II.II Leib und Seele
Im Überblick:
- Zerstörerisches Wesen der Unzucht als Grund für dessen göttliche Verwerfung
- Der Stand einer Wiedergeburt ist Folge des erlangten Reifegrades, der nicht wieder verspielt werden soll
- Der göttliche Umgang mit irdischer Schwachheit
- Überführung falscher Sitten-Enge anhand der Haltung von Glaubensvorbildern
- Einschränkungen für geistliche Leiter und geistlich Vollendete
- Die Weite Christi und Seiner weitreichenden Herrschaft
- Freiheit und Verpflichtung in heiligen und fleischlichen Verbindungen
- Sündlosigkeit als geistliche Wahrheit, die sich in Freiheit verwirklichen wird
- Auswirkungen des Wissens um Reinkarnation in Hinblick auf die Ernährung
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2.2 Leib und Seele – SXP I,243
Zerstörerisches Wesen der Unzucht als Grund für dessen göttliche Verwerfung
Irritierte Frage, warum die Vereinigung von Seelen verschiedener Gattungen Unrecht ist, wenn die Seelen im Zuge ihrer Wiedergeburten doch jede Gattung annehmen können
Als ich das hörte, verwunderte ich mich sehr. Und ich fragte, zutiefst erschrocken und erstaunt: „Wenn jenen erhabenen Seelen (der Engel) es möglich ist, sich mit irdenen Seelen zu vereinigen, um mit ihnen neue Seelen in gänzlich neuartigen Wesen, den Nephilim, erstehen (oder wiedergeboren) werden zu lassen; wenn das den himmlischen Seelen möglich ist, sich mit irdenen Seelen zu paaren, da auch letztere einstmals himmlische Seelen werden, (und) in den Regionen der Engel, engelsgleich zu deren unvergänglichem Wesen wieder geboren werden, das niemals stirbt; wenn also unsere Seele weder Pflanze noch Tier noch Mensch noch Engel ist, weder Mann noch Frau, sondern letztlich Deiner sich unendlich entfaltenden All-Seele gleich, die alles in sich birgt und vereinigt, warum ist dies dann Anzeichen tiefster Verfinsterung und Verirrung, wenn sich Seelen in astralen Engelsleibern mit Seelen in irdenen Leibern aus dem Staube paaren, oder Seelen in menschlichen Leibern mit Seelen in tierischen Leibern vereinigen?“
2.2 Leib und Seele – SXP I,244
Wenn sich Seelen von unterschiedlichem Reifungsgrad vereinigen, nehmen sie beide Schaden
– unrechter Verkehr von Erwachsenen mit Kindern
Die Erhabenheit sprach: „Du selbst weißt, dass es ein Unrecht und ein Gräuel ist, wenn sich die Seele eines Erwachsenen an der jungen, noch zarten Seele eines Kindes vergreift, um es zum (leibhaftigen) Verkehr mit sich zu verführen, weil eine solche Kinderseele für derartiges noch nicht ausgereift ist, was unter erwachsenen Seelen (jedoch) nichts Verwerfliches ist.
– unrechter Verkehr von Engeln mit Menschen
So verletzt auch eine ewige Engelsseele damit nicht nur ihre eigene Würde, indem sie ihre Hoheit und majestätische Stellung vergisst, sondern schädigt damit auch jene kindliche, irdene Seele nachhaltig, die zu solchen Verbindungen noch nicht gereift ist, und hemmt deren Entwicklung durch eine Unzahl von Wiedergeburten und wird ihr zum Auslöser schier endloser innerer Höllenqualen. Darum bleiben solche Handlungen (einer Vereinigung/Paarung mit irdischen Wesen) selbst für die himmlischen Wesen nicht ungestraft, dass sie hinab gestoßen werden in unterste Höllenregionen, um dort des ewigen Feuers Qualen zu erleiden und gebunden zu sein mit Ketten der Ewigkeit, und von dort nicht mehr loskommen sollen, bis auch die irdenen Seelen, die sie verletzt haben, gelöst sein werden von den Folgen dieser Untaten.
– unrechter Verkehr von Menschen mit Tieren
Und ebenso verhält es sich mit euren Seelen: Darum bleibe jede Seele bei ihrer Gattung und ihrer Art. Denn eine Seele, die in einer tierischen Existenz ihre Wiedergeburt erfährt, hat noch nicht die Reifung einer Seele erlangt, welche einer menschlichen Existenz innewohnt, – oder aber wieder verloren.
2.2 Leib und Seele – SXP I,245
Darum nimmt sowohl ihre tierische Seele als auch jene menschliche Seele Schaden, die sich mit ihr (körperlich) vereinigt (/paart). Denn ebenso verliert letztere wieder den erreichten Reifegrad wie auch die erlangte Würde.
– alleinige Entsprechung der Seelen von Mann und Frau
Und ebenso verhält es sich mit Mann und Frau: Denn die Seele, die sich in einem Manne wiederfindet, kann allein in der Seele, die sich in einer Frau wiederfindet, eine völlige Entsprechung und Ergänzung finden, welche beiden Seelen, die sich aneinander reiben, wie sie auch voneinander lernen, eine Reifung zur himmlischen Vollkommenheit ermöglicht, die Mann und Frau, Männliches und Weibliches, Stärke wie Zartheit, väterliche Gerechtigkeit und Strenge, konsequente Klarheit, wie mütterliche Barmherzigkeit und Geduld, nachgiebige Liebe, in sich vereint.
Der Stand einer Wiedergeburt ist die Folge des erlangten Reifegrades, der nicht wieder verspielt werden soll
Aufruf, die eigene neue Daseinsbestimmung anzuerkennen und nicht immer nach vermeintlich Besserem zu trachten
Erkenne also an, in welche Existenz du gerufen worden bist: (Sie ist) deiner Reifung entsprechend und zu deiner weiteren Reifung zur Vollendung hin. Erkenne dein jetziges Dasein an! … – ungeachtet dessen, was du in vorausgehenden Leben gewesen sein magst. Das Alte ist vergangen: Siehe, Neues ist geworden! So wende den Blick nicht zurück. Denn was hast du davon? Erlösung findest du nicht in jenen (vergangenen) alten Leben, die nichts als Tod waren und Tod brachten, sondern allein in Mir, dem Urquell allen Lebens, in Meiner Liebe, die deine Seele allein aus der Verhaftung an die falschen Erfüllungen dieser Welt lösen kann, aus Freuden, die sich immer wieder in Leiden erschöpfen.
2.2 Leib und Seele – SXP I,246
Denn Ich bin gekommen, euch die Fülle zu bringen! Darum bleibe ein jeder in seinem Stand: Das Tier bleibe Tier und der Mensch bleibe Mensch, der Mann bleibe Mann und die Frau bleibe Frau, der Herrscher bleibe Herrscher und der Diener bleibe Diener. Wer ins Hohe geboren ist, der entziehe sich nicht seiner Verantwortung, und wer ins Niedrige geboren ist, der überhebe sich nicht, dass er nicht trachte nach dem, was seine Seele noch überfordert.
Freilich kann eine Seele schon während ihres Lebens solche Reifung erfahren, dass sie zu Höherem hin wächst, wie sie aber auch – Hütet euch! – in größere Tiefen zurückfallen kann. Darum seid achtsam, dass ihr euch nicht auf die eine oder andere Weise überhebt.
In der Liebe Christi ist jeder aufgerufen, seiner Reifung gemäß dem anderen respektvoll zu dienen
Und erkennt dies als Leitschnur und Weg: die Liebe allein; denn in der Liebe seid ihr alle gleich – gleich bedürftig und aufeinander angewiesen; – und ihr seid sie darum dem anderen schuldig, wie auch euch selbst. So erweist euch, ungeachtet des Standes, alle untereinander Liebesdienste in gegenseitiger Wertschätzung und Ehrerbietung als Entfaltungen des selben göttlichen Wesens – ein jeder in der Stellung, die der Ausreifung seiner Seele entspricht, so werdet ihr alle hin wachsen zu einer höheren Stellung, die darum schon innerhalb eines Lebenszyklus Wandlung und Besserung erfahren kann, hin zu dem, wo es – Versteht mich recht: inmitten von oben und unten, und unter Anerkennung der erdbedingten Ordnungen! – weder oben noch unten, weder Mann noch Frau, weder Mensch noch Tier noch Pflanze gibt: Ihr seid allzumal Einer in Mir – Christus!
2.2 Leib und Seele – SXP I,247
Vollzieht sich bei der Wiedergeburt ein Wechsel des Geschlechts oder der Gattung, so dient dies der Seele zur Reifung
Und auch wenn die Seele einer Frau zuvor in einem Manne war, oder die Seele eines Mannes zuvor in einer Frau, so soll doch jede Seele die Gestalt und den Stand anerkennen, welcher ihr in der gegebenen Wiedergeburt zugeteilt wurde, auf dass sie die Reifung erfährt, die ihrer Entwicklung entspricht.
– Die Seele in einem Mann soll Männlichkeit erwerben
So wird manch unterwürfige Frau als Mann wiedergeboren, damit jene weibliche Seele Männlichkeit erwirbt. Aber viele Seelen straucheln darin, so dass sie sich, wie zuvor als Frauen, nun gar als Männer den Männern ergeben und hingeben in weibischer Unterwürfigkeit oder aber gar in animalischer Triebhaftigkeit. Letztere werden in einer Tierseele enden. Denn an ihnen erweist sich, dass sie dem Animalischen noch nicht entwachsen sind, wie geschrieben steht: »Der Hund sucht wieder seine Markierung und Notdurft auf, und die gewaschene Sau wälzt sich wieder in ihrem Kot.«
– Die Seele in einer Frau soll Weiblichkeit erwerben
Andere herrische Männer werden als Frauen wiedergeboren, damit ihre männliche Seele weibliche Demut und Ergebenheit, Einfühlungsvermögen und Zartheit erlernt. Aber auch hier begehren von je her viele Seelen auf, so dass sie, nunmehr als Frauen zu noch herrischeren Weibern werden, als es die Männer sind, und sich ein Weib als Gefährten suchen. Als was werden diese enden? Du weißt von den unteren Orten und ihren Peinigern!
2.2 Leib und Seele – SXP I,248
– Die Seele in einem Menschen soll menschliche Würde erwerben
Manches Tier wird als Mensch wiedergeboren, weil seine Seele zur Menschlichkeit gereift ist, aber sie stellt sich wider die Stellung, die ihr zugetraut worden ist, und verwirft ihre Reifung in Überhebung, Hochmut und Übermut, so dass sie sich als Mensch wieder zum Tiere legt, obwohl doch jeder Leib sich nach Meinem Gebot (- Findest du es nicht in allen Kulturen und Zeiten von alters her, außer den in Verwirrung zu ihrem Gegenteil verkehrten? – ) allein mit einem solchen paaren soll, der ihm entspricht. So fallen jene Seelen zurück in ihre animalische Triebhaftigkeit, die sie als leidende Kreatur in ihrem vorausgehenden Tierleben schon abgelegt hatten, und entfernen sich wieder von der Lösung ihres »Selbst« zu den trügerischen Sinnesfreuden dieser Welt, die nur neuen Kummer und Schmerz, und im Exzess nur Zerstörung von Leib und Seele, Krankheiten, Ansteckungen, Geschwüre, Siechtum und Tod nach sich ziehen können – wie es denn nicht anders sein kann, wenn denn eine Seele nicht anders zur Besinnung kommt; – wie denn auch euer Sprichwort sagt: »Wer nicht hören will, muss fühlen.«
Zunehmende Unzucht in den letzten Tagen
So wird alle Ordnung umgestoßen in eurem Aufbegehren, dass ihr nicht anerkennt oben und unten, vorn und hinten, – und die Lektionen, die euch in euren jeweiligen Seinsbestimmungen gegeben sind: Sie sind dahin! Das aber, weil so viele Seelen verharren in ihrem kindlichen Trotz und sich nicht fügen wollen, unwillig zum Gehorsam und zu blindem Vertrauen. Wenn ihr es doch erkennen wolltet! Alle Züchtigung und Weisung dient euch nur zu eurem Besten! So bleiben sie widerspenstige Kinder in infantilem Trotz – und die Anzahl solcher Seelen nimmt zum Ende hin zu, dass sie immer mehr in Lüsten schwelgen und sich den gräulichsten Handlungen der Unzucht hingeben.
2.2 Leib und Seele – SXP I,249
Der göttliche Umgang mit irdischer Schwachheit
Einschub – nachträgliches Vorwort: Bedenken des Schreibers gegen das göttliche Diktat. Der »Ich bin« will Anstoß sein
Nachdem der Herr mir die folgende Lektion erteilt hat, gab ich dieses zu Bedenken: „Herr, wäre es nicht klüger, dieses (folgende) Kapitel diesem Buch hintanzustellen? Dann mag man es – von hinten und vom Ganzen her – vielleicht erfassen! Oder sollte man es – vielleicht besser noch – erst in einer späteren Ausgabe einbringen?“
Der Herr antwortete, und es war, als würde Er dabei schmunzeln: „Ich frage dich und alle Hörer Meines Wortes: Ärgert dich dies? Ist dies euch ein Ärgernis? Dann wisse: Ich bin es. Was Ich gesagt habe, das habe Ich gesagt. Und was du geschrieben hast, das hast du geschrieben. Keines Meiner Worte davon soll hinfallen!
Und hüte dich, irgend etwas davon weg zu nehmen oder zu entschärfen! Denn an nichts zeigt sich die Verkorkstheit eures Glaubens so deutlich wie an eurem verkrampften Umgang mit eurer Sexualität und Leiblichkeit! Wo ist denn die Heiterkeit und Unbeschwernis eures Glaubens, dass ihr die größten irdischen Freuden nicht mehr zu genießen wagt? Und es will Mir bisweilen scheinen, als ob mehr Unglückseligkeit und Unheil durch euren ungläubigen, unnatürlichen Umgang mit eurer Sexualität über die Welt gekommen ist, als durch Unzucht! Denn das wisse: Es wurde nirgends so viel, nirgends so schwer Unzucht getrieben wie im Namen fromm kaschierten Glaubens, (und) wie unter dem Deckmantel der (sich selbst verkennenden) Heuchelei. So wird es höchste Zeit, dass Ich Meinen »Frommen« wieder zum Anstoß werde.
2.2 Leib und Seele – SXP I,250
Es wird höchste Zeit, dass Ich Meine Tenne gründlich fege und – höre und staune: gerade so und nicht anders als durch Aufruf zu »Unzucht«, wie es vielen dünken mag, (in Wahrheit aber durch Proklamation der euch verliehenen befreienden Freiheit) – Meinen Tempel reinige. Dann hört ihr vielleicht auf, euch um die Reinheit eures (sündenverfallenen) Fleisches zu nötigen, das doch das Himmelreich nicht ererben kann und wird, als euch vielmehr um die Lauterkeit eures Geistes und um Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit, Authentizität, um Mitmenschlichkeit, Barmherzigkeit und Liebe zu bemühen.
Denn welche begriffen schneller, auf was es ankommt: Die »Gerechten«, die (- wie sie sich selbst nannten -) »Frommen«, die »Pharisäer«, oder die »Ungerechten«, die »Unzüchtigen«, die Huren und Zöllner? – … die Sünder im Geist oder die Sünder im Fleisch? Überdenkt euren Glauben, an was ihr eigentlich glaubt! Überprüft euren Glauben, ob er redlich (/wahrhaftig /geläutert) ist!
2.2 Leib und Seele – SXP I,251
Zugständnisse Gottes bezüglich Mehr-Ehe und gleichgeschlechtlichen Bindungen bei besonderer Verbundenheit wie bei David und Jonathan oder Naomi und Ruth
Wenn sich eine Seele fest an eine andere oder auch an mehrere bindet, mit (gewissem) Anstand und Zucht, so mag Ich es – wenngleich auch Mann mit Manne oder Frau mit Frau – dulden, wie Ich auch eure Vielweiberei und zahllosen Ehebrüche und Scheidebriefe ertragen habe über eine Unzahl von Generationen und Wiedergeburten – und ihr hörtet dazu von Mir auch nicht EIN Wort!
Denn es können wohl zwei Seelen in gleich geartetem Leibe (eine) innigere Verbundenheit und Zuneigung zueinander erfahren, als es zwischen Mann und Frau üblich ist – wie es auch zwischen David und Jonathan war, die einander umarmten, umklammerten, liebkosten und küssten, wie es aber auch zwischen Ruth und Naomi geschah, die gleichfalls einander Treue bis in den Tod schworen. Und es kann geschehen, dass, wenn sich so zwei Seelen miteinander verbinden, ungeachtet des Geschlechtes ihrer Wiedergeburt, dass die eine Seele die andere mehr als die eigene lieb gewinnt, dass jene Seelen in ihrer lodernden Liebe zueinander auch nach körperlicher Vereinigung drängen, so sehr, dass sie sich einander nicht zu entziehen vermögen.
Ich mag es dulden, wenn es nur in Anstand und Zucht geschieht, (das heißt:) in einem geheiligten Treue-Bund, den Ich segnen will, wie zwischen Mann und Frau! Siehe, Ich achte einen solchen, der authentisch ist und sich zu seiner Liebe bekennt, höher als einen, der in heuchlerischer Heuchelei heuchelt, wie auch David ganz – viel geliebt – nach Meinem Herzen war, so dass Ich Mich zu Meiner zugetanen Liebe zu ihm bekannte, wie er sich zu seiner Liebe zu Jonathan selbst über dessen Tod hinaus ohne jede Scham bekannte, und ihm sang: »Über alles – über ALLES ! – liebte ich dich, o mein Jonathan! Wundersamer war mir deine Liebe (sogar selbst) als alle Frauenliebe, als die Liebe all der Frauen, die ich hatte und habe.«“
2.2 Leib und Seele – SXP I,252
Im Licht der Wahrhaftigkeit Gottes wiegt jede Sünde ebenso schwer, ist Tod aus dem Tod zum Tod – Homosexualität muss nicht schwerer wiegen als irgend eine andere Sünde; – Richtgeist wiegt schwerer
Ich aber, ich widersprach, denn in mir stäubte sich alles; und in mir bäumte es sich auf, drang aus mir heraus: „Doch, Herr, wenn jemand nicht einmal mehr die Unterschiede und Entsprechungen achtet, welche die Natur für jedermann klar erkenntlich vorgibt, dass sich – ohne jeden letzten Sinn für Würde und Anstand, für Gerechtigkeit und Abscheulichkeit – ein Mann zum Manne legt wie zu einer Frau oder eine Frau sich zur Frau legt wie zu einem Mann: Zeugt das nicht von äußerster Ruchlosigkeit und Verkommenheit? Ignorieren solche nicht alles? Kann denen noch etwas heilig sein? Sind sie nicht größter Sünde und Verworfenheit schuldig? Ja, vollzieht sich an ihnen nicht gar schon (- wie der Apostel Paulus doch ausführt! – zugleich in sich selbst, in ihrer allerschlimmsten Verirrung) Dein äußerstes Verdammungsgericht, dass sie ihren verworfenen Sinnen anheim fallen und nicht einmal mehr »Männlein« von »Weiblein« unterscheiden können? Ist solches nicht Zeichen äußerster Verkehrung, eine der allerschwersten Sünden, für die es keine Vergebung mehr geben kann, – allerschwerste Todsünde? – Und es gibt doch einen Unterschied zwischen den Sünden: große und kleine Sünden, solche, die vergebbar, und solche, die nicht vergebbar sind! Oder gibt es (etwa) nicht todeswürdige Sünde zum Tode (wie auch nicht so schwer wiegende, nicht gleich todeswürdige Sünde, nicht zum Tode)?“
2.2 Leib und Seele – SXP I,253
Er aber sprach: „Höre! Wer im Kleinen untreu ist, der ist auch im Großen untreu! Und wer im Kleinsten fehlt, der fehlt auch im Größten! Jede Sünde führt zum Tod, wie sie Tod aus dem Tod zum Tode ist! Da ist kein Unterschied!
Und was meinst du, wenn ein schwuler Christ durch seinen Glauben, dass selbst IHM als dem (vermeintlich) GRÖSSTEN Sünder, der seiner (angeblich) »unvergebbaren, gottlosen« Neigung nicht widerstehen kann, VERGEBEN wird, … wenn ein solcher so »un-anständig« Glaubender (in und mit diesem ungeheuren Vertrauen) anderen ein Licht ist hin zu Meiner Gnade, an Meine unendliche Langmut zu glauben und in Meiner unerschütterlichen Barmherzigkeit fest zu werden, meinst du nicht, ihm würde das gereichen zum Heil? Und wenn ein sogenannter »anständiger« Christ, der jenen ausgrenzt, anderen ein Hindernis wird, an Meine unendliche Gnade zu glauben, auf sie zu hoffen und zu vertrauen, weil er Vorbedingungen für Meine bedingungslose Gnade und liebende Zuwendung stellt: meinst du, dass jenem dies nicht zu seinem Unheil gereichen wird?
Meinst du, jene, die (deiner Auffassung nach) so schwer gestört und krank sind, nicht mehr gut von böse, recht von unrecht, heilig von verwerflich, natürlich von unnatürlich, links von rechts und oben von unten, vorn von hinten – oder, wie du anführst, »Männlein von Weiblein« – unterscheiden zu können: Sie würden gerade darum (ob ihrer Unkenntnis und Unwissenheit) nicht all Mein Mitleid und Mitgefühl wecken? Willst du Mich wirklich verleugnen, dass Ich Gott und kein Mensch (/nicht wie ihr unreifen Menschen) bin, und gewaltig – gewaltig an Kraft des Herzens bin und niemanden verdammen noch verwerfen kann? … und Meine Barmherzigkeit und herzliche Erbarmung, Meine Güte, Geduld und Langmut verachten, die allein auch deine Rettung ist?
2.2 Leib und Seele – SXP I,254
So welche Sünde wiegt schwerer: zu sündigen oder den Sünder zu richten und (ihm) Meine Gnade abzusprechen? Meinst du, jener, welcher den anderen wegen einer sündigen Neigung, welcher der nicht widerstehen kann, verurteilt; jener hätte keine insgeheimen, in Meinen Augen aber ebenso schwer wiegenden sündigen Neigungen, die er im Geheimen – und sei es nur in Gedanken – nicht ausleben würde oder denen er auch offensichtlich nicht widerstehen könnte, sei es die Fresssucht, Alkohol, Nikotin, Ruhmsucht, Geltungssucht, Eigennutz, Habsucht, Machtsucht – oder (auch) nur sein Richtgeist?
Und auch wenn des letzteren Verfehlungen vielleicht nicht so offensichtlich, nicht so allgemein geächtet und seiner eigenen Einschätzung nach »gering« und »vernachlässigbar«, »vergebbar« sind: Bricht dieser nicht wie jener ebenso das Gesetz? Auf einen Stock, der gebrochen ist, kann sich keiner mehr stützen, ungeachtet der Frage, wo und an welcher Stelle er gebrochen ist. Er hält diese Sünde für geringer und wird doch anderen damit ein Hindernis auf dem rechten Weg zum Heil. So wehe dem, der richtet! Ihn wird das selbe Gericht ereilen, mit dem er richtet – von Menschen, … und von Gott!
Geschichte von dem brennenden Eiferer für den Herrn, den seine homosexuelle Neigung zum Verhängnis wird: Es soll Erbarmen in uns wecken
Ich will dir aber eine Geschichte erzählen: Da war ein Mann, noch ein Jüngling, brennend, voll Feuereifer für Mich, engagiert in seiner Gemeinde; und viele junge Seelen konnte er mitreißen, hinein nehmen in seine Begeisterung für Meine Liebe und Mich.
