II.III.IV Fern und nah

2.3.4 Fern und nah – SXP II,201

Die besondere Zuwendung Gottes an das besonders schwierige Juden- und Christentum

Das Juden- und Christentum, zu denen Jesus im Evangelium gekommen ist, sind unter den Nationen das »verlorene Schaf«; – die vom Evangelium noch Unerreichten sind dagegen die »99 Schafe«, die aufgrund ihres Vertrauens auf die Offenbarungen in ihren eigenen Religionen Jesu Nachgehen nicht so dringlich bedürfen

So legte es mir jener Geist und Engel dar, dass das Abba-Herz Christi sich von je her allen Nationen in allen Religionen mitgeteilt habe – durch geistbeseelte Avatare, in welchen Er selbst zu ihnen nieder stieg und kam, in Seinem Geist, und welche zum Teil ihre innere Ausreifung im Unterbewusstsein erfahren hätten durch Seine universale Seelen-Durchmengung, die ihre Seelen einige Zyklen durchlaufen ließ in Wiedergeburten Seiner besonders erwählten Völker, erst im Hause Israel, dann aber in Seinem Hause, im Hause Jesu Christi, wie Er auch Sein ewiges Evangelium allen ins Herz gegeben habe durch Seine Engel, welche Er als Seine Antlitze als Götter – gleich Wächtern – über alle Völker gesetzt habe. So hätte Er, der Christus, niemals, – NIEMALS! – irgend ein Volk und Geschlecht unversorgt gelassen, sondern war schon immer allzeit unter ihnen, unerkannt, mit Seiner ewigen Liebe, mit der Er sie alle je und je geliebt habe.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,202

Und wie die Hunde, die sich unter dem Tisch der Kinder sammeln und von den Brotkrumen nähren, welche – von jenen verachtet – zu Boden fallen, so wären auch alle nicht-erwählten Nationen versorgt worden mit geistlichen Erkenntnissen, welchen sich die besonders erwählten Völker verschlossen hätten, so dass Erstere in mancherlei Hinsicht von jeher klüger gewesen wären als das Juden- und Christentum, und VOR ihnen gefunden hätten, Erkenntnisse erlangt hätten über die jenseitigen Verhältnisse und den Fortgang der Seelen, welche Letzteren verschlossen geblieben sind, weil der Herr weder Person noch Nation ansehen würde, sondern in Seiner Freiheit Erkenntnis austeilen würde hin zu Seiner Erlösung, wem und wo immer Er wolle.

Das empörte mich in meinem engen Herzen und ich widersprach: „Lüge! – … waren WIR doch erwählt vor allen anderen, Dir auserkoren als Dein Eigentum unter allen anderen Nationen!«

Er aber antwortete milde: „Heißt es nicht gleichfalls: »ALLE Völker sind Mein!«? Oder bin Ich etwa nur Gott für die Juden? Habe Ich euch nicht vielmehr kund getan, dass ihr NICHT auserwählt worden seid, weil ihr MEHR wäret als die anderen Völker, – edler, heiliger, eifriger, einsichtiger, verständiger, schneller im Verstehen und Erkennen, glaubensvoller, hoffnungsvoller und vertrauensvoller? – Sondern Ich ernüchterte euch vielmehr darüber, dass ihr – in jeder Hinsicht! – GERINGER wart als alle Nationen: unedler, heilloser, unbeholfener, verworfener, uneinsichtiger, unverständiger, langsamer im Verstehen und Erkennen, ohne jeden Glauben, ohne Zuversicht und Vertrauen, ja, sogar halsstarrig, widerspenstig und unbelehrbar. Und Ich verhehlte euch nicht, dass Ich Mich euch ALLEIN DARUM zugewandt und euch gesucht habe, weil Ich euch liebte mit Meiner unendlichen, UN-bedingten Liebe. Denn IHR habt Mich NICHT erwählt, und ihr konntet es auch nicht; sondern ICH habe EUCH erwählt aus lauter unerfindlicher Liebe.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,203

So wart ihr – gerade in Bezug auf Meine Gnade und Zuwendung – die Hoffnungslosesten unter allen Menschen; – und die Erkenntnisse, die ihr hattet, die habt ihr vergraben, und alle Meine Knechte, eure Propheten, wolltet ihr nicht hören, und habt sie erschlagen und abgeschlachtet – einen nach dem andern, – so dass Ich selbst zu euch kommen musste, um Meine Offenbarungen wieder ans Licht zu bringen und die euch mitgeteilten Erkenntnisse wieder zu bergen.

Siehe, selbst jener, der Mir zum größten Rüstzeug werden sollte, bekennt und bezeugt es, dass er unter den Menschen der Allerletzte war, voll Unkenntnis und Unverstand, – Un-GLAUBEN! – so dass an ihm – Saulus, dem Allergrößten unter allen Sündern, dem Verkehrtesten, Verdrehtesten, dem Massen-Abschlachter Meiner Geschwister – offenbar würde, dass es wirklich für ALLE Menschen eine feste, gewisse Hoffnung auf Errettung gibt, da Meine Gnade schon den halsstarrigsten Satan unter ihnen überwunden und den Unverständigsten unter ihnen bereits überführt hat.

Wisst ihr nicht, dass Ich die neunundneunzig Schafe, die bereits sicher in Meinen Stallungen untergebracht sind, allein zurück lasse und sich selbst überlasse, um zu dem Verlorensten, Verirrtesten unter allen Schafen zu gehen, das in größter Dunkelheit und Umnachtung gefangen ist? Wenn Ich nun unter allen Nationen, die Mir ALLE gehören, zu EUCH gegangen bin, was sagt das wohl aus: – über euch und eure Erkenntnis, die ihr euch so nahe wähnt, – und die neunundneunzig anderen, die ihr für so fern erachtet, denen ihr so ferne steht, – und über Mich, der Ich Mich trotz allem auch euch und vor allem, vor allen euch zugewandt habe?

Ich nämlich ließ euch, obwohl ihr doch die Letzten unter allen wart, schnell zum Zorn und langsam zur Gnade, nicht allein die Erkenntnisse der anderen Völker zutragen, sondern darüber hinaus gar die letzten, wesentlichsten, tiefsten und geheimsten, eigentlichsten Erkenntnisse von Mir am allerdeutlichsten zukommen: denn leibhaftig war Ich allein unter euch!

2.3.4 Fern und nah – SXP II,204

Und ihr habt Mich betasten und Meine Berührung erfahren können, und habt gehört die von allen Völkern erwarteten und ersehnten Worte der Liebe, der Gnade und Barmherzigkeit, und gesehen, wie Ich nur geheilt, aufgerichtet und Barmherzigkeit geübt habe; – und, nachdem ihr nichts Besseres zu tun hattet, als Mich hin-zu-schlachten, (habt ihr darüber doch noch sehen dürfen, wie Ich) Mich selbst trotzdem gerade für euch alle hingegeben und eure große Schuld gegen Mich selbst entsühnt habe.

Und täusche dich nicht! Ich rede nicht allein von Meinem ersten Bundesvolk, den Juden, sondern ebenso von euch, ja, den Christen, zu welchen Ich hernach durch alle von Meinem Geist-Ergriffenen ging, nämlich zu den Verlorensten unter allen Meinen Schafen. So bin Ich wahrlich zu den Letzten gegangen, um sie zu den Ersten zu machen; ja, zu euch bin Ich gekommen, und ihr habt Mich – deutlich vor Augen gemalt – sehen dürfen, wie niemand sonst unter allen Menschen, in letzter Tiefe, wie Ich wirklich bin, damit auch ihr versteht.

Denn den Nationen, welche ihr als unbekehrte, gottlose Heiden anseht, hat schon weniger genügt, um in Sack und Asche Buße zu tun; und ihnen genügten schwache Streiflichter, der flimmernde Abglanz Meiner Herrlichkeit, ein Blick auf Mich allein von hinten, die verschiedenen Ornamente und Verzierungen an den Säumen Meines Gewandtes, um vor dem, was sie von Mir erkannten, – wie verschwommen es auch immer sein mochte in ihren Bildern und Gleichnissen – nieder zu fallen, Mich inbrünstig anzubeten und Mir zu huldigen. Darum bin Ich nicht zu jenen eingegangen, die nicht (noch zusätzlich) von Mir aufgesucht werden mussten im Fleisch, denn sie hatten Mich bereits im Geiste – nur dass ihr, die ihr noch (im) Fleisch seid, es immer noch nicht erkennt.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,205

Nun aber lasst euch von Mir in Meinem Gewandbausch an Meiner Brust, Meinem Herzen, das dennoch für euch schlägt, zu den anderen neunundneunzig Schafen tragen, die bereits in Meinen Stallungen sind, die Ich ihnen errichtet habe, einer jeden Herde nach ihrer eigenen Art, um sie darin zu weiden und zu hüten, und dann lasst euch zu EINER großen Herde unter Mir, dem EINEN großen Hirten vereinigen. Dann werdet ihr Meine ganze Herrlichkeit und die Vielfalt Meiner Gnadenzuteilungen erkennen, die Ich von je her ALLEN zugedacht habe: Und was wird das für eine Freude und Wonne für ALLE sein!“

Als das Sorgenkind der Familie Gottes, als das unehrenhafteste Glied des Leibes Christi erfährt das Juden- und Christentum die tiefste, anhaltendste Zuwendung

Ihr wisst doch: Den Sorgenkindern in einer Familie, den mangelhafteren, unehrenhafteren Gliedern des Leibes wird die meiste Aufmerksamkeit und Zuwendung geschenkt. Wenn nun die ganze Schöpfung Meine Familie, Mein Fleisch, Mein Leib ist, was sagt dies dann aus über euch und die anderen Völker? Wolltet ihr doch erkennen, dass sie weniger Zuwendung und Aufmerksamkeit benötigen als ihr, weil sie – im wahrsten Sinne des Wortes – für Mich leichter zu haben und zu erhalten sind!

Die Verloren, zu denen Jesus im Juden- und Christentum kam, waren die Bekehrungs-Unwilligen

So erkenne vor allem dies, dass Ich nicht nach Israel gekommen bin wegen den Verlorenen, die Mich annahmen, sondern wegen den Verlorenen, dich Mich NICHT annahmen: der vielen verbohrten pharisäischen Geister wegen, der vielen Selbstgerechten wegen.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,206

Denn sie machten schon vormals den Großteil Meines Volkes aus. Und Ich kam zu ihnen, zu IHRER Errettung: zu ihrem Gericht; – und das Karma folgte Mir – über viele Generationen und Wiedergeburten, dass auch sie, die Begriffsstutzigsten und Halsstarrigsten unter allen Menschen durch Meine Läuterungen, die Mir folgen sollten, mit ihren Geschwistern aus allen Nationen zur rechten Zeit zusammen eingehen mögen in Mein Heil. Und weil sie schwerer zu gewinnen sind, musste Ich Mich ihnen schon viel früher als euch zuwenden, in viel tiefgreifenderer Form. Und mit euch, denen als den Ersten Mein Evangelium gebracht worden ist, die ihr nunmehr Mein vor-erwähltes Volk seid unter allen Völkern: Meint ihr, mit euch sei es viel anders?

Pharisäer und Sadduzäer gibt es auch, besonders im Christentum

Habe Ich euch nicht gesagt: »Hütet euch vor den Pharisäern und Sadduzäern!« Meint ihr wirklich, dies Wort meinte nur die jüdischen »Frommen«, dies Wort sei nur geschichtlich bedeutsam und überholt? Hütet euch vor den selbstgerechten Pharisäern und Sadduzäern! Und täuscht euch nicht: Die Pharisäer und Sadduzäer gibt es auch im Christentum, gerade im Christentum – mehr noch als in den anderen Religionen! Du meinst, nur bei den »Pharisäern«, den Fundamentalisten? Dass du dich da nur nicht täuschst! Du meinst, nur bei den »Sadduzäern«, den Liberalen? Dass du dich da nur nicht täuschst! Hütet euch vor den selbstgerechten Pharisäern und Sadduzäern! Hütet euch vor euch selbst!“

2.3.4 Fern und nah – SXP II,207

Und ich hörte ein alt-bekanntes Gleichnis, aber ganz neu: „Siehe, da ist ein Fundamentalist», der betet: »Ich danke dir, Herr, dass du mich verändert hast, dass ich nicht mehr bin wie früher – wie ich eigentlich bin! Du hast mich verwandelt! Du hast mich fromm und rechtschaffen gemacht, dass ich nicht mehr wie früher lebe und mich jetzt um Heiligung bemühe! Hab Dank dafür! – und auch dafür, dass Du mich annimmst, auch wenn ich – manchmal – ins Alte zurück falle und dann so wie früher bin.«

Ein Liberaler aber, der jenen so fromm beten hört, der spricht bei sich selbst zu Gott: »Ich danke dir, dass ich nicht bin wie dieser Fundamentalist, der sich für was Besseres, von Dir gewandelt, hält! Ich danke Dir, dass ich erkannt habe, dass ich es nicht nötig habe, wie jener »Fundi« mich so frömmelnd um vermeintliche Heiligung mühen zu müssen! Ich danke Dir, dass Du mich annimmst, wie ich bin, ohne dass ich mich ändern und bessern muss.«

Was meinst du, wer von ihnen gerechtfertigt ist? Keiner? – Nur einer? – Oder beide? Ich sage dir: Sie werden beide um ihrer Selbstherrlichkeit dem Gericht anheim fallen, wie sie auch beide um ihres Vertrauens auf Mich willen doch gerechtfertigt sind. Darum ermahne Ich euch eindringlich: Demütigt euch und überhebt euch nicht (über die jeweils anderen) in Selbstgerechtigkeit! Hütet euch vor den selbstgerechten Pharisäern und Sadduzäern! Hütet euch vor euch selbst!“

2.3.4 Fern und nah – SXP II,208

Die Christen wurden vermahnt, es den Juden nicht gleich zu tun, die – ihnen zu gute – bei Seite gestellt und ihrer Verstockung überlassen wurden; doch den Christen wird es nicht anders ergehen

Habe Ich euch nicht von Anfang an mit Nachdruck, eindringlichst vermahnt, euch nicht zu überheben, und euch selbst nicht für höher zu erachten als Mein erst-erwähltes Volk Israel, das um euretwillen bei Seite gestellt worden ist und unter allerschlimmste Gerichte kam, als Ich Mich von ihnen abwendete, – euch zugut?

