18.4 Frau und Mann

„Ist denn das Wort zuerst an euch ergangen?
Habt ihr es denn zuerst verkündigt?“

Wie ist diese Frage des Apostels Paulus an die Frauen zu bewerten?
Sie muss nämlich mit „Aber ja-doch!“ beantwortet werden!

Christus als die Allversöhnung ist auch die Versöhnung der Geschlechter.
In Ihm gilt weder Mann noch Frau – sie sind allzumal eins in Christus.

In Christus trat die Schöpfung aus dem Schöpfer, die Frau aus dem Mann:
Seine Liebe ist die Enthüllung der eigentlichen femininen Seite der Gottheit
die sich hinter der harten maskulinen Seite des unerbitterlichen Allmächtigen
mitunter bis zur Unkenntlichkeit verbirgt.

Darum darf die wahre, eigentliche Gottheit Christi
rechtens auch in Frauengestalt verehrt werden,
und die Übung darin hilft den Gläubigen,
das Wesen der göttlichen Liebe vollumfänglicher und tiefer zu erfassen.

So etwas ist – seit dem Neuen Testament – nicht mehr da gewesen:
Liberale – ja, feministische! – Theologie in einem fundamentalistischen Kleid,
mit begründetem Anspruch einer göttlichen Offenbarung.

Was uns da in Christus vor Augen gemalt wird:
eine liebenswerte Gottheit der Liebe, die man wirklich nur lieben
und der allein man sich nur verschreiben kann!

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Kapitel 18.4 „Frau und Mann“ wendet sich der Stellung der Frau in der Gemeinde im Sinne Christi zu und führt schließlich zum femininen Aspekt der Gottheit, der in der Person Christi enthüllt worden ist.

Wenigstens in einer Sache ist der ständig vom Herrn berichtigte Schüler Christi sich aber doch noch sicher, dass die Weisungen über die rechte Austeilung des Wortes Gottes den Männern allein, und nicht etwa auch den Frauen gelten würden, da Letztere doch nach biblischem Gebot in der Gemeinde zu schweigen hätten. Aber auch hier wird der Jünger von Christi Ruach eines Besseren belehrt: Denn in Christus gilt weder Mann noch Frau, sondern sie sind alle Einer in Ihm, Eine in Seiner Ruach.

Wurde die Frau vom Mann genommen, so kommt der Mann durch die Frau, was anzeigt, dass sie bei aller Unterschiedlichkeit doch gleichwertig sind und als Entsprechungen aufeinander bezogen sind und darum nur miteinander voll-umfänglich wirksam werden können. Denn die zunächst geschlechtslosen, übergeschlechtlich angelegten Seelen sollen sowohl in ihrer Männlichkeit wie Weiblichkeit voll ausreifen. Die Frauen können nur zu ihrer Männlichkeit ausreifen, wenn ihnen von den Männern ein Schutzraum zur Entfaltung geboten wird, die Männer in ihrer Weiblichkeit, wenn sie sich von den Frauen als ihnen gegebene göttliche Hilfe von innen heraus erfüllen und beseelen lassen.

Das harte apostolische Wort des einstigen Paulus an die Frauen „Ist denn das Wort zuerst zu euch ergangen? Habt ihr es denn zuerst verkündigt?“, das gemeinhin so gedeutet wird, dass den Frauen damit das Wort verboten wird, müsste eigentlich genau umgekehrt ausgelegt werden, waren es doch zuerst Frauen, an die das Wort erging und die es als Erste weitergaben:

Maria Magdalena und den Frauen in ihrem Gefolge wurde zuerst die Kunde von der Auferstehung ihres Herrn und Heilandes gegeben, die Männer jedoch glaubten den Frauen nicht. An Maria, die Mutter des Herrn, erging nicht nur das göttliche Wort, sondern es ging sogar in sie ein, trat als ihre Frucht und ihr Same aus ihr hervor. Aber auch ihr glaubte ihr Mann, Joseph, zuerst nicht. Sie war erkoren, Christi erster Schrein und höchster Glanz Seiner Herrlichkeit zu sein, Himmelskönigin zu werden und die Vorbeterin aller himmlischen Fürsprecher, durch welche die Ruach Christi sich für alle Welt verwendet.

