Überzeitlichkeit:

nähere Ausführungen zu SXP V, 248 Anmerkung

Im Folgenden wird der Versuch unternommen, die Anmerkung in SXP V, 248 näher zu erläutern und die damit verbundene empfangene Inspiration gedanklich zu verstehen, auszuforschen und zu ergründen. Dort heißt es:

Da der prä-existente Christus, der »Engel des Herrn« und der »Heilige Geist«, aus der Überzeitlichkeit(!) der Engel den irdischen Jesus für dessen Wirken Vollmacht verlieh und diesen stärkte, meinte der Satan, durch die Vernichtung des himmlischen Melchisedek auch den von diesem unterstützten Werdegang des irdischen Jesus – noch vor dessen endgültigen »In-Existenz-Treten« – vereiteln zu können. Gerade durch die Vernichtung des himmlischen Melchisedek aber setzte der Satan – entgegen all seiner Erwartung – eben dieses geschaute, vom »Engel des Herrn« unterstützte Heilsgeschehen im irdischen Jesus überhaupt erst in Gang: Denn eben die Austilgung des Engels des Herrn, der aus der Überzeitlichkeit den irdischen Jesus leitete, vereitelte nicht etwa Jesu wundersames Existent-Werden, sondern bewirkte dieses vielmehr und schaffte so die Voraussetzung für das Werden des Gottes-Sohnes auch in der irdischen (wie zuvor in der himmlischen) Welt.

Die Kenntnis und eingehende Auseinandersetzung mit den bis dahin bereits gegebenen „Enthüllungen“ der Satya ›P‹raha, auf die hier nicht nochmals näher eingegangen werden und bestenfalls verwiesen werden kann, wird vorausgesetzt (und sind für das Verständnis der folgenden Ausführungen unentbehrlich):

Im Überblick:

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,281

Gründe für die Annahme einer Überzeitlichkeit

1. Engel haben Einblick in zukünftige Ereignisse

Dass die überirdischen, himmlischen Wesen, von uns als Götter, Engel oder Geistwesen verehrt, in ihrer höheren Sphäre auch in einer gewissen Überzeitlichkeit zu uns existieren müssen, ergibt sich etwa aus dem Umstand, dass sie – und zwar nicht nur die Engel Gottes – über Propheten -, sondern ebenso die Widersacher (Satans) – etwa über Medien der sogenannte schwarzen Magie (beispielsweise im Dienst Adolf Hitlers, der mehrfach durch die „Vorsehung“ bewahrt wurde) – Prophezeiungen über vermeintliche zukünftige Ereignisse eingeben können.

Für diese höheren Wesen, die auf einer anderen uns nicht sichtbaren Ebene als wir existieren, ist also unsere „Zukunft“ ebenso präsent und sichtbar wie unsere „Gegenwart“ – und sie verfügen überdies über die Möglichkeit, diese unsere „Zukunft“ zu beeinflussen, indem sie uns über dort von ihnen geschaute, uns bevorstehende Ereignisse in unserer „Gegenwart“ informieren. Sie sind damit quasi in der Lage, Informationen über unsere „Zukunft“ auch in unsere „Vergangenheit“ zu senden, wodurch sie überdies befähigt sind, diese unsere von ihnen geschaute „Zukunft“, die für sie ebenso als „Gegenwart“ präsent ist, zu beeinflussen, die „Zeitlinie“ zu verändern.

2. Ein und dieselbe Gottes-Person begegnet sich aus drei verschiedenen Zeitebenen

Auch der Streit zwischen den Unitariern und Trinitariern lässt sich durch diese Einsicht beheben: Die Unitarier betonen das EIN-Person-Sein Gottes (des Vaters, der zum Geist beziehungsweise Engel und dann zum Sohn beziehungsweise Mensch wurde, um wieder zum Geist und dann zum Vater zu werden; die Trinitarier dagegen haben stärker das DREI-Person-Sein Gottes im Blick (da sich Vater, Sohn und Geist schließlich auch selbst als drei Personen – wenn auch eines Wesens – gegenüber treten, wie es etwa bei Jesu Taufe der Fall war).

Dieser Disput – ist die Gottheit nun EINE Person, oder sind es DREI – lässt sich unter Einbeziehung des Umstandes lösen, dass die überirdischen Wesen (also Engel, Gottes-Söhne, Götter) in einer – auch zeitlich! – höheren Ebene als die Irdischen existieren: in einer Sphäre, die nur noch von der Ewigkeit selbst überboten wird, in welcher der Vater zeitlos weilt und in der alle Zeiten in einer ewigen Gegenwart zusammen-fallen.

Aufgrund dieser unterschiedlichen Zeit-Ebenen ist es durchaus möglich, dass ein und die selbe Person (also Gott) sich selbst begegnet und sich selbst wie verschiedene Personen (als „Vater“, „Sohn“ und „Geist“) gegenübertritt (ähnlich wie man das aus Science-Fiction-Filmen – insbesondere in von Gene Roddenberry kreierten »Star Trek«-Serien – kennt, in welcher sich ein und dieselbe Person durch eine Reise aus der Zukunft in ihre eigene Vergangenheit begegnet). Bei diesem Ansatz lässt sich die DREI-EIN-igkeit der Gottheit (als DREI Personen in EINER Person) nachvollziehbar erklären, so dass es im Dissens zwischen Unitariern und Trinitariern also kein »Entweder« – »Oder« geben muss, sondern vielmehr ein »Und« gedacht werden kann, um der ganzen Fülle der Gottheit gerecht zu werden.

Was hat »Science-Fiction« mit der Bibel zu tun?

Man kann solche Erwägungen freilich als hoch-spekulative religiöse Fantastereien abtun; umgekehrt aber wäre auch denkbar, dass das biblische Zeugnis – wenn es denn wirklich zeitlos gültige göttliche Offenbarung ist – durchaus auf der Höhe auch unserer post-modernen Zeit ist, so aktuell, dass sie selbst noch mithalten kann mit den jüngsten Science Fiktionen, die nicht selten durch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Einsichten inspiriert werden (wie etwa die Relativität von Raum und Zeit bei Albert Einstein oder die Annahme von Parallel-Universen durch manche heutige Wissenschaftler).

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,282

Gerade in der Naturwissenschaft wird heute schon vieles als möglich erkannt, wie möglich gemacht, was man in früheren Jahren noch für „Spinnereien“ hielt! Warum sollte das biblische Zeugnis nicht allein auf der Höhe unserer Zeit, sondern sogar schon auf der der Zukunft und des Science Fiction sein?! Warum fällt es uns heute so schwer, Engel oder Göttern – den Über-Irdischen – einen Aktionsspielraum zuzubilligen, welchen wir uns für höher entwickelte Außer-Irdische (oder sogar für uns selbst in ferner Zukunft) durchaus vorstellen können?! Warum sollte den Über-Irdischen nicht möglich sein, was wir den Außer-Irdischen zutrauen? (- wie beispielsweise in dem Mystery-Thriller „Im Auftrag des Teufels“ (USA 1997), wo jener, (der Teufel,) wie sich am Ende zeigt, die Zeit so oft „zurück drehen“ kann, bis die Geschichte in seinem Sinne verläuft.

So spitzfindig und hoch-spekulativ uns derartige Überlegungen auch – theoretisch behandelt – erscheinen mögen: Wir nehmen sie ohne Schwierigkeiten in Form von sinn-stiftenden Geschichten dankbar ohne Hinterfragen an: Ein einschlägiges Beispiel hierfür ist Charles Dickens Klassiker „Eine Weihnachtsgeschichte“ (aus dem Jahre 1843), wo der Geist der künftigen Weihnacht den giftigen Geizhals Scrooge eine schauderhafte Zukunft erblicken lässt, welche diesen zur Umkehr bewegt, so dass diese nicht mehr Wirklichkeit wird – und das, nachdem zuvor der Geist der vergangenen Weihnacht Scrooge durch sein ganzes Leben geführt hat und erkennen ließ, was ihn so bitter und herzlos hat werden lassen. Mit solchen Geschichten haben wir keine Schwierigkeiten. Wir wünschen uns sogar, dass es so ist!)

