II.IV.II.II Christen und Heiden

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,141

Die Offenbarung des Geistes nahm schon im frühen Christentum ihren Anfang: die Gnostiker und die Apologeten

Die letzten, nunmehr enthüllten Offenbarungen des Geistes lebten schon seit den Anfängen des Christentums immer wieder in der spirituellen Bewegung der »Gnosis« auf; diese wurde jedoch von je her von den Religiösen verfolgt und unterdrückt, die durch Werke gerecht werden wollen, wobei verwandelnde Kraft allein in der »Erkenntnis« des wahren Seins liegt

Ich fragte darauf: „Aber Herr, bist Du nicht auch schon als Kind, bereits als gerade einmal zwölfjähriger Junge aufgefallen, durch die augenfällige Weisheit Deiner Fragen, durch welche Du selbst den hochbetagten Schriftgelehrten einen tieferen Sinn ihrer eigenen heiligen Schriften aufzeigtest? Müsste, wenn es sich mit Deinem Geist ebenso verhält, ein ähnliches Reden von Ihm (wie jetzt) nicht auch schon vormals manifestiert haben, ebenso wie bei Dir?“

Da offenbarte sich Mir ein mildes Lächeln des Herrn: „Sieh genau hin! All das ist schon geschehen! Denn wie Ich an Mich halten muss in Meinem Verlangen, dass es schon überall brennt in euren Herzen – so auch der Geist. Denn Wir nötigen niemanden, und lassen allen die Zeit, die sie brauchen – und sei es eine Ewigkeit! (Uns gehört die Ewigkeit. Wir haben Zeit.)

Sieh genau in die Geschichte, dann wirst du es erkennen, dass – wiewohl all diese Erkenntnisse jetzt erst ans Tageslicht kommen, am Ende der Zeiten – dass der Geist gleichwohl schon früher voll aufleben wollte und auch auflebte unter vielen Erleuchteten und Eingeweihten unter euch.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,142

Die Spirituellen aber wurden von den Religiösen (- die es sehr wohl gab und gibt, auch, gerade unter den Christen! -) verfolgt um ihrer »Erkenntnis« willen, der fälschlich so verachteten »Gnosis«. Denn jene hatten recht, welche bekundeten, dass euch nicht erlöst, was ihr TUT, sondern, was ihr in Mir und Meiner euch ALLEN ewig zugetanen Liebe – und darum von je her – SEID: Licht der Welt, wie Ich – aus (Meinem) göttlichen Licht, Licht aus wahrem Licht, wie Ich – im Letzen wie Ich (nichts als Gott/Göttliches) aus Gott, nicht von der Welt, wie alle Welt (letztlich) nicht aus (ihrem) Fleisch (und aus sich selbst) besteht, sondern aus (Meinem/dem) göttlichen Geist.

Und sie, die »Erleuchteten«, die »Gnostiker«, hatten recht, wenn sie gegen die Religiösen (im Christentum) bekundeten, dass (nicht etwa (nur gute) Werke euch befreien, sondern dass allein – vor allem und einzig! – diese »Erkenntnis«, die »Gnosis«, dass ihr Mir alle angehört um Meiner Liebe willen, euch frei macht, und dass diese Erkenntnis Meiner Liebe zu euch allen Meiner Hingebung in euch allen Bahn bricht, weil sie euren Eigen-Sinn aufgehen lässt im Gemein-Sinn Meiner Gottheit – aus der tiefen Empfindung der göttlichen Verbundenheit von allen (in allem zu allen), so dass ihr, wenn ihr erkannt habt, wie ihr erkannt seid, nicht mehr anders könnt, als dem strahlenden göttlichen Wesen gemäß zu HANDELN, das ihr in euch vorfindet, das euch fortan bewegt – Mein Geist der Liebe, der in euch allen ist. Denn wer wahrhaftig erkannt hat Meine Liebe in allem, der ist davon unweigerlich und vollumfänglich ergriffen, für immer; wer aber nicht ergriffen ist, der hat noch nicht wahrhaft erkannt.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,143

Darum auch forderte Ich euch auf, nicht zu leugnen, sondern zu bekennen, wenn man euch über eure unerschütterliche Hoffnung, über den unerschütterlichen Grund eurer Hoffnung, befragt, zu antworten und zu bekennen: »Wir kommen (alle) aus dem Licht. Wir kommen von daher, wo das Licht aus sich selbst entstanden ist.« Und wenn sie euch fragen: »Wer seid ihr (schon)?«, sollt ihr (unbeirrt) bekennen: »Wir sind (alle) Kinder und (darum) Erwählte des lebendigen Vaters.« Und wenn sie fragen: »Und wohin geht ihr?«, dann verkündet die Frohe Botschaft: »Wir gehen (alle) in das Licht. Wir gehen (alle) dahin zurück, wo das Licht aus sich selbst entsteht.«

Und wenn sie euch fragen: »Und was ist das Zeichen des Vaters in euch?«, dann antwortet: »Es ist Bewegung und Ruhe zugleich. Denn in Ihm haben wir Ruhe und Seelenfrieden gefunden, Gelassenheit in der Hoffnung auf ALLES; und doch werden wir gerade darum immerfort bewegt, gedrängt und getrieben von Seiner Liebe, die alles erfassen und zu sich ziehen will.« Und wenn sie euch fragen: »Und warum seid ihr dann hier?« und »Was ist euer Weg?«, dann antwortet: »Es ist der Weg des Lichtes, das aus sich selbst entsteht.«

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,144

Der Geist Gottes brach sich zeitweise immer wieder Bahn: in den Apologeten, die Prophezeiungen auf Jesus in anderen Religionen und Philosophien fanden, in Origenes und der unterdrückten »Gnosis«; so bekam die Kirche immer die Ketzer, die sie brauchte – Gottes Propheten – wie etwa Maleachi, der schon den Juden erklärte, dass Gott in allen Religionen geehrt wird

So brach sich diese letzte Erkenntnis des Geistes durchaus in der Kirchengeschichte schon mehrfach Bahn, etwa bei den Apologeten, die das noch junge Christentum in der übermächtigen, weltweiten Heidenwelt verteidigten, und unter den Römern wie Hellenisten Prophezeiungen auf Mein Kommen fanden, Spuren Meines Geistes also in fremden Religionen und Philosophien, was (allerdings) nicht nur das Christentum, sondern (zugleich) ebenso die anderen Religionen (doch) als Ausfluss der Wirksamkeit Meines universal wirksamen Geistes bestätigt! Schließlich lehrte (sogar schon in den Anfängen des Christentums) jener zu seiner Zeit hoch angesehene Kirchenvater Origenes bereits sowohl die Wiedergeburt als auch die Allversöhnung.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,145

Und wenn auch die »Gnosis« von dem klerikalen Christentum bekämpft wurde, das sich als auf-oktroyierende Staatsreligion durchsetzte und mit der Macht verband, (weil ein Interesse der Machthaber darin bestand, die FROH-Botschaft in eine DROH-Bbotschaft zu verkehren und die Seelen durch Angst und Schauder vor dem Höllenfeuer zu knechten und an sich zu binden,) so wirkte das wahre Evangelium doch im Untergrund weiter; und wenn es hier auch bisweilen verkehrte Blüten trieb, so bekam die Kirche doch immer die Ketzer, des sie verdiente – wie es auch schon bei Meiner ersten Kirche war, dem religiösen Establishment von Priestern und Gesetzeshütern, dem Ich Meine Propheten entgegen stellte – wie Meinen Maleachi, der es ihnen auf den Kopf zu verkündete: »Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist Meine Name groß unter den Nationen (- in IHREN Religionen!) Und an allerlei Orten (- Kultstätten IHRER Götter, mit ihren eigenen Bekenntnissen und Gottesbildern! -) lässt man Opferrauch aufsteigen und bringt Meinem Namen Gaben dar« – wenn auch augenscheinlich anderen Göttern, Namen! – »und zwar reine Opfergaben! Denn Mein Name ist groß unter den Nationen, spricht »Jahwe Zebaoth«, der »Herr der Heerscharen«, (der in allen Seinen Herrlichkeiten zu finden und der Erste wie der Letze von ihnen ALLEN ist.) Ihr dagegen seid es, die ihn (- Meinen Namen -) entweihen! (- obwohl ihr doch (angeblich) den rechten Namen habt! -) Denn ein großer König bin Ich, spricht »Jahwe Zebaoth«, und Mein Name« – ja, Mein Name – »ist gefürchtet unter den Nationen« – welche Namen auch immer sie Mir geben!

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Und daran erkennst du, dass Ich nicht mit den Lippen, sondern allein mit dem Herzen zu fassen bin; denn Mein wahrer Name ist euch allen unaussprechlich, und Ich habe viele, ja, viele Namen!

Synkretistische Züge im frühen Heidenchristentum:

Die Gleichsetzung des römischen Sonn(en)tages mit dem christlichen Tag des Herrn, und des heidnischen Geburtstagsfestes des Sonne mit dem christlichen Geburtsfest Christi bezeugt die frühe Identifikation Jesu Christi mit der höchsten Gottheit des römischen Sonnenkultes

Die Abkehr von jüdischen Sabbat hin zum heidnischen Sonntag, war nicht nur eine bewusste Abkehr von den Einschränkungen der jüdischen Satzungen, ein Bekenntnis zur alleinigen Gnade in Christus, sondern auch Zeichen der Gleichsetzung Christi mit dem heidnischen Gott »Sol«, dessen Sonnenkult im Römischen Reich eine Hochblüte erfahren hatte

Siehe, so gab es nicht allein im jungen Christentum, sondern sogar im alten Judentum schon bei Erleuchteten die Einsicht, dass Mein Geist nicht allein in jenen besonders vor-erwählten Heilskörperschaften wirksam und zu finden ist, sondern weltweit, überall und in allen Religionen – wie doch alle Wesen aus Meinem Geist sind und in sich selber, in ihren Tiefen einen göttlichen Funken tragen, der nur freigelegt und wiedergeboren – wieder ins Meer Meiner Ruach eingetaucht! – werden will; – und allein um dieses göttlichen Keimes willen, der sich seiner Wiedergeburt entgegen sehnt, werden sie immerfort wiedergeboren von einer fruchtlosen Wiedergeburt zur anderen, bis die Wiedergeburt im Fleisch abgelöst wird von der Wiedergeburt im Geist.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,147

Und wie schon manche unter den Alten die Einsicht hatten, dass Ich nicht allein (der) Gott der Juden bin, so auch viele unter den Jüngeren, dass Ich nicht allein (der) Gott der Christen bin – allein im Christentum zu finden, sondern ebenso in jeder anderen Religion – für alle, die gelernt haben, in zutraulicher kindlicher Einfalt aus den Tiefen des Herzens in die Tiefen des Herzens zu blicken.

Siehe, so haben sich die ersten Christen nicht von ungefähr ganz bewusst über das alte jüdische Sabbat-Gebot hinweg gesetzt, das unter den Pharisäern zum höchsten Gebot, zum Inbegriff der ganzen Thora geworden war, ja, zu einem Bekenntnis zu Mir, ihrem jüdischen Gott »Jahwe«, als dem einzigen, ausschließlichen, alleinigen Gott unter allen Göttern und dem Judentum als der einzig wahren, heilbringenden Religion:

Die ersten Christen haben sich nicht allein darum über jenes Sabbat-Gebot bewusst hinweg gesetzt, weil es dem Ersten Gebot, allein Mir (als /in dem jüdischen Gott) »Jahwe« dienen zu dürfen, (und) einem Bekenntnis nach außen gleichsam gleichkam,

-… die ersten Christen haben sich nicht allein darum über jenes Sabbat-Gebot bewusst hinweg gesetzt, um sich deutlich von solch geistloser Gesetzlichkeit abzugrenzen und anzuzeigen, dass das Heil nicht in der Beobachtung der Thora, in der Einhaltung von fleischlichen Geboten beruht, sondern allein im Vertrauen auf Meine frei sich schenkende Gnade; –

… die ersten Christen haben sich nicht allein darum über jenes Sabbat-Gebot bewusst und provokativ hinweg gesetzt, das doch im Alten jüdischen Bund sogar noch unter Todesstrafe stand, dass man am Sabbat, an jedem siebten Tage, von der Arbeit ruhen und diesen Tag in der Hinwendung zu ihrem Gott »Jahwe« verbringen sollte, dem dieser Tag gehörte und geweiht war, und man nach ihrer Ansicht und Lehre darum an diesem Tag allein – wie auch nur in ihren Synagogen über ihrer Thora brütend – (wahre Sabbat-)Ruhe finden und Erhebung (über die alltägliche Belastung wie Belanglosigkeit) erfahren, Hoffnung und Kraft schöpfen und Neu-Ausrichtung bekommen konnte, wie selbst auch Ich nach Abschluss Meiner Schöpfung am siebten Tag geruht und Atem geschöpft habe; –

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,148

… die ersten Christen haben sich nicht allein darum über diesen siebten Wochentag hinweg gesetzt zum Zeichen, dass das Heil keineswegs an einem Datum hängt, wie auch nicht an der äußerlichen Beachtung irgendeines Ruhegebotes, sondern ALLEIN an der Hinwendung zu Meiner PERSON, welche das Heil – IMMER und ALLE TAGE! – JEDEM frei schenkt – UMSONST, wer immer danach sucht, so dass der Sabbat – die Ruhe eurer Seelen – allein in MIR liegt und nicht Ich und Mein Heil im (jüdischen Glauben und) Sabbat, in der Einhaltung und Beachtung irgend eines bestimmten Datums oder Tages, irgendeiner religiösen Satzung, die an einen bestimmten Meiner Namen und an ein bestimmtes Bekenntnis gebunden ist; – denn Ich selbst und ALLEIN BIN euer ALLER Sabbat!- .

.. und die Christen feierten dies darum nicht mehr am siebten, sondern am ersten Tag, weil dies Mein Tag ist, der Tag Meiner Auferstehung, welchen sie von Anfang an für ihre Zusammenkünfte erwählten und nach Mir, dem Herrn, als ihren »Herren-Tag« benannten, als Zeichen des Bekenntnisses zu Mir, dass Ich der Herr bin über den Sabbat, und (dass Ich) Meine Ruhe – unabhängig von (irgendeiner) religiösen Bestimmung, Bestimmt-HEIT und Gesetzesbe(ob)achtung – schenke, wem immer Ich will; – … und sie feierten dies darum nicht mehr am siebten, sondern am ersten Tag, weil mit Meiner Auferstehung ein unvergängliches Wesen ans Licht kam, das nie mehr vergeht, und weil mit ihr, mit Meiner Auferstehung, die Erlösung und Neuschöpfung der ganzen Welt ihren Anfang nahm, – …

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,149

– … wie auch vormals die Schöpfung der alten, ersten Welt ihren Anfang mit Mir nahm, an ihrem ersten Tag, als Ich in den von »Tohu wa Bohu«, von »Irrung und Wirrung« durchwühlten Himmeln, welche von den Chaosfluten des »Diabolos« und von der Finsternis aus dem Angesicht der »Tiamat« verdunkelt waren, als Morgenstern, als göttliches Licht (aus dem sich öffnenden himmlischen Allerheiligsten) hervor brach, um die verwirrten Engel zu erleuchten und die Kräfte des Lichtes zu bündeln und von denen der Finsternis zu scheiden. und die verdunkelten Urfluten der »Tiefe«, das Chaos, aus dem (so) entstehenden (geordneten) Kosmos zurück zu drängen und von den diesseitigen Wassern zu scheiden; …

… aber nicht allein aus all diesen Gründen feierten die ersten Christen nicht mehr den siebten, sondern den ersten Tag, um sich zu Meiner Gnade zu bekennen, dass Sie Mein (wahres) Gesetz ist, in Abgrenzung zu den verkehrten Juden, die sich zu Meinem Gesetz bekennen, als ob es Meine Gnade wäre. – Und sie bezeugten damit, dass sie Anteil an einem neuen Leben und einer neuen Welt hatten, wo die alten Gebote und Satzungen überholt und überwunden sind, abgestreift wie der Leib von einer Seele, die zur Ruhe gekommen, entschlafen und entwichen ist. – Denn wie der Geist, wenn er stirbt, befreit ist von dem Fleisch, wie eine Frau, wenn sie stirbt, nicht mehr gebunden ist an ihren Mann, so ist die Seele, wenn sie stirbt, nicht mehr gebunden an die Satzung. Denn wie euer »Ego« gestorben ist in Meiner Liebe, so ist auch jede Satzung gestorben, die allein eurem alten »Ego« galt, es in seinen Tod zu treiben. –

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,150

Siehe, nicht allein all das bezeugten die ersten Christen damit, dass sie sich abwandten vom »Sabbat« hin zu Meinem »Herrentag«, um das Neue zu bekennen, das das Alte überwunden hat: – … sie bekannten damit vor allem, dass das (jüdische) Gesetz und (damit) jedes göttliche Gesetz (und Bekenntnis) überwunden wurde von der Gnade, und ebenso, dass mit dem Sabbat auch jedes andere fleischliche Gebot überwunden ist durch den Geist, und jede fleischliche Einschränkung durch Seine Unendlichkeit:

Denn siehe, sie brachen damit nicht allein – bewusst und vorsätzlich, als Bekenntnis zu Mir – der FREIEN Christus-Liebe – das jüdische Sabbat-Gebot, das den Juden doch eine ewige Satzung ist, sondern auch das Erste Gebot der jüdischen Thora, das mosaischen Gesetzes, keinen anderen heidnischen Gott als Herrn anzuerkennen als Mich – den jüdischen Gott »JHWH« allein; sie übertraten es nämlich nach dem überkommenen fleischlichen Verständnis, dass nur auf das Auswendige, nicht aber auf das Inwendige schaut:

Indem sich die ersten Christen nämlich vom jüdischen Sabbat abwendeten, wendeten sie sich (auch zugleich) hin zu dem heidnischen Sonntag, zum »Tag der Sonne«, zum »Dies Solis«, der in zunehmenden Maße im ganzen Römischen Reich gefeiert wurde, zu Ehren des (in und über allen römisch-hellenistischen Gottheiten angebeteten) höchsten Sonnengottes, welchen die Römer »Sol«, die Hellenisten aber »Helios« nannten und welchen selbst schon die alten Ägypter unter Echnaton als die höchste Gottheit »Aton« in und über (auch) allen ägyptischen Göttern verehrten – in Hymnen von solcher Schönheit und Gewalt, dass sie selbst schon in Meine (alt-testamentlichen) heiligen Schriften der Juden in Psaltern auf Mich Eingang finden sollten.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,151

Diese allerhöchste Lichtgestalt wurde unter der Vielzahl von Göttern, welche die Heiden hatten, nämlich in zunehmenden Maße als die höchste Gottheit über und hinter allen Göttern neben, in und über diesen allen angesehen, angebetet und verehrt. Und weil die römische Gottheit »Sol«, gleichbedeutend mit dem griechischen Gott »Helios«, als die höchste unter allen Gottheiten angesehen wurde, – wie auch ihr Stern, die Sonne, das Zentralgestirn unter allen Himmelslichtern, aller Gestirne am Firmament bildet, dessen alles durchleuchtende, alles aufdeckende Licht alle Verbrecher schreckt und hindert, – so wurde jene Gottheit als Schutzpatron aller Menschen vom Geringsten bis zum Größten, selbst des römischen Kaisers, angesehen. Und so blühte im ganzen Römischen Imperium der Sonnenkult auf, in der Zeit, als das Evangelium von Christus in dies Weltreich getragen wurde.