2.2 Leib und Seele – SXP I,255
Er hatte nur ein Manko, einen heimlichen, unheimlichen Makel: Er fühlte sich mit unwiderstehlicher Kraft hingezogen zu einem jungen Knaben, vielleicht fünf Jahre jünger als er. Er schämte sich dafür, meinte er doch aus Meinem Wort zu wissen, dass dies eine »Todsünde« sei; und er lag gar viele Stunden vor Mir mit der Bitte, ihm diesen Pfahl aus dem Fleisch zu ziehen, ihm jene ihn bedrängenden Gefühle der Zuneigung, des sehnsüchtigen Hingezogenseins zu jenem Knaben zu nehmen.
Doch das Verlangen seines Herzens war einfach stärker. Jener Jüngling, der viele junge Seelen zu Mir führte, war sehr feinfühlig und sensibel, fast feminin, einfühlsam gegen jeden, verständnisvoll und nachsichtig mit all den kleinen Seelen, die Ich ihm anvertraut hatte – wusste er doch nur allzu gut um seine eigene Fehlbarkeit, die ihm immerfort in der Seele brannte. Und da er seine eigene heimliche Sünde als unverzeihlich ansah, hatte er Mitleid mit allen Sündern. –
Da seine einzige, letzte Hoffnung war, als Verdammungswürdiger doch noch gänzlich unverdiente Gnade zu erlangen, sprach er diese Gnade auch allen anderen zu, die sich verdammt fühlten – ja, er verschacherte Meine Gnade regelrecht als »billige Gnade« – »UMSONST!!!« – und schaffte sich so doch wohl Raum in den ewigen Hütten!
Doch sein Makel, seine unwiderstehliche Neigung zu jenem etwas jüngeren Knaben: sie musste doch ans Licht kommen und ihm so zum Verhängnis werden, auf dass er mit vielen offenbar werde. Irgendwann, als er jenem Knaben alleine näher kam, konnte er nicht anders, als jenem Buben seine Gefühle des Hingezogenseins zu gestehen. Doch sie blieben unerwidert, ja, stießen jenen Knaben, der damit überfordert war, regelrecht ab und irritierten diesen gar für eine Zeit in seinem Glauben;
2.2 Leib und Seele – SXP I,256
… denn nach all dem, was ihm in seiner Gemeinde gelehrt wurde, konnte er dies nicht einordnen und nicht verstehen, wie jener Jungscharleiter, der für ihn so ein strahlendes Vorbild war, solch ein elender Todsünder sein konnte.
So flog die ganze Sache auf, jener Jüngling wurde seines Dienstes enthoben und, weil er von seiner sündigen Neigung nicht lassen konnte, sich zu seiner Liebe bekannte, aus der Gemeinde verstoßen.
Jener sensible Jüngling aber, feinfühlig, fast feminin, konnte nicht anders, als sich selbst – der Verdammung seiner Gemeinde folgend – zu verdammen: Von allen angeklagt fand er Meine Rechtfertigung nicht mehr! Von allen verdammt konnte er Meinen Rechtsspruch in seinem Herzen nicht mehr hören. Und sein Glaube an Meine unsichtbare überschwängliche Gnade zerbrach an seiner offensichtlichen unüberbietbaren Sünde, die ihm so schwer vor Augen stand und ihn mit »unwürdig!« »UNWÜRDIG!!!« verklagte.
So richtete er sich, weil er keinen anderen Ausweg sah, selbst, in dem Glauben, keiner Gnade mehr würdig zu sein, und nahm sich in seiner Verzweiflung, sich von Himmel wie Erde verstoßen fühlend, das Leben – und erlitt wohl (in seiner Sterbestunde) auch den Tod, die höllischen Qualen eines Verdammten, wiewohl er doch gerecht und heilig, rein und makellos war, ist und ewig sein wird in Mir!
Als seine Eltern ihn auf dem Friedhof ihrer Gemeinde beerdigen wollten, verweigerte man ihm das – auch ein christliches Begräbnis, das christliche Geleit und den christlichen Segen (da er nicht nur »homosexuell«, sondern überdies nun auch noch ein »Selbstmörder« war). So musste ihr Junge außerhalb des nach Mir benannten Gottesackers auf ungeweihter Erde begraben werden.
2.2 Leib und Seele – SXP I,257
Die Eltern jenes einfühlsamen, sensiblen Jungen aber, der an der Hartherzigkeit seiner Gemeinde zerbrochen ist, schrieben ein Wort von Mir auf seinen Grabstein; und jedem, der es las, verschlug es die Sprache: »Richtet nicht! … – auf das ihr nicht gerichtet werdet!«
Lass dich von dieser Geschichte berühren und dein Herz verändern! Lerne daraus dies: Allein Barmherzigkeit siegt über das Gericht! Wer aber meint, richten zu müssen, wird seinen eigenen Richter finden!
Gott braucht keine weiteren Richter! Ihm reicht der Satan! Gottes Gericht hat Sein Gesetz gekreuzigt! Wer sich jenem unterwirft, dient einem Abgott, Götzen, nicht Gott!
Denn das sage Ich dir und allen: Ich brauche keine weiteren Gottes-Fürsprecher, himmlische Staatsanwälte, Verkläger, Richter und Henker mehr! Ich habe in Satan und seinen Helfershelfern derer schon genug! Sie sind Mir eine Last! Lasst also euer Richten! Es bereitet Mir Schmerzen!
Seht ihr nicht Meine Wundmale darüber bluten? Lasst doch das Gericht Meine Sache sein, und seht, wie Ich entschieden habe: Ich habe auf Golgatha Mein Gesetz, (und die Genugtuung) Meine(r) Gerechtigkeit ans Kreuz genagelt! Ich habe Mein Recht aufgegeben, es für un(ge)recht erklärt, um euch ALLE ins Recht zu setzen, wie auch immer ihr seid, ein jeder nach seiner Eigenart (- der Eigentümlichkeit seiner Sünde)! Ich bin des »Recht Sprechens« leid! Mein Verlangen ist Gnade! Solange ihr aber das »Recht« und »Gesetz« zu eurem Gott macht, werdet ihr – o wehe euch! – unter diesem unbarmherzigen fleischlichen Abgott bleiben, gleich den Gott-Losen!
2.2 Leib und Seele – SXP I,258
Denn ihr habt nur euer Gesetz, euren Götzen, einen dunklen Schatten, ein hohles Bild, geistlos, sinnentleert und ohne jede Gnade, Barmherzigkeit, Liebe – nicht jedoch Mich, den wahren Gott! Darum seid ihr den Gottlosen gleich, die kein Gesetz haben und keine Moral, noch irgend eine (wahre) Tugend kennen! Denn wo ist es: herzliches Erbarmen?! Siehe aber, wie widerspenstig du auch gegen Mich sein magst in deinem unverständigen, rebellischen, verstockten Herzen, dass sich in seinen Richtgeist verbeißt: Auch dich will Ich noch beugen und bezwingen!
Jesus identifiziert sich mit den Sündern, die wegen ihrer Schwächen von den Frommen ausgegrenzt werden. Jeder, der (andere) vom Heil ausgrenzt, wird, solange er darin verbleibt, selbst Ausgrenzung vom Heil erfahren
So, was wirst du hören, wenn für dich dein jüngstes Gericht anbricht? Werde Ich zu dir sagen müssen: »Siehe, Ich ziehe den Strich vor dir, zwischen dir und Mir, dich ausgrenzend; – denn siehe, Ich war schwul, und du hast Mich auch ausgegrenzt; Ich kam an Meiner Drogensucht um, und du verurteiltest und verdammtest Mich nach deiner Richtsucht; Ich war eine kaputte Existenz, und du, dem alles gelang, du verachtetest Mich dafür, sahst auf Mich herab, und wenn du Mir die Hand ausstrecktest, dann gönnerhaft, dass Ich vor Scham vergehen wollte.
2.2 Leib und Seele – SXP I,259
Ich nahm Mir das Leben, weil es die Hölle war, aus Verzweiflung, weil niemand da war, der half – auch du nicht; und du, du sprachst Mir dafür die ewige Seligkeit ab – »Diese Seele ist auf ewig verdammt!« – und beludest noch zusätzlich die, die Mir helfen wollten, doch es nicht konnten, und Mich betrauerten, mit zusätzlicher Sorge um Mein ewiges Seelenheil, statt ihnen Zuspruch und Trost zu geben auf die Hoffnung auf einen lichten Himmel, in dem Gnade wohnt, die Mich doch auch in Meiner Todesstunde, als Ich Schluss machte, als letzte ausweglose winzige Hoffnung noch beseelte bei all Meiner Verzweiflung, – von der Ich übermannt wurde, wie von einem Wegelagerer, von einem Räuber, Menschenmörder und Würger, von der Ich verschlungen wurde – (wie) von einem übermächtigen niederschmetternden Dämon; – und doch war da noch Hoffnung, die – bei aller Verzweiflung – als ein letzter verzweifelte Funke in Mir glimmte. (Die Hoffnung nämlich stirbt nie.)
Wie viele glimmende Dochte, die Ich entfachen wollte, hast du ausgelöscht und zertreten? Wie viele geknickte Halme, die Ich aufrichten wollte, hast du vollends gebrochen?
Ja, Ich: Ich brach die Ehe mit dir, weil Ich es mit dir nicht mehr aushielt, hinlänglich, ob es an dir lag oder an Mir, aber du hast Mich dafür verdammt; Ich war nicht da, als du Mich brauchtest, deshalb verhärtetest du dich gegen Mich, und halfst Mir nicht, als Mich das Leben dafür heimgesucht hat, so hart und unbarmherzig, dass ich deine Aufhilfe nötig gehabt hätte.
Siehe, Ich grenze dich aus, weil du schuldig (an Mir) bist, denn du hast Mich auch ausgegrenzt, als Ich schuldig geworden bin (an dir). Denn was immer du einem Sünder, sei er nun an dir – oder nicht einmal an dir! – schuldig geworden, nicht verziehen hast, das hast du Mir nicht verziehen; und was immer du auch dem Schwächsten unter den Schwachen an seinen Unzulänglichkeiten nicht nachgesehen hast, das hast du Mir nicht nachgesehen.
2.2 Leib und Seele – SXP I,260
Wo immer du einen nur noch glimmenden Docht erstickt hast in deiner selbstgerechten Überheblichkeit, – und war er noch so schwach und erbärmlich, – da hast du Mich erstickt – … Mich in jener Seele wie auch Mich in dir! Wie willst du nun zu Atem und zu Leben kommen?
Darum: Richtet nicht, auf das ihr nicht gerichtet werdet! Und verdammt nicht, auf dass ihr nicht verdammt werdet! Denn so lange du andere unter Mein Gericht bringst, wirst auch du selbst unter Meinem Gericht verbleiben! Und es wird dir so unbarmherzig begegnen, wie du es für die anderen einforderst! Und es wird so bleiben von Wiedergeburt zu Wiedergeburt zu Wiedergeburt zu Wiedergeburt! – … bis du dessen so leid bist, wie Ich es bin. Bis du endlich einkehrst, Buße tust und dich beugst! Siehe: Ich widerstehe jedem Hochmütigen ins Angesicht! Dem Demütigen aber erweise Ich Gnade! Wann wird deinen Hochmut endlich seine Kraft verlassen?“
Anbetung der unendlichen Liebe; Bitte, Ihr gleich zu werden
Da wurden mir Herz und Knie weich,
dass ich nur niedersinken und lobpreisen konnte:
Ich bete Dich an, o unendliche Gnade!
… die Du hin siehst, wo wir weg sehen,
… die Du fühlst, wo wir kalt und herzlos sind,
… die Du verstehst, wo wir verachten,
… die Du gerecht sprichst, wo wir Gericht sprechen,
… die Du Schönheit findest, wo wir nur noch Abscheulichkeit ahnden,
… die Du rein und makellos sprichst, wo wir verurteilen und verdammen.Ich bete Dich an, o universale Gnade!
Rettung für alle –
nur vornehmlich, aber nicht allein für die Gläubigen!
2.2 Leib und Seele – SXP I,261
Du, unsere Versöhnung!
– und nicht allein unsere,
sondern die der ganzen Welt!
– und aller, ALLER Deiner Geschöpfe!Möge ich sehen, wie Du siehst,
möge ich hin sehen, wie Du hin siehst,
möge ich fühlen, wie Du fühlst,
möge ich hinein fühlen, wie Du hinein fühlst,
möge ich verstehen, wie Du verstehst,
möge ich die Reinheit und Makellosigkeit all Deiner Seelen sehen,
wie Du, o Allseele und Herz aller,
sie, alle Deine Seelen,
siehst.Ich bete Dich an, o unendliche, universale Liebe!
Möge ich aufgehen in Dir
und Du in mir.Du sitzt, thronst wohl zuoberst in jedem Gericht
und übst ewig Gericht
als der ewige Richter (über alle Richter).
Und doch sind Deine tiefen (mütterlichen) Beweg-Gründe
andere, als unsere sind.Das ist die »Lotus Sutra«,
das wunderbare Gesetz Deines Karmas,
Deines wundersamen Dharmas und Gerichts:Du richtest uns alle!
Du richtest uns alle. – … nicht hin, – her!“
Eindringliche Wiederholung des göttlichen Zugständnisses von gleichgeschlechtlichen Bindungen
Die Liebe aber, die göttliche, sprach weiter zu meinem Herzen, als ahnte Sie, dass der lichte Moment der totalen Klarheit und Erkenntnis schwinden und wieder allzu schnell aus meinem Herzen weichen würde; und sprach, wie zu einem, der abermals, nochmals von Neuem überführt und auch im Verstand überzeugt werden müsste, in den Vernünfteleien, die dem Herzen widersprechen: Und Er, der Herr, wiederholte mit Ernst und Strenge:
2.2 Leib und Seele – SXP I,262
„Nochmals sage Ich dir, wie Ich dir schon gesagt habe: Wenn zwei Seelen so in Liebe verbunden sind, dass sich auch ihre Leiber vereinigen wollen – auch wenn es Mann mit Manne, Frau mit Frau sein mag: Ich will es dulden, wenn es nur in Anstand und Zucht geschieht, in einem geheiligten Bund der Treue, den Ich segnen will, wie zwischen Mann und Frau!
Mahnung, andere wegen ihrer Schwachheiten nicht zu verurteilen, zu verlassen oder zu verstoßen
Ihr anderen aber, die ihr solchen Versuchungen nicht erlegen seid, ihr Glücklichen, hütet euch, über jene ein Urteil zu fällen, wo euch doch geboten ist, Mein Liebesgesetz darin zu erfüllen, dass ihr, die Starken, die Schwachen tragt. Denn ich weiß wohl, was an Treuebruch, an Unzucht und hurerischen Gedanken (wohl auch) in eurem eigenen Herzen ist!
Weißt du nicht, dass du, der du mit EINEM Finger auf den andern zeigst, mit DREI Fingern auf dich selber zeigst? So wird dir deine eigene Hand zur Überführung und zum Zeugnis gegen dich!
Darum höre Meinen Rechtsspruch über jeden selbstgerechten Hirten und selbsternannten Blindenführer, der sich selbst weidet, statt das Verlorene zu suchen und in seine Obhut zu nehmen: Sein Arm verdorre, ja verdorre, und sein Auge erlösche, ja, erlösche! Denn es kann sehr wohl auch deren Bindung edler und reiner sein als die eurige – ähnlich der Bindung, welche Mein Herz mit Johannes verband, der Mir liebsten Seele, die Ich an Meine Brust ließ und der Ich auch körperliche Wärme und Nähe gewährte (wenngleich es bei der Reinheit der Gefühle füreinander blieb)! Darum richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!
2.2 Leib und Seele – SXP I,263
Und du, o »Heiliger«, der du dich in deiner wahnhaften Selbstüberschätzung sogar dazu verstiegen hast, die dir anvertrauten Seelen zu verlassen oder deine Frau zu verstoßen, weil sie dir in ihrer un-ausgereiften fleischlichen Gesinnung ein Hindernis für deinen Dienst, zu dem du dich berufen fühlst, geworden sind; – du, der du dein eigen Fleisch und Blut verstößt, so dass es schweren Schaden an seiner Seele nimmt, auf lange Zeit daran gehindert wird, Mich zu erkennen, wie Ich denn wahrhaft bin; – du, der du sprichst »Karbon!« – »Eine Opfergabe für den Herrn!«: Wisse, all diese schwachen Seelen, die du in deiner vermeintlichen Geradlinigkeit auf vermeintlich »Meinem« Altar, in Wahrheit aber auf deinem Altar der Selbstgefälligkeit und des Eigennutzes opferst: Sie sind mir ein Gräuel! Du Heuchler! An solchen Opfern habe Ich keine Lust, kein Gefallen, sondern an den Opfern der Barmherzigkeit, die – wie Ich – alles duldet, alles hinnimmt, alles erträgt, ohne Klage und Anklage, um alle zu gewinnen!
Allein wenn jene dir anvertraute Seele beginnt, wider dich und Mich in dir aufzubegehren, ist dir nicht nur gestattet, sondern sogar geboten, dich von ihr zu lösen, um ihret- und um deinetwillen.
Die pharisäische Absonderung von Unheiligen ist nicht im Wesen Christi
Aber das wisse, dass dies Ehebruch in Meinen Augen ist, wenn du deine Frau entlässt um ihrer Unzulänglichkeiten willen. Denn was Ich da sagte: »Wenn dein Auge dir Anlass gibt zur Sünde, so reiß es aus und wirf es von dir; es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt, als dass dein ganzer Leib in die Hölle fahre.«
2.2 Leib und Seele – SXP I,264
Und was Ich weiter sagte: »Und wenn deine rechte Hand dir Anlass zur Sünde gibt, so haue sie ab und wirf sie von dir; es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt, als dass dein ganzer Leib in die Hölle fahre.« – das war kein Aufruf zur Selbstverstümmelung, wenngleich Ich zuvor von euren Augen sprach, die mit lüsternden Gedanken den Frauen nachhängen, was auch schon bereits Ehebruch ist. Da würde ja die ganze Welt erblinden!
So wisse dies: Dies Wort vom »Abhauen«, das waren Worte der selbstgerechten Pharisäer, der Abgesonderten, die sich selbst die Frommen nannten, und Ich zitierte sie nur, nachdem Ich sie ihrer eigenen Augen und ehebrecherischen Gedanken überführt hatte: Ihr Aufruf, eine verkrüppelte Hand abzuhauen, bevor der Wucher den ganzen Leib ergreife, war nämlich IHR Bild und Gleichnis für ihre Rechtfertigung der Entlassung ihrer Frauen, die doch ihr Fleisch und Blut, ihr Arm und Auge geworden waren, wenn diese ihnen nicht länger würdig erschienen und neben ihrer vermeintlichen Reinheit und Heiligkeit nicht mehr bestehen konnten, so dass sie sich berechtigt fühlten, ihre Frauen zu entlassen und sich ihrer zu entledigen, wenn sie ihrem Heiligkeitsstreben zum Hindernis wurden. So sahen sie sich berechtigt, ihre Frauen wegen ihrer vermeintlichen Unreinheit aus ihrer Obhut zu entlassen und in die Hurerei zu zwingen, um sich selbst noch reiner und heiliger dastehen zu lassen. Und sie sprachen einfach: »Karbon« – »ein Opfer für den Herrn«. Mir aber war es ein Gräuel! Da Mann und Frau nach Meinem Wort aber in ihrer Vereinigung unwiderruflich zu einem Fleisch und einem Leib geworden waren, rechtfertigten sie ihre Gottlosigkeit so, indem sie erklärten, dass sie das sünden-befallene Fleisch aus ihrem Leibe schneiden müssten, wie man ein Geschwür entfernt, damit nicht der ganze Körper von dem Übel befallen würde.
2.2 Leib und Seele – SXP I,265
So entließen sie ihre Frauen, um ihrer Sünden nicht teilhaftig zu werden, und trieben sie dadurch in noch größere Sünde. Und dass Ich die Wahrheit spreche, erkennst du daran, dass sie von LEIBERN sprechen, die in die Höllen fahren. Denn siehe, es sind eure SEELEN, die nach eurem Abscheiden in eine Hölle fahren können, jedoch nicht die Leiber, die ihr jetzt tragt. Leibhaftig kann allein jemand in die Hölle fahren aus der zweiten Auferstehung. Das ist aber nicht der Leib, den ihr jetzt habt, sondern ein geistlicher, unsterblicher Leib. Daran erkennt ihr, dass die Rede vom Leib und seinem Geschwür ein Gleichnis war auf die Entlassung einer Frau aus der Ehegemeinschaft. Und Ich mahnte lediglich an: »Wenn ihr es so mit euren Frauen tut, dann bitte auch mit euch selbst!«
Wie Christus uns als Hurenglieder erträgt, sollen wir die Schwachen als Hurenglieder ertragen
Solch eine Rede ist nämlich nicht aus Meinem Geist! Denn keine Seele kann ins Himmelreich eingehen, sie fasse denn nicht die Seelen links und rechts von sich und bringe sie mit! Es gibt keine Solo-Erlösung, wie es auch keine Solo-Heiligen gibt! Darum auch sollt ihr bei euren Partnern bleiben, selbst wenn sie nicht gläubig sein sollten, es sei denn, sie wünschen die Trennung um eures Glaubens willen. So blieb auch Hosea ein Fleisch mit seiner Frau, der Hure: War er dadurch entheiligt? Nein, vielmehr war sie in all ihrer Unheiligkeit und trotz ihrer Untreue durch seine Treue, die Meine Treue in ihm war, geheiligt! Dies aber ist ein Gleichnis auf Mich, euren himmlischen Bräutigam, und euch, Meine Gemeinde und die ganze Schöpfung als Meine Braut.
2.2 Leib und Seele – SXP I,266
Denn durch Meinen Eingang in euer Fleisch habe Ich euch erkannt, und bin mit euch zu EINEM Fleisch verschmolzen, und wir sind alle EIN Fleisch geworden. Werde Ich nun entheiligt durch eure Unheiligkeit und Untreue? Mitnichten! Vielmehr werdet Ihr geheiligt und gereinigt durch Meine Treue! So ertrage Ich all Meine Hurenglieder in geduldiger Liebe, denn sie bleiben Meine Glieder in all ihrer Hurerei! Ihr aber nicht allein, sondern die ganze Schöpfung.
Wie aber Ich euch alle und die ganze Schöpfung dulde und ertrage als Mein Fleisch, und nichts herausschneide in seiner Abtrünnigkeit und Hurerei, so sollt auch ihr alles Abtrünnige und alle Hurerei ertragen in euren Ehen und Gemeinden. Allein wenn sie euch verlassen und Ehebruch begehen, sich von euch lösen, um sich anders zu binden, allein dann seid ihr entbunden.
Aussonderung darf nur im Interesse von leicht verführbaren Seelen geschehen; Starke dagegen sind frei, Schwache selbst durch Anteilnahme an ihrer Schwachheit zu gewinnen
Allein um der Schwachheit willen sondert sie aus, wenn unter euch noch viele Schwache sind, die sich durch die Schwachheit der Schwachen verführen lassen. Dem Geist aber kann das Fleisch nichts anhaben. Wenn ihr also stark seid, wird euch die Schwachheit der Schwachen nichts anhaben, und ihr könnt sie in eurer Gemeinschaft dulden. Ja, ihr könnt sogar selbst schwach werden um ihrer Schwachheit willen, um das Schwache durch Schwachheit zur Stärke zur führen, und das Unreine durch Unreinheit zur Reinheit.
2.2 Leib und Seele – SXP I,267
Dies freilich aber fassen die wenigsten Vollendetsten, die erkannt haben, dass es im vollendeten Glauben und der festen Gewissheit auf das Heil wirklich keine Sünde und Hurerei mehr gibt, und dass allein, was nicht aus vollendetem Glauben und fester Heilsgewissheit geschieht – ja, selbst das Vornehmste und Frömmste – Sünde ist und Hurerei!