Wenn man will, kann man sogar schon das „Beamen“ (die „Teleportation“ – „Versetzung“, „Entrückung“ einer Sache oder Person von einen Ort an einen anderen) als eine „selbst-verständlich“ mögliche und beständig durchaus gegebene Handlungs-Option nicht nur Gottes und der Ihm unterstellten Mächte, sondern ebenso Seiner Gegenspieler – selbst gegenüber Gottes eingeborenen Sohn – sehen! – wurde Jesus doch in der Versuchungsgeschichte vom Satan aus der Wüste auf die Zinne des Jerusalemer Tempels und sodann auf den Gipfel eines alles überragenden Berges versetzt!

Wie kann man sich eine solche höhere überzeitliche Existenz-Ebene vorstellen?

Wie man sich die unserem Zeit-Raum und unserer Raum-Zeit übergeordnete Sphäre der Himmlischen vorstellen soll, ist freilich – im Detail – schwer erklärbar, da diese Sphäre schließlich unseren gesamten Erfahrungs-Horizont total überbietet und sprengt. Man kann hier nur gewisse Mutmaßungen und Überlegungen anstellen:

Aber Achtung! Sich das Phaszinosum des Numinosen nicht ent-zaubern lassen!

Seien wir uns aber bewusst, dass darum jeder `nüchterne ́ Erklärungsversuch dem übergeordneten »Numinosen« etwas von seinem Zauber nimmt, wie es vielleicht in der ursprünglichen poetischen Offenbarung der Satya ›P‹raha noch erspürt werden kann, weil gerade in dem »Verschwommenen«, das nicht richtig klar erkannt, umschrieben und erst recht nicht erklärt werden kann, ein gewisses »Phaszinosum« liegt.

Wir müssen uns also bei den folgenden (bloßen) Erläuterungs-Versuchen (!) immer bewusst bleiben, dass sie – aufgrund unseres eingeschränkten Wahrnehmungshorizontes (insbesondere) der (jenseitigen) Wirklichkeit – etwas für uns eigentlich gerade Un-Erklärliches verstehbar zu machen suchen und darum dieses – gerade, wenn es ans `Eingemachte ́ geht – in gewisser Weise `banalisieren ́ müssen, um es annähernd verständlich machen zu können.

Wir sprechen hier immerhin über Götter! – menschlich! – und es darf darum nicht verwundern, wenn manches dann plötzlich allzu menschlich `banal ́ erscheint.

Aufgrund ihrer Überzeitlichkeit müssen die Engel also in der Lage sein, unsere Zeitlinie zu beeinflussen und zu ändern, indem sie beispielsweise (aus unserer Perspektive bevorstehende) Ereignisse vereiteln, indem sie darüber „Medien“ (zum Beispiel Wahrsager, Astrologen) in der Vergangenheit informieren oder aber selbst in der Vergangenheit eingreifen. Die Engel sehen also immer eine gewisse Zeitspanne unserer Welt, die aber von ihnen durchaus noch (in ihrer Gesamtheit – zu jedem ihrer Zeitpunkte – nicht nur im letzten Augenblick) beeinflussbar und somit abänderbar ist. Die Engel sehen also immer eine bis dato potenzielle letzte Zeitspanne, die sie aber – in einem gewissen Spektrum (in die Vergangenheit hinein) jederzeit noch abändern können.

Das, was wir uns selbst oft wünschten, die „Zeit zurück drehen“ zu können, um ihrer Entwicklung einen anderen Lauf zu geben, ist somit den Engeln in einem (auch für sie) eingeschränkten Zeitraum offensichtlich möglich, so dass dieser sich – je nach ihrem Einwirken – noch ständig ändern kann, bis er auch für sie unwiderruflich festgeschriebene Vergangenheit und Geschichte geworden ist.

Auf den Geschichtsverlauf in seiner Gesamtheit – und damit über »Sein« oder »Nicht-Sein« unserer ganzen Schöpfung mit ihrer Heilsgeschichte hat allerdings (somit) lediglich der Vater Einfluss, in dessen Ewigkeit gänzlich alle Zeiten zu einer ewigen Gegenwart zusammen fallen, in die Er „gleichzeitig“ einwirken kann, so dass Sein erster wie letzter Ratschluss über den Zeitverlauf in seiner Gesamtheit urteilt und befindet – was wir mit “Vorsehung“ oder „Vorherbestimmung“ zu fassen versuchen, aber (ebenfalls) schlecht denken können:

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,283

Denn Gottes Ratschluss VOR aller Zeit ist immer zugleich auch sein »Ja« und »Amen« zu dem von Ihm ersehenen Zeitenlauf aus dem Rückblick NACH aller Zeit – nach Seinen Wesens-Gesetzen der Wahrheit, Liebe und Freiheit – also Seine Bestätigung als der treu über die rechte Zeitlinie wachende „Zeit-Zeuge“, so dass die Freiheit Gottes über alle Zeit-Geschichte und kreatürlichen Geschicke unsere Freiheit nicht „aushebelt“, sondern zugleich nach den Prinzipien Seines Wesens selbst setzt und garantiert – dies aber wiederum so, dass unsere Freiheit die Seine nicht aufhebt oder einschränkt, sondern alles gemäß Seinem Wesen und Willen werden lässt, wie es nach Seinem allumfassenden Schöpfer- und Erlöser-Sein allein sein darf und kann. Gott manipuliert also nicht (- wie es etwa die Engel Satans versuchen -) die Zeitlinie, sondern ist vielmehr der Garant für ihren rechten, unbeeinflussten Verlauf.

Die Engel jedoch sehen – im Gegensatz zum Ur-Vater – nur eine gewisse Zeitspanne, die noch „vakant“ und damit veränderlich ist. Dieser zeitliche Überblick, welchen sie aus höherer Sphäre haben, ist vergleichbar mit unserer „Vorahnung“, etwas – im Geiste – „voraus zu sehen“, nur, dass die Engel dies schon als – wenn auch noch optional und beeinflussbare – Zukunft wirklich sehen. Der letzte Augenblick dieses von ihnen geschauten irdischen Zeitlaufs fällt also quasi mit ihrer Gegenwart zusammen, sie haben aber die Möglichkeit, bis zu einem gewissen Grad in unsere Vergangenheit zurück zu wirken und damit unseren Zeitlauf bis zu der von ihnen geschauten Gegenwart zu verändern. Sie sind uns quasi immer in der Zeit um einige Jahre, vielleicht auch Jahrhunderte, Jahrtausende voraus – wobei überdies denkbar ist, dass der zeitliche Radius ihrer Einwirk-Möglichkeit auf unsere Zeit sogar ständig „variiert“ und sich (innerhalb ihres Zeitenlaufs) anhaltend verändert (aus Gründen, welche unter Umständen selbst den Engeln nicht ersichtlich sind). Man könnte sich dies so vorstellen, dass sich den Engeln je nach „Wetterlage“ von dem „Gipfel“ ihrer überirdischen Sphären ein unterschiedlicher Weitblick in unsere untere Welt mitsamt ihrer Geschichte bietet, auf den sie allein gezielt einwirken können.

Für uns (im Zeitverlauf rein linearen) Wesen gibt es nur Handlungsspielraum in dem immer eben gegebenen flüchtigen Augenblick, der Gegenwart (die schon wieder Vergangenheit ist, wenn wir über sie sprechen). Die Zukunft kann von uns nur „erahnt“ werden, die Vergangenheit ist für uns unabänderlich. Dieser Augenblick, diese Gegenwart, umfasst in der Welt der Engel jedoch (offensichtlich) eine gewisse Zeitspanne in unserer Welt, und ebenso wohl selbst auch in der ihren, weil sie schließlich auch ihr eigenes Einwirken und deren Folgen auf unseren Zeitverlauf „sehen“ können, bevor sie es tatsächlich so tun.