So nämlich wird es am Ende auch euch, Meinen sogenannten »Christen«, ergehen: Denn wie vormals alle Meine Knechte, Meine Boten, die Ich zu ihnen ausgesandt hatte, aus ihnen ausgegangen sind, hin zu den Nationen, und furchtbarstes Gericht kam über sie (die zurück gelassenen Juden); so wird es auch mit euch, Meinen sogenannten »Christen«, sein, wenn die Vollzahl derer erreicht ist, die nach Meinem Ersehen in diesem Äon aus euch gewonnen werden können, die euch allen gleichfalls Boten sind, Meine Knechte, zu euch gesandt: Doch ihr wollt sie nicht hören; darum werden sie ebenso von euch ausgehen, – nein: weg gerissen werden! – wie vormals die Meinen aus den Juden ausgegangen sind, nämlich, wenn Ich komme, um sie zu Mir zu holen, hinauf in Mein himmlisches Jerusalem, das Ich für sie bereitet habe; dann aber wird über euch, Meine sogenannten »Christen«, furchtbarstes apokalyptisches Gericht kommen, wie vormals über Mein euch vorerwähltes Volk; – denn ihr wolltet ja nicht HÖREN die Worte der Liebe, die Ich über so viele Generationen zu euch sprach, also müsst ihr ebenso FÜHLEN – durch das Verderben, was jener, der Fürst dieser Welt, der Anti-Christ, über euch bringen wird, wenn er kommt. Auf den nämlich werdet ihr hören, denn ihr seid eines Geistes mit ihm.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,209

Ich aber werde Mich von euch, den sogenannten »Christen«, die sich am Ende – ihr wahres Wesen offenbarend – dem Erzfeind, dem Antichristen zuwenden, abwenden, zu den Juden hin, wie Ich Mich vormals abgewendet habe von den Juden, zu euch hin, die ihr Christen wurdet. Und wie jene vormals aus Meinem Patronat, aus Meiner Obhut fielen, welche sie verwarfen, so dass sie den Verheerungsmächten des Satans völlig schutzlos ausgeliefert waren, die sich hinfort über Generationen hinweg an ihnen auslebten zu ihrem entsetzlichsten Verderben hin, so wird es auch mit euch sein, wenn ihr in seine Hände fallt, der dann sogar leibhaftig unter euch auftreten und wirken wird.

Wie aber jenen ihre Höllen, in deren Strudel sie sich ziehen ließen, zum Heil werden, weil die Flammen, in welchen sie über Generationen von Wiedergeburten brannten, das völlige Vergehen ihres Fleisches verursachen wird, so dass am Ende deren Geist, von Meinem Geist ergriffen, in tiefster Reue und in lautem Wehklagen über dem, was sie Mir und damit sich selbst angetan haben, aufleben kann hin zu ihrem Heil, so wird es auch mit den Höllen sein, welche euch verbrennen werden, die ihr in eurer Widerspenstigkeit euch lieber den Verderbensmächten des Antichristen verschreibt, als euch Meinem Geist, der euch beständig überführt, zu ergeben: Eure Höllen, in die ihr durch den Antichristen kommen werdet, weil ihr nicht zu Mir kommen wolltet, sie werden euch läutern hin zu eurer Ernüchterung, zu eurem Heil, wie auch die Juden IHRE Höllen, durch welche sie (durch eine Unzahl von Wiedergeburten) durch Zeit und Geschichte mussten, weil sie nicht kommen wollten zu Mir, diese (bald schon endlich) geläutert haben (werden) hin zu IHRER Ernüchterung, hin zu IHREM Heil, dass sie Mich am Ende noch annehmen werden.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,210

Am Ende wird Christus sich von den falschen Christen weg wieder den Juden zuwenden: Die letzte Juden-Generation, die Ihn annimmt, ist keine andere als die, welche Ihn verworfen hat und von Ihm darum verworfen worden ist; sie sind durch die Höllen der Geschichte, in die sie hinein geboren wurden, geläutert worden

Jene Juden (nämlich), die sich am Ende bekehren werden, wenn Ich Mich von euch, den sogenannten »Christen«, weg ihnen zu wende: diese Juden (nämlich) sind keine anderen, als die, die sich Meinem Liebesruf über viele Generationen entzogen haben, als Ich Meine Knechte als Botschafter Meiner dennoch unerschütterlichen Liebe zu ihnen sandt, – die Mich aber dennoch über Jahrhunderte innerlich, in ihren Herzen, für sich selber, wie dann schließlich auch äußerlich kreuzigten, als Ich selbst als der Leibhaftige unter ihnen war, hin zu ihrem eigenen Verderben, über welche nämlich darum als Mein Gericht die Verstockung kam, die sie selbst wählten, annahmen und suchten, indem sie sich selbst fest machten gegen Mein erweichendes Wort, und eine Fettschicht um ihr Herz und Gewissen bildeten, so dass Ich nicht mehr zu ihnen durchdringen, aus ihnen selbst, aus ihren eigenen Tiefen heraus, zu ihnen sprechen konnte.

Ja, diese Juden, die sich am Ende der Zeiten doch noch bekehren werden, denen am Ende doch noch Meine Barmherzigkeit zuteil wird, dass sie Meine Gnade erlangen, sind keine anderen als die, welche sie (diese Meine Gnade) vormals verwarfen und darum verworfen wurden, welche deshalb – über Generationen von Wiedergeburten hinweg – eingeschlossen wurden in ihren Ungehorsam, zu ihrem eigenen Verderben hin, zu ihrer Ernüchterung und zum Heil – euch allen zum Vorbild: als (ernstliches) Mahnmal wie (auch als hoffnungsvolles Vor-)Zeichen.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,211

Denn Meine Gnaden-Berufungen werden Mich niemals reuen, sondern Ich weiß genau, welche Ich (vor-)erwählt habe: (was für Judasse ihr alle seid)! Ja, eurer einer – voll misstrauischem Aufbegehren – ist wahrlich ein Teufel!

Wie sonst wohl auch könnte sich das Wort erfüllen, dass durch ALL DIESE (- unheilvollen! -) DINGE, die über sie ausgesprochen sind, von denen schon vieles eingetreten ist und alles, was angesagt ist, noch eintreten wird, bis ans Ende, – dass »SO«, durch all das – selbst durch die Gerichte ihrer Verstockung! – »das GANZE Haus Israel errettet« würde? – … wie geschrieben steht: »Es wird aus Zion kommen der Erretter« – das meint Mein erstes Kommen – »und Er wird die GOTT-LOSIGKEIT von Jakob abwenden« – das ist Mein Wirken an diesem Volk, durch all Meine Gerichte hindurch, zu ihrem Zerbruch, der sie aufbrechen wird für Mein Heil bis zu Meiner Wiederkunft.

Wenn nämlich jene LETZTEN, welche sich in Meiner Gnade bekehren und von Mir bekehrt werden, ANDERE als die ERSTEN wären, welche sich zu Meinem Gericht verstockten und von Mir verstockt wurden, wie könnte dann vom GANZEN Haus Israel die Rede sein? Denn dann wäre es ja nur die letzte Generation des Hauses Israel, das aus unverdienter Gnade von seiner Gottlosigkeit erlöst würde, während die vorausgehenden Generationen, wenn es denn andere Seelen waren, unwiderruflich verloren gegangen wären durch Mein Verdammungsgericht, in der Verstocktheit ihrer Herzen, derer Ich Mich NICHT angenommen hätte.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,212

Dann wäre Mein ganzes Wort hinfällig – ja, alles, was ihr von Meiner Gnade gehört habt, die sich bedingungs- und ausnahmslos ALLEN hingibt, welche Sie noch nicht verstehen und in keiner Weise verdienen, sondern allein von der Gnade – nach IHREM Wesen, nach IHRER Natur – als solche angesehen und erkannt werden, die in ihrer Erbärmlichkeit, die Ihr Mitleid und Erbarmen erregt, doch als Erbarmungs-Würdige noch Erbarmen `verdienen ́.

Oder habe Ich sie etwa straucheln lassen, dass sie für immer fallen sollen? Habe Ich sie etwa verstockt, dass sie für immer verdammt sein sollen? Das sei ferne! Vielmehr richtete Ich es so aus, dass ihr Fall, euch wie auch ihnen gereichen soll zu aller Seelen Heil – zuerst euch, den Nationen, auf dass sie, die Juden, zur Eifersucht gereizt, euch am Ende nacheifern sollen.

So wird also nicht nur die letzte Generation aus dem Hause Israel errettet werden, sondern IN IHR das GANZE Haus Israel, wie auch in den vorausgehenden Generationen nicht unschuldige Kinder unter dem Zorn gelitten haben, der über sie gekommen ist um Meines Blutes willen, dass ihre Vorväter über sie gebracht hätten: – sondern die Generationen, die vormals ihre Sünden zum Vollmaß gebracht hatten, indem sie nicht allein über Jahrhunderte alle Meine Knechte verwarfen (von Wiedergeburt zu Wiedergeburt), sondern auch Mich, als Ich dann selbst zu ihnen kam, diese sind keine anderen als die, über welche hernach der Zorn kam (von Wiedergeburt zu Wiedergeburt), um des Blutes all der Gerechten willen, dass sie selbst zuvor (in vorausgehenden Wiedergeburten) vergossen haben, wie es auch keine anderen sind, welche doch noch unverdient Barmherzigkeit erlangen werden, wenn sie denn durch Meine Gerichte geläutert und für Mein huldvolles Erbarmen zubereitet worden sind.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,213

Denn es ist ein und die selbe Generation, ein und das selbe Geschlecht, das verwarf von Wiedergeburt zu Wiedergeburt, und das daraufhin verworfen wurde von Wiedergeburt zu Wiedergeburt, da es immer wieder als Kind seines eigenen Geistes wiedergeboren wurde, und das hernach doch noch Gnade erlangen soll durch eine unverdiente Wiedergeburt aus Meinem Geist, von oben.

Allein so kann sich Gottes Gerechtigkeit erfüllen, dass jeder für seine eigene Sünde Züchtigung erfährt, wenn in den Kindeskindern die Vorfahren wiedergeboren werden

War es nicht ebenso vormals bei jenen verworfenen Völkern, welche durch Mein auserwähltes Volk, das Haus Israel, Gericht erfahren sollten, indem sie durch deren Landeinnahme vom Erdboden ausgetilgt werden sollten? Ließ Ich nicht auch ihre Sünde erst zum Vollmaß reifen über Generationen hinweg, vierhundert Jahre lang? Sollten hier denn unschuldige Kinder geschlagen und ausgetilgt worden sein vor Meinem Angesicht um der Sünden ihrer Väter willen? Nein, sondern es ist vielmehr so: Die Generation, die gesündigt hat, die soll heimgesucht werden – durch gerechtes, zurechtweisendes Gericht ebenso, wie durch richtende Gnade.

Das Selbstverhältnis Gottes zu sich selbst, Sein eigener »Vater« und »Sohn« zu sein, findet sich auch in der Ebenbildlichkeit jeder Seele

Erkennt, dass ihr selbst eure Vorväter seid, von denen und derer Sünden ihr so gern Abstand nehmen wollt!

2.3.4 Fern und nah – SXP II,214

Denn wie Ich selbst Mein eigener Vater bin, Mein eigener Sohn, so seid auch ihr (- in allem Meine Abbilder, Ebenbilder -) eure eigenen Vorfahren, eure eigenen Nachfahren, wiedergeboren aus der ureigensten Prägung eurer voran gegangenen Leben, Kinder eures eigenen Geistes.

Und wenn Ich euch heimsuche im dritten und vierten Glied, an euren Kindern und Kindeskindern, so seid ihr selbst es, die Ich heimsuche in ihnen: denn ihr seid eure eigenen Vorväter, eure eigenen Kindeskinder, wie auch Ich bin Mein eigener Vater, Mein eigener Sohn.