Darum: Glückselig, wer sich selbst nicht richtet in dem, was er gutheißt! Daran aber erkennst du, dass du wahrhaft vollendet bist, wenn du jederzeit beides sein kannst: stark sein und schwach sein, dass du schwach sein kannst, obwohl du stark bist, und stark sein kannst, selbst wenn du schwach bist. So rufe der Schwache: »Ich bin stark!« Denn wenn du deine Schwachheit anzuschauen und dir einzugestehen, mit ihr zu leben vermagst: DAS ist Stärke! Und in solchen Schwachen bin Ich mächtig.
Zuspruch an gleichgeschlechtliche Paare: Paulus wendet sich im Römerbrief gegen deren Verdammer, die er einleitend nur zitiert
Wer sich aber in solch einer Herzensbindung erfährt, welche andere verdammen, Mann mit Manne oder Frau mit Frau, dem sage Ich, ja, Ich: Dein Herz muss dich dafür nicht verdammen! Siehe, Ich bin größer als dein Herz und weiß um alles! In Meinem weiten Herzen ist immer noch Platz für dich und deine so geliebte Seele! Denn siehe, Ich bin gewaltig! Gewaltig an Kraft des Herzens, und Ich verdamme niemanden!
Lass dich nicht von jenen verdammen, die dich mit den einleitenden Worten des apostolischen Briefes des Paulus an die Römer überführen wollen; denn sie selbst sind es, die Paulus mit seiner ach so oft fehl-interpretierten erhabenen Rhetorik überführen will, indem er zuerst ihre fleischliche Denkweise und vermeintlich geistliche Gesinnung mit jenen wider euch so gern zitierten Verdammnisbekundungen aufgreift, dann aber zunichte macht mit dem göttlichen Urteil:
2.2 Leib und Seele – SXP I,268
»Die anderen lehrst du und lehrst dich selber nicht?« »Deshalb kannst du auch nichts zu deiner eigenen Entschuldigung vorbringen, gewisser Verkläger: Denn worin du den anderen richtest, verdammst du dich selbst; denn du verdammst den anderen und handelst in deinen dir geringer erscheinenden Übertretungen doch auch nicht besser als er.« »Weißt du nicht, dass, wer auch nur ein Gebot bricht, und sei es nur in Gedanken, das ganze Gesetz gebrochen hat?« – so wie es genügt, dass ein Stock an einer einzigen Stelle bricht, dass er dadurch untauglich wird und nicht mehr stützen kann, oder eine Kette, bei der nur ein Glied reißt, nicht mehr halten kann.
So stelle nicht den anderen unter das Gesetz, wenn du selbst unter dem Erbarmen bleiben willst. »Denn allein die Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht!« »Oder weißt du nicht, dass Gottes unendliche Gnade ALLEIN zur Umkehr leitet?« Siehe, eine eigenwillige, verirrte geschlechtliche Orientierung wiegt nicht schwer in Meinen Augen; aber andere verdammen und ihnen Meine Liebe absprechen, sich über andere erheben und ihre Gewissen belasten, das wiegt schwer in Meinem Herzen!
Wenn du also den ERSTEN Teil der Bußpredigt Meines Apostels Paulus hörst und gern und bereitwillig zitierst, der sich gegen die ANDEREN richtet, die ihr Christsein anders verstehen und leben als du, der sie verdammt, dann musst du auch den ZWEITEN Teil der Bußpredigt Meines Apostels Paulus hören, der sich gegen DICH richtet, der du dein Christsein anders verstehst und lebst als sie, der dich verdammt, weil du sie verdammst, mit den Worten: »So hast auch du nichts mehr, o Verdammer, der da über Geschwister urteilt, sie verdammt und richtet, dich zu entschuldigen: Denn worin du den anderen richtest, verdammst du dich selbst!
2.2 Leib und Seele – SXP I,269
Oder meinst du, o Richter, der du die verdammst, die solches tun im Vertrauen ihres Glaubens auf die Gnade, dass du dann dem Gericht Gottes, dass du über sie ausrufst, selbst entgehen wirst? Du nämlich verachtest den Reichtum der Güte, Geduld und Langmut Gottes, die allein zur Umkehr ins rechte befreite Leben leitet, welchen jene gefunden haben, in dem sie sich gründen! Bist du denn so viel besser als sie?!«
Wer also von euch ohne Sünde ist, der werfe auf jene Geschwister, die ihr mehr als euch in Sünden wähnt, den ersten Stein! Hast du nie gelesen: »Wer seine Geschwister mit Verdammungsworten tötet, indem er sie der Gottlosigkeit bezichtigt, der ist des ewigen Höllenfeuers schuldig!«? Denn das Gericht wird ohne Barmherzigkeit sein gegen die, die nicht Barmherzigkeit gezeigt haben (mit ihren Geschwistern). Die Barmherzigkeit allein triumphiert über das Gericht. Was also willst du für dich? Was ist des Gesetzes Erfüllung? Barmherzigkeit? Dann lebe auch du danach, und du wirst sie erlangen.
Denn siehe: In Mir ist weder Gerechter noch Ungerechter, auch nicht mehr Mann oder Frau, (darum auch) nicht mehr Hetero- oder Homo- oder Bisexueller. Aller Unterschied ist aufgehoben. Ihr seid alle EINER in Christus, wie immer ihr eurer Christsein lebt und versteht, wenn es nur gegründet ist in Meiner Liebe und Gnade – gegen euch selbst wie alle anderen. Es gibt nur noch gerechtfertigte Sünder.
Gott will auch einen heilig geachteten gleichgeschlechtlichen Bund achten und segnen
So wisst, ihr alle, die ihr – ob Mann zu Mann, ob Frau zu Frau – euch in einem euch heiligen Bund einander versprechen wollt: Ich will ihn segnen! Ich weise all die Verkläger zurück, die gegen euch antreten und weise sie zurecht mit den Worten: »Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!«
2.2 Leib und Seele – SXP I,270
Wo also sind eure Verkläger? Wer will euch verdammen, wenn Ich euch rechtfertige? – … in der selben Rechtfertigung wie auch die anderen, die vieles nicht lassen können von dem, was sie als unvollkommen, unrecht und unwürdig erkannt haben!
Wenn ihr aber über eure Schwachheit, die euch zu diesem Bunde drängt, Mein unendliches Erbarmen erfasst, so will Ich´s gerne dulden. Die Erkenntnis Meiner unendlichen Liebe wird euch noch zu Meiner Unschuld reifen lassen – wenn nicht in dieser, dann in der nächsten oder übernächsten Wiedergeburt. Denn ihr bleibt in Mir und ich in Euch, wie selbst jene, die Meine Glieder zu Hurengliedern machen, wenngleich sie das nicht näher bringt zu dem Heil, das doch schon in ihnen schlummert und ruht. Doch Ich will´s dulden, dass Meine Gnade in eurer Schwachheit zur Vollendung komme!
Allein helft und unterstützt euch ALLE dabei, Mir mehr und mehr gleich zu werden – ohne jede Überheblichkeit, da ihr wisst, dass ihr euch in euren Herzensregungen ALLE nicht voneinander unterscheidet, so dass ihr euch ALLE untereinander achtet und liebt und keiner von sich selbst höher denke als von dem Geringsten und Unreinsten, Unheiligsten wie auch Selbstherrlichsten und Selbstgerechtesten unter euch! Wenn ihr euch so untereinander liebt – geistlich, seelisch und leiblich: Das ist das beste, was ihr eurer geliebten Seele zukommen lassen könnt!
Die unvergleichlich schlimmere Unzucht der letzten Tage wird viele Seelen den Höllen zuführen
Diese also, die sich in ihren Schwachheiten doch an Mich binden, sind in ihrer lauteren Liebe zu Mir wie zueinander – selbst in ihren gleichgeschlechtlichen Treue-Bündnissen, die sie eingehen mögen – geheiligt; und Ich will sie dulden und sogar segnen; –
2.2 Leib und Seele – SXP I,271
… jene aber, die meinen, Meiner – selbst bei all diesen Zugeständnissen! – nicht zu bedürfen, werden – gänzlich ungehemmt ihren Sinnesfreuden erliegen – im Rausch ihrer Lüste es noch schlimmer treiben als die Tiere, ohne jeden Sinn und Verstand, ohne jeden Sinn für ihre Würde, ohne Hemmung oder irgendeine Regung von Mitgefühl; und sie werden damit sowohl ihre Leiber als auch ihre unsterblichen Seelen, wie die, welchen sie Gewalt antun, um ihre irrwitzigen Einfälle auszuleben, zu Grunde richten und sich selbst einen so großen, schier heillosen Schaden zufügen, dass deren Läuterung durch eine Unendlichkeit ewiger Höllenqualen sich hinziehen muss, bis ihr »Selbst« sich von seinen Anhaftungen wieder lösen und die Wahrheit über seine eigene Befindlichkeit und deren Ursache erblicken kann – ja, bis in die Äonen der Äonen hinein.
Selbst gleichgeschlechtliche Bindungen und Mehr-Ehen werden im Vergleich zur Unzucht in den letzten Tagen noch heilig sein
So wird es besonders in den letzten Tagen auch wieder Vielehen geben. Denn es werden Zeiten sein, in denen mehrere Frauen sich zusammentun und sagen werden: »Lasst uns diesen, jenen nehmen als Mann.« Und ebenso werden Frauen mehrere Männer haben. Ebenso werde Ich gleichgeschlechtliche Beziehungen dulden, oder, wenn sich mehrere Männer und Frauen in einem heiligen Treue-Bund gegenseitiger Achtung und Anerkennung wie gegenseitigen umfassenden Erkennens vereinen wollen.
Denn in den letzten Tagen wird es schwer sein, zu bestehen. Ein zweifaches Seil hält aber besser als ein Seil für sich allein; und noch fester ist ein drei-, vier- oder fünffaches Band. Wenn ein Seil reißt, wird der Verbund der übrigen Seile jedes Seil halten, das an dem Verlust leidet. Darum werde Ich solche Verbindungen dulden, wenn sie auch nicht nach den Anfängen sind – wie Ich sie auch vorzeiten geduldet habe über Jahrtausende hinweg; und ihr hörtet dazu auch nicht EIN Wort (allein nur des Tadels oder gar der Verdammung).
2.2 Leib und Seele – SXP I,272
Denn im Vergleich zu der Welt, die in Unzucht und Schwelgerei sich selbst an Kindern und Tieren ergeht, wird euer Wandel noch heilig sein. Und die Verführungen in den letzten Tagen sind groß. Darum mache Ich euch gegenüber auch größere Zugeständnisse, denn wen sollte Ich sonst noch gewinnen können in den letzten Tagen?
Die Wonne des irdischen Zeugungsaktes wird von der Glückseligkeit des himmlischen Schöpfungsaktes – einer himmlischen Vereinigung – überboten
So ist an euren Verbindungen nichts Anstößiges, wenn sie in gegenseitiger Achtung und Freiheit geschehen, auch wenn sie an Weite und Anzahl der eingebundenen Seelen wie an Innigkeit und Intimität weiter und tiefer gehen als je zuvor, wie geschrieben steht: »Trinkt, Meine Freunde, und berauscht euch an der Liebe! Ich habe den besten Wein für euch für den Schluss aufgehoben!«
Denn auch in den Himmeln wird es viele verschiedenartige Verbindungen geben, wie ihr selbst gefragt habt: »Wenn eine Frau nacheinander mehrere Männer hatte in ihrem Leben, weil diese verfrüht gestorben sind: Wessen Frau wird sie im Himmel sein?« Darüber hattet ihr in euren verschiedenen Leben auch verschiedene Gefährten auf Zeit, wenngleich sich manche verwandte Seelen immer wieder neu in der Aufeinanderfolge ihrer Wiedergeburten begegnen, wenn auch nicht immer als Mann und Frau, so dass die Verbindungen in den Himmeln weiter reichen und mehr Seelen umfassen als auf der Welt.“
Ich jedoch verwunderte mich darüber und fragte: „Sagtest Du selbst nicht: Wir werden sein wie die Engel in den Himmeln, die weder freien noch gefreit werden? “
2.2 Leib und Seele – SXP I,273
Der Geist Christi aber legte es mir so aus: „Es ist wohl so, – wenngleich du weißt, dass auch Engel dazu wohl in der Lage sind, – gingen doch vorzeiten in der ersten Welt, die in und aus Wasser bestand, die Bewohner der Himmelsozeane, als Götter und Wächter verehrt, schließlich auch bei den Menschentöchtern ein, um mit ihnen die Nephilim zu zeugen, die Begründer großer Reiche, deren göttliche Herkunft viele Mythen besingen; – wie auch andere, als Elfen bekannt, mit Männlichen Verbindungen eingingen und sie in ihre Welten entführten, wovon Legenden berichten.
Gleichwohl wird es in den Himmeln kein Freien und Gefreitwerden mehr geben, wie ihr es kennt. Es werden sich vielmehr auf höherer Ebene Vereinigungen in einer Innigkeit und Intimität und Leidenschaft vollziehen, die jenseits all eurer Vorstellungskraft liegen. Denn nichts, was es an irdischen Freuden gibt, wird es im Himmel nicht mehr geben: Denn dort herrscht die Fülle und Vollendung, nicht Entbehrung! Nur wird sich dort alles in noch viel höherer, vollendeterer Weise vollziehen und selbst noch die paradiesischen Urzustände überbieten. Und was immer ihr jetzt an (auch leiblichen) Freuden erleben könnt: Es ist nur ein Schatten und Gleichnis auf das Kommende, das der Leib sein wird! Was meinst du, wie herrlich, wie ergötzend wird dann diese Vereinigung in Geist-Leib, in geistlicher Leiblichkeit wie leiblicher Geistlichkeit, erst sein? Denn im Geist und in verklärten Astralleibern aus Geist werdet ihr in noch ganz anderer Weise ineinander eingehen und übergehen können als ihr es jetzt kennt:
2.2 Leib und Seele – SXP I,274
So werden sich sehr wohl immer wieder eine Mehrzahl von Wesen vereinigen, um in einem Liebesakt voll Wonne und Glückseligkeit Meine Schöpferkraft freizusetzen, die sich in neuen Schöpfungswerken entfaltet, gleich wie auch Wir, Vater, Sohn und Geist solch eine Verbindung eingingen, um im Liebesakt unzähliger unserer Emanationen diese Schöpfung zu gestalten und es immer noch tun, wie ihr das Schöpferwirken im Hervorgehen jeder neuen Wiedergeburt und in der Entwicklung und Entfaltung der Natur wahrnehmt.
Denn auch die Engel, die Ausführer Meines Wortes, sind in die Glückseligkeit Meines Schöpfungswirkens einbezogen, und so auch ihr. Bei der Wiederbringung einer Seele in eure Welt seid also nicht allein ihr in lustvollem Liebespiel beteiligt, sondern auch die Himmel – wie es etwa von Shiva und Kali heißt, dass sie durch ihr fortwährendes höchst beglückendes Liebesspiel alle Kosmen erschüttern.
Dort aber vollzieht sich dies auf einer Ebene, die sich eurem Fassungsvermögen entzieht. Es ist vergleichbar mit der Freude, die euch überfällt, wenn es euch vergönnt ist, ein Gotteskind zeugen zu dürfen aus Meinem Geist. Der Zeugungsakt in den Himmeln ist ein weit höheres, ein geistliches, kein fleischliches Geschehen.
Darum habe Ich zu euch gesagt: »Ihr werdet weder begatten noch euch begatten lassen.« Jene Schöpfungsentfaltungen sind aber darum nicht minder verbunden mit auch leiblichen Schauern der Lust und Wonne. Denn was dort geschieht, entzieht sich eurer Fassungskraft und ist mit Nichts vergleichbar, was ihr jetzt an leiblichen Freuden kennt. Und die Schauer der Lust und Wonne, die auch ihr dabei erleben werdet, werden ebenso leiblich wie geistlich sein; denn (auch) eure Leiber sind dann Geist.
2.2 Leib und Seele – SXP I,275
Am Geschlechtsakt ist nichts Sündiges; himmlische Zeugungsakte werden noch wonnevoller sein
Hast du nie gelesen, wie es im Paradiese war: »Sie waren nackt, und schämten sich (darüber) nicht.« Und hast du nie gelesen, dass dies Zeichen ihres Herausfalls war, das Aufkeimen ihrer Schamhaftigkeit, dass sie ihre Blöse meinten bedecken zu müssen? – … dass Ich, darüber verärgert und betrübt, sie tadelte: »Wer hat euch gesagt, dass ihr nackt seid? Wer hat euch Anstößiges daran bekundet?«
Glaube nicht, dass sie um ihrer sexuellen Freuden willen aus dem Paradies geworfen worden wären! – … dass ihnen diese nicht als paradiesische Wonnen gegeben worden wären, um sich daran und darüber aneinander zu ergötzen! Nein, vielmehr war auch und gerade die leibliche Lust von Anfang an eine der größten, von Mir ihnen zur Beglückung bereiteten paradiesischen Wonnen!
Glaubt nicht, dass der Geschlechtsakt an sich etwas Unreines oder Unheiliges, Sündiges, Besudelndes sei! – … auch nicht, die Wonnen und Freuden, die Wollust, die ihr dabei empfindet! Wenn dem so wäre, wäre es nicht so von Mir eingerichtet worden. Warum denn werden dann jene Wonnen in einem heiligen Hohenlied besungen? »Esst, trinkt und berauscht euch an der Liebe!« Und glaubt nicht, dass der Himmel das Ende eurer irdischen Freuden sei! Er ist wohl ihr Ende, aber nicht, weil diese Freuden ihr Ende fänden, sondern, weil sie von noch größeren, himmlischen Freuden überstrahlt werden. Denn das Stückwerk wird von Vollkommenen abgelöst werden! Denn alles, was es an irdischen Freuden und Wollüsten gibt, ist ein Gleichnis auf himmlische Glückseligkeiten, die all eure Vorstellungskraft überstahlen.
2.2 Leib und Seele – SXP I,276
Siehe, selbst in den Überlieferungen der sonst so knochentrockenen Pharisäer findest du es humorvoll bezeugt: »Drei Dinge sind ein Vorgeschmack der kommenden Herrlichkeit: Shabbat-Shalom (Ruhe, Frieden und Erhebung), Sonne – Sommer (Licht und strahlender Glanz) und Beischlaf (Sex: Sinnlichkeit)!« Was aber meint ihr: Wenn der Bräutigam mit der Braut sich vereinigt: (in der Braut und dem Bräutigam aber ALLE!) Werden sie, dieses göttliche Paar aller Paarung, kinderlos bleiben?“
Überführung falscher Sitten-Enge anhand der freimütigen Haltung von Glaubensvorbildern
Göttliche Zurechtweisung wegen der Ablehnung dieser neuartigen freizügigen Sexual-Moral
Diese Worte erschütterten mich sehr und ließen mich erschaudern. Und ich begehrte auf, widersprach: „Jetzt weiß ich, dass Du aus der Lüge bist! Sollte im Himmel noch gefreit werden, und auf Erden nun gestattet sein, was nach Deinem Wort – nach einhelliger Ansicht der meisten, die es uns auslegen – verderben-bringende Sünde und ein Gräuel ist? Solltest Du die Sünde heilig sprechen? Und liegt nicht in jedem Akt, egal, ob in oder außerhalb einer ehelichen Verbindung, etwas Animalisches, Triebhaftes, Begierdenvolles, Verunreinigendes, Beschmutzendes, Besudelndes? Wie kann das denn heilig sein?“
Da erging ein mächtiger Donner vom Himmel und das Gewölk verfinsterte sich: „Erkläre du nicht für unrein, was Ich für rein erklärt habe! Wie kannst du einen Akt verdammen, in welchen Ich solche Wonne und Freude gelegt habe? – … und den Ich darüber erwählt und gewürdigt habe, um durch ihn neues Leben zu erschaffen oder vergangenes Leben wieder ins Dasein zu holen?
2.2 Leib und Seele – SXP I,277
Hast du nie gelesen, dass selbst Ich, euer Bräutigam, Mich mit euch, Meiner Braut, vermählen und vereinigen will in einer himmlischen Verschmelzung zu einem Fleisch? Hüte dich also, dass du nicht das Höchste und Heiligste verdammst, das so hoch und heilig ist, dass selbst in der größten Verkehrung noch etwas von seinem himmlischen Zauber und Reiz verbleibt!
So verlangt denn auch alle Lust nach Ewigkeit! Und das allein ist euer Leid, dass ihr die niedrigere Wonne der höheren Wonne vorzieht, welche ist: die der Paarung eurer Seele mit der Meinen in einem glückseligen inner-seelischen Liebesspiel, dessen Schauer auch den Leib erfassen.
Lies das Hohelied des Salomo, der viele Frauen hatte, und die Liebe, die liebende Vereinigung, der Seele mit ihrer Schöpferseele mit den Freuden der körperlichen Vereinigung vergleicht und beschreibt, welche du so verdammst! Wenn sie in rechter Weise ausgeübt wird, kann sie einen Sinn für das wecken, was euch an himmlischen Freuden noch erwartet.
Darum soll sich auch keine Seele von euch der anderen – um vermeintlicher frommer Heiligung und Läuterung willen – entziehen, innerhalb der Vereinigungen, die ihr auf Erden und auf Lebenszeit eingeht und wählt. Denn solche fleischlich-menschliche, vordergründige, selbst-illusorische Heiligkeit ist verkehrt, verdreht und falsch – und beruht auf Unkenntnis der wahren Gegebenheiten.
Ich will dich aber sehen lassen, dass es hier auch bei denen mehr Großherzigkeit und Freimütigkeit gab, die du als Vorbilder im Glauben siehst. Ich will dir Dinge von ihnen offenbaren, von denen du nichts weißt, weil die Unkundigen, die es nicht verstehen, es der Nachwelt verheimlichen, euch jedoch nicht zugut:
2.2 Leib und Seele – SXP I,278
Innerhalb des Christentums gab es immer wieder auch die Anerkennung der Mehr-Ehe
Erkenne, dass es auch innerhalb des Christentums schon immer Mehr-Ehen – zumindest zwischen einem Mann und mehreren Frauen – gab und diese auch von ehrwürdigen Geist-Geleiteten anerkannt wurden, welche sich selber innerhalb des Christentums hoher Anerkennung erfreuen.
Dabei will Ich nicht reden von den katholischen Konzilien, zu denen für die dort verhandelnden Bischöfe und Kleriker an die tausend Huren angekarrt wurden, auch nicht von dem belagerten Täuferreich zu Münster, in welchem von dessen König Jan van Leiden die Mehr-Ehe eingeführt wurde, ebenso nicht von den Mormonen, die sehr wohl auch Mein Evangelium kennen und achten, unter denen die Mehr-Ehe zulässig war und mitunter bis heute ist; nicht einmal von Karl dem Großen, der neben seinen zwei Ehefrauen auch einige seiner Konkubinen in den Stand von Nebenfrauen setzte und mit ihnen Nachkommen zeugte, welcher dessen ungeachtet von Papst Leon III. zum Kaiser des Römischen Reiches gekrönt wurde;
2.2 Leib und Seele – SXP I,279
denn du wirst entgegenhalten, dass der Glaubenswandel all dieser Christen in gar Vielem irrig war oder ist. Dennoch bekannten und bekennen sich all jene zu Mir, und auch viele unter ihnen von Herzen; zu denen will auch Ich Mich bekennen und kann sie wohl halten, wie Ich sie alle – durch Irrungen und Wirrungen, und viele Wiedergeburten – zu Meiner Klarheit führen kann. Von jenen zweifelhaften Christen aber, deren Christsein du anzweifeln magst, will Ich darum gar nicht reden; vielmehr von denen, welche sich innerhalb des Christentums eines großen Ansehens erfreuen. Erkenne, wie freimütig hier einige eure Freiheit auch in Hinblick auf eure ehelichen Verbindungen zu deuten verstanden:
– bei den Protestanten: Luther und Melanchton billigten die Mehr-Ehe
Weißt du nicht, dass selbst Mein großer Reformator, Martin Luther, und sein Lehrer der geläuterten Christenheit, Philipp Melanchton, Meine zwei auserwählten Rüstzeuge, welche der Gnadenlehre gegen eine falsche Werkgerechtigkeit, die sich in die Kirche eingeschlichen hatte, wieder zur Durchsetzung verhalfen und den Geist Meiner heiligen Schriften über den Buchstaben stellten, dass diese einem ihrer Fürsten, die ihnen dienten, den heiligen Bund mit zugleich zwei Frauen zugestanden, mit der Begründung, dass in der Freiheit, welche das Evangelium brächte, nicht verdammt werden könne, was selbst in der Knechtschaft, die unter dem Gesetz des Mose bestand, zugebilligt worden war?