Uns erscheint das als eine Unmöglichkeit. Wir können bestenfalls im Geist die Zukunft und die Folgen unseres gegenwärtigen Tuns erahnen, abwägen, jedoch nicht – wie die Engel – bereits als optionale Realität „sehen“ – und das überdies nicht nur in Hinblick auf das eigene Tun, sondern auch bezüglich der anderen, der Kontrahenten. Für die Engel ist eben nicht nur der flüchtige Wimpernschlag des „Jetzt“ Gegenwart, sondern eine ganze Zeitspanne, in welchem sie „gleichzeitig“ und doch „zeit-versetzt“ einwirken, sowie das Einwirken anderer betrachten können.

Ein Leben in solch einer Überzeitlichkeit sprengt einfach unser Vorstellungsvermögen. Es mag der Selbst-Erfahrung des Raumfahrers Bowman in dem mysteriösen Monolithen in dem Science-Fiction-Film „2001: Odyssee im Weltraum“ (JK 1968) gleichen. Aus der Perspektive der himmlischen Wesen mag es vielleicht umgekehrt (- so wie es die höheren Wesen – die „Propheten“ – in der Science-Fiction-Serie »Star Trek: Deep Space Nine“ einmal bekunden -) nicht vorstellbar sein, wie man so erbärmlich – rein linear! – überhaupt existieren kann.

Wie wir also durch gewisse Vorahnungen oder gar prophetische Visionen in eine eigentlich doch noch gänzlich offene Zukunft voraussehen und vorhergesehene Ereignisse gegebenenfalls noch abwenden können, so können das in noch viel eindrücklicher Weise die Engel, was heißt, dass sie nicht nur unsere (und ihre) Zeitlinie in einem gewissen Zeitraum als reale Option voraussehen können, sondern überdies noch verändern können. Sie sehen in dieser (vakanten) Zeitlinie also ihr eigenes vergangenes, gegenwärtiges wie zukünftiges Verhalten, das sie – aus ihrer Perspektive schließlich tatsächlich zeitgleich und doch zeitversetzt auch tun; sie sehen sich also gewissermaßen immer selbst auch schon in einem gewissen Zukunfts-Spektrum, unter Umständen mit den Folgen ihres Einwirkens und Tuns, bevor sie es real wirklich endgültig tun und damit die optionale Zukunft unwiderrufliche Realität werden lassen.

Wie man eine eigene oder eines anderen Handlung sehen kann, bevor diese ausgeübt wird, und die am Ende vielleicht sogar unterbleibt, muss uns freilich unbegreiflich bleiben. Wie kann ich die Wirkung von etwas sehen, dessen Ursache vielleicht niemals eintritt?

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,284

Das liegt einfach daran, dass unser Erfahrungshorizont rein „linear“ ist, was bedeutet, dass wir uns durch die Zeit wie auf einer Linie immer von der Vergangenheit in die Zukunft bewegen; eine umgekehrte Bewegung ist uns nicht möglich und darum auch nicht vorstellbar.

Was wir nur im Geiste ahnen, „absehen“ können, sehen überirdische Wesen folglich als eine optional gegebene Zukunft bereits als (noch veränderbare) Realität „voraus.“ Und in dieser Form sehen sie nicht nur ihr zukünftiges Einwirken, sondern auch ebenso das ihrer Gegenspieler, wodurch sich die Zeitlinie im Widerstreit der Mächte beständig verändert, bis sie – auch für alle Überirdischen – irgendwann unwiderrufliche Gestalt in Form von „Vergangenheit“ und „fest-geschriebener Geschichte“ annimmt.

Der Wirkungsbereich der Überzeitlichen ist also nicht nur auf die Gegenwart beschränkt, sondern auf eine gewisse Zeitspanne, deren Verlauf sie beständig abändern können. Man könnte auch sagen: Ihre „Gegenwart“ zwischen endgültiger „Vergangenheit“/„Geschichte“ und noch offener, auch für sie (wie für uns) noch nicht wirklich einseh-barer, ungewisser „Zukunft“, der ihnen Spielraum für die Beeinflussung des Geschehensverlaufs bietet, ist nicht auf die kurze Zeitspanne des flüchtigen Augenblickes des „Wimpernschlags“ von „Hier“ und „Jetzt“ beschränkt, die uns irdischen, im tiefsten „linearen“ Wesen zur Verfügung steht, sondern weit umfangreicher – in ihrem Zeitverlauf vielleicht eine Zeitspanne von Tagen, Jahren – in der unseren, ihrer Sphäre untergeordneten Realität vielleicht von Jahren, Jahrhunderten, welche die himmlischen Wesen in einer gewissen „Gleichzeitigkeit“ als »Jetzt« erleben. Und so wie wir immer nur die unmittelbaren, gegenwärtigen Auswirkungen unseres Tuns „sehen“ können, so können die Engel schon quasi in einem umfangreicheren Spektrum von »Jetzt« auch ihr und anderer künftiges wie vergangenes Tun sehen und darauf noch reagieren. Folglich können die Engel offensichtlich auch bereits „künftige“ Handlungen ihrer Gegenspieler schon vor dessen endgültigem Real-Werden einsehen. Und eben diese Zeitspanne könnte, wie wechselndes Wetter, auch für die Engel „variieren.“

Vielleicht kann folgendes Bild helfen, sich das vorstellen zu können: Wir bewegen uns wie winzige Punkte auf der Zeitlinie, die Überirdischen dagegen wie große ovale Flächen, der Ewig-Vater selbst ist das unendliche Blatt, auf dem die Zeitlinie verläuft. Für uns ist nur der winzige Punkt beeinflussbares »Jetzt«, für die Engel dagegen ein Zeitraum, der – aus unserer Perspektive auch in die Vergangenheit wie Zukunft reicht. In der ewigen Gottheit selbst ist jeder Zeitpunkt ein ewig präsentes »Jetzt«, in das Sie (unter treuer Achtung und wahrhaftiger Wahrung aller inner-weltlichen Gesetzmäßigkeiten) eingreifen kann.

Was nun um die „Zeitenwende“ in den Himmeln geschah: …

Der Aufbruch des himmlischen Melchisedek wie des irdischen Jesus in die Passion

Um die Zeitenwende muss sich nun etwa Folgendes abgespielt haben: Ehe Jesus geboren wurde, musste der prä-existente himmlische Christus, welcher der Heilige Geist und Engel des HERRN, der himmlische Hohepriester Melchizedek war, in den Himmeln sterben: Der Heilige Geist musste also Seine himmlische Existenz einbüßen, in der Himmelswelt „ent-leibt“ werden, um – Seiner göttlichen Existenz entledigt und „ent-äußert“ – in unserer Welt, der „Unter-Welt“ der Engel, in Existenz treten zu können und in unseren irdischen Kosmos hineingeboren werden zu können.

Und als der Engel des HERRN Seinen Ihm ergebenen Heeren ankündigte, Er müsse nun von ihnen gehen, damit der „andere“, irdische Melchizedek, der Messias, Jesus, kommen könne, da reichte der Blick der Himmlischen wohl gerade so weit ins irdische Leben Jesu hinein bis vor dem Zeitpunkt, wo sich dann auf Erden nochmals genau das Selbe abspielte, dass Jesus – in allem Seinem persönlichen Schutzpatron und himmlischen Leitstern, dem Ihm gleichen Melchizedek, folgend – nämlich ebenso Seinen Jüngern eröffnete, Er müsse sie nun verlassen, damit der Heilige Geist, also der Engel des HERRN und himmlische Hohepriester Melchizedek, kommen könne.

Der Widerspruch des Erzengels Michael in der Himmelswelt (SXP V, 247) vollzog sich somit also unmittelbar vor dem letzten von den Engeln einsehbaren irdischen Ereignis VOR dem Widerspruch des Petrus gegen Jesu Leidensankündigung.

Bis zu diesem Ereignis war also der Geschichtsverlauf für die Engel sowohl in ihrer wie in unserer „Unter“-Welt bereits einsehbar und noch („rückwirkend“) beeinflussbar, die darüber hinaus gehende irdische wie himmlische „Zukunft“ mit den Folgen ihrer Einwirkungen aber auch für sie noch nicht (klar) einsehbar, sondern – wie bei uns – nur reinen Mutmaßungen und taktischen Abwägungen über mögliche Folgen auf den noch nicht einsehbaren Zeitverlauf unterworfen.