Die Namenswiederholungen in den Geschlechtsregistern deuten die Wiederkunft der Seelen in ihren Nachfahren an

Erkennt ihr es nicht in euren eignen Geschlechtsregistern, wie häufig Nachfahren die Namen verehrter Vorfahren tragen? Erkennt ihr nicht die tiefere Botschaft dahinter? Warum wohl sind euch jene (ansonsten für sich selbst doch völlig sinnlosen) Abstammungstafeln und (unendlich langen) Geschlechtsregister in Meinem heiligen Wort überliefert? – … wenn es nicht eine tiefere geistliche Bedeutung hätte! Kennt ihr nicht das römische Sprichwort: »Nomen est Omen«, dass in euren Namen ein tieferer Sinn liegt, tiefer als ihr selbst es ahnt? (Und:)

Was denn hat euch dies zu sagen, dass Ich Saulus mit dem Namen seines Vorfahren, des Königs Saul, ansprach und heraus rief, und dass er den Namen dieses seines Ahnen im Fleisch wie im Geiste trug? Sollte Ich nicht den Namen jedes Meiner Geschöpfe kennen und einen jeden bei SEINEM (eigenen) Namen rufen? So wenn Ich jenen Saulus als den eingstigen König Saul ansprach, so offenbarte Ich ihm, dass er auch dieser in Wirklichkeit war.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,215

Gott kennt jede Seele mit all ihren Namen in einer selbst ihr unbekannten Tiefe – wie sich selbst

Ja, Ich kenne euch mit eurem GANZEN Namen, mit den Namen all eurer Personifikationen in all euren Wiedergeburten, (in denen, die schon waren, wie denen, die noch folgen müssen,) tiefer als ihr selbst euch kennt, wie Ich euch auch kenne in eurer ungeformten Ur- und Endgestalt aus Mir jenseits aller Formen, und mit all euren Gestalten aus Meinen Geist, einer Gestalt, von der ihr nichts wisst; so kenne Ich euch: in der Tiefe, in der Ich Mich selbst ergründe in all Meinen Namen, von denen ihr ebenso wenig wisst.

So ist es ein und die selbe Generation, die sich verstockte und verstockt wurde, die daraufhin durch eine Unzahl von Wiedergeburten Mein Gericht erfuhr durch den Zorn der Eifersucht der Völker und des Satans, der sich an ihnen, Meinem auserwählten Volk und Geschlecht, das nunmehr bar aller Obhut war, entlud; – … es ist ein und die selbe Generation, die über viele Generationen all diesen teuflischen Zorn erfuhr, der in seiner Verderbtheit sich das feste Ziel gesetzt hatte, sie gänzlich und für immer auszurotten und zu verderben und vom Erdboden weg auszutilgen und völlig auszulöschen, und die Ich DENNOCH – gegen all diesen Zerstörungswillen des neidischen Satans und der eifersüchtigen Völker – doch am Leben erhielt und immer wieder in diese Welt hinein warf und erweckte – all ihren Erz-Widersachern zum Trotz; – … es ist ein und die selbe Generation, die Ich Verwerfung erfahren ließ, wie auch sie Mich verwarf, und die Ich doch am Leben erhielt über all dem Elend, das sie ereilte (und noch ereilen muss), bis sie darüber aufgebrochen werden und zur Besinnung kommen, um am Ende Meinen Liebesruf doch noch hören zu können und zu ergreifen.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,216

Die Worte Jesu an Seine Zeitgenossen, dass Seine Generation nicht vergehen würde, bis sie sich bei Seiner Wiederkunft bekehrt, nährte die Naherwartung Seines baldigen Kommens, da es nur im Wissen um ihre beständige Wiedergeburt recht verstanden werden kann

So ist es ein und die selbe Generation, die sich Mir verweigert hat, als Ich leibhaftig unter ihnen war, die über Generationen – ihre EIGENEN Wiedergeburten – hinweg, dafür Züchtigung erfuhr, und die am Ende doch noch bekehrt werden wird, wenn Ich wieder leibhaftig zu ihnen zurück kommen werde, nämlich beim Anbruch Meiner Wiederkunft, welche mit der Entrückung der neu-geborenen Christen beginnt, – bei der Abkehr Meines Geistes von allen übrigen sogenannten »Christen«, die dann dem Antichristen verfallen werden, zum Gericht – Meiner Wiederkunft, welche mit Meiner Erscheinung enden wird über allen antichristlichen Nationen, welche sich gegen Mein sodann erwecktes Israel zusammenrotten werden, um es ein für alle Mal vom Erdboden zu vertilgen.

Jene immer wieder geborenen unsterblichen Seelen selbst also werden es sein, zu denen Ich gesprochen habe: »IHR werdet Mich von jetzt an nicht sehen, bis IHR sprecht: „Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN!“« Denn was habe Ich über die Generation ausgesprochen, die Mich gesehen hat – über die Seelen Meiner Zeitgenossen? »Wahrlich, diese Generation, dies Geschlecht wird nicht vergehen, ja, sie werden nicht sterben, (also kein endgültiges Verlöschen ihrer Seelen im Tode erfahren), und ihr werdet mit euren Bekehrungsversuchen ihnen gegenüber noch nicht zu Ende sein, ehe Ich (schon) wieder komme!«

2.3.4 Fern und nah – SXP II,217

Ihr aber habt daraus geschlossen, dass Ich zu euren Lebzeiten wieder komme; und ihr legtet den Glauben ab, als ihr saht, dass Ich nicht wieder kam, weil ihr weder in Meinen Zeitdimensionen denkt, noch die jenseitige Wahrheit über eure Seelen erkannt habt, von der Ich sprach; denn ihr konntet es damals noch nicht fassen.

Darum auch blieb euch Vieles von Meinen Worten über jenes Volk und von Meinem Wirken an jenem Volk unverständlich, und Ich wurde euch selbst zu einem unverständlichen Mysterium, ja, bisweilen zu einem schauderhaften Monstrum, das in unnachvollziehbarer Willkür erwählt und verwirft, das die einen erweicht hin zum Heil und andere verhärtet hin zum Unheil, das darum allein mit Schauder gefürchtet, jedoch nie hingebungsvoll geliebt werden konnte. Und nur manchmal flackerte in euch eine schwache Ahnung von dem auf, wovon Ich immerfort zu euch sprach. Denn es waren euch noch unverständliche Gleichnisse, blieb euch verschlossen und verhüllt.

Jetzt aber kann Ich frei heraus – ohne Verhüllung in Metaphern – zu euch reden, denn eure Erkenntnis ist zur Ausreifung gekommen durch Meinen Geist, und nun erkennt ihr, wie sich – angesichts der Enthüllungen, die ihr nunmehr über eure Seelen habt, dass sie nicht vergehen, sondern immer aufs Neues in diese Welt geboren werden, bis sie in Mich eingehen, aus dem sie ausgegangen sind: – im Lichte dieser Enthüllungen erkennt ihr, wie sich Mein Wort tatsächlich bis ins letzte Jota hinein erfüllt, dass Ich tatsächlich nicht nur von dem Volk Israel im Allgemeinen, von ihren Nachkommen, sondern wahrhaftig von jener Generation selbst, Meinen Zeitgenossen, sprach, als Ich sagte: »Dies Geschlecht – ja, diese Generation Meiner Zeitgenossen – wird nicht vergehen, bis es ALLES geschehen sein wird, bis Ich wieder komme«, –

2.3.4 Fern und nah – SXP II,218

und dass Ich davon sprach, dass dieses Volk bei allen Gerichten, die ihm widerfahren sollten, bei allen Auslöschungsversuchen des Satans, die sie erleiden müssten und unter dem Antichristen, der auch viele von ihnen zuerst verführen wird, noch erfahren werden, ja, bei all ihrer Verstocktheit zu all den Höllen hin, durch die sie gehen müssten, – (dass diese Verlorensten aller Seelen) doch nie aufgegeben werden von Mir, sondern durch eine Unzahl von Wiedergeburten von Mir am Leben erhalten würden bis zum Ende, zum ewigen Leben hin.

So wenn Ich Mich, wie sie sich von Mir abwandten, ebenso von ihnen abwendete im Anfang, – dass sie Mich verzweifelt suchen und doch nicht finden sollten, wie auch Ich sie verzweifelt gesucht, aber nicht gefunden habe, – so wendete Ich Mich in all dem doch wiederum ihnen zu – in Meiner Gnade, auf dass sie sich alle Mir zuwenden sollen, – wie denn zu ihnen gesagt worden ist: „Wie eine entlassene und tief – ja bis zum Verscheiden hin! – gekränkte Frau habe Ich nach dir gefleht und dich gerufen, wie die Frau der Jugend, wenn sie verstoßen worden ist.“ »Darum: „In aufwallendem Zorn habe Ich einen kurzen Augenblick Mein Angesicht vor dir verborgen, – aber in Meiner unendlichen, nie versiegenden Liebe, in Meiner ewigen, unvergänglichen Gnade werde Ich Mich über dich erbarmen!“, spricht der HERR, dein Erlöser. „So habe Ich geschworen, dass Ich dir nicht mehr zürnen noch dich bedrohen werde. Denn Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber Meine Gnade wird – selbst durch die Zeitdimensionen hindurch, in denen Berge abgetragen werden und Täler aufgefüllt – nicht von dir weichen und Mein Friedensbund mit dir nicht wanken“, spricht der HERR, dein Erbarmer.«

2.3.4 Fern und nah – SXP II,219

Dem Volk Israel ist wie allen Nationen verheißen, in seiner »Vollzahl« unverdiente Gnade zu erfahren – zum Zeitpunkt der Wegnahme der Christen von der Welt

Siehe, so wird nicht nur die letzte Generation errettet werden, der Ich Mich offenbaren will, wie einst dem Saulus vom Himmel her, – wenn Ich alle wahrhaftigen Christen zu Meinem Sitz aus der Höhe ziehen werde, aus dem sie wiedergeboren sind – nicht nur diese Juden der letzten Generation werden errettet werden, sondern in ihnen ALLE: Jene aber werden Mich dann erkennen, den sie durchbohrt haben, und um Ihn weinen, wie um einen einst verlorenen, so lange mit Schmerzen gesuchten Erstgeborenen, den endlich gefundenen königlichen Erlöser und Gottes-Sohn.

So wird, wenn das Geheimnis der eingeschobenen Haushaltung Meines neutestamentlichen Vielvölker-Volkes vollendet sein wird und im Geheimnis ihrer Wegnahme von der Erde – wie durch einen Dieb – zum Abschluss kommen wird, so wird alsdann die alttestamentliche Haushaltung für Israel, die um der Christusgemeinde willen ausgesetzt worden war, wieder aufgenommen werden) und die Fackel Meines Leuchters vom Christentum wieder ans Judentum übergeben werden.

Dann wird, wenn das erweckte Christentum in Seiner Vollzahl von der Erde genommen wird, das ganze Judentum wieder erweckt werden und zwar ebenso in seiner »Vollzahl«, wie geschrieben steht: »Was kann die Aus-Auferstehung aus Toten (- nämlich aller Christen, die mit den noch lebenden Christen, die mit ihnen zu Mir entrückt werden, in die Himmel von der Erde weg -) was kann dieses wunderbare Ereignis anderes sein als nur Begleiterscheinung der Annahme des einstmals verworfenen, um der Christen willen bei Seite gestellten ersterwählten Hauses Israel – und zwar in seiner »ganzen Fülle«, nämlich seiner »Vollzahl«?«

2.3.4 Fern und nah – SXP II,220

Wenn nämlich von der Vollzahl die Rede ist, ist damit ausgeschlossen, dass es sich nur um die letzte Generation des Volkes Israel handeln kann; denn wenn jene letzte Generation nicht die Wiederkehr aller vorausgehenden Generationen wäre, die verwarfen, darum verworfen waren und verworfen starben, dann wäre es nur ein letzter begnadigter Überrest nach einer unerfindlichen Auswahl der Gnade, die dann auch wieder irdisch-begrenzt, nicht überirdisch-unbegrenzt und unerfindlich unendlich wäre, so dass alle Seelen Israels in der Gesamtschau doch geachtet worden wären wie Sodom und Gomorra.

Jenem aber wird wie diesen ALLEN Gnade widerfahren, wie geschrieben steht: »Verstockung ist Israel widerfahren, bis die VOLLZAHL der Nationen eingegangen ist, alsdann aber wird die VOLLZAHL Israels errettet werden.« Denn die Gottheit wird sich – ohne Unterschied – ALLER erbarmen, UMSONST, und ohne jede zu erbringende Vorleistung, wie ALLE in gleicher Weise – ohne Unterschied – eingeschlossen waren in ihrer Unkenntnis und in ihrem Ungehorsam, ihrem Unglauben zu dessen eigener Auszehrung, zu seinem Ausbrennen und seinem Untergang. Und darüber wird sie – die Gottheit – (auch rechtens) gelobt mit einem Lob, der sich alle Welt – von solcher Gnade innerlich wie äußerlich gänzlich überwältigt – nur anschließen kann und wird und muss! Denn von Ihr, durch Sie und zu Ihr sind alle Wesen, Ereignisse und Dinge!

Die Geschichte Gottes mit dem verworfenen Judentum wird sich in der Geschichte mit dem Christentum wiederholen

Was aber über jene, die Juden, ausgesprochen ist und vor euer aller Augen an ihnen geschieht, das ist euch, den sogenannten »Christen«, ein Beispiel: zur Mahnung, zur Ernüchterung, zum Vorzeichen, zum Spiegel und zum Gleichnis:

2.3.4 Fern und nah – SXP II,221

Denn an euch (die ihr sie mitunter selbst – noch dazu in Meinem Namen! – in solche Höllen geworfen habt – gegen meine Mahnung! -) an euch wird es ebenso geschehen, und Ich werde mit eurer Gott- und Heillosigkeit ebenso verfahren (wie es auch an jenen geschah, die vormals – in Meinem Namen! – die Gottlosen Kanaans auszurotten hatten und sich – gegen Meine Mahnung! – ebenso über diese in selbstgefälliger Selbstgerechtigkeit überhoben hatten).