2.2 Leib und Seele – SXP I,280
– bei den Katholiken: eine persönliche Mehr-Ehe war für den papst-treuen Sir Thomas More denkbar
Und wenn du meinst, solches Denken hätte sich nur auf protestantischer Seite gefunden, welche andere wiederum als ketzerische Sektierer brandmarken, dann irrst du! Ich will dich lehren!
Wusstest du nicht, dass jener angesehene fromme Katholik, Sir Thomas More, ein großer Gelehrter unter den Katholiken, und enger Freund des hochgeachteten Erasmus von Rotterdamm, der in den Märtyrertod ging, weil er gegen den Englischen König Heinrich VIII. dem Papst als Meinem unerreichbaren Felsen die Treue hielt, sich ebenso durchaus einen Dreier-Bund mit den beiden Frauen, die er nacheinander – die zweite nach dem Ableben der ersten – hatte, als gut, glücklich, heilig und gelingend hätte vorstellen können, wenn das Schicksal sie zugleich zusammen geführt hätte? – … wie sie denn auch – ganz gemäß seiner Hoffnung und seinem Glauben – in den Himmeln zu einem solchen und noch größerem Bund zusammengeführt werden.
– In der Urgemeinde sollten allein geistliche Leiter sich auf die Ein-Ehe beschränken
Aber siehe, du findest es doch selbst sogar in Meinem Wort, in der apostolischen Weisung, dass (allein) Vorsteher der Gemeinde wie Diakone nur EINE Frau haben sollen, was anzeigt, dass es gewöhnlichen Gemeindegliedern durchaus gestattet war, sich mit mehreren zu vereinigen.
Göttlicher Widerwillen gegen kleingeistige Beschneidung der christlichen Freiheit, welche Gewissen knechtet und brandmarkt und die freisetzende Liebe Christi verdunkelt
Erkennt doch, wie »liberal« und »freizügig« Mein Geist der Freiheit ist, und hört auf, ihr Klein-Geister, Ihn mit eurer Klein-Geistigkeit gleichzusetzen!
2.2 Leib und Seele – SXP I,281
Erkennt doch, wie viel Freiraum Meine all-duldsame Ruach euren Herzensschwächen und Herzenshärtigkeiten zugesteht, welcher allein alles zuwider ist, was Zwang ausübt und eine natürliche, gelassene, sich gehalten wissende Entfaltung echten Glaubens und Vertrauens, echter, freier Liebeserwiderung aus der Erfahrung wirklich vorbehaltloser Liebe hemmt – die ihre Zeit braucht, oft über unzählige Wiedergeburten hinweg, – all jene Nötigungen also, welche die von Mir gereinigten Gewissen zu unrecht belasten, brandmarken und nichts als Selbstverkennung und Heuchelei zu Tage fördern: jede Art von Verachtung, Verdammung, Bann und Verfluchung, Ausstoßung, Folter und Verbrennung von Seelen und auch Leibern.
All das, höre, ist nicht aus Meinem Geist des Neuen Testamentes, wiewohl auch viele Heilige und Berufene, selbst Engel, hier immer wieder Irrtümern erlagen und in ihren höllischen Verdammungswünschen vergaßen, welches Geistes Kinder sie sind!
Und so wie Ich jene tragen konnte, die – solchen großen Irrtümern verfallen – anderen Seelen großen Schaden zufügten und Mein Evangelium verdunkelten und Meinen Namen missbrauchten und schändeten, so will und kann Ich vielmehr noch eure (vermeintlich) »un-anständigen« Verbindungen dulden.
Aufruf zum verantwortungsvollen Umgang mit der großzügig eingeräumten christlichen Freiheit im Wissen um die inneren Konsequenzen und Auswirkungen auf die folgenden Wiedergeburten
Allein lasst es in Mäßigung, Zucht und Anstand geschehen – in der Ordnung öffentlicher, heiliger, verpflichtender, bindender Zusammenschlüsse und Treue-Bünde. Denn vergesst nicht, und beherzigt das, ehe ihr euch leichtfertig bindet: Ihr seid zeitlebens für das verantwortlich, was ihr euch vertraut gemacht habt.
2.2 Leib und Seele – SXP I,282
Daran ändert auch nichts Mein Zugeständnis an Scheidungen und neuen Eheschließungen um eures Unvermögens willen. Und bedenkt das Karma: Jede Seele erntet, was sie gesät hat. Wer ins Fleisch sät, wird vom Fleisch weiterhin Verderben ernten von Wiedergeburt zu Wiedergeburt in die leidvolle irdische Vergänglichkeit hinein; wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist das ewige Leben und Unsterblichkeit in den Himmeln ernten, befreit von der Verhaftung an die vergängliche Welt, freigesetzt zu Wiedergeburten in den Himmeln von einer Herrlichkeit zur anderen.
So erkennt Meine Unzahl an Zugeständnissen, aber bedenkt, dass euer Wandel und Umgang mit den Verbindungen von Leibern und Seelen – unabhängig was für Ehen, ob nun gleichgeschlechtlich oder Mehr-Ehen, ihr auch immer schließt – einen Keim zum Guten oder Schlechten in sich trägt: Wenn ihr eure Bündnisse – welcher Art auch immer – heilig haltet, werden sie euch heiligen; wenn ihr sie verunreinigt, werden sie euch verunreinigen, wenn ihr sie brecht, werden sie euch brechen. Über allem Zerbruch aber, und als immerfort bestehenden Ausweg aus allem Zerbruch, bleibt euch Meine Gnade! Die verliert nie aus den Augen, weder für euch, die ihr verletzt habt, noch für die, die euch verletzt haben!
Zugeständnis weitreichender Ehe-Bündnisse einschließlich freizügiger sexueller Praktiken
Siehe, wenn euch nun selbst Mose die Mehr-Ehe zugestand, als ihr noch unter der Knechtschaft Meines Gesetzes wart, wie viel mehr habt ihr die Freiheit dazu unter der Nachsicht Meiner Gnade und Barmherzigkeit, welche euch Mein Evangelium kündet!
2.2 Leib und Seele – SXP I,283
Was nun aber in Israel den Männern zugebilligt wurde, sich mit mehreren Frauen vermählen zu dürfen, meinst du, jenes Recht sei nur den Männern vorbehalten? Meinst du, es dürften nicht auch Frauen sich mit mehreren Männern vermählen? – … wie es etwa in Arabien üblich war und zum Teil bis heute ist, wo seßhafte Frauen die Kinder von mehreren Männern groß ziehen, die als Handelsreisende bei ihnen eingehen, ohne Anstoß daran zu nehmen, dass ihre Frauen sich auch anderer Männer Zuwendungen erfreuen.
Daran erkennst du, dass Sitte und Moral, wie das Gefühl für das, was anständig und unanständig ist, wandlungs-unterworfene menschliche Kategorien sind und nichts mit Meiner Einstellung dazu zu tun haben. Ich aber gewährte euch von jeher darin großen Freiraum, und setzte euch nur Grenzen, die notwendig waren in Hinblick auf eure körperliche und seelische Bewahrung.
So habe Ich nichts einzuwenden, wenn mehrere Frauen sich freiwillig einen Mann oder mehrere Männer sich bereitwillig eine Frau teilen – solange es nur in Freiheit und gegenseitiger Übereinkunft geschieht. Und auch wenn mehrere Männer und Frauen darin übereinkommen, ein weitreichenderes Bündnis untereinander einzugehen, wo jeder jeden lieben kann, oder mehrere zusammen sich einander dem Rausch der Liebe hingeben wollen, ohne dass eine eingebundene Seele daran Anstoß nimmt und darunter leidet, was sollte es Mich kümmern? Was sollte Ich in Meiner göttlichen Weite Anstoß an etwas nehmen, woran ihr in eurer menschlichen Enge keinen Anstoß nehmt?
Provokation gegen die Selbstgerechten: Wertschätzung von Tempelhurerei
Ich will aber noch fleischlicher reden zu allen Fleischlichen – nicht nur zu denen, die sich selbst nicht finden, sondern vielmehr zu denen, die sich selbst verkennen und über die ersteren, die ihnen am Ende voraus sind, überheben:
2.2 Leib und Seele – SXP I,284
Warum wird jener hohe und heilige Stand jener Männer und Frauen wie Jünglinge und jungen Frauen, die ihre Leiber bereitwillig vielen Männern und Frauen hingeben, unter euch als verunreinigende Hurerei verpönt? Und warum werden jene von euch verachtet, als könnten sie nicht dazu gehören (zu Meinem Leib), – und nicht vielmehr hoch gehalten und für heilig erachtet? Denn wenn sie sich nicht um (des) Geldes willen hingeben, sondern sich als (in Meine Mysterien recht) »Eingeweihte« jenen aus Liebe ergeben – all den Fleischlichen, Unreifen, die sich sonst in ihren Begierden verzehren müssten, wenn sie denn keinen Anhang finden, sich vielleicht sogar zu Gewaltakten hinreißen lassen, sich eine schwächere Seele gefügig zu machen, oder an ihrer Sehnsucht nach auch körperlicher Nähe und Vereinigung vergehen, und als Zurückgesetzte und Benachteiligte an ihrer Vereinsamung verbittern, so dass sie auch nicht mehr fähig sind, Meine Liebe zu sehen und zu glauben, und darum viel vergiftenden Wermut in Meine Gemeinschaften tragen; wenn sie sich also solchen hingeben und die Liebe zugestehen, die jenen geben und nicht versagen will, wonach sich Leib und Seele verzehrt: Sündigen diese? Huren sie? Oder sind es nicht wahrhaft Priester und Priesterinnen Meines Tempels, welcher ihr seid? – … Diener und Dienerinnen am Leib Meines Geistes, der (auch) aus vielen (noch allzu bedürftigen) Gliedern besteht?
So urteilt nicht nach dem, was vor Augen ist! Denn Ich sehe in aller Herzen hinein, und lasse jedem zukommen, was er an Ertüchtigung wie Züchtigung bedarf!
Beachtet aber und bewegt das in eurem Herzen: Gab Ich in Meiner Heiligkeit Mich nicht auch an euch in eurer Unheiligkeit leibhaftig hin, um euch an Geist, Leib und Seele zu nähren, weil ihr euch sonst verzehrt hättet? Und ziehe Ich (etwa) Meinen Geist aus denen zurück, die eines Geistes und eines Leibes mit Mir sind, wenn sie huren? Macht Mich das auch zu einem Tempelhurer, einer Tempelhure?
2.2 Leib und Seele – SXP I,285
Beherzigt dieses: Die Liebe duldet alles, opfert alles, gibt alles hin – sogar ihre Reinheit und Heiligkeit, wenn sie dafür einen Unreinen zur Reinheit, einen Ungeheiligten in die Heiligkeit, einen Heillosen zum Heil führen oder ihm den beschwerlichen Weg dorthin erleichtern kann.
Erkenne doch endlich Meine unendliche Güte! Ich bin die all-duldsame Ruach! Denn was weißt du, der du von den Wonnen und der Glückseligkeit körperlicher Freuden nichts mehr weißt, weil du ihnen entwachsen bist, (- oder aber, weil du an Leib oder Seele verstümmelt worden bist oder dich gar selbst verstümmelt hast! -) wie dies eine Seele, die es in Dankbarkeit genießt, hinauf bis in die Himmel tragen und Meine Liebe schauen lassen kann?!
Wie schnell vergesst ihr Erwachsenen doch, wie ihr selbst als Kinder wart und an welchen kindischen Spielen und Geschenken ihr eure Freude hattet! So wenn du dich für erwachsen hältst: Lass den Kindern ihr Kindsein und lebe du als Erwachsener! Und täusche dich nicht: So manche Seele erfasst das Wesentliche, Meine Menschenfreundlichkeit und Meine euch zugetane Seele durch die Freuden dieser vergänglichen Welt eher als eine solche, die sich ihnen durch Willensanstrengung gegen ihre eigene augenblickliche Natur entzieht!
Erkennt aber, die ihr solchen vergänglichen Freuden dieser zeitlichen Schöpfung noch ergeben seid, dass das Reich Gottes NICHT nur und im Eigentlichen, im Letzten, im Höchsten, im Beglückendsten aus Freien und Gefreitwerden besteht, auch wenn das die eine oder andere noch fleischlich gesinnte Seele der Erfahrung Meiner Liebe und Nähe zuerst, in euren geistlichen Anfängen, noch erst näher bringen mag, – jener göttlichen Liebe, welche alle irdischen Freuden übertrifft, und, wenn Sie eine Seele erst ergriffen hat, alle irdischen Freuden mehr und mehr verschlingt!
2.2 Leib und Seele – SXP I,286
So will Ich manches dulden, was den besonders »Frommen«, wie sich die Pharisäer nennen, den Selbstherrlichen und Selbstgerechten, die ihrer Selbsttäuschung erliegen, nicht nur unfromm, sondern äußerst sündhaft und widerwärtig, ja, besessen, dämonisch und satanisch erscheint.
Einzige Einschränkungen: Kein Vergreifen an Kindern und Tieren, kein Inzest
Allein, vergreift euch nicht an Tieren und Kindern! Denn Ich werde den nicht ungestraft lassen, der solches tut, der ohne Rücksicht auf andere seine Begierden auslebt, ohne Herz und Mitleid, ohne Sinn und Empfinden dafür, wenn er damit eine andere Seele schädigt!
Und enthaltet euch eurer Blutsverwandten. Denn eure Seelen (in dieser äußeren Blutsverwandtschaf) sind zu einer INNEREN Reifung zusammengeführt durch das in diesem Zyklus (eurer Wiedergeburt) gegebene Beziehungsgeflecht, das zu achten ist – unabhängig von der Beziehungskonstellation, die ihr in vorausgehenden Leben gehabt haben mögt oder die ihr in folgenden Wiedergeburten, – wenn ihr sie denn durchwandeln müsst oder wollt – haben werdet: Ihr sollt euch nunmehr in neuer Weise gegenübertreten und einander aus neuen, anderen Blickwinkeln kennen lernen und erfahren; darum sollt ihr euch voneinander enthalten.
Denn siehe die selbstaufopfernde fürsorgliche, auch führende, leitende, begleitende, erziehende Liebe von Eltern, Großeltern und älteren Anverwandten wie die kindliche, empfangende, sich anvertrauende, sich führen und leiten lassende, sich unterordnende, folgende Liebe von Kindern, Enkelkindern und jüngeren Anverwandten ist von anderer Art und Qualität wie die partnerschaftliche Liebe, die ebenso geben wie empfangen will und muss, sich abgrenzen und behaupten wie auch ihre Angewiesenheit und Bedürftigkeit anerkennen muss.
2.2 Leib und Seele – SXP I,287
Ihr aber sollt in allen Entfaltungen Meiner Liebe Ausreifung erfahren, wie auch Ich, der Ich in allen Seelen bin, in Meiner ewigen Liebe die allumfassende Erfahrung von deren Ausreifung in Mir trage.
Auch sind darum eure Leiber, die auseinander hervor gegangen sind, zueinander zu verwandt, einander zu ähnlich, dass die Zeugung einer neuen Hülle unter euch Mängel und Beschädigungen aufweisen kann, zum Schaden der Seele, die in sie gegeben wird, wie zu dem euren, die ihr in Verantwortung steht für jene gerufene und da hinein gezwungene Seele.
Wohl dürft ihr euch einander nackt zeigen, wie es auch im Anfang war – ohne jede Scham. Aber weder eure Kinder, noch Enkelkinder, noch eure Eltern, noch eure Großeltern, noch irgendwelche Geschwister (von euch und den euren), noch deren Gefährten sollen euch auch nur einmal im Vollzug (des Geschlechtsaktes) sehen.
Achtet den Entwicklungsstand jeder Seele und lasst alles in heiliger Mäßigung, Zucht und Ordnung geschehen – zu eurem eigenen Schutz, dass ihr nicht der Sünden der gottlosen Welt teilhaftig werdet, und der Plagen, welche diese verursachen und nach sich ziehen: vielerlei furchtbare todbringende Krankheiten und Geschwüre, welche die Heiligen, wenn sie solches tun, als erstes treffen. Denn Mein Gericht fängt immer am Haus Gottes an!
Die Freuden körperlicher Vereinigung dürfen aber wohl auch um ihrer selbst willen genossen werden; Verhütung ist zulässig
Darüber aber dürft ihr euch – nach jeder einhelligen Übereinkunft! – vereinigen, wie immer es euch gefällt, und sehr wohl auch nur, um euch an der Lust und Wonne, in brennender Leidenschaft einfach nur aneinander zu ergötzen und zu erfreuen, und in solchem beglückenden Entbrennen Entspannung, Ausgewogenheit, innere Ruhe und Seelenfrieden zu finden.
2.2 Leib und Seele – SXP I,288
Und es ist keine Sünde, leibliche Vereinigung allein um ihrer Freuden willen zu vollziehen. Denn auch, vorzugsweise darin erkennt ihr einander. Darum ist solche Vereinigung nicht allein für die Vermehrung geschaffen, wenngleich die hohe Bedeutung dieses leiblichen Liebesaktes durch diese besondere Auszeichnung angezeigt worden ist, dass er neues Leben ans Licht zu bringen vermag. Denn dieser Akt der Vereinigung ist – immer – ein Vollzug des Lebens hin zum Leben.
So ist es auch keine Sünde, wenn ihr eure Möglichkeiten zur Verhütung nutzt, die euch heute gegeben sind. Denn es sollte allein dort Leben gezeugt werden, wo dessen Versorgung in fürsorglicher Liebe nach einhelliger Übereinkunft gewährleistet ist, so dass jedes neue Leben sich von Anfang an als in Meiner Begrüßung begrüßt erfährt.
Wo aber doch Leben gezeugt wird, stehen alle in Verantwortung, die an umfänglicheren Vereinigungen beteiligt waren, nicht nur die biologischen Eltern
Wisst aber auch, dass ihr alle in der Verantwortung steht, euch um ein Leben zu kümmern, wenn es denn – von eurer Seite unbeabsichtigt – bei euren Liebesspielen entsteht: Denn dieses Leben wurde von Mir begrüßt und ihr von Mir seiner Aufzucht gewürdigt, bei deren Liebeswonnen es gewonnen worden ist. So steht ihr alle in Verantwortung, die ihr an jenen Vereinigungen beteiligt wart, aus denen dieses Leben hervor gegangen ist, nicht allein die beiden Seelen, die es zufällig traf. Ihr alle steht in der Verantwortung! Und auch wenn es euch etwas abverlangt: Ihr habt bereitwillig genommen, so müsst ihr nun auch bereitwillig geben!
2.2 Leib und Seele – SXP I,289
Dessen seid euch bewusst, wenn ihr Verkehr miteinander habt, dass jedweder Umgang, den ihr untereinander pflegt, euch in die Verantwortung stellt, wie ihr denn auch gehalten seid, all eure Vereinigungen allein innerhalb heiliger Bündnisse zu vollziehen, die euch ohnehin alle gegen alle in die verantwortete Treuepflicht zwingt.
Wer abtreibt, wird von Christus abgetrieben
Wer aber solch ein kleines Leben vorsätzlich und wieder besseres Wissen aus Meiner Erleuchtung auskehrt, der wisse, dass er auch von Mir ausgekehrt wird – auf lange Zeit! Und was jene Seele trifft, die ihr nicht aufgenommen habt, das wird auch euch treffen, in noch größerer Wucht, so lange, bis jene Seele von den Narben euer Ablehnung genesen sein wird!
In der christlichen Freiheit ist alles erlaubt: Sie kennt nur die Einschränkungen verantwortungsvoller Liebe, die jedoch ebenso scheinbare Sünde rechtfertigen kann
So erkenne: Es ist alles, wirklich fast alles erlaubt! Und glückselig, wer sich selbst nicht mehr meint, richten zu müssen für das, wonach ihm verlangt! So viel gesteht euch Meine all-duldsame Ruach zu! Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist nützlich! Alles ist erlaubt! Nichts kann euch von Meiner Liebe scheiden, von eurem Heil, aber nicht alles bringt euch der Erfahrung des Heils in Meiner Liebe näher! Alles ist erlaubt, aber nicht alles bringt euch voran! Alles ist erlaubt, aber nicht alles führt euch in die Freiheit! Ihr seid wirklich zu vollendeter Freiheit befreit!
Allein hütet euch vor zwei Extremen: Steht zum einen in euerer Freiheit fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten, euer Gewissen gefangen nehmen!
2.2 Leib und Seele – SXP I,290
Gebraucht aber umgekehrt auch nicht euere Freiheit als Deckmantel hemmungsloser Zügellosigkeit, als Anlass für das Fleisch in seinen Lüsten und Begierden! – … auf dass eure Freiheit als wahre Freiheit erfunden werde und nicht als eine verkappte Versklavung an eure Lüste, in denen ihr vergeht!
Zur Freiheit seid ihr befreit, aber die Liebe macht die wahrhaft Freien zu den Dienern aller! Wenn du das beherzigst, sündigst du nicht, auch wenn es ein anderer als Sünde ansieht. Dann handelst du in der Liebe; und wenn du in der Liebe bist, bist du wahrhaft frei, zu tun, was du willst. Aber nicht mehr du tust es, sondern Meine Liebe, die dich dazu drängt, die Rücksicht nimmt auf alle, aber auch auf dich, die Geduld hat mit allen, aber auch mit dir, die barmherzig ist gegen alle, aber auch gegen dich, die alle liebt, aber auch dich. In (der Einschränkung) solcher Liebe ist euch wahrhaft alles erlaubt!
Urteilt bei euch selbst: Wer sündigt mehr? Wer sich in einer ehelichen Gemeinschaft ob seiner vermeintlich erlangten Heiligkeit seinem Partner entzieht, oder der, welcher sich – selbst außerhalb einer ehelichen Gemeinschaft! – einem Bruder, einer Schwester hingibt, wenn dieser der leiblichen Liebe bedarf?
In Christus sind alle zu einer ehelichen Gemeinschaft zusammengeschlossen, in der es eigentlich auch keine körperliche Ausgrenzung mehr geben darf
Wisst ihr nicht, dass eure Leiber nicht euch gehören, sondern euren Geschwistern, wenn denn euer aller Seelen Mein sind, Mir angehören? Wenn wir denn alle EINE eheliche Gemeinschaft sind, EIN Fleisch: Kann und darf es innerhalb dieser Groß-Ehe noch Ehebruch geben? Und wenn in Mir jede Seele leibhaftig jeder Seele gehört, darf sich dann irgend eine Seele noch den leiblichen Bedürfnissen einer anderen Seele entziehen, der sie doch auch gehört?
2.2 Leib und Seele – SXP I,291
Dies Wort fasst gewiss nicht jede Seele! Die es aber fasst, darf nicht von den kleineren Seelen für ihre Herzensweite, die sich den Schwächeren unter euch ergibt, auch noch verdammt werden!
Wer in Mir ist, nämlich gehört niemanden und doch allen – und zwar mit Seele UND Leib. Soll es von den Meinen nicht heißen: »Sie sind in allen eins, EIN Herz und EINE Seele und EIN Leib, und haben ALLES gemeinsam«? Warum nicht auch die Leiber? Ihr Heuchler! So will Ich denn meine Tenne gründlich säubern, und auskehren allen Un-Rat! So will Ich denn aufräumen mit all euren heuchlerischen Tabus!