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,285

Die Bedeutung des himmlischen Melchisedek für den irdischen Jesus

Jesus wurde in Seinem ganzen Leben durch den himmlischen Melchisedek geleitet, also vom alttestamentlichen „Engel des Herrn“, dem himmlischen (prä- wie post-existenten) Christus (also von seiner eigenen Person aus der Überzeitlichkeit – vor und nach Seiner irdischen Existenz – heraus), dem „Heiligen Geist“, durch dessen Kraftwirkung Jesus auf wundersame Weise in Existenz gerufen wurde, der bei Jesu Taufe in (- wohlgemerkt! -) leibhaftiger geflügelter, engelsgleicher Gestalt auf Ihn kam, um auf Ihm zu bleiben und welchen Jesus (wohl – nach allgemeiner damaliger Auffassung in den Himmeln wie auf Erden – vergleiche die Ausführung unten) als Seinen „Vater“ bezeichnete, war es doch dieses höchste Engelswesen, dass sich dem Volk Israel als sein persönlicher Gott und Schirmherr und zugleich als der Schöpfer von allem vorgestellt hatte.

Diese Leitung und Begleitung Jesu durch den „Heiligen Geist“, den himmlischen Melchisedek, Jesu inneren Leitstern und persönlichen Schutzengel, der Ihm wohl auch dem Augenschein nach entsprechend glich und Ihn durch Seine Kraft befähigte, sich durch Zeichen und Wunder als Messias auszuweisen und zu bewähren, konnte entsprechend auch der Satan als „zukünftige“ himmlische Unterstützung Jesu bis zu einem gewissen Grad beziehungsweise Zeitpunkt (siehe oben) bereits im Voraus ein-sehen.

Das bis dahin noch verhüllte Geheimnis: Melchisedek ist der prä- und post-existente Jesus

Was der Satan allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, geschweige denn auch nur ahnen konnte, war der Umstand, dass der irdische Jesus die Re-Inkarnation des in den Himmeln verschiedenen Melchisedek, also die Entäußerung des prä-existenten Christus, war, der zuvor die Himmel durchschritten hat), sowie, dass der himmlische Melchisedek, der – aus der himmlischen Überzeitlichkeit und Zukunft heraus – den irdischen Jesus zeitlebens geleitete und alle Bewährungsproben überstehen half, seinerseits die Wiedergeburt des irdischen Jesus war, der dann schließlich in die Himmel auffahren und so in der Himmels-Sphäre als das Engel- und Geist-Wesen des himmlische Melchisedek wieder auferstehen und dort als glorreicher Überwinder des Todes wie aller Finsternis wieder eingeführt werden sollte.

Alles, was Satan also sah und erkennen konnte, war (folglich lediglich), dass der irdische Jesus in Seinem „künftigen Leben“ allein nur durch die Unterstützung und Führung des himmlischen Melchisedeks, des „Heiligen Geistes“, zu Seinem übernatürlichen Wirken fähig war, das Ihn als den gott-gesandten Messias auswies, wie es auch allein der Hilfe des himmlischen Melchisedeks, des „Heiligen Geistes“, Seines inneren Leitsterns und persönlichen Schutzengels zu verdanken war, dass Jesus auch die übermenschlichsten Prüfungen und Versuchungen Satans bestehen und alle Anläufe des Widersachers überwinden konnte.

Allerdings konnte der Satan zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, geschweige denn ahnen, dass jener himmlische Melchisedek, der Jesus „aus der Zukunft“ auf seinem künftigen (den Engeln bereits einsehbaren) Lebensweg leitete, der – mit der (späteren) Himmelfahrt Jesu in die Enges-Sphäre – in den Himmeln dort wieder-erstandene Melchisedek sein würde (wie der Satan auch noch nicht wissen konnte, dass der irdische Jesus die irdische Reinkarnation des in den Himmeln durch Satans Einwirken alsbald verscheidenden Melchisedeks sein würde).

Satans Versuch, durch die Vernichtung Melchisedeks auch Jesu Heilsweg zu vereiteln

Folglich musste der Satan der festen Überzeugung sein, diesen vorhergesehenen heilsgeschichtlichen Verlauf des Wellen schlagenden Wirkens Jesu, so weit Satan dies bereits einsehen konnte, durch die Tötung des himmlischen Melchisedeks, Jesu himmlischen Führer, vereiteln und zunichte machen zu können. Denn wenn jener Melchisedek ausgeschaltet war, konnte der künftige irdische Jesus nicht mehr dessen heilsentscheidende Unterstützung erfahren; die vorhergesehene Heilsgeschichte, die Zeitlinie, wäre also im Sinne Satans verändert und Jesu Heilswirken vereitelt worden. Denn ohne die übernatürliche Unterstützung des Heiligen Geistes hätte selbst auch Jesus in Anbetracht der übernatürlichen Anläufe Satans „scheitern“ müssen.

Vielleicht wäre ja dadurch sogar schon die durch die Kraftwirkung des „Heiligen Geistes“ initiierte wundersame Empfängnis Jesu selbst vereitelt worden, so dass jener Messias – nach Melchisedeks Tod – niemals überhaupt erst existent werden konnte!

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,286

Wenn also der himmlische Melchisedek ausgeschaltet würde – mutmaßte Satan -, würde es auch keinen irdischen Messias geben! Und eben hierzu sollte der Satan tatsächlich eine einmalige Gelegenheit bekommen: Der himmlische Melchisedek kam ihm, wie quasi vor der alles entscheidenden Schlacht (auf Erden im verheißenen Erden-Messias, die sich nunmehr für die Engel bereits sichtbar abzeichnete), noch ein letztes Mal mit einem Friedens-Angebot entgegen. Und dieses Versöhnungs-Angebot unterstrich der himmlische Melchisedek, indem Er dem Satan mit all seinen teuflischen Horden ganz allein – ohne jede Heeres-Begleitung, ohne irgendeine Waffe oder auch nur ein Schutzschild – entgegen ging, um Seinen Versöhnungswillen mit Seinem gleichsam mit in die Waagschale geworfenen Leben selbst zu unterstreichen. So überantwortete der himmlische Melchisedek sich also gleichsam ohne jede Gegenwehr Seinem Erz-Widersacher!

Als sich nun damit dem Satan und seinen Horden schließlich tatsächlich solch eine Gelegenheit bot, den himmlischen Melchisedek für immer „auszuschalten“, als jener sich ihnen ohne jede Gegenwehr überantwortete, ergriff der Erz-Widersacher diese „einmalige Chance“ – wie er meinte – natürlich. Dass der himmlische Melchisedek sich ihm und den Seinigen so auslieferte, um Sein Versöhnungsangebot mit Seinem in die Waagschale geworfenen Leben selbst zu unterstreichen, irritierte den Satan dabei allerdings offensichtlich nicht (genug); er legte dies seinem Erz-Rivalen vielmehr als größte Dummheit und Schwäche aus. So fielen die satanischen Horden über den himmlischen Melchisedek her, um Ihn zu zerreißen.

Schockierende Erkenntnis Satans: Die Vernichtung Melchisedeks veränderte nichts!

Auf diese Weise wurde der himmlische Melchisedek ausgeschaltet und Seine künftige – für den irdischen Messias Jesus lebens-wichtige, wie über aller Welt Heil entscheidende – himmlische Unterstützung Jesu vereitelt: Der himmlische Melchisedek war nicht mehr da, also konnte Er dem irdischen Jesus in dessen vorhergesehenen Leben nicht mehr helfen. Die Zeitlinie musste sich dramatisch im Sinne Satans geändert haben.

Jedoch – zum Entsetzen aller Teufel: NICHTS VERÄNDERTE SICH an der vorher gesehenen irdischen Heilsgeschichte durch die Vernichtung des himmlischen Melchisedek! Weiterhin wurde Jesus unter der inneren Leitung und Inspiration des doch verschiedenen himmlischen Melchisedek geschaut! Wie war das möglich?! – … wo Melchisedek doch ausgelöscht worden war?!