Denn wie Ich jene ihrer Verstockung überließ und diese noch verstärkte, um sie über dem Elend, in welches jene (Verstockung) sie trieb, zur Ernüchterung zu bringen und ihnen Herzen und Ohren zu öffnen, auf dass sie zu Mir kommen, wenn ICH komme, – das alles geschieht euch als ein Beispiel auf euch selbst: euch zum Vorbild und zum Zeichen der Hoffnung, wenn ihr auch selbst in ewige Höllen geworfen werdet, die euch läutern sollen, auf dass auch ihr kommen werdet zum Vater, wenn ER kommen wird, am Ende der Äonen, wenn Mir alles untertan sein wird, wenn sich alle Herzen wie Knie vor Mir gebeugt haben und Ich Mich, mit euch allen in Mir, vor dem Vater beuge, so dass Wir vollends in Ihn eingehen können und Er vollends in uns, (um) der in Ewigkeit Vollendete, Wahrhaftige – der Ich selber bin – zu sein, alles in allen.

Das falsche Christentum, das Ihn verwirft und von Ihm verworfen werden wird, wird durch die Höllen der Äonen, in die es hinein geboren wird, geläutert werden

Ebenso aber, wie deren Sünde vormals ausreifte bis zu ihrer Vollendung in Meiner Kreuzigung und der Verfolgung Meiner Zeugen, so wird nunmehr auch eure Sünde, die schlimmer ist als die aller Völker, die nichts von Mir gehört haben, zu ihrer Vollendung ausreifen, und, in ihrer Verderbtheit ausgereift, euch in euer Verderben treiben, ja in allerschlimmste Höllen bringen, wo der Rauch eurer Qual aufsteigen wird von der Wiedergeburt in der einen Hölle zur Wiedergeburt in der nächsten, von einem Verderben zum andern, und das von Äon zu Äon – vor Meinem Angesicht und Meinen heiligen Engeln, bis auch die härtesten unter euren Herzen geschmolzen werden in jener Feuersglut.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,222

Denn wenn eure Herzen auch hart wie Stein sind, so sollen sie doch noch vor Mir dahinschmelzen wie Wachs. Denn die Höllenfeuer, in welche ihr geworfen werdet, werden keine Feuer sein, wie sie der Satan entzündete, etwa Feuer Meiner Rache und Vergeltung, entzündet, euch zu verderben; – denn Liebe kennt keine Rache, kennt keinen Vergeltungsdrang – sondern in euren EIGENEN Herzen werden sie (jene Höllenfeuer) brennen – über dem, was ihr (aus euren eigenen Höllen heraus) in Meinem Angesicht und in dem Meiner Heiligen, welche ihr verachtet und verschmäht und gegeißelt und gequält und hin geschlachtet habt, (an trotz allem unwankbar für euch noch bestehender Liebe) vorfindet und seht.

HIER nämlich seht (und findet) ihr ein Ausharren der Heiligen, welche die Gebote Gottes, das ist der Geist der Liebe, halten und die den ausharrenden Glauben Jesu, der alles für alle hofft und glaubt, bewahren, so dass sie für euch, die auf ewig verloren Geglaubten doch immernoch inbrünstig beten unter unsäglichen Schmerzen über eure Verlorenheit, in unaussprechlichen Seufzen, ja, in der Bereitschaft ihre eigene ewige Seligkeit für euch her zu geben, zu ewiger Verdammnis hin – von Meinem geliebten Angesicht weg, für euch (Verworfenen), die ihr ihnen – und Mir in ihnen – das Leben auf Erden doch nur zur Hölle gemacht habt!

Wenn ihr nämlich solch unergründliche Liebe seht, die Wir alle noch zu euch haben, die euer eigenes Herz selbst sein Urteil über euch sprechen lässt, wie sehr ihr euch auch noch über Äonen – selbst gegen die innere Einsicht eurer Herzen! – sträuben werdet: das wird euch innerlich brennen lassen und es wird euch zum Wurm werden, der euch innerlich zerfrisst – so lange, bis ihr euch die tiefe Reue und Trauer eurer eigenen Herzen eingestehen könnt, die euch selber schuldig sprechen und ausweglos für bodenlos verdammungswürdig erklären, weil ihr zu Unrecht – ja, zu Unrecht! – unschuldiges – ja, unschuldiges! – Blut vergossen habt. Wenn ihr aber dahin kommt, SELBST gerechtes Urteil über euch zu fällen, wird euch (dann aber auch ebenso Meine) Erbarmung zuteil werden:

2.3.4 Fern und nah – SXP II,223

Gerechtigkeit nämlich herrscht in der Hölle und ist der Wille des Satans, des selbst-ernannten Anwalts Gottes und Weltenrichters; im Himmel aber herrscht Gnade, und Meine Gerechtigkeit ist anders geartet als eure Gerechtigkeit. So erkenne, dass ich Mich jenen Völkern, den Juden und den Christen, darum in besonderer Weise – vor allen anderen! – zugewendet habe, nicht weil sie Mir die Leichtesten, sondern weil sie Mir die Schwersten waren, und der längsten, intensivsten Zuwendung und Aufmerksamkeit bedurften, um mit all den anderen bis zur Vollendung, zur Auflösung von allen in der Gottheit, der Ewigkeit der Liebe, gewonnen werden zu können.

Denn die Letzten werden die Ersten und die Ersten die Letzten sein; und Ich will den schlimmsten Verworfenen, die als Allerletzte erlangen sollen, ebenso Vollmaß geben und austeilen aus der unendlichen Fülle Meiner Liebe, wie den allerersten Berufenen und Erwählten. Denn was anderes besagt dies Wort von eurer (der Aus-Erwählten) bloßen (EBENSO UN-erfindlichen) VOR-Erwählung, und dass ihr nur die ERSTLINGS-Gabe Meines Geistes empfangen habt (wenn nicht dies, dass sie euch alle noch folgen sollen)?

So will Ich Mich ALLER erbarmen, wie Ich alle eingeschlossen habe in ihrem Ungehorsam hin zu ihrem Verderben, zu ihrer Ernüchterung. Denn das ist Mein Wille, dass auch nicht EINES Meiner Kleinen auf ewig verloren gehe, sondern dass sie ausnahmslos ALLE – ohne Ansehen der Person! – … und sei es ein Judas und ein Teufel: das seid ihr alle! – zur erlösenden Erkenntnis der Wahrheit Meiner alles überbietenden, verschlingenden Liebe kommen sollen, dass ihr doch immer seid und bleibt: Meine Kleinen, Meine Kinder! – und Ich: euer unendlicher, allmächtiger Abba-Vater! – eure unendliche universale Abba-Mutter der Liebe und Erbarmung, die Keines Ihrer Kleinen je aufgeben kann!

2.3.4 Fern und nah – SXP II,224

Eine von Verdienstgedanken bestimmte Religiosität, die das Christentum allen anderen Religionen vorhält, ist nirgends so sehr ausgeprägt, wie bei ihm selbst, obwohl es besser als alle um Gottes Gnade wissen müsste

Ihr Christen haltet euch für besser – (nur) die ANDEREN für verloren! Aber ist es nicht so? Ihr, die ihr gesehen habt, dass Meine Liebe für euch bis zum Äußersten geht, dass sie lieber sich selbst (und Ihr Recht) richtet und verlässt und verleugnet und aufgibt – als euch, ihr zweifelt MEHR an der Grenzen-LOSIGKEIT Meiner Liebe als ALLE! Denn das wisse: Ihr Christen, die ihr den anderen Religionen vorwerft, nichts von Meiner Gnade zu wissen, und behauptet, in ihnen müsste das Heil erstrebt werden durch Leistung; die anderen Religionen seien dem unbarmherzigen Verdienstgedanken, der selbstverblendeten Selbstgerechtigkeit verfallen; – ihr, die ihr mit einem Finger auf die anderen zeigt, erkennt, dass ihr mit der selben Hand mit drei Fingern auf euch selbst zeigt!

Denn ihr verkennt vollkommen die wahrhaftige Sachlage! Denn es gibt in keiner Religion so viel Religiosität, Werkgerechtigkeit, selbstbezogenes, banges Heilsstreben unter einem herzlosen, gnadenlosen Leistungs- und Verdienstdenken, – auch in keiner anderen Religion so viel Arroganz, Selbstgenügsamkeit, Selbstbezogenheit, Überzeugtsein von sich selbst, Selbstherrlichkeit, Selbstgerechtigkeit wie unter euch, Meinen sogenannten »Christen«! Und ihr, die ihr am reichsten Meiner Gnade sein müsstet, weil ihr Mich gesehen habt, ihr, die ihr euch für reich in Meiner Gnade haltet und den Anschein eines gottseligen Wesens an den Tag legt, ihr seid die Ärmsten und Erbärmlichsten, Gnadenvergessensten unter allen Menschen!

2.3.4 Fern und nah – SXP II,225

Denn ihr hofft und vertraut am allerwenigsten Meiner Gnade, und rechnet, wenn euch oder andere Unheil betrifft, am allerwenigsten mit Ihr, dass ihr immer und in allem meint, es wäre an EUCH, an EURER Entscheidung für Mich, an EUREM Glauben, der sich in Liebestaten zu beweisen hat, an EURER Verkündigung, an EURER Mission gelegen, und dies alles müsste sich erfüllen und verwirklichen, zu seiner Vollendung in euch kommen in diesem EINEN Leben, das ihr von euch wahrnehmt und erkennt; so seid ihr die Geknechtetsten, Getriebensten unter allen Menschen!

Ihr habt nie verstanden, was das heißt, wenn euch von Mir gesagt wurde von Anfang an: »Mein Gnade setzt KEINE FRIST hin zu einem Verdammungsgericht!« Denn ihr habt am allerwenigsten erkannt von Meiner Liebe und Geduld, von Meiner Langmut und Güte, von Meinen Möglichkeiten und Kraftwirkungen, die sich noch weit über euren Horizont entfalten, obwohl euch doch Meine Liebe in Mir selbst, in Meinem Leiden und Sterben für euch und für alle so deutlich, so drastisch – mit Blut! – vor Augen gemalt wurde, was euch veranlassen sollte, ALLES zu glauben, und ALLES hoffen zu wagen!

Denn Geduld, Gelassenheit, Achtsamkeit, Vertrauen in allen Schicksalslagen, (dadurch/daraus) Lösung vom »Ego«, Friedfertigkeit, Verständnis, Hinwendung zum Leben und Geschöpf, Bewährung im Alltag anstelle von kopflastiger Lebensferne, die nur über Liebe spricht und schreibt und sinniert, statt sie – wortlos, ohne viel Gedanken! – einfach zu tun, das finde Ich mehr unter den einfachen, profanen Gläubigen anderer Religionen als bei euch, die ihr Bibel-Kundigen und Schrift-Gelehrten euch für so weise und einsichtig haltet.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,226

Gerade die christliche westliche Gesellschaft ist vom Grundübel des Irrglaubens befallen, durch Leistung Glückseligkeit erwerben zu müssen

Das ist das Grundübel der vermeintlich »christlichen«, calvinistisch, pietistisch geprägten, wenn auch schon mittlerweile säkularen westlichen Gesellschaft: zu meinen, sich das eigene Seelenheil durch Leistung hart unter größten Entbehrungen bis zur Selbstkasteiung erarbeiten, verdienen, erdienen zu müssen. Eueren wahren Wert erkennt ihr nicht, noch den Wert des einfachen, schlichten Lebens an sich, jagt immerfort Dingen nach, die keine Erfüllung bringen. Und nur wer etwas leistet, leisten kann, gilt bei euch etwas. Und am Glück des Lebens, das vor euch liegt, jagt ihr vorbei in der vergeblichen Hast nach einem illusorischen Glück, das es in Wahrheit garnicht gibt.

Nicht leisten! NICHT LEISTEN! – ist die Erlösung: GESCHEHEN LASSEN! Einfach nur leben und, was immer geschieht, vertrauensvoll geschehen lassen!

Ihre Leistungsideologie entlarvt die westliche, christliche Gesellschaft als in Wahrheit gottlos

Aber in euerer einst ach so »christlichen«, mittlerweile säkularen Leistungsideologie wird nun offenbar, was ihr in Wahrheit schon lange seid: gott-los! Du hast das alles jetzt durch dein »Burn out« erkannt:

2.3.4 Fern und nah – SXP II,227

Durch sein »Burn out« wurden dem Mahner die Augen geöffnet: er kasteite sich – wie alle – grundlos freiwillig wie ein mittelalterlicher Mönch

Du warst wie ein Mönch im Mittelalter, der sich jeden Tag immer wieder wie selbstverständlich einen Geißelgurt angelegt hat, mit dicken Nägeln, die er sich ins Fleisch getrieben (hat), wenn er ihn fest um sich zuschnürte, so lange, bis es nicht mehr ging, bis er in Fieberwahn fiel.