Abrechnung mit verschiedenster frömmelnder Heuchelei im Katholizismus:
– Unbarmherzigkeit der Unaufhebbarkeit der Ehe als angebliches Sakrament
Euch ist das ein Gräuel? Ihr Heuchler, die ihr den Menschen Lasten auferlegt, die sie nicht tragen können, die Ein-Ehe zum Sakrament erhebt und sie den Ungefestigten als unverbrüchliches Gebot aufzwingt, denen Ich den Scheidebrief gewährt habe in Meiner Barmherzigkeit, wegen ihres Unvermögens, so dass ihnen ihre Ehe (nicht) zur Hölle wird.
2.2 Leib und Seele – SXP I,292
– Unbarmherzigkeit des Zölibats, das in Heuchelei und Begierdenverfall treibt
Ihr seht es, und kennt doch kein Erbarmen! Wie solltet ihr es auch haben, die ihr euch, den Hirten, selbst, Lasten auferlegt habt, die ihr nicht tragen könnt, und euch ein Zölibat aufzwingt, das nicht aus Mir kommt, – habe Ich doch selbst dem Stifter des Papststuhles eine Frau gewährt – so dass ihr euch selbst anreizt zu allerschlimmsten Heucheleien, die euch zu verlogenen Kindern der Hölle machen, da ihr euren kindlichen Begierden nicht gewachsen seid und von ihnen – die ihr unterdrückt, bis sie euch zu stark werden – übermannt werdet, so dass sie euch zu unzüchtigen Handlungen treiben, die selbst die gottlose Welt anwidern, so dass sie sich voll Abscheu von euch abkehren.
– Die Brandmarkung unbedeutender Unzulänglichkeiten ist die eigentliche »Sünde« aus Gottes Sicht
Eure kleinen, widerlichen, triebhaft-tugendlosen Unzugänglichkeiten, die ihr einander als »Sünden« brandmarkt: das ist keine Sünde in Meinen Augen, und was tut ihr kleinen Schmutzfinke Mir damit schon an? – … aber Meine Liebe und Gnade anzuzweifeln, gnadenlos werden mit sich und den anderen: das ist Mir »Sünde«, das bringt Verletzung an Seelen und Leibern, Verderben, Verderbtheit, Seelen- und Lieblosigkeit und den geistlichen Tod! Anstelle von Barmherzigkeit Seelen und Leiber brennen lassen, das ist Mir »Sünde«!
So sprich Mir nicht von »Sünde«, vom sündigen Lebenswandel derer, die mehr Freiheit und Freizügigkeit erfunden haben als du, der du blind für deine eigentliche, viel schlimmere, verheerendere Sünde bist! Darum will Ich dich mit den freizügigen Untugenden derer beschämen, die in Meinen Augen dennoch gerechter sind als du!
2.2 Leib und Seele – SXP I,293
Und daran wirst du es erkennen: Trotz deiner Verwünschungen und Gerichtsandrohungen sind und bleiben sie doch (mit (Meiner) Liebe) gesegnet!
– Gesetz bringt Totenstarre, Gnade beständige Neuerungen in geistlichem Wachstum; was lebt, verändert sich ständig
So verbeißt euch nicht im Alten, längst Überholten, wo doch durch Mich alles zur Andersartigkeit des Neuen hin wächst! Verbeißt euch nicht in einem überholten Gesetz, wo doch die Zeit der Gnade angebrochen ist, die alles gewandelt hat und noch ständig verändert! Verbleibt nicht in der Starre des Todes, wo der Wachstum neu keimenden Lebens angebrochen ist!
Erkennt doch, dass alles im Wandel begriffen ist, wenn ihr denn in Meiner lebendigen Gnade lebt. Denn Leben bedeutet Veränderung, Wachstum! Wolltet ihr doch daran erkennen, dass Ich beständig Neues stifte in beständigem Umwenden und Umwälzen. Siehe, Ich mache alles neu, und führe euch von einer (Er-)Neuerung zur anderen! Was lebt, verändert sich ständig: So ist es darum auch mit Meinen Geboten; denn es sind keine Gebote für Tote, sondern für die Lebendigen; und sie werden mit euch wachsen von einer Freiheit zur anderen – in der Erkenntnis dessen, was (wahrhaft) »Sünde« und was »Gnade« im Eigentlichen ist.
– Erwachsenen ist ein anderer Umgang zu gewähren als Kindern
Wollt ihr denn nicht wachsen? Wachstum bedeutet Wandlung, das Ablegen von dem, dem man entwachsen ist und dem man als Kind noch unterworfen sein muss! So erklärt ihr manches zum Gräuel, was schon lange kein Gräuel mehr ist.
2.2 Leib und Seele – SXP I,294
Allein den Kindern ist ́s ein Gräuel, wie auch Kindern vieles nicht erlaubt ist und es sie schädigt, auch nur, wenn die Erwachsenen es sie sehen lassen oder gar mit ihnen tun. Wenn die Kinder aber erwachsen werden, dürfen sie Dinge tun, die ihnen als Kindern noch schädlich waren, da sie nun erwachsen sind.
– Ebenso hielten die Juden an Äußerlichkeiten, an ihren Speisegeboten fest, statt anzuerkennen, dass eine inwendige Läuterung Not tut
So gleicht ihr jenen Ersten, welchem der Verzehr von Schweinefleisch ein Gräuel ist, obwohl Ich jenes (schon längst) zur (/zu einer) reinen Speise erklärt habe. Sie aber, die sich mit Abscheu davon abkehren, merken nicht, dass sie in der Gerechtigkeit, die sie sich selbst aufrichten, Meine Gerechtigkeit versäumen, und dadurch selbst verunreinigt und beschmutzt bleiben mit all dem Dreck und Kot, den sie ausgespien haben, um sich darin zu wälzen. So sind sie selbst besudelter und unreiner als die Speise, jene ihnen »unreinen« Tiere, welche sie verabscheuen.
Denn sie blicken allein auf das Auswendige, ohne zu erkennen, dass es heillos besudelt ist, nicht aber auf das Inwendige, das noch viel dringlicher der Läuterung und Wandlung bedarf. Solange Letzteres nicht geläutert und gewandelt ist, ist jede oberflächliche Läuterung, die nur auswendig geschieht, (nur Trug,) bloßer Schein und vollends vergebens. Denn was ist wichtiger, dass ein Kelch inwendig oder auswendig sauber ist? Und aus welchem möchtest du trinken?
2.2 Leib und Seele – SXP I,295
– Auf die inwendige Wandlung kommt es an; dann wird auch die auswendige Wandlung folgen
Was ist besser: ein Verbrecher in einem Nadelstreifenanzug oder ein Unbescholtener in einem verschmierten Bettler- oder Sträflingsgewand, das ein Verarmter oder ein Versklavter trägt, der nicht handeln und sein kann, wie er eigentlich will. Darum ist vorrangig und wichtiger, dass ihr inwendig geläutert und gewandelt werdet, eine inwendige Erneuerung erfahrt, indem euer Geist in den Meinen eingetaucht wird, und dadurch seine Taufe, den Tod seines isolierten selbst-bezogenen »Ichs« und seine Auferstehung und Wiedergeburt in der universellen Einheit und Verbindung allen Lebens in Mir erfährt – eingetaucht in Mein universelles »WIR«.
Wo der Geist seine Wiedergeburt erfahren hat, kann auch die des Leibes nicht ausblieben, und wird spätestens bei dessen (letzten) Verscheiden sich vollziehen, wenn er (einstmals letztmalig) in seiner Fleischlichkeit der sündigen Lüste und Begierden vergeht, um in der geistlichen Reinheit eines himmlisch-heiligen Leibes zu erstehen.
Daran erkennt ihr, dass es auf die inwendige Wandlung ankommt: Ist diese vollzogen, wird unweigerlich auch die äußere folgen zu seiner Zeit, so dass ihr um sie keine Sorge tragen und darum nicht besorgt sein und bangen müsst. Dessen seid gewiss!
– In Christus ist der Geist geläutert und muss mit Weisheit den ungeläuterten Leib leiten
Siehe, euer toter Sündenleib wird und muss so oder so vergehen, um (einst) zu Neuem zu erstehen. Wie könnte er, was in euch von Neuem, von oben geboren ist, rückgängig machen und aufheben oder nur beeinträchtigen oder besudeln?
2.2 Leib und Seele – SXP I,296
Der Leib der Sünde und die Sünde dem Leibe; dieses wird mit jenem vergehen. Wenn euer Geist sich aber durch die Glückseligkeit seines Ein-gesenkt-Seins und Auf-gegangen-Seins in Meinem universalen Geist der Agape gelöst hat von (seiner inneren völligen Abhängigkeit und Gebundenheit an) euren Leib samt seinen Lüsten und Begierden, dass er von jenem nicht mehr – wie vormals – ALLEIN bestimmt, ausschließlich gelenkt und beeinträchtigt wird, sondern jenen nun seinerseits zum einen bezwingt und lenkt, andererseits aber auch in Weisheit – und in der Gelassenheit des Glaubens, die auf die noch ausstehende Vollendung des Leibes warten kann – für seine Fleischlichkeit Vorsorge trägt, indem er ihren Schwachheiten und Unzulänglichkeiten nachgiebig und barmherzig in Zugeständnissen Rechnung trägt und ihr in ihrer vorläufigen unvollendeten Bestimmtheit doch Wertschätzung entgegenbringt, um nicht von ihr übermannt und überwältigt zu werden, so dass er ihren Lüsten und Begierden nicht mehr vollends erliegt, solch ein Geist wird auch seinen Leib Meiner Taufe zuführen, nämlich der Wiedergeburt zu einem unvergänglichen geistlichen Sein in der Kraft Meiner himmlischen Auferstehung.
So erkennt endlich, dass Ich allein es bin, der Recht und Unrecht setzt, wie Ich es auch allein bin, der verurteilt und (doch – gerade darin und darüber! -) gerecht spricht. Ich bin es, und sonst keiner mehr!
2.2 Leib und Seele – SXP I,297
Einschränkungen für Gemeindevorsteher und geistlich Vollendete
Gemeindeleiter sollen die Ein-Ehe bewahren oder jungfräulich bleiben
Allein euere geistlichen Leiter und Leiterinnen sollen nur EINE Gefährtin oder EINEN Gefährten haben, die in Einheit mit ihnen der Versammlung dienen, um sich ungeteilt auf Mich und auf ihren Dienst konzentrieren zu können, und nicht in ihrer Liebe zwischen Mir und ihren Partnern hin und her gerissen zu sein. So bekunden sie außerdem die heiligste aller Verbindungen, wie sie euch von Mir ursprünglich in euren paradiesischen Anfängen als größte Glückseligkeit gesetzt worden ist, und geben euch ein Beispiel für den besten und glückseligsten Wandel.
Auch gebe Ich euch diesen Rat, dass sich eure Leiter euren leiblichen Vereinigungen enthalten sollen, dass sie nicht der Versuchung erliegen, das Eure statt euch zu suchen, eure Leiber statt eure Seelen, neigen doch viele der ungefestigten Seelen dazu, ihre Leiter zu begehren und bringen auch die Gefestigtsten unter ihnen so in Versuchung – euch um sie buhlen zu lassen, in Wahrheit aber nur ihre Fleischlichkeit zu bedienen in aufwallender Unzucht, die keine Grenzen mehr kennt.
Denn das wisst, dass in anderen Verbindungen, gerade in Mehr-Ehen, häufig Spannungen und Entzweiungen auftreten, die viel Leid verursachen, wenn ihr nicht wirklich so frei seid, dass es unter euch Liebenden kein Ansehen der Person mehr gibt, so dass einer mehr geliebt wird als der andere, und Schmerz und Kummer, aber auch Neid und Missgunst aufkommt, wenn dieser sich einem anderen Partner dieser Mehr-Ehe hingibt, so dass Eifersucht, Streitigkeiten und Entzweiungen nicht ausbleiben können, unter denen auch der leidet, um den geneidet und gestritten wird – wie ihr an dem Stammvater Israel seht, der gar hart von seinen Frauen und Nebenfrauen gefordert war. Dennoch segnete Ich es und schenkte ihm zwölf Kinder, die Stammväter der Stämme Israel.
2.2 Leib und Seele – SXP I,298
Das nämlich erkennt, dass schon die Ein-Ehe für viele eine Herausforderung darstellt, der sie nicht gewachsen sind, so dass viele hier viel leiden müssen. Darum, wer es fassen kann, sich allein mit Mir zu vermählen, der hat das beste Teil erwählt, denn kein Partner kann so selbstlos, so einfühlsam, so aufrichtig, so unbeeinflussbar, so klar und wahrheitstreu, so treu und unbeirrbar auch in der behutsamsten Korrektur, die ihr oft braucht, lieben wie Ich.
Dies aber wisse, dass es auch in den höchsten Ämtern gestattet ist, einen Gefährten zu haben, wie auch Kephas, Mein erster Fels eine Frau als Begleiterin haben durfte. Die Vollendetsten unter ihnen aber bleiben jungfräulich und ehelos. So fasst alles, was ihr fassen könnt!
Der Vollendete zieht Entsagung vor, selbst wenn er sich nicht entzieht
Das aber wisst, dass der, welcher sich der Vollendung naht, sich in der Enthaltung von allem übt und diese vorzieht, um seine Seele nicht mehr durch Bindung an vergängliche Freuden von ihrer eigentlichen Wonne und Glückseligkeit der Schau Meiner Majestät ablenken und weg verleiten zu lassen, gleichwohl aber – sich selbst DABEI in Entsagung übend – handeln kann, als handelte er nicht, arbeiten kann, als arbeitete er nicht, sich abmühen kann, als mühte er sich nicht, eilen kann und doch in der inneren Ruhe verweilt, der siegen kann als siegte er nicht, der Niederlagen hinnehmen kann wie einen Sieg, der essen kann, als würde er nicht essen, vermählt sein kann, als wäre er nicht vermählt, freien und gefreit werden kann, als würde er nicht freien und gefreit werden, sich als Tempelhure hingeben und sich dabei doch heilig halten kann – sein Herz ganz ausgerichtet auf Mich und allein auf das, was der andere bedarf, was des Nächsten (Bedürfnis) ist, ohne jeden Eigensinn und Eigennutz.
Das sind die großen Brahmanen, die allein aus Meiner Agape leben, und alles aus Hingabe an Meine Agape tun, ohne einen anderen Lohn empfangen zu wollen als immer nur Meine Agape.
2.2 Leib und Seele – SXP I,299
Und das wisst, dass bei und in allem die rücksichtsvolle Liebe der Kronweg ist. Und wie ihr alles dürft, euch wirklich fast alles erlaubt ist, so drängt euch die Liebe doch, allen alles zu werden, um alle zu gewinnen. So mögen die Starken schwach werden um der Schwachen willen, die Freien unfrei um der Unfreien willen, so dass ihr auch die Sitten und Gebräuche eurer Gesellschaft, sofern sie nicht aufs Übelste Meinem Wort und Gebot zuwider laufen, anerkennt und niemanden verdammt, damit Mein Name nicht euretwegen von der Welt geschmäht werde. Ebenso in den Glaubensgemeinschaften, denen ihr zugehört und in denen ihr verbleiben sollt: Erkennt deren Sittenkataloge an und haltet euch daran, auch wenn sie schwach, eng und fleischlich sind.
So ENTHALTET ihr euch der Speisen, welche jene nicht essen, der Arbeit an Tagen, welche jenen heilig sind, und der Verbindungen, welche jene nicht anerkennen, sofern ihr WIRKLICH den Starken angehört und dies vermögt und nicht auf eure eigene Weise schwach und fleischlich seid, wie auch die anderen.
Denn der Vollendete kann beides: arm sein und reich, satt sein und hungern, sich erfreuen und sich enthalten, – unter Gesetz leben und ohne Gesetz, immer jedoch nach dem Gesetz der Liebe, die immer sucht, was dem anderen nützt, hilft und dient, dem einzigen Gebot, das Ich euch gegeben habe.
Also weint mit den Weinenden und trauert mit den Trauernden, dass Mein Mitleid offenbar werde, aber lacht auch mit den Lachenden, feiert mit den Feiernden, dass ebenso Meine Leutseligkeit offenbar werde! Fresst mit den Fressern, sauft mit den Säufern, hurt mit den Hurenden, auf das eure Stärke offenbar werde, (euer rückhaltloses Vertrauen auf die Gnade), – fastet mit den Fastenden und haltet Askese mit den Asketen, auf dass eure Schwachheit offenbar werde, (und darin eure Stärke, die Schwachheit für die Schwachen im Vertrauen vorzuziehen)!
2.2 Leib und Seele – SXP I,300
Das aber ist der wichtigste Aspekt Meines Liebesgebotes, weil in ihm die meisten straucheln, die sich für fromm wähnen: Verdamme niemanden wegen seiner Stärke oder Schwäche, seiner Freiheit oder Unfreiheit im Gewissen, sondern prüfe immer lieber dich selbst, auf dass du nicht gerichtet werdest mit dem Gericht, mit dem du selber richtest. Verachte niemanden, auf dass du nicht verachtet werdest! Schließe niemanden aus, auf dass du nicht ausgeschlossen werdest! Verurteile und verdamme niemanden, auf dass du nicht verurteilt und verdammt werdest! Denn mit welchem Maß du misst, wirst du von deinen Mitmenschen auch gemessen werden. Allein die Barmherzigkeit triumphiert über das Karma, die Gesetzmäßigkeit Meines Jüngsten Gerichts, das immer und überall gegenwärtig ist.
Die Weite Christi und Seiner weitreichenden Herrschaft
Die Liebe Christi duldet alles; in ihr ist Raum für vielfältigste Entfaltungen
So erkenne, wie unendlich groß Mein Tempel ist, der Raum für Meine Kinder, in welchem Mein Geist wohnt! Mein Heiligtum hat in der Tat unendlich viele Wohnungen! Und kein Raum gleicht dem anderen. So ist in Meiner Kirche Platz für die Großen und die Kleinen, Raum für die Erwachsenen und die Kinder, Heil für die Vollendeten wie für die, die am Anfang stehen, in Mir ist Raum und Platz für die Geistlichen wie für die Fleischlichen, Wohnstätte für die Starken und die Schwachen, Raum für die Weiten und die Engen, Patz für die Freien und die Gebundenen, Glauben für die Gläubigen und die Ungläubigen, Hoffnung für die Heiligen und die Hurer, Heil für die Gerechten und die Gottlosen, Lebensodem und Gotteskindschaft für die ganze Vielfältigkeit, wie sie sich in Meiner ganzen Schöpfung entfaltet und zeigt.
2.2 Leib und Seele – SXP I,301
Denn sie sind Mir alle herzlich lieb und so unendlich wertvoll! Und darum soll keiner mehr zu dem anderen sagen und ihn verdammen: »Du gottloser Narr! Erkenne den Herrn!« Denn das Höllenfeuer der Verdammnis, das du damit in einem anderen Herzen entzündest, wird am Ende auch dein eigenes Herz verzehren!
Denn da ist keiner, der gerecht sei: auch nicht einer! Darum richtet allein die, die richten, und verdammt die, die verdammen, schließt aus die, die ausschließen. Gebt ihnen nicht Macht in der Entscheidung zweifelhafter Fragen über Nichtigkeiten.
Hier, wo es um das Heil geht, ob dies zugesprochen werden darf oder nicht: Das ist die einzige Frage, in welcher ihr klar Stellung beziehen müsst und euch vor die stellen müsst, die verdammt werden sollen – wie Ich es tat mit den Worten: »Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.«
So erkennt dies! Es gibt keine Sünde als allein die des Ausmachens von Sünde – wenn ihr ́s denn recht verstehen wollt! Und wenn ihr das beherzigt, dann wisst ihr auch, wie lange ihr selbst bleiben könnt in den Gemeinschaften, in denen ihr seid, oder wann die Zeit gekommen ist, auszuziehen aus Meiner alten Braut, die zur Hure Babylon entstellt ist, weil sie sich mit einem anderen Geist vermählt hat – Mein Volk!
Aber solange es euch möglich ist, bleibt. Wenn ihre Haltung nicht mehr zu dulden ist, werden auch sie euch nicht mehr dulden. Erst dann müsst ihr ausziehen und fliehen, zu eurem eigenen Schutz. Aber auch die, die es noch nicht fassen können, kann Ich wohl halten, und wohl auch noch fassen. Erkennt es doch: In Mir ist Raum und Hoffnung und Heil für ausnahmslos ALLE, sogar für die (Selbst-)Gerechten!
2.2 Leib und Seele – SXP I,302
Siehe, in Mir ist Raum für die Pflanzen und die Tiere und die Menschen – (für alle Wesen in diesem sichtbaren Universum wie für die aus den höheren Regionen und Sphären:) für die Geister und die Engel; in Mir ist Raum für die Greise, die Erwachsenen und die Kinder, …
… für Männer wie Frauen, wie Zwitter wie Intersexuelle, für Hetero-, Homo- und Bi-Sexuelle, für die Monogamen wie die Polygamen, für die Erhabenen und die Niedrigen, für die Armen und die Reichen, für die Könige und die Bettler, …
… für die Nahen wie die Fernen, für die Schwarzen, die Roten, die Braunen, die Gelben und die Weißen, für die Fernen und die Nahen, die Gewesenen, die Seienden und die Zukünftigen, …
… für die Aborigines, für die Naturvölker, für die Kanaaniter, für die Ägypter, für die Hellenisten, für die Römer, für die Hindus, für die Sikhs, für die Buddhisten, für die Shintoisten, für die Thaoisten, für die Zoroastristen, für die Moslems, für die Sunniten und die Schiiten wie die Allewiten, für die Juden, für die Christen, für Protestanten, für die Reformierten, für die Katholiken, für die Prunkvollen und die Asketen, für die Marianer, für die Jesuiten, für die Augustiner, für die Franziskaner, für die Klarissen, für die Praktiker und die Theoretiker, für die Liberalen, für die Orthodoxen, für die Evangelikalen, für die Säuglings- wie Erwachsenengetauften, die Getauften wie Ungetauften wie Wiedergetauften, für die Charismatiker, für die Mormonen, für die Adventisten, für die Katholisch- und Neu-Apostolischen, für die Antroposophen und die Scientologen, für die Physiker, Wissenschaftler, Atheisten und Agnostiker, und was es sonst noch an Religion, Glauben, Weltanschauung und Daseinsbestimmung gibt.
Denn in Mir lebt und webt alles, was ist. Und Ich bin wahrhaft keinem Meiner Kleinen fern, sondern bestätige jedem suchenden Herzen die Kindschaft! Und da ist bestimmt auch Raum für dich!
2.2 Leib und Seele – SXP I,303
Auch ist in Mir Raum für vielfältigste und verschiedenste Enthüllungen und Offenbarungen, die Ich nach Meiner Maßgabe zuteile, wo, wie und wem Ich will. Denn siehe, des Herrn Tiergarten ist groß und in Seinem Zoo sind viele Gehege. In Seinem Haus sind viele Brautgemächer. Und sie sind allesamt vermählt mit (/zu) allemal Einem: Christus.
Siehe, in Mir ist Platz für die Heiligen und die Unheiligen, für die Sündlosen und die Sünder, für die Gerechten und die Ungerechten, für die Blinden und die Sehenden, für die Vollendeten und die Unvollendeten, für die verständigen Meister und die unverständigen Schüler, für die Vollkommenen und die Unvollkommenen, für die, die meinen, sie seien gerecht, wie für die, die meinen, sie seien ungerecht, für die, die sich für frei von Sünde halten, wie für die, die sich für voller Sünde halten, für Unwissende und Wissende, Erkenntnislose und Erkennende, Unerleuchtete und Erleuchtete, für Kundige und Unkundige, für Mündige und Unmündige, für Gläubige und Ungläubige, für Geistliche und Fleischliche, für Glaubensgewisse und Hoffnungsvolle wie Zweifler und Zauderer, für Gottverbundene und Gottlose, für Reine und Unreine, für Erleuchtete und Unerleuchtete, für Sieger und Verlierer, für Erfolgreiche und Versager, für Glückliche wie Unglückliche, für Lachende wie Weinende, für die Gesunden und die Kranken, für die Eingehenden und die Ausgehenden, für die, die erweckt werden und die, die verscheiden, für die Toten und die Lebenden. Denn Mir leben sie alle.
