lodernde Flamme des Vaterherzens, das für ihn brannte, kam er ab vom Weg, und lief in schlimmeres Verderben, als worin er zuvor war, als das erste Mal das Licht des Abba-Herzens ihn streifte.
Der jüngste der drei jedoch verzückte sich über das Licht, und freute sich über die so große Liebe seines Vaters, und er frohlockte: »Wusste ich ́s doch, dass Er unser Vater, der Höchste ist, und dass Seine Liebe noch immer für uns lodert und nie aufhört, für uns zu brennen, sind und bleiben wir doch Seine Söhne, wie verdreckt wir auch immer sein mögen! Nun denn, wollen wir zu Ihm zurück kehren! Allein, ich bin noch jung, und habe noch nicht die ganze Welt kennen gelernt! Mit der Rückkehr hat ́s doch keine Eile! Hat Er jetzt, nach allem, wo wir so voll Kot und Kloake sind, noch ein Licht für uns entzündet: Er nimmt uns sicher immer an und auf, egal wann und wie wir kommen! Siehe, wir sind ohnehin so voll Kloake und Dreck, dass es schlimmer um uns garnicht mehr bestellt sein kann! Darum will ich wohl heimkehren, – … doch … will ich auf dem Rückweg alles besehen, was es noch zu sehen und zu erfahren gibt, und will bestimmt nichts auslassen, wenn es mich vielleicht auch noch mehr beschmutzt. Was kann denn davon noch schädlich sein? Sein Licht brennt ja immer für mich, mich macht jeder Abweg aber nur um eine Erfahrung reicher.«
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,242
Mit diesen Worten machte der Jüngste sich auf dem Weg. Doch, das wirst du dir denken: Er verlor das Licht gar bald aus den Augen. Und er sollte die Erfahrungen machen, nach denen er so verlangte. Doch, was meinst du? Ob sie ihn das Licht noch sehen ließen, das für ihn – ewig! – brennt? Ich sage dir: Er sollte Finsternisse kennen lernen, Augenblicke von Verlorenheit, vor denen jeder Seele graut! Und weil er nicht das Licht im Auge behielt, die lodernde Flamme des Vaterherzens, das für ihn brannte, kam er ab vom Weg, und lief in schlimmeres Verderben, als worin er zuvor war, als das erste Mal das Licht des Abba-Herzens ihn streifte.
Der mittlere von den drei Söhnen aber, der noch zu jung für die Weisheit des Ältesten, aber schon zu alt für die Torheit des Jüngsten war, der sprach in seinem Herzen: »Der Vater! Der Vater! Er liebt mich noch immer! Mein Abba! Er hat das Licht Seiner Liebe für mich entzündet! Er, der Höchste, für mich, Seinen Sohn! – … obwohl ich so niedrig geworden bin, voll Kot und von oben bis unten mit stinkender Kloake beschmutzt! Er wird mich annehmen, mir in die Arme fallen, egal wie ich auch immer komme, wie ich bin! Sein Licht! Sein Licht! Es soll mir fortan mein (einziger) Leit-Stern sein! Auf dieses Licht will ich schauen, und mich allein daran halten! Ich will weder auf Abwege schauen wie mein jüngerer Bruder, noch mich von der Furcht beirren lassen, Er könnte mich noch ablehnen, wenn ich erneut Fehltritte tun, straucheln und fallen sollte, wie mein älterer Bruder. Wenn Er mich jetzt noch liebt, nach allem: Er wird mich immer lieben, oh mein Abba, mein allgütiger Vater!“ Mit diesen Worten machte der Mittlere sich auf den Weg, der sowohl zu jung für die Weisheit des Ältesten als auch zu alt für die Torheit des Jüngsten war.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,243
So tat er wohl noch manche Fehltritte, überschlug sich auch manchmal und rollte ab vom Weg, (er ließ sich gar von manchem Irrlicht verleiten, so dass er vom guten Weg abkam) mitten hinein in noch manche kotige Kloake fiel, doch sein Blick fand immer wieder zurück zum Licht des Herzens seines Abbas, dem für ihn lodernden Feuer, das ihm den Weg wies. Und je näher er dem Licht kam, desto klarer sah er auch den Weg; und das Licht bewahrte ihn mehr und mehr vor Fehltritten (und Irr-Läufen), so dass sein Schritt immer sicherer wurde.
Und du wirst es nicht glauben: Sein Schritt wurde immer leichter, je näher er der Wohnstätte seines Vaters kam, die hoch und erhaben über den Wolken schwebte, auf dem erhabenen Berg, dem Gefilde über allen Gefilden. Und als der steile Anstieg hinauf begann, da war sein Schritt so leicht, dass er meinte, er würde schweben – von der gewaltigen Kraft des pulsierenden Lichtes, das ihn umfing und beflügelte, wie hinauf getragen. So begann er, Fittiche auszubreiten, von deren Existenz er noch garnichts wusste. Doch er war doch der Königssohn, Sohn des Höchsten über die Allerhöchsten, des großen siebengeflügelten schirmenden Engelswesens mit einer Engelsliebe und Engelsgeduld, des Engelsfürsten, des Erzengels und Ursquells selbst aller Engel! So hatte jener Sohn denn auch Engelsflügel (bekommen), die er ausbreitete und entfaltete: Und die gewaltige Kraft des pulsierenden Lichts, der lodernden Liebe des für ihn schlagenden Abba-Herzens: sie trug ihn in die höchsten Gefilde zu seinem Abba empor.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,244
Verheißung der Wunder, die im göttlichen Yoga ruhen
Sieh Mich an und begreife es: Ich, Jeschua, der Tathagata, der höchste Buddha aller »Buddhas« und die Erleuchtung aller »Erleuchteten«, der Erste und der Letzte in all Meinen Avataren, der Lotusblütige, der Ich beständig in Mir ruhe, in Meinem Yoga-Sitz, in der siebenfachen Lotusblüte, umgeben vom glänzenden Jaspis-Schein Meines farbenprächtigen Gnadenbogens, der Ich an faszinierender Schönheit und begehrlicher Anmut und Pracht und strotzender Kraft alles überstrahle, ewig jung, kraftvoll in Meinem göttlichen Yoga, das in sich ruht und doch beständig wirksam ist: Meine Kraft bleibt ewig jung, (ursprünglich – aus Ihrem Ursprung,) und die lodernde Flamme, das Feuer Meiner Liebe, stärker als aller Tod: es verlischt nie. Und Ich übe Mich beständig in Meinem göttlichen Yoga der Langmut, Güte, des Mitleids, der Geduld.