Jetzt ist der Schläfer geweckt, jetzt ist der Mönch erwacht, jetzt sieht er die Eiterwunden und sagt: »Es geht einfach nicht mehr! Das KANN, WILL, WERDE ich mir nicht mehr antun, nicht mehr mit mir machen lassen!« Und du fragst dich: »Geht das nur mir so, oder allen?« Und du siehst vor deinem Lager einen schwarz gekleideten Mann mit Melone stehen, lächelnd wie ein Hausarzt, doch fahl wie der Tod, und Schauer laufen dir über den Rücken, als er dir lächelnd den Gurt wieder zureicht und aufmunternd zuflüstert: »Auf! Zurück ins Hamsterrad!« Und du schaust um dich, und siehst alle Menschen um dich – freiwillig – solche Gurte tragen. Und du, von Schauder gepackt, willst aufspringen und schreien: »Wahnsinn! WAHNSINN!«

Denn ja, siehe, dazu bist du berufen, ein »Martin Luther« der Neuzeit zu sein, Mahner, Prophet, Reformator für die Gläubigen wie Ungläubigen! Sage ihnen, wie einst jener Mönch es tat, dass sie durch ihre säkulare Möncherei in ihrem verdunkelten, immernoch mittelalterlichen, nunmehr säkularen, vermeintlich neuzeitlichen Geist das Himmelreich nimmermehr ererben werden!“

2.3.4 Fern und nah – SXP II,228

Aufruf, aus dem rastlosen Getriebe der Maschinerie der Metropolis in die inneren Tiefen zu fliehen

Da war es mir, als würde ich gehoben und fand mich im Zentrum einer Großstadt wieder, und ich sehe die Leute um mich alle im Stechschritt in alle Richtungen vorbei hasten. Und sie alle rennen! – wie auf der Flucht! Und ich frage mich: „Von was, von wem werden sie alle angepeitscht und so `reingetrieben?“ Wieder sah ich die Menschenmenge um mich herum, rastlos, hektisch, extrem im Stress.

Und es war das vorweihnachtliche Getriebe, mitten im Advent! Aber sie merkten es nicht! Dies alles geschah unter einem uralten Baum, der regungslos im Getriebe ruhte, seine Äste zur Sonne streckte. Und das Getriebe wird schneller und schneller; alles wird immer schnell-lebiger, verläuft unter der uralten Eiche wie im Zeitraffer. Die Stimmen wurden immer höher, piepsiger, das ganze wirkte immer aberwitziger, surrealer. Dann sah ich in dieser Windeseile Ehepartner (in diesen piepsigen Stimmen, im Zeitraffer) sich vor ihren Kindern streiten, ja, sich schlagen, Soldaten in Windeseile in hektischen Zwergenschritten durch ein Feld von Bombenhagel flitzen. Und das ganze wirkte so aberwitzig, fast komisch – und so sinnlos, so hoffnungslos traurig!

Wieder fand ich mich unter der vorbei huschenden Menschenmenge im Zentrum jener Stadt. – Dann stand mit einem Mal die Zeit still, und alles erstarrte – mitten im hektischen Schritt seiner Rastlosigkeit. Es war mit einem Mal ruhig, total ruhig. –

2.3.4 Fern und nah – SXP II,229

Und ich blickte hinüber zu der uralten Eiche, dann – wie sie – hinauf in die Sonne, schloss die Augen und genoss ihre Strahlen auf meinem Gesicht; und ein sanftes Säuseln umspielte, durchzog mich. – Stille! Einfach nur wohl tuende Stille! Und obwohl die Zeit noch still stand: das Rauschen der Blätter im umsäuselnden Wind und Vogelgezwitscher aus der umgebenden Ferne, und ein sanftes Plätschern, Rauschen, wie von einem zarten Bächlein.

Dann – plötzlich – wieder das laute, schrille Getriebe, Getöse, Gehupe, Gebrülle, Gegröle; und das Hasten um mich rauschte wie ein mir mittlerweile surreal erscheinender Film wieder im Zeitraffer um mich davon.

Das ganze vermischte sich mit Szenen aus einem alten Stummfilm, den ich vor Jahren einmal gesehen habe: »Metropolis«, wie Menschen – nur noch kleine Glieder in der unendlich großen Maschinerie einer weltweiten Fabrikstadt – vergeblich versuchen, mit dieser mitzuhalten. Und es gab nur solche, die verzweifelt versuchten, mit zu kommen, die sich abrackerten wie die Blöden, und solche, die nicht mehr konnten, zusammenbrachen und weg geräumt wurden wie Abfall. Dann hörte ich die Stimme einer Frau: »Es gibt nur noch eine Rettung! Flieht, ihr Narren! Flieht!

2.3.4 Fern und nah – SXP II,230

Entzieht euch diesem alles erfassenden All-Griff! Flieht nach unten, in den Untergrund, in die Tiefen, in das Inwendige eurer inneren Katakomben! Und dort versammelt und verbrüdert und vereinigt euch!« Und ich hörte diese feminine königliche Stimme, mild und ruhig, gleich einer Prinzessin, zu mir sagen: »Sieh sie dir an! Wie sie alle hasten! Stehe mit Mir auf und rufe: »Halt! Stopp! Unheil!«

Frage des Sehers: Ist er oder die Welt verrückt?

Ja, ich schaute mich um und fragte mich: „Ist das real? Alle rennen wie von einem unsichtbaren Antreiber angepeitscht, einem Antreiber, der selbst keine Zeit mehr hat – wie in Metropolis – bis sie alle tot umfallen! Von wem, was werden da alle nur so `rein getrieben? Es scheint nur noch totalen Ausstieg zu geben! – scheint nur noch solche zu geben, die ackern wie die Blöden, und solche, die nicht mehr können, nur noch ganz aussteigen können, müssen – wie ich.“

Und ich fragte mich: „Sehe nur ich das? Spielt die ganze Welt verrückt? – oder bin nur ich es, nur ich ver-rückt, weil das sonst niemanden auffällt?! Menschen sterben wie Fliegen! Katastrophe folgt auf Katastrophe! Tsunamis, ganze Inseln versinken im Meer, Atomreaktorexlosionen! Aber alle laufen nur noch hastiger, wie immer, weiter! Und jeder woanders hin! Keiner scheint die Richtung zu kennen! Alles in hellem Aufruhr, gehetzt, getrieben von existenzieller Angst und Panikattacken, immer und immerfort extrem im Stress – bis zum Herzstillstand! Aber DAS scheint keinen zu stören, zu verunsichern. Alle Menschen sterben wie die Fliegen! Wie kann es sein, dass das nur mich verstört?! Sie laufen alle wie gewohnt weiter in ihrem Hamsterrad, ohne von der Stelle zu kommen!

2.3.4 Fern und nah – SXP II,231

Vision vom rastlos fliehenden Hamster im Hamsterrad, der doch sichere Mahlzeit der nahenden Katze bleibt

Dann sah ich einen Hamster in seinem Hamsterrad, der vor einer Katze fliehen wollte, doch ihr nicht entrann. Sie aber ging gemächlich, siegesgewiss ihre Pfoten leckend, auf ihn zu, schien das Spiel mit dem ihr hoffnungslos ausgelieferten Opfer zu genießen.

Vision von der Meute, die – von einem brüllenden Löwen in Panik versetzt – in den Abgrund stürzt

Dann sah ich eine wilde Meute – es war mir, als sei es die ganze westliche Welt – wie eine aufgepeitschte Herde dummer Schafe wie besessen in Panik auf einen Abgrund zustürzen – und einen Löwen, der – gleich einem Kater – ganz ruhig, triumphierend, sein erhabenes Haupt zum Boden senkte und raunte, grölte, dass die Erde bebte.

Einige der schnellsten Läufer, weit vor der Menge vorne weg, stürzten, ohne inne zu halten, mitten hinein ins schwarze Nichts, waren von einem Moment zum anderen weg, vom Abgrund verschluckt. Und ich dachte mir: „Es ist tatsächlich so, bis hinauf zu unseren Sternen – sei es Michael Jackson, der sich nachts ins Koma legen muss, um tagsüber Star in dieser Welt sein und bleiben zu können, oder Witney Houston, die auf die gleiche Weise erlag.“

Andere sah ich aber auch, die den Abgrund vor sich wahrnahmen, vor ihm zurück schreckten, abbremsen wollten; viele von ihnen wurden aber von der nachdrängenden Menge einfach weiter nach vorn geschoben, gedrückt, hinunter gestoßen. Diese ganze aufgepeitschte Herde kam mir vor wie ein gewaltiger Zug in den Abrund, der immer mehr Fahrt aufnimmt! Und sein Heizer heizt ihn an mit Freuden! Und sie wünschen sich den Tod, aber er flieht vor ihnen, wie sie selbst immerfort hinweg fliehen: „Sie haben über sich einen König, den Engel des Abgrundes; und sein Name ist auf hebräisch »Abbadon«, und im Griechischen heißt er »Apollyon« – das ist der »Verderber«, der euch alles verdirbt.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,232

Und wehe, wehe! Es kommen noch zwei Wehen!“

Todesschatten liegen auf dem Abendland: Die zerteilte Christus-Gottheit schreit unter Geburtsschmerzen

Und wieder hörte ich eine Frauenstimme eine Totenklage anheben, doch mehr noch war mir, als sei es das Schreien eines Weibes bei der Geburt: »Sieh ́ nur, wie die Depressionen und Amokläufe um sich greifen! Überall legen sich Todesschatten auf das Abendland: Die westliche, die christliche Welt liegt im Sterben! … – IM STERBEN! Wer will mit Mir über sie weinen? Keiner ist mehr in Mir, – und Ich doch in allen! Ich bin zerrissen, zerfetzt, zerstückelt, zerteilt! Seht doch, wie Ich unter diesem Zerbruch leide! Ich liege ermattet, nieder gestreckt von Meinen Qualen, Mein Lager ist durchtränkt von Tränen, doch mit jeder neu aufkommenden Wehe, dem stechenden Schmerz muss Ich schreien wie eine Gebärende! Wer will, wer kann Mir helfen bei dieser schweren Geburt?! Wer will, wer kann mit Mir schreien? Wer will, wer kann mit Mir durchhalten in dieser Stunde der Finsternis, in dieser dämonischen Nacht der dunkelsten Not?

Es gibt nur noch den radikalen Schnitt: Es ist höchste Zeit zum Absprung von dem Fahrt aufnehmenden Unheilszug!

Und ich dachte mir: »Hier gibt es kein anderes Auskommen mehr, als nur den radikalen Schnitt, den Ausstieg – nein, Absprung! Nur so kann hier noch einer seine Seele retten!«

2.3.4 Fern und nah – SXP II,233

Und doch zweifelte ich an mir selbst, so surreal erschien mir dies alles, was ich sah; und ich fragte mich: »Bin ich, weil ich das jetzt alles so sehe, wahrnehme, krank oder gesund, jetzt geistig umnachtet oder aufgewacht? Bin nun ich verrückt geworden oder die ganze Welt?!“ Dann aber hörte ich eine Stimme: „Ja, du bist ver-rückt geworden – von Mir! – … gesetzt zum Mahner und Propheten! Das ist dein Auftrag: Stelle dich mitten hinein in ihr Getriebe und rufe: »Achtung! Halt! Stopp! Unheil!«

Dabei wäre die Rettung so einfach: Einfach stille halten! Schon wäre man mitten im Leben!

„Es wäre so einfach! Ihr rast und hastet nach dem Leben! Durch einfaches Innehalten und Stillesein würdet ihr mitten im Leben stehen! Und kein Unheil würde euch drohen, noch je etwas fehlen oder schaden! Durch einfaches Stillehalten würdet ihr gerettet werden! Lasst euch nicht mehr mitreißen von diesem unheilvollen Zug! Ihr seid doch schon mitten im Himmelreich, und es ist JETZT um euch, in euch! Aber ihr rennt vorbei am Leben, das doch zum Greifen nahe um euch liegt, hastet blind und kopflos durch Mein wunderschönes Paradies, vorbei am Leben in den Abgrund, und reißt Mein wunderschönes Paradies mit euch in die Tiefe, den Abgrund! Aber auch da erwarte Ich euch. Nur wird es euch schwer werden! Noch könnt ihr aussteigen, abspringen! Noch ist es euch möglich! Aber seid auf der Hut! Jener Zug kommt erst noch richtig in Fahrt! Und je schneller er rast, desto schwerer wird euch der Ausstieg werden! –

2.3.4 Fern und nah – SXP II,234

Siehe, jetzt passiert es! JETZT PASSIERT ES! Und was ihr jetzt tut, stellt immer die Weichen für eure Zukunft, ob sie glückselig oder unglückselig, heilvoll oder unheilvoll ist! Aber ihr habt – nehmt euch! – keine Zeit, inne zu halten, und darüber nachzudenken, was wirklich Not tut! – … habt keine Zeit, keine Zeit für die wirklich wichtigen, entscheidenden Fragen und Entscheidungen in Hinblick auf Leben oder Tod, für das wirkliche Leben im Leben! Ihr lebt alle nur noch, um zu arbeiten, und arbeitet nicht mehr, um zu leben. Ist das nicht verkehrt, verdreht, verrückt? Verrät es nicht euer ganzes so-genanntes »Leben«, was euer wahrer Existenzgrund nur noch ist? Ist da nicht alles auf den Kopf gestellt?

Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Vom Teufel angetrieben und geritten werden oder von Gott

Und siehe, es ist wohl so – besonders bei dir, der du keine halben Sachen kennst: Wie du vorher deinen Weg radikal gegangen bist, so kannst du auch jetzt nur einen radikalen Schnitt machen. Das ist dein Naturell: Ein bisschen Ausstieg gibt es für dich nicht. Und du hast recht damit. Denn: »Ein halber Christ ist (wahrhaft) ganzer Mist.« So bleibst du wiederum Getriebener, hin und her geworfen von mitreißender Euphorie zu gelähmter Apathie, empor getragen von dem dich emportragenden Engel des Lichtes, nieder geworfen von dem dich anfallenden Engel des Todes. Denn die der Teufel nicht bremsen kann, die zieht er.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,235

Und doch wirst du fortan von einem anderen Geist getrieben, und die Liebe drängt dich, dass du dir sagen musst: »Wehe mir! Wenn ich dies Evangelium nicht verkündige! Ich kann es ja nicht lassen!« Aus dir sprudelt es wie aus einem unversiegbaren Urquell. Nunmehr bist du (ein) glückselig Getriebener!

Ja, Martin Luther hatte schon recht: Der Mensch ist ein Reittier: Er wird vom Satan oder von Gott geritten. Entweder der Antichrist oder der Christus ist der Reiter! (Und der so Gerittene kann sich den Reiter nicht aussuchen: Sondern von welchem Reiter er gelenkt, von welchem Geist er getrieben wird, so läuft und wählt er.) Wehe dem, der (noch) vom Teufel geritten wird! Wohl dem, der (schon) von Mir geritten wird! Aber vielleicht ist heute deine Stunde gekommen, dass du begreifst, ergreifst oder besser vielmehr ergriffen wirst! Dann begreife, ergreife und werde ein Ergriffener!

Wer dieses marode System für sich ausnutzt, um Gott zu dienen, begeht kein Unrecht

Das ist das Gesündeste, was du seit Jahren getan hast, dir ein-zu-gestehen, dir zu-zu-gestehen »Ich bin krank! Ich bin krank an diesem System, krank an dieser Welt, und krank an mir selbst!« Dieses System der westlichen Welt, das nur noch auf Leistung beruht und aus ist, muss, wird kollabieren, muss, wird denen folgen, die in ihm ständig kollabieren. Wer aussteigt, diesem System die Treue abschwört, und ja, dieses marode, dem Tode geweihte System für sich ausnutzt, um Menschen zum Verweilen anzuhalten und sie Achtsamwerden für das Eigentliche, Wesentliche zu lehren, der begeht kein Unrecht, auch wenn er dafür als »Drückeberger«, »Volksschmarotzer«, »Moralzersetzer« und »Sittendenunziant« verachtet wird.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,236

Siehe, haben sie dich nicht selbst für verrückt erklärt, und krank, weil du fest gehalten hast an deinem Gott? – Du hast nur dein »Ja« und »Amen« dazu gesprochen. Und sind sie damit nicht sogar so weit gegangen, dass sie dir deine eigenen Kinder entzogen haben, für die du angeblich eine Gefährdung darstellen sollst in deiner spirituellen Wahn- und Krankhaftigkeit, obwohl du deinen Kleinen niemals nur ein Haar gekrümmt oder auch nur einmal die Stimme gegen sie erhoben hattest? Du warst immer gütig, geduldig und behutsam, herzlich mit ihnen! Trotzdem erklärte man dich für krank, und entzog dir deine Kinder! So krank ist diese Welt, dieses System, das Vätern ihre Kinder und Kindern ihre Väter raubt um der Verlogenheit ihrer untreuen Weiber willen, denen alle Welt glaubt; – denn sie ist nach ihrem Sinn. Für eine so kranke Welt darfst du krank sein, für eine so verrückte Welt ver-rückt!“

Außergewöhnliche Seligpreisungen: Im Zerbruch liegt Glückseligkeit, denn er führt zu den letzten Fragen

Und ich hörte eine Stimme vom Himmel, die sprach: „Glückselig, denen Leid geschieht! Glückselig ihr, die ihr daran verzweifelt und zerbrecht! Glückselig ihr, dir ihr total gescheitert seid und nicht mehr so wie immer weiter machen könnt! Glückselig seid ihr! Denn ihr seid mit den letzten Fragen konfrontiert und der Lösung – Er-Lösung! – nahe.

Glückselig, die ihr eure Ketten fühlt, die Aussichtslosigkeit eurer Lage wahrnehmt! Denn euch erwartet unbeengte Weite! Glückselig ihr, die ihr vor dem Scherbenhaufen eures Lebens steht, deren Leben ruiniert ist, die alles verloren haben, (wenn ihr auch innerlich los lassen könnt), denn euch wird es leichter, einen radikalen Einschnitt zu machen.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,237

Ihr habt die einmalige Chance, unbelastet einen wirklichen Neuanfang zu machen, ohne noch etwas aufgeben zu müssen oder verlieren zu können! Selig seid ihr, die ihr für »verrückt« erklärt werdet, denn ihr seid ver-rückt von (Mir) und (hin) zu Mir! Und krank ist, wer nicht krank wird an dieser verrückten (vordergründigen) Welt (des Zerwürfnisses und der Zersplitterung)! Und auch, gerade, wer die wahrhaftige, eigentliche Einheit erahnt, geträumt, geschaut, gefühlt und empfunden, geschmeckt hat, muss umso mehr an der gegenwärtig gegebenenen Zersplitterung leiden. So werde krank für diese kranke Welt – gesund aber für Gott!

Die Antwort ist nur im eigenen Herzen zu finden; wer in Einklang mit seinem Herzen kommt, findet in die Einheit Gottes

Wie ihr sie findet, die Er-Lösung, die Glückseligkeit? Ihr findet sie nicht außerhalb von euch, nur in euch. Und ihr müsst euch Zeit nehmen, in euch zu gehen und zu hören. Andere können euch nur Wegweiser sein auf diesem Weg: die Antwort aber findet ihr nur in euch selbst.

Noch schaut ihr in den Spiegel wie in ein dunkles, verschwommenes Bild, alsdann aber in euch (als) wie in Mich – von Angesicht zu Angesicht, wenn ihr (euch als der Sich-Selbst-Erkennende) erkennt, dass die tiefste Stimme eures Herzens Meine Stimme ist. Siehe, du hast den Eindruck, die brennende Frage: »Welches Leben lebe ich da, das ich lebe? Ist es MEIN Leben? Lebe ich, oder lasse ich mich leben, werde ich von anderen gelebt?« Du musst zu dir selbst finden, es muss dein Leben sein, dass du lebst! Solange du dich leben lässt, wirst du keinen Seelenfrieden finden.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,238

Solange du nicht zu dir selbst findest, zu deiner wahren Bestimmung, findest du auch nicht zu Mir, zur Welt und allen anderen; wenn du aber zu dir gefunden hast, wirst du auch in Einklang, Ein-HEIT mit Mir sein und mit der ganzen Welt. Denn dann hast du deinen Platz in Meinem Universum gefunden.

Doch diese Botschaft wird verhöhnt und abgelehnt werden: Während andere Religionen dies Heil in Gott finden, bleibt es der christlichen Welt verschlossen

Das alles erkennst du jetzt, und willst nicht mehr mitziehen mit diesem unseligen Lauf. Die anderen aber höhnen deiner neuen Erkenntnis nach und sagen: »Du hast es gut, machst es dir einfach – auf unsere Kosten! Als ob wir alle so könnten wie du! – Sollen wir denn nun alle einfach aussteigen? Sollen wir fortan einfach so dahin leben wie die unverständigen Tiere, die verstandeslosen Vögel? (- nach dem Motto:) „Sie säen nicht, sie ernten nicht, aber der himmlische Vater ernährt sie doch“?! „Den Seinen schenkt ́s der Herr im Schlaf“! – was?!«

(Ja! – Vergebens ist es, dass ihr früh aufsteht, euch spät niedersetzt, euer Brot mit Mühsal esst!) -….- Ich sage nichts mehr dazu.- Was aber die anderen, die Völker und Religionen, die ihr »außerhalb« wähnt, ohne groß danach zu suchen, begriffen haben und (einfach durch Nichts-Tun) erfahren, das bleibt euch, die ihr meint, es suchen, finden, recht erkennen, durch immer neues Lernen und Herbeistudieren euch unter schwersten Selbstkasteiungen und Entbehrungen hart erarbeiten und durch Leistung erdienen zu müssen, verwehrt.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,239

Die christliche Welt meint, ihr höherer Entwicklungsstand beweise auch ihre religiöse Überlegenheit – dabei findet sich in ihr überhaupt keine Religion mehr: Sie dient nur noch dem Mammon

Ihr stellt euch verächtlich über sie und ihre Religionen und urteilt: »Schon an ihrem niedrigen Entwicklungsstand sieht man, dass ihre Religionen falsch sind – und wir ihnen in allem weit überlegen! Seht, in wie viel Leid und Elend sie leben! Dabei ist bei ihnen die Luft durchschwängert von Gott und Religion! Und sie sind überdies darin auch noch zufrieden und glücklich!

Aber sieh ́ dir ihre Kinder an, die zwischen den Krüppeln im Dreck spielen, ja die Krüppel selbst: Sie strahlen! …. – strahlen! – (Denn sie haben – im Gegensatz zu euch – sehr wohl einen Namen und ein Ansehen bei Gott und die Aufmerksamkeit aller Engel! Ja, sie sind elend, und doch nicht elend, in vielerlei Leiden, und doch nicht unglücklich, in Aussichtslosigkeiten, und doch nicht ohne Hoffnung, in Armut und Entbehrung, aber reich, haben keine (- vielleicht nicht eure vermeintlich »christliche« -) Erkenntnis, und doch überreichere Erkenntnis, haben nichts, und doch alles; ihr aber, die ihr meint, die Wahrheit und alles zu haben: ihr habt in Wahrheit nichts.

Denn da ihr gottlos seid, setzt ihr euer Vertrauen auf falsche, äußerliche Sicherheiten, und dient in Wahrheit allein nur noch eurem Götzen, dem Mammon. Bei all euren technischen Möglichkeiten: Könnt ihr das Leben auch nur um einen Fingerbreit verlängern? Und was ihr verlängert: Ist das noch Leben? Wenn ihr doch von ihnen lernen würdet, wie sie von euch lernen sollen: Euch wäre beiden geholfen!

2.3.4 Fern und nah – SXP II,240

Vision vom eschatologischen gegenseitigen Dienen aller an allen im Geist des allen dienenden Christus

Darum ist es euch auch bestimmt, IHNEN dienen zu müssen in den nächsten Äonen: den (eurer Ansicht nach) »Ungläubigsten« aus allen anderen Religionen; und sie werden VOR EUCH von Osten und Westen, von Süden und Norden kommen, um zu Tische zu sitzen mit dem Gläubigen Abraham; ihr aber werdet hinter ihnen stehen, um sie bedienen zu müssen – und nicht umgekehrt. Denn ihr »Unglaube« wird größer als euer Glaube sein. Denn wem viel gegeben ist, von dem wird man viel fordern; wem aber wenig anvertraut ist, bei dem wird man auch wenig suchen.

So steigt herab von eurem hohen Ross! Legt ab euren Hochmut und tragt eure Nase nicht zu hoch! Ihr seht ja den Weg schon nicht mehr! Sonst werdet ihr straucheln und fallen, auf eure frech schmunzelnden, selbstgefälligen Angesichter! – … genau wie alle anderen Widerspenstigen vor euch.

So werden jene, denen Vieles gegeben worden ist, in der Vollendung die Diener derer sein, die weniger erhalten haben, und zwar ungeachtet, ob sie (- die reicher Gesegneten -) es angenommen haben oder nicht, auf dass in der Vollendung alle das Gleiche erhalten: Die Größten, die Auserwählten, die als Erste unter euch zum Glauben gekommen sind, – noch zum Zeugnis gegen euch, – werden dienen aus der Beglückung Meiner sich selbst verschenkenden Liebe heraus; ihr aber, die ihr verachtet und verworfen habt, (ihr werdet dienen) aus Demut und Scham.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,241

Sie aber, die Ungläubigsten unter den Nationen, bei denen noch mehr Glauben und weniger Schuld als bei euch zu finden ist, die VOR euch an Meinem Tisch sitzen werden, bedient von Meinen Erstlingen, werden in der Beglückung und Liebe der Vor-Begnadigten, ihrerseits wiederum euch zu Tisch, an ihre Plätze bitten und dann euch dienen. So werden schließlich alle allen dienen in der beglückenden Erkenntnis, dass Ich in allem der euch allzeit Dienende bin, wie Ich es immer war und immer sein und bleiben werde – und ihr durch Meine dienende, in euer Herzen einströmende und aus euren Herzen überschäumende Liebe eurerseits angespornt, gedrängt zu einander ergebenen Liebesdienst.

Dieser Dienst aller an allen beginnt schon jetzt

So erkennt, was ihr habt in eurer Religion, und was auch viele andere haben, in ihren Religionen. Vielleicht müssen gar manche, zu denen ihr in Meiner Liebe gesandt seid, viel mehr euch Lehrer und Botschafter Meiner Liebe sein! Denn siehe, wie Mein Reich, so beginnt Mein Dienst an euch – der euer Dienst ist, mit dem ihr euch ALLE gegenseitig aus Meiner überschwänglichen Liebe heraus dient – schon jetzt in dieser Zeit.