Ja, in Mir ist selbst Platz für die falschen wie die rechten Apostel, für die Antichristen wie die Christen, für die Avatare von unten wie die von oben, für die Teufel wie die Engel, für das Übel wie für das Heil, für die Finsternis wie für das Licht. Denn Mein Reich räumt selbst denen Existenzrecht ein, die es Mir und Meinem Reich verweigern, wenngleich sie dafür – wie es nicht anders sein kann – Lohn an sich selbst empfangen müssen.
So ist in Meinem Reich selbst Platz für alle Gegensätze, so dass es auch das Widersprüchlichste in sich vereint, sich aller Götter, Mächte, Throne, Herrschaften und Gewalten bedient und alles Seinem unwiderstehlichen universalen einenden Walten (zum Heil ausnahmslos ALLER) gefügig macht. Denn Ich wirke alles in allen.
2.2 Leib und Seele – SXP I,304
In Mir ist der Raum für Herrliche, Strahlende, Heilige, Selige, Selbstbeherrschte, Gerechte, Aufopferungsvolle, Uneigennützige, Hingebungsvolle, Selbstvergessene, Selbstlose, ebenso wie für Selbstherrliche, Selbstsüchtige, Eigennützige, für Fresser und Säufer, Trunkenbolde, Ehebrecher, Hurer, Lüsternde, Ausschweifende, Unzüchtige, Knabenschänder, Lügner, Habsüchtige, Diebe, Ausbeuter, Meuchelmörder, Massenmörder, Gotteslästerer, Verleumder, Rufmörder, Götzendiener, Totenbeschwörer, Astrologen, Geisterbeschwörer, Teufelsanbeter, für alle, die im Reich Gottes sind, wie für alle, die es so nicht erben werden, für alle, die auf dem schmalen Pfad zum Heil sind, wie für alle, die auf dem breiten Weg sind, der ins Verderben führt. Denn Mir werden sich alle Knie beugen und alle Herzen zuneigen in der Huldigung: »In Ihm hat meine Ungerechtigkeit doch noch Gerechtigkeit gefunden!«
Denn in Mir IST schon und von Ewigkeit her, was sein wird: ICH BIN alles, und die Verherrlichung und Tadellosigkeit in allen. Denn Ich bin dazu in die Welt gekommen, um alle Zerrissenheit aufzulösen, um alle Zerstreuung wieder in die Einheit heimzuholen, und um alles, was ist, mit Mir und sich selbst zu versöhnen, um alle Feindschaft in Freundschaft zu verwandeln, und allen Hass durch Liebe zu überwinden, um die Fernen und die Nahen zusammen zu bringen, um die gegeneinander streitenden Reiche, das des Satans und das Gottes, zu einem Reich unter einem Gott zu einen, und um aus den Zweien – Frieden stiftend – in Mir selbst den Einen zu machen. Dann wird sein die Finsternis wie das Licht.
Siehe, so ist Raum und Annahme in Mir für die, die DU einschließt, wie für die, die DU ausschließt, für die, die du meinst, lieben, wie die, die du meinst, hassen zu müssen, für die, die dir angenehm, wie für die, die dir ein Anstoß sind, für die, die dir lieb sind, wie die, die dir ein Gräuel sind, für deine persönlichen Feinde wie deine dir lieben Freunde; denn Ich bin in jedem von ihnen, und ist es doch kein anderer als ICH, um dich zu prüfen und zu schulen!
2.2 Leib und Seele – SXP I,305
Siehe, das ist das Wort vom Kreuz: Sieh´, wie die Balken des Kreuzes »links« und »rechts« und »oben« und »unten« verbinden, so verbinde und versöhne auch Ich »links« und »rechts« und »oben« und »unten« – alles mit allem. Und wie sich die Balken treffen und zusammenlaufen in Meinem Herzen, so werde Ich alles aus allen Richtungen in Mein Herz ziehen, das für alle und in allen schlägt.
Siehe, Ich bin der Erste und der Letzte, der ins Himmelreich eingeht, und keiner bleibt hinter Mir zurück, wie auch keiner vor Mir hinein dringen konnte.
Darum auch werden die Ersten die Letzten und die Letzen die Ersten sein. Denn welche das Heil zuerst erlangt haben, werden erkennen, dass sie denen, die als Letzte eingehen, in nichts nachstehen und zutiefst beschämt werden; letztere aber werden bei ihrem Eingang am erfreutesten empfangen und mit dem größten Jubel eingehen.
Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, der Einsatz und die Vollendung, der Ursprung und das Ziel, der Ausgang und der Eingang, die Zerstreuung und die Vereinigung, der Ausgangspunkt und der Fluchtpunkt. Ich bin die Allversöhnung und die Wiedergeburt, Wiederbringung aller, die Wiederherstellung von allem und die himmlische Überbietung aller paradiesischen Ursprünge – ein Retter nicht nur der Christen, sondern aller Menschen und Wesen.
2.2 Leib und Seele – SXP I,306
Christus treibt tatsächlich mitunter Satan durch Satan aus: Es gibt nur Sein Reich und Seine Herrschaft. Das illusorische, in sich un-eine Reich des Satans muss vergehen
So wisse, dass es allein EIN Reich gibt, das ist MEIN Reich. So mussten sogar jene, die GEGEN Mich Zeugnis geben wollten, im Letzten doch Zeugnis VON Mir geben, wenn sie sagten, Ich triebe den Satan durch Satan und Dämonen durch den »Beelzebub«, den obersten der Dämonen aus, der bereits in »Baal-Sebub«, dem kanaanitischen »Gott des Ackers« wirkte, der viel Verwirrung stiftete, und den Meine Propheten als »Baal-Zebul«, als »Herr der Fliegen« branntmarkten und verspotteten, weil jener Mächtige im Vergleich zu Meiner Allmacht doch ohnmächtig, nicht mehr als ein Handlanger und Diener war – ein Werkzeug in Meiner allgewaltigen Hand.
Nun aber nannten Meine Widersacher Mich »Beelzebub«, da sie erkannten, dass selbst dieser gewaltige Dämon Mir unterworfen war und allein Mir dienen musste, da Ich tatsächlich nicht selten Feuer durch Feuer bekämpfe, indem Ich ein Gegenfeuer setzte, das, vom Aufwind des alles um sich verzehrenden Feuers angezogen, sich auf dieses Feuer zubewegen und eine Ascheschneiße legen muss, welche dem Feuer der Verwüstung kein weiteres Vordringen mehr ermöglicht. So bekämpfe auch Ich – gleich wie ihr – mitunter Feuer mit (Gegen-)Feuer, Schlangen mit Schlangen und Gift mit (Gegen-)Gift. Denn das Reich des Satans ist im Letzten nicht eins mit sich, wie denn auch der Satan und jeder Satan nicht eins ist mit sich. Darum kann das Satanenreich auch nicht bestehen bleiben und wird untergehen.
2.2 Leib und Seele – SXP I,307
Denn das siehst du in allen Reichen dieser Welt, die dem Satan gehören, dass die Machthaber durch brutale Gewalt und unerbitterlichen Zwang die Seelen und Leiber ihrer Untergebenen an sich binden, jedoch keineswegs ihre Herzen, so dass ein jeder, der die Möglichkeit dazu findet, jene von ihren Thronen stoßen wird, dass er jene, denen er bis dahin so hündisch ergeben und unterwürfig, ja hörig war, unversehens vernichten wird, um ihren Platz einzunehmen. So kann ein Satan dem anderen nicht trauen, wie er sich selbst nicht trauen kann, so dass Satan gegen Satan steht, auch wenn sich der schwächere dem stärkeren Satan ergibt, bis seine Stunde gekommen ist. Und die Hackordnung, die von oben beginnt, pflanzt sich fort bis ins letzte Glied, dass auch die ärmsten Teufel, die unter jenem Reich stöhnen, sich doch noch, selbst in den Lazaretten, wo ihre Leiber und Seelen geflickt und verbunden werden sollen, sich noch zerfleischen und zerfetzen.
Denn wie kann es auch anders sein, als dass die Kinder des Zornes selbst im Zorn gegeneinander entbrennen, sich ihr Leben gegenseitig zur Hölle machen, und sich zerfleischen zu ihrem eigenen Untergang? Darum kann dieses Reich nicht bestehen bleiben und muss in sich selbst zusammenbrechen. Es muss sich dem Stärkeren ergeben, der es von außen bedrängt und von innen zersprengt.
Und dieser Stärkere bin Ich – so stark, dass ich Mich selbst der Teufel bediene, um Teufel zu bekämpfen und auszuschalten, und Teufel gegen Teufel zu immer teuflischeren Werk anreize, bis sie sich selbst gegenseitig gänzlich zerfleischt haben, auf dass aus jenen zerfetzten Gefängnissen ihrer Glieder endlich die Seelen der armen Teufel befreit werden können, die darin gefangen sind, ob sie wohl endlich loslassen und sich lösen können von ihrem unheilvollem Geschick.
2.2 Leib und Seele – SXP I,308
So erkenne, dass es in Wahrheit außerhalb Meines Reiches nichts gibt, so dass auch nichts aus Mir heraus fallen kann, sondern alles unverlierbar in Mir verbleibt, wie denn auch alle Seelen, seien sie augenblicklich gut oder böse, ewig in Meinem liebenden Herzen sind.
Jesus umgab sich schon zu Lebzeiten mit Huren und Zöllnern; Er wies niemanden von sich. Aber daran wurde ebenso Anstoß genommen wie an unüberbietbarer Heiligkeit, die Jesu Wegbereiter Johannes an den Tag legte
Weißt du nicht, dass Ich, als Ich unter euch weilte, Zöllner und Huren um Mich scharte; und sie suchten wie Nachtfalter Mein Licht. Meint ihr, sie hätten alle danach nicht mehr gesündigt und wären allesamt Heilige geworden? Und wenngleich viele unter ihnen heilig geworden sind, so blieben doch auch viele in ihren Sünden. Meint ihr, Ich hätte die, die noch in ihren Sünden blieben, darum von Mir gestoßen?
Siehe, wer immer zu Mir kommt und bei Mir bleiben will, wie sündig er auch immer sein und bleiben mag, den werde Ich nicht von Mir hinaus stoßen! Denn wenn ihr auch untreu seid, so bin Ich doch treu: Ich kann weder Mich noch euch verleugnen. Denn seht, Ich bin gewaltig, gewaltig an Kraft des Herzens, und Ich verstoße niemanden und verschließe niemanden jemals für immer die Tür!
Aber sie, die sich selbst heilig wähnten, nahmen Anstoß daran, und zeigten mit Fingern auf Mich: »Seht, den Fresser und Weinsäufer! Seht, Er verkehrt mit Blutsaugern und Hurengesindel!« So nahmen sie Anstoß an Meinem heiligen Wandel, wie sie auch Anstoß an dem heiligen Wandel des jungfräulichen Johannes nahmen, der in der Wüste ein hartes Leben in völliger Entsagung und Askese lebte, dem wiederum sie nachsagten, er habe einen Dämon.
2.2 Leib und Seele – SXP I,309
Sie glichen uneinsichtigen, unbelehrbaren, trotzigen, verbohrten Kindern, denen ihre Mitspieler aufgebracht zurufen: »Wenn wir singen, wollt ihr nicht tanzen, und wenn wir Klagelieder anstimmen, wollt ihr auch nicht trauern. Mit euch lässt kein Spiel sich spielen!« Und niemand konnte es ihnen recht machen, der nicht wandelte in ihrer eigenen, ihnen gleichförmigen Scheinheiligkeit. So verbündeten sie sich gar mit den despotischen Machthabern der Welt und dem Pöbel und Plebs, um Mir den Garaus zu machen. So überführten sie sich selbst ihrer Scheinheiligkeit in ihrer Opposition gegen Mich.
Die Aussöhnung des Josef mit allen seinen Brüdern nach deren Einkerkerung: ein Bild für die Allversöhnung nach einigen Wiedergeburten
Erkennt es doch! Ihr seid allesamt Huren und Zöllner! Ihr habt Mich allesamt verkauft für dreißig Silberlinge, alle, ihr Meine Geschwister! Ihr gedachtet es alle übel zu machen, aber der HERR, Mein Herz, ließ Gutes daraus hervorgehen und erwachsen für euch alle!
Hat nicht auch Joseph ALLEN seinen Brüdern vergeben, die ihn (gleichsam) dem Tod überantwortet und sein Schicksal besiegelt hatten, als sie ihn als Sklaven nach Ägypten verschachert hatten für nur zwanzig Silber-Schekel, – hat er sich ihnen nicht wieder geöffnet, dass er sie unter Tränen zu sich rief und sagte: »Seid nicht bestürzt und fürchtet euch nicht! Und seid nicht länger bekümmert, wenn euer Herz euch selbst auch verdammen mag! Zürnt nicht länger mit euch selbst! Denn das alles geschah nach Gottes Willen, Vorsatz und Plan! So getraut euch schon her und zögert nicht länger!«
2.2 Leib und Seele – SXP I,310
Und wie wunderlich Josef auch zunächst mit seinen Brüdern umging, nachdem er durch Gottes Fügungen – selbst und gerade über ihren Verrat – in Ägypten zum Großvesir und selbst zum (geistlichen) Vater des Pharaos in die Himmel ihrer Götter aufgestiegen war, zum Heil aller Völker, als dann seine Brüder wie alle Welt kamen, Brot des Lebens zu erflehen, – wie befremdend und hart(herzig) er zunächst auch mit ihnen umging, dass er sie ihrer Mörderseelen überführte und in den Kerker werfen ließ, so war Seine Seele ihnen doch von Anfang an zugetan, und sann darauf, sie über all das Unheil und Gericht, das sie traf, zur Besinnung zu führen.
Und so wie jene drei Tage unter Verdammungsängsten in der Grube waren, so führe auch Ich viele in die Grube und lasse sie durch Höllenängste gehen, um sie nach drei Tagen geläutert zu neuem Leben zu erwecken in einer Wiedergeburt, wie denn geschrieben steht: »Kommt, lasst uns zum HERRN umkehren! Er hat uns zerrissen, er wird uns auch wieder zusammenfügen; er hat und erschlagen, er wird uns auch wieder erwecken. Er wird uns nach zwei Tagen neu beleben, am dritten Tage aufrichten, dass wir vor Seinem Angesicht wieder leben. Darum lasst uns Ihn erkennen und nachjagen der Erkenntnis des Herrn! Sicher wie die Morgenröte nach jedem Abend ist Sein immer neues Hervortreten, um uns zu erleuchten mit Seinem belebenden Licht. Er kommt zu uns immer neu, wie der Spät- und der Morgen-Regen, und ein Tau der Lichter ist Sein Tau; und die Erde wird ihre Schatten von unten aus der Tiefe immer wieder neu gebären.«
Darum, wenn euch Mein Handeln auch wunderlich, befremdlich erscheint, dass ihr Mich nicht mehr erkennt, wenn Ich komme in blutverschmiertem Gewand, wenn Ich komme, erschlage, zertrete und töte, so ist es doch nichts als lauter Liebe, wie es auch bei Josef war, der am Ende allen seinen Brüdern mit heißen Tränen in den Armen lag. Und siehe, hier ist mehr als Josef!
2.2 Leib und Seele – SXP I,311
Freiheit und Verpflichtung in heiligen und fleischlichen Verbindungen
In Christus ist jeder ebenso frei zu einem jungfräulichen Sein, wie er zur Hingabe auch mit Leib und Seele denen gegenüber verpflichtet ist, die seiner bedürfen.
Das aber wisse, dass, wer sich mit Mir vermählt hat, der hat sich mit der Freiheit vermählt, so dass er mit Leib und Seele frei ist, sich mit Leib und Seele hinzugeben und zu verbinden, mit wem immer er will, weil Er mit Leib und Seele allein noch sich selbst gehört und Mir, in dem er mit Leib und Seele ist.
Das aber wisse auch, dass, wer sich mit Mir vermählt hat, der hat sich mit allen vermählt: mit allen, die sich mit Mir schon vermählt haben, und mit allen, die auf dem Wege zur großen, allumfassenden Vermählung sind, so dass er mit Leib und Seele nicht mehr frei, sondern in Meiner Liebe gebunden ist, so dass er mit Leib und Seele nicht mehr sich selbst gehört, sondern allen, die der Verbindung mit Leib und Seele bedürfen, so dass er allen mit Leib und Seele verpflichtet ist, sich hinzugeben und zu verbinden, wer immer dessen bedarf und seiner nötig hat, auch wenn er selbst lieber frei und jungfräulich bleiben, allein Mir mit Leib und Seele verbunden sein will.
2.2 Leib und Seele – SXP I,312
Wer in einer heiligen partnerschaftlichen Verbindung gebunden ist, ist ihr verpflichtet, solange er von seinen Partnern nicht freigegeben wird
Das aber wisse und beherzige bei all dem auch, dass du zuallererst mit der Seele oder mit den Seelen verbunden bist, mit denen du bereits (besonders) vereinigt bist (in einem in Mir geheiligten Treuebund), und zuerst ihnen verpflichtet bist und gehörst, nach Meiner Ordnung, so dass du mit ihnen zuerst und allein geeint bist in Meiner Liebe, auch wenn du von ihnen frei bist in Meiner Liebe.
So wenn die Herzen derer, denen du mit Leib und Seele gehörst, in Meiner Liebe weit geworden sind, so dass sie dich freigeben können mit Leib und Seele, so bist du frei, allen zu entsagen und allein Mir zu gehören, in leiblicher Jungfräulichkeit zu leben, und dich allein geistlich, seelisch der höchsten Liebe, der Agape allein, hinzugeben und allen (leiblich) zu entsagen, wie du aber auch frei bist, dich auch im Leibe in jener höchsten Liebe allen hinzugeben und mit allen zu verbinden, die deiner leiblichen Liebe und Hingabe bedürfen, weil sie noch nicht zur höchsten göttlichen Liebe, zu Meiner Agape, durchgedrungen sind, – wie vielleicht aber auch DU (selbst) noch nicht wirklich zu jener Liebe durchgedrungen bist, wenn auch DU von DIR aus (noch) Verlangen nach solchen vordergründigen, flüchtigen, lustvollen Verbindungen hast und dich nicht hingibst aus HINGABE, und nicht (wahrhaftig) auf das Opfer deiner Jungfräulichkeit verzichtest um des größeren Opfers der Hingabe willen – mit Leib und Seele. So dürft ihr euch alle einander hingeben in heiliger Liebe und euch küssen und liebkosen mit dem heiligen Kuss!
2.2 Leib und Seele – SXP I,313
Verbindungen dürfen zahlenmäßig wachsen; die Liebe zu den Einzelnen wird dadurch nicht geringer
So dürfen eure Verbindungen wachsen ins Grenzenlose, wie auch ihr wachst ins Grenzenlose in Mir. Denn ein aus zwei Seilen gebundener Strick ist stärker und fester als ein einzelnes Band allein. Denn wenn ein einzelnes Seil reißt, welches Leine wird es halten? Noch stärker aber als ein aus zwei Seilen gebundener Strick ist ein aus drei Seilen gebundener Strick. Wenn ein Strang reißt, so wird der Strick doch von den anderen Seilen gehalten, und wenn ein Band sich auflöst, so halten sich doch die anderen beiden Bänder noch gegenseitig fest. Noch stärker und fester aber ist ein aus drei, aus vier, aus fünf Seilen gebundener Strick, bis hin zur Unendlichkeit.
So dürft ihr euch – auch in und mit euren Leibern – umeinander und ineinander verschlingen und wickeln wie Seile! Wer es fassen kann, der fasse es!
Genauso wird ein einzelner in der Kälte, die um ihn ist und ihn angreift, sich schwerlich warm halten können. Zwei Leiber aber spenden sich gegenseitig Wärme und halten sich warm. Noch mehr, wenn es drei, vier, fünf Leiber sind, bis hin zur Unendlichkeit. Sie werden eine Wärme entwickeln, die sie völlig entflammen wird! Und Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf der Erde! Und was wollte Ich lieber, als es brennte schon! Wer es fassen kann, der fasse es!
Glaubt nicht, ihr würdet eure Liebe zueinander dadurch schmälern und verraten, wenn ihr sie, im gegenseitigen Einvernehmen, durch Liebe zu anderen erweitert! Denn siehe: Wenn eine Mutter ein Kind mit Schmerzen gebiert, wird sie es lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all ihrer Kraft, dass sie es an ihre Brust nimmt, es auch ihre leibliche Wärme und Geborgenheit spüren lässt und liebt.
2.2 Leib und Seele – SXP I,314
Wenn sie nun Mutter eines weiteren, zweiten Kindes wird, das sie ebenso mit Schmerzen gebiert, wird sie es lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all ihrer Kraft, dass sie es an ihre Brust nimmt, es auch ihre leibliche Wärme und Geborgenheit spüren lässt und liebt. Liebt sie das erste darum weniger als das zweite oder das zweite mehr als das erste?
Und auch wenn das erste sich zunächst zurück gesetzt fühlen mag und gegen das zweite rebelliert, wird es dies Kind doch als Familienmitglied annehmen und begrüßen, in diesem neuen Geschwisterchen schließlich einen Spielgefährten finden und mit ihm reicher werden, sobald es erkennt, dass es noch mit der selben Liebe von der Mutter geliebt wird, mit einer ganz besonderen Liebe, die allein ihm gilt, und die jenem auch gilt, wenn die Mutter sich dem zweiten jüngeren Kind zunächst mehr zuwenden muss, da es noch mehr der Fürsorge und leiblichen Nähe und Geborgenheit und größerer Liebe bedarf.
Wenn sie nun Mutter eines weiteren, dritten Kindes wird, das sie ebenso mit Schmerzen gebiert, wird sie es lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all ihrer Kraft, dass sie es an ihre Brust nimmt, es auch ihre leibliche Wärme und Geborgenheit spüren lässt und liebt. Liebt sie das erste und das zweite darum weniger als das dritte oder das dritte mehr als das erste und zweite?
Und auch wenn das erste und das zweite sich zunächst zurück gesetzt fühlen mag und gegen das dritte rebelliert, werden sie dies Kind doch als Familienmitglied annehmen und begrüßen, in diesem neuen Geschwisterchen schließlich einen weiteren Spielgefährten finden und mit ihm reicher werden, sobald sie erkennen, dass sie noch mit der selben Liebe von der Mutter geliebt werden, mit einer ganz besonderen Liebe, die einem jeden von ihnen allein gilt, und die jenem auch gilt, wenn die Mutter sich dem dritten jüngeren Kind zunächst mehr zuwenden muss, das noch mehr der Fürsorge und leiblichen Nähe und Geborgenheit und größerer Liebe bedarf.
2.2 Leib und Seele – SXP I,315
Wenn also die Zahl deiner Kinder größer wird, so dass du deine Liebe aufteilst an mehrere Kinder, wird sie darum kleiner? – … jedem einzelnen Kind gegenüber, welche du schon hast? Nein, sondern du liebst jedes Kind um seiner ganz besonderen Eigenart willen auf ganz besondere einzigartige Weise. Und diese Liebe wird nicht getrübt durch irgend eine andere weitere besondere Leibe, die du zu einem anderen, weiteren besonderen Kind hast.
So ist es auch mit der Liebe, die ihr untereinander austeilt, Meine Kinder! Eure Liebe, die ihr zueinander habt, wird nicht kleiner durch die Anzahl derer, die ihr liebt. Sondern ihr liebt jede Seele in ihrer ganz besonderen Eigenart auf ganz besondere Weise, so dass eure Liebe zueinander mehr und mehr zunimmt und wächst. Müssen eure Leiber, solange ihr noch in ihnen seid, darum halt machen, wo die Liebe nach noch innigerer, auch leiblicher Vereinigung drängt? Solange es nicht nur in Lust geschieht, dass ihr von ihr aufgezehrt und geschwächt werdet, soll es Mir recht sein, wenn nur alles in Anstand und heiliger Ordnung geschieht, (das heißt: in allseitiger Bejahung und gegenseitiger Höher-Schätzung und in allseitigem Einverständnis) auch wenn ihr euch, viele mit vielen gleichzeitig vereinigt und paart, wenn ihr euch nur damit selbst nicht übernehmt! Denn euch ist wahrhaftig alles erlaubt, nur ist nicht alles eurer wirklichen Stärkung dienlich!
2.2 Leib und Seele – SXP I,316
Warnung, nicht dem Sinnesrausch zu verfallen: Den unvergleichlichen Freuden folgen, wenn man ihnen verfällt, ebenso unvergleichliche Leiden
Und achtet darauf, dass keine Seele dies sieht oder gar hierin verwickelt wird, die noch nicht gereift ist oder sich noch in einer unreifen Wiedergeburt befindet! Lasst euch, wenn ihr euch euren Lüsten ergebt, nicht von ihnen weg reißen zur Finsternis hin, dass ihr nicht mehr wisst, was ihr tut, und euch von Begierden beherrschen lasst, statt freie Haushalter auch über euer Verlangen zu sein! Sicher ist es besser, zu freien und sich freien zu lassen, als von Begierden, die man unterdrückt, verzehrt zu werden, dass über dem Kampf gegen das eigene Fleisch keine Kraft mehr bleibt für den Dienst an anderen im Geist!
So haushaltet als rechte Träger eurer Kleider so über eure Leiber, dass ihr nicht von den Begierden in die Begierden hinein weg gerissen werdet zu eurem und vieler anderer Verderben hin, so dass noch andere von eurer Lüsternheit verführt werden zum Verderben ihrer ungefestigten Seelen! Denn nicht alle sind fest genug und darin schon (/bei solchem noch) standhaft, und werden so dahin gerafft.
Darum lasst all das, wenn ihr ihm denn Raum geben müsst und wollt, doch mit Zucht und Anstand geschehen! Und prüft wohl, wer dieser eurer Weihen schon zugänglich ist. Lasst die in Ruhe, die eurer Weihen entwachsen sind, und schont die, die ihnen noch nicht zugewachsen sind! Erkennt aber selbst auch, dass das Reich Gottes nicht in von Lüsten und Begierden entbrannten Leibern besteht, sondern in der Liebe, die um der Hingabe willen auch gern und bereitwillig Verzicht übt!
2.2 Leib und Seele – SXP I,317
Die vergänglichen Lüste den vergänglichen Leibern und die vergänglichen Leiber den vergänglichen Lüsten. Ich werde diese mit jenen zunichte machen. Was aber ist mit den Seelen, die sich darin verloren haben? Sie werden wohl gerettet werden, doch wie durch viele Feuer hindurch; und wie sie Feuer der Freuden durchwallt haben mögen in unvergleichlicher Weise, so, wenn sie diesen Freuden verfallen sind, von Meiner Freiheit weg, werden sie Höllenfeuer der Trennung und Verbrennung durchwallen in unvergleichlicher Weise, wie Freuden zuvor.
Mahnung: Das Reich Gottes erschöpft sich nicht in irdischen Glückseligkeiten!
Darum sage Ich nochmals, wie Ich schon gesagt habe (- und Ich werde nicht müde, euch immer wieder das selbe zu sagen -): Irrt euch nicht! Und lasst euch warnen! Das Reich Gottes besteht nicht (allein) im Rausch des Begattens und sich Begattenlassens! Das Reich Gottes erschöpft sich nicht im Genuss und im Genießen-Dürfen, -Können und -Sollen irdischer Freuden, in glückenden Beziehungen, Partnerschaften, Familien, in selbst-genügsamer Zwei-, Drei-, Vier-, Fünf- oder Vielsamkeit! Das Reich Gottes ist noch viel breiter, höher, tiefer, und weit weit mehr – begründet in selbstloser, hingebungsvoller Liebe! So lasst euch ermahnen: Das Reich Gottes erschöpft sich nicht in irdischen Glückseligkeiten! Lasst euch ermutigen: Es gibt noch viel höhere, weitere, tiefere Glückseligkeiten als all das!
2.2 Leib und Seele – SXP I,318
Wer völlig in der Liebe Christi ist, hat eine so intensive geistliche Ausstrahlung, dass in seiner Aura alles fleischliche Verlangen – in der geistlichen Erfüllung, die jene Liebe bringt und ausstrahlt – verlöscht
Denn wie auch Ich wohl frei war, Mich auch mit dem Leib hinzugeben, so habe Ich es doch nicht getan, – wie auch die Seelen, die sich Mir nahten, so ergriffen waren von Meiner geistlichen Liebe, dass sie Meiner leiblichen Liebe nicht mehr bedurften, da sie Meine Agape auch in ihrem Leibe spürten, in den Schauern, die sie auch körperlich von Kopf bis Fuß durchwallten, über der Zuneigung, die ihre Herzen brennen ließ, so dass es ihnen genügte, allein in Meiner Gegenwart zu sein, in der alles fleischliche Verlangen zu geistlichem Verlangen verklärt wird, wenngleich sie – bei allem – doch auch noch Meine leibliche Nähe, – das Liegen an Meiner Brust und an Meinem Herzen und die Liebkosung Meiner Küsse – suchten (wie Maria Magdalena, Meine erste Gefährtin und Braut, oder der Jüngling Johannes, Mein Liebling.) Das aber genügte ihnen, weil sie sich kindlich geborgen fanden und ihr eigenes Kind wieder fanden in Mir, das unschuldig ist und nichts weiß von fleischlicher Lust, wenngleich es auch leibliche Nähe und körperliche Zuwendung sucht.
Welche Seele so in Mir ist, nach der wird nicht mehr fleischlich, sondern allein (und vornehmlich in allem) geistlich verlangt, wie auch sie selbst kein fleischliches, sondern allein nur noch geistliches Verlangen (kennt und) hat.
Solange du aber noch im Fleische bist, bist du auch im Fleische frei, Mich in den Leibern anderer suchen zu dürfen und andere Mich in deinem Fleisch finden zu lassen, wenn ihr nur darüber nicht den Geist aus den Augen verliert, dass ihr es im Geiste um des Geistes willen und zum Geiste hin vollzieht.
2.2 Leib und Seele – SXP I,319
Eine heilige Verbindung kann sich zahlenmäßig vergrößern: Wer recht in Christus frei ist, kann auch besonders Verbundene frei geben
Wenn nun aber die Herzen der Seelen, denen du zuerst verpflichtet bist, weil deine Seele sich mit ihren verbunden hat, nicht die Weite gefunden haben, dich mit Leib und Seele frei zu geben – wie denn auch dein Herz nicht die Freiheit und Weite gefunden haben mag, sich anderen mit Leib und Seele hinzugeben, OHNE die ersteren, denen du zuerst verpflichtet bist, zu versäumen und zu verlieren, so bist du an jene Herzen gebunden. Wenn sie aber frei sind, so nehmt auch jenes Herz in eure besondere Verbindung auf (das nach allumfassender Vereinigung mit euch verlangt.)
So aber auch du: So musst auch du frei sein, Leiber und Seelen der Herzen frei zu geben, mit denen du dich verbunden hast, wenn du denn die Gewissheit gefunden hast, sie nicht verlieren zu können, wenn du sie auch für eine flüchtige Weile, in der sie sich in der neuen Verbindung verlieren mögen, verloren hast. Wenn du in Mir recht frei bist, bist du auch frei, gänzlich frei-zu-geben, selbst auf die Gefahr hin, dass du nicht zurück erhältst, was du frei gegeben hast. So seid ihr alle zu allem in allem frei und doch gebunden in Meiner Liebe.
Heilige Vereinigungen kann es jedoch nur in gegenseitiger Glaubensanerkennung geben
Ihr könnt Verbindungen eingehen mit so vielen, wie ihr wollt. Zu eurem Wohl aber muss Übereinkunft, oder wenigstens gegenseitige Anerkennung im Glauben bestehen. Denn wie wollt ihr einander stützen, wenn ihr nicht einmal einander stehen lassen könnt?“
2.2 Leib und Seele – SXP I,320
Frühere, einst zerbrochene Verbindungen können in bestehende Verbindungen aufgenommen werden, wenn alle Partner frei dazu sind; ansonsten ist jeder zuerst den bestehenden Verbindungen verpflichtet
Ich fragte: „Was ist nun aber, wenn andere Seelen in unsere Vereinigung und Gemeinde eingehen, mit denen ich vormals verbunden war in einem fleischlichen Bund, der darum zerbrochen ist, weil er noch fleischlich war, deren Herz aber immer noch nach mir trachtet oder wieder zu trachten beginnt. Bin ich auch ihnen verpflichtet, und müssen jene Herzen, mit denen ich in Dir einen heiligen Bund eingegangen bin, diesen vorherigen Bund auch anerkennen?“
Der Herr sprach: „Wenn ́s ihnen möglich ist, so seid ihr dazu frei und du bist verpflichtet, weil du dich mit jenen verbunden hast und sie darum Anrecht auf dich haben, wie du auf sie. Es muss aber in völliger Freiheit und im Einvernehmen aller geschehen. Und niemand darf unter dem Vorwand geistlicher Verpflichtungen gezwungen werden. Denn das ist nicht aus Meinem Geist, was unter Zwang geschieht, wie auch Mein Geist nicht eure leibliche Verbindung untereinander sucht, sondern eure geistliche Verbindung.
Wenn es aber den Seelen, die jetzt mit dir verbunden sind und mit denen du einen heiligen Bund eingegangen bist in Mir, diese weitere Verbindung nicht fassen noch ertragen können, so bist du an ihr Herz gebunden, wie denn auch die ersteren Verbindungen im Fleisch waren, das vergangen ist (/und darum vergangen sind).“
2.2 Leib und Seele – SXP I,321
Zerbrochene Verbindungen, die vor der Vereinigung mit Christus geschlossen worden sind, verlieren ihre Gültigkeit. Das Alte ist vergangen; es ist alles neu geworden
Ich fragte: „Wenn ich aber auch mit jenen vormals eine heilige Verbindung eingegangen bin, jener Bund aber zerbrochen ist, weil wir Dich damals noch nicht recht kannten, wie Du wirklich bist, wie wir auch uns nicht gekannt haben: Bin ich dann verpflichtet?“
Das Herz aller Herzen sprach zu Meinem Herzen: „Du bist allein dem Bund verpflichtet, der in Mir geschlossen worden ist, in Meinem Geist. So wenn ihr noch im Fleische wart, als ihr den Bund geschlossen habt, dass dieser zerbrechen musste, so bist du nicht mehr an jenen Bund gebunden, weil er fleischlich war, auch wenn er dem äußeren Augenschein nach für heilig gehalten wurde. Das Alte aber ist vergangen. Siehe, es ist alles neu geworden. So siehe, auch wenn es ein augenscheinlich heiliger Bund war, so wurde er doch nicht in Mir geschlossen; denn vor Mir gilt nicht das, was vor Augen ist, sondern das Inwendige, was in den Herzen war und ist.“
Die augenblickliche Verbindung soll heilig gehalten und bewahrt werden – unabhängig davon, unter welchen Voraussetzungen sie eingegangen worden ist, außer, man wird frei gegeben
Mein Herz aber verwirrte das noch mehr und ich fragte: „Herr, was aber, wenn ich nun einen Bund in meinem neuen Wissen über Dich eingegangen bin, mein Herz sich aber mittlerweile in dieser Verbindung gefangen, eingeengt und angekettet fühlt, weil ich Dich damals wohl noch nicht recht erfasst hatte, so dass auch dieser Bund nicht recht geistlich, sondern fleischlich war und zerbrechen muss.“
2.2 Leib und Seele – SXP I,322
Da verdunkelte sich der Himmel und ein Wort fuhr aus wie ein Blitz, ein Schwert, das durch meine Seele drang: „Hinter Mich, Satan! Wie lange willst du Mich noch versuchen? Weißt du immer noch nicht, wessen Geistes Kind du bist?
Du bist und bleibst diesem letzten Bund in Mir verpflichtet, wenn du dich denn recht als Mein Kind begreifst! Wende nicht dein Herz ab von denen, die dir jetzt anvertraut sind, ungeachtet ob du den Bund mit ihnen vor oder nach der Verbindung mit Mir eingegangen bist! Du bist dem bestehenden Bund verpflichtet, ungeachtet, ob er schon in Mir oder noch außerhalb von Mir eingegangen worden ist. Denn Mir ist jeder Herzensbund heilig, der in freier Liebe eingegangen worden ist – unter welchen Vorbedingungen auch immer! Du bist immer einer jeden Seele verpflichtet, der du dich vertraut gemacht hast, unter welchen Bedingungen auch immer, wenn sie denn nun nach dir verlangt; und wenn andere, neuere Bindungen dich hindern, bist du doch verpflichtet, ihr dann auf andere Weise die Liebe und Treue zu erzeigen. Allein wenn jene Herzen dich frei geben, bist du frei, frei zu bleiben oder dich erneut zu binden.
Scheidungen werden wie unter dem Gesetz so erst recht unter der Gnade geduldet, sind aber gegen das Wesen und den Willen des Herrn
Wenn es dir aber in einem Bund, den du selbst eingegangen bist, sei es im Fleisch oder im Geist, es dir aber dennoch unmöglich wird, ihn zu halten und zu ertragen, so wisse, dass Ich dich allein frei gebe um deiner Herzens Härtigkeit willen, wie Ich darum auch den Scheidebrief des Mose geduldet habe. Denn wenn er schon unter dem Gesetz geduldet war, wie viel mehr unter der Gnade, wiewohl es wider Mein Wesen und Meinen Willen ist. Ich will ́s ertragen, wie Ich von je her all eure Unzulänglichkeiten ertrage!
Aber das wisse: Wer solches tut, ist noch fern vom Reich Gottes, der ist noch außen vor und nicht eingedrungen, selbst wenn er sich innen wähnt!
2.2 Leib und Seele – SXP I,323
Der ist noch versklavt an sein kleines, enges, fleischliches Herz, weder ein- noch aufgegangen in Meinem Herzen, in Meiner Liebe! Wenn du doch recht frei würdest und recht gebunden!
Auf die christliche Freiheit auch in sexueller Hinsicht soll mit Rücksicht auf verwirrbare Seelen verzichtet werden
Und auch das wisse, dass eure Freiheit über die Freiheit derer, die sich MIR gegenüber »frei« wähnen, noch weit hinaus geht. Und doch seid ihr in der Liebe viel fester gebunden als sie.
Das aber bedeutet, dass diese eure Freiheit ihnen nicht zum Anstoß gereichen darf! Denn eure Freiheit könnte auch viele verunsichern und irritieren, die noch nicht verstanden haben und (noch) nicht gefestigt sind. Ihnen seid ihr verpflichtet, so dass ihr deren Gewissen nicht belasten dürft. Denn wer noch im Gewissen gebunden ist, der ist seinem Gewissen noch verpflichtet und dessen Seele nimmt Schaden, wenn sie gegen ihr Gewissen handelt und verstößt. So achte darauf, dass deine Freiheit anderen nicht zum Fallstrick wird! So lehre wohl die Freiheit und beweise sie im Verzicht, bis auch jene frei von ihrem falschen schlechten Gewissen geworden und zur vollen Reife gelangt sind.
Die christliche Freiheit auch in sexueller Hinsicht soll aber nicht um der falschen Gerechtigkeit der Scheinheiligen willen aufgegeben werden
Das aber wisst, dass ihr jenen durchaus widerstehen dürft, die sich selbst für stark in ihrem Glauben und in ihrer eigenen Gerechtigkeit wähnen, welche nichts als Schein-Heiligkeit, Verneinung und Abgrenzung, Ausgrenzung und Entzweiung ist, und die euch auflauern und in euere Gemeinschaften, in denen ihr frei seid, heimlich einschleichen und eindringen wollen, um eure Freiheit auszukundschaften, um sie euch auszureden und zu rauben.
2.2 Leib und Seele – SXP I,324
Denen dürft und sollt ihr (ins Angesicht) widerstehen! Denen verweigert den Zutritt! Deren Gewissen, die gebrandmarkt sind und nichts als brandmarken wollen, seid ihr nicht verpflichtet! Denen dürft ihr ein Stein des Anstoßes sein, wie auch Ich der Stein des Anstoßes bin.
Denn – und ja, Amen: – Ich bin auch ein Ärgernis! Das Ärgernis der Ärgernisse, das viele nicht wahrhaben wollen, ihren eigenen Kleingeistern zudrehen, einengen und einzwängen und verleugnen, gerade unter denen, die meinen, sie würden Mich bekennen.
Und da ist keiner unter euch, der nicht zuerst Ärgernis nähme an Mir, sobald er Mein wahres Wesen und Meine wahre Gestalt erblickt hat. Selig, wer nicht Anstoß nimmt an Mir!
Wolltet ihr doch erkennen, dass selbst viele Gottlose und Unheilige, die Mich nicht (großartig) suchen (zu müssen meinen), weil sie sich von Mir in ihrem kindlich-naiven Urvertrauen gefunden und gehalten glauben in all ihrer Gottlosigkeit und Unheiligkeit, tatsächlich gefunden und gehalten SIND, dass sie die Gerechtigkeit erlangt HABEN, die viele Gottessucher und Heilige in ihrer Gerechtigkeit, die sie verzweifelt zu erlangen und aufzurichten suchen, nicht gefunden haben! Wolltet ihr doch erkennen, dass mancher augenscheinlicher Gott-Loser und Profaner, mancher Nicht-Christ und (gar) Atheist wie mancher Anders-Gläubiger, mancher Jude, Moslem, Hindu, Sikh Mir näher ist als mancher Christ! Alles ist heilig, und nichts ist von sich aus gemein oder unrein, selbst das, was der vermeintlich Heilige und Reine für unheilig und unrein, für »Sünde« erachtet! Dem Heiligen ist alles heilig, nur dem Unreinen ist alles unrein.
2.2 Leib und Seele – SXP I,325
Darum kann sogar selbst ein Teufelswerk, das Töten in Meinem Namen dem ein heiliges Werk sein und seine Heiligkeit nicht trüben, der sich in Liebe zu Mir dazu genötigt sieht, (wie etwa einst mein Prophet Elia,) selbst wenn er Mich darin verkennt, – (nämlich:) wenn er sich doch im Letzten und Eigentlichen von Meiner Liebe und Barmherzigkeit auch in all seinen Irrungen und Fehlern gehalten und geliebt weiß.
Haben dies nicht selbst viele von denen getan, die den Geist Meiner Gnade in den Heiligen Schriften wieder entdeckt haben? Hat nicht gar Martin Luther zu furchtbarstem Blutvergießen und Teufelswerk gegen die unterdrückten Bauern gerufen, die DEM SELBEN Irrtum erlagen und ihre Freiheit mit Waffengewalt erkämpfen wollten, nachdem sie ihr Joch nicht mehr aushalten konnten, – … so dass Bruder gegen Bruder im Hass die Hand erhob, – … wo sie doch beide in Meiner Liebe waren? Und das auf BEIDEN Seiten! – … in Meinem Namen! Und doch konnte Ich sie ALLE um ihres Vertrauens auf Meine Liebe und Langmut willen HALTEN!
So irrt euch nicht: Am meisten fehlen gerade die, welche versuchen, Meine Liebe, die sie gefunden haben, in ihrem Leben und durch ihr Leben am wirkungsvollsten Geltung zu verschaffen. Darum: Glückselig, wer sich selbst nicht richtet in dem, was er für recht hält, denn wer sich frei weiß vom bösen, zagenden und zaudernden Gewissen, und sich von niemanden mehr ein schlechtes Gewissen einreden lässt, der ist auch frei von aller Schuld, weil er Meine Unschuld erlangt und gefunden hat, in aller seiner Schuld. Wer aber unter euch vermag das recht zu fassen? –
2.2 Leib und Seele – SXP I,326
Sündlosigkeit als geistliche Wahrheit, die sich in Freiheit verwirklichen wird
Begriffe wie Schuld, Sünde, Sühne und Gericht gehören der Vergangenheit an: Ihre vordergründige Wahrheit ist durch das Kreuz als Lüge überführt und durchkreuzt
Wer in der Ewigkeit Meiner Liebe ist und in ihr wohnt, für den gehören Begriffe wie »Schuld«, »Sünde«, »Gericht« der Vergangenheit an, denn er weiß, sie sind – und waren schon – ein flüchtiger Schatten, ein Irrlicht, ein Trugbild, eine kurze, flüchtige Verkennung der Wahrheit, im Bruchteil einer Sekunde – verglichen mit der Unendlichkeit, – MIT IHRER ZEIT verschlungen in der Ewigkeit Meiner Liebe.
Mein Kreuz zeigt dir: All das ist bereits durchkreuzt. Durchkreuzt die irrige Meinung, Ich bräuchte Opfer und Sühne, denn Ich selbst bin das Opfer, die Sühne! Durchkreuzt die verkehrte Ansicht, ihr wäret unwürdig, in Sünde und Schuld. Denn siehe, Ich, der Heilige und Wahrhaftige, die Wahrheit, bin es, die euch ins Recht setzt als Meine Kinder, würdig, und (in/als) Gerechtigkeit.
Denn siehe, du bist von Mir, dem Heiligen, dem Vollkommenen wert geachtet: als heilig und vollkommen, dass du liebenswert bist und lieben wirst, weil die Liebe dein wahres Wesen und Leben ist. So bist du in all deiner flüchtigen Schuld und Sünde selbst doch als unschuldig und heilig erkannt und erfunden von der Liebe, aus der, durch die, in der und zu der du immer und von jeher bist.
Denn siehe, wenn Ich, der Sündlose, Mich selbst für euch zur Sünde mache und erkläre, wird offenbar, dass es »Sünde« in Mir nicht gibt. Darum löst euch von diesem alten, fleischlichen Verständnis von eurer NATÜRLICHEN Kindlichkeit, die IN DER REIFUNG begriffen ist!
2.2 Leib und Seele – SXP I,327
All das gibt es nicht in Meiner Wirklichkeit, in Meiner Wahrhaftigkeit, in der essenziellen Realität. Sie sind ein Trugbild, das verweht. Das Alte ist vergangen! Siehe, alles ist neu geworden! Wahrhaft und von Grund auf »neu« aber wird es in der Erkenntnis, dass das Alte niemals wirklich war! So lasst euch auch erneuern euren Sinn und euren Geist, dass ihr von dem immer Neuen nicht mehr redet im Alten, so dass ihr wieder ins Alte verfallt!
In der Annahme der größten Unvollkommenheit kommt Gottes Vollkommenheit zur Vollendung
Und siehe, selbst jener höchste, schein-heiligste, selbst-ernannte Ankläger, Richter und Henker der göttlichen Heiligkeit wird noch zum Schweigen gebracht, dass er sich voll Scham den Mund zuhalten wird, und wird von seinem Schuldspruch wider euch lassen, wenn er überführt wird, dass der selbe Schuldspruch, den er wider euch aufbringt, gegen ihn selber steht, und Meine Liebe aber doch seine kindliche Unschuld und Unreife in all seinem satanischen Treiben erkennt und in Ihrer Hingabe auch alle seine Übertretungen zudeckt und recht sein lässt und vergibt und verschlingt.
Denn auch das Böseste ist Teil des Guten und wird in seiner Ausreifung zum Guten überführt, dass alles Mein und außer Mir nichts ist, und dass in aller Unvollkommenheit doch Meine Vollkommenheit zu Tage tritt und zur Vollendung kommt.
Und wie Ich alle Meine Kinder gerecht spreche, so auch den letzten Verkläger, denn auch er ist in all seiner kindlichen Unreife Mein, Teil von Mir, Mein Kind.
Wenn aber der Verkläger selbst in Meiner Sühne für alle, ihn selbst eingeschlossen, in seinem Verklagen Verständnis und Annahme erfährt und Recht zugesprochen bekommt, wo in Mir lässt sich dann noch etwas Unrechtes finden?
2.2 Leib und Seele – SXP I,328
So setzte Ich euch alle in Mein göttliches Recht, indem Ich eure Unzulänglichkeit als Teil Meiner göttlichen Vollendung anerkenne und annehme. Erkenne dies, so hast du die Erlösung, die Loslösung von allem!
Indem du die Vollendung aller göttlichen Weisheit in aller Paradoxie und Unsinnigkeit erkennst, so dass sich für dich alle scheinbaren Gegensätze aufheben und alle vordergründigen Widersprüche auflösen, wirst du – schon im »Hier« und »Jetzt« – vollends frei durch unmittelbare Teilhabe an Mir.
Die großen Zugeständnisse des Herrn in sexueller Hinsicht sollen die Seinen vor den noch größeren Verführungen der Welt bewahren, die dem völligen Sinnesrausch erliegen wird: Christi Liebe bindet in und durch Freiheit
Siehe, Ich weiß, dass es dein Herz entsetzt, welchen Freiraum Ich euch jetzt in sexueller Hinsicht gebe und gewähre, dass du es jetzt noch nicht fassen kannst, dass es dein Herz anwidern muss, wie es auch das Meinige anwidert. Aber du wirst es verstehen, wenn du siehst, was für Verführungen, … und in welcher Wucht und Gewalt sie über den ganzen Erdkreis kommen, dass Dinge, Gräuel, in solcher Hemmungslosigkeit unter den Nationen zur Gewohnheit werden, welche zuvor nur in eingeweihten Satansmessen denkbar waren, Lustrausch in Blutorgien, die ihresgleichen suchen. Denn die Herzen der Menschen werden in nie da gewesener Härte zu Eis erkalten, dass sie zu einer Horde von Teufeln werden.
Weil aber solche Zeiten kommen, habe Ich bei Mir beschlossen, Meine Gebote euch gegenüber zu lockern, wie Ich es noch keiner Generation zuvor gewährt habe, um euch noch auf irgendeine Weise gewinnen und halten zu können, dass ihr dem Sinnesrausch der Welt nicht völlig erliegt.
2.2 Leib und Seele – SXP I,329
So bin Ich, ja, Ich, um eurer Schwachheit willen selbst schwach geworden, um euch noch auf irgendeine Weise zu gewinnen. So werde Ich euch Zugständnisse über Zugeständnisse machen wie keiner Generation zuvor, wie Ich auch Meinem Knecht David so viele Zugeständnisse machte, wie auch seinem Sohn Salomo, dem Ich einen Harem von siebenhundert Frauen und dreihundert Nebenfrauen zubilligte, bei aller Verführung, die das für ihn mit sich brachte, um so sein Herz wenigstens geteilt an Mir zu halten und ihn vor vollkommenen Abfall zu bewahren.
Siehe aber, indem Ich euch fast gänzlich frei gebe und gewähren lasse, gerade dadurch werde Ich eure Herzen an Mich binden, weil ihr allein darin Meine unendliche, unerschütterliche Liebe zu euch erkennen könnt. Denn ihr erfahrt ja nur noch jene letzten Einschränkungen, welche Ich aufrecht erhalten muss, nicht bei Tieren, Kindern und Anverwandten einzugehen und zu liegen.
So wird in euch, wenn ihr euch euren Sinneslüsten ergeben habt, – ihrer überdrüssig – das Verlangen nach Heiligung erwachsen aus der Freiheit, die ihr fast ohne jede Einschränkung ausleben durftet. Hernach aber werdet ihr eine unbekannte Sehnsucht in euch verspüren nach Abkehr von all dem Hautschweiß und wollüstigen Entbrennen, dass es euch selbst anwidern wird und ihr trachten werdet nach Jungfräulichkeit, wie ihr zuvor nach Sinnesrausch getrachtet habt. Dann werden aus euch jungfräuliche Heilige erwachsen, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat inmitten all ihrer Wollust und der verzehrenden Begierden. So wird das Wunder Meiner Liebe offenbar werden, wie Ich euch zu Mir gezogen habe, allein in Freiheit, aus Liebe, (fast) ohne jedes Gebot. Verstehe es recht: Indem Ich euch freigebe, binde Ich euch.
2.2 Leib und Seele – SXP I,330
Christi Liebe vermag auch die größten Teufel umzukehren
Was aber die Welt betrifft, die sämtlich ihrer totalen Verrohung verfällt, so wird sie in einen Zustand geraten, der selbst euch in euren Unzulänglichkeiten zutiefst verstören und entsetzen wird. Denn ihr werdet Gräuel in ungeahntem Ausmaß sehen, dass es den Gottlosen sogar Lust und Vergnügen bereitet, Tiere und selbst Kinder zu Tode zu lynchen, so dass (selbst) ihr euch fragen werdet, wie es möglich sein soll, dass Gott selbst solche Teufel noch umkehren und retten können soll.
Aber wenn es dem Teufel – der abgrundtiefen Verachtung und dem lodernden Hass – möglich ist, euch – Meine Kinder! – derart zu entstellen und zu Teufeln zu machen, wieviel mehr muss und wird es Meiner un-antastbaren Heiligkeit – der noch abgrundtieferen Annahme und der noch stärker lodernden Liebe – möglich sein, selbst solch verteufelte Teufel noch umzukehren? – … und zu Heiligen zu machen? – … bis auf den letzten und ersten Teufel selbst! Denn nicht EINE (einzige) Seele werde Ich ihm lassen ( – ihm, der gegen Mich um jede Seele kämpft). – Nicht einmal seine eigene Seele werde Ich ihm lassen!
Nein, der Teufel soll und wird nicht recht behalten mit seinem allumfassenden Verunglimpfen und Verteufeln! Er wird weder Mein Werk noch Mich so (nachhaltig) verkehren und entstellen können. Nicht er ist es, der Mich beschneidet, sondern Ich, der ihn beschneidet.
Und selbst, wenn es ihm gelänge, (durch die sieben Donner, die unvermittelt losbrechen werden,) die ganze Welt in die totale Selbstvernichtung zu treiben und durch ein atomares Desaster vollends auszuradieren, so würde Ich erneut – von Aminosäuren an – mit eurer Neu-Bildung beginnen über Jahrmillionen und unzählige Wiedergeburten hinweg, bis sich alles erfüllt hat, was über euch und Mich geschrieben steht. Denn es mag alles vergehen. Meine (Heils-)Zusagen aber werden nicht vergehen.”
2.2 Leib und Seele – SXP I,331
Auswirkungen des Wissens um Reinkarnation in Hinblick auf die Ernährung
Frage, ob man angesichts der möglichen Wiedergeburt von Menschen in Tiergestalt auf Fleischverzehr verzichten sollte
So belehrte der Herr mich über die verschiedenen Seinsbestimmungen der Seelen, welche im Zuge ihrer Pilgerschaft auf Erden Pflanzen, Tiere oder Menschen, hier aber wiederum männlich oder weiblich werden konnten; und Er führte mir aus, welche Verbindungen ihnen darin zuträglich sind und welche nicht. Da ich nun aber erkannte, dass die verschiedenen Seelen von Menschen auch in tierischer Bestimmtheit wiedergeboren werden konnten, beschäftigte mich noch eine andere Sache. So fragte ich: „Wie steht es um den Fleischverzehr, wenn unsere Seelen auch Tieren innewohnen (können)? Sollten wir dann nicht besser darauf verzichten?“
Duldung von Fleischverzehr bei menschenwürdiger Tierhaltung; Fleischverzicht entspricht der ursprünglichen Ordnung und verschönert das äußere Erscheinungsbild
Die Erhabenheit sprach: „Wer es fassen kann, der fasse es! Denn wisse, im Anfang war es nicht so: Im Paradies waren nur die Früchte der Natur zum Verzehr bestimmt. Und auch das vermeintliche Natur-Gesetz »Fressen und Gefressenwerden« herrschte hier – im Garten Eden – nicht. Das ist der ursprüngliche (erlöste, paradiesische) Zustand; – und wer vollends zu seinen Ursprüngen zurückkehren will, wird auch diese Form der Ernährung vorziehen und begrüßen.“
2.2 Leib und Seele – SXP I,332
Ich aber fragte: „Herr, widerspricht das nicht dem, was Du mir zuvor enthüllt hast, dass Tod und Verderben herrschten von Anfang an, schon vor dem Sündenfall und lange, ehe der Mensch überhaupt wurde, schon im Tier- und Pflanzenreich? Wie kannst Du jetzt sagen: »„Fressen und Gefressenwerden“ – das ist nicht der ursprüngliche Zustand«?“
Christus, die Schöpfer-Gottheit, aber eröffnete es mir: „Siehe, wohl herrschten Tod und Verderben auf Erden schon Milliarden von Jahren, ehe denn Adam war, und doch gehört dieses scheinbare »Natur-Gesetz« doch nicht zu Meiner ursprünglichen Schöpfungsordnung, sondern wurde von DEM in diese Schöpfung hinein gebracht, der eure Welt auch der Vergänglichkeit und Verwesung unterwarf, kaum wurde sie aus Meinem Mutterschoß ihrer kosmischen Retorte in diesen euren Kosmos des (euch) sichtbaren Universums hinein gebärt und entlassen. Siehe, Ich will und schaffe und wirke ALLEIN ENTFALTUNG des LEBENS! Alles aber, was dieses Leben hemmt und mindert, durch Anfälligkeit, Krankheit, Siechtum und Verwesung bis hin zum Verscheiden: – dass euren unsterblichen Seelen aufgebürdet wird, ihre Verkörperung aufgeben zu müssen, um in euer gänzlich neuen Verkörperung wieder aufzugehen, das ist nicht von Mir, sondern vom Erzfeind all Meines Lebens, von dem, der mit all seinen Chaosmächten sein »Tohu wa Bohu« – nichts als »Irrung und Wirrung«! – auch in die Schöpfungsordnung dieses eures Kosmos gebracht hat.
2.2 Leib und Seele – SXP I,333
So fiel das Pflanzenreich der Vergänglichkeit anheim, die es zuvor – ursprünglich – auf Erden nicht gab, als eure Welt noch in ihrem himmlischen Mutterschoß verweilte; – und das Tierreich, das nach der Einsenkung eurer Welt in diesen Kosmos aus dem Pflanzenreich erwuchs, es stand somit tatsächlich schon von Anfang an unter jenem schöpfungs-FEINDLICHEN Gesetz des Erz-Widersachers, dem (allzu) vermeintlichen »Natur-Gesetz« von »Fressen und Gefressenwerden«.
Dies aber wisse: Dies Gesetz ist nicht nach Meiner Ordnung und auch nicht nach Meinem Willen für euch und alle Kreatur! Es ist auch keineswegs notwendig für die Entfaltung und Weiterentwicklung, die Reifung – die Evolution – des Lebens! Hatte sich das Pflanzenreich (schon) – ohne Vergänglichkeit! – so reich und herrlich entfaltet im Schonraum Meines himmlischen Mutterschoßes wie ein Kind im Leib seiner Mutter, so hätten sich in gleicher Weise – ja, noch viel besser! – aus ihm, dem Pflanzenreich alle Tier- und Menschengeschlechter entfalten können – OHNE jenen euch aufgezwungenen unbarmherzigen Kampf ums Überleben, OHNE Verfall und Tod!
So sollte das Paradies euch wieder bringen, was in den Ur-Anfängen war, ehe die Welt dem Einflussbereich jenes Würgers und Meuchelmörders anheim fiel, der seinen Tod in die Welt brachte – von Anfang an. Im Paradies aber sollte kein Tod herrschen, auch kein Überlebenskampf von Kreatur gegen Kreatur, kein Gegeneinander-Beißen, kein Fressen und Gefressenwerden, sondern (selbst) der Löwe sollte grasen neben dem Lamm, und der Wolf neben den Schafen, …
2.2 Leib und Seele – SXP I,334
… wie es schließlich auch am Ende – (nämlich) in der Wiederherstellung und Vollendung! – sein wird, wenn Ich nach Meiner Wiederkunft (endlich) Mein paradiesisches Reich auf Erden errichten werde, nachdem der Satan gebunden und ihm aller Einfluss auf die Welt genommen sein wird. Und jenes Reich wird enden mit der Verklärung aller seiner Bewohner, (die dem Satan nicht verfallen werden, wenn er ein letztes Mal ausbrechen und einbrechen wird). Deren Leben wird nicht enden, sondern ihr irdisches, sterbliches Leben wird direkt in himmlisches, unsterbliches Leben überführt in einer wunderbaren Verwandlung ihrer Leiber, einer geistlichen Verklärung – ohne Schmerz und ohne Tod – in dem Augenblick eines Wimpernschlages – (wie es auch all die Meinem schon an ihrem eigenen Leibe – mitten im Leben! – erfahren werden bei Meiner Wiederkunft, wenn Ich komme, sie zu Mir in die Himmel zu entrücken und zu holen, bevor die ganze Welt der letzten Versuchung durch den Antichristen anheim fallen wird, weil Mein Geist, der in den Meinen wohnt, – mit ihnen von der Erde gezogen und genommen – seinem Aufkommen nicht mehr länger wehren wird.)
Wie aber jene bei ihrer Entrückung – leibhaftig! – mitten im Leben! – ihre geistliche Verklärung und wunderbare Verwandlung hin zur Unsterblichkeit und der Herrlichkeit himmlischer Gotteskindschaft erfahren werden: Siehe, ebenso hätte auch Adam jene erste eschatologische Enklave des Heils und der Unsterblichkeit über die ganze Welt ausbreiten können, um sie dann ihrer Verklärung zuzuführen. Doch wählte jener ERSTE Adam in seinem kindlichen Trotz und Aufbegehren, – wie alle Kinder, die ihm folgen sollten, – lieber Zweifel, Ausbrechen und Tod, …
2.2 Leib und Seele – SXP I,335
… und die Welt musste warten auf den LETZTEN Adam, die letzte Hoffnung aus dem Menschengeschlecht: auf Mich: das Haupt, die Vollendung und den Ursprung von allem.
Als Ich aber erstmals kam, klärte Ich die SCHULD-Frage, dass alle Meine Kinder, die jener der Verdammungswürdigkeit überführen wollte, entsühnt und gerechtfertigt wurden von Mir, – durch Meinen Liebesruf DOCH noch gewonnen und gewandelt; – und wenn Ich wieder komme, kläre Ich die MACHT-Frage, dass nicht mehr jener über euch das Sagen haben darf mit seinem »Tohu wa Bohu«: – Nicht mehr »Töten oder Getötet-werden«! Nicht mehr »Fressen oder Gefressen-werden«! Auch kein Leiden mehr, kein Siechtum und kein Tod!
Daran erkennst Du, dass jenes Naturgesetz – »Fressen und Gefressenwerden« – NICHT Meiner Schöpfung (und Schöpfungs-Ordnung) angehört, weil es überwunden werden soll, wie der Tod.
Auch habe Ich euch – JETZT SCHON – ein anderes Gesetz gegeben, – euch, die ihr bereits lebt durch Meinen Geist in Meinem Reich und Mein Reich durch Meinen Geist in euch: – Nicht mehr) Einander beißen! – Fressen und Gefressen-werden«! Sondern dies: »Einander hingeben, dienen! Tragen und Getragen-werden«!
Wer aus Meiner Liebe lebt, die mitempfindet mit jeder – auch der geringsten – Kreatur, der vermeidet alles, was ihr – auch der geringsten Kreatur! – Leid und Schmerz bereitet! Der wird sich darum auch darin üben, sich auf eine NEUE Weise zu ernähren und am Leben zu erhalten, die NICHT anderen Wesen ihr Leben nimmt – was für jene, die es trifft, (ungeachtet, wie diese Tiere auch immer gehalten worden sein mögen) immer schmerzhaft, grausam und furchtbar ist. Und es wird ihm gelohnt werden mit einem schöneren Aussehen, wie dem Daniel und seinen Freunden.
2.2 Leib und Seele – SXP I,336
Der Verzehr von Fleisch wurde euch aber gleichwohl doch genehmigt – um eurer Schwachheit willen – als ein (weiteres) Zugeständnis (unter den vielen), das (immer noch) gilt. Ich will ́s dulden, wie Ich immer alles dulde! Denn wer von euch ist schon vollendet?
Und Ich weiß wohl, wie schwach ihr seid! – … und wie weit euer Wollen und euer Vollbringen auseinander klaffen in euren jetzigen geistlichen Anfängen, – und auf wie viel unendliche Langmut und Nachsicht ihr angewiesen seid in eurem allmählichen Reifungsprozess, der sich nicht selten über viele Wiedergeburten hin erstreckt.
Allein haltet auch die Tiere menschenwürdig, ja, als (/wie eure) GESCHWISTER, die eure Nachsicht und Erbarmung verdienen, wie (auch) ihr selbst – als IHRE Geschwister, die jenen Tieren in ihren animalischen Treiben ach SO WENIG voraus haben! – auch auf Nachsicht und Erbarmung angewiesen seid! Und wie du einen Bruder oder eine Schwester bei dir leben lassen würdest, so auch ein jedes Tier!
Von welchen ihr aber nicht wisst, ob sie so gehalten wurden, deren Verzehr meidet, wenn es euch möglich ist! Denn was weißt du, ob du nicht das geschundene Fleisch einer lieben verwandten Seele verspeist? Und das wisst, dass in den letzten Tagen gar viele Menschen und noch vielmehr Tiere dem Gott geopfert werden, der in diesem dunklen Zeitalter zunehmend an Macht gewinnt: dem Moloch, der unersättlichen Gier nach Reichtum und Macht. So erkundet, woher euer Fleisch kommt, ob es nicht dem Moloch geweiht ist, und schaut nicht auf das Geld, dass ihr nicht der Sünden der letzten Tage teilhaftig werdet! Denn gar manche Menschenseele weilt in einem Tier, gerade in den letzten Tagen. Und wehe euch, die ihr sagt: »Es ist sein Karma«! So hüte dich, dass du nicht ihres Schicksals teilhaftig werdest! Bedenke, dass Ich selbst den großen König Nebukadnezar zum Tier werden ließ!
2.2 Leib und Seele – SXP I,337
Fragen der rechten Ernährung sind jedoch nachrangig und dürfen nicht zu einem Hemmfaktor in der Verkündigung der bedingungslosen Gnade werden
Aber auch (selbst) euch, Meinen (schon weiter) gereifteren Jüngern, Meinen Dienern, die sich in der Pflicht erfahren, Mein Wort in die Welt zu tragen, habe Ich geboten, ohne Widerwillen zu essen, was (immer) man euch vorsetzt, damit ihr nicht um solcher Nebensächlichkeiten willen durch euren Anstoß selbst Anstoß erregt und zum unnötigen Ärgernis werdet, und dadurch die Verbreitung Meines Evangeliums hemmt.
Denn ihr habt nicht ein Gesetz zu verkündigen, sondern nichts als bedingungs-lose Liebe und Gnade (/- kein anderes Gesetz … als bedingungs-lose Liebe und Gnade). So wenn ihr auch nicht (mehr) VON der Welt seid, so seid ihr doch (noch) IN der Welt – und die Welt in ihrer weltlichen Schwachheit gilt es abzuholen, nach Hause zu holen und zu gewinnen (dort, wo immer sie steht. Das aber heißt: sie stehen zu lassen und UN-bedingte An-Erkennung erfahren zu lassen!) Fleisch essen (an sich) ist keine Sünde! Weißt Du nicht, dass ICH SELBST, der Sündlose und Fehllose, (der Schöpfer aller Kreatur,) Fleisch gegessen habe am Tisch der Sünder wie auch am Tisch vermeintlicher Heiliger (um ihrer heiligen Überlieferungen willen)?
2.2 Leib und Seele – SXP I,338
Die Haltung, aus der heraus Fleisch gegessen oder auf Fleisch verzichtet wird, ist entscheidend: Liebe, Mitgefühl, Nachsicht, Glaube
So nicht das Essen von Fleisch oder der Verzicht auf das Essen von Fleisch ist Sünde, sondern die Haltung deines Herzens, aus der heraus du es tust: Isst du aufgrund von Lieblosigkeit, weil dich nicht das Schicksal rührt der für dich geschundenen und dahin geschlachteten armseligen Kreatur? – Dann ist ́s Sünde.
Oder wehrst du ab und verzichtest du auch dann – ebenso in Lieblosigkeit – wenn Unkundige dir Fleisch vorsetzen, weil es dich nicht rührt, dass du mit deinem Widerwillen die vor den Kopf stößt und verletzt, die dich mit ihrer Speise nur ehren und bewirten wollten, und dass du in deiner Engstirnigkeit ihnen damit ein Hindernis wirst zum Empfang des Evangeliums Meiner bedingungslosen Liebe, für die du ein schlechtes, armseliges Zeugnis geworden bist? – Dann ist ́s (auch) Sünde.
Verzichtest du gar (generell vorsichtshalber immer) aus Unglauben, weil du meinst, du könntest wahrhaftig DADURCH – durch Verzehr von Fleisch! – Meine Gunst verlieren, Meine Gnade verspielen? Bist du dann denn überhaupt noch in Meiner Gnade? Ja, weißt du überhaupt IRGEND ETWAS von ihr? Denn Meine Gnade, sie gilt euch IMMER – selbst und gerade, wenn ihr sündigt – nicht aber nur euch, sondern der ganzen Welt.
2.2 Leib und Seele – SXP I,339
Darum: Wer aus Liebe zum Tier auf Fleisch verzichtet, handelt recht; wer aus Liebe zum Nächsten, der es isst, mit (ihm Fleisch) isst, um ihn nicht zu verprellen, der handelt ebenso recht; und wer isst aus Schwachheit, weil er jenem Genuss nicht widerstehen kann, auch der handelt recht, wenn er ́s im Glauben und Vertrauen auf Meine unermessliche, unverlierbare Liebe tut, die ihm Gelassenheit schenkt gegen seine eigene Unzulänglichkeit; und wer – auch wenn er für sich selbst zur Freiheit gefunden hat, jederzeit Fleisch essen zu dürfen – verzichtet um der Tischgemeinschaft willen mit solchen, denen es ein Anstoß wäre, weil sie noch schwachen Glauben (und kaum Vertrauen in Meine Güte) haben, auch der handelt recht.
So wäge ein jeder jeweils ab, ob er im Genuss oder Verzicht auch in der Liebe ist: – in Barmherzigkeit und Nachsicht gegen das Tier, dessen Fleisch er ist, – in Barmherzigkeit und Nachsicht gegen die Mitmenschen, mit denen er Tischgemeinschaft hat, – in Barmherzigkeit und Nachsicht auch gegen sich selbst, in wieweit er schon gereift ist, frei zu essen oder frei zu verzichten. Denn mit Widerwillen (auf Fleisch) verzichten ist ebenso unnütz (und der weiteren spirituellen Reifung nicht zuträglich) wie mit innerem Anstoß (Fleisch) zu essen. Darum: Immer und über allem: Glückselig, wer sich selbst nicht verdammt in dem, was er gutheißt! Und überdies glückselig, wer sich selbst nicht verdammt weiß, sondern doch immer und unverlierbar geliebt weiß, selbst wenn er noch tut, was sein Herz (eigentlich schon) nicht mehr gut heißen kann!