2.3.1 Tod und Auferstehung

Was kommt nach dem Tod?

Alle bisherigen Erkenntnisse
entfalteten sich über Jahrtausende.
Der göttliche Offenbarungsprozess
ist jedoch noch nicht abgeschlossen.

Reinkarnation als Teil christlicher Auferstehungshoffnung?
– biblisch durchaus begründbar!

Dieses Buch gibt wahrhaft Antworten auf die letzten Fragen,
die sich der menschlichen Existenz stellen.

Die Vereinigung der christlichen Hoffnung
mit dem hinduistischen Pantheismus und seinem Reinkarnationsgedanken
löst die Ungleichungen und Ungereimtheiten der biblischen Botschaft,
lässt plötzlich alles klar sehen,
und fördert gleichsam die existenzielle `Weltformel´ zu Tage:

Allversöhnung in der göttlichen Liebe.

Das kann in der Tat einen religionsgeschichtlichen Durchbruch bringen:
Die Aussöhnung zwischen den Religionen,
ja selbst zwischen Glauben, Natur- und Geisteswissenschaft,
insbesondere auch der Psychologie.

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Kapitel 2.3.1 „Tod und Auferstehung“ wendet sich nunmehr einer umfassenden theologischen Erörterung der hinduistischen Wiedergeburtenlehre zu und versucht, anhand von Auseinandersetzungen mit Texten aus den heiligen Schriften der Christen, der Bibel, einen Nachweis zu führen, dass diese Lehre sich durchaus mit dem christlichen Glauben verträgt und letzterer gut begründet um die Reinkarnationslehre erweitert werden darf.

Zunächst wird beschrieben, wie man sich den jenseitigen Prozess der Wiedergeburt vorzustellen hat und welche Möglichkeiten des Fortgangs er einer entschwindenden Seele einräumt:

Diese Erörterung beginnt mit dem Zuspruch Christi, das verlorene erste Kind müsse nicht betrauert werden, da dessen Seele ihre Pilgerschaft fortgesetzt hat, ja, unter Umständen sogar in Form einer Wiedergeburt zurück geschenkt wird.

Die Frage der Reinkarnation wurde bereits – angeregt durch eine erste entsprechende Andeutung Jesu, allerdings spöttisch belächelnd – von dem jüdischen Gelehrten Nikodemus aufgeworfen, worauf Jesus darum damals noch nicht weiter einging – jedoch nicht ohne den Hinweis, dass es zwischen Himmel und Erde noch viele Unfasslichkeiten gäbe, welche die (un-)gläubigen Zeitgenossen Jesu jedoch noch nicht aufnehmen konnten.

Immerhin wird die Möglichkeit der Reinkarnation schon in dem uralten Buch Hiob angedeutet, der davon spricht, einstmals ebenso so nackt in einen Mutterleib zurück zu kehren, wie er vormals geboren worden ist, und wie ein Phönix immer wieder aus seiner Asche verjüngt zu ersteigen. Selbst Hiob kannte also schon die Hoffnung, wie ein erstorbener oder abgehauener Baum in einem sich neu bildenden Spross wieder ins Leben zu kommen, und erwartete, von seinem himmlischen Herrn immer aufs Neue einen Pfeil in seinen geleerten Köcher zu erhalten.

Über den Fortgang jeder Seele entscheidet der Götterrat; sie selbst empfängt dies ihr Urteil im Licht Christi, bevor sie ins Totenreich sinkt und dort in einem schlaf-ähnlichen Zustand der Bewusstlosigkeit verbleibt, bis sie ihrem neuen Bestimmungsort zugeführt wird.

Im Moment des Abscheidens aber wird für jede Seele gleichsam die Zeit angehalten, so dass sie in einer Form von Überzeitlichkeit erfährt, was die ewigen Konsequenzen ihres bisherigen Werdeganges wären, wenn Gott nicht gnadenhalber eine erneute Chance in einer weiteren Wiedergeburt einräumen würde. Ebenso ließ der Erlöser den Arjuna das Schlachtfeld besehen, für Josua die Sonne mitten im Kampf still stehen, Moses vor seinem Eingang ins Himmelreich auf dem Berg Nebo im Rück- und Ausblick die Wirkung seines Lebens erblicken.