Kaiser Konstantin betrachtete sich als Günstling »Sols« wie Pharao Echnaton als Sohn des Sonnengottes »Aton«; dessen Hymnus auf Aton fand als Psalm auf den jüdischen Gott Eingang in die Bibel

Siehe, selbst Konstantin der Große wurde ein glühender Verehrer des »Sol« und betrachtete sich als seinen Sohn, und als Ordnungshüter im Auftrag dieser Gottheit unter ihrer Obhut stehend und von ihr abhängig – wie einst auch »Ech ́n Aton«, der »Sohn des Aton«, jener große Pharao Ägyptens, der diese Gottheit der Sonne als die Höchste aller ägyptischen Götter unter dem Namen »Aton« verehrte und ihr einen Hymnus schrieb, der als Psalm auf Mich schon Eingang in die heiligen Schriften der Juden fand.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,152

»Sol« offenbarte sich als Wagenlenker aller Geschicke, ebenso wie »Brahman-Krishna« dem Arjuna

Siehe aber, wie jene höchste Gottheit dargestellt wurde: in menschlicher Gestalt, als eines Menschen Sohn, als ein Jüngling von ewiger, unvergänglicher Jugend, doch mit der Weisheit eines uralten Weisen, das Haupt umgeben von einer leuchtenden Strahlenkorona, als »Weltbeherrscher«, »Pantokrator«, mit der Weltkugel in der Linken, der Peitsche aber in der Rechten, als Wagenlenker ein Viergespann antreibend, das gleich den vier Winden über den ganzen Globus geht. »Sol« wurde dargestellt als die Gottheit, die hinter allen göttlichen (/Götter-)Kräften wirkt, die nach allen vier Himmelsrichtungen wirken und aller Menschen und Wesen Geschicke lenken.

Und siehe, habe Ich Mich dir nicht ebenso vorgestellt, wie vormals schon dem Arjuna in der Bhagavadgita, der Ich als (auch) dein Wagenlenker voll Mitleid und Mitgefühl deinen Streitwagen anhielt, um dir eine Schau über das unheilvolle Getümmel (und über den Sinn und das Ziel von all dem) zu geben? Bin Ich es nicht, der aller Seelen Geschicke lenkt und der gerechtes, läuterndes Gericht übt über alles, mit der Peitsche in der Hand, der Patron aller Seelen, der Hüter aller Ordnungshüter, der selbst Obrigkeiten erhebt und stürzt? Habe Ich Mich nicht von je her überall so offenbart? Erkenne die Ähnlichkeit jener Gottheit zu Meiner Erscheinung, dass Ich es bin – und kein anderer Gott.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,153

Die Gleichsetzung Christi mit dem Gott »Sol« wird besonders deutlich in der Übernahme von dessen Geburtstagsfest, das zur Winter-Sonnenwende am 25. Dezember gefeiert wurde

Siehe, so wendeten sich auch die ersten Christen nicht gegen jenes heidnische Götterbild, dass sie es verachteten und bekämpften als einen fremden Gott, sondern sie erkannten darin vielmehr Mich und bekannten, dass Ich es bin, die »Sonne der Gerechtigkeit«, die aufgeht für ALLE, um (auch) alle (Heiden mit ihren religiösen Bemühungen) ins Recht zu setzen und ins Recht zu bringen, so dass die Christen Mich in jener Gottheit der Heiden, die auf die Sonne hofften, verheißen sahen in den prophetischen Worten: »Aber auch euch, die ihr Meinen Namen – Mein Wesen – wohl fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und Heilung unter ihren Flügeln.«

Und es war ihnen – den ersten Christen – auch (lange) keine Abgötterei, sich – zusammen mit den römischen Heiden als ihren Glaubensgeschwistern! – zur Sonne hin zu verneigen; denn sie war ihnen gleichsam eine lebendige Ikone, von Mir in die Himmel gesetzt, zum Zeichen, dass Meine Liebe über allen Ländern aufgeht und in sie hinein strahlt, um wirklich ALLEN – den Bösen wie den Guten! – den Morgen zu bringen, ein Symbol Meiner unsichtbaren ewigen Kraft und Gottheit, eine Verherrlichung und Erscheinung Meiner Herrlichkeit, ein Abbild Meiner himmlischen Gestalt, wie die Götter sie sehen, das Heer des Himmels, das Mich umgibt, wie für euch die Sterne die Sonne.

Siehe, in ihrer Gleichsetzung des Römischen Reichtsgottes »Sol«, des »Herrn« und »Kyrios« selbst über die Kaiser, mit Mir gingen die ersten Christen sogar so weit, dass sie nicht allein jene bildliche Darstellung des von allen Heiden verehrten »Sol« übernahmen und jenes Götterbild mit Licht der Erleuchtung erfüllten, indem sie es auf Mich deuteten und bekannten, dass Ich es bin, – …

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,154

– …. und sie erwählten sich nicht allein den »dies Soli«, den Sonntag, zu ihrem »dies Domini«, ihrem »Herrentag« und christlichen Feiertag, sondern sie legten sogar ihr Weihnachtsfest, den Tag der Feier Meiner Geburt, der anfänglich – in den ersten Jahrhunderten – im Frühjahr gefeiert wurde, auf den Tag, an welchem im Römischen Reich der Geburtstag des römischen Staatsgottes, der Sonne, gefeiert wurde: auf den 25. Dezember, an welchem nach den Berechnungen des Julianischen Kalenders, der von Julius Caesar eingeführt worden war, die Sonne ihre alljährliche Wiedergeburt erfährt, weil an diesem Tag der Winter-Sonnen-Wende nach der längsten Nacht im Jahr die Tage wieder länger werden und das Sonnenlicht von Tag zu Tag mehr Raum einnimmt.

So identifizierten die Christen Mich, Christus, das Licht der Welt, mit jenem von den Heiden verehrten Licht-Gott, und verlegten die Feier Meiner Geburt auf das Fest der (Wieder-)Geburt jener heidnischen Gottheit, zum Zeichen, dass Ich es bin, und dass die alljährliche Wiederkehr und Zunahme des Lichtes ein Zeichen ist, dass es Mein Licht, Meine Gnade ist, dass alles (Leben) immer und immer wieder kehrt, damit es in zunehmenden Maße von Meinem Licht erfüllt werde, das in der verzweifeltsten Stunde tiefster Finsternis in diese Welt gekommen ist. Ja, die Mitte der Nacht, sie war und ist von je her der Anbruch Meines neuen Tages!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,155

Die ersten Christen handelten darin salomonischer Weisheit, dass sie den römischen Sonnenkult auf Christus deuteten; das begünstigte den Siegeszug des Evangeliums im Römischen Imperium

Und weil jene ersten Christen mit solcher salomonischen Weisheit und mit der Weite seines Herzens und Geistes ausgestattet waren, wandten sie sich nicht gegen jenes Gottesbild, sondern griffen es vielmehr auf und deuteten es auf Mich, in der Erkenntnis, dass Ich es wahrhaftig bin und Ich ihnen, den römischen Heiden, Mein Evangelium schon inwendig mitgeteilt habe, bevor es auch auswendig zu ihnen durchgedrungen ist. Und weil sie erkannten, dass die Heiden schon von Mir erkannt worden sind in ihrer Religion, wurden auch sie, die Christen, von ihnen (an-)erkannt – und Ich, in ihrem Zeugnis.

Christus selbst offenbarte sich dem Kaiser Konstantin als »Sol Invictus«, in dessen Siegeszeichen, Seinem Christus-Monogramm, er siegen sollte

Siehe, so gab schon Konstantin auf seinem Triumphbogen dem Sonnengott nicht mehr den Namen »Sol«, sondern allein die allgemeine Bezeichnung »Divinitas«, weil er erkannte, dass »Sol« eine (noch) namenlose »Gottheit« war, nach der Offenbarung von deren wahren Namen all ihren Verehrern verlangte. Und er sollte den wahren Namen dieser Gottheit finden – nicht allein durch das äußere Zeugnis Meiner Zeugen – allen voran von seiner Mutter Helena, die auch inbrünstig für Konstantins Erleuchtung betete und flehte – sondern selbst, inwendig, durch eine direkte, göttliche Herzensoffenbarung. Denn wie vormals jener Pharao Echnaton, so sollte auch Kaiser Konstantin Mein Kreuz als Licht- und Lebenszeichen sehen, als Siegeszeichen des »Sol Invictus«, der »siegreichen Sonne« – in einem visionären Traum, als er seinem Widersacher Maxentius in einer Schlacht gegenüber stand und die Botschaft erhielt: »In diesem Zeichen – Meinem Kreuz – sollst du siegen.« Denn siehe, Ich bin ́s, dein Gott, der »Sol Invictus«, der »Unbezwingbare«!«

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,156

Darum auch ließ er jenes Kreuzeszeichen, Mein Monogramm, die griechischen Buchstaben »X« und »P« auf den Schildern seiner Soldaten, und später auch auf der Standarte seiner Leibwache anbringen, und es sollte nicht lange weilen, bis er Mich als den »Sol Invictus« erkennen und grüßen sollte, Mich, Jesus Christus, auf welchen er sich auf seinem Sterbebett noch taufen ließ.

Aber siehe, das »X« und das »P«, es sind nicht nur die (ersten) griechischen Buchstaben Meines Christus-Namens, sondern auch die römischen Buchstaben dessen, was Ich für alle Welt bin: nämlich aller Welt »Pax«, »Frieden«, der Friedefürst. Denn in der Kraft Meines allversöhnenden Namens werden alle unversöhnlich erscheinenden Kräfte versöhnt und alles (Mir) Widersprüchliche überwunden, so dass in Meinem Namen alles zusammengefasst und versöhnt wird, was auch immer in den Himmeln und auf Erden ist: alle Mächte, Herrschaften, Kräfte, Throne, Hoheiten und Gewalten, ob in der sichtbaren oder unsichtbaren Welt: In Meinem Frieden, in Meiner Befriedung wird jedes aufrührerische, trotzige und in Auflehnung befindliche Herz überwunden und befriedet, so dass Mir einer jeden Seele Zunge – von überall aus den Himmeln, wie auf Erden, wie aus den untersten Sphären und Regionen noch huldigen wird, dass Ich, Jesus, der Christus, ihr Herr, ihr Heil und ihre Gerechtigkeit bin. Denn solches – Wisse! – kann nicht anders, als lobpreisend bekannt werden: – nicht anders, als nur im Heiligen Geist, aus dem überschwänglichen Erfülltsein mit Meiner Liebe. Ja, Ich bin euer aller Friede! Auch der Friede zwischen allen unversöhnlich erscheinenden Religionen und Bildern! Denn sie sind alle Zeichen auf Mich hin und Ich in ihnen allen!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,157

Siehe, so erkannten nicht allein die Christen ein heidnisches Götterbild als eine Darstellung von Mir an und setzten einen heidnischen Gott mit Mir gleich: Ich selbst tat es, indem Ich Mich als den offenbarte, der Ich Mich zuvor namenlos von ihnen als der Allmächtige, als der Gott über allen Göttern und das Licht aller Himmelslichter, verehren ließ.

Aber auch das erkenne, dass es für viele jener ersten Christen, die sich aus dem Heidentum zu Mir bekehrten, (eben darum auch) kein Widerspruch war, Mich als den Höchsten über allen Göttern direkt, wie auch indirekt – über die Vielzahl aller anderen Götter – zu verehren; in der Antike war »Christentum« und »Heidentum« nämlich gerade für die gebildeten Schichten des Christentums kein Widerspruch.

Kaiser Konstantin aber duldete das Christentum anfänglich nicht allein, sondern setzte schließlich auch dessen allgemeine Anerkennung im Römischen Reich durch, ja, er begünstigte es sogar schließlich; er bekämpfte jedoch um seines neuen Glaubens willen nicht alle anderen althergebrachten römischen Götterkulte, sondern ließ sie sehr wohl gelten, wie sie (auch schon) zuvor neben dem alles überstrahlenden Sonnenkult Gültigkeit behielten. Ebenso taten auch seine Söhne.

Und auf diese Weise drang Mein Licht ganz von selbst – frei und befreiend! – in alle Götterbilder, wie es von je her alle Räume einnimmt und durchflutet. Der Siegeszug des wahren und erkannten »Sol Invictus« begann! Denn Mein Licht: Es vertreibt alle Finsternis!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,158

Christus ist die unaussprechliche Liebe, die in allen Erlösergestalten strahlt wie die Sonne

Siehe, Ich bin die unaussprechliche, die große, die unendliche, die unvergängliche Liebe, die Sonne, die über allen scheint, die Personifikation der Liebe selbst, die in allen göttlichen oder gottgewordenen Erlösergestalten des Mitgefühls, der Gnade und Barmherzigkeit als inneres Licht und als Wärme in die Kälte der Finsternis ausstrahlt, und das unbesiegbare Licht selbst.

Und darum, weil Ich die Liebe und das Licht selbst bin, bin Ich die Erfüllung eurer kühnsten Hoffnungen und Träume, von allen Unglaublichkeiten, Ungeheuerlichkeiten, Unaussprechlichkeiten, die ihr in Hinblick auf das Heilwerden aller kaum zu hoffen wagt. Ich bin die Hoffnung auf alles, die in euch allen wachsen will bis zur unbezwingbaren Unendlichkeit hin. Ich bin die »Sol invictus«, der Anfang und das Ende, der ewig beständige Ausgang und Eingang, der Aufgang der Sonne, der personifizierten Liebe selbst. Und darum, und weil Ich solche Liebe bin, gibt es immer und für jeden Hoffnung – auch für dich! Und du kannst hoffnungsvoll (wie die Buddhisten) beten: »Möge ich glücklich sein! Mögen alle Lebewesen glücklich sein!« Ja, Amen!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,159

Die Gleichsetzung des christlichen Auferstehungsfestes mit den heidnischen Frühlingsfesten bezeugt die frühe Identifikation der Wirkkräfte der Auferstehung Jesu Christi mit denen heidnischer meist weiblicher Fruchtbarkeitsgottheiten

Ebenso wurde das christliche Auferstehungsfest nicht von ungefähr auf die heidnischen Osterfeste gelegt, in denen durch Fruchtbarkeitskulte die Wiederkehr des Lebens im Frühling feierlich beschworen wurde

Und siehe, ebenso fiel nicht von ungefähr eure Feier der (Wiedergeburt aller in Meiner Wiedergeburt und) Auferstehung mit dem heidnischen »Ostern« zusammen, dem Fest des Frühlings, der feierlichen Beschwörung der Wiederkehr allen Lebens (in der Natur), das in allen (Heiden-)Nationen und Religionen mit Fruchtbarkeitskulten einher ging – der Hingabe an die körperliche Liebe auf heiligen Hügeln und Anhöhen, wie auch in den Gottestempeln, um die schlafende(n) Gottheit(en) des Lichtes, des Lebens, der Liebe und der Sinnlichkeit anzufachen und anzureizen, und wieder zum Leben zu erwecken.

Mit der Übernahme vor-christlicher heidnischer religiöser Bräuche und Kultstätten sprach das Christentum diesen zugleich auch einen durchaus gegebenen gewissen Wahrheitsgehalt zu

Es mag dich verblüffen oder gar entsetzen, dass das Christentum an solch heidnischen Kulten angeknüpft hat, um es Meinem Evangelium zu weihen und (um) jene heidnischen Bräuche auf Mich umzudeuten, so dass sie jenen – dir gewiss überaus ruchlos erscheinenden – Riten dennoch durchaus eine gewisse Ahnung des Echten, Wahren, Guten und Schönen, und zugleich auch des durchaus Genussvollem zuerkannten, – denn andernfalls hätten sie jene heiligen Feste anderer Religionen nicht aufgegriffen, um sie auf Mich (um-) zu deuten, sondern gänzlich verworfen und ihre eigenen Feste zu anderen Zeiten und mit anderen Bräuchen ihnen entgegen gesetzt.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,160

Und doch ist es so, dass sie die vor-christlichen heiligen Riten nicht gänzlich abgelehnt und verworfen haben, sondern in Vielem, was ihnen echt, recht und wahr erschien, weiter gelten ließen und übernommen haben. Siehe und erkenne auch, wie viele Gotteshäuser Mir an heiligen Stätten errichtet wurden, wo Ich zuvor von den Heiden unter anderen Namen, verbunden mit anderen religiösen Vorstellungen, und doch – nach ihrem Reifegrad – wohl recht angebetet und verehrt worden bin!

Viele Bräuche des christlichen Osterfestes belegen dessen heidnischen Einflüsse aus anderen vor-christlichen Religionen:

Betrachte die Vielzahl der christlichen Bräuche (des Osterfestes) und erkenne, wie viele davon heidnischen Ursprungs, aus anderen vor-christlichen Religionen, Gottes- und Weltvorstellungen übernommen worden sind:

– Der Oster-Hase ist ein Fruchtbarkeitssymbol

So erinnert besonders (deutlich) der Oster-Hase an die heidnischen Fruchtbarkeitsriten, welche diese Feste bestimmten, (die alle die alljährliche Wiederkehr des Lebens in der Natur feierten), bevor sie vom christlichen Glauben durchdrungen wurden – ist doch unter euch der heckende Hase bis heute ein Symbol für sexuelle Agilität, Fruchtbarkeit und Kindersegen.

– Der Maibaum geht auf Pfähle zurück, die als Phallus-Symbole Götter und Kräfte der Fruchtbarkeit symbolisierten

Aber auch die Pfähle und aufgerichteten Steine, welche die Ascherim (und Baalim) darstellten, die Vorläufer der Obelisken, waren ein Phallus-Symbol, ein Zeichen für die Kräfte des wieder aufsprießenden Lebens und der Fruchtbarkeit; und ihr findet es in euren Maibäumen wieder, die ihr aufrichtet zur Wiederkunft (der Kräfte) des Lebens in jedem Frühling.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,161

– Das Osterei, das zum Symbol des Durchbruchs neuen Lebens durch die Umklammerung des Todes wurde, war ursprünglich eine Opfergabe für die heidnische Fruchtbarkeitsgöttin »Isis«

Ebenso zeigt euch dies das Osterei, welches schon in Ägypten der Göttin »Isis« im Frühling (als Opfergabe) dargebracht wurde: ein Symbol für den Durchbruch neuen Lebens aus der harten Umklammerung des Todes, ein Zeichen für Auferstehung und Wiedergeburt – auf Mich hin: Denn wie das neue Leben eines Kükens sich durch die Schale bricht, so nahm auch mit Mir der Durchbruch der gesamten Schöpfung zu einem neuen, unverweslichen Leben seinen Anfang, als Ich in Meiner neuen (verklärten) Lebendigkeit als Erster unter vielen Mein Grab aufriss und sprengte, wie ein Küken seine Schale durchbricht: Da habe Ich ein neues unvergängliches Wesen für alle ans Licht gebracht. So kündet euch schon jenes heidnische Osterei: Siehe, Ich mache alles neu!

– Das Osterrad feiert die immer neue siegreiche Wiederkehr der Sonne und des Lichtes nach Zeiten der Dunkelheit und Finsternis

Ebenso deutet das Osterrad, ein brennendes Eichenrad, das von einem Hang über die kahlen Felder gerollt wird, auf frühe heidnisch-germanische Sonnenkulte hin, da das lodernde Feuerrad auch die Sonnenscheibe animieren sollte, wieder ihre glutvolleren Runden zu drehen und die Finsternis zu vertreiben. Und erreichte das Sonnenrad unbeschadet den Fuß des Hanges, so deutete man dies auf eine gute Ernte.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,162

Und die stets wiederkehrende Sonne, die auszieht wie ein Sieger, alle Finsternis zu vertreiben: ist sie nicht tatsächlich ein ausgezeichnetes Sinnbild auf Mich, die Sonne der Gerechtigkeit, die Ich immer wieder für euch aufgehe mit Gnade unter Meinen Flügeln? Und kommt nicht (fürwahr für euch ALLE) nach jeder Dunkelheit immer und immer wieder eine Gnadenzeit? So verehrten jene, die den immer neuen Sieg des Lichtes über die Finsternis feierten, wenn auch noch unwissend – in unbestimmter Hoffnung – Mich, die Sonne und das Licht der Welt, ihren Sieg über alle Finsternis.

– Das Osterfeuer sollte den Kräften des Lichtes und Lebens helfen, die Kälte und Finsternis des Winters zu vertreiben. Auch in der Vorstellung der Heiden, dem Aufleben ihrer Götter helfen zu müssen, wohnt eine tiefe Wahrheit inne: Christi Liebe, Licht und Leben kann nur kommen – durch uns

Ebenso sollte das Osterfeuer, das von je her – schon vor dem Einzug des Christentums – auf vielen Anhöhen entzündet wurde, den Winter weichen lassen, Eis und Schnee dahinschmelzen lassen und Dunkelheit, Kälte und Tod vertreiben. Wohl ist es so, dass die Heidenvölker meinten, durch ihre Frühjahrskulte den Kräften des Lichtes und Lebens (magisch-rituell) aufhelfen zu müssen. Doch ist es nicht wahrhaftig so, dass Mein Licht nicht leuchten kann, wenn ihr es nicht leuchten lasst – aus euch? – … dass Meine Liebesglut nicht brennen und lodern kann, wenn es nicht brennt und lodert – durch euch? – … dass sie nichts um euch entzünden kann, wenn sie nicht entzündet ist – in euch?

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,163

So seid ihr wohl Mit-ARBEITER und Mit-STREITER, KRIEGER des Lichtes, so wahr ihr alle KINDER des Lichtes seid! Und Ich bleibe verdunkelt, solange es dunkel bleibt in euch. Wenn ihr aber auflebt (in Mir), siehe, so lebe auch Ich auf (in euch)! Denn Ich bin in euch und ihr in Mir.

– Ebenso ist die ägyptische Göttin, der das Ei der Neugeburt geopfert wurde, Isis, mit dem Horus-Knaben auf ihrem Schoß, die an Maria erinnert, ein Sinnbild der göttlichen Urkraft, der Ruach, aus der mit Christus das Leben für alle entspringt

Siehe aber auch, die Göttin »Isis«, welcher in Ägypten alljährlich im Frühling jene Eier der Neugeburt des Lebens, Symbole für die Überwindung des Todes, geopfert wurden: Erinnert sie, die Hohe, die alles Schicksal beherrschende All- und Himmelsgöttin, die den göttlichen Knaben »Horos« in ihrem Arm hält, den Gottes-Sohn, den Sonnengott, den Bezwinger des Bösen, und damit jedes Kind (von göttlichem Geblüt), in welchem Er Gestalt gewinnt, – …. erinnert sie euch nicht an Maria, Meine (und eure) Mutter, aus deren Schoß mit Mir das unüberwindliche Licht und Leben, in eure Welt herein brach, um in euch allen Gestalt zu gewinnen? Und mehr noch: Erinnert sie, die All-Gebärende, die mit dem Erlöser (/Christus) alle Tragende, euch nicht an die höchste Gottheit: die göttliche Ruach, die Urkraft allen Lebens, aller Liebe und allen Lichtes selbst, die Mich unter euch hervor gehen ließ und sich in Mir verkörperte? – … von der Maria (der heute viele christliche Maifeste geweiht sind) nur ein Abglanz ist, wie alle Göttinnen?

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,164

– Mit der gebärenden All-Mutter wurden alle Neugeburten gefeiert, welche alle Geschöpfe ihrer Wiedergeburt in Gott näher bringen und damit zur Geburt der Gottheit in all Ihren Geschöpfen führen

Und so feierten sie mit ihr, der Gebärenden, alle Wiederkunft des Lebens und die freudig erwartete Geburt aller Neugeborenen. Denn das spürt ihr bei jeder Geburt, dass neues Leben in diese Welt kommt, und in ihm findet euer Herz von je her einen Hoffnungsträger. Und tatsächlich bringt euch jede Wiedergeburt, die Wiedergeburt jedes Individuums, der universalen Wiedergeburt des ganzen Kosmos näher, bringt euch doch jede IRDISCHE Wiedergeburt eurer HIMMLISCHEN näher, in welcher dann endlich Ich, die Gottheit, in euch geboren werde und ihr, die Geschöpflichkeit, in Mir, bis alles in allem die Gottheit werde und die Gottheit werde alles in allem – in Mir. Siehe, darum trägt die Geburt jedes Kleinen einen Abglanz und Hoffnungsschimmer von Meiner Geburt, denn Ihr, alle Meine Kleinen, seid es auch, durch die Ich für und für in die Welt geboren werde, bis Ich einstmals bin alles in allem, und nichts und niemand mehr als Ich – Christus – Licht und Liebe – allein.

Mit der Übernahme der heidnischen Feste, welche die stete Wiedergeburt des Lebens feierten und auf Unsterblichkeit hoffen ließen, zeigten die Christen an, dass diese Hoffnung aller Religionen in der Auferstehung Christi begründet ist

Siehe, so war jenes höchste Fest des Christentums – der Auferstehung aller in Meiner Auferstehung, ursprünglich, unter den Nationen und Religionen, die Feier der immer neuen Wiedergeburt allen Lebens, die sich in jedem Frühling spiegelt und zeigt, welche fürwahr auch Folge und Ausfluss Meiner Auferstehung ist.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,165

Denn aus Meiner Auferstehung und Wiedergeburt (auf Meine freie Lebenshingabe für alle hin) strömt von je her alles Leben; und in der Kraft Meiner Auferstehung, die sich ausgebreitet hat über Raum und Zeit, ist von je her eure und allen Lebens unaufhörliche Wiedergeburt begründet, bis ihr eingeht in die Unverweslichkeit. Und von dieser Hoffnung auf Unsterblichkeit waren alle heidnischen Kulte getragen, welche die alljährliche Wiederkunft des Lebens (in der Natur) feierten.

In den heidnischen Fruchtbarkeitskulten wurde meist weiblichen Gottheiten gehuldigt, deren Namen noch im Namen des Osterfestes widerhallen

Erkenne aber auch dies, dass in jenen heidnischen Fruchtbarkeitskulten die Urkraft des Lebens und der Liebe und des Lichtes, die Ich bin, meist in einer Gottheit WEIBLICHER Gestalt verehrt wurde, und schon der Name eures christlichen »Oster«-Festes erinnert an die Namen vieler GÖTTINNEN: »Eastre«, »Ostara«, »Austria«, »Astarde«, »Ishtar«, »Isis«.

Die Übertragung dieser Feste auf Christus bestätigt zugleich, dass in jenen Göttinnen Wesenszüge der wahren Gottheit verehrt wurden

Und indem die Christen jene heidnischen Frühlingsfeste, in denen die Wirkkräfte vieler Göttinnen gefeiert wurden, mit dem Fest Meiner Auferstehungskraft gleichsetzten, erkannten sie (auch) an, dass in jenen Gottheiten, die vormals von den Heiden verehrt wurden, vieles zu finden war, was an Meinem mütterlichen, all-gebärenden Wesen gefeiert und gehuldigt wird. Daran erkennst du, dass Meiner Ruach-Gottheit, ebenso viel Weiblichkeit wie Männlichkeit innewohnt, ebenso viel Feminines wie Maskulines: Ja, Ich bin euch ebenso Mutter wie Vater. Darum ließ Ich Mich vorzeiten auch in jenen Göttinnen durchaus verehren und finden, und es war Mir wohl angenehm und recht.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,166

Denn siehe, werde Ich, Jeschua, (die Jungfrauen-Geburt aus der Ruach) nicht auch bei euch als die Fleisch gewordene Personifikation der göttlichen »Weisheit« angesehen – der »Achamoth«, die bei den Römern als »Sapientia«, bei den Hellenisten aber als »Sophia« verehrt wurde, welche, wie die Ruach, aus der Ich geboren wurde und hervor ging, den femininen Aspekt der Gottheit repräsentiert, wie bei den Hindus die Göttin »Lakshmi« (als dessen Gemahlin:) den femininen Aspekt des Liebesgottes »Vishnu«, oder die Göttin »Parvati« den gebärenden mütterlichen Aspekt des Lebens-Umwälzers und -Erneuerers »Shiva« oder wie die Göttin »Sarasvati«, das »Wort«, die »Weisheit« als Gemahlin »Brahmans«, des schöpferischen Prinzips in allem – wie all diese Göttinnen den femininen Aspekt des urgöttlichen »Brahmans« (repräsentieren)?

So kannst du Mich, die Mensch gewordene Weisheit Gottes, die Personifikation der Urkraft allen Lebens und der Liebe, sehr wohl auch in Gestalt jener Göttinnen erblicken, die vor Mir weltweit in den Frühlingsfesten neu aufblühenden Lebens verehrt wurden. Und die ersten Christen taten recht damit, wenn sie jene vor-christlichen heidnischen Feste auf Mich deuteten, dass Ich schon in ihnen verborgen war, wie sie in Mir. Darum auch ließ Ich jene heidnischen Frühlingsfeste mit vielen ihrer Kulte Einzug nehmen in Mein Christentum – bis zu dem Namen »Ostern« hin, das viele heidnische Göttinnen repräsentiert.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,167

Die Urkraft des Lebens, der Liebe und des Lichtes wird von allen Oster-Göttinnen repräsentiert: von der nordischen »Eastre« oder »Osrtara«, über die ägyptische »Isis« und die babylonische »Ischtar«, wie die kanaanitische »Ashera« oder »Astarde« bis zu der griechischen »Aphrodite« und römischen »Venus«

Denn das wisse: Ich, die Urkraft des Lebens und der Liebe und des Lichtes, die Ich bin, Ich bin auch die Urgestalt all jener Oster-Göttinnen, unter deren Namen Ich vormals verehrt worden bin. In den nordischen Ländern Germaniens und Angelsachsens trug Ich den Namen »Eastre« oder »Ostara« und war (auch) »Arora«, die Lichtgöttin der »Morgenröte«, in Ägypten war es die »Isis« mit dem Horusknaben auf dem Arm, deren Bild an Maria oder die Ruach mit Mir, dem aus ihr gewordenen (/hervor gegangenem) jungfräulichen Jesuskind erinnert, in Babylon aber die »Ishtar«, die als weibliche wie männliche höchste Gottheit (und Urkraft des himmlischen `Messias ́ »Marduk«) verehrt wurde, im Firmament repräsentiert durch den Morgen- wie den Abendstern, und deren Symboltier Mein messianisches Zeichen des Löwen war, der vielfältig ihr berühmtes Ishtartor ziert, an das sich die heilige Prozessionsstraße Babylons anschloss; in Kanaan aber wurde in den alljährlichen Frühlingsfesten die »Ashera«, die Fruchtbarkeits- und Liebesgöttin, die Gemahlin und der weibliche Aspekt des höchsten Sonnengottes El – des »Baal«, des »Herrn« – verehrt, – ebenso die »Astarden«, oder »Asthoreth«, welche die feminine Seite der »Elohim« repräsentierten, der Fülle der »Götterheit«, die Wir sind – die Ich bin.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,168

Und siehe, in Griechenland war es die »Aphrodite«, im Römischen Reich die Göttin »Venus«, die Göttin des Lebens und der Liebe, welche ihr – als Himmelskönigin – über dem Stier-Gehörn, dem Halbmond, dem Zeichen des Satans und des Todes, triumphierend thronend … – auch im Bild Meiner Mutter Maria verehrt, als Sinnbild, dass das Gute in der Schöpfung, das aus ihrer Schöpferseele quillt, alles Böse in ihr überwinden und alles Geschöpfliche aus seiner argen kindlichen Unreife zur göttlichen Reife ausreifen lassen wird, dass sich also das hoffnungsvolle Leben immer wieder und irgendwann endgültig durchsetzt gegen die übermannende Hoffnungslosigkeit der nur scheinbar un-überwindlichen Kälte des Hasses und des Todes.

Wie in den vor-christlichen heidnischen Bräuchen viel Wahrheitsgehalt liegt, der darum von den Christen übernommen wurde, ebenso ist auch in den vor-christlichen Gottesvorstellungen anderer Religionen viel rechte Erkenntnis, die übernehmenswert ist

Wenn nun von jenen heidnischen Bräuchen so viele Bilder, Gleichnisse und Vorstellungen aus den anderen Religionen als »recht« ins Christentum übernommen wurden, warum wollt ihr dann nicht glauben, dass auch Vieles an ihren Gottesvorstellungen durchaus auf Mich zutrifft, und Ich vorzeiten – wahrhaftig! – in jenen Gottheiten! – und über ihren Riten! – auch (schon) den Heiden – selbst den fernsten Nationen! – sehr wohl begegnet bin?

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,169

Das christliche Osterfest feiert auch die Wiederkehr allen Lebens in der Natur ebenso wie alle Wiedergeburten, ja, den Anfang der Schöpfung selber, als Ausfluss und Folge der Auferstehung Christi, deren Wirkkraft sich in Raum und Zeit in alle Richtungen entfaltet

Und wenn ihr – jenen alten heidnischen Bräuchen folgend – Jahr für Jahr mit der Rückkehr des Lebens in der Natur Meine Auferstehung feiert, bekennt ihr mit euren heidnischen Vorvätern, dass diese Wiederkehr und Wiedergeburt allen Lebens auf dem ganzen Globus nicht nur ein Hoffnungs-Zeichen auf die künftige Auferstehung zur Unverweslichkeit ist, sondern, dass diese beständig sich wiederholende Wiederkehr des Lebens selbst schon Ausfluss und Folge Meiner Auferstehung ist, die in ihrer universalen Kraft in alle Räume und Zeiten wirkt, auch durch Raum und Zeit zurück bis in die Ur-Anfänge der Schöpfung selbst hinein, ja, dass diese Kräfte Meiner Auferstehung sogar die Ur-Anfänge der Schöpfung selbst erst bewirkt haben und auch alles wieder und wieder zurück holen ins Leben gegen die scheinbare Übermacht der Verweslichkeit, der Vergänglichkeit, des Verderbens und des Todes, mit dem unverrückbaren Ziel, alles hinein zu leiten und zu ziehen in das ewige Leben der Gottheit, aus der alles Leben quillt.

So verstanden wird Christi Auferstehungskraft nicht nur als zukünftige Hoffnung gefeiert, sondern als gegenwärtige, erfahrbare Wirksamkeit – jetzt

So tut ihr als Christen nichts anderes, als vormals die Alten, die Heiden, taten:

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,170

Ihr feiert den Sieg des Lebens über den Tod, den Sieg des Werdens über alles Vergehen, den Sieg der unaufhaltsamen Entfaltung des Kosmos aus dem Chaos, ihr feiert die in der ganzen Schöpfung wirksame Schöpferkraft, und seht und erkennt sie – in Mir, Christus – neu und noch deutlicher als (jene /ihr selbst) vormals (noch im Heidentum) in Meiner Auferstehungskraft, in Meinem Auferstehungslicht. So feiert ihr die Kraft-Entfaltungen Meiner Auferstehung nicht nur in hoffnungsvollem Ausblick auf die Vollendung von allem in seiner Auflösung im Leben, sondern ihr feiert diese auch schon im Gegenwärtigen, dass – wie ihr es an der Natur erlebt – die in Meiner Auferstehung frei-gesetzten Lebenskräfte alles – durch alles Vergehen hindurch – immer wieder hervor holen und am Leben erhalten; ja, ihr feiert Meine Auferstehungskräfte selbst im Rückblick auf die Anfänge aller Schöpfung, in der sie bereits als Schöpfungskräfte wirksam sind, durch welche Ich, eure Schöpfer-Seele von allen Ur-Anfängen an universal wirksam bin, um in euch geboren zu werden, und Mich in allem, was lebt, in Meiner Lebendigkeit zu entfalten.

Denn siehe, Ich bin die Auferstehung und das Leben – nicht erst in Zukunft, sondern schon JETZT! – in euch! Und ihr erlebt die Kräfte Meiner Auferstehung in jeder Neugeburt aufblühenden Lebens, in jeder Wiedergeburt, deren Wunder ihr bestaunt, und in welcher ihr spürt das deutliche Hoffnungszeichen auf die himmlische Wiedergeburt von allem zur Unsterblichkeit hin. Denn siehe, die Kräfte Meiner Auferstehung hin zur Unsterblichkeit, sie liegen nicht nur vor euch, sondern umgreifen euch schon von je her, seit den Uranfängen der ganzen Schöpfung. Und aller Tod, alle Verweslichkeit ist doch verschlungen vom Leben, von Meinem universalen Sieg.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,171

Durch die Gleichsetzung ihrer christlichen Hochfeste mit heidnischen Hochfesten identifizierten die Christen ihren Herrn nach Seinem Wesen und Seiner Wirksamkeit gleichsam mit den von den Heiden verehrten Göttern

Und indem sie, die ersten Christen, ihre hohen Feste mit denen der Heiden gleichstellten – das Meiner Geburt mit dem der (alljährlichen Wieder-)Geburt ihres höchsten Gottes, der Sonne, – wie das Meiner Überwindung der Todesmächte in Meiner Auferstehung mit denen der immer wieder auflebenden Kräfte des Lebens in jedem Frühling – dadurch identifizierten sie, die frühen Christen, Mich gleichsam mit den vor-christlichen heidnischen Gottheiten, die in diesen vor-christlichen Festen gefeiert wurden: – zu ihrem Weihnachtsfest mit der »Divinitas«, der »Gottheit« der »Sol invictus«, der »siegreichen Sonne« der Römer, – zu ihrem Osterfest aber mit den Göttinnen der Sinnlichkeit und Sinneslust, der körperlichen Leidenschaft, der Lebensfreude und der Fruchtbarkeit, durch welche man den Tod überwunden und die Fortdauer des Lebens und der eigenen Gattung, seine Weitergabe von Generation zu Generation gewährleistet sah, sofern nicht die Wiedergeburt der Natur (die Heiden) sogar schon auf die Wiedergeburt allen Lebens und jedes Individuums hoffen ließ (und ihnen dies kündete).

Denn sie, die ersten Christen, erkannten in all jenen Gottheiten das selbe Wesen und die selbe Wirksamkeit wie in Mir, dass es letztendlich Ich bin – und sonst keiner mehr. Darum hatten sie keine Schwierigkeiten damit, in diesen Gottheiten, welche von den heidnischen Nationen in ihren Religionen verehrt wurden, Mich wieder zu entdecken und zu sehen und zu erkennen und (schließlich auch) zu bekennen.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,172

In der Gleichsetzung heidnischer Hoch-Götter mit ihrem höchsten Christus-Gott handelten die ersten Christen ebenso wie die Heiden, die Götter anderer Religionen mit ihren Göttern identifizierten, wenn sie sich in Wesen und Wirksamkeit ähnelten

So taten die ersten Christen das selbe, was schon zuvor die heidnischen Nationen getan haben, dass sie die Gottheiten anderer Religionen und Nationen mit einem selben Wesen und einer ähnlichen Wirksamkeit den Ihrigen gleichsetzten und mit ihren Gottheiten identifizierten, so dass sie die verschiedenen Götternamen aus den unterschiedlichen Religionen schließlich wie Synonyme für die selbe Gottheit gebrauchten, und deren Wesenszüge wie Mythen miteinander verschmelzen ließen.

Siehe, so erkannten die Römer in der »Aphrodite« der Hellenisten ihre Göttin »Venus« wieder, denn sie beide repräsentierten die Kräfte der Liebe; – ihren römischen Gott »Mars« aber identifizierten sie mit dem griechischen Gott »Ares«, denn sie beide repräsentierten die Mächte des Kriegsgeschicks; – als Göttin der Jagd wurde bei den Römern »Diana«, bei den Griechen aber »Artemis« verehrt, darum sahen sie unter zwei verschiedenen Namen auch hier die selbe Gottheit verehrt; – ihre Schutzgöttin des Hauses, des Herdfeuers und häuslichen Friedens, die »Vesta« mit deren »Laren«, den persönlichen Schutzengeln der einzelnen Familien und Sippen, identifizierten sie mit der »Hestia« der Griechen und ihrem Heer der individuellen Schutzpatrone, der »Penaten«; – der Gott des Weines und Genusses, – in dessen Heiligtum Wasser zu Wein verwandelt wurde, zum Zeichen, dass Lebensfreude eine Gottesgabe aus Seiner Gunst, nach Seinem Wohlgefallen ist – hieß bei den Römern »Bacchus«, bei den Griechen aber »Dionysos«; – ihren allerhöchsten und obersten Gott »Jupiter« den Götter-Vater, den Herrn aller Herren und Gott aller Götter, erkannten die Römer schließlich in dem Gott »Zeus« der Hellenisten wieder.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,173

Den ersten Gläubigen des Neuen Bundes war schon möglich, was den Gläubigen des Alten Bundes noch unmöglich war: den Gläubigen anderer Religionen rechte Erkenntnis und Herzenshaltung zuzusprechen, die auch schon Jesus Christus ihnen wohl bescheinigt hatte

Ebenso identifizierten schon die Hellenisten wiederum zuvor (schließlich auch) ihren Allerhöchsten, den »Zeus«, mit Mir, dem Gott »Jahwe Zebaoth«, dem »Herrn der göttlichen Heerscharen« der Juden; – und sie taten recht damit. Was jenen aber, den (meisten) Kindern des Alten Bundes, den Juden, jedoch noch nicht möglich war, jenen höchsten Gott der Griechen als auch den Ihrigen gelten zu lassen und mit Mir zu identifizieren und gleich zu setzen, und so an dem Glauben der Hellenisten anzuknüpfen, um ihnen (auf diesem Weg) von Mir zu künden, was sie durch ihre besonderen Offenbarungen von Meinem Wesen und Wirken wussten, weil sie noch im fanatischen Geist des Judas gefangen waren, so dass sie zwangsläufig unter den göttlichen Zorn kommen mussten, was den Ersten des ALTEN Bundes also noch MISS-lang, das wiederum GE-lang schließlich schon Meinen ersten Kindern des NEUEN Bundes, den Christen – identifizierten sie doch den allerhöchsten Gott, der zu ihrer Zeit im römischen Welt-Imperium verehrt wurde, den »Sol Invictus«, die »Divinitas«, die All-»Gottheit«, die alle römischen wie griechischen Gottheiten in sich vereinte, mit Mir und deuteten den Glauben dieses ganzen Weltreiches erfolgreich (um) auf Mich.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,174

Die Christen nämlich hatten keine Schwierigkeiten mehr damit, Gläubige anderer Religion als durchaus redliche Glaubensgeschwister anzuerkennen, – wussten sie doch von dem Zeugnis, das Ich selbst den Römern gab, dass es auch unter ihnen – (und zwar) in DEREN Glauben und ihrer anders gearteten RELIGION! – Mir durchaus wohlgefällige, fromme und ja, selbst rechtgläubige Menschen gab!

Darum hatten sie, die ersten Christen, keine Probleme damit, jene mit ihren Glauben stehen zu lassen. Sie wussten (nämlich noch), dass sie anderer Herren und Götter Knechte nicht zu richten haben. Diese stehen und fallen (nämlich) IHREM Herrn. Ich aber – der Ich auch IHR (aller Heiden und Religionen!) Herr bin – kann sehr wohl all jene halten, die auf Meine unerfindliche Gnade bauen – unter welchem Namen und Bild sie auch immer Mich verehren.

Die ersten Christen wussten (nämlich noch) darum, dass (es) wichtiger ist, WIE man glaubt, als, WAS man glaubt, und dass die Herzenshaltung wichtiger ist als das Lippenbekenntnis. Darum überhoben sie sich nicht mehr, wie ihre Vorväter, die des Alten Bundes, über ihre Glaubensgeschwister aus den Nationen, sondern erkannten sie an und wurden schließlich darum auch von diesen, welche mit der selben rechten Herzenshaltung glaubten, geachtet und (an-)erkannt.

Daran erkennt ihr, dass jenes erste und wichtigste Gebot, dass ihr euch auf kein Gottesbild festlegen sollt, im Alten Bund irrig, (nämlich) fleischlich ausgelegt wurde und darum (dies Gebot) – gleich einem Götzen – dem Verderben geweiht war, weil es im Fleisch und nicht im Geist gedeutet wurde. Mit Meinem Geist aber kam eine neue Zeit: nicht mehr der Ablehnung und Abgrenzung, des fanatischen Richtens und Rechtens, sondern der allumfassenden Annahme in Meiner alles – selbst die unterschiedlichen Religionen und verschiedenen Götterbilder – miteinander versöhnenden Liebe.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,175

Und wie sie (die ersten Christen) die anderen in ihrem heidnischen Glauben anerkannten, so fanden auch sie mit ihrem christlichen Glauben (darum) Anerkennung, so dass sie sich alle als Geschwister EINES Glaubens in Mir erkannten, und (einander) fanden.

Selbst das Mysterium der innergöttlichen Trinität blieb den Heiden nicht verborgen und wird in anderen Religionen erkannt und bekannt

Und siehe, wurde nicht tatsächlich von den Besonderheiten Meines Wesens bis in seine höchsten Mysterien hinein in vielen Religionen – schon außerhalb des Christentums – Gewaltiges erkannt? Siehe, so findest du selbst aus der Erkenntnis Meines allumfassenden Wirkens – dass Ich bin, und sonst keiner mehr, dass Ich es bin, der Tod wie Leben, (der immer neu) Vergehen wie (erneutes) Werden wirkt, und alles in allem, – und (Ich dabei) doch (immer) von nichts anderem geleitet (bin) als von Meinem Retterwillen und Meiner leidenschaftlichen Liebe, (die alle gewinnen will) – so findest du aus dieser Erkenntnis Meines allumfassenden Wirkens in vielen Religionen schon eine Ahnung Meines trinitarischen Seins: etwa im Hinduismus (wo geglaubt wird), dass sich die höchste göttliche Urkraft, »Brahman«, aus zwei scheinbar gegensätzlichen, und doch einhellig zusammenwirkenden, einander bedingenden und ergänzenden Wirkungsweisen zusammensetzt, nämlich den Kräften der Zerstörung wie des Hervorbringens, (»Shiva« und »Kali-Parvati«,) die andererseits aber letztendlich doch auf die Kräfte des Erhaltens zielten, offenbart in der liebenden Zuwendung (»Vishnus« und »Ganeshas«, wie »Sarasvatis«).

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,176

So verehren die Hindus das allumfassende göttliche, höchste Sein (letztlich) dreifach: – in dem allumfassenden »Brahman«, das dem »Schöpfer« entspricht, – ferner in »Shiva«, dem Zerstörer wie Erneuerer, der in Tod und Wiedergeburt wirksam wird, – schließlich aber in »Vishnu«, dem Erhalter, der die göttliche Liebe repräsentiert, die sich auf vielfältige Weise den Menschen erlösend zuwendet.

So kennen auch die Inder schon eine göttliche »Dreieinigkeit«, eine »TRINITÄT« wie die Christen, welche sie, die Hindus, »TRIMURTI« nennen; – und sie bekennen (damit) wie die Christen: Auch wenn sich die Gottheit in verschiedenen, mitunter vielleicht gar widersprüchlichen Wirkungsweisen, gleichsam wie in verschiedenen Personen und Gottheiten zeigt, so bedingen und ergänzen sich diese verschiedenen Kraftwirkungen doch gegenseitig und gehen auf die Einhelligkeit einer in sich einen höchsten Einheit zurück, die sich ihren Geschöpfen in liebender aushelfender Zuwendung offenbart.

Die Shakti-Verehrer sehen diese göttlichen Urkräfte des Universums treffender in WEIBLICHEN Gottheiten repräsentiert, und verehren darum bevorzugt eine FEMININE »Trimurti«, die sich aus den weiblichen Ergänzungen, Entsprechungen der Gottheiten »Brahman«, »Shiva« und »Vishnu« zusammensetzt, den weiblichen Aspekten dieser Kraftwirkungen, verkörpert in (den) Gemahlinnen dieser Götter, der »Sarasvati«, »Kali« und »Lakshmi«,

Und siehe, solche »Dreiheiten«, »TRIATEN« findest du selbst schon in den Religionen der Antike, oft bestehend aus der »TRIAS« von drei zusammengehörenden Gottheiten von Vater, Mutter und Kind, wie bei den Ägyptern die Trias von Gott-Vater »Osiris«, Gott-Sohn »Horus« und Gott-Mutter »Isis«, oder in der römischen Mythologie die Kapitolinische Trias des höchsten Gottes »Jupiter«, dessen Gattin »Juno« und daneben der Göttin »Minerva«, die als höchste Gottheiten und verschiedene Aspekte des EINEN Göttlichen mit- und nebeneinander verehrt wurden.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,177

Selbst im Buddhismus, welchem man oft nachsagt, eine a-theistische, a-gnostische Selbst-Erlösungs-Lehre, eine reine, nihilistische Philosophie zu sein, wird das Göttliche doch in der »TRIRATNA« verehrt – (nämlich) in den »drei köstlichen, kostbaren Juwelen«: – dem ewigen Buddha-Tathagata, – Seinem Karma, das ein Dharma ist (- die Schule des Lebens nämlich mit ihren Lektionen, durch welche Er euch erzieht, läutert und unterweist und euch zum »Dhammo«, dem »Wunder« eurer Wiedergeburt von oben, führt) – und der »Sangha«, der »Gemeinschaft« der »Buddhas«, der vollendeten heiligen »Erleuchteten«, der »Bodhisattvas«, der himmlischen wie irdischen (ins irdische Dasein re-inkarnierten) Helfer, Lehrer und Erlöser.

In dieser »TRIRATNA« der »drei Juwelen« kannst du, wenn du nur willst, sehr wohl auch Mich erblicken: – nämlich Mich, den ewigen Christus, in Tathagata, in welchen Siddharta Gautama ein- und aufgegangen ist, wie Ich, das universale Mitleiden und Mitgefühl, das alle erlösen will, in ihn, so dass er selbst zu einem Buddha und Christus wurde, – aber auch den Vater, der all Seine Kinder auf ihrer Pilgerschaft viele Züchtigungen erfahren lässt zu ihrer aller Läuterung, – wie auch die Ruach, die Kraft des Höchsten, die in all Ihren von Ihr Erleuchteten, von Ihrem Erlösungswillen Beseelten wirkt.

Und dass dem (tatsächlich) so ist, und Ich in Meiner Drei-Einigkeit selbst in jenen drei Juwelen – die EINEM feurigen Jaspis gleichen – zu finden bin, das erkennst du daran, dass man jene »drei Kostbarkeiten«, »Juwelen«, im (mit dem Buddhismus verschmolzenen) Taoismus in der Gestalt der »drei Reinen«, den »ehrwürdigen Alten«, verehrt: – nämlich in dem »Himmels-Ehrwürdigen des Ur-Anfangs«, – in dem »Himmels-Ehrwürdigen des übernatürlichen Schatzes«, der im vergöttlichen Laotse, welchem die Daoisten folgen, ebenso eingegangen ist, wie in den von Ihm vergöttlichten Buddha, – und schließlich den »Himmels-Ehrwürdigen des rechten, tugendvollen Weges«.

Siehe, sogar die Araber aus Ismael, welche Ich Mir erwählt habe, wussten darum, dass ihre »Gottheit«, »al Ilah« sich trinitarisch in drei Göttinnen manifestiert hat – welche als Töchter Allahs verehrt wurden: nämlich »AlLat«, »Uza« und »Manat«.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,178

Ebenso wurde schon von Urzeiten her die umfassende Muttergottheit von den Iren und Kelten als »Morigan« in der Dreiheit von drei nebeneinander stehenden »Matronen«, »Matres«, »Müttern« – einer Jungfrau, der Liebesgöttin, – einer Mutter, der Fruchtbarkeitsgöttin, – und eines alten Weibes, der Todesgöttin – dargestellt und verehrt. Und auch hier findest du wieder die drei Aspekte Liebe, Werden und Vergehen.

(Ich frage dich:) Unterscheiden sich diese Erkenntnisse über die verschiedenartige und doch einheitliche Wirksamkeit Meines letztlich doch in sich EINEN Wesens und einhelligen höchsten Seins wirklich so sehr von denen eures Christentums?

Verehrt ihr Mich nicht auch als Gott-Vater, als Schöpfer, den allein zu Fürchtenden, weil Er Tod und Verderben ebenso wirkt wie Leben und Erneuerung? Und verehrt ihr Meine Kraftwirkung nicht ebenso in der Ruach, die ihr »Heiligen Geist« nennt, welche in ihrer Ursprache aber vielmehr feminin als »Heilige Kraft« und »Taube« erscheint? Und liebt ihr Mich nicht schließlich in Meiner liebenden Zuwendung als Gott-Sohn, der sich euch in und über, als ein Geschöpf und das Geschöpfliche mitteilt? Und bekennt ihr nicht auch die Einheit Meines Wesens als nur EINE Person, wenngleich Ich euch in der Mehrheit drei verschiedener Personen begegne, die sich gleichsam als Gegenüber selbst gegenüber treten und begegnen, und euch in verschiedensten Wirkungsweisen und Offenbarungen begegnen?

Warum könnt ihr nicht glauben und erkennen, dass all das von Mir, wenn auch noch undeutlich, wenn auch noch schemenhaft – in anderen Religionen erkannt und verehrt worden ist, bevor Mein Evangelium die äußersten Gestaden erreicht hat?

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,179

Christliche Sekten und andere Religionen, die aus ihrem vermeintlich rechten, christlichen Glauben alles streichen, was auch in anderen Religionen von Gott geglaubt wird, sind von Abgrenzung, Hass und Fanatismus geprägt und vertreten ein negatives Gottesbild, das mit dem Wesen Christi nichts mehr gemein hat

Sieh ́ dir umgekehrt die christlichen Sekten oder die Religion des Islam an, die das christliche Trinitätsdogma als Irrlehre verwerfen, das von meinen drei großen Zeugen in der Welt, von den drei christlichen Groß-Kirchen, einhellig bekannt und gelehrt wird: – nämlich von der Römisch-Katholischen Kirche, – (sowie von) der Griechisch- und Russisch-Orthodoxen (und von der Koptischen) Kirche – wie auch von den Protestanten und charismatischen Freikirchen, welche einheitlich bekannten, dass der Erschaffende, der von euch als »Vater« verehrt wird, die universal wirkende Kraft, die von euch als der »Geist« angebetet wird, und der Erlösende, welcher von euch als der »Sohn« geliebt wird, ein und die selbe Gottheit sind, – eine Einsicht, welche Erstere jedoch verwerfen, NUR, weil diese Erkenntnis auch bei den Heiden zu finden ist. Sie verwerfen diese höchste erste und letzte christliche Ur-Erkenntnis, dass ihr in Mir, der personifizierten Liebe des euch alle liebenden Christus, durch Meinen Geist, der Ich bin, den Wahrhaftigen seht, in dem Ich bin und der Ich (gleichfalls selbst) bin, sie verwerfen diese allertiefste Herzenseinsicht darum als Irrlehre, weil sie darin einen heidnische Einfluss sehen, der sich in die »wahre«, »rechte« Lehre des Ein-Gott-Glaubens eingeschlichen haben soll. Und schon selbst bei den Juden findest du diese Engstirnigkeit, die gegen Mich ausspuckten: »Gott ist Gott und kein Mensch. Gott ist einzig! Unteilbar!«

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,180

Siehst du nicht, von welchem Geist jene Religionen beherrscht und getrieben werden, auch wenn sie sich recht(-gläubig) und (im wahren Sinne) »christlich« nennen? – (Sie sind) … bestimmt von Engstirnigkeit, Kleingeistigkeit, Hass und Fanatismus! Und erkennst du nicht, welch negatives, dunkles Bild sie von Mir haben – als einen fernen, nur jenseitigen, über allem erhabenen, mitleidlosen Gott, der sich selbst zu gut ist, sich SELBST aufzumachen und zu retten, was verloren ist – unter eigener, persönlicher Folter und Preisgabe Seines eigenen himmlischen, göttlichen Lebens? – …. dass sie in Mir nur einen unnahbaren, despotischen Herrscher sehen, der zu fürchten ist, der euch nichts bringt als sein starres, herzloses Gesetz, nach dem Er unbarmherzig, herz- und erbarmungslos richten wird als der Welten-Richter?

Ist das der Gott, den ihr in Mir erblickt habt? So sage Mir: Ist rechte Erkenntnis (von Meiner Liebe und Meinem Wesen) nicht auch (- ja, vielmehr! -) bei den Nationen, den Heiden, die anderen Religionen anhangen? Oder ist, was sie von Mir künden und bekennen, wofür sie Mich anbeten und Mir huldigen, unwahr und unrecht, Irrlehre, die aus dem reinen Glauben ausgemerzt werden muss? So: Wo ist mehr Glaube? – bei den gottlosen Heiden oder bei denen, die an den Gott glauben, der nur ihnen, nicht aber auch den Heiden gehören soll?

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,181

Daran wird deutlich, dass es christlicher und Christus-gemäßer ist, auch anderen Religionen rechte Gottes-Erkenntnis in den von ihnen verehrten Gottheiten zuzusprechen

Daran erkennst du, dass es Meinem Wesen, Meiner Lehre und Meinem Glauben angemessener ist, auch anderen Gläubigen anderer Religionen rechte Erkenntnis Meines Wesens, Wirkens und Willens zuzusprechen, auch wenn sie Mich unter anderen Gottheiten mit anderen Namen und in anderen Gestalten verehren. Denn wo ihr sie beschneidet, beschneidet ihr gleichsam euch selbst!

Ihr seid aber nicht mehr unter der Beschneidung, sondern unter der All-Heimholung und All-Aussöhnung, nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade!

Oder wollt ihr – wie jene – an Leib und Geist Verschnittene werden? – … deren Gewissen aufs Furchtbarste gebrandmarkt sind, weil sie von (einer gewisssen) Erkenntnis-Gerechtigkeit gegeißelt werden, die noch schlimmer ist als Werk-Gerechtigkeit, weil sie nicht (nur) den Leib, sondern (darüber auch noch) den Geist und die Fantasie geißelt, (deren vielfältigsten hoffnungsvollen Träume beflügeln und beleben, aufrichten und in Meine Höhen auffahren und aufsteigen lassen, zu einer ersten Ahnung der großartigen Großartigkeit, und wunderhaften Wunderhaftigkeit, der fantastischen Fantastischkeit die Ich bin.)

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,182

Der Umgang der ersten Christen mit heidnischen Bräuchen und Glaubensvorstellungen zeugt von einem weitem Geist, der Gottes Geist in vielen Religionen wirksam erkannte

So siehst du bei Meiner Urgemeinde, in dem jungen, wiewohl noch vielfältig angefochtenen und umkämpften Christentum, in dem aber noch mehr Feuereifer und ringende Leidenschaft zu finden war, (doch) mehr Geistesgröße und -weite, mehr Überzeugungskraft in ihrer toleranten, duldsamen Fantasie, Andersartiges auf ihre Offenbarung zu beziehen als unter deinen Zeitgenossen des etablierten Christentums, das sich für reich hält und doch so arm geworden ist, das sich für weit hält und doch so eng geworden ist, das sich für groß hält und doch so klein geworden ist, – und, ja, Amen: auch bei dir!

Aber Ich bin dabei und tue es schon, diese Kirche, die Meinen Namen immernoch – bei allem! – trägt, von ihrem hohen Ross und heiligen (selbstgefälligen) Sockel zu stoßen, auf dass sie selbstbescheiden und demütig werde, wie es Meine ersten geringsten Brüder und Schwestern und Kinder waren – ja, und auch Meine Mütter und Väter und Schöpfer, die Mich schufen – aber nicht nach ihrem eigenen engen Ebenbild, sondern nach dem universalen All- und Herzens-Bild, das sie im Anblick unzähliger Angesichter erschuf und sie zu solchen werden ließ, die Mich werden ließen.

So übernahmen die ersten Christen die alten heidnischen Riten und Gebräuche und erfüllten sie mit neuen Inhalt, deuteten sie als das, was sie waren: als Gleichnisse und Bilder, eine sich vortastende Ahnung hin auf Mich, die in euch allen liegt.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,183

Daran erkennt ihr, was schon eure Vorväter erkannten, dass schon in den alten, vor-christlichen Religionen viel Wahres, Richtiges, viel rechte, befreiende Erkenntnis und hoffnung- und lebensspendendes Bekenntnis, erbauliche religiöse Praxis gegeben war. – … und es ist ein fleischlicher, gesetzlicher, enger, eng-stirniger, kleinkarierter Geist, der all diese eure allgemein gültigen Feste, in denen so viel Trost und Zuspruch – nicht allein für die schon Erkennenden, sondern selbst für die noch in Unkenntnis Gefangenen – liegt, verachtet und verpönt, und der ihnen ihren christlichen Gehalt und lebensstiftenden Inhalt abspricht, nur weil jene Hoffnungsriten (auch) vor-christlichen, heidnischen Ursprungs sind.

Siehe, jener Geist, der verneint, erkennt nicht Meinen Geist, der schon immer in jenen heiligen Riten war, und steht fern von der unendlichen Weite Meiner Liebe.

Indem jene ersten Christen aber die alten heidnischen Bräuche christlich deuteten, erkannten sie den ihnen schon immer innewohnenden christlichen Charakter an. Und indem sie den christlichen Gehalt in den heidnischen Riten (an-)erkannten und aufgriffen, gestanden sie ihnen zu, dass darin bereits eine prophetische Ahnung aus Meinem Geist lag. So wurden sie nicht allein allen alles, um alle in ihrer Eigenart zu gewinnen, sondern bekannten vielmehr die schon immer gegebene Einheit von allem in dem, der das All und »Alles« ist.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,184

Pantheismus und Polytheismus verträgt sich durchaus auch mit einer christlichen Weltdeutung und kann diese vertiefen und erweitern

So kannst du – wie schon Goethe wusste und bekannte – rechtens auch Polytheist und Pantheist sein, ohne dein Christsein damit zu verleugnen oder aufgeben zu müssen. Denn auch bei den Polytheisten und Pantheisten ist viel rechte, und – wenn ihr ́s denn so nennen könnt(et!) – »christliche« Erkenntnis, nicht selten über eure »christliche« Erkenntnis hinaus, – wie Ich euch schon oft gesagt habe: »Die Kinder der Welt sind in Vielem einsichtiger als die Kinder des Lichtes«, und in Vielem helfen ihre Erkenntnisse und Bilder euch weiter, eure eigene Religion besser zu verstehen und noch tiefer zu ergründen.

Siehe, das wahre Christentum ist nicht auf EINE, EURE Religion beschränkt. Denn sie sind nicht minder als ihr NICHT von dieser Welt, wie ihr nicht weniger als sie IN dieser Welt (seid); und Mich, Meine Liebe, die alles erfüllt wie das Licht, findest du in allen Religionen, sei es nun im Polytheismus, Pantheismus oder Monotheismus. In der Erkenntnis Meiner Liebe wird alles eins.

Zur letzten Erkenntnis gereifter Pantheismus sieht nicht nur alles von einer unpersönlichen Urkraft getragen, sondern erfährt diese Urkraft selber als ein liebendes Gegenüber (in sich selbst) in der Unzahl aller innergöttlichen Gegenüber, die alle eigenständigen Gottheiten gleichen

Ich aber verwunderte mich und erwiderte: „Wenn jedoch – wie der Pantheismus es doch versteht – die Schöpfung zugleich der Schöpfer ist, Gott in uns allen und wir alle göttlich, Gotteskinder, Gott (selbst Gott gleich), wie kann da die Gottheit in allem uns noch ein liebendes Gegenüber sein, dessen Liebe ALLEIN uns (doch) heraus lieben und erlösen kann?

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,185

Könnte ich dann von Gott oder dem Göttlichen nicht nur noch als von einer unpersönlichen Kraft oder Macht denken? – … als von einem nicht wahrnehmbaren, un-fassbaren, universalen, kosmischen Prinzip, das zwar allem innewohnt, aber kein »Du« mehr ist und hat, mit dem man in irgendeine befreiende Beziehung oder gar in eine innige Liebes-Verbindung treten könnte? Fehlt da dem Pantheisten nicht vieles – das Eigentliche, Entscheidende von Deiner (/der) Erkenntnis Gottes? Ist das nicht das Wesentliche, das Eigentliche, Entscheidende? – Erlösende (!): Dich erfahren zu dürfen als ein mit liebreizender Liebe leidenschaftlich interessiertes, suchendes, liebendes Gegenüber? Deine Einfühlsamkeit! Dein Mitgefühl! Dein Verstehen! Dein Sehen! Dein verlangendes, sehnsüchtiges Sehnen! Dein liebkosendes Herzen, das die Seele stillt und befriedet! – Wenn all das fehlt: Belegt das nicht, dass die pantheistische Gottesvorstellung irrig ist?“

Das aber hörte ich in Meinem Herzen: „Siehe aber doch, selbst wenn Ich in allem bin, in aller Herzen, spreche Ich darum nicht – für alle wohl erfahrbar, fühlbar – gerade durch eben all diese Herzen zu aller Herzen? Wenn Ich nunmehr – wenngleich in dir und Teil von dir wie du von Mir – als das Herz aller Herzen aus deinem eigenen Herzen spreche, erfährst du Mich da nicht dennoch als ein Gegenüber – wie alle? Die Tatsache, dass alles in Gott und Gott in allem und alles selbst ist, dass die Gottheit alles in allem und alles in allem die Gottheit ist, bedeutet nicht, dass ihr Mich, die »Para-Matma«, die All- und Überseele aller Seelen nicht mehr als ein Gegenüber erfahren könntet. Denn so erfahrt ihr euch selbst doch auch (mit allem Geschöpfen) als allen Mitgeschöpfen gegenüber im Gegenüber – ja, sogar im Gegenüber zu euch selbst! – obwohl ihr alle (doch in Mir, mit Mir) das EINE UNTEILBARE Leben ALLEIN seid! –

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,186

Und doch seht und erkennt ihr euch (gleichwohl) von einer Unzahl von unzähligen selbst-ursächlichen Personen umgeben, die sich – gleich sich selbst bestimmenden, selbst-ursächlich selbst setzenden, eigenständigen, autarken einzelnen Göttern – alle selbst-bestimmt selbst lenken und bestimmen – wie auch ihr – wenngleich doch alles von Mir – dem All- und Allein-Wirksamen – ALLEIN gelenkt und bestimmt ist und ihr alle gleichsam nur Meine »Hülle«, »Larve«, »Entfaltung«.

Siehe, so erkennst du es doch schon an Mir als dem Drei-Einigen selbst, dem alles bewegenden Herzen, Haupt und Zentrum des ganzen Alls, dass Wir, wiewohl Wir eins, der UNTEILBARE EINE sind, uns doch selbst einander als göttliche Gegenüber erfahren, von Ihren göttlichen Gegenübern nie allein gelassen und mit ganzer Gottesfülle unendlich geliebt.

Ebenso hebt der Umstand, dass ihr – wenngleich noch verborgen – alle Einer und in dem Einen (schon) seid, in dem ihr – in Unsere Einheit eingehend – zu EINEM werden sollt, doch nicht euer vielzähliges individuelles Personsein als eine Unzahl von Unzähligen auf. – So lösen sich die Einzelnen in der Einheit nicht auf; vielmehr wird in der Einheit der Liebe jedem Einzelnen von allen viel mehr Beachtung zuteil. Ebenso verhält es sich (umgekehrt) auch mit Mir: Selbst wenn Ich euch in einem Chor, einer Unzahl von Stimmen, begegne – so bleibe Ich doch immer nur ein und der selbe, EINER.

Erfährst du es nicht immer wieder, dass du Mein Reden zu dir durch die Stimme deines eigenen (Herzens) oder durch die Ermunterung, Zurechtweisung eines anderen Herzens verspürst, ja, selbst auch durch die Winke oder Lektionen des dir seelenlos und blindwütig wütend erscheinenden Schicksals? – … und dass Meine Ruach in eurer Ruach mit der ganzen Brautgemeinde, die sich zusammensetzt aus einer Unzahl von Bräuten, zu euch in einhelliger Stimme spricht: »Komm!«

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,187

Und siehe, auch wenn Ich in allem bin, so dass ihr Mir überall und in jedem begegnen könnt, so bin Ich doch noch unendlich viel mehr als die sichtbare Schöpfung, die vor euren Augen und um euch ist, in der ihr lebt und webt und seid.

So erkennen die erleuchteten Hindus und Inder in ihrem gereiften Pantheismus die Urkraft »Brahman« durchaus als liebendes personelles Gegenüber, wie sie zugleich um eine Unzahl von Gottheiten wissen

Wenn du aber meinst, ein Pantheist könne von Mir nur denken als von einer für sich selbst seelenlosen Kraft, einem für sich selbst gestaltlosen unergründlichen Urgrund allen Seins, so muss es dich doch überraschen, dass die Inder, die Hindus, die von je her – wie viele Naturvölker – in ihren Urgründen und ersten religiösen Regungen Pantheisten waren und Pantheisten geblieben sind, doch zu der Erkenntnis gereift sind, durch alles und in allem es doch immerfort mit einem beständig und geduldig demütig tragenden, still, sanft und unaufdringlich, und doch sie sehnsüchtig suchenden, sie einfühlsam liebenden Gegenüber zu tun haben.

So darfst du nicht denken »Entweder« – »Oder«. Finde zum »Und (wieviel mehr)«! So ist der recht verstandene Pantheismus zugleich Polytheismus, Henotheimus und wiederum auch Monotheismus – Unitarismus.

Der gereifte, zum »Buddha« erleuchtete Hindu und Pantheist erkennt die Urkraft, die Gottheit, »Brahman«, (als alles) in allem, darum alles als heilig, göttlich, alle als Götter unter, in und aus der einen höchsten und obersten, in allem allein angebeteten und anzubetenden Gottheit, die einzig, unteilbar ist, wenn auch scheinbar zerteilt in unauflösliche Widersprüche, gegeneinander stehende Kräfte und Mächte, Herrschaften, Throne, Gewalten und Gestalten.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,188

Er erkennt, dass sich alles in allem bedingt und ergänzt und bestätigt, und dass gibt ihm innere Ruhe und Seelenfrieden, unbeirrbare Hoffnung und Zuversicht für alles in allem, das, was die Juden »Shabbat« und »Shalom« nennen, ihr Christen aber: die Erlösung in der absoluten Gelöstheit in Mir.

Ein erleuchteter Christ ist zugleich auch Pantheist, Polytheist, Henotheist wie Monotheist – Universalist

Siehe, da dir in Mir, dem universalen Christus, das ganze Universum gehört, und Ich, Christus, dem ganzen Universum als Christus in allem, darfst du als geistbegabter, als erleuchteter Christ zugleich auch sein: Pantheist, Polytheist, Henotheist – Universalist. – … und alles in allem wird dir dann glückselig heilig sein!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,189

Die rechte neu-testamentliche Interpretation des Ersten Gebotes im Geist der Wahrhaftigkeit christlicher Verinnerlichung

Für die letzte Offenbarung des Geistes, dass Gott in vielen Bildern zu finden ist, musste erst ein geistlicher Reifegrad erreicht werden, der nicht mehr dem Rausch der Bilder erliegt und über die Bilder das Wesentliche aus den Augen verliert

Gleichwohl war es gut, dass sich jene letzte Erkenntnis, dass Ich in (den) vielen Bildnissen zu finden bin, noch nicht Bahn brach zu der damaligen Zeit, denn die besonderen Erkenntnisse, welche ihr von Mir hattet, wären untergegangen unter der Unzahl der Bildnisse und ihr hättet euch wieder von dem Wesen hinter den Bildern abgekehrt zu den Bildnissen (selbst) hin, als ob jene etwas für sich seien und Verehrung verdienen würden, und die Erkenntnis der Wahrheit wäre untergegangen im Rausch der vielen Bilder.

Nunmehr aber hat sich das Wesen hinter eurem Bekenntnis etabliert und Mein Geist hat sich in euch gefestigt, so dass es euch unvernünftig erscheint, tote Götzenbilder für etwas zu halten, ja, dass ihr euch fragt, wie es je möglich war, dass Menschen – Träger Meines lebendigen Geistes! – tatsächlich nieder fallen konnten vor totem Holz und Stein, in dem Glauben, sie selbst für sich seien irgend etwas und würden leben – ja mehr göttliches Leben in sich tragen, als sie selbst! Darum könnt ihr euch heute auseinandersetzen mit anderen Bildern und Gleichnissen von Mir, im Geist und Verständnis von Erwachsenen, ohne ihnen in der Weise zu verfallen, wie ihr ihnen in früheren Generationen verfallen wärt und auch seid, als ihr noch Kinder und Unmündige im Erkennen wart. Denn nunmehr, jetzt erkennt ihr sie als das, was sie sind: bloße Vordergündigkeiten! – (für sich leblose) Gleichnisse und Bilder!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,190

Das erste Gebot, das die Verehrung Gottes in anderen Götterbildern untersagte, gehört dem fleischlichen Alten Testament und seiner gesetzlichen Thora an, das im Gnaden-Evangelium Christi zu den Nationen hin und durch den über alle Nationen und Religionen ausgegossenen Geist gesprengt wurde

Siehe, wie die jüdische Thora verging, wie der Tempel- und der Opferdienst verging, wie die Reinigungsgebote und Speisegebote vergingen, wie das Sabbatgebot verging, wie die Beschneidung verging, – die Einschränkung Meiner Heilskörperschaft auf Israel und sein Gottes-Verständnis und -Bekenntnis, ja, alles, was das Wesen des Alten Bundes und die Religion des Judentums, wie sie es deuteten, ausmacht, – wie dies alles, der erste Bund, verging, – und doch glaubt ihr an keinen anderen Gott als den, welcher sich zuerst dem Volk Israel geoffenbart habt, nur seht ihr Ihn jetzt in Mir in einem ganz anderen, helleren Licht, – so muss nunmehr auch euer Bekenntnis vergehen: – alles, was die Religion des Christentums, wie ihr es deutet, ausmacht, – es muss vergehen, die Einschränkung Meiner Heilskörperschaft auf das Christentum und seine Sakramente, auf Taufe und Abendmahl (und Fußwaschung), sie muss vergehen.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,191

Wenn ihr im Vollkommenen sein wollt, wenn ihr Anteil haben wollt am Vollkommenen, dann muss all dies Vorläufige und Einschränkende, euer Stückwerk, VERGEHEN. Seid vollkommen, wie Ich vollkommen bin! Seid in Meiner vollkommenen Gemeinschaft von allem mit allem in allem! Daran wird man euch erkennen, wenn ihr in der schranken- und bedingungslosen Gemeinschaft Meiner vollkommenen Liebe mit allen seid.

So muss alles Auswendige, Oberflächliche, Zeitliche, Begrenzte, alles Stückwerk vergehen, wenn das Inwendige, Hintergründige, Ewige, Unbegrenzte hervor treten soll – auch bei euch, im Christentum. Denn auch EUERE Äußerlichkeiten, ja, selbst eure vermeintlichen Gotteserkenntnisse in Mir, dem Christus, sie sind – ohne und fern der Liebe, die Mich in allem erblickt – NICHTIG!

Siehe, das äußere Wasserbad hat keine Kraft, weder die Taufe, noch die Fußwaschung, wenn ihr nicht inwendig in euren Herzen GEREINIGT werdet durch Mein Wort, die Botschaft Meiner universalen Liebe. Auch hat Mein Abendmahl keine Kraft, wenn ihr nicht inwendig in euren Herzen GENÄHRT werdet durch Mein Wort, die Botschaft Meiner universalen Liebe.

Und wenn dies, das inwendige Licht, dadurch verdunkelt wird, – durch euer Beharren auf eure vermeintlich allgemein-gültigen »christlichen« Bekenntnisse, Riten und Kulte – so ist Mir lieber, ihr verzichtet auf jene äußeren Gleichnisse und Handlungen, die (doch nur) auf das Inwendige hinweisen sollen, als dass ihr über jene Äußerlichkeiten und euren Streit darum, wie sie recht auszulegen und auszuführen sind, das Inwendige, Eigentliche aus den Augen verliert.

Denn wo immer solche Äußerlichkeiten Entzweiungen verursachen, da ist eure Erkenntnis des Wahren, Eigentlichen verdunkelt, und ihr seid nicht mehr in Meiner Weite und Liebe. So was nützen euch dann die äußeren Lichter, wenn es inwendig dunkel geworden ist in euch? Was nützen euch eure besonderen Öllampen, wenn das Öl in ihnen nicht brennt?

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,192

Ich, der Geist, bin an nichts Stoffliches, Greifbares zu binden, an nichts Äußerlichem fest zu machen, sondern Ich wehe, wo immer Ich will. So müsst ihr erkennen, dass auch das Erste Gebot sich überholt hat – nämlich eure fleischliche Deutung davon, die nur Äußerlichkeiten kennt und auf Auswendiges schaut: jenes Verständnis, dass Ich allein über äußere Namen und Bilder, über den Vater, den Gott der Juden, allein, oder selbst allein über den Sohn, den Gott der Christen, zu finden wäre und gesucht werden dürfte: – dies müsst ihr ablegen mit all den anderen Geboten, welche sich überlebt haben und abgelegt wurden mit dem Ersten, einem fleischlichen Bund – (nur) aus dem Fleisch und für das Fleisch, zum Vergehen und Verderben – als Zuchtmeister auf das Wahre und Eigentliche hin, dass jenseits allen Fleisches im Geist liegt.

Denn jenem alten, überlebten Gesetz gehören auch alle jene Äußerlichkeiten, – vergängliche Fleischlichkeiten! – an: Wie Ich nämlich an keinen Ort und an keine Zeit gebunden bin und Mich darauf nicht beschränke, weder auf den Jerusalemer Tempel noch auf den Sabbat, so bin Ich auch an keinen göttlichen Namen und keine Gottes-Person gebunden, und – wiewohl ihr Meine Gestalt im Sohn in einzigartigster Weise erkennt – so bin Ich in Meinem Wirken und Offenbaren doch nicht allein beschränkt auf den, den IHR als »Sohn« kennt und verehrt, sondern frei – auch gegenüber Meinen Offenbarungen, – und Ich erleuchte inwendig aller Menschen Herzen, so dass sie fähig sind, Mich zu finden – (schon) jenseits (und vor der Verkündigung) Meines Namens – wenn sie nur auf die Regungen und Bewegungen ihres Herzens hören.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,193

Darum ist das Erste Gebot überholt – zusammen mit dem jüdischen Reinheits-, Sitten- und Zeremonialgesetz, seinen Unterscheidungen von »rein« und »unrein«, von rechten und unrechten Speisen: Überholt ist die Unterscheidung von rechtem und falschen Gottesbild, Gottesnamen und Gott, von rechter und falscher Erkenntnis, von rechtem und falschen Bekenntnis, von rechter und falscher Religion. Und es war im Eigentlichen schon überholt, als ihr aus Israel hinaus geschickt wurdet hin zu allen Nationen, um ihnen zu künden (und zu bestätigen), dass ALLE Sünden vergeben SIND.

Denn dies alles sind (belanglose) Äußerlichkeiten. Und ein mit größeren Mängeln behaftetes Äußeres, dass aber doch mit dem Inwendigen einer rechten Gnadeneinsicht und Herzenshaltung einhergeht, ist darum einem vollkommenen Äußeren vorzuziehen, dem beim bedachten übergewissenhaften Blick auf das Äußere die rechte Innerlichkeit verloren geht. Entscheidend nämlich ist weniger, WAS jemand glaubt, sondern WIE er glaubt. Denn es gibt ebenso wenig eine ERKENNTNIS-Gerechtigkeit, wie es eine WERK-Gerechtigkeit gibt, sondern allein MEINE Gerechtigkeit, welche Ich frei schenke, einem jeden, der sie dankbar im Glauben (eines völligen Vertrauens auf Meine grund-LOSE Liebe) ergreift.

Die Liebe zu Gott als Herzensangelegenheit kann in allen religiösen Bindungen recht gelebt werden

So darf ein jeder – auch in religiöser Hinsicht und Gewohnheit – bleiben in dem, worin er ist, wenn er Mich auch darin findet – die Liebe: Dann kann und soll der Jude Jude bleiben, der Moslem Moslem, der Hindu Hindu, der Sikh Sikh – ein jeder, worin er aufgewachsen und eingeweiht ist.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,194

So darf ein messianischer Jude all seine religiösen Traditionen durchaus weiter pflegen, sich beschneiden lassen, den Sabbat halten, Reinigungsriten vollziehen und Speiseordnungen einhalten, wenn ihm dies hilft, seinen Glauben zu leben – es ist jedoch nicht heilsnotwendig und für irgendeinen anderen verbindlich.

Ebenso darf ein Christ, ungeachtet welcher Konfession oder Denomination er angehört, alle seine religiösen Traditionen weiter pflegen, sei es, die Kinds- oder die Erwachsenentaufe oder gar keine Taufe zu vollziehen, sei es, Engel und Heilige zu verehren, oder nicht, sei es, Totenmessen abzuhalten oder sich gar für verstorbene Vorfahren taufen zu lassen oder nicht, in Meinen Charismen aufblühen oder nicht, an weitere prophetische Enthüllungen dieser Tage durch gesetzte Stifter glauben oder nicht, wenn ihm dies hilft, seinen Glauben zu leben – es ist jedoch nicht heilsnotwendig und für irgendeinen anderen verbindlich.

Ebenso darf ein jeder, der in seiner Religion zu Mir, der Liebe, gefunden hat, guten Gewissens die Traditionen seiner Religion weiter pflegen, Mich selbst in seinen Götterbildern wieder finden und verehren, auch wenn er Mich (- ebenso -) in Meiner fleischgewordenen Erscheinung unter euch wieder erkannt und entdeckt hat, in Jesus, dem Christus, der nicht nur für euch ALLE gestorben ist, sondern vielmehr für euch ALLE in allem lebt; solch einer darf in der ihm vertrauten Religion verbleiben, wenn deren Sitten und Gebräuche ihm lieb und teuer sind, wenn ihm dies hilft, seinen Glauben zu leben – es ist jedoch nicht heilsnotwendig und für irgendeinen anderen verbindlich.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,195

Selbst die mutige Übertretung von Gottesgeboten in Barmherzigkeit gegen das eigene Unvermögen und im grenzenlosen Vertrauen auf Gottes Gnade kann Erfüllung des ersten Gebotes sein, weil Gott darin alle Ehre gegeben wird

Lasst euch hier von niemanden verunsichern! Ein jeder sei sich seiner Meinung gewiss! Und glückselig, wer zu solch einem furchtlosen freizügigen Vertrauen in Meine Liebe gefunden hat, dass er in der Freiheit eines glückseligen Gotteskindes ohne Zaudern und Zweifeln alles gut heißen kann, was er selbst als Erfüllung erfährt und mit eigener Erbauung tut – und wenn es anderen noch so verwerflich erscheint, – ja, selbst wenn er in seinem Glauben, im Vertrauen auf die Gnade, dort, wo er noch Unzulänglichkeiten an sich trägt, glaubenstapfer – und ohne sich ein böses Gewissen machen zu lassen – sündigt, in Gnade und Barmherzigkeit gegen sich selber und sein Unvermögen, in Meiner engelsgleichen Geduld mit sich selbst und im festen Vertrauen, dass Ich trotz aller Hemmungen und Rückschläge das gute Werk, das Ich in ihm begonnen habe, auch noch zur Vollendung bringe.

Ja, glückselig, wer so vertraut, dass er im Vertrauen auf Mich, wo er nicht anders kann, tapfer sündigt, weil er Mich mit solchem Glauben sehr wohl ehrt: So erfüllt er (selbst und gerade) im Übertreten des Gebotes das (erste) Gebot, indem er Mich durch solch grenzenlosen, gänzlich befreiten Glauben, der auf Meine unendliche Langmut und Barmherzigkeit vertraut, (über alles – und alle anderen denkbaren Ehrungen! -) ehrt, und er erfüllt damit (im glaubenstapferen, allein auf Mich und Meine Gnade bauenden) Übertreten der Gebote alle Gebote. Ja, gerade in seinem Sündigen sündigt er (dann) nicht! Aber ach, gar vielen Religiösen ist dies zu hoch! Wer es fassen kann, der fasse es!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,196

Doch wie wollt ihr Geduld gegen andere aufbringen (lernen) und ihnen ein Zeugnis Meiner unendlichen Langmut und Güte sein, die sie dennoch uneingeschränkt fest hält und liebt, wenn ihr nicht einmal für euch selbst so viel geduldvollen Glauben (aufbringen könnt und) habt?

Ein wahrer Christ sündigt nicht, selbst wenn er im Vertrauen auf die Gnade tapfer sündigt

Noch einmal – weil es so wichtig, weil das HEILS-ENTSCHEIDEND – entscheidend für eure Heils-Erfahrung – ist: Siehe, ein Christ, der wahrhaft in Mir ist, sündigt nicht, auch gerade, wenn er (tapfer) sündigt. Glückselig, wer sich Mir recht und gut, und IMMER von Mir bejaht und unendlich geliebt weiß als Mein unverlierbares Kleines, Mein Kind – in allem, was auch immer er tut, auch wenn er »sündigt«.

Alles, was ohne Glauben geschieht, was Anzeichen mangelnden Vertrauens ist, selbst das Halten der Gebote, ist Sünde; alles aber, was im Glauben geschieht, was Anzeichen unerschütterlichen Vertrauens ist, selbst das Brechen der Gebote, ist keine Sünde.

Handle darum nicht im Bewusstsein eines Sünders, sondern im Bewusstsein eines in Mir immer Gerechten, der gerechtfertigt ist in allem, was er tut. Alles, was du im Bewusstsein tust, Menschensohn und damit Gottessohn zu sein, ist recht, auch wenn du damit vordergründig sündigen magst und augenscheinlich das Gesetz brichst: Denn das Gesetz ist für den Menschensohn gemacht, nicht der Menschensohn für das Gesetz. Also steht des Menschensohn auch über dem Gesetz.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,197

Aber auch, wenn du solch eine Unglaublichkeit an unendlicher Liebe und Barmherzigkeit gegen alle für dich selbst noch nicht glauben und annehmen kannst, dich dennoch verdammt fühlst – ja, selbst um deines Unvermögens willen, all das glauben zu können, – so bist du doch von Mir gehalten. Ich liebe und halte alle Meine Sünder, und mache Mich so selbst zum Sünder, (der manche Unverständige zu falschem Sündigen ermutigt), um euch zu machen zu Meiner Gerechtigkeit.

Aber einfach nur aus so unverdienter Liebe leben dürfen – UMSONST! – ist vielen Menschen zu hoch und zu schwer

Ihr sagt: »So einfach kann es doch nicht sein! Sich einfach WIRKLICH vorbehalt-LOS, bedingungs-LOS, UN-verlierbar geliebt glauben dürfen wie ein unwissendes, unerzogenes und doch immer geliebtes Kind!« Einfach nur aus der – un-verdienten! – Liebe leben dürfen – ohne »wenn« und »aber«! – UN-VERLIERBAR! – ganz UMSONST! Einfach ganz normal, gewöhnlich (- ja:) wie ein Gottloser sein (dürfen), der von Gott nichts weiß, nichts weiter wissen will und braucht (als dass Er liebend ist), und doch nicht gottlos sein! So einfach kann, – so einfach DARF es doch nicht sein!« – Das ist euer Problem, dass auch das Einfachste euch zu hoch und zu schwer ist.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,198

Die Wende vom Alten zum Neuen Bund kennzeichnet insbesondere eine Abkehr von Äußerlichkeiten hin zur Innerlichkeit. Das betrifft nicht nur eine Freiheit gegenüber Kult-Handlungen, -Zeiten und -Orten, sondern auch gegenüber Kult-Objekten: entscheidend ist in allem der Bezug zum Geist der Liebe

Siehe, so kam es vom Alten zum Neuen Bund zu einem Wandel Meiner Gebote. Wurde im Alten Bund noch vornehmlich eine äußere Einhaltung verlangt, im Beachten von Festzeiten, Speise- und Reinheitsgeboten, im Vollzug von Kulthandlungen, so richtete der Neue Bund sich auf die Innerlichkeit: Nicht mehr Äußerlichkeiten entscheiden über die rechte Einhaltung Meiner Gebote, sondern die innere Herzenshaltung dabei, die innere Einstellung des Geistes.

So ist der rechte Wandel nicht mehr davon abhängig, was du isst oder nicht isst, ob du dich äußerlich rein hältst oder nicht, welche Kulthandlungen du vollziehst, an welchen Tagen (und wie oft) du sie vollziehst, welche Kultstätten du dafür aufsuchst, – und auch nicht mehr: welcher Gleichnisse und Götterbilder du dich dabei bedienst, welches Bekenntnis auf deinen Lippen ist, – der rechte Wandel ist nicht mehr davon abhängig, nicht mehr vom äußeren Schein, sondern vom inneren Sein.

Ging es im Alten Bund noch viel um Äußerlichkeiten, so im Neuen Bund – unabhängig von den Äußerlichkeiten – allein um die Liebe. Im Geist dieser erbarmungsvollen Liebe ist alles erlaubt, solange es nur in Liebe und im Geist der Barmherzigkeit geschieht und in Liebe und Barmherzigkeit vollzogen wird – zu Gott, zu allen Seinen Geschöpfen und auch ebenso zu sich selbst.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,199

Du bist an keinen besonderen Tag (oder Rhythmus), an keine besondere Kultstätte und auch an kein besonderes Kultobjekt, wie auch nicht an besondere kultische Handlungen gebunden, wenn du es nur im Geist der Liebe – bewegt von der Liebe aus der göttlichen Liebe, zur göttlichen Liebe zu allen hin – vollziehst. So gilt, was euch euer Kirchenvater Augustinus schon gelehrt hat: »Liebe, und dann tue, was immer du willst!«, auch in religiöser Hinsicht: »Liebe, und dann glaube, was immer du willst!« Denn allein die Liebe ist die Erfüllung aller göttlichen Satzungen, unabhängig, in welchen Äußerlichkeiten sie wandelt und sich vollzieht, in welchen Bildern und Gleichnissen, Erkenntnissen und Bekenntnissen sie sich artikuliert und bewegt.

Dass Gott die innere Gesinnung wichtiger ist als eine vermeintlich rechte äußere Verehrungsform, zeigt sich schon daran, dass Er durch Propheten wie Amos Seinem Volk da noch mehr Nähe bescheinigt, als ihr Glaube noch heidnisch bestimmt war

Dass Mir aber die rechte innere Gesinnung wichtiger ist als die rechte äußere Form, ja, sogar wichtiger als der scheinbare äußere Erfolg, und dass es von je her nicht anders war, das erkennst du nicht allein an Meinem Tadel aller vermeintlich Rechtgläubigen, als Ich selbst unter euch war, sondern schon an Meiner vernichtenden Rüge, die durch vieler Propheten Münder schon allezeit zuvor an die Orthodoxen erging. Oder tadelte Ich sie etwa nicht auf vielfältigste Weise? Sagte Ich ihnen, die ihre Festversammlungen doch nach Meinem ehernen Gesetz der ewigen Thora verrichteten, nicht: »Ich VERWERFE eure Feste! Eure Festversammlungen: Ich HASSE sie!«?

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,200

Und sagte Ich ihnen, die Mir opferten nach Meinen Satzungen und Mir Speise- und Heilsopfer darbrachten nach Meinem ehernen Gesetz der ewigen Thora, nicht: »Eure Brandopfer beißen Mir in der Nase: Ich kann ihren Gestank nicht mehr riechen!« ? Und sagte Ich ihnen, die Mir Loblieder sangen nach den Psaltern Davids, durch Meinen Geist eingegeben, nicht: »Haltet das Geplärr eurer Lieder von Mir fern! Und den Lärm euer Harfen kann Ich nicht länger ertragen!«? – »Habt ihr denn all das die vierzig Jahre getan, als Ich euch (dennoch) durch die Wüste leitete? Gab es da rechtschaffene Festversammlungen und satzungsgemäßen Opferdienst in einem Mir recht errichteten Götzenhaus und heiligen Tempel? Gab es Psalter und Harfenspiel? Waren sie nötig? Habt ihr da nicht vielmehr (noch) den heidnischen Gestirngottheiten gedient, und den »Sikkuth« als euren König wie auch den »Kium«, eure Götzenbilder, die ihr euch (von Mir) gemacht hattet, als Stern eurer Götter vor euch her getragen? Habe Ich euch, als ihr Mich in euren Götzenbildern umher trugt, damals darum minder, (wirklich weniger und nicht vielmehr gleichfalls) getragen? Wart ihr Mir, als ihr Mich in jenen heidnischen Gottheiten suchtet und fandet, etwa ferner? War Ich euch darum weniger nah, oder leitete Ich euch nicht dennoch ins verheißene Land der aufgehenden Sonne, als euer (noch unaufgegangener) nächtlicher Morgenstern?«

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,201

An diesen prophetischen Worten wie bei Amos erkennst du schon, dass Mir von je her die innere Gesinnung wichtiger war als die äußere Form, wird Meinem Volk doch sogar noch mehr Nähe zu Mir bescheinigt, als es noch – in seinen Glaubensanfängen – in den Verstrickungen heidnischer Gottesvorstellungen lag, als später, wo es sein Gesetz, durch das es sich von den Heiden abzuheben meinte und abheben (/absondern) zu MÜSSEN meinte, so Mein Gebot zum Abgott und weit schlimmeren Götzen, (zu einem seelenlosen Gotteskörper und leiblosen Gottesschatten) machte und erhob. Auf das Herz kam es Mir von je her an, nicht auf das, was vor Augen ist.

Aber wie Ich euch vorher SAMMELTE und HINEIN führte – trotz eures »FALSCHEN« Glaubens, so werde Ich euch jetzt – wie es unter euch Christen schon ist – ZERSTREUEN und HINAUS führen, euch zum Sprichwort und zur Schande machen vor den anderen Religionen, gerade wegen eures »RECHTEN« Glaubens.

Das Erste Gebot in seiner Verinnerlichung verbietet nicht, sich ein Bild von Gott zu machen, sondern, dieses Bild zu verabsolutieren und zu zementieren

Siehe, Mein Erstes Gebot bedeutet nicht, dass ihr euch keinerlei Bild und Gleichnis von Mir machen dürft. Denn wie wollt ihr anders von Mir – dem Unsichtbaren, Un-Darstellbaren, Un-Vorstellbaren – reden, hören, denken als über Gleichnisse und Bilder? Es bedeutet auch nicht, dass ihr euren Vorstellungen von Mir in Kunst und Musik nicht begeistert(en) Ausdruck verleihen dürft, indem ihr aufwendig Bilder und Skulpturen gestaltet, eure Kultorte in der Herrlichkeit schmückt und ausgestaltet, die ihr Mir zuschreibt, und Mich mit poetischen Worten, in Bildersprache, literarisch umschreibt, Mich in Hymnen mit allerlei Instrumenten preist.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,202

Mein Erstes Gebot ist kein »Nein« zu dem Drang eurer Kreativität, das Innerliche auch äußerlich auszudrücken, sondern der Hinweis, dass ihr eure momentanen Gottes-Vorstellungen, die ihr von Mir habt, nicht zementieren (und euch damit nicht selbst-gefällig über Andere, anders-geartet Glaubende erheben) sollt, so dass ihr nicht mehr offen seid für weitere, noch andere Bilder und Aspekte von Mir.

Siehe, so musst du auch das Erste Gebot recht deuten: Nicht äußerlich, fleischlich, sondern innerlich, geistlich. Es geht nicht darum, dass ihr eure Bilder von Mir nicht äußerlich in Stein meißeln dürftet, sondern darum, dass ihr sie nicht auch innerlich in Stein meißelt, absolut (über alle anderen) setzt (und erhebt) und zementiert.

Kennzeichen wahrer Christus-Zugehörigkeit ist allein die Liebe

Die Liebe, nicht das Bekenntnis, macht den Unterschied zwischen Böcken und Schafen

Erkennst du nicht, was es bedeutet, wenn Ich sage, dass die Menschen im Völker-Gericht nicht nach ihrem Bekenntnis geteilt werden in Böcke und Schafe, sondern nach ihren Werken, ob sie nur herum stießen (wie Böcke) oder ob sie Sanftmut zeigten (wie Schafe)?

Als Paradebeispiel rechten Glaubenslebens führt Christus einen andersgläubigen Heiden, einen Samariter, an

Erkennst du nicht, was es bedeutet, wenn Ich den Recht-Gläubigen als Paradebeispiel eines Erlösten einen andersgläubigen Heiden vorstelle, einen Samariter mit mehr Unkenntnis als Kenntnis über Mich, der sich aber von seinem Herzen innerlich bewegen und leiten lässt? Erkennst du nicht, was es bedeutet, wenn Ich diesen vermeintlich »Falsch-Gläubigen«, der in seinem irrigen Glauben sogar als ein dämonisch Fehlgeleiteter angesehen und verachtet wurde, – … wenn Ich einen solchen gerecht spreche, weil er in Meiner Liebe war, die Recht-Gläubigen aber, (ja), die Hüter und Verbreiter des rechten Glaubens dagegen, (wenn /weil sie nicht Liebe üben) für ungerecht?

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,203

Es ist beschämend, dass die Christen sich gegenseitig wegen zweitrangigen Bekenntnisfragen entzweien, statt sich in gegenseitiger Ehrerbietung zu begegnen

Erkennst du wirklich nicht, worauf es Mir ankommt? Nicht auf das Bekenntnis, allein auf das Herz, die Liebe! Wenn ihr euch aber schon untereinander beißt und fresst, euch gegenseitig – doch auf beiden Seiten »Christen« und nach Meinem Namen benannt – den rechten Glauben absprecht, wegen eures unterschiedlichen christlichen Bekenntnisses, wegen belanglosen nachrangigen Fragen, und euch mit Hass und Verachtung begegnet, statt euch, wie es sich geziemen würde, in gegenseitiger Ehrerbietung zuvor zu kommen, wie erst wollt ihr da Andersgläubigen mit einem anderen Bekenntnis in Liebe und Achtung, in Anerkennung begegnen? Wie kannst du sagen, dass du einen anderen achtest, wenn du verachtest und abfällig abtust, was diesem lieb und teuer, »heilig« ist? Wie kannst du sagen, dass du Mich liebst, der du Mich nicht siehst in deinem Bruder, den du hasst?

Gegenseitige Achtung leben die Inder vor: Mit ihrem »Namaste«-Gruß begegnen sie auch Andersgläubigen in Ehrerbietung

Nehmt euch ein Beispiel an den Indern, die sich, obwohl sie verschiedenen Gottheiten und Herren angehören, doch immer Mich in ihrem andersgläubigen Gegenüber finden und mit demütiger Verbeugung vor dem Heiligen, die gefalteten Hände an den küssenden Lippen mit Liebesgruß und heiligem Kuss grüßen: »Namaste! Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir!« Zu eurer Beschämung sage Ich es: Sie stehen Mir näher als ihr!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,204

Weniger das Lippenbekenntnis als die gelebte Zuversicht entscheidet über die Zugehörigkeit zu Christus

Das Lippenbekenntnis entscheidet nicht (vorrangig) über deine Zugehörigkeit (zu Mir), wenngleich auch jedes dahin gesagte vermeintlich banale Wort, nämlich der Zuversicht oder des Unglaubens und jähzornigen Fluchens, wenngleich auch deine Zunge gar viel darüber verrät, wo du dich befindest, und darüber entscheidet, wohin du dich bewegst.

Denn ihr wisst, dass dies euch Mein Bruder Jakobus, (Mein erster Apostel, dem Ich erschienen bin nach Meinem engeren Jüngerkreis des Kephas und der Zwölf und Meiner weitreichenderen Anhängerschaft der Fünfhundert,) dass dies euch dieser, Mein Leiter Meiner Urgemeinde zu Jerusalem, mit Ernst ausgeführt hat, dass die Zunge, die mit Fluch und Bitternis aus der Hölle entzündet ist, nicht nur zu Lebzeiten einen Teufelskreislauf in Gang setzt, sondern das »Rad der Wiedergeburt« selbst wieder aufs Neue entzündet, so dass ihr in eurem Elend, auf dass ihr´s fühlen sollt, verbleiben müsst und euch der Eingang in höhere, himmlische Kreisläufe noch verwehrt bleibt.

Entscheidend ist also weniger das Glaubensbekenntnis, das du in heiligen Räumen und zu heiligen Stunden – innerlich unbeteiligt – mit- und nachplapperst wie die Heiden, sondern vielmehr dein tägliches Bekenntnis in deinem banalen Alltag, in den (verräterischen) nebenbei dahin gesagten Worten, die viel mehr über die Qualität deines Seins und Glaubens aussagen, (oder aber) dein tätiges Bekenntnis des Urvertrauens, der Glaubenszuversicht, der Liebe, der Weltoffenheit und Weltzugewandtheit, der Retterliebe (eines Bodhisattvas), dein tätiges Bekenntnis der Gottes-, Schicksals-, Selbst-, Welt- und Nächsten-Annahme: Damit wirst du dich selbst, die Welt und (dir und ihr) Gott retten!

Früher meintest du, (durch dein lautes Christus-Bekenntnis) die Welt retten zu müssen; und (du) erreichtest nichts! – Jetzt genügt es dir, dich (im Stillen und Stille-Halten) selbst zu retten, (dich) in der Errettung aller zu erfahren; und jetzt hat dies dein un-beredtes Christus-Zeugnis höchst beredten Erfolg.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,205

Der geheilte Besessene wurde nicht zum Judentum gerufen, sondern in seine Religion zurück geschickt, um seine Heilung in sie mit hinein zu tragen

Überdenke auch einmal Meine Begegnung mit dem besessenen Heiden, dem Gerasener: Nach seiner Freisetzung und Heilung forderte Ich ihn nicht auf, durchs Wasser ans andere Ufer mit zu kommen, sich von seinem heidnischen Glauben zum Judentum zu bekehren, wiewohl Ich doch die Sendung (hin zu / aus) Israel bin; – sondern Ich schickte ihn zurück, in seine eigene heidnische Region und Religion, um, was er bei Mir an Heilung empfangen hatte und nunmehr in sich trug, mit hinein zu nehmen in seine heidnische Region und Religion. So werde Ich allen alles, um alle nach ihrer Art und Weise Heilung empfangen zu lassen.

Der römische Hauptmann hatte als falschgläubiger Heide doch mehr Glauben als die orthodoxen Juden

Und weißt du nicht, ist es dir nicht überliefert, was der römische Hauptmann (alles) zu Mir gesagt hat, dessen Knecht Ich geheilt habe? Er bekannte und sprach: »Ich habe meine eigenen Götter, und sie sind mir näher als der Gott Deines Volkes, ein mir unverständlicher Rachegott – wie mir scheint, wie dies Volk mich lehrt – des Zornes und der Vergeltung, hart und unerbittlich und ohne jede Gnade selbst und gerade gegen Sein eigenes halsstarriges Volk, welches Er sich ausgerechnet aus unerfindlichen Gründen erwählt hat. Er scheint mir hart und unerbittlich, – wie auch dies Volk hart und unerbittlich, intolerant und verbohrt ist – und zwar, will ich meinen, um seines Glaubens an diesen engherzigen, kleinlichen, harten, unerbittlichen, eifersüchtigen, nach Rache lüsternden Gottes willen, der all ihr Denken und Handeln bestimmt.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,206

Und ich verstehe wenig von diesem schwer verständlichen, schwer zu führenden und zu beherrschenden, halsstarrigen, uneinsichtigen, völlig unbelehrbaren, intoleranten Volk, von seiner ganz ihm entsprechenden intoleranten Religion und ihrem intoleranten Gott, welches es so unverständlich und zum Sprichwort aller Völker macht. – Das aber sehe ich, dass in Dir die Fülle der Götter innezuwohnen scheint, all dessen, was auch wir Heiden als Gott und als göttlich verehren, und dass Du ein Gesandter auch unsrer verehrten Hoheiten sein musst, da du der Inbegriff all dessen bist, was auch wir anbeten und verehren – der göttlichen Liebe selbst, die noch einmal ganz anders und viel größer ist, sowohl als all unsere Gottheiten, als auch der Judengott, den diese Juden verehren.“

Ja, so, ebenso sprach und bekannte er: „Ich will ehrlich sein zu Dir, weil ich erkenne, dass Du ein Prophet bist, vor dem man ohnehin nichts verbergen kann. Ich halte nicht viel von diesem Volk und von seiner engen, engherzigen Religion und von ihrem strengen Gott. Aber das merke, sehe ich, dass, obwohl Du Dich als ihren (/den zu ihnen) Gesandten, den Gesandten ihres Gottes verstehst, in Dir etwas von dem Wahren, Heiligen, Unantastbaren, Unschuldigen, Reinen, Eigentlichen, Ewigen ist, das auch wir (letzten Endes) in unseren Göttern (als das Wahrhaftige, Eigentliche) verehren.“

Und als dieser, der schlichten Stimme seines Herzens folgend, all dies von Mir bekannte, da bekannte auch Ich Mich zu ihm, wiewohl er doch ein falschgläubiger, irregeleiteter Heide, heidnischen Glaubens und voll Unkenntnis von Mir und seinen heidnischen Göttern verbunden war; trotzdem bekannte Ich Mich zu ihm und wandte Mich zu der ganzen Volksmenge Israels um und sprach, rief aus:

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,207

»Siehe! Bei diesem Heiden heidnischen, irregeleiteten, falschen Glaubens (wie ihr meint) finde Ich mehr an wahrer Erkenntnis, an wahrer Erleuchtung, an wahrem Vertrauen auf das, worauf es ankommt, als bei euch frommen, rechtgläubigen Ultra-Orthodoxen allen miteinander! Es ist gut möglich, dass all diese von euch so verachteten Heiden vor euch ins Himmelreich eingehen!«

Nicht ein spezifischer Glaube ist der Weg, sondern allein Christus; darum werden diese Worte unabhängig von der Glaubenseinstellung der Lesenden vielen Heilung bringen

Denn Ich, Ich gehöre nicht allein den Juden, auch nicht den Christen allein, sondern allen Völkern, Nationen und Religionen; – und selbst auch den Ungläubigen, den Atheisten und Agnostikern gehöre Ich. Denn nicht der CHRISTLICHE GLAUBE ist der Weg, (noch irgend ein anderer religiöser Glaube,) sondern ICH bin der Weg. Darum auch werden diese Worte der Wahrheit, der Enthüllung des Wahren, Wesentlichen, Eigentlichen, Meine vorbehaltlose Liebe, Vielen Freisetzung und Heilung bringen – unabhängig von ihrer Religion und ihrem Glauben, weil sie erkennen, dass Ich es bin – der Heiland- und Erlöser-Gott, den auch sie verehren – der Erretter ALLER!

Ein wahrer Christ ist allein der Liebe verpflichtet

Siehe, ein wahrer Christ hat kein Gesetz, und ist doch nicht ohne Gesetz; ein wahrer Christ hat kein Bekenntnis, und ist doch nicht ohne Bekenntnis. Sein einziges Gesetz und Bekenntnis ist: die Liebe, ALLEIN DIE LIEBE!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,208

Aufruf, den Dienern anderer Götter, die der Liebe dienen und Christen anerkennen, in der selben Ehrerbietung geschwisterlich zu begegnen

Ein wahrer Christ kann zu jedem, egal welches Götterbild der anbetet und verehrt, und sei es ein Atheist und Agnostiker, guten Gewissens und in voller Überzeugung sagen: „Wenn dein Gott und Heiligtum (das, was dir heilig ist,) die Liebe ist, dann ist dein Gott auch mein Gott, und wir beide sind im Glauben (an das Gute) Geschwister.“ Und wie er anerkennt, wird er anerkannt werden. Wer aber euch anerkennt, der erkennt Mich an, auch wenn er sich selbst nicht zum Christentum bekennt, denn er spürt doch Meine Anerkennung, und fühlt sich (recht) erkannt und verstanden von Mir.

Die Liebe, sie kennt und setzt keine Grenzen. Wie sonst erklärst du dir, das etwa Mein Apostel und Bekenner Paulus wohl auch Freunde heidnischen Glaubens hatte, die ihn verehrten und liebten, um sein Wohl besorgt waren, wie um einen Bruder: – Asiarchen, die (doch) ihren Kaiser verehrten als Gott! Wenn sie ihn achteten: Meinst du sie verachteten, was in seinem Herzen war? Und wenn er sie achtete mit ihren anderen Glauben: Meinst du, er verachtete, was in deren Herzen war? – Nein sie erkannten einander; denn sie erkannten einander – auch in ihrem Glauben – (in Liebe) an. Und darin waren sie einander – und darum beide Mir – geheiligt.

Habt ihr nicht gelesen, wie Meine Jünger zu Mir kamen und sich beschwerten: »Da ist einer, der uns nicht nachfolgt, aber Dämonen austreiben (kann) und böse Plagegeister, die der Menschen Herz beschweren, vertreiben kann – angeblich im Namen Gottes, in Deinem Namen. Er aber bekennt sich nicht zum Christentum (wie wir es leben und verstehen), und ist auch nicht bereit, sich uns anzuschließen und mit uns Dir nach-zu-folgen. Muss er nicht einen anderen Christus predigen und ein anderes Evangelium, dann – auch wenn er Wunderbares wirkt – einem anderen, falschen verführerischen Geist, Herrn und Meister dienen? Ist so einer nicht ein Verführer, ein Diener Satans und Antichrist? Muss man ihm nicht wehren?«

Ich aber wehrte IHNEN: »Wehrt ihm nicht! – …

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,209

– … denn niemand kann im Namen Gottes Menschen Linderung bringen und in Wahrheit schlecht von Ihm, von Mir, reden.

Darum: Lasst die stehen, die euch stehen lassen. Erkennt die an, die euch anerkennen. Grüßt die mit heiligem Gruß als Gotteskinder und eure Geschwister im Herrn, die euch so grüßen! Denn wer euch grüßt, der grüßt Mich. Und wer Mich grüßt, ist gleichfalls aus Mir, und verdient, ebenso ehrerbietig gegrüßt zu werden.

Wer seid ihr, dass ihr eines fremden Gottes Knecht und eines anderen Herren Diener richtet? Er steht und fällt seinem eigenem Gott und Herrn! Aber Ich (auch DEREN wahrer Gott und Herr) kann sie wohl halten (und werde auch ihnen wohl aufgehen wie die Sonne).“

Wer nicht in dieser Liebe, die keine Grenzen setzt, lebt, ist in Wahrheit außerhalb Christi und noch unter Seinem Gericht

Ich aber empörte mich und fragte: „Herr, wer aber sind dann die, die einstmals zu Dir sagen werden: »Herr! Herr! Jesus Christus, haben wir nicht in DEINEM Namen geweissagt und in DEINEM Namen böse Geister ausgetrieben und gar viele Wunderwerke getan?«, zu denen Du dann dennoch sagen wirst: »Ich habe euch niemals gekannt! Weicht von Mir, ihr Übeltäter!«?“

Der Herr sprach: „Diese sind es, zu denen Ich sagen werde: »Denn Ich war ein Hindu, dein Bruder, und du hast Mich nicht als Bruder gegrüßt! Ich war ein Moslem, dein Bruder, und du hast „Raka! Gottloser Narr!“ zu Mir gesagt!« Denn siehe, die Meinen wird man nicht an ihrem Bekenntnis erkennen, sondern an ihren Früchten – der tätigen Liebe, die erweist, wer in Mir und Meinem Willen, in Meinem Vater ist. Denn siehe, wer nicht mit Mir verbindet, der zerschlägt, wer nicht mit Mir aussöhnt – auch die Religionen, – der entzweit, wer nicht mit Mir heilt, der verletzt, wer nicht mit Mir sammelt, der zerstreut.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,210

Wer also nicht mit Mir, mit diesen Worten ist, der ist in Wahrheit gegen Mich; und Ich werde von Ihm bekennen: »Weiche von Mir, du Übeltäter! Ich kenne dich nicht!«“ Ich aber darauf: „Dann gibt es also doch eine Verdammnis? – ein Ausgeschlossensein vom Heil?“ Er aber: „Freilich!

Wie es für die Heiligen nirgends mehr Verdammnis gibt, so für die Ausgeschlossenen überall. Wer aus dem Licht (geboren) ist, der sieht und hört und findet überall nur Licht; wer aber (noch) in Finsternis ist, der sieht und hört und findet überall nur Finsternis. Wer nämlich geboren ist, der ist (ja) ans Licht gekommen und hat das Licht der Welt erblickt. Wer aber nicht sieht, der ist noch nicht geboren und noch umfangen von der Finsternis. Wer (schon) sehend ist, der sieht (das) alles; wer aber (noch) blind ist, der sieht (von alledem) nichts. Denn wer nicht in Meinem Reich der Liebe ist, der steht ja wahrhaft außerhalb und ist (schon) unter Gericht, Verdammung und Hölle.

So lasst euch nicht täuschen! Und irrt euch nicht! Was der Mensch sät, wird er wohl ernten. Wer ausschließt, erlebt an sich selbst Ausgeschlossensein. Wer die Hölle verkündigt, der erwartet auch die Hölle, ist schon in seiner Hölle! Wer aber den Himmel verkündigt, der erwartet auch den Himmel, und ist schon im Himmel! So erfahrt ihr alle euer Tun und Sein an euch selbst. Das ist Mein Karma, Mein Gericht an euch allen.

Aber dies Gericht wird euch nicht hin-, sondern her-richten. Denn Ich bin nicht gekommen und gesandt, die Menschen hinzurichten durch Mein Gericht, das mit Mir in die Welt kommt und mit Mir überall in der Welt ist – durch Mein entzweiendes Wort, das wie ein Skalpell Recht von Unrecht scheidet, und die Menschen voneinander trennt, (und) den einen zum Heil wie den anderen Anstoß zum Unheil wird, – sondern dazu bin Ich gekommen und gesandt, die Menschen herzurichten durch eben dieses Mein Gericht. Darum ist Mein Karma, unter dem ihr alle stöhnt, in Wahrheit ein Dharma, ein wunderbares göttliches Gesetz und Gericht: Denn es richtet euch alle (her)!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,211

Ihr (nämlich) richtet alle Wege nach dem Fleisch: ihr richtet HIN. Ich (aber) richte alle Wege nach dem Geist: Ich richte HER.

Aufruf, die Geister recht zu prüfen und auch von Andersgläubigen bereitwillig zu lernen

Darum prüft die Geister und beurteilt sie recht! Hier ist (die) wahre Gabe gereifter Geistunterscheidung nötig! – welche (nämlich) nicht mehr nach vordergründigen Bildern und Bekenntnissen urteilt, sondern nach den innewohnenden Geistern! Denn Ich habe einen siebenfachen Geist, zerteilt in unzählige Glaubens-Sprachen und Zungen, die vielfachen Geister, Götter und Wächter Meiner Propheten und Avatare, ausgegossen über ALLES Fleisch, über ALLE Völker und Religionen. Und Ich rede überall! Es ist ein Chor von überall her! Wer sollte also nicht weissagen?

Behaltet alles, was gut, aufbauend, glaubensfördernd, hoffnungsstärkend ist – auch aus den anderen Religionen! – und integriert es in euren Glauben! – … wie es euch mit Tinte, nein, mehr noch, mit Blut geschrieben ist: »ÜBRIGENS, Brüder, ALLES, was aufrichtig, wahrhaftig, ALLES, was ehrbar, ALLES, was gerecht, ALLES, was rein und heilig, ALLES, was liebenswert, ALLES, was (nämlich) wohltuend, lindernd, aufrichtend ist, ALLES, was tugendvoll, ALLES, was lobenswert ist, ALLES, was euch das Herz brennen und aufleben, sein inneres Licht aufgehen lässt, das erwägt!« – auch von den vermeintlich Anders- und Ungläubigen!

Lernt von ihnen, dann wird man von euch lernen! Werdet Schüler! Dann könnt ihr auch Lehrer sein! Wer nicht gegen euch ist, der ist für euch; und was nicht im Widerspruch zu Meiner all-versöhnlichen Gnadenlehre steht, das ist aus ihr. All dies Gute, Nützliche, Erbauliche, Stärkende aus anderen Religionen verachtet nicht, sondern würdigt, beachtet und beherzigt es. Bewegt es in euren Herzen und nehmt es in eure Lehren auf.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,212

Da Gottes Geist auf alles Fleisch ausgegossen ist, wird der öl-spendende Feigenbaum einer jeden Religion aufblühen

Siehe aber, weil Mein siebenfacher Geist wahrhaftig ausgegossen ist über ALLES Fleisch, über eine jede Nation mit ihrer eigenen Religion: Darum auch werdet ihr in der Vollendung nicht nur allein den Feigenbaum (Israels) aufblühen sehen, sondern ALLE Bäume – nicht nur die jüdische Religion (in der Hinkehr zu Mir, dem Wahrhaftigen), sondern ALLE Religionen, wenn der Keim an Geist und Wahrheit in ihnen ALLEN aufgeht, der in ALLES Fleisch auf ALLER Welt gesenkt worden ist.

Und ein jedes Volk, eine jede Nation wird sitzen unter ihrem EIGENEN öl-spendenden Feigenbaum, der ihm gestiftet und geschenkt worden ist – wie geschrieben steht (bei Meinem Propheten Micha): »Ja, alle Völker werden wandeln im Leben – ein jedes im Namen seines EIGENEN Gottes!« (und weiter bei Meinem Propheten Sacharja): »Und die Völker werden einander einladen, ein jedes das andere unter seinen Weinstock, unter seinen Öl- und Feigenbaum.« Und alle werden essen und teilhaben an aller Völker Früchten. Denn es wird aufblühen ein JEDER Feigenbaum, eine JEDE Religion, so dass keiner mehr zu einem anderen sagen muss und darf und wird: »Erkenne den Herrn!« Denn Ich, die Sonne der Gerechtigkeit, werde eine jede Nation und Religion in ihr Recht setzen, weil sie ALLE Meinen Namen – ja, MEINEN Namen! – wohl ehren; und Ich werde ihnen ALLEN aufgehen mit Heilung unter Meinen Flügeln.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,213

Aufruf, sich von ungläubigen Gleichmachern, die in Wahrheit an nichts glauben, nicht irritieren zu lassen: Der Herr selbst wird Auslese halten

Und das wisse auch: Es wird viele »Trittbrettfahrer« geben, die dies alles nur für Gleichmacherei halten, für einen gewinnbringenden Zeitgeist, die nicht erkennen, dass es Mein Geist ist, noch Meinem Geist dienen, sondern allein sich selbst, und dieses Wort, das von überall her zu hören sein wird, mit verkünden werden um eitler Ruhmsucht willen, um eitles Gewinnes willen, aus Habsucht, die die Wurzel ALLEN Übels ist.

Lass dich von diesen nicht aufbringen! Denn die Stunde der Aussonderung ist nah: Und sie werden Mir gar schnell wieder abschwören, so schnell sie sich Mir ergeben haben, weil sie nur einen Anschein von gottseligem Wesen haben, in Wahrheit aber Meine Kraft nicht kennen. Und wie sie allein um des Mammons und eigenen Vorteils willen, dem sie in Wahrheit dienen, Mir zugerufen haben, so werden sie Mir um des Mammons und des eigenen Vorteils willen abschwören, wenn er, der Andere, kommen wird, um weltweit alle Meine Bilder erst wieder zu verkehren und danach zu verbrennen. Denn sie dienen in Wahrheit nicht Mir, sondern sich selbst.

Von ihnen aber lass dich nicht aufbringen, noch in deinem Weg irritieren. Denn die Zeit der Auslese kommt noch, und siehe: Schon, plötzlich, unvermittelt ist sie da!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,214

Von dieser Botschaft geht Heilung aus; ihr Botschafter bleibt aber in der Gemeinschaft der Leiden Christi

Von diesen Worten der All-Annahme geht heilende Kraftwirkung aus

So bekennt und verkündigt es: Ich gehöre nicht allein den Juden, nicht allein den Christen, sondern allen Menschen. Und weil dies – Ja, Amen! – die Wahrheit ist: darum werden deine Worte – die Meine Worte der All-Annahme sind – auch viele Anders- und selbst Un-Gläubige heilen und ihnen Heilung bringen, zum Anstoß für die Recht-Gläubigen, zum Zeichen, dass Ich allen gehöre.

Der von diesen Worten Inspirierte selbst wird wie Jakob angeschlagen bleiben, von seinen seelischen Leiden nicht geheilt; er ist berufen, ein Narr Gottes zu sein

Du selbst aber wirst angeschlagen bleiben – wie Jakob, der um Meinen Segen rang, und wirst so ein Narr Gottes sein. Denn siehe, du, der du von aller Welt für verrückt erklärt wirst und tatsächlich auch Therapien nötig hast für deine angeschlagene Seele, gleich einem angeschossenen Tier, du gleichst jenem Mann, der zum Psychiater musste: Höre dein Gleichnis von dem armen Narren, der aber viele reich macht.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,215

Gleichnis vom Clown, der infolge seiner Leiden anderen Linderung verschaffen kann

Sagt der Patient zum Psychotherapeuten: »Ich leide an meiner immerwährenden Schwermut, Depression. Niemand kann mir helfen! Können Sie mir helfen?« Sagt der Therapeut: »Bei Ihren Schilderungen? Ich wohl kaum. Es ist aber ein Zirkus in der Stadt mit einem Clown, der vermag es, die depressivsten Menschen aus ihrer Depression zu holen, zum Lachen zu bringen. Der wäre vielleicht die richtige Therapie für Sie.« Sagt der Patient: »Das geht aber nicht.« Fragt der Arzt: »Warum?« »Sehen Sie«, sagt der Patient, »der Clown bin ICH.«

Siehe, genauso verhält es sich auch mit dir, oh du, Mein Narr. Du selbst kannst dir nicht helfen, dich nicht heilen. Aber eben dies dein Leiden befähigt dich, anderer Leiden wahrzunehmen, aufzuspüren, zu ergründen, zur Sprache und ans Licht zu bringen und dadurch zu heilen. Und dadurch, dass du schwach bist, bist du stark; dadurch, dass du krank bist, bist du gesund.

Nur wer sich sein Kranksein eingesteht, kann Heilung von Gott erfahren

Und wehe dem, der sich selbst für gesund hält! Denn der verweigert sich dem heilenden Arzt!

Die bleibende Angeschlagenheit des Vermittlers dieser Worte wird zeigen, dass seine Kraft nicht aus ihm hervorgeht, sondern aus Gott

Und du musst auch selbst schwach, krank und angeschlagen bleiben, zum Zeichen, dass die Kraft, die von dir ausgeht, und die Heilung, die ausgeht aus deinen Worten: dass sie von Mir kommt und nicht von dir; dass Ich es bin und von je her war – und nicht du.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,216

Siehe, du hast Mein Wort empfangen, das Buch der Linderung und Heilung. Und du selbst bist und bleibst so an dieses Wort gebunden, weil dies allein dir Ausflucht, deinem Leiden Linderung verschafft in allen deinen Nöten, wenn du in ihm bist.

Der Inspirierte darf gleich Mose anderen den Weg in Gottes Verheißungen weißen, sie selbst aber nicht erlangen

Siehe, so gleichst du in gewisser Weise dem Mose: Du darfst es sehen, das gelobte Land, in das Ich euch führen will, in seiner ganzen Weite und Vielfalt, du darfst anderen die Fluten teilen, das Fenster in diese Welt aufreißen, die Tür aufbrechen; du selbst aber sollst (noch) nicht (vollends) hinein gelangen in diesem Zyklus (um deines vormaligen Unglaubens und Fluchens willen), damit für alle offensichtlich wird, dass nicht du es bist, sondern Ich, der dieses Land (dir und) den Vielen bereitet hat.

Aber auch du wirst eingehen nach Abschluss deines Laufes, weil du deinen Kampf gekämpft haben und dir einen Ruhmeskranz erworben haben wirst, in den vielen, die durch dich in Mein Reich gelangen. Siehe, so gleichst du einem Kapitän, der gehalten ist, als Letzter das sinkende Schiff zu verlassen – nach allen anderen. Du weißt aber, dass solche Letzten gewürdigt werden, einstmals Erste zu sein.

Die Befindlichkeit des Inspirierten spiegelt die Geburtswehen der ganzen Welt

Und doch musst du selbst sein und bleiben, wie alle Welt: ein unheilbar erscheinender Mensch des Zitterns, des Zagens und Zauderns, des Zweifelns, Verzweifelns und Seufzens, der äußeren Bedrängnis, der inneren Zerriebenheit, keinen Ausweg sehend, der Angst und der Schmerzen, beständig, bleibend ganz auf Meine Aushilfe angewiesen. Finde dich mit deinen Wehen ab! Sie sind Teil deiner Geburtswehen, Veräußerung und Sichtbarmachung der Wehen, in der die ganze Welt liegt.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,217

Leiden gehört zur Grundbefindlichkeit allen Seins und dient der Vervollkommnung zum wahren Leben

Siehe, Leiden gehört zu der Grundbefindlichkeit der Schöpfung und zur Grundbefindlichkeit ihres Schöpfers und Erlösers, bis die Schöpfung ihre Erlösung in ihrer Vollendung im Schöpfer wie auch der Schöpfer Seine Vollendung in Seiner Schöpfung erlangt hat. Solange dies nicht erfüllt ist, muss Leiden sein; denn im Leiden wird alle geschöpfliche wie göttliche Vervollkommnung zur selbstlosen Selbsthingabe hin verwirklicht. Dein Anteil am Leiden zeigt deinen wahren Anteil am wahren Leben.

Und das allgemeine Leiden zeigt an, was alles in Wahrheit ist, wohin alles in Wahrheit strebt. Im Leiden aller Schöpfung zeigt sich ihre höhere Berufung zum Schöpfer hin, denn wenn sie schon erlangt hätte, würde kein Leiden sein. Im Leiden findet die Schöpfung zu ihrem Schöpfer und zu sich selbst. Im Leiden findet der Schöpfer zu Seiner Schöpfung und zu sich selbst. Denn in Meinem dornengekrönten Christus-Antlitz der hingebungsvollen Liebe verwirklicht sich die Gottheit, in der Schwachheit Meiner Lammes-Natur, die willig leidet, bewährt sich die Gottheit und kommt die göttliche Kraft zur Vollendung.

In Meinem Schwachwerden für euch erweise Ich Meine Stärke, in Meiner Mit-Menschlichkeit Meine vollendete Göttlichkeit. Leiden, Mit-Leiden ist Bestandteil und Inbegriff der Liebe und aller geschöpflichen wie göttlichen Leidenschaft. Wer kein Leiden empfindet, ist innerlich abgestorben und tot.

Der noch Unwissende, von Umnachtung Umfangene verneint das Leiden und bäumt sich gegen das Leiden auf; der Wissende, von Erleuchtung Durchflutete aber bejaht das Leiden und leidet bereitwillig mit und an der Welt und für die Schöpfung wie ihren Schöpfer.“

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,218

Unerhörte Bitte, immerfort auf dem Berg der Verklärung verbleiben zu dürfen, nicht immer wieder ins Tal des Jammerns zurück kehren zu müssen

Ich aber flehte drei Mal zu dem Dreifaltigen: „Herr! HERR! HERR! Warum heilst du mich nicht (gänzlich, durchgängig und für immer)? Warum kann ich nicht immerfort auf dem Berg der Verklärung, in himmlischer Verzückung bleiben, und himmel-hoch-jauchzend die Chöre der Engel unglaubliche Ungeheuerlichkeiten aussprechen hören? Warum muss ich immer wieder in dies dunkle Jammertal der Betrübnis bis zum Tode hin? Warum muss ich immer wieder in diese unsäglichen Tiefen abstürzen wie Ikarus, der Sohn des Dädalus, dessen Wachsflügel schmolzen, weil er sich in zu große Höhen verstieg, zur Sonne hin? Und doch kann ich es ja nicht lassen, es zieht mich wie einen Falter zwanghaft immer wieder dort hinauf, dort hin in Dein gleißendes Licht, in das niemand kommen, geschweige denn darin verbleiben kann!

Lass uns hier oben doch Zelte errichten, eines für Dich und eines für mich, dass ich fortan immerfort und überall wie jetzt nur noch Dich sehe und sonst keinen mehr! Warum muss ich immer wieder in diese dunklen Schluchten und entsetzlichen Abgründe meiner Seele hinab (sinken), in diese Tiefen der Schwermut und des seelischen Leidens, ins Besetztsein von Angst und Zermartertwerden von Selbstzweifeln und Verzweiflung, immerfort an den Unbefindlichkeiten aller vergehend, (allen voraus an der Verstocktheit meiner Nächsten) mich hilflos fühlend, beständig über ihnen voll Schmerz?“

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,219

Es gibt keine Himmelsschau ohne Teilhabe an der Gemeinschaft der Leiden Christi

Er aber sprach: „Willst du den Berg der Verklärung, das Taborlicht in dir erblicken, dann akzeptiere auch das Jammertal. Denn kein Mensch kann Mich sehen, ohne zu vergehen! Willst du (weiterhin) den Himmel sehen, musst du auch (weiter) durch die Hölle gehen. Willst du Teil haben an Meiner Herrlichkeit, dann musst du auch Teil haben an der Gemeinschaft Meiner Leiden. Das ist das Geschick aller Schauenden: Deine pulsierenden seelischen Leiden sind, wie bei allen Mystikern und von Mir Gezeichneten, das zeichenhafte Aufbrechen Meiner Wundmale mit und an der Welt und für die Welt, für ALLE – sei es in der Seele oder (auch) am Leib.

Das Leid des Sehers ist Teilhabe am Leiden Christi

Siehe, deine Betrübnis bis zum Tode hin habe auch Ich gekannt, und sie gehört zum Leiden eines Heiligen dazu – muss es, solange diese ganze Welt – zersplittert und zerfetzt in sinnloses Einander-Zerreißen und Zerfleischen – ihrer Erlösung und universellen Aussöhnung noch so ferne steht. Ja, denn viel leiden muss, der viel liebt. Aber eure Tränen des Leides werden sich noch in Freudentränen wandeln. Und ihr werdet einst sein wie die Träumenden. Dein seelisches Leiden: Es ist Teilhabe an Meinem eigentlichen Leiden, dem Leiden Christi (für diese noch verlorene Welt). (Denn siehe, es ist nicht nur so, dass Ich deine Weltschmerzen teile: In Wahrheit ist es so: Du bist berufen, die Meinen zu teilen!)

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,220

Christus wird alle Zunichtemachung des Zunichtemachers zunichte machen und sogar schöpferisch nutzen

Aber sage deinen Plagegeistern: »Ihr könnt es doch nicht aufhalten! Niemand kann es! Er ist gekommen, die Werke des Teufels zu zerstören!« Ja, siehe, Ich bin gekommen, den Zerstörer zu zerstören, den Zunichtemacher und all seine Zunichtemachung zunichte zu machen. Ich will euch ALLE, ALLE zu Mir ziehen!

Und das muss dir zur inneren Überzeugung werden: Das Schlimme, das dich jetzt trifft und befällt, ist nur ein letzter verzweifelter Versuch der Aufbäumung, der Vereitelung dessen, was auf dich zu kommt, was mit dir und allen bald schon geschehen wird.“

Ich fragte: „Was ist es? Was wird geschehen?“ Er antwortete: „Etwas wunderbares! (Bald schon hast du deine Runde gedreht, deinen Lauf vollendet.) Und siehe, das wird weit mehr sein als nur die Wiederherstellung des ursprünglichen Himmels, des ehemaligen Paradieses, aus dem ihr allesamt gefallen seid! Siehe, Meine immerwährend wirksame, allgegenwärtige Schöpferkraft nimmt den Erzfeind selbst, Hölle, Verdammnis und Tod in den Dienst ihres Aufgangs, um noch Größeres, Gewaltigeres, Wunderbareres daraus hervor gehen zu lassen. So ist (auch) das Böseste doch nur Werkzeug Meiner Kraft, die stets das Gute will und stets das Beste schafft.

Darum entsetze dich nicht über Vergehen und Vernichtung: Es ist Verwandlung! Akzeptiere, begrüße jeden wenn auch noch so schmerzlichen Wandel, Abschied und Neuaufbruch. Begrüße die neue Runde, den nächsten Lauf deines Lebens! Fürchte weder Tod noch Teufel, weder Hölle noch Verdammnis!

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,221

Akzeptiere auch deine Stimmungsschwankungen von »himmelhoch jauchzend« bis »zu Tode betrübt«, ja, auch deine depressiven Schübe. Es sind die Geburtswehen deiner Verwandlung! Darum sage dir: »Tod, der mich anfällt, wo ist dein Sieg? Hölle, die mich umfangen will, wo ist dein Stachel?« Denn Tod und Hölle sind und bleiben doch umfangen und durchdrungen von Meinem Himmel und Meinem Leben.“ Ich aber fragte: „In was werde ich mich denn verwandeln, und in was mit mir die Welt?“ Er aber sagte: „In etwas Wunderbares.“ Ich fragte: „Und wann wird es beginnen?“ Er antwortete: „Es hat schon längst begonnen! Doch ihr habt es nicht erkannt.“

Das ist der Stein des Anstoßes: Seine Bestimmung, fallen zu müssen, um Wellen bis in die Ewigkeit zu schlagen

Er sprach: „Ein Stein des Anstoßes ist es: Der Stein MUSS FALLEN.“ Ich aber verstand nicht(s). Und nochmals sprach Er: „Das ist von je her der Stein des Anstoßes: Ein jeder Stein MUSS FALLEN, und Wellen schlagen. Das ist (auch) DEIN Stein des Anstoßes: DU musst fallen. Und wie sehr du dich auch dagegen wehrst, ja, je mehr du dich dagegen wehrst: Du MUSST FALLEN! Aber dein Fall wird große Wellen schlagen. Du, Stein, MUSST FALLEN und Wellen schlagen, wie auch Ich gefallen bin und habe Wellen geschlagen.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,222

Siehe, du gleichst einem Stein, der fällt, ins Wasser fällt; und egal, was geschieht, er muss, wird fallen: Aber wenn er im Wasser aufschlägt, wird sein Fall Wellen ziehen, die sich ausbreiten bis hinein in die Unendlichkeit. Das ist deine und eines jeden Wesens Bestimmung, wie es Meine Mir selbst frei gesetzte und auferlegte Bestimmung ist, Meine Bestimmung, in der ICH BIN, alles in allem.“

Krankheit ist ebenso Segen wie Fluch: Die Welt wird erlöst durch Leiden

Erkenne es: Deine Krankheit ist nicht nur ein Fluch, sondern (wenn du bereit bist, dich hinein zu fügen) gleichsam auch ein Segen! Denn Ich will die Welt erlösen durch (ihr wie Mein) Leiden. Lass dich ruhig für krank, »ver-rückt« erklären! Werde krank für die Welt und gesund für Gott!

Jedem Wunder geht eine Zeit der Läuterung im Leiden voraus

Täuscht euch nicht! Vor jedem Wunder liegt ein unendlich langer Leidensweg – Zeiten der Läuterung, die euch für Mein Wunder zubereiten. Und wer immer ein Wunder erfährt – den Durchbruch ins Heil und Leben, der ist zuvor durch viel Leiden gegangen, das ihn für dies sein Wunder bereitet hat – sei es in diesem, seinem jetzigen Leben oder in seinen vorausgehenden Lebenszyklen. Denn allein das Leiden (an eurem Ego) löst euch (schließlich irgendwann) von eurem (egozentrischen) Ego, das die Ursache all eures Leidens ist.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,223

Wenn du also (noch) leiden musst, so begrüße dein Leiden wie (als wäre es) Mein Wunder. Denn Ich bin immer der Selbe, und handle allen Wesen gegenüber immer gleich: – ob ich sie nun (noch) in Leid und Schmerz werfe, – oder (schon bereits) daraus befreie: All Mein Wirken und Tun gegen alle Meine Kleinen ist immer von selbstloser Liebe bestimmt und wirkt hin auf eines jeden Kleinen Heil.

Wer gelernt hat, das Ausbleiben wie das Eintreten von Wundern als sein Bestes hin-zu-nehmen, ist bereit, Wunder zu erfahren

Und ebenso ihr, die ihr eure Heilung, euer Wunder ersehnt: Die Wunder werden geschehen, wenn ihr bereit seit, zu akzeptieren, ob die Zeit für das Wunder bereits für euch gekommen ist oder nicht, und wenn ihr euch löst von dem Druck, nur durch einen gewissen Überzeugungsakt und Grad an Glaubensanstrengung selbst das Wunder herbei führen oder ihm nur den Weg bahnen zu müssen. Lasst einfach, was geschieht – das Ausbleiben wie das Eintreffen des Wunders – geschehen, so wird in jedem Fall euch (etwas) Wunderbares geschehen. Vertraut nur einfach auf Mich: Ich mache keine Fehler! Wenn das Wunder ausbleibt, ist es euch gut, (dann) wird nur Raum geschaffen für ein noch größeres Wunder; denn Ich verlasse und versäume euch (darum) nicht! – Wenn das Wunder aber eintritt, ist es euch auch gut, geschieht es euch zunächst auch zum Fluch oder Segen, zum Zeugnis für oder gegen euch, weil es eure Umkehr bewirkt oder Verstockung. Ihr werdet euch besinnen und euch zu Mir kehren zu eurer Zeit.

2.4.2.2 Christen und Heiden – SXP III,224

Die Tatsache, dass Gott Wunder ohne Glaubensleistung schenken will, ist vielen zu schwer und zu hoch

Ihr sagt: »So einfach kann es, DARF es doch nicht sein! – … dass keine Glaubensleistung mehr nötig sein soll, – … dass der Ungläubige Wunder empfängt wie der Gläubige!« Das ist euer Problem, dass auch das Einfachste euch zu hoch und zu schwer ist.

Beispiel einer leidenden, barmherzigen Frau: Wer Segen verströmt, muss gesegnet sein

Ich aber sah eine Frau, kinderlos und viel erduldend und erleidend, doch gütig, sich über Wildfremde erbarmend und durch ihr Mitgefühl deren Seelen labend wie eine All-Mutter. Und der Herr sprach: „Schreibe (ihr)! oder: Teile mit! »Sei unverzagt! Sei unverzagt und zweifle nicht! Du BIST gesegnet! Denn von dir fließt Segen aus. Und keine Seele kann Segen versprühen wie eine Blume ihre Samen in den Frühlingshimmel sprüht, sie sei nicht zugleich Empfangende, wie jene (Blume) in der Sonne strahlendem Licht. In der Liebe verbunden, die »Gott« genannt wird.«“