2.3.3 Christus und Buddha
→ Die Antwort: Einstimmung /Covertext
→ Die Antwort: Vorwort
→ Die Antwort: Inhaltsübersicht
→ zum letzten Kapitel
→ zum nächsten Kapitel
Kapitel 2.3.3 „Christus und Buddha“ wendet sich nun exemplarisch einem großen Heiligen der Heiden zu: Siddharta Gautama, dem schier vergöttlichten Buddha, der – fraglos – bei vielen Buddhisten einen regelrecht gottgleichen Erlöser-Status genießt – wie der (zu Gott) erhöhte Christus bei den Christen.
Zunächst erklärt die Erhabenheit Christi, dass Sie gleich einer Bäckerin, die ihren Teig durchmengt – durch wechselseitige Wiedergeburten die Entwicklung der Religionen, wie auch des kollektiven Bewusstseins fördert. So wurden und werden manche Heilige – vor Christus aus dem Judentum, nun aber aus dem Christentum – unter den Heiden wieder-erweckt, um ihre unterbewusst mitgenommene geistliche Prägung in deren Religion einzubringen. Ebenso wurden von je her Heiden in diesen besonders vor-erwählten Heilsgemeinschaften wieder geboren, um in folgenden Wiedergeburten ihre gewonnenen inneren Einsichten in deren eigenen Religionen hinein zu tragen.
Allein so kann sich das apostolische Wort des Paulus erfüllen, dass das ewige Evangelium – schon zu seiner Zeit! – dem ganzen Erdkreis bereits verkündigt worden ist, obwohl das Christentum erst zum Ende seiner Haushaltung seine Aufgabe der Weltmission abgeschlossen haben wird. Auf diese Weise auch erfüllt Christus Seine Zusage, dass jeder, der sehnsüchtig sucht, auch finden soll. Denn es gibt wahrhaft auch unter den Nicht-Juden und Nicht-Christen Suchende, die, nachdem Letztere sich nicht zu ihnen bequemen wollen, sich in einer Wiedergeburt in den Völkern der Christus-Offenbarung finden sollen. So haben wohl auch die anderen Völker neben den Erst-Erwählten Offenbarungen empfangen, wie vom Tisch der Kinder Brotkrümel für die darunter liegenden Hunde fallen. Oder sollte Christus für die Trägheit Seiner Entsandten die bestrafen, die es darum nicht hätten hören können?
Obwohl kein Heidenvolk von einer weltweiten himmlischen Verkündigung der Thora durch Engel zu berichten weiß, welche eine jüdische Legende bekundet, so haben doch alle Völker durch eben diese himmlische Inspiration tatsächlich Gottes Gesetz ins Herz und Gewissen geschrieben bekommen, findet sich Christi Doppelgebot der Liebe, der beständig empfangenen göttlichen Liebe und Barmherzigkeit in der Nächstenliebe zu danken, doch in allen Kulturen und Religionen.
Schließlich haben die Heiden sogar das apostolische Zeugnis, dass unter ihnen Propheten zu finden sind. Ihnen ist nicht nur die Forderung des Gesetzes, sondern auch die Verheißung des Evangeliums gegeben in einer Unzahl von Worten der Wahrheit, die jedoch kein Ding ist, das man finden kann, sondern eine Person, die alle Menschen aufsucht.
So teilt sich der Geist Christi in viele Zungen und Sprachen. Gottes Ruach wurde zu Pfingsten nämlich über alles Fleisch, also auch über alle Religionen ausgegossen, um in ihnen das Eigentliche, Wesentliche zum Vorschein zu bringen. Dies erklärt schließlich, warum es auch in anderen Kulturen prophetische Träume und Visionen gibt, die Zukünftiges ankündigen. Der Geist Christi an sich ist gestaltlos und lässt sich darum in vielen Gestalten, Gleichnissen und (Gottes-)Bildern finden.
Dass auch aus den Nationen, aus anderen Religionen, etwas Gutes, Christus kommen und hervortreten kann, belegt schon Sein Stammbaum, der zeigt, dass Christus nicht nur aus Juden, sondern ebenso aus Heiden hervor gegangen ist. Schließlich hatten die Heiden oft vor den Juden Einsichten in jenseitige Verhältnisse, und diese sind aus deren Religionen erst ins Judentum gedrungen. Denn die Kinder der Welt sind in mancherlei Hinsicht klüger als die sogenannten „Kinder des Lichts“. Ein unvoreingenommenes Studium ihrer heiligen Schriften wird dies bestätigen.