Der Verbleib im Totenreich völliger Bewusstlosigkeit kann unterschiedlich lang ausfallen. Jede Seele muss jedoch seit Christi Hadesfahrt von dort irgendwann wieder zu einer irdischen Neugeburt freigegeben werden. Entscheidet über die Wiedergeburt noch unvollendeter Seelen der Götterrat, so können vollendete Seelen, die nach ihrem Abscheiden bereits in himmlischen Sphären wiedergeboren werden, selbst entscheiden, ob sie als himmlische Helfer – den Engeln gleich – von dort die irdischen Seelen begleiten wollen oder aber, ob und unter welchen Bedingungen und inneren Kenntnissen sie in ein irdisches Leben zurückkehren wollen, um anderen Seelen hilfreiche Begleiter auf ihrer Pilgerschaft zu sein. So beherbergen manche Menschen in ihren Kindern unwissend Seelen, die insgeheim schon einen höheren Stand als die Engel erlangt haben.

Die irdischen Seelen geben den Himmeln ein Schauspiel: Je nachdem, wie gut sie ihre Rollen spielen, können sie – bei Erfolg – zukünftig tragende Rollen auswählen oder aber müssen – bei Misserfolg – mit den Rollen Vorlieb nehmen, die ihnen ihr kritisches himmlisches Publikum zuteilt.

Dem Empfänger dieser Wahrheiten wird verheißen, dass er seine verschiedene (erste) Tochter noch zu irdischen Lebzeiten wieder sehen soll. Ebenso darf jeder damit rechnen, in neugeborenen Seelen geliebte ältere Seelen zurück zu erhalten, um ihnen durch Fürsorge wieder erstatten zu können, was er selbst an Liebe erfahren hat. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass abgeirrte Seelen – auf Zeit, zu ihrer Läuterung – in jenseitigen höllischen Regionen wiedergeboren werden.

Im Anschluss wird aufgezeigt, dass sich im Zuge eines Jahrtausende währenden Offenbarungsprozesses auch der Glaube an eine unsterbliche Seele, an jenseitige Himmels- und Höllenwelten, wie an eine leibhaftige Auferstehung erst allmählich im jüdischen und dann im christlichen Glauben entwickelt und entfaltet hat, und dass vieles dafür spricht, dass dieser Offenbarungsprozess noch zu keinem Abschluss gekommen ist:

Zunächst enthüllt die erhabene Christus-Gottheit, dass Ihre Möglichkeiten, Ihren universellen Heilswillen für ALLE Ihre Geschöpfe durchzusetzen, weit über alles bislang Enthüllte hinaus gehen. Über die Wiedergeburt mögen die heiligen Schriften wenig aussagen, jedoch verneinen sie auch nicht, dass sich die göttliche Allmacht auch dieser Möglichkeit, Seelen zu retten, bedienen könnte und würde.

Mit der Reinkarnation verhält es sich wie mit der Person Christi: Erst wer deren heilswirksame Bedeutung erkannt hat, findet sie in einer Unzahl biblischer Hinweise angedeutet und angekündigt, ohne dass letztere genuin von je her explizite, eindeutige prophetische Enthüllungen (bzw. Vorhersagen) sein müssen.

So ist im Auszug des Volkes Israel aus Ägypten als Gottes „erstgeborenem Sohn“ bereits die Rückkehr des jungen Jesus als Gottes eigentlichem, „eingeborenen Sohn“ aus dem ägyptischen Exil für gläubige Augen schon prophetisch vorabgebildet. Ebenso kann das stellvertretende Sühneleiden von Gottesknechten für ihre Mitmenschen – etwa das des Josef für seine Brüder, oder das des Jesaja für das ungläubige Israel, ja, das des gesamten alttestamentlichen wie neutestamentlichen Gottesvolkes für die ganze Welt – als prophetischer Hinweis auf Christi Sühneleiden gedeutet werden, in und mit dem alles unschuldige Leiden auf Erden schließlich erst seinen ewigkeitsbedeutsamen Heils-Charakter erhält. Denn wie der EINE Erwählte, Christus, für Seine Erwählten leidet, so diese wiederum als Vor-Erwählte für die gesamte Welt.

Wie aber Gottes Heilswirken in Christus vielen verborgen bleibt, so auch Sein Heilswirken über das Mittel der Reinkarnation. Wem sich dies jedoch als ein göttliches Heilsmittel erschlossen hat, dem erhellen sich plötzlich viele scheinbare Widersprüchlichkeiten im biblischen Wort, etwa, wie Gottes bedingungslose Gnade gelten soll, wenn umgekehrt das Gesetz volle Gültigkeit behält und seinen alle Welt richtenden Charakter nicht verliert. Wer nämlich um die läuternde Wirkung des Karmas weiß, erkennt, dass Gottes Gesetz, auch wenn es vordergründig einzelne Seelen – auf einen Lebenszyklus beschränkt – in Verstockung und Verderben führt, diese in Wirklichkeit dadurch läutert, für Gottes Heil in einer zukünftigen Wiedergeburt empfänglich macht und für Seine Gnade bereitet. So erschließt sich dem Glauben scheinbares Unheilswirken Gottes im Weitblick auf die Reinkarnation als tatsächliches Heilshandeln; und so enthüllt sich in der Erweiterung der christlichen Erkenntnisse durch die hinduistischen Einsichten gleichsam – wie durch den Einsatz eines fehlenden, alles verbindenden Puzzle-Teils – die spirituelle Weltformel „Amen“ oder „Om“.

In der selben Freizügigkeit, wie die Schriftsteller der neutestamentlichen Texte aus ihrer Herzenserkenntnis, dass Jesus von Nazareth der Welterlöser ist, die alltestamentlichen Texte als prophetisches Zeugnis auslegten, dürfen nunmehr auch alle biblischen Schriften aus der erlangten Erkenntnis und Herzenseinsicht der Reinkarnation als universale Wirkkraft der Auferstehung Christi gedeutet werden. Zeichen der christlichen Inspiration solcher Schriftdeutung ist, dass sie nicht in religiöse Zwänge führt, sondern Unverständnis über Gottes Handeln und Zweifel über Sein Heilswirken zerstreut, von jeder bindenden Angst freisetzt.

Im Anschluss an diese einleitenden Worte über den rechten Geist der Auslegung werden verschiedene biblische Textstellen auf die Reinkarnation hin gedeutet:

Die biblische Rede von der „Erweckung“ von Leitern für das Gottesvolk deutet an, dass es sich um eine Wiedergeburt bereits verstorbener Seelen und ihre Auferweckung in neuen Persönlichkeiten handelt.

Ebenso ist die klare Verheißung im Buch Hiob, dass Gott durch Wiedergeburt mehrfach Bekehrungschancen einräumt, keineswegs nur allegorische Rede. So erschafft und erweckt Gott immer wieder Neues durch das Zerschlagen und Zerbrechen des Alten – gleich dem allwirksamen Shiva-Brahman.

Die Erkenntnis über den Fortgang der Seelen unterlag einem beständigen Wandel im Zuge der allmählichen Gottesoffenbarung. Die erste Einsicht war, das das seelische Bewusstsein an die physische Leiblichkeit gebunden ist und mit ihr gleichsam vergeht. Denn auch die Physis – wenngleich noch unvollendet – gehört zur guten Schöpfung Gottes, so dass es nur in und mit ihr bewusstes Seelenleben geben kann.

Im Kontakt mit den spiritistischen Praktiken anderer Völker, der Ägypter und Kanaaniter, die Totenbeschwörungen betrieben, reifte die Erkenntnis eines Fortbestehens der Seele über den physischen Tod hinaus. Man glaubte, die Verstorbenen würden sich bei ihren Ahnen in einem unterirdischen Totenreich versammeln, dem Scheol oder Hades, das man sich als riesenhaften Dämon vorstellte, dessen Geistleiblichkeit den Seelen ein bewusstloses Fortbestehen ermöglicht, wie jener lebensfeindliche Geist sich zugleich aus dem Tod der in seinem Schlund gefangenen Seelen speist.

Bei Seiner Hadesfahrt sprengte Christus, der dort in Seinem göttlichen Geist wiederbelebt wurde, welcher sich zugleich über alle Räume und Zeiten ausdehnte, gleichsam das Totenreich von innen und setzte die dort gebundenen Seelen frei – sei es zu einer Wiedererweckung zu einem sterblichen Leben, wie bei Lazarus, oder aber zu einer (ersten, vorgezogenen) Auferstehung in Unverweslichkeit, sei es zu einem Eingang der noch leiblosen Seelen ins himmlische Paradies, in welchem ihnen der sich nunmehr in die Unendlichkeiten erstreckende Astralleib Christi ein Fortbestehen in himmlischer Lebendigkeit bis zu ihrer eigenen geist-leiblichen Auferstehung ermöglicht, oder aber zu einer irdischen Wiedergeburt.