Einer Samariterin offenbarte Christus als der ersten, dass Er der Messias sei, was Seinem eigenen Volk noch geheim gehalten wurde, und sie kündete es zuerst den Heiden. Ebenso begann die Heidenmission des Paulus mit einer Frau, der Jüdin Lydia, auf heidnischem Boden. Frauen, nicht Männer, trugen schließlich das Evangelium bis in die höchsten Schichten des Römischen Imperiums.

Jesus wendete sich in für Seine Zeit ungewöhnlicher Weise den Frauen zu, etwa, indem Er als Mann mit einer Frau, noch dazu als Jude mit einer heidnischen Samariterin in der Öffentlichkeit sprach, was nach damaligem Empfinden von Sittlichkeit eine Ungehörigkeit war. Schließlich hob Er sogar stadtbekannte Sünderinnen über die angesehenen Frommen, wie etwa die Hure, die Ihm die Füße salbte, über Seinen rabbinischen Gastgeber, oder die Ehebrecherin, die Er vor ihrer Steinigung bewahrte, indem Er ihre Verkläger ihrer eigenen heuchlerischen Sündhaftigkeit überführte.

Jesus pflegte auch in für damals unübliche Weise ebenso innige Freundschaft mit Frauen wie mit Männern – etwa mit Maria und Martha, den Schwestern des Lazarus, oder mit Maria Magdalena, die ihn liebkosend „Rabbuni“ nennen und an Seiner Brust liegen durfte wie Sein Liebling Johannes, weswegen viele meinten, sie sei Seine Gefährtin gewesen.

Schließlich waren es fast ausschließlich Frauen, die Ihm ohne Furcht vor Seinen Henkern in Seiner Todesstunde die Treue hielten. Bei der Ausgießung der Ruach zu Pfingsten saßen die Frauen bereits im Gebet unter den Männern und waren nicht mehr, wie vorher in den Synagogen üblich, hinter Gittern vom heiligen Geschehen, dass allein Männer vollziehen durften, abgetrennt. Schließlich redeten auch Frauen in der Gemeinde prophetisch, und wenn es heißt, die Ruach und die Braut riefen „Komm!“, so sind damit auch insbesondere die Frauen gemeint.

Wenn Paulus die Frauen hart in die Schranken wies „Ist denn das Wort ALLEIN an euch ergangen?“, so wollte er einer unguten Entwicklung gegenlenken, dass die Frauen, die nach jahrtausende-langer Unterdrückung in den ersten christlichen Gemeinden endlich Wertschätzung und Freiheit erfuhren, nun nicht alles an sich reißen und nunmehr im Gegenzug die Männer unterdrücken sollten.

Denn die Frauen rissen daraufhin zuerst zügellos das Wort regelrecht an sich, wodurch in den Urgemeinden große Unordnung und auch nicht wenig Unmut aufkam.
Sie konnten mit der Freiheit im Geist noch nicht umgehen, da sie noch zu fleischlich, in ihrem geistlichen Reifungsprozess noch nicht weit genug voran geschritten waren. Im Geist nämlich begegnet jeder dem anderen, auch die Geschlechter untereinander, mit Ehrerbietung. Rangelei um Wort und Leitung gibt es hier nicht. So wies Paulus Frauen, wie auch Männer in die Schranken mit dem Aufruf, dass alle zugunsten der anderen zurückstecken müssten.

Wenn Paulus gebot, die Frauen hätten in der Gemeinde zu schweigen, ja, gar sich zu verschleiern, wie es Männern nicht anstünde, langes Haar zu tragen, so kennzeichnete er dies als seine persönliche Meinung, eine in Hinblick auf die damaligen Sitten gegebene Überlieferung, die zu unterscheiden wäre von dem zeitlos gültigen Gebot des Herrn.

So muss in dem Kanon der heiligen Schriften immer das Herrenwort in den Wörtern gesucht werden. Denn was gäbe es zu prüfen, wenn es so einfach wäre, dass alles innerhalb der heiligen Schrift göttliches Wort und Gebot wäre, außerhalb der heiligen Schrift davon aber nichts zu finden wäre?

Darum darf man nicht aus zeitgebundenen menschlichen Satzungen ein zeitloses göttliches Gebot machen. Fleischliche Ordnungen gelten allein den Fleischlichen; die aber im Geist gereift sind, bedürfen keinerlei Ordnung mehr, denn sie leben im Geist der Liebe.

Damals hätten die Gemeinden, wenn sie den Frauen allzu schnell zu viele Rechte eingeräumt hätten, damit sowohl sich selbst, als auch die Gesellschaft überfordert und damit die Öffentlichkeit von der neuen Lehre abgestoßen. Darum musste die neue Freizügigkeit zunächst, zur damaligen Zeit, noch eingeschränkt werden.

Nunmehr, nachdem in Folge der Wirksamkeit der Ruach Christi schon über annähernd zweitausend Jahre sich die Gleichberechtigung gesellschaftlich durchgesetzt hat, ist darum genau das Gegenteil wie damals geboten. Mussten damals die Frauen dazu angehalten werden, sich nicht über die Männer zu erheben, so ist heute den Männern geboten, sich nicht länger über die Frauen zu erheben und ihnen vollumfänglich die gleichen Rechte und Möglichkeiten in der Christusgemeinde einzuräumen, wie sich selbst.

Was Kindern noch verboten ist, ist Erwachsenen erlaubt, mitunter sogar geboten. So wandeln sich die Gebote. Die Gemeinde soll sich immer an der gesellschaftlichen Norm orientieren, um dieser kein Hindernis für die Verbreitung ihrer Botschaft zu schaffen. So sollen Frauen sich in die jeweiligen Gemeindeordnungen ihrer Religionsgemeinschaften fügen. Denn die Glaubensstarken sollen Rücksicht auf die Glaubensschwachen nehmen, die noch an Satzungen hängen, um deren Gewissen nicht zu verwirren und zu belasten. Christus wird die Frauen, die sich so fügen, zu ihrer Zeit erhöhen. Wenn sie in ihrem Verlangen, hervorzutreten, jedoch selbst schwach werden, so sind sie immer noch stärker, als die Schwachen, die sich noch menschlichen Satzungen verpflichtet fühlen.

Immerhin gab es selbst schon im Alten Bund herausragende Frauen: Die namentlich erwähnte Prophetin Hulda zeigt, dass es unter den Propheten wohl auch Frauen gab, wie etwa auch die Schwester des Moses, Mirijam, die überdies Anbetungsleiterin im Lobpreis des Volkes war. Debora war höchste Richterin des Volkes und Anführerin seines Heeres, Judith gelang als Frau, was keinem Krieger gelang, einen Erzfeind Israels den Garaus zu machen, Esther bewahrte ihr Volk vor der totalen Ausrottung.

Ebenso wird im Neuen Bund die Bedeutung von Frauen heraus gestellt: Die Prophetin Hanna kündet als erste dem Volk die Heilsbedeutung des Jesuskindes, Phoebe war eine bedeutende Diakonin, die, wie die Diakone Stephanus und Philippus gewiss auch in der Verkündigung tätig war und von der Gemeinde in Rom Unterstützung erfahren sollte. Euodia und Syntyche waren Mitstreiterinnen des Paulus, denen der Apostel eine gewisse Weisungsbefugnis gegenüber der Gemeinde in Philippi gab. Priscilla war Lehrerin des damals sehr angesehenen Apostels Apollos.

Es gab sehr wohl auch weibliche Apostel – etwa Maria Magdalena, die den Auferstandenen als erste gesehen, gleichfalls missioniert und auch ein Evangelium verfasst hat. Paulus erwähnt weiter eine Apostolin Junia. Aber auch andere Frauen werden in seinen Briefen durch Gruß namentlich genannt und dadurch in ihrer Bedeutung heraus gestellt.

Auch die Kirchengeschichte legt ein Zeugnis dafür ab, wie der Herr sich ebenso, wenn nicht mitunter mehr noch der Frauen, als der Männer bediente:

Beispielsweise Jean D `Arc, die Jungfrau von Orleon, die Frankreich im Namen des Herrn von den Engländern befreite, die Mystikerinnen Hildegard von Bingen und Katharina von Sienna, die selbst Könige und Bischöfe durch ihre inspirierten Schriften leiteten, die stigmatisierte Konnersreuther Resl, die visionär Augenzeugin der Passion werden und dies ihrer Zeit künden durfte, Mutter Theresa, die durch ihr Liebeswerk der Pflege von Kastenlosen ohne viele Worte verkündigte, dass Christus jeder Wiedergeburt aufhelfend begegnen und aus dem Fluch des Karmas befreien will.

Die Bedeutung der Frau zeigt sich schon in ihrer prägenden Mutterrolle: Wie viele Größen der Heilsgeschichte erfuhren durch ihre Mütter ihre bedeutende geistliche Prägung! Das wurde schon im Alten Bund erkannt und heraus gestellt, dass Männer ohne ihre Frauen, Söhne ohne ihre Mütter nichts sind und nichts werden könnten. So erkannte man schon damals, dass sich die Gottheit vornehmlich der Mütter bedient, um überall auf Erden Ihre Fürsorge zu zeigen. Entsprechend finden sich sogar schon in alttestamentlichen Schriften Frauenworte, welche die Bedeutung der Frau heraus stellen. Sollte also wirklich den Frauen der Mund verboten werden, derer sich der Herr von je her so eindrücklich bedient?

Schließlich gibt Christus Seiner Verwunderung darüber Ausdruck, wie wenig Sein Schüler offensichtlich bisher verstanden hat, müsste er doch wissen, dass die Seelen anfänglich geschlechtslos sind, um über eine Unzahl von Wiedergeburten sowohl als Männer wie als Frauen in ihrer Männlichkeit wie Weiblichkeit auszureifen. Eine Seele, die in beiden Anteilen ausgereift ist, kann ungeachtet ihres Geschlechtes schließlich Männer- wie Frauen-Aufgaben übernehmen.

Christus, der als Gottes erstes Geschöpf und als der Anfang der Schöpfung aus dem Schöpfer herausgetreten ist wie die Frau aus dem Mann, um beide ihrer Vereinigung zuzuführen, repräsentiert darum mehr den inneren, weiblichen, femininen Aspekt der Gottheit, Ihre Gnade, Liebe und Barmherzigkeit, die sich hinter dem männlichen Aspekt der unerbitterlich erscheinenden all- und alleinwirksamen Allmacht oft bis zur Unkenntlichkeit verbirgt. In Christus enthüllt sich das eigentliche Wesen und der eigentliche Wille der Gottheit, welche sich in Ihrem oft unverständlichen Allmachtswirken im Eigentlichen und Letzten verbergen.

Denn im Anfang trat Christus als die „Weisheit“, welche die Römer als „Sapientia“, die Hellenisten als „Sophia“, die Juden als „Achamoth“ verehren, aus der Gottheit heraus. Seine Ruach entfaltete und erfüllte die Welt. Er selbst verblieb als Engelswesen im himmlischen Allerheiligsten, bis Er aus diesem als Licht vom Licht in die Engelswelt trat, um wieder Licht und Klarheit in die durch den Aufstand der satanischen Rahab erzeugten Chaosdurchwühlung verdunkelte Himmelswelt zu bringen.

In der Person Christi, die jedes Ihrer Kleinen auf Ihren Schoß nehmen, herzen und stillen will, zeigt sich besonders deutlich die feminine, mütterliche Seite der Gottheit. Wie eine Schwanenmutter will Sie sich Ihrer kleinen hässlichen Entlein annehmen, um sie zu ihrer schwanenhaften Erhabenheit ausreifen zu lassen, zu der sie berufen sind.

Nicht von ungefähr wurde darum im Alten Testament allein ein einziges Menschenopfer zur Rettung Israels gestattet, nämlich das eines Mädchens, das ein Gegenbild zu Christus ist. So könnte man Christus, die Ausstrahlung des innersten mütterlichen Wesens der Gottheit, ebenso „Tochter“ wie „Sohn“ Gottes nennen. Denn dies sind unzulängliche menschliche Begriffe für Christi Abkunft und Ursprung aus der Gottheit, Seiner beständigen Verbundenheit mit Gott als dessen Herzsstück.

Entsprechend kann die Gottheit durchaus auch in Gestalt weiblicher Gottheiten verehrt und gefunden werden. Die hinduistischen, römischen und griechischen Göttinnen, mit denen Christus sich im Folgenden identifiziert, verkörpern alle verschiedene Aspekte der universalen Gottheit.

Schließlich strahlt kein weibliches Wesen die Liebe Christi so augenscheinlich aus, wie Seine Mutter Maria, die Ihn austrug, aus der Er ausstrahlte und hervorstrahlt wie ein Licht aus einer Laterne. Wer sie anbetet und ihr als Mutter Christi huldigt, huldigt darum in und über ihr Christus. Denn alles, was an der Gottesmutter begehrenswert ist, das ist Christi eigentliches Wesen, das in ihr besonders deutlich in Erscheinung tritt.

Wenn die Frau Glanz des Mannes ist, welcher der Glanz Gottes ist, so ist die Frau die Herrlichkeit der Herrlichkeiten Gottes, mehr und deutlicher noch Ebenbild der Gottheit, als der Mann. In der Gottheit ist das Feminine als innerster, ureigenster weicher Wesenskern gleichsam vom Maskulinen als der äußeren harten göttlichen Erscheinungsform umhüllt, hinter Seiner universal waltenden Allgewalt verborgen, in der göttlichen Entäußerung in Christus aber enthüllt worden und hervor getreten.

Jesus – als die Jungfrauen-Geburt, die Frauen-Zeugung, sowie als die vollumfängliche Inkarnation der Gottheit, deren irdische Personifizierung und die äußerste Enthüllung Ihres innersten femininen Wesenskerns – ist darum ebenso Frau im Mann, ein androgynes Wesen, wie es auch Adam, der Mann war, ehe in Eva die Frau aus ihm als Gegenüber entnommen wurde, welcher nach dem Urbild Christi als dessen Abbild erschaffen wurde.

Darum darf die Gottheit rechtens auch in Frauengestalt verehrt werden, und die Übung darin hilft den Gläubigen, das Wesen der göttlichen Liebe vollumfänglicher und tiefer zu erfassen.

Entsprechend sollen auch Frauen in ihrem Verkündigungsdienst in Tat und Wort nicht nur geduldet, sondern vielmehr unterstützt werden, da sie durch ihre feminine Persönlichkeit die Gottheit noch besser vermitteln können, als die Männer – jedoch nur, wenn sie von den Männern nicht gezwungen werden, noch mannhafter als diese werden und sein zu müssen, um sich in der Männerwelt behaupten zu können.

So ist Christus als die Allversöhnung auch die Versöhnung der Geschlechter. Entsprechend wird, gleichsam als krönender Abschluss ganz am Ende der Zeiten eine Frau den Papststuhl einnehmen, wie es schon bei Papst Johannes Anglicus, der in Wahrheit eine Frau war, geschehen ist. Dies wird eintreten, wenn die wahre Christenheit aus dem falschen Christentum, das dem Antichristen verfallen und zur Hure Babylon geworden ist, ausziehen und in die Wüste fliehen muss. Keiner soll sich dieser Mutter der Gemeinde widersetzen, denn es wäre gut möglich, dass sie die Mutter Jesu selbst ist, die in Form einer Wiedergeburt zu Erde zurück gekehrt ist, um in der letzten und schlimmsten Zeit ihre Kinder zu geleiten.

Kein Wesen – so schließt Christus – kann in solche Höhen hinaufsteigen, wie die vollendete Weiblichkeit, was sich in Christus, der Achamoth Gottes, zeigt, wie auch kein Wesen in solche Abgründe hinabsinken kann, wie die verdorbene Weiblichkeit, was sich in der satanischen Schlange, der teuflischen Tiamat, zeigt. Darum ist nichts so zu lieben und zu fürchten wie die Frau, die Weisheit und die Liebe.

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