Satan war von dieser Einsicht, den doch ganz offensichtlich, mit „eigener Hand“ ausgeschalteten „Engel des Herrn“ (in Seinem weiteren Bestehen und Wirken) doch nicht ausgeschaltet zu haben, wohl zunächst mit all den Seinigen – wie unter Schock – gelähmt: – … war dies doch ein eindeutiges Anzeichen, dass jener „Engel des Herrn“, bei aller Gleichgestalt zu allen Himmlischen, doch mehr als alle anderen Engel sein musste – als einer, der schließlich eindeutig getötet und ausgetilgt worden war und doch noch immer lebendig war, in Seiner Lebendigkeit nicht einmal durch Sein Verscheiden in irgend einer Weise gemindert werden konnte! Dies alles waren bereits deutliche Erweise, dass jener „Engel des Herrn“ – was Satan in Zweifel zog – doch mehr als alle anderen Götter war und darum Ihm allein Anbetung und Herrschaft zustand. Doch diese Einsicht kam dem Satan wohl zu spät, um das Geschehene (- was Engeln schließlich – wie oben ausgeführt – in einem gewissen Zeitrahmen möglich ist -) rückgängig zu machen beziehungsweise Seinen Anschlag auf den himmlischen Melchisedek (lieber doch erst gar) nicht auszuführen, sondern vielmehr dessen ultimatives Versöhnungs-Angebot (vor dem schon einsehbar gewesen, alles wendenden Heilsereignis in der so lange schon angekündigten Ankunft des Erden-Messias) noch anzunehmen. Satan, seinem eigenen Selbst-Betrug erlegen, verweigerte sich – ganz seinem Wesen gemäß – aber einfach viel zu lange dieser Einsicht: Das konnte, das durfte einfach nicht sein! – bis es, selbst auch für ihn in seiner überzeitlichen Existenz zu spät war.

Satan wurde klar: Jesus musste die Re-Inkarnation des verstorbenen Melchisedek sein!

So wurde wohl auch dem Satan – wie allen Engeln – erst allmählich klar, wie dies zugehen konnte, dass der doch ganz offensichtlich ausgelöschte himmlische Melchisedek dennoch immernoch als Patron des irdischen Messias Jesus in der Zukunft am Wirken gesehen werden konnte:

Der irdische Jesus musste die Re-Inkarnation des in den Himmeln verschiedenen Melchisedeks sein; – und jener himmlische Melchisedek, der aus der überzeitlichen „Zukunft“ den irdischen Jesus leitete, musste wiederum seinerseits der vollendete, zu himmlischer Herrlichkeit verklärte und in die Himmel aufgefahrene, in den Himmeln wieder als „Heiliger Geist“ und „Engel des Herrn“ auferstandene, in den überzeitlichen Sphären der Geister und Engel „wieder eingeführte“, zukünftige irdische Jesus sein!

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,287

Ja, dieser aus der Zukunft weiterhin – nach wie vor – in die Lebensgeschichte Jesu einwirkende „Engel des Herrn“ musste in der Zukunft wieder in Sein Leben zurück gekehrt, also auferstanden sein, folglich zwischen Seinem himmlischen Tod und Seiner himmlischen Auferstehung irgendwo weiter existieren: Was war da näher liegend, als dass jener irdische Christus, der in allem dem himmlischen Christus nicht nur folgte und nacheiferte, sondern Seinem Geist und persönlichen Schutz-Engel, dem Er diente, sogar in Seiner Erscheinung glich, dass dieser dem himmlischen Melchisedek so sehr gleichende irdische Christus selbst der in die „Unterwelt“ der Engel, in unsere sichtbare Welt hinein „gesunkene“, ent-äußerte himmlische Christus war?! Dem Satan wurde folglich klar: Die Ent-Leibung Melchisedeks hatte lediglich dessen Ent-Äußerung in die „Unterwelt“ der Engel, in unsere Welt, bewirkt. Jesus war offensichtlich die Re-Inkarnation des himmlischen Melchisedek!

Satan sah sich somit durch eine selbst seinem beispiellosem Intellekt haushoch überragende Überlegenheit in nicht zu überbietender Weise „ausgetrickst“ und überlistet: Die Ausschaltung Melchisedeks vereitelte nicht etwa die vorhergesehene Heilsgeschichte des vollmächtigen Wirkens des irdischen Messias Jesus mit Hilfe der Unterstützung Seines himmlischen Schutzengels Melchisedek: Die Ausschaltung Melchisedeks lies überhaupt erst das Existent-Werden des irdischen Jesus als Re-Inkarnation des himmlischen Melchisedeks möglich werden! Denn die Auslöschung , die Tötung, „Ent- Leibung“ des „Engels des Herrn“ in der Himmelswelt bewirkte dessen „Ent-Äußerung“ in die „Unterwelt“ der Engel, also in unsere Welt.

Satan folgerte: Jesus musste ausgeschaltet werden, dass Melchisedek nicht wiederkehren kann

Wenn aber Jesus die Re-Inkarnation des Melchisedek war, so konnte – umgekehrt, im Rückschluss – der einst wieder-erstehende himmlische Melchisedek kein anderer als der einstmals vollendete und in die Himmelswelt wieder auffahrende irdische Jesus sein:

Wenn der irdische Jesus also – Dank der Unterstützung Seines zukünftigen himmlischen »alter Egos« – alle Versuchungen und Bewährungsproben in Seinem Erdenleben bestehen würde, dann würde Er wohl, nach bestandener Prüfungszeit, verklärt und als ein Engelswesen in die Himmel entrückt werden (wie es einstmals schon für Adam vorgesehen war – und mit der letzten Christengeneration geschehen wird), um so als der himmlische Melchisedek wieder zu erstehen, der aus Seiner Zukunft heraus in die irdische Lebensgeschichte Jesu doch weiterhin („rückwirkend“) ebenso einwirken würde, wie in der Engelswelt bereits einsehbar war – was Satan durch die Ausschaltung Melchisedeks schließlich vereiteln wollte, aber nicht konnte.

Folglich gab es für Satan nur noch eine Handlungs-Option: Er musste (auch den irdischen) Jesus zu Fall bringen, um dessen Verwandlung und Verklärung in den zukünftigen, wieder-erstehenden Melchisedek zu vereiteln, der dem irdischen Jesus bereits aus der geschauten Zukunft selbst in Seinem irdischen Bewährungskampf unterstützte. Denn wenn Jesus scheitern würde, könnte der himmlische Melchisedek nie mehr existent werden! Und warum sollte jener (nunmehr rein menschliche) Jesus – inzwischen nicht mehr als jeder andere Mensch! – nicht zu Fall gebracht werden können? Alle anderen aus dem Menschengeschlecht hatte der Satan doch auch – trotz des ihnen allen, ebenso wie Jesus, dargebotenen himmlischen Beistands! – zu Fall gebracht! Warum sollte ihm dies nicht auch bei dem Aller-Letzten gelingen?

Immerhin war der himmlische Christus, Melchisedek, zu keinem Zeitpunkt je so schwach, angreifbar und verletzlich, wie auch versuchlich, wie nunmehr in Seiner rein menschlichen Reinkarnation! Dem Satan blieb also gar nichts anderes übrig als ein zweiter Anlauf gegen den nunmehr irdischen Melchisedek, Jesus: der Versuch, seinen Widersacher nunmehr – gleichsam durch „Nachtreten“ – gar gänzlich zur Strecke zu bringen, nachdem sein erster Anschlag den himmlischen Melchisedek noch nicht gänzlich erledigt, aber immerhin in eine mindere irdische Existenz, gleichsam in die „Unterwelt“ der Engel, gestürzt und entscheidend geschwächt hatte. Vielleicht, so meinte wohl Satan, konnte er Ihn nunmehr, durch ein „Nachtreten“, gänzlich den Garaus machen.

Und sollte Jesus tatsächlich – was vor Ihm noch keinem anderen menschlichen Wesen gelungen war – doch bis zum Ende seinen, des Satans (zunächst subtilen wie am Ende schließlich brachialen) Anläufen widerstehen, so sah der Satan wohl als letzte Option immernoch die (erneute) gewaltsame Vernichtung Jesu, sofern dieser nicht zu Fall zu bringen war. Denn – so mutmaßte wohl Satan – wenn auch der irdische Messias vernichtet würde, könnte der himmlische, der dem irdischen aus der Zukunft durch alle Prüfungen hindurch half, nicht mehr existent werden, was auch die geschaute Zukunft des Bestehens Jesu in allen irdischen Prüfungen – dann ohne Unterstützung des (wieder-erstandenen) „Heiligen Geistes“ – vielleicht „rückwirkend“ mit-vereitelt hätte.