Siehe, alte Männer und Erfahrene, (selbst) sie stürzen und straucheln noch, und die Jugend, freilich, sie strauchelt und fällt oft! Die aber auf den Herrn harren, die kriegen immer wieder neuer Kraft, dass sie aufstehen und weiter laufen, dass, wenn sie stürzen, sie sich doch wieder aufrichten, und weiter gehen; und die sind es, die einstmals auffahren mit Schwingen aus der Ewigkeit, dass sie ihre Fittiche ausbreiten, mit einem Glanz, einem Duft wie von Lotusblüten, – … und sie fahren auf wie die Adler.
So siehe, wenn du dich in Geduld übst, wenn du dich einlässt auf Mein wunderbares Yoga, dass es dir bald einerlei wird, ob du voran kommst oder Rückschläge erleidest, ob du durch Oasen wandelst oder durch Wüsten: Dann wirst du den Finger Gottes noch sehen, wirkend durch deinen eigenen Finger und deine eigene Hand.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,245
Und die Wunder, die zu sehen du bereits aufgegeben hast: Du sollst sie (noch) erblicken: wie du Lahme gehend, Blinde sehend, Krüppel sich aufrichtend, Tode auferstehend machst, wie durch deinen Wink Berge weichen und Täler sich heben, nicht allein in der sichtbaren, sondern viel mehr, viel bedeutender noch in der unsichtbaren Welt.
Und alles ist dir untertan und muss dir gehorchen, alle Elemente, über die du zum Herrn gesetzt bist, wenn du nur anerkennst: Mein Yoga. Ich bin ́s, und sonst keiner mehr.
Bis dahin aber, das erkennst du jetzt, ist es ein langer Weg. Aber du weißt darum; deshalb erschüttert es auch deinen Glauben nicht mehr, wenn du in diesem Leben vielleicht noch nicht vollendest deinen Lauf:
Glaube Mir, gar viele sind (selbst) schon aus den Himmeln zurück gekehrt, weil sie das, was sie aus den Himmeln wirken konnten, auch auf Erden vollbringen wollten, nicht, weil sie dort gesehen werden, sondern weil sie es wissen und herausfinden wollten, ob man all dies, gleich Mir, nicht auch in einem sterblichen Leben erreichen, finden und erlangen kann. Und nicht wenige erreichten es auch, die sich übten in Meinem Yoga. So prüfe dich selbst, ob du nicht ihnen angehörst und noch erreichen sollst, wonach dein Herz verlangt!
Ich bin der Weg! Gehe ihn! Ruhe in ihm, (verharre beständig in ihm in vertrauensvollem Stille-Halten und Stille-Sein)! – … und Er wird dich bewegen!
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,246
Aufruf zum geduldigen nachsichtigen, wertschätzenden Umgang mit sich selbst
Beherzige also in allem den goldenen Mittelweg, wie ihn Mein Siddharta Buddha gelehrt hat. Denn das erkannte er nach vielen Jahren vergeblicher Askese: die Wahrheit, die du dann erkennst, wenn du den Rat dieses größten unter allen Askesen beherzigst: Wahre, göttliche, heilige, rechte Entsagung bedeutet auch, auf die (/jede selbst-auferlegte, künstliche) Entsagung zu verzichten – völlig befreit von jedem Lohn-, Verdienst- und Karma-Gedanken: Und jede Form von strebsamen Fanatismus ist nicht in der entsagungsvollen Liebe, die allem entsagt! Meide darum die Extreme!
Warte mit Geduld und unerschütterlicher Hoffnung, in Glaubensgewissheit, dein natürliches Wachstum ab. Ich wirke unmerklich an dir – gar oft über mehrere Wiedergeburten. Lasse natürliches Wachstum zu und entwurzle nicht durch Gewaltakte (ständigen Daran-herum-Ziehens) die zarte Pflanze, die du bist. Habe Geduld mit dir selbst und Hoffnung für dich selbst. Rede nicht schlecht und verächtlich von dir. Damit verletzt und demütigst du auch Mich, der Ich in dir wohne und Mir in dir eine wunderbare, schöne Wohnstätte zubereitet habe.
Allein: Im kleinen hässlichen Entlein erkennt man nicht immer den großen erhabenen Schwan, der daraus noch entwachsen soll. Vertraue nur! Glaube es: Du bist auf ganz einzigartige, wunderbare Weise gemacht, Meine Blume! Niemand in allen Äonen wird noch einmal so aussehen, wahrnehmen, denken, fühlen und handeln wie du – auf deine einzigartige, unverwechselbare Weise. Ich finde dich wunderbar. Ich bin stolz auf das, was Ich in dir geschaffen habe, bin stolz auf dich, Meine Schöpfung « – mehr noch): auf Mein (damit EBEN-SO GEWOLLTES) Kind.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,247
Existenzielle Bedeutung für die Erlangung der Glückseligkeit, nach seiner eigenen Seinsbestimmung zu leben
Was kann ich dir mitgeben?
Was (also nun) kann Ich dir mitgeben für das Leben, das vor dir liegt? Was ist es, was du denen mitgeben kannst, die dir anvertraut sind, welchen du als Lehrer dienst? Ist es Lesen, Schreiben, Rechnen, äußere Kenntnisse über die Dinge, die dich umgeben? (Oder das Studium aller Weisheiten, Religionen und Theologien?) All das ist wichtig, bestimmt. – Aber es ist nicht das Entscheidende.
Was kann Ich dir mitgeben für das Leben, das vor dir liegt? Was ist es, was du denen mitgeben kannst, die dir anvertraut sind, sie vorzubereiten auf ihr Leben? Das Entscheidende – Höre! – ist für jeden der Glaube an sich selbst, der Glaube an Mich in euch allen.
Das erkenne für dich selbst, das gib weiter: »Du bist einzigartig im Universum. Niemals, niemals mehr wird es einen Menschen geben, so, wie du bist. Sicher wird nicht jeder deine Eigenarten zu schätzen wissen, dich um deiner Eigenarten willen lieben. Aber Ich wünsche dir, dass du Menschen begegnest, die dich um deiner Eigenarten willen lieben, durch die du erkennen wirst, dass deine Eigenheiten es sind, die deine wunderbare Einzigartigkeit ausmachen, (und zwar) die (vermeintlich) schlechten wie die guten.
Vergiss es nie! Du bist einzigartig! Nie mehr wird es einen Menschen geben, der so ist, wie du bist!
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,248
Glaube an dich selbst! Glaube an das, was Gott in dich gelegt hat, und nur in dich! Gehe ihm nach und suche es! Es gibt Dinge, die kein anderer sehen kann, wie du sie siehst, beschreiben kann, wie du sie beschreibst, verwirklichen kann, wie du sie verwirklichst. Einzigartig bist du, im ganzen Universum! Glaube an dich selbst! Sicher wirst du oft versagen! Aber entscheidend ist nicht, wie oft du versagst, wie tief du fällst. Gewinner fallen wie Verlierer. Gewinner unterschiedet nur eines von den Verlierern: Sie bleiben nicht liegen. Sie geben sich selbst nicht auf! Gib dich selbst niemals auf! Bleib nicht liegen! Stehe immer wieder auf! Glaube an das, was Gott in dich gelegt hat, und nur in dich!«
Der Weg in die verheißene Höhe führt über die Tiefe
Siehe, wie ist es mit einem gelehrten Baumeister? – … der einen Turm bauen will, der weit in die Höhe ragt, weit über das Meer der Wolken, bis hinauf zu den Sternen: Ein gelehrter Baumeister berät sich mit niemanden, der keine Kunde hat, wie er sie hat; – Ich bin es – und er hält auch allen Beanstandungen stand, allen Anstoß aus und allen Spott: Der macht erst einen gewaltigen Aushub, und geht weit hinunter in die Tiefe, um seinem Bauwerk festen Stand zu verleihen.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,249
Auch hat ein jeder Baum, dessen Krone in den Himmel ragt und dessen Äste zu den Wolken reichen, noch eine andere Krone, die in die tiefsten Tiefen der Tiefe geht. Und in der Tiefe hält sich jener Baum an den Wurzeln der anderen Bäume fest, die um ihn sind. So wundere dich nicht, wenn Ich mit dir, der du nach der Höhe trachtest, zunächst in die Tiefe gehe, dass du deine und Meine Tiefen entdeckst, aus denen der Quell lebendigen Wassers entspringt.
Denke an das Geschick Meines Sohnes, des Joseph Ben Jakob: Wurde er nicht von allen zuerst verspottet, des Hochmuts bezichtigt und darum von seinen Brüdern verstoßen, weil er erkannte und glaubte, dass er über alle gesetzt worden war? Aber das Gegenteil von dem, was er erhofft hatte, kam zuerst. Versklavung und Kerker. Und in der Fremde, bei den Anderen, sollte er lernen. So führte Ich ihn in die niedrigste Niedrigkeit, um ihn hoch zu machen.
Denke an das Geschick Meines Sohnes, des Jesus Ben Joseph: Wurde Er nicht von allen zuerst verspottet, des Hochmuts bezichtigt und darum von seinen Brüdern verstoßen, weil Er erkannte und glaubte, dass Er über alles gesetzt worden war? Aber das Gegenteil von dem, was Er verkündigt hatte, kam zuerst. Der Marterpfahl und das Kreuz. Und in der Fremde, bei den Anderen, begann Sein Lehrpfad. So führte Ich Ihn in die niedrigste Niedrigkeit, um Ihn hoch zu machen, und Ihn zu setzen zum Gott über alles, der ICH BIN.
Und war es nicht ebenso mit Meinem Sohn Mose? Und so ist es auch mit dir, (Meiner Tochter,) Meinem Sohn! So siehe, dass dies (immer) Mein Yoga ist (zur Erhöhung über die Erniedrigung) – der Weg eines gelehrigen Baumeisters. Oder meinst du, du könntest die Klippe überspringen, durch die alle Meine Kinder hindurch mussten? – … Mich selbst eingeschlossen, der Ich Mein eigenes Kind, Mein eigener Vater bin! … – Meinst du, du könntest diese Klippe überspringen, die zu deiner Läuterung und Reifung notwendig ist, du, Mein geliebtes Kind, Tochter, Sohn?
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,250
Siehe, ihr müsst alle durch dies Nadelöhr (Meines Kreuzes), Meine geliebten Kamele! Und ihr könnt nur durch dieses Nadelöhr eingehen in Mein Himmelreich! Ihr alle müsst hier unten durch, durch Angst und Enge, um eingehen und durchdringen zu können zu Meiner unermesslichen Weite. Das ist Mein Nadelöhr, durch das Ich die gefallenen Fäden all wieder einfädle und hinaufziehe an ihren ihnen zugedachten Platz in Meinem wunderbaren Geschmeide.
Bin Ich doch selbst euch diesen Weg vorausgegangen, auf dass ihr seht: Es ist möglich! Und das ist der Weg, der einzige Weg; und gibt es keinen anderen Weg als diesen Meinen Weg – für ALLE, als hier hindurch. Was bei euch Menschen unmöglich ist, es ist möglich bei Mir, Gott!
Und Ich bin euch den Weg vorausgegangen, auf dass ihr erkennt: Dies ist der Weg der (/zur) Erhöhung, er geht über Erniedrigung: Der Weg zur Himmelfahrt, er geht über das Kreuz, und der Weg zur Herrlichkeit, er geht über die tiefste Niedergeschlagenheit, wo euer Herz betrübt ist bis zum Tod! Siehe, so habe Ich Meine eigene Herrlichkeit erkannt und gewählt und ertragen, Mir aufgebürdet, die ewig ist. Wie sollte es da bei euch anders sein? Also fügt euch in Mein Joch, Mein Yoga! Ihr könnt ihm doch nicht entfliehen! Ich habe in Meiner Liebe geschworen: Ich will euch alle durch dies enge Nadelöhr in Meine Weiten der Herrlichkeit ziehen!
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,251
Der Gläubige soll sich an dem Weg in die Tiefe nicht stoßen, sondern freuen, wie ein Archäologe bei einem gewaltigen Fund
So beklage dich nicht, wenn Mein wunderbarer Weg in die Höhe dich zunächst in die niedrigste Niedrigkeit führt. Denn wie verhält es sich mit einem Archäologen, der im Sand einen behauenen edlen Stein ausfindig macht, uralt und unsagbar an Wert, aus Vorzeiten, in welchen noch Götter über die Erde schritten: Er beginnt freilich zu graben, auch wenn er von Unkundigen dafür verspottet wird, dass er im Dreck gräbt – nicht hinauf will, wie sie, sondern in die Tiefe geht.
Und wenn er denn einen Stein geborgen hat, und weitere vier darunter entdeckt, wird er darüber stöhnen, dass es ihn noch mehr in die Tiefe führt, hinein in Dreck und Schlamm? Nein, er wird frohlocken, über den Fund, den er gemacht hat, wenn er eine erste Ahnung seines unendlichen Wertes erlangt, dass er noch größer ist, als er zuerst erahnt hat.
Und wenn er denn die vier Steine geborgen hat, und weitere neun Steine darunter entdeckt, wird er darüber stöhnen, dass es ihn noch mehr in die Tiefe führt, hinein in Dreck und Schlamm? Nein, er wird frohlocken, über den Fund, den er gemacht hat, dass er noch größer ist, wie er sodann erahnt.
Und wenn er denn die neun Steine freigelegt hat, und weitere sechzehn Steine darunter entdeckt, weitere Quader Meiner Offenbarung, Quader um Quader, bis hin zu dem einen alle Religionen und Völker verbindenden Grundstein, wird er darüber stöhnen, dass es ihn noch mehr in die (Demut und) Tiefe führt, hinein in Dreck und Schlamm? Nein, er wird frohlocken, über den Fund, den er gemacht hat, dass er noch größer ist, als er jemals (erahnt hat noch) erahnen kann. Und so fort bis in die Ewigkeit!
So erkenne, dass es keine Höhe ohne Tiefe gibt, keine Erhabenheit ohne Niedrigkeit. kein »Hinauf« ohne (vorheriges) »Hinab«, kein »Hinein« ohne »Hinaus«, kein Neues ohne das Zerschlagen-werden, den Zerbruch des Alten.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,252
Und je tiefer du kommst, desto mehr wirst du erkennen, (dass alles eins ist – und) wie weit du noch entfernt bist von dem unermesslichen Mysterium, das Ich bin! Und du wirst mit Mir nie an ein Ende kommen!
Aber der wahrhaft Weise stöhnt nicht darüber, sondern er frohlockt, und sagt sich: »Ahnte ich ́s nicht? Wusste ich ́s doch, dass Er noch größer sein muss als alles, was ich je zu hoffen gewagt habe, und was ich mir ausgemalt und erdacht (habe, oder was mir je in den Sinn gekommen ist)! Er ist wahrhaft der Höchste, (und doch) zu finden in niedrigster Niedrigkeit! Das Hohe wird niedrig in Seinem Angesicht und das Niedrige hoch, das Große wird klein vor Ihm und das Kleine groß, das Bedeutende unbedeutend und das Unbedeutende bedeutungsvoll.«
So grabe und suche, in aller Niedrigkeit, in die Ich dich führe. Erkenne, dass Ich es bin, der dich dorthin, nach unten, führt. Erkenne es und erschrecke nicht! Erkenne, dass nur über Zerbruch des Zerbrechlichen zu finden ist, was nicht zerbrechen kann! Dich erwartet der Edelstein aller edelsten Steine, die Entdeckung der Welt!
Und sie gehört nicht dir allein, sondern allen. So haben schon viele vor dir gefunden und werden viele nach dir finden, und siehe, man hat sie nicht gehört. Ein jeder muss selbst hinein geführt werden, in diese Niedrigkeit, in dieses Dunkel, in dem Ich wohne. Aber sei gewiss: Ein jeder wird erkennen zu seiner Zeit.
So freue dich still an dem Fund, den du gemacht hast. Und wenn du ganz unten bist, von niemanden mehr gehört. Sei gewiss: Dein Fund wird dich noch ganz nach oben tragen: Ich bin ́s. Wie jemand, der ganz tief in der Erde auf eine Öl-Ader stößt, die ihn in einer Fontäne nach oben reißt, so werde auch Ich dich nach oben reißen zu deiner (/Meiner) Zeit.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,253
Irgendwann muss der Weg aus der Abgeschiedenheit mit Gott zurück ins Leben führen
Dann aber ist für dich zunächst die Zeit gekommen, nichts mehr zu studieren und zu schreiben (als allein Mein großes Evangelium). Denn sei gewarnt: Des Erkennens und Schreibens wird kein Ende sein! Und das Universum kann die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären! Versäume nicht die Zeit, das auch umzusetzen, was du gelernt hast, und das, was dir geoffenbart worden ist, weiter zu geben, in Wort und Tat. Lass dann ab vom ewigen Studieren! Wisse, du hast dafür eine Ewigkeit Zeit! Aber es erfreut Mein Herz, wie du eindringen willst in Mich! Wie könnte Ich dich hindern? – … dir wehren?!
Aber wisse und beachte: Nichts geht über die Liebe, die mit anderen teilt! Sie trägt dich am tiefsten, am weitesten! Darum versäume nicht dein Leben! Lerne auch, durch Liebe zu geben und zu empfangen! Und studiere nicht immerfort so viel! Wirf dich doch (wenigstens ab und an) auch ins Leben! Siehe, dort bin Ich auch, bei den Unkundigen, die genießen können, ohne alles zu verstehen! Suche Mich auch dort und überall!
Die persönlichen Stärken sind zugleich Schwächen, an denen wir reifen
48. Und nochmals, abermals ermahne Ich dich: Das dir eingeborene Werk, o Einzigartiger, darfst du um nichts in der Welt aufgeben, auch wenn es mit Mängeln behaftet ist. Alle Handlungen sind mit Mängeln behaftet, so wie das Feuer von Rauch umhüllt ist.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,254
Erkenne: Deine Stärken sind auch deine Schwächen, (deine Fallstricke,) und deine Schwächen deine Stärken. Also verzage nicht an deinen Schwächen, dass du davon ablässt, Erfüllung in deiner ureigensten Seinsbestimmung zu suchen. Und wenn du schwach bist, strauchelst: Lass dir an Meiner Gnade genügen! Denn Ich bin in den Schwachen mächtig, und in Schwachheit kommt Meine Herrlichkeit zur Vollendung. Also rühme dich deiner Schwächen, Neigungen, und gehe ihnen nach! Sie bestimmen dein unverwechselbares, einmaliges Wesen, das Ich dir zur Entfaltung Meiner ganzen Fülle zugedacht habe. Fürchte nicht, auf diesem DEINEN Weg zu versagen, weil deine Sehnsucht gerade nach DESSEN Ziel so groß ist! Meine nicht, es sei anmaßend, diese Ziele in deinem Herzen zu verfolgen! Richte deine ganze Existenz darauf aus! Wähle auch entsprechend (auch) deinen Beruf! Denn darin (- in deiner Berufung -) liegt (auch) deine Erfüllung!
Gott offenbart sich durch Unzulänglichkeiten: ein Anstoß für alle Perfektionisten
Und finde dich ab mit deinen Unzulänglichkeiten! Siehe dir doch allein die Überlieferungen Meines Lebens in den geheiligten Schriften an, in Meinem Gotteswort in Menschenworten: Ein Anstoß jedem Perfektionisten! Kein Diadocheron, sondern verschiedene Schilderungen aus unterschiedlichen menschlichen Perspektiven mit menschlichen Unzulänglichkeiten der Erinnerung im historischen Detail, für das Auge, das auf Oberflächlichkeiten schaut, voller scheinbarer Widersprüche. Daran siehst du: Meine Herrlichkeit kommt im Niedrigen, Unzulänglichen, Menschlichen zur Vollendung! Du musst also nicht vollendet sein, um vollendet zu sein! Du musst nicht perfekt sein, um perfekt zu sein! Du musst nicht Vollkommenes leisten, um Vollkommenes zu leisten!
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,255
Denn siehe: Gott alles in allem – was sein wird, worauf alles hinstrebt, das IST schon, jetzt und in Ewigkeit. Denn ehe Ich wurde, BIN ICH – und so auch du, in all deiner Niedrigkeit, mit all deinen Schwächen und Verfehlungen, Fehltritten, in deiner Unzulänglichkeit, du bist in all dem zugleich und darum gerade schon vollkommen, wunderschön, erhaben, königlich: ICH BIN.
Das Mysterium Christi: die verwandelnde Kraft der unbeschreiblichen göttlichen Liebe
Das allerhöchste Geheimnis der verwandelnden, erlösenden Kraft der göttlichen Liebe
49. Wenn die Sinne den Dingen nicht mehr verhaftet sind, weil du des Herrn Sinn erkannt hast, und darum nichts mehr nötig hast, nichts tiefer im Himmel und auf Erden begehrst, als die tröstliche, wärmende, ummantelnde, erfüllende Nähe der Liebe dieses deines und aller Herren, wenn so deine Seele selbst-beherrscht ist durch ihr Ergriffen- und Beherrschtsein von Seiner unendlichen Liebe und darum frei geworden von allem Verlangen, weiß sie doch, dass sie in Ihm und Seinen ungeheuerlichen Verheißungen schon alles hat, weit über dem, was ein Herz sich ausdenken und erträumen kann, dann erlangst du, oh Menschenkind, durch die dann leicht gewordene Entsagung von allem irdischen Blendwerk die höchste Vollkommenheit …
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,256
Beschreibung des Wesens Christi, das eine von Christi Liebe erfüllte Seele annimmt
50. Wie nun ein Mensch, wenn er dergestalt Vollkommenheit erlangt hat, da er hingelangt ist zum »Brahman«, zum »Urgrund« und »Ursinn«, Meiner alles durchwaltenden Urkraft des Lebens und der Liebe, … – (wie jener) denkt, fühlt und bestimmt ist, das vernimm von Mir, o Begehrender, – was aus ihn werden lässt diese höchst konzentrierte Herzensweisheit allen Wissens:
51-53. Man ist dann gänzlich ein- und aufgegangen in Meine Liebe, gänzlich »eins« und »Einer« geworden mit Mir, von Meiner dreifaltigen Einheit (von Glaube, Liebe und unbezwingbarer Hoffnung) beseelt und bewohnt von der ganzen Fülle der »Elohim«, der weltweit wahrgenommenen und verehrten liebenden »Götterheit«, fähig, selbst – wie Ich – ein Licht in der Welt zu sein, ein Fenster, das in die Himmel schauen, eine Pforte, die in die Himmel eingehen lässt; wenn man so gänzlich ein- und aufgegangen ist in Meiner Liebe, dann ist man fähig, selbst zum »Brahman« zu werden, ein »Buddha«, ein Erleuchtung bringender »Erleuchteter«, mehr noch: ein »Bodhisattva«, der sich wirksam und heilskräftig um die Erlösung der Welt bemüht, ja, selbst zum »Christus«, gänzlich eins mit Mir, dem Christus, gänzlich gesalbt und völlig erfüllt und versiegelt mit Meinem Christus-Geist, Mir, dem Meister, in allem gleich, selbst zu einem Meister geworden, einem Himmelslicht für die Welt, das Meine Wunder vollbringt und noch größere Wunder, weil man dann ein- und aufgegangen ist in Mir, wie Ich ein- und aufgegangen bin in dem Vater, dem Wahrhaftigen, der noch größer ist als Ich – und Ich selbst bin der Wahrhaftige von Ewigkeit zu Ewigkeit. Zu solch einem Christ all Meiner Christen, zu solch einem »Christus« all Meiner »Christusse« ist jede Seele geworden, die Mir in Wesen und Wirken völlig gleicht: Sie hat all ihre innere Bewegung mit der reinen spirituellen Substanz, die alle Wesen und Kosmen erfüllt, in die Einheit eingehen lassen.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,257
Ihr ganzes Wesen ist jetzt mit festem und stetem Willen zum Guten, dem göttlichen Willen der göttlichen Liebe beherrscht, die alles überwindet und weit hinter sich lässt; eine solche Seele übt Verzicht … auf alle Objekte der Sinne, hat sich zurück gezogen aus jeder Zu- und Abneigung, sucht die Abgeschiedenheit zur Intensivierung ihrer Einung mit Mir, jedoch ohne ich-hafte Motive, sondern zur Stärkung und Neuausrichtung für ihr Wirken in der Welt, sie lebt enthaltsam, beherrscht Mental, Rede und Körper, weil sie ständig geeint ist mit ihrem innersten Selbst, das Ich bin, durch die regelmäßig ausgeübte Meditation, der Kontemplation auf ihren Bräutigam, ihre Liebe, und der liebenden Zwiesprache mit ihrer Freudenkrone.
Sie hat alles Verlangen nach Irdischem, vordergründigem Blendwerk und alle Verhaftung an flüchtige Vergänglichkeiten aufgegeben und kennt nur noch ihr innerstes sehnsüchtiges Verlangen nach ewigen Licht, aus dem, durch das und zu dem alles ist und in dem jene Seele bereits fest verankert und verhaftet ist, mit dem sie auf ewig vermählt ist. Eine solche liebes-beseelte, von der ganzen überströmenden, überschwänglichen göttlichen Liebe vollends angefüllte, ausgefüllte Seele hat alle Ichsucht, Gewalttätigkeit und Anmaßung, Begierde und Zorn, wie den Sinn und Instinkt des Besitzen-Wollens (und des sich zwanghaft Absichern-Müssens) gänzlich abgelegt, sie kennt und weiß und will nichts anderes mehr als Mich.
Sie ist wahrhaft frei geworden von »ich« und »mein«, und kennt nur noch das große, kosmen-umspannende universale göttliche »WIR«. Eine solche Seele ist in allem getröstet, befriedet, beruhigt, still und heiter-gelassen, von einer inneren vorzüglichen Freude erfüllt, die sich durch nichts trüben noch je ihren Humor rauben lässt, der über alle Unwirtlichkeiten und Widrigkeiten und kindlich-erbärmlichen Widerstände wider die unendlich erhabene Liebe nur schmunzeln kann.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,258
54. Wenn eine Seele so aufgegangen ist in Meiner Allseele, dass sie ganz in und aus Mir ist, wie Ich in und aus ihr strahle, heiter im »Selbst«, die sich nicht mehr grämt und um irgendetwas sorgt, wenn sie gleichmütig allen Wesen gegenüber wurde in zugetaner, zu gewinnen suchender Liebe, dann hat sie die höchste Liebe durch Verehrung zu Mir gefunden, erkannt und erreicht.