Kannst du dich nicht erinnern, wie du einst im Theologie-Examen, als du am Boden zerstört warst, bar jeden Vertrauens auf Meine Durchhilfe, nur von Angst besetzt, von jener Mit-Studentin, die du wegen ihrer theologischen Unkenntnis zuvor als »Ungläubige« verachtet hattest, weil du ihr in eurem privaten Theologie-Repititorium alles, aber auch alles von den einfachsten theologischen Einsichten an erklären musstest, – wie du von eben dieser von dir Verachteten zutiefst beschämt wurdest, durch das Kärtchen, das sie dir vor der Prüfung auf den Tisch legte mit den Worten »Das gilt AUCH FÜR DICH!« Und du lasest Meine Worte darauf: »Sorgt euch nicht! Denn Er sorgt für euch!«

2.3.4 Fern und nah – SXP II,242

Siehe, so dientet ihr euch beide: Du ihr mit deinem theologisch-kopflastigem Wissen, sie aber Dir, mit ihrer einfältig-schlichten, aber viel tieferen Herzenserkenntnis. Und was meinst du, wie viele Meiner großen christlichen Missionare in ihrem Dienst ebenso in bangen Stunden auf die gleiche Weise durch ihre vermeintlich »unwissenden« geringeren Zöglinge tief beschämt und zugleich hoch beschenkt worden sind?

Bedeutung des Evangeliums für andere Religionen

Obwohl viele in ihren Religionen die göttliche Liebe schon gefunden haben, ist ihnen das Evangelium als Bestätigung ihres Glaubens und Erfüllung ihrer Hoffnung zu bringen, denn sie verlangen nach mehr von dem, was sie geschmeckt haben

Ich verwunderte mich sehr darüber und fragte, um jene Erscheinung, die sich Mir als der Hirte der Völker ausgab, zu versuchen und zu prüfen: „Heißt das, dass wir jenen, die das Evangelium noch nicht erreicht hat, dieses (doch) nicht bringen müssen, weil sie genug Offenbarung von Dir und Deinem Wesen haben?“

Er aber antwortete Mir:Nein, sondern das Heil kommt von den Juden, nunmehr von den Christen. Gleichwohl verehren sie – die anderen, die Heiden, – was sie nicht kennen, und haben oft mehr von Mir in den Herzen als ihr, denn sie üben Barmherzigkeit, und tragen die Sehnsucht im Herzen, dass sie das, was sie nach ihrem Verständnis, nach ihren Bildern und Gleichnissen, glauben und erhoffen, (irgendwann einmal) bestätigt und genauer dargelegt bekommen (mögen) aus der Höhe. Denn wer Mich (wahrlich) geschmeckt hat, der hat (nur noch) Verlangen nach mehr von Mir.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,243

Die verborgenen Christus-Gläubigen werden Ihn annehmen, die Religiösen jedoch ablehnen

Jene unter ihnen, die Mich schon haben – in ihren Religionen, werden Mich darum auch wieder erkennen und sich zu Mir kehren, wenn sie durch euch von Mir hören; welche Mich aber ablehnen – in ihren Religionen, werden sich gegen Meine Gnade stellen, unter Berufung auf ihre Religiosität und Frömmigkeit, so, wie es auch unter den Juden und Christen geschieht. Das sind die Pharisäer und Werkgerechten, die Selbstgerechten, die es – wie unter euch, den Juden wie auch den Christen – in allen Religionen gibt.

Es gibt also überall auf der Welt Recht-Gläubige, die Mich haben – in ALLEN Religionen! Gleichwohl sollen sie durch eure Verkündigung – ihr Meine in alle Welt ausgesandten Freuden-Boten! – Mein »Amen« auf Mein »Ja« hören, auf das, was sie (auch) in IHREN Religionen (sehr wohl) schon empfangen haben, wie auf das, worauf jene blind vertrauend hofften. (Denn nicht allein Meinem ersten Bundesvolk waren Verheißungen auf Mich und Meine Liebe gegeben.)

Siehe, dass sie keinen anderen Gott haben als Mich, das erkennt ihr besonders deutlich an den Juden, aber auch an den Muslimen, die viele eurer Glaubenssätze über Mich teilen. Gleichwohl gibt es unter ihnen große Unterschiede, wie das, was sie von Mir empfangen haben, recht zu deuten sei. Ihr aber sollt ihnen IHRE Schriften recht deuten auf Mich, wie Ich euch EURE Schriften auf Mich recht (um-)gedeutet habe. Denn, wie in euren heiligen Schriften, so gibt es auch in den ihren viel Geist in mitten von totem Fleisch, Licht in ihrem dunklen Wort – sehr wohl klare Hinweise auf Mich und Meine unerfindliche Liebe zu euch allen; – nur muss es ihnen in Meinem freimütigem Geist recht gedeutet werden, der nicht am Buchstaben, der tötet, haften bleibt.

Welche schon haben, denen wird dadurch noch mehr gegeben werden; welche aber (schon alles) zu haben meinen, jedoch nichts haben, denen wird dadurch noch genommen werden, was sie zu haben meinen, auf dass sie erkennen, dass sie arm und nackt und blind und bloß sind.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,244

Vorzüge anderer Religionen: weitere Einblicke, früheren Anteil an der Kraft der Auferstehung

Andere Religionen gewannen Einblicke in verborgene Wirklichkeiten wie der Wiedergeburt; allein den Seinen aber wurde in Christus die Ursache für deren Freisetzung wie deren Sinn und Ziel geoffenbart

So findest du wohl in allen Religionen eine Vielzahl von Enthüllungen über die verborgenen Wirklichkeiten und Zusammenhänge, auch solche, die noch nicht zu euch durchgedrungen sind, wie es auch bezüglich der Unsterblichkeit eurer Seelen, jenseitige himmlische und höllische Aufenthaltsorte war, Erkenntnisse, die erst viel später unter euch reiften, wie auch die Gegebenheit eurer Wiedergeburten nach den Gesetzmäßigkeiten des Karma.

Euch aber verkündigte Ich als den Ersten den Sinn und das Ziel, den Ausgang von allem: Denn ihr durftet als Erste erkennen, durch welche Kraft all diese Dinge in Gang gesetzt worden sind: nämlich durch Meine Hingabe für alle, aus welcher die Kräfte Meiner Auferstehung sich freisetzten, Kraftwirkungen, die durch Raum und Zeit sich in alle Richtungen entfalten sollten – nicht allein in der und mit der Zeit nach vorn verlaufend, sondern auch gegen den Zeitfluss, wie ihr ihn wahrnehmt, bis in die Vorzeiten zurück – und das in alle Länder, Kulturen und Religionen hinein.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,245

Die Kraftwirkungen der Auferstehung Christi wirken auch in die Zeit zurück, so dass es – unter den anderen Völkern – schon vormals himmlische Wiedergeburten in den ihnen bereiteten Wohnsätten gab; darum konnten sie von ihren Vollendeten rechtens von je her Hilfe und Leitung erflehen und erfahren

Denn erkennt die Bedeutung eurer Zeitzählung, dass mit Mir nicht allein die Zeiten-WENDE kam, sondern Ich wahrhaftig (in Meinem Aus- und Eingang in der Zeit) der ANFANG aller Zeit SELBST BIN, so dass sich alle Zeit-Räume von Meiner Geburt in eurer Welt her, gleich eurer Zeitzählung nach hinten wie nach vorn, die Zeiten, und mit ihnen die Räume um Mich herum, zurück wie nach vorn erst entfalteten.

Denn Meine Geburt, die Geburt der ganzen Fülle der Gottheit, als ein Geschöpf aus und unter Geschöpfen: es ist der Anfang nicht allein von eurer Schöpfung, sondern von Mir, dem Schöpfer, selbst.

So erkenne, dass es für andere Völker vor Meinem Volk (Israel) sehr wohl sogar schon himmlische Wohnstätten gab, noch ehe die Seelen Meines höher begnadeten und darum strenger bewerteten Volkes (Israel) durch Meinen Abstieg ins Scheol Freisetzung (davon) erfahren durften, so dass jene Heiden auch zu Recht und nicht ohne heilsame Wirkung etwa Meinen Siddharta Buddha als Lehrer und Gott in den Himmeln verehrten und ihn, nebst allen Buddhas, die ihm folgten, um Führung, Leitung Erleuchtung, Hilfe und Begleitung anflehten. Unter Meinen Volk jedoch wurde es nur wenigen (vor Meiner Hadesfahrt) vom himmlischen Rat zugestanden, auch nach einem nur kürzeren Verbleib im Scheol eine Wiedergeburt auf Erden zu erfahren; jene wurden meist anderen Völkern als Meine Avatare erweckt. In die Himmel dagegen fanden nur drei von ihnen (die wahrhaftig nur ZWEI sind) Eingang, welche leibhaftig von der Erde genommen wurden: nämlich Mose, welcher einstmals Henoch war, sowie Elia, der später aus den Himmeln als Johannes der Täufer wiedergeboren wurde.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,246

Darum musstet ihr auch noch nichts wissen von himmlischen Orten wie von dem Umstand der Wiedergeburten – denn für euch traf es (so gut wie) noch nicht zu und ging euch darum auch nichts an.

Sinn des Karma und die Bedeutung der Barmherzigkeit

Den Juden und Christen wurde auch darum nichts von der Wiedergeburt enthüllt, weil sie ein schlechtes Karma als Strafe Gottes gedeutet und die göttliche Hilfe, für deren Annahme jene durch ihr Leid bereitet worden wären, herzlos versagt hätten

Dass euch aber nichts über die Wiedergeburt enthüllt wurde, hatte noch einen anderen, besonderen Grund: Denn in eurer Herzenshärtigkeit hättet ihr noch mehr einen jeden Elenden in seinem Elend belassen mit der herzlosen Begründung: »Es ist sein Karma. Er hat sich stark versündigt in seinem vorausgehenden Leben. Darum geschieht ihm nur recht.«

Und wiewohl dem so ist, hättet ihr in eurem Unverständnis für Mein Wesen doch das Entscheidende verkannt, dass jene Seele ihr neueres hartes Schicksal allein darum getroffen hat, um ihr Ohr und Herz für die rechte Wahrheit zu öffnen in ihrem Elend. Ihr aber hättet euch über jene überhoben, in völliger Verkennung des Umstandes, dass auch ihr jenem Karma unterworfen seid und eine jede Seele in der Kette ihrer Wiedergeburten die harten Lektionen des Lebens allein treffen mit dem Ziel, ob sie darüber zur Ernüchterung kommen mag hin zu ihrem Heil. (Wenn ihr´s nämlich erkannt hättet:) Dann nämlich hättet ihr euch nicht über jene Seelen überhoben, (- wie ihr es aber ganz gewiss getan hättet nach der Unbußfertigkeit eurer Herzen! -) sondern ihr hättet euch über sie erbarmt, um ihnen Mein Erbarmen zu bringen, in den Wissen, dass, wenn euch denn ein milderes Schicksal getroffen hat, sich auch schon in einem EURER vorausgehenden Leben eine Seele über EUCH erbarmt hat und Mein Erbarmen zu EUCH gebracht haben muss.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,247

Denn ihr seid ja allesamt, ohne Unterschied verdreht und verkehrt. Sonst hättet ihr gewusst, dass das Gebot der Stunde nicht ist, über jene, auf denen Meine Hand schon schwer lastet, noch ein abfälliges Urteil zu sprechen und sie zu verdammen, sondern (dass es) vielmehr angesagt ist, ihnen Meine Güte und Barmherzigkeit zu bezeugen und Mich ihnen als Quell des Lebens vorzustellen, nachdem in jenen elenden Seelen durch ihr Elend das Verlangen nach dem wahren Leben und Heil endlich aufgebrochen ist. Denn ihr seid nicht gesetzt, zu richten, sondern zu retten, was verloren ist.

Dies zeigt die Reaktion der Jünger Jesu auf die Leiden eines Blindgeborenen, die nur auf die Ursache für sein Leiden als »gerechte Strafe« Gottes schauten, aber nicht auf den Sinn seines Leidens den Blick richteten, dass ihn dies Leid nur für die Liebe Gottes öffnen sollte, was sie in die Pflicht gerufen hätte, ihm diese in Wort und Tat zu bringen

Habe Ich es so nicht auch Meinen Jüngern erst darlegen müssen, die bei einem (bereits) Blind-Geborenen fragten, ob er für seine Sünden (in einem früheren Leben) bestraft würde, ihm also schon »ganz recht« geschehe – auf dass Gott – bei aller Härte des Schicksals jenes (schon) blindgeborenen armen Jungen – nur ja gerecht bliebe; – Meine Jünger, die so dachten, musste Ich darüber belehren, dass das Elend, das den Jungen betraf, nur EIN Ziel hatte: keineswegs »gerechte Strafe« für begangene Sünden nämlich; sondern allein sein Heil zur Verherrlichung Gottes, seine Heilung, von seiner inneren wie auch von seiner äußeren Blindheit -wie es ist bei allen Heimgesuchten: Alles Leid und Elend bezweckt nämlich immer nur Heil, Heilung – sei es nun erst in ihrem nächsten Leben, oder aber durch die Mitwirkung zum Heil von denen, in welchen Ich wirke, schon in ihrer augenblicklichen Wiedergeburt: nicht etwa Strafe also, zum Verderben – sondern immer nur Heil, Heilung – zur Verherrlichung der IN ALLEM suchenden Liebe Gottes!