Ging die Kraftwirkung der Auferstehung Christi zwar in alle Zeit-Räume, bis zu den Anfängen der Schöpfung, so gab es jedoch hauptsächlich für die Heidenvölker bereits von je her die Erfahrung immer neuer Freisetzung aus dem Totenreich durch eine immerwährende Wiedergeburt. Die Seelen des auserwählten Volkes Israel dagegen wurden bis zur Hadesfahrt Christi viel langfristiger im Scheol festgehalten. Das begründet, warum gerade dem Volk, das die größten Gottesoffenbarungen empfangen hat, dieses Geheimnis der Reinkarnation dagegen verborgen blieb; umgekehrt begründet die besondere Gottesoffenbarung an Israel, warum deren Seelen länger im Scheol verbleiben mussten. Denn da ihnen mehr als allen anderen Völkern gegeben war, konnte der Satan strengeres Gericht für sie einfordern, einen längeren Verbleib im Totenreich, so dass ihnen die Chance auf eine Bekehrung in einem folgenden Leben länger versagt blieb. Entsprechend konnte sich im Judentum (nämlich bei den jüdischen Kabbalisten) erst nach Christi Hadesfahrt, wo auch ihre Seelen weit umfangreichere Freisetzung zu neuen Wiedergeburten erfuhren, die Erkenntnis einer beständigen Reinkarnation durchsetzen. Dass von den Juden im Passahfest der Auszug aus Ägypten in die Freiheit gefeiert werden soll, als wären sie selbst dabei gewesen, ist allerdings für alle ein prophetischer Hinweis darauf, dass sie dies in vorausgehenden Leben tatsächlich erfahren haben.

Aber auch der Glaube an die Unsterblichkeit der Seele wie an eine Auferstehung setzte sich im Judentum erst allmählich durch und wird von vielen bis heute bezweifelt.

Das liegt zum einen daran, dass viele nur die ältesten heiligen Schriften, die Thora, als göttlich inspiriertes Wort anerkennen, aber auch daran, dass selbst in den jüngeren prophetischen Büchern nur wenige Hinweise auf eine Auferstehung zu finden sind, die viele als rein allegorische Rede deuten. So finden sich im Alten Testament fast weniger Hinweise auf eine Auferstehung, als in der gesamten Bibel Anspielungen auf eine Wiedergeburt. Nur wer das Christusereignis glaubt und recht zu deuten weiß, dem erschließt sich die ganze Wahrheit.

Ist den Juden die Auferstehung zu einem unverweslichen Dasein bis heute fraglich, so ist dies den Christen eine gewisse Hoffnung. Aber auch innerhalb des Christentums entwickelten sich erst allmählich detailliertere Einsichten über dieses universale Auferstehungsgeschehen, in das die gesamte Schöpfung einbezogen ist.

Am weitesten verbreitet ist die Vorstellung, die Auferstehung würde sich für alle gleichzeitig am Jüngsten Tag mit der Erneuerung der ganzen Schöpfung oder aber in einer jenseitigen Welt vollziehen.

Erst allmählich setzte sich die Erkenntnis durch, dass die Auferstehung sich schon in dieser Welt in Zeit und Geschichte vollzieht und in zwei Etappen teilt: Die Auferstehung aller Gläubigen bei der Wiederkunft Christi zur Errichtung eines irdischen Messianischen Tausendjährigen Reiches, das den Juden verheißen ist, und die Auferstehung aller anderen am Ende dieses Reiches bei der Äonenwende, wenn diese irdische Schöpfung untergeht, um in geistlicher Verklärung wieder zu erstehen.

Diese letzte Auferstehung aller Übrigen wird zweigeteilt sein: Heiden, die in ihren Religionen in der ihr eigenen Weise und Vorstellungswelt an Gott geglaubt haben, werden in das himmlische Jerusalem einziehen dürfen, um sich von Seinen Heiligen unterweisen und dienen lassen zu dürfen; alle Ungläubigen und Verstockten jedoch werden in Höllen geworfen, wo sie über Äonen hinweg an ihrem inneren Wurm leiden müssen, bis sie über ihren unsäglichen Qualen von ihm lassen können. Darum werden diese höllischen Orte des Feuersees auch „Zweiter Tod“ genannt, weil von jenen Höllenflammen der geistliche Tod der dort befindlichen Seelen endlich verbrannt, verzehrt und getötet werden soll. So bringt der zweite Tod allen geistlichen Todes in Wahrheit am Ende göttliches Leben.

Wie die zweite Auferstehung wird auch die erste Auferstehung aller Gläubigen zweigeteilt sein, was sich erst in jüngster Zeit vielen Christen erschloss: Vor der Ära des Antichristen werden alle gläubigen Christen auferstehen und zusammen mit den noch auf Erden weilenden gläubigen Christen, deren Leib geistlich verklärt wird, in die Himmel entrückt, um sich dort mit Christus zu vermählen. Nach der antichristlichen Ära, wenn Christus mit den Seinen vom Himmel kommt, um den Antichristen und seine Heere zu vernichten, werden alle gläubigen Juden des alttestamentlichen Bundes auferstehen und ebenso mit den noch auf Erden weilenden messianischen Juden in die Himmel entrückt. Auf Erden werden nur die heimlichen Anhänger der messianischen Juden überleben und den Grundstock der irdischen Bevölkerung des Tausendjährigen Messiasreiches bilden.

So wird es – auch nach der Wegnahme der Christen – wohl noch Heil und Errettung für gläubige Heiden geben. Wer aber nach der Entrückung der Christen noch an der zweiten Staffel der Ersten Auferstehung und Entrückung, nämlich jener der jüdischen Gläubigen bei Christi Wiederkunft Anteil haben will, muss sich in der antichristlichen Ära zum Judentum bekehren, beschneiden lassen und wird in seinem messianischen Glauben dann auch auf die Thora verpflichtet sein.

Wenn sich nämlich das Geheimnis der neutestamentlichen Haushaltung des Christentums in dem Geheimnis seiner Entrückung und Wegnahme von der Welt vollendet hat, wird die alttestamentliche Haushaltung des Judentums wieder aufgenommen werden, die für das Christentum ausgesetzt worden war. Denn auch deren mosaischen Satzungen für das Geschlecht der Juden behalten ihre ewige Gültigkeit.

Wer also in seinen Wiedergeburten während der christlichen Haushaltung nicht bekehrungswillig war, in welcher allein durch Glauben und Taufe das Heil zu erlangen war, wird nunmehr auf die Thora verpflichtet, die mit ihrer Unzahl von Geboten und Satzungen ein weit härteres Karma mit sich bringt.

Die Thora wird schließlich auch im Messianischen Reich Christi Gültigkeit haben. Verfehlungen können in dem wieder errichteten Tempel in Zion, dem religiösen Weltzentrum, durch Opfertiere gesühnt werden, deren Schlachtung gleich Passionsspielen auf das Opfer Christi hinweisen.

Wer aber auch dann noch – trotz dieses krassen Zeugnisses, was die Gottheit die Vergebung kostet – mutwillig weiter sündigt, wird schon mit hundert Jahren sterben und der Läuterung durch eine Hölle nicht mehr entgehen können.

Die Opfertiere, welche das Sühneleiden Christi teilen, werden mit dem zum Himmel aufsteigenden Feuer zu Christus entrückt, wo sie an Seiner Herrlichkeit teilhaben dürfen, wie sie an Seinem Leiden teilhaben mussten.

Die Auferstehung vollzieht sich folglich in Etappen gestaffelt: Zuerst die Auferstehung der Gläubigen – erst der Christen vor der antichristlichen Ära, danach der Juden, bei Christi Wiederkunft zur Errichtung Seines Messianischen Reiches – danach, am Ende des Tausendjährigen Reiches, die Auferstehung aller Übrigen beim Jüngsten Gericht – der einen zu einem Leben im Licht des himmlischen Jerusalems, der anderen zu einem qualvollem Dasein in den Höllen, in deren Flammen sie über Äonen Läuterung erfahren und durch den „Zweiten Tod“ ihres geistlichen Todes zu einer Auferstehung ins ewige Leben finden sollen.

An der gestaffelten Auferstehung in verschiedenen Rangordnungen, zeigt sich, dass doch ein Unterschied besteht zwischen gläubigen Juden oder Christen und den Gott-Gläubigen aus anderen Religionen:

Letztere haben Teil an der zweiten Auferstehung, wie ihre Seelen, wenn sie Vollendung erlangt haben, bis dahin auch in eigenen Himmeln verweilen. Darum gebietet der Auferstandene, sich aufgrund der mit dieser Offenbarung neu erlangten Erkenntnisse nicht zu überheben und in christlichen Gemeinden zu verbleiben, solange dort noch Sein Geist der Liebe wirksam ist.

Wie aber das Auferstehungsgeschehen in zwei Groß-Ereignisse aufgeteilt ist, die wiederum in sich geteilt sind, so gibt es vor den zwei ersten Kollektiv-Erweckungen jeweils nochmals gesonderte, ihnen voraus-gehende exklusive Heraus-Auferstehungen einzelner besonders Erwählter – etwa die des Henoch und Elia (bzw. des Mose und Johannes des Täufers, deren einstmaligen Wiedergeburten), der beiden Zeugen also, die in den letzten Tagen ein drittes und letztes Mal wiedergeboren werden und gegen den Antichristen aufstehen werden und die nach ihrer Hinschlachtung durch die antichristliche Bestie schon vor der allgemeinen Auferstehung ihrer Geschwister aus dem Haus Israel auferweckt und in die Himmel entrückt werden, oder aber die Aus-Auferstehung des Paulus, nachdem er sich aus freien Stücken noch mehrfach den Christen zuliebe in die Welt reinkarnieren ließ, oder die Auferstehung der Mutter Jesu, Maria, und vieler anderer Heiliger. Bereits mit der Auferstehung Jesu nahmen diese vorzeitigen Auferstehungen ihren Anfang. Auch diese letzte detailreiche Erkenntnis über die facettenreiche Vielfalt der Auferstehungen ist erst in den letzten Jahren ins Bewusstsein von Christen gerückt.

Wie sich aber die Erkenntnis über die Auferstehung erst über zwei Jahrtausende allmählich entfaltete, so auch die Einsichten in den Zwischenzustand, in welchem sich in Christus geistlich wiedergeborene Seelen von ihrem Abscheiden bis zu ihrer Auferstehung befinden. Viele Christen glauben, sie müssten in das Finsternisreich des Hades, andere meinen, nach ihrem Empfinden würde ihr Abscheiden mit ihrer Auferstehung zusammen fallen.

Tatsächlich stirbt eine in Christus geistlich wiedergeborene Seele jedoch nie, sondern wird durch Christi entgrenzten Auferstehungsleib, an dem sie durch Taufe und Abendmahl Anteil hat, am Leben erhalten, verweilt bis zu ihrer Auferstehung im himmlischen Paradies und nimmt regen Anteil an allem, was auf Erden geschieht. Der Apostel Paulus hat in einem Nahtoderlebnis dieses Paradies gesehen, von dem weltweit Menschen mit ähnlichen Erfahrungen berichten.

Da die Christen eine solche Hoffnung haben, war für sie die Beschäftigung mit der Reinkarnation überflüssig. Diese nämlich ist eine Hoffnung für die Unerlösten, nicht für die Erlösten – und allein jenen Erlösten wird es offenbart, denen der Tod ihrer unerlösten Geschwister eine tiefe Bedrückung ist.

Jeder inbrünstige Glaube kann wahrhaftig Berge versetzen: So erfahren auch die Reinkarnations-Gläubigen genau das, worauf sie hoffen. Die Christen sehen in ihrer Auferstehungshoffnung die Sonne. Das heißt aber nicht, dass es die Sterne, die am Nachthimmel noch zu sehen waren, nicht existent sind, wie etwa die Hoffnung auf Reinkarnation.

Dennoch finden sich auch in den neutestamentlichen Schriften Hinweise auf die Wiedergeburt: Petrus spricht davon, dass es eine unvergängliche Wiedergeburt aus geistlichem Samen ebenso, wie eine vergängliche Wiedergeburt aus fleischlichem Samen gibt.

Die wiederholten Waschungen und Taufen in anderen Religionen (nach christlicher Deutung der Vollzug von Tod und Auferstehung) – etwa bei den Juden, den Moslems oder den Hindus (im Ganges) – sind ein äußeres Zeichen, dass sie auch ihre noch fleischlichen Wiedergeburten wiederholen müssen, da in ihnen noch immer das Bewusstsein von Sündhaftigkeit besteht; wer sich aber durch die EINE Taufe in Christus gänzlich reingewaschen erfährt, hat auch Anteil an der EINEN letzten geistlichen Wiedergeburt hin zum ewigen Leben.

Entsprechend ist auch nicht die Taufpraxis, über welche die christlichen Konfessionen streiten, entscheidend, sondern, dass sich innerlich ein Hineingetauchtwerden in die selbstlose Liebes-Ruach Christi vollzogen hat. Christus hat stellvertretend für alle die Taufe vollzogen; darum ist dieses äußerliche Zeichen nicht heilsentscheidend. Christus hat ausnahmslos allen ein viel eindrücklicheres Zeichen Seiner Liebe gegeben: den Bauchnabel – von Seinem Finger, mit dem Er jedes Neugeborene antippt, mit den Worten „Auch dich habe Ich lieb!“

Der Apostel Paulus spricht von einem Kleiderwechsel der Gottheit bei jeder Äonenwende in den Wiedergeburten der Kosmen. Ebenso vollzieht jede menschliche Seele als Ebenbild Gottes ihren Kleiderwechsel durch Wiedergeburten in immer neuen Leibern. Und wie die Kosmen im Äonenwandel umgestaltet werden zu immer größerer Herrlichkeit, so treibt die beständige Wiedergeburt der Seelen die innerweltliche Evolution voran. Wer das erkennt, der verwechselt sein eigentliches Sein nicht mehr mit der gegenwärtig existenten Person, hängt nicht mehr an seinem eben gelebten Leben und scheut keinen Tod mehr.

Ebenso ist die göttliche totale Selbst-Entäußerung hin zum Nichts, der göttliche Tod nach Christi Gottheit, um aus dem Nichts als ein Geschöpf mit einem realen, umfassenden geschöpflichen Total-Anfang ohne jedwede Vorgeschichte wie aus dem Nichts zu erstehen und wiedergeboren zu werden und als dieses Geschöpf gleichsam von unten her alle Kraft und Majestät wie Universalität der Gottheit erst zu erlangen und mit sich die ganze Schöpfung in die Gottheit hinein zu führen, in der zeitlos-überzeitlichen Ewigkeit der Gottheit ein ewig-beständiger, sich unaufhörlich wiederholender innergöttlicher frei erwählter Werde- bzw. Selbst-Setzungs- und -Bewahrheitungs-Prozess.

Schließlich ist die fortdauernde Atmung allen Lebens ein Spiegelbild der Atmung Gottes, mit der Er beständig in einem unaufhörlichen Prozess von Wiedergeburten Leben ausströmen lässt, um es wieder zu sich zu ziehen.

Der Apostel Johannes beschreibt im Prolog seines Evangeliums eine Wiedergeburtenkette aus dem Geblüt, dann aus dem Fleisch, dann aus dem Willen von Menschen und schließlich aus dem Geist. Damit zeichnet er die Evolution des Lebens in ihren Wiedergeburten nach, die alle hinstreben auf die eine Wiedergeburt von oben, um dann auch in höheren, himmlischen Wieder-geburten von einer Herrlichkeit in die nächste noch weiter umgestaltet zu werden.

Warum wollen so viele nicht an die Realität der Reinkarnation als Heilsmittel Christi glauben, wo Jesus aus noch weniger stichhaltigen Schriftworten die Auferstehung bewies?

Warum halten sie dagegen aber die wenigen, spärlichen Droh- und Mahn-Worte, die auf eine ewige Hölle hindeuten könnten (welche letztere doch gerade verhindern wollen!) umso fester, obwohl es viel mehr eindeutige Verheißungen auf eine All-Versöhnung gibt?

Ist denn Gottes „Ja“ oder Sein „Nein“ Fleisch und Blut geworden? Von diesem „Ja“ her, von Christus, dem eigentlichen Wort Gottes, sind alle biblischen Schriftworte allein recht zu deuten und richtig einzuordnen.

In der Nichtbeachtung der geistlichen Wahrheit der beständigen Wiederkehr durch Reinkarnation ist auch die Fehldeutung der Ankündigung Jesu durch die Urgemeinde begründet, Seine Zeitgenossen würden Seine Wiederkunft miterleben. Ihre starke Naherwartung, die sich in dem Ruf „Maranatha!“, „Ja, Herr Jesus, komm bald!“ ausdrückte und bei vielen Christen Enttäuschung hervor rief, als Jesu Zeitgenossen starben, ist in ihrer Unkenntnis von dem Umstand ihrer Wiedergeburten begründet.

Christus ist nicht nur die zukünftige Auferstehung, sondern die Auferstehung schon jetzt, weil jede Wiedergeburt in der Kraft Seiner Auferstehung geschieht, um alle in Sein ewiges Leben zu führen. Jeden Frühling zeigen sich die Kraftwirkungen der Auferstehung Christi, die darum nicht von ungefähr in dieser Jahreszeit gefeiert wird, in welcher die gesamte im Winter erstorbene Natur global wieder belebt wird. Die ersten Christen richteten ihre Hoffnung freilich darauf, wie es auch recht ist, dieser sterbenden Welt zu entfliehen; darum rückt die Wiedergeburt jetzt erst als weitere Chancen-Entfaltung für die Unbekehrten ins Blickfeld.

Denn das ist in der Tat eine närrische Seele, die sich eine irdische Wiedergeburt wünscht, wo sie doch in die Himmel eingehen kann. Nur „Narren Christi“ wählen dieses Los, um noch andere Seelen zu retten – wie der Apostel Paulus, der einst der David-Verfolger, König Saul, war, oder der Jünger Johannes, der einst der David-Liebling Jonathan war, später aber Jesu Lieblingsjünger, weil er in der Liebe Christi auf seine himmlische Glückseligkeit verzichtet, um in einer ununterbrochenen Wiedergeburtskette bis zur Wiederkunft Christi auf Erden zu verbleiben, um möglichst viele Seelen zu retten, so dass jener Christus-Liebling uns zugut bis zum Ende auf Erden verbleibt, wenngleich er (als dieser Johannes) starb und immer wieder (in neuen, anderen Personifikationen) den Tod für uns erleidet.

Da in Christus alle gerecht gesprochen sind, verheißt das Wort „Der Gerechte fällt sieben Mal, aber steht immer wieder auf“ die Wiedergeburt aller Seelen, bis sie die von Christus erworbene Gerechtigkeit erlangen. Dieses Los kann auch vermeintliche Namens-Christen treffen. So spricht der Herrenbruder Jakobus von einem Verbleib im Teufelskreislauf der Wiedergeburten, solange Herz und Zunge sich noch aus der Hölle entzünden lassen.

Von jenseitigen himmlischen und höllischen Welten aber wussten die Heiden, etwa die Griechen, schon längst, ehe die Juden nur um eine Unsterblichkeit der Seele wussten. Auch in solch jenseitigen Sphären können Seelen wiedergeboren werden. Selbst vermeintliche Christenseelen können eine Zeit an höllischen Orten verweilen, bis sie zu einer neuen irdischen Wiedergeburt geläutert sind. Ebenso verhält es sich mit der Einsicht der Wiedergeburt, dass die Gottheit ihren Seelen mehrere Hütten aufrichtet und einreißt auf ihrer Pilgerschaft hin zur Ewigkeit, wie schon Hiob bekundete: Die Überzeugung daran festigte sich zuerst bei den Heiden!

So hat Christus anderen Völkern, die noch nicht in der Begegnung mit Ihm in letzter Klarheit Erlösung finden konnten, durch Einsichten auf die Möglichkeiten ihres Weiterlebens Hoffnung gegeben, noch Antworten auf den Sinn und das Ziel ihres Lebens zu finden; die Juden und Christen wiederum, die diese Antworten in Ihm finden durften, hatten jene Erkenntnisse nicht nötig, erfuhren sie sich doch – bei allen noch offenen Fragen – schon geborgen in Ihm.

Heilsentscheidend sind diese Erkenntnisse über den möglichen Fortgang der Seelen nämlich nicht, sondern vielmehr die Erfahrung der Geborgenheit in der göttlichen Liebe, die aber auch in anderen Religionen unter anderen Gottesbildern gefunden und erfahren werden kann. Wem jedoch der Unbill der Welt zu einer Glaubensanfechtung wird, dem sind diese tieferen Einsichten überaus hilfreich, weil ein derart Angefochtener zu reinem blinden Vertrauen nicht fähig ist.

Gerade angesichts der Anfechtungen in den letzten Tagen sind darum diese tieferen Enthüllungen notwendig. Sie lösen von allem Zeitlichen, Elenden, das immer gewaltigeren Umwälzungen unterworfen sein wird, gründen in der unerschütterlichen Ewigkeit der göttlichen Liebe und geben so in allen Irrungen und Wirrungen doch innersten Seelenfrieden. Diese Erkenntnisse geben auch einen Trost, mit denen man Trauernde trösten kann, die eine Seele verloren haben, die auf ihrer Pilgerschaft weiter gegangen ist.

→ zum Original-Kapitel II.III.I in der »Satya ›P‹raha«
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