Die feste universal gültige Zusage des Christus: Jede Seele, die wahrhaftig nach der göttlichen Liebe verlangt, soll diese – immer und überall, in jeder Religion – auch finden
55. Welche Seele nämlich auch immer sehnsüchtig und wahrhaftig die wahre göttliche Liebe sucht, durch diese ihre Wertschätzung und Verehrung soll sie auch finden, überall – an jedem Ort, zu jeder Zeit, und hinlänglich in welcher Religion: Das ist Mein heiliges Versprechen an das ganze Menschengeschlecht, an alle Meine Kleinen, Meine Kinder der Liebe: Eine jede sich so nach Meiner Liebe sehnende Seele soll erkennen, wer und welche Fülle Ich bin, Meine ganze Wirklichkeit und alle Grundsätze Meines Seins – die sich zusammenfassen lässt, die gründet und mündet in der alle Erkenntnisse und Bekenntnisse übertreffenden Liebe, die darum auch über jede Religion und Gottesvorstellung erhaben ist, und Zugänge zu sich schafft, wie und wo immer Sie will. Wer Mich so erkannt hat, der kann nicht mehr lassen von Mir; wer von Mir aber lässt, der hat Mich weder gesehen noch erkannt. Wer Mich so erkannt hat, der geht ein in Jenem, dem »Purushottama«, in die »göttliche Ur- und All-Seele«. 56. Und hinlänglich, wo immer eine Seele stehen mag, welchen Reifungsgrad sie schon oder noch nicht erlangt hat: Gründet sie all ihre Gefühle, Gedanken und Handlungen stets auf Mich und in Mir, erlangt sie schnell, sicher und gewiss durch Meine unendliche Langmut und Gnade, auf welche sie gesetzt und sich mit all ihrer Hoffnung geworfen hat, in den ewigen und unvergänglichen Zustand.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,259
Aufruf, sich mit seinem ganzen Sein der göttlichen Liebe zu weihen, um in ihre unendlichen Glückseligkeiten einzugehen
57. Weihe Mir, der göttlichen Liebe, alles, was du bist, gib all dein Handeln im Bewusstsein Meiner Alldurchwaltung an Mich ab und versenke es in Mir! Mache Gebrauch vom Yoga des Willens und der Vernunft, aber noch viel mehr sei ohne Unterlass in deinem Herzen und Bewusstsein eins mit Mir, in Meiner Liebe gegründet, mit Meiner Liebe vermählt und verbündet!
Eine Seele, die um die göttliche Liebe weiß, fügt sich un-widerspenstig in all Deren Fügungen
58. Bist du so zu allen Zeiten eins mit Mir in Herz und Bewusstsein, dann wirst du durch Meine freie Gnade, die immer gerne ohne Vorbehalt und Vorbedingungen austeilt und gibt, sicher durch jeden schwierigen und gefährlichen Engpass schreiten, der nichts anderes als eine Prüfung ist, um dein Vertrauen auf Mich zu schulen, bis du dich ganz in Mich fallen lassen und (dich restlos) Mir ergeben kannst.
Willst du aber nach deinem störrischen, trotzigem und verzagtem Herzen aus Ichsucht nicht hören, wirst du ins Verderben sinken. Und du weißt jetzt: Der Weg zu Mir, Mein Weg zu dir, wird dann schwerer und leidvoller werden (und du wirst dann viele unannehmliche Umwege gehen müssen).
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,260
Aufruf, sich als »Israel«, als »Gottes-Kämpfer« allen Herausforderungen des Lebens zu stellen
59. Vergeblich ist dein Entschluss, den du in deiner verweichlichten, bequemen Ichsucht denkst, indem du sagst: »Ich will nicht kämpfen!« Siehe: »Israel«, »Gottes-Kämpfer«, ist der Name, den Ich auf dich und alles gelegt habe; und du bist mit deinem Dasein, das im Werden begriffen ist, in den Kampf geworfen, ob du nun willst oder nicht, auf dass du überwinden – ÜBERWINDEN – lernen mögest.
Dieser Weg kann dir leicht oder schwer werden, je nachdem, ob du dich unter dies Mein Joch fügst und es anerkennst, oder ob du fortwährend gegen Meinen Stachel, Meine Sporen löckst. So wenn du weichlich und weichherzig bleiben, nicht endlich Verantwortung für dein Leben übernehmen willst: Deine Natur selbst wird dich dann zu deinem Werk und Wesen berufen, und wenn es sein muss: durch Gewalt. 60. Und was du aus deiner Verblendung heraus nicht zu tun wünschst, dich den Herausforderungen und Widerwärtigkeiten deines Lebens zu stellen, o Kleinmütiger, das wirst du dann gegen deinen Willen tun müssen, gebunden durch die Notwendigkeiten deines armseligen Daseins, dann aber durch dein Handeln, das dir aufgezwungen wird, innerlich versklavt und gebunden, in ständigem Aufbegehren und ständigen Doch-Erliegen-Müssens.
Denn siehe, es ist dir verordnet, geboten und auferlegt: Du musst kämpfen! – MUSST KÄMPFEN! Denn Ich habe dich zum Überwinden (des Bösen durch Gutes) berufen, nicht zum kleinmütigen Kleinbei-Geben und zum Unterliegen.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,261
Aufruf, sich in dem zu bergen, der aller Herzen bewegt, und durch all Seine Züchtigungen nur voranbringen will
61. Adonaj (der Herr), oh Arjuna, wohnt in den Herzen aller Wesen, und bewegt sie alle: deine Widersacher ebenso wie deine Mitstreiter; Er bewegt sie alle, wie eine Seele ihren ganzen Organismus bewegt, durch Seine Ruach, die alles durchwaltet, bewegt, bestimmt und alles Wirken durchwirkt. 62. Zu Ihm, der dir Böses wie Gutes immer nur zum Besten, zu deiner Reifung widerfahren lässt, nimm – bei allen Schlägen, mit denen Er dich schlagen mag – deine Zuflucht auf allen Wegen deines Herzens, deines Handelns und deines Seins! – … denn es ist immer nur die Liebe, die dich schlägt!
Durch Seine, Meine Gnade, die dir immer gilt, ob du sie nun erkennst und erwählst oder verkennst und darum noch ausschlägst, sollst du noch eingehen in den höchsten Frieden und ewigen Zustand, der Sie, die »Purushottama«, die mütterliche »Ur- und All-Seele« ist, die »ICH BIN«.
Aufruf, dieses höchste Wissen im Herzen zu bewegen, damit dies durch das auflebende innere Herzenszeugnis zu einer sicheren Gewissheit werden kann
63. So habe Ich dir (nun) ein Wissen mitgeteilt, das geheimer ist als alles, was verborgen ist, und doch einem jedem Herzen näher, als es wähnt. Hänge diesen Liebeszusprüchen nach und bewege sie in deinem Herzen! Du wirst merken, wie schnell es dir in der Brust (leicht wird und schließlich) brennt, dass Meine Liebe aus deinem Herzen quellen muss, wie aus einem unversiegbarem Urquell. Wenn du gründlich darüber nachsinnst und all dies, was Ich dir mitgeteilt habe, in deinem Herzen erwägst, wird sich dir die Wahrheit offenbaren, und die Wahrheit wird dich froh und frei machen.
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,262
Dann aber handle und glaube fest nach dem, was du für richtig erkannt hast, wie es dir dein eigenes inneres Zeugnis, das Mein Zeugnis ist, bestätigt hat, wie dein eigenes Herz es dir eingibt, und bewahre dir diese Herzenserkenntnis wie einen unermesslichen Schatz, wie eine Ölquelle in wüster Öde, die nie versiegt und alle Reichtümer und Begehrlichkeiten des Herzens zu Tage fördert, – ja, hüte sie wie deinen Augapfel.
Das allergeheimste Christusmysterium: Erlösung liegt in Seiner frei sich verschenkenden Liebe
64. Doch das Allergeheimste noch vernimm von Mir, das höchste Wort: Du bist Mir teuer, überaus (wertvoll), darum verkünde Ich dir das Heil. 65. Denke an Mich, deine und aller Liebe, die in ihrer Grenzenlosigkeit viele Ehren-Namen hat, verehre Mich, gib dich Mir hin, beuge dich (vor) Mir! So kommst du zu Mir! Das ist die Wahrheit. Das verspreche Ich dir: Du bist Mir so (herzlich) lieb!
66. Gib alle deine religiösen Selbsterlösungsversuche auf! Suche Mich, die unverlierbare freie Liebe gegen alle, allein als deinen Zufluchtsort! Nimm deine Zuflucht allein zu Mir! Dann werde Ich dich von allem Schlimmen befreien. Ich werde dich von aller Sünde und allem Übel erlösen! Sei unbekümmert! Sei unbesorgt!
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,263
Rechte Verwaltung der Mysterien Christi
67. Nie sollst du hierüber zu jemanden sprechen, der sich noch nicht in der Entsagung (Meiner Liebe) übt, nie zu jemanden, der nicht (solche namenlose Liebe) verehrt, nie zu dem, der (Ihr) nicht dient. Und gewiss nicht zu dem, der Mich verachtet und Meiner spottet, der Ich wahrhaftig im menschlichen Körper wie in allen Körpern, den tierischen, pflanzlichen und den Himmels-Körpern wohne, nicht allein aber in diesen, sondern in jeder Erscheinung und Bewegung der sichtbaren und auch der unsichtbaren Welt! Hüte dich also!
Wirf nicht Perlen vor die Säue, dass sie sich nicht gegen dich wenden! Und biete keinen Kindern feste Speise an! Säuen wirft man Ausrat zum Fraß vor, Kindern reicht man Milch und Brei – Darreichungen der Liebe, so dass sie in der Liebe wachsen und reifen können. Feste Speise ist allein für Erwachsene, und Perlen werden allein Prinzen und Prinzessinnen, priesterlichen Königen und Königinnen und königlichen Priesterinnen und Priestern dargereicht.
Gib nicht das Geistliche dem Fleisch, noch Fleischliches dem Geist! Egal aber, mit wem du redest: Beachte immer: Der Weise hüllt sich in Schweigen, selbst wenn er im Kreis seiner Jünger oder unter Weisen sitzt. Rede weniger und du sagst mehr: Bewege jedes Wort und siebe es durch die sieben Siebe! Sprich jedes Wort mit Bedacht. So wirst du jedem deiner Worte Gewicht verleihen.“ –
Ich fragte: „Aber was, Herr, sind die sieben Siebe?“ Er sprach: „Das sind die sieben Siebe: Das ist das erste Sieb: Ist es wichtig und not-wendig? – Not abwendend! Denn nur, was (innere wie äußere) Not wenden kann, ist wirklich wichtig. Ist es (also in diesem Sinne) hilfreich?
18.3 Gesetz und Gnade – SXP VII,264
Das aber ist das zweite Sieb: Ist es einfühlsam – oder verletzend? Und das ist das dritte Sieb: Ist es wahr – oder nur DEINE Wirklichkeit? Das schließlich ist das vierte Sieb: Ist es aufrichtig und gerecht – oder unaufrichtig und selbst-gerecht? Und das ist das fünfte Sieb: Hast du wirklich etwas zu sagen? Ist es in der Bewährung erprobt? Das aber ist das sechste Sieb: Ist es verständlich und nachvollziehbar? Und das schließlich ist das siebte Sieb: Ist es gefragt und gewünscht? Siebe alle deine Worte, dann wirst du weniger reden, und mehr sagen.
Und bedenke immer: Ein guter Lehrer hört mehr als er spricht. Ein guter Lehrer ist immer einer, der selbst auch mit lernt und auf dem Wege ist. So wirst du ein vollendeter Meister, ein Buddha, sein und anderen zum Christus werden.
68. Wer so in tiefster Verehrung für Mich diese Meine erhabenen Mysterien (in rechter Verwaltung) verkündigt, gelangt gewiss zu Mir und wird dadurch sich selbst Erlösung, Erfüllung und Glückseligkeit bringen, wie denen, die ihn hören.
Denn ein jedes Wort von Mir, das du über dich und andere aussprichst, wird nicht leer zu Mir zurück kommen, sondern seine Frucht aufgehen lassen wie der Morgentau und der Spätregen. 69. Und wahrlich, ja, Amen: Es gibt niemanden unter den Menschen, der Mir Lieberes täte, und niemand in dieser Welt wird Mir lieber sein, als der, der Meine Liebe verkündigt in (tätigem) Wort und (beredter) Tat.