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,288

So hätte Satan mit dem gewaltsamen Tod Jesu auch schon rückwirkend dessen heroisches Bestehen aller Versuchungen mit Hilfe seines zukünftigen »alter Egos«, des „Heiligen Geistes“ des himmlischen Melchisedeks und „Engels des Herrn“, vereiteln und zunichte machen können, denn selbst der irdische Jesus – in seiner Existenz wirklich nichts als ein reiner, mit irdischer Schwachheit behafteter Mensch – hätte, ohne Hilfe von oben (die er allerdings – wie kein Mensch vor und nach ihm! – vollumfänglich in Anspruch nahm) die wirklich über-irdischen Versuchungen, die ihn trafen, jemals unbeschadet überstehen können.

Mit dem gewaltsamen Tod Jesu (als letzte Option) meinte der Satan also – oder hoffte er zumindest -, auch Jesu (eigene) Hilfe (aus dessen verklärten Zukunft) von oben zunichte machen und Jesu ganzes heroisches Bestehen vereiteln, die Heilsgeschichte fatal „umschreiben“ beziehungsweise „aufheben“ zu können, die geschaute heilsgeschichtliche Zeitlinie doch noch abwenden zu können:

Würde Jesus sterben, dann gäbe es keinen künftigen (aus der abschließenden Verklärung des vollendeten irdischen Jesus) wieder-erstehenden Melchisedek, der Jesus in allem überwinden helfen würde, gegebenenfalls sogar Jesus dazu verhelfen würde, sich – selbst bei dessen gewaltsamen Tod – ein Anrecht auf Wiedererweckung zu sichern – so meinte, mutmaßte Satan jedenfalls.

Ähnlich wie im Finale der Science-Fiction-Serie »Star Trek Voyager« – »Endspiel«: …

Im Science-Fiction-Jargon nennt man das ein „Zeit-Paradoxon“ – so wie in der »Star Trek – Voyager« – Abschluss-Serie »Endspiel«: Die überlistete, schon im Verenden begriffene Borg-Königin meint, die für sie vernichtende Rückkehr von Admiral Kathryn Janeway aus der Zukunft, die ihrem »alter Ego«, Captain Kathryn Janeway, die entscheidende Hilfe bringt, um all den Ihren eine sichere Heimkehr zu ermöglichen, dadurch vereiteln zu können, indem sie in letzter Sekunde, als das Borg-Reich schon dem sicheren Untergang geweiht ist, das frühere »alter Ego« des Admirals, Captain Janeway, vernichten würde – mit den Worten: „Und nichts von all dem wird je passieren!“

Die Borg-König erlag hier allerdings einem Denk-Fehler, denn Admiral Kathryn Janeway kam aus einer anderen Zukunft, welche durch ihre Rückkehr bereits durchbrochen, durch den durch ihre Rückkehr eingeleiteten neuen Zeitverlauf verändert worden war. Die Vernichtung von Captain Janeway hätte – in diesem Falle – also überhaupt nichts an der neuen Zeitlinie geändert, da die (schon durch die Rückkehr des alten Admirals Janeway „aufgehobene“) alte Zeitlinie schließlich bereits (spätestens mit der bereits eingetretenen Vernichtung des Borg-Imperiums) abgerissen war, zugleich aber ein un-entbehrlicher (und damit bis zu deren Rückkehr bestehen bleibender) Bestandteil der (durch ihre Rückkehr neu eingeleiteten Zeitlinie war – sozusagen eine „integrierte Zeit-Schleife.“

Die Existenz von Admiral Janeway wäre nur dadurch zu verhindern gewesen, wenn die Borg-Königin ihrerseits eine Zeitreise in die Vergangenheit vor der Rückkehr des Admirals aus der Zukunft angetreten hätte, um bereits hier Captain Janeway auszuschalten und ihren Aufstieg zu jenem Admiral, der dann in die Vergangenheit zurück reiste, zu vereiteln.

Mit derartigen „Zeit-Paradoxa“ ist es also eine ziemlich vertrackte Sache! Vielleicht sogar auch für den Satan selbst: Denn er sollte sich in seiner Annahme ja schließlich erneut täuschen, mit dem irdischen Messias auch den aus ihm erwachsenden und zurück kehrenden künftigen himmlischen Messias ausschalten zu können!

Mit seinen Mutmaßungen – „Schalte ich Jesus aus, wird es auch keinen himmlischen Melchisedek mehr geben, der Jesus in allem überwinden hilft – und nichts von all dem wird je geschehen!“ – hatte der Satan allerdings, zumindest in Hinblick auf die von den Himmlischen veränderbare Zeitlinie, durchaus recht: Bei Jesus nämlich verhielt es sich doch etwas anders, als bei Kathryn Janeway in deren Finale im Kampf gegen das Böse in Gestalt der Borg: Denn der künftige, wieder himmlische Christus kam schließlich nicht, wie Admiral Janeway, aus der Zukunft einer bestimmten rein irdischen, linearen Zeitlinie durch eine „Zeitreise“ zurück in die Vergangenheit, die durch Seine Rückkehr selbst schon bereits aufgehoben worden wäre, sondern Er wirkte vielmehr als ein (wieder) über-zeitliches Wesen aus der Zukunft in die Gegenwart des irdischen Christus Jesus hinein – aus einer Zukunft, die tatsächlich am erfolgreichen Verlauf der Gegenwart hing. Das bedeutete: In diesem Fall wäre mit der Ausschaltung des irdischen Jesus tatsächlich auch dessen künftige Existenz als in die Überzeitlichkeit zurück-kehrender himmlischer Melchisedek – in jedem Falle – vereitelt worden, da dieser nicht aus einer davon unbeeinflussten anderen Zeitlinie beziehungsweise Zeitschleife kam, sondern aus der künftigen Überzeitlichkeit wirkte, in der Seine bloße Existenz tatsächlich davon abhing, dass sein „Vorläufer“ Jesus nicht irgendwie zuvor ausgeschaltet wurde.

Alles, was Satan also noch sah, war: Jesus muss sterben, damit Er nicht wieder zum himmlischen Melchisedek werden kann, welcher dem irdischen Jesus zu dem verhilft, was dieser durch dessen Unterstützung würde, nämlich der wieder-erstehende Melchisedek, der dem irdischen Jesus dazu verhilft, zum Heil aller das zu werden, was Er war. (Ein Zeit-Paradoxon …: „A führt zu B führt zu C führt zu A“!)

So erlag des Satan zum zweiten Mal dem selben Fehler und bewirkte durch Jesu Passion bis in dessen Martyrium hinein gerade dessen Anrecht auf Wiedererstehung nach dessen bestandener Prüfung, so dass der himmlische Melchisedek mit Christi Auffahrt in die überirdische Welt der Engel dort als der himmlische Melchisedek (mit sogar noch größeren, über alle Engel erweiterten Macht-Befugnissen) wieder-erstand und dann – „rückwirkend“ – den irdischen Jesus auf Seinem ganzen Lebensweg begleiten und geleiten konnte.

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,289

Allerdings hatte Satan offensichtlich nach seinem Erkenntnisstand wohl überhaupt keinen anderen Handlungs-Spielraum: Er wusste wohl nun (mittlerweile): Der irdische Messias war die Reinkarnation des von ihm vernichteten himmlischen Messias. Und Satan sah nur eine Möglichkeit: Das bereits geschaute Wieder-Erstehen und (weiter bestehende) Fortwirken des himmlischen Messias (das Satan durch dessen Tötung vereiteln wollte), ließ sich jetzt bestenfalls noch dadurch verhindern, wenn auch der irdische Messias, aus welchem – wenn der in allem überwinden sollte – der himmlische Messias erneut erwachsen und wider-erstehen würde, irgendwie zu Fall gebracht oder ausgetilgt würde.