Beispielsweise erklärte auch schon Buddha – ganz im christlichen Sinne – dass das „Ego“ im „Nirvana“ vergehen müsse, damit ein neues Wesen hervor treten könne, das voll Selbstlosigkeit im Gemeinsinn aller aufgeht. Jesus umschrieb das so, dass der selbstsüchtige Mensch gekreuzigt werden müsse, Paulus in dem Bild, dass das Fleisch durch die Taufe auf Christus in den Tod gegeben werden müsse, auf dass Sein Geist aufleben könne, die jüdischen Propheten schließlich in der Weise, dass das steinerne, eiskalte, mitleidlose Herz der Menschen durch ein fleischernes, warmes, mitfühlendes Herz von Gott ausgetauscht werden müsste. So sprachen sie alle von dem selben notwendigen Mysterium einer Wiedergeburt von oben.
Entsprechend zielte die Offenbarungsgeschichte des Morgenlandes auf das selbe wie die des Abendlandes. In gewisser Weise kann man die „Bhagavadgita“ der Hindus als das Alte Testament des Orients betrachten, die „Lotus Sutra“ des Buddha aber als deren Neues Testament. Denn im Buddhismus kam zur Erfüllung, was im Hinduismus erhofft und geglaubt wurde.
Ebenso wird im Buddhismus wie im Christentum verkündigt, dass sich die Wiedergeburt am Menschen durch einen göttlichen Gnadenakt vollzieht, da die Menschen durch die leidvollen Prozesse ihres Lebens gezüchtigt und auf die Gnade der Erleuchtung vorbereitet werden. Das Reich Gottes ist ebenso beständig allgegenwärtig, wie auch bereits Sein Jüngstes Gericht, das für den Empfang dieses Reiches zubereitet. Christi Kommen vollzieht sich ständig. So besingt es schließlich auch das Lied der „Satya ›P‹raha“: Alles Leid steht im Dienst der künftigen Herrlichkeit.
Buddha verkündigt folglich ebenso wie Christus, dass, wer den zunächst leidvollen Prozess der Wiedergeburt, in dem das „Ego“ verlöscht, schließlich willentlich während eines irdischen Lebenszyklusses durchläuft, befreit ist aus dem Karma, das ihn an irdische Wiedergeburten kettet, und aufsteigt in himmlische Zyklen. Und wo das geschieht, da ist es immer ein Werk der göttlichen Gnade.
Besonders deutlich wird dies im Gleichnis vom barmherzigen Vater und Seinem verlorenen Sohn, das Buddha ebenso wie Jesus verkündigte. Um die Überein-stimmung der beiden Gleichnisse, aus der selben göttlichen Quelle inspiriert, zu verdeutlichen, wird jenes Gleichnis, wie es Buddha eingegeben wurde, nochmals ausführlich nacherzählt – jedoch nicht nur in der tradierten Form, in welcher vieles in Vergessenheit geraten ist, sondern dahingehend erweitert, wie es Buddha ursprünglich eingegeben worden und von ihm erzählt worden war.
In der folgenden Wiedergabe von Buddhas Gleichnis werden dabei aber nur dessen ihm explizit eigentümlichen Akzente besonders heraus gestellt: Der Sohn reißt sich von seinem Vater in erwachendem Selbstbewusstsein und kindlichem Übermut los, um die Welt als sein eigener Herr erkunden zu können. Die Knechte des Vaters wollen ihm wehren, doch der Vater verbietet es ihnen. Der Sohn müsse sich seiner Sohnschaft selbst bewusst werden und zu Ihm zurück finden. Einstmals wird er die königliche Perle entdecken, die er unter seinem Gewand trägt und sich seiner göttlichen Herkunft erinnern. Nun aber müsse der Sohn erst die Erfahrung machen, dass er ohne den Vater nichts ist. So kommt es schließlich auch: Der Sohn sieht sich bald gezwungen, ein elendes Dasein wie die wilden Tiere führen zu müssen, das einen beständigen Kampf ums Überleben darstellt, und vergisst schließlich über all seinem Elend seine königliche Abkunft. Auch weiß er nicht um seine inwendige königliche Perle, welche ihm alles unterworfen und ihm über alle Schwierigkeiten geholfen hätte. Als der Sohn schließlich einmal von ferne die Palastbauten des großen Königs erblickt, und dieser ihm Seine höchsten Knechte entgegen schickt, um ihn zu sich zu holen, flieht der verelendete Sohn, weil er sich für unwürdig hält. Darum wendet der Vater eine List an, um Seinen Sohn wieder zu gewinnen. Er schickt Seine niedrigsten Knechte aus, die Arbeiter an den Grenzen der Königsstadt anwerben sollen. Da der Sohn erkennt, dass es den geringsten Tagelöhnern des Königs in ihrem harten Los immer noch besser geht, als denen, die in der äußersten Finsternis und Verwahrlosung sich selbst überlassen sind, willigt er ein.
Schließlich entäußert sich der große König selbst, indem er all Seine königlichen Gewänder ablegt und Knechtsgestalt annimmt, um so unerkannt an der Seite Seines Sohnes sein und ihn angstfrei mit sich vertraut machen zu können.
In dieser Gestalt unerkannt erzählt Er Seinem Sohn Geschichten von dem großen König, der niemanden abweisen würde und schon viele als Seine Kinder angenommen hat, welche alle eine verborgene Königsperle in ihrer verkrusteten Brust gefunden haben. Als der Sohn erkennt, dass er auch eine solche Perle in sich trägt, gibt sich der Vater ihm zu erkennen und beide liegen einander in den Armen. Danach trägt der Vater Seinen Sohn in Sein königliches Heim und übergibt ihm alle für den Sohn gesammelten Schätze und Königswürden, erklärt ihm, dass es nun keinen Rangunterschied mehr zwischen ihnen gäbe und setzt Seinen Sohn schließlich als Seinen Erben über alles ein. Der Sohn fürchtet den Tod seines geliebten greisen Vaters. Doch der erklärt ihm, dass sich Sein Leben nun erfüllt habe und Er in all Seinen wiedergewonnen Kindern weiter leben würde, die jetzt in Seine Vaterschaft treten würden.
Damit weißt das Gleichnis vom barmherzigen Vater, wie es Buddha erzählte, nicht nur frappierende Ähnlichkeiten zum Gleichnis Jesu auf, sondern betont noch viel stärker, dass es der Vater ist, der den Sohn aufsucht und findet, so dass dieser, von Seiner Liebe überwältigt, zur Rückkehr ermutigt wird. Schließlich wird in Buddhas Gleichnis sogar schon die Entäußerung Christi in der Niederkunft des Vaters zu Seinem Sohn prophetisch angezeigt.
Freilich wird von den Buddhisten Buddha selbst mit diesem göttlichen Vater und Erlöser in seiner „Lotus Sutra“ identifiziert – dem ewigen Tathagata, dessen Buddha-Werdung vor allen Uranfängen liegt, der von Anfang an in den hauslosen Stand der Entäußerung gegangen ist und unaufhörlich den Bodhisattva-Weg geht, um anderen zum Heil zu verhelfen. Darum fragt der Unterwiesene irritiert, ob sich dadurch Buddha nicht selbst mit dem göttlichen Vater und ewigen Erlöser gleichsetzt und dadurch viele Menschen dazu verführt, sich in ihm an einem falschen Christus zu wenden.
Christus erklärt dazu, dass Buddha ebenso bekundet, dass jeder Mensch in völlig gleicher Weise, wie er, in die Buddhaschaft eingehen und zum „Buddha“, zu einem „Erleuchteten“, werden kann, wenn er nur die in sich verborgene Perle findet – die befreiende Erkenntnis, wie alle in gleicher Weise ein unverlierbares Kind des himmlischen, ewigen, väterlichen „Buddha“, des großen „Tathagata“, zu sein. Damit spricht Buddha allen Menschen die selben göttlichen Ursprünge zu, die er in sich selber findet.
Und wie im Buddhismus jeder Buddhist selbst zum Buddha werden kann, so auch im Christentum jeder Christ seiner Umwelt zum Christus, wenn er in Christus wiedergeboren ist und Christus in ihm, so dass Christus selbst in jener Neugeburt mehr und mehr Gestalt gewinnt und hindurchstrahlt.
Buddha war von dem göttlichen Wesen vollendeter Liebe und vollkommenen Mitgefühls durchdrungen, darum in Christus wiedergeboren und Christus in ihm. Aus ihm, dem „Buddha“ als einem von der himmlischen Liebe „Erleuchteten“ strahlte folglich tatsächlich Christus selbst. Demzufolge spricht Christus selbst aus Siddharta Gautama und jener Buddha ist nur eine Verkörperung Christi, die zurecht als eines der himmlischen Lichter des Lichts gesucht und verehrt wird.
Ebenso ähnelten schon Heilige ihrem Christus zum Verwechseln – wie Jesaja, Johannes der Täufer oder Paulus und Barnabas. Ferner traten auch die Apostel Paulus und Johannes sehr wohl gegenüber den von ihnen geistlich gezeugten Kindern in ein Christus-ähnliches Vaterschaftsverhältnis, das doch eigentlich nur Gott zusteht. Joseph, der Sohn des Jakob, wurde sogar zum spirituellen Vater des göttlichen Pharao und damit allen Ägyptern zum höchsten (irdischen) Gott, wie auch Mose sowohl den Ägyptern als auch den Juden zum Gott werden sollte. Schließlich wurden die Könige Israels als von Gott „Gesalbte“, also als „Messiasse“, „Christusse“, ja, als noch über den Engeln stehende „Söhne Gottes“ verehrt, die bei ihrer Königs-Salbung gleichsam eine geistliche Zeugung aus Gott erfahren haben sollen.
Welche Seele Christi Liebe recht widerspiegelt, darf und soll auch Teil haben an Seiner Ehre, ob das nun allen Gläubigen passt oder nicht. Das gilt für Buddha ebenso, wie für Maria, deren globale Verehrung zeigt, dass ihnen diese Ehre von Gott zuerkannt worden und gegeben ist. Denn es gibt keine Eifersucht in der Liebe.
Die Selbst-Bekundungen des Buddha aus seinem höheren Selbst, dem ewigen „Tathagata“, sind darum nichts anderes als Offenbarungen Christi, mit dessen Liebeswesen Buddha in eins verschmolzen ist. Christus und der ewige Buddha sind ein und derselbe, eins. Entsprechend lässt sich der ewige Christus sehr wohl auch in Buddha-Bildnissen erkennen und finden.
Buddha, vor dem sich viele zur Ruhe sammeln, strahlt die Liebe und das Mitgefühl des siegesgewiss im Lotussitz ruhenden Christus aus, worin die Seele Frieden finden kann.
Manche mögen beklagen, dass diese Offenbarung der göttlichen Liebe gänzlich ohne das doch notwendige Sühne- und Opferblut Jesu auskommt. Doch die göttliche Liebe selbst benötigt dieses Opfer nicht, wenngleich Sie nicht blutleer ist; es sind vielmehr die Menschen, die dieses Opfer benötigen – als klares Zeichen der unüberbietbaren unendlichen göttlichen Liebe, die alles von sich für alle hinzugeben bereit ist, um an Sie glauben zu können. Das Blut der Liebe Gottes fließt nur dort, wo sich Seine Liebe an der gottlosen Welt bricht.
Sehr wohl spüren auch Buddhisten und Hindus in der Nähe der göttlichen Liebe ihr Unvermögen und ihre Unwürdigkeit und danken der Gottheit für die unverdiente Zuwendung Ihrer selbstlosen Agape, wie das Ramalied der indischen Liebesreligion der Bhakti bekundet. Ebenso enthüllt die „Bhagavadgita“ am Ende die vorbehaltlose und bedingungslose Zuwendung der göttlichen Liebe, die jeden heilt, der Zuflucht zu Ihr nimmt, als Ihr größtes Geheimnis. Wiewohl die Heiligkeit Gottes kein Sühneopfer benötigt, war das Kreuz und die Auferstehung Christi, in die Ihm auch die ganze Schöpfung folgen muss, dennoch notwendig; denn in solcher Selbstaufgabe findet die Liebe ihre göttliche Vollendung.
Auch wenn Buddha keinen Sühnetod für die Seinen erleiden musste, sondern mit achtzig Jahren an einer verdorbenen Wurzel gestorben ist, so war sein ganzes Leben doch ein Opfer für die Menschheit, für die er, bestimmt von Mitgefühl, alles aufgab und Erlösung suchte. So spiegelt sich in Buddhas Biografie, der sein Königshaus verließ und die Entsagung wählte, Christi Entäußerung zum Heil für alle Welt wieder. In Buddha ist Jesu Wesen durchaus erkennbar, das Buddha angenommen hat. So kommt auch im Buddhismus die sich selbst entsagende Liebe, die für andere bereitwillig leidet, im Bodhisattva-Weg zur Vollendung.
Überdies aber zeichnet den Buddhismus viel deutlicher als das Christentum ein entschiedener Verzicht auf Gewalt aus, was seine innere Bindung zur göttlichen Liebe erkennen lässt. Während der Buddhismus sich tolerant auch gegen Andersdenkende zeigt, spricht selbst innerhalb des Christentums einer dem anderen den Glauben ab, im Irrwahn, darin auch noch Christus zu gefallen.
Darum lässt sich Christus tatsächlich auch in Buddha finden – in allem, worin jener eines Wesens mit Ihm ist; und wer Buddha in diesem vorbehaltlos liebenden Liebeswesen anruft und verehrt, dem wird in und über Buddha auch Christi Aufhilfe zuteil.
Auch wenn die Buddhisten nicht um die Bedeutung des Sühneopfers Christi wissen, gilt es ihnen dennoch; denn sie haben Zugang zu Seinem Abbaherzen. Wie alle unter dem Gericht des her-richtenden Karmas stehen, so auch alle unter der Gnade. Buddha ist also in Tathagata, welcher Christus ist, aufgegangen, wie Christus im Vater, in welchem schließlich alle Seine Kinder einst aufgehen sollen.
Der von allen Seinen Geschöpfen verehrte ewige Tathagata ist kein anderer als der himmlische Christus, der im Lotussitz mit gekreuzten Beinen, dem Kreuz in Seinem Schoß, in dem alles schon vollbracht und Schöpfung wie Schöpfer in ihrem Wesen gesetzt sind, ruht, wenngleich aus Seinem Ruhen alle heilswirksamen Wirkkräfte in die gesamte Schöpfung ausstrahlen, wie Sein aus Seiner Stirn entspringender gleißender Lichtstrahl nach oben und unten alle Kosmen von den höchsten Himmeln bis zu den tiefsten Höllen mit Seinem Licht erleuchtet. Zusammen mit dem sich um Tathagata horizontal auf alle Anbeter ausbreitenden Regenbogenkranz bildet dieser vertikale Lichtstrahl sogar ein kosmisches Lichtkreuz. Entsprechend ist in Buddha, der segnend die Hand hebt wie Christus, tatsächlich eine der Gestalten Christi zu finden.
Da in der Vollendung alle in Christus ein- und aufgehen, sind sie in Seiner zeitlos-überzeitlichen Ewigkeit schon immer in Ihm, wie Er in ihnen.
Christus senkt durch Seinen Geist in einer viel weiter gefassten Entäußerung gleichsam sich selbst in all Seine Boten und Avatare – die niedrigsten Knechte, welche in Buddhas Gleichnis der Vater zu Seinem Sohn entsendet. Die ersten, höheren Knechte, welche den Sohn fliehen ließen, waren die Gottheiten und Engel, welche Christus über alle Völker und Religionen als Wächter gestellt hatte, die gefürchtet wurden, bis Christi Avatare ihr Wesen recht auf Christus, aus welchem jene Geister ausgehen, deuteten.
Die Botschaft ist dabei immer die gleiche: Man muss nur dem Zeugnis des eigenen Herzens Glauben schenken, das bezeugt, dass jedes Wesen ewig, unverlierbar Anteil an der göttlichen Liebe hat, und, dass es niemals anders sein kann und darf, um vollumfassende innere wie äußere Erlösung erfahren zu können, die alles Leid abperlen lässt wie den Schmutz von der Lotusblüte.
→ zum Original-Kapitel II.III.III in der »Satya ›P‹raha«
→ zum nächsten Kapitel