2.3.4 Fern und nah – SXP II,248

So erkennt es und bekennt es! Euer Elend dient eurer Lösung, Erlösung! Euer Unheil ist euer Heil! Und eure Verlorenheit eure Errettung! Darum sage Ich euch: Glückselig, die an der Ungerechtigkeit dieser Welt zerbrechen! Glückselig, die an der Trostlosigkeit aller Trostlosen zerbrechen! Glückselig, die in diesem Leben keinen Sinn mehr finden! Glückselig, die an diesem Leben zugrunde gehen! Glückselig, die nicht mehr weiter leben können mit ihrer Schuld, ja, die selbst Hand an sich legen und sich richten wie Judas in der Erkenntnis, auf ewig verloren zu sein, weil sie schuldig geworden sind an unschuldigem Blut! Jene sind näher der Gnade als ihr, die ihr meint, Gott danken zu können dafür, dass ihr so wohl geraten seid!

Gottlose, die in Wahrhaftigkeit ihr Herz sprechen lassen und ihre Zweifel und Gottesklage bekunden, sind der Erkenntnis näher als Gottgläubige, die ihre Unkenntnis über Gott zementieren, indem sie das Rechtsempfinden ihres Herzens verbiegen

Jeder Gottlose ist gerechter als ihr, der den Himmel der Ungerechtigkeit zeiht, weil er kein Erbarmen sieht, und sich einen Teufel darum schert, ob ihn das bei dem Höchsten in Ungnade bringt! Denn ein solcher folgt der Stimme seines Herzens, wenn er auch in Unkenntnis urteilt über Mich; ein solcher Gottloser leidet mit der leidenden Unschuld dieser Welt und erkennt recht: »Ist es nicht zu viel, was ihr auferlegt wird, wenn all das keinen Sinn hat?« Ihr aber verbiegt eure Herzen, indem ihr den Himmel gerecht sprecht über all dem Unrecht, was ihr seht, und euch und anderen zu erklären versucht: »Gott muss so handeln! Er muss strafen und verdammen!« Nur so wäre Ich Gott! –

2.3.4 Fern und nah – SXP II,249

So tut ihr dem unschuldig Leidenden unrecht, wie die vermeintlichen Freunde dem gerechten Hiob; und indem ihr jenen nicht gerecht werdet, werdet ihr auch Mir nicht gerecht, der Ich leide in und mit einem jeden von ihnen.

Ihr aber verbiegt Mich mit euren Herzen und versiegelt eure völlige Unwissenheit, als dass ihr – wie die Gottlosen es tun – jene Wunde klaffen lasst, bis ihr Heilung zuteil wird durch wahre Erkenntnis über jene vermeintliche Ungerechtigkeit – aus Meiner Höhe.

So sind jene Gottlosen näher dem Himmel als ihr: Denn sie verbiegen weder Mich noch ihre Herzen; sondern sie folgen ihrem Herzen, dass ihnen klar sagt, wie Ich bin und sein muss, so dass sie ihr Unverständnis bekunden, bis sie verstehen. Ihr aber verleugnet eure Herzen, euer Unverständnis und nennt es (unerfindliche, höhere) »göttliche Weisheit« und bleibt so fern Meiner letzten, wahren Erkenntnis.

Darum glaube Mir: Der Himmel hat mehr Gefallen an dem inbrünstigen Zweifel eines solchen mit allen zu Unrecht Leidenden mitleidenden Gottlosen als an tausend kaltherzigen Erklärungen vermeintlich wissender Theologen! Denn jener, den sein lauteres Mitgefühl »Unrecht!« schreien lässt, ist wahrhaftiger als all jene in ihrer Wahrhaftigkeit, mit der sie Unrecht als »Recht des Himmels« zu rechtfertigen suchen, ohne etwas davon zu verstehen. Sie, die den Sinn von Gericht und Verdammung nicht erkannt haben, und es in sich selbst zu Meinem Recht erklären – sie haben Mich allesamt verkannt. Darum ist der Gottlose, der von solcher Gerechtigkeit des Himmels nichts wissen will und davon abgestoßen wird hin zu seiner Gottlosigkeit, in all seinem Hadern und Zürnen mit dem Himmel gerechter noch als sie.

2.3.4 Fern und nah – SXP II,250

Denn er (der gottlose Zweifler) bleibt seinem Herzen treu und ist darum in seiner Wahrhaftigkeit, die Mir gram ist, der Wahrheit näher als ihr, die ihr Unrecht zum Recht und Recht zum Unrecht erklärt, weil ihr in eurer Unkenntnis auch nicht mehr als Unrecht vom Himmel her über euch kommen seht, doch in eurer falschen Gottesfurcht, die nichts mit Liebe zu tun hat, meint, solches Unrecht, wie ihr es (auch selbst) nur erkennen könnt (in eurer eigenen Unkenntnis, wenn ihr sie euch nur eingestündet, … ) dass ihr meint, solches Unrecht als göttliches Recht verteidigen zu müssen.

Auch im Glauben Fortgeschrittene ereilt Leid, wie den Gerechten Hiob und selbst Christus, weil sie darin vollendet werden sollen

Darum: Glückselig, wer in größtes Leid und in völligen Zerbruch geführt wird, dessen Geist völlig zerknirscht und zerschlagen wird, der das Schwinden seines Glaubens und aller seiner Bekenntnisse leidvoll an sich verspürt! Glückselig, wer an seinem Glauben an Gott verzweifelt! Und selig, wer dies erkennt(, dass es ein Segen für ihn ist)! Der ist dem Heil nicht nur nahe, sondern bereits mitten im Heil, und es wird nicht lange auf sich warten lassen, – wie es auch dem leidenden Hiob verkündigt wurde, der bei all seiner Gerechtigkeit und Redlichkeit, bei all seiner Erkenntnis und Gottseligkeit doch noch so wenig wusste und erkannt hatte von Mir, wie er in seinem Leid erkannte und nach seinem Leid bekannte. Dies nämlich wurde ihm zugesprochen aus den Himmeln, aus den tiefsten Tiefen seines Herzens – in der tiefsten Tiefe seines Elends und Leids: »Auch dich lockt Er fort aus dem Rachen der Not, unbeengte Weite ist dein Platz. Denn du sollst noch Sein Angesicht schauen, und erkennen, dass dein Erlöser, den du im Augenblick nicht mehr siehst und findest, doch lebt!«

2.3.4 Fern und nah – SXP II,251

Diese Weite in Mir nämlich sollte er finden; denn ihm war es vergönnt, durch die Schicksalsschläge und das unsägliche Leid, das ihn betroffen hatte, Mich in einer Tiefe und Weite zu schauen, wie noch keine Seele zuvor. Denn wenn ihr Weite schaut, wird auch euer Herz weit; und mit eurem Herzen euer Leben; solange ihr aber nur Enge schaut, wird euer Herz angstvoll und beengt bleiben, und wie euer Herz auch euer Leben. Und was euch allein daraus rettet und befreit, glaube mir, ist Zerbruch und Leid, eine Zerschmetterung, in der euch zunächst alles fraglich scheint.

Oder hättest du, bevor Ich dich nicht bei all deinem Glauben in die völlige Verzweiflung geführt habe, vormals zu glauben oder auch nur zu hoffen, anzudenken gewagt, was dir jetzt tiefste Herzensgewissenheit geworden ist? – … so tief, dass es dich drängt, es für andere niederzuschreiben, um anderen in der selben Herzensnot und Verzweiflung über die nicht hinreichende Erkenntnis von Mir auszuhelfen, hin zu einem bestärkenderen, befestigenderen, gewisseren Glauben, einer Hoffnung, die nicht zuschanden werden kann, noch werden lässt, und in allem eine unerschütterliche Gelassenheit völligen Vertrauens und dankbarer Zuversicht schenkt?

So hüte dich, über irgend eine Seele, die Leid betrifft, ein Urteil zu fällen – weder über ihre Vorgeschichte noch über ihren momentanen geistlichen Stand, den Reifegrad ihrer Seele, wie sehr sie auch mit dem Himmel ins Gericht gehen, sich über Gott überheben und mit Ihm rechten mag!

2.3.4 Fern und nah – SXP II,252

Der letzten Erkenntnis muss das Zerbrechen an der eigenen Unkenntnis voraus gehen

Denn wo viel Weisheit ist, da ist auch viel Gram, wo sich die Erkenntnis mehrt, da wird vielmehr das Leiden an Unkenntnis größer, solange sie nicht zur Vollendung gereift ist; – und wer schon weiter in der Erkenntnis voran geschritten ist, wie Mein Gerechter Hiob, dem wird nicht selten auch NOCH Schwereres auferlegt, auf dass er – zu Meiner Verherrlichung – die letzte Vollendung erlange. Denn das edelste Metall wird im Feuer geläutert. Siehe, lehrt dich das nicht schon Mein Schicksal nach dem Fleisch? Musste nicht auch selbst Ich, wiewohl Ich sündlos war von Anfang an, durch Leiden vollendet werden? Wenn dies schon am edlen Holze nötig ist, was wird dann mit dem faulen sein?

2.3.4 Fern und nah – SXP II,253

Der barmherzige Samariter, der einer anderen Religion angehörte, lebte beispielhaft vor, wie man Leidenden begegnen soll: Nicht in überheblichem Hochmut, sondern in helfender Barmherzigkeit

Also hüte dich, über irgend jemanden, dem Leid widerfährt, ein abfälliges Urteil zu fällen, sondern hilf ihm, Mich, Meine Liebe, Gnade, Mein Erbarmen wieder sehen und finden zu könnenSteh ́ ihm vielmehr bei mit lindernden Worten des Trostes, des hoffnungsspendenden Zuspruchs und der Ermunterung, mit der Zusage, dass er trotz seines Leides, gerade wegen seines Leides sich als unendlich geliebtes, angenommenes und besonders gesuchtes Gotteskind erweist, und steh ́ ihm bei mit lindernder Tat, – wie es der barmherziges Samariter getan hat: ein Heide übrigens – mit Halbwissen von Mir, nach den Bildnissen und Gleichnissen seiner Religion; und doch hatte er mehr von Mir erkannt, als die höchsten Geistlichen unter den Juden, die Mich hätten kennen müssen.

So wie der barmherzige Samariter gehe also mit all jenen um, die unter Meiner Hand leiden, und erweise ihnen Barmherzigkeit, dass auch dir Barmherzigkeit erwiesen werde, wenn Meine richtende Hand auch über dich einmal wieder kommen wird. Denn ihr alle seid unter Meinem Joch, in der Schule des Lebens, und müsst alle lernen, Lektion um Lektion. Und gar manche bittere Pille muss Ich euch geben gegen eure Krankheit.

Darum hüte dich, dich über irgend eine Seele zu überheben, die im Elend ist! – … indem du sprichst: »Was sollte ich ihr helfen? Recht geschieht ihr! Es ist ihr Karma!« Hüte dich, und fürchte dich vielmehr! Denn dich kann das selbe Geschick ereilen, schneller noch, als du ahnst!

2.3.4 Fern und nah – SXP II,254

Da jeder dem Karma als hartem Zuchtmeister untersteht, gilt es, im Geist der Barmherzigkeit zu handeln, die für jeden die einzige Rettung aus dem Karma ist

Also hüte dich, denn auch du unterstehst jenem Karma, unter dem du jenen stöhnen siehst! Oder verachtest du den Reichtum der göttlichen Güte, Geduld und Langmut, die auch dich erhält, und weißt du nicht, dass SIE ALLEIN jedem Elend seinen Sinn gibt, weil sie aus eben diesem in Beengung (endlich) wahrgenommenen Elend erlösen will und kann? In der Störrigkeit deiner unbußfertigen, selbstherrlichen, hartherzigen, gnadenvergessenen und gnadenverwehrenden Seele häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zornes und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, der einem jeden vergelten wird nach seinen Werken – wenn nämlich auch dich wieder die Härte deines eigenen Karmas ereilt.

Wer aber erkannt hat, dass jener harte Zuchtmeister über euch gestellt wurde zu eurem Heil, um eure Ohren und Herzen zu öffnen in eurem Elend, und dass auch ihr selbst unter jenem Schulmeister, in der Schule des Lebens steht, der wird keinen anderen, der unter dessen harten Rute stöhnt, darum mehr verachten oder links liegen lassen, da er weiß, dass ihn schneller das selbe Los ereilen kann, als ihm lieb ist.

Darum schafft dem Leiden Abhilfe, wo immer es geht, und kündet jenen, welchen durch ihre äußere Not und ihr äußeres Elend das Herz für ihre innere Not und ihr inneres Elend aufgegangen ist, Meine Liebe, Mein Erbarmen und Meine Barmherzigkeit, die ihnen inwendig und auswendig aushelfen will, in Wort und Tat.

Wo ihr aber dem Leiden keine Abhilfe schaffen könnt, dort tröstet euch in der Erkenntnis, dass hier Meine Stunde noch nicht gekommen ist und der harte Zuchtmeister sein Werk noch nicht vollends ausgerichtet hat, durch Elend und Zerbruch aufzubrechen und zu öffnen für das, was wirklich Not tut und allein Aushilfe aus allem Elend – noch mitten im Elend – schaffen kann.