Konnte Satan in Hinblick auf den Umgang mit dem himmlischen Messias, der sich ihm überantwortet hatte, also noch frei wählen, was er mit Ihm tun würde, so blieb ihm gegenüber dem irdischen Messias bereits schon keine Wahl mehr: Der einmal eingeschlagene verhängnisvolle Weg musste – selbst gegen drückendste innere Bedenken und Höllen-Ahnungen – bis zum bittersten Ende weiter gegangen werden! Nur wenn Jesus – bis zum letzten Blutstropfen geprüft – der Versuchung Satans erlag, konnte der himmlische Melchisedek, der Ihm (rückwirkend aus der Zukunft) dabei half, nicht mehr existent werden – vielleicht auch nicht, wenn Jesus getötet wurde.

Denn Jesus mochte sich dann zwar vielleicht durch ein Leben, das – bis zum bitteren Ende – allen Versuchungen widerstand, nach dem Beschluss des Götterrates ein Anrecht für sich auf ein ewiges Leben, ja, sogar auf eine Wiedererweckung aus dem Tod, gesichert haben – nicht nur für sich selbst, sondern für das gesamte Menschengeschlecht, dessen Erschaffung Er als der Letzte durch Sein Überwinden doch noch ins Recht gesetzt hätte: Doch wer hätte den verstorbenen Jesus, der dann im Schlund des Hades, jenes gewaltigen Dämons im Dienst des Satans, ein für alle mal „dingfest“ gemacht und „eingekerkert“ worden wäre, wieder-erwecken und mit Machtfülle aus der Höhe ausstatten – oder auch nur in eine weitere irdische, sterbliche Re-Inkarnation befreien – sollen, nachdem – mit Jesu Tod und Verscheiden ins Scheol – doch auch der himmlische Melchisedek, der für all das (einstmals) „zuständig“ war, ein für alle Mal von der Bildfläche verschwunden wäre?!

Das war damit wohl die einzige „letzte“ Hoffnung des Satans: Das drohende Wider-Erstehen (und noch immer geschaute Fort-Wirken) des himmlischen Melchisedek doch noch dadurch vereiteln zu können, indem Er entweder den irdischen Messias Jesus zu Fall brachte oder aber vernichtete. In beiden Fällen hätte der himmlische Melchisedek – wie Satan meinte – nicht mehr aus dem irdischen Messias erstehen können, wäre somit doch noch von der noch immer geschauten „künftigen“ Bildfläche verschwunden, hätte Jesus niemals überwinden helfen können, und damit wäre – rückwirkend – auch Jesu Überwinden gescheitert, das ihm vielleicht irgend ein Anrecht auf eine Erstehung zu einem verklärten himmlischen Dasein eingeräumt hätte. Satan wäre also damit auch gegenüber dem Urteil des Götterrates ins Recht gesetzt worden: Der „Engel des Herrn“ hätte sich nicht als der Höchste erwiesen und wäre mit Seiner Erschaffung eines noch über die Engel hinauswachsenden, noch edleren Menschengeschlechtes gescheitert.

– Was Satan nicht wusste: Es gab – jenseits von Jesus und Melchisedek – noch eine dritte Hoffnung

Trotzdem war Satan zum Scheitern verurteilt: Was der Widersacher damals nämlich noch nicht wusste – und mit allen Engeln noch nicht wissen konnte! – war, dass es jenseits ihrer (doch bereits jenseitigen) überirdischen Himmelswelt, jenseits des aus deren höchsten Zenit des himmlischen Allerheiligsten einstmals heraus getretenen und zu den Engeln hinab gestiegenen „Engels des Herrn“, der sich – wie Satan es sah – (nur) als der Gott aller Götter „ausgab“, dass es also jenseits dieses himmlischen Melchisedek, des „Heiligen Geistes“, noch einen weiteren noch höheren Gott und (Götter-)„Vater“ gab, der nochmals auf einer selbst zu der (doch ihrerseits bereits total jenseitigen) überirdischen Himmelswelt der Götter und Engel, auf einer noch höheren, noch jenseitigeren Ebene, in absolut erhabener zeitlos-überzeitlicher Ewigkeit bestand – einen allerletzten „Gott-Vater“ also, der mit dem irdischen Jesus auch den himmlischen Messias (der Jesus nach dessen Verscheiden nicht mehr helfen und wieder-erwecken konnte, da mit Jesu Vernichtung schließlich auch Sein eigenes, endgültiges Vergehen mitbeschlossen war) wieder-erwecken konnte: – dass es neben diesen beiden göttlichen Personen also, die beide miteinander endgültig „ausgeschaltet“ und überwunden erschienen, noch eine weitere, dritte, noch erhabenere Gottes-Person des absoluten „Vaters“ gab, der das Anrecht auf Wieder-Erstehung zu Herrlichkeit, das sich Jesus – wie zuvor auch schon Melchisedek – erworben hatte, letztendlich doch noch durchsetzen und erwirken konnte – als das absolute Souverän, das sich erst jetzt „einschaltete“ und damit „ent-hüllte.“

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,290

So wird es bis dahin selbst den Engeln nicht bewusst gewesen sein, dass es über dem „Engel des Herrn“, ihrem himmlischen Melchisedek, der aus dem himmlischen Allerheiligsten zu ihnen, den Himmlischen, hinunter getreten war, – dass es über diesen ihren sichtbaren höchsten Gott, der sich als ihr Schöpfer und Vater bezeichnete, noch einen weiteren Gott, jenseits selbst ihres (schon) jenseitigen Götterhimmels gab, beziehungsweise, dass der unter ihnen als der Heilige Geist in Erscheinung getretene Gott zugleich auch nochmals auf einer weiteren, noch höheren Ebene, selbst jenseits von ihnen, den Göttern, existierte.

Wenn Jesus vom „Vater“ sprach, dann meinte Er – wohl nach Mutmaßung selbst der Engel – immer „nur“ den ihnen vertrauten höchsten Gott, den „Engel des Herrn“, der den irdischen Jesus schließlich auch aus der Engelswelt geleitete und durch Seine Niederkunft auf Jesu Mutter – nach Auffassung der Himmlischen – wohl auch „gezeugt“ hatte. Wenn man im Alten Testament nämlich einmal etwas genauer hinsieht, wird man erkennen, dass der dort beschriebene alttestamentliche Gott und „Vater“ Israels ziemlich „anthropomorph“, also „menschengestaltig“ erscheint, und mehr einem Engelswesen gleicht als der Vorstellung, die wir heute von Gott dem Vater haben – auch wenn jener „Herren-Engel“ (zumindest für Menschen) bereits der Sphäre der »Un-Benennbaren«, »Un-Beschreiblichen« angehörte. In der Engelswelt erschien dieser „Engel des Herrn“ und „Ober-Erz-Engel“ jedoch als der „Heilige Geist“ unter den „Geistern“ doch recht diesseitig – den anderen in Erscheinung und Gestalt ähnlich, ebenbürtig – bestenfalls mit einer größeren Machtfülle ausgestattet, was aber Sein Selbst-Zeugnis, der Gott-Vater aller Götter zu sein – zumindest nach dem Ansinnen Satans und aller seiner Engel – noch keineswegs belegte.

Dass dieser, den Engeln sichtbare Gott, der „Engel des Herrn“ und himmlische Melchisedek, der einst aus dem himmlischen Allerheiligsten getreten war, seinerseits aber schon eine erste Ent-Äußerung eines nochmals – selbst auch für die Jenseitigen – total jenseitigen, allumfassenden göttlichen Seins war, das konnte bis dahin – auch unter den Himmlischen! – niemand ahnen – bestenfalls glauben oder – wie Satan – anzweifeln. Erst mit der Wieder-Erweckung des irdischen Jesus wie (damit) des himmlischen Melchisedeks, wurde offenbar: Diese Person, Personen (des irdischen wie himmlischen Christus, des „Menschen-Sohnes“ wie des „Heiligen Geistes“) waren beide nur Ent-Äußerungen des Einen, der über allen thront – und wie der irdische Jesus die Ent-Äußerung des himmlischen Melchisedeks war, so letzterer die Ent-Äußerung dessen, der wahrhaftig über alle Engel und Götter unendlich erhaben ist – des „Vaters“, so wie wir Ihn uns heute „vorstellen.“

Wahrheitsgehalt der Annahme christlicher Gnostiker, der Gott Israels sei ein dem Vater untergeordneter Gott

Entsprechend hatten auch die Gnostiker unter den ersten Christen nicht ganz unrecht mit ihrer Mutmaßung (- oder vielleicht besser: befreienden »Erkenntnis«, »Gnosis«), dass die Gottheit, welche Jesus als Seinen „Vater“ verkündigte, ein weit höheres und erhabeneres Sein beschrieb, als das, was der Gott Israels und Schöpfer der Welt – von den Gnostikern „Demiurg“ genannt – war. Denn was die Juden von (ihrem) Gott glaubten, erkannten, erzählten und lehrten, das hatte oft mehr mit einem leicht zu Eifersucht und Jähzorn reizbaren Dämon und blutrünstigen heidnischen Gewalt- und Rache-Gott gemein, als mit dem Liebeswesen, das Jesus als die wahre und höchste Abba- Gottheit vorstellt.

Nachdem Jesus selbst den Juden vorwarf, es in ihrem Gott wohl mehr mit dem Satan, dem Gott und Fürst dieser Welt zu tun zu haben, als mit dem wahren Gott, Seinem Vater, ließ die Gnostiker sogar mutmaßen, in dem alttestamentlichen Juden-Gott den Widersacher Gottes ausfindig zu machen. Sie VER-kannten dabei allerdings, dass, bei allem Unterschied zwischen dem Gott der Juden und dem noch weit höheren und erhabeneren Vater Jesu Christi, ersterer doch wesens-eins mit dem irdischen Jesus wie dem himmlischen Vater Jesu war, so dass – wenn Jesus im Namen Seines Vaters sprach – damit auch immer den Gott der Juden und den Schöpfer der ganzen Welt (durchaus tatsächlich) meinte, der allerdings von den unverständigen Juden in Seinem wahren Sein und Wirken total verkannt worden war – so sehr, dass dies mitunter Jesu Sendung begründete, um Gottes wahres Wesen zu offenbaren.

Die Wesens-Einheit zwischen Jesus, Seinem himmlischen Vater und dem Schöpfer-Gott Israels geht schließlich sogar so weit, dass wir es in Letzterem, dem „Engel des Herrn“, mit dem „Heiligen Geist“ zu tun haben, der letztlich sogar – selbst in den Ur-Anfängen aus dem „Vater“ entäußert, um sich Seinerseits in den „Sohn“ zu entäußern – den prä-existenten Christus stellt.

Allerdings muss man doch dem Umstand Rechnung tragen, dass sich – im Laufe des fortschreitenden Offenbarungs-Prozesses – das (in dem von unzähligen Menschen über Jahrtausenden niedergeschriebenen Gottes-Zeugnis vorgestellte) Gottes-Bild allmählich, aber doch radikal gewandelt hat: Und tatsächlich können alttestamentliche Gottes-Vorstellungen (die zum Teil – etwa in furchtbarsten Höllen-Visionen – sogar noch ins Neue Testament hinein reichen, da auch die neutestamentlichen Autoren, allesamt Juden, noch von dem – durch Jesus doch weit überbotenen –

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,291

überholten alttestamentlichen Gottesbild geprägt waren – und praktisch an der Schwelle zum neuen Vaterbild Jesu standen – tatsächlich können jene (eigentlich) überkommenen alttestamentlichen Gottes-Vorstellungen das Herrlichkeits-Antlitz trüben und verdunkeln, das Jesus von Seinem und unser aller himmlischen »Abba« gebracht und enthüllt hat – wenn letztere dunklen Schriftstellen nicht im Licht der letzt-gültigen Offenbarung des wahren Christus-Antlitzes der höchsten Herrlichkeit (entsprechend neu) ausgedeutet werden –

… und heutige TheologInnen haben durchaus nicht ganz unrecht, wenn sie fordern, das ältere alt-testamentliche Gottes-Zeugnis der jüdischen Bibel im Licht der neueren Gottes-Offenbarung in Christus als die letzte Gottes-Wahrheit besser noch mehr als blind ertastende dunkle »Apokryphen« zu behandeln!

Wir sollten das Höchste, Hehrste und Lichteste, was uns im Neuen Testament vom All-Abba Jesu enthüllt worden ist, worauf Christus mit Seiner Liebeshingabe für alle als Siegel das »Ja« und »Amen« ist, nicht messen an dem, was wir von Gott aus der jüdischen Bibel und auch im Neuen Testament an alt-testamentlicher Gottes-Vorstellung noch vorfinden (und zu „wissen“ meinen), und nicht das uns geoffenbarte Herrlichkeits-Antlitz Jesu Christi herunter-ziehen, -drücken und -brechen lassen auf den alt-testamentlichen wütenden Gewalt- und Rache-Gott – sondern vielmehr umgekehrt, Jesu »Ich aber sage euch …!« über all jene ersten, noch im Dunkel liegenden Gottesvorstellungen stellen und diese an Jesu Herzens-»Aber« messen! Denn sowohl das Alte Testament wie Neue Testament ist das Zeugnis einer voran-schreitenden Gottes-Offenbarung, die – wenn die Gottheit denn (über alles, was wir als »Leben« definieren, nochmals und) noch immer »LEBT« – keineswegs als abgeschlossen betrachtet werden kann.

Bis dahin nahm wohl jeder in der Engelswelt an, dass – wenn Jesus von dem „Vater“ sprach, der Ihn inspirierte und geleitete, mitunter sogar in Seiner himmlischen Gestalt gegenübertrat wie einem Sohn und Freund – dass mit diesem „Vater“ Jesu kein anderer als der „Heilige Geist“, also der „Engel des Herrn“, der himmlische Melchisedek, Jesu innerer Leitstern und persönlicher Schutz-Engel, gemeint sein konnte.

In gewisser Hinsicht war ja jener himmlische Melchisedek auch tatsächlich der Vater Jesu, wurde Jesus doch von dem jungfräulichem Mädchen Maria dadurch empfangen, dass sie von dem „Heiligen Geist“ „überschattet“ wurde, sich dieser also auf sie „gelegt“ hatte – und vielleicht hielten die Engel Jesus zunächst auch (nur) für eine „gewöhnliche“ Engels-Zeugung.

Aber Jesus war freilich vielmehr als das: Er war die Ent-Äußerung und Re-Inkarnation Seines Schöpfers und „Erzeugers“ selbst, Sein eigener Vater im Sohn, Sein eigener Schöpfer im Geschöpf, nicht nur ein Abbild, Abkömmling und Ableger des Vaters, sondern der „Sohn“ gewordene Vater selbst!

Aber dies erschloss sich den Himmlischen erst, als mit der Vernichtung des himmlischen Melchisedeks nicht auch der Jesus aus der künftigen Überzeitlichkeit geleitende „Engel des Herrn“, dem Jesus folgte, verschwand – was nur die Schlussfolgerung zuließ, dass Jesus selbst die Ent-Äußerung und Re-Inkarnation Seines eigenen „Vaters“, des himmlischen Melchisedeks sein konnte, der Seinerseits mit Jesu Vollendung und Erhöhung als dieser „Engel des Herrn“ in der Überzeitlichkeit wieder erstehen musste.

Dass es aber – jenseits dieses „Vaters“ Jesu, des „Heiligen Geistes“ – nochmals einen noch höheren „Vater“ gab, der Seinerseits der „Vater“ (auch) des Heiligen Geistes, des himmlischen Melchisedeks, des Vaters Abrahams und ganz Israels, war, und dass Jesus von diesem letzten, allerhöchsten Vater (über den Heiligen Geist hinaus) sprach, das war selbst den Engeln damals noch keineswegs bewusst (- so wie etwa uns heute, die wir alles bereits durch die „Brille“ des Trinitäts-Dogmas lesen, einem christlichen Bekenntnis, das sich aber selbst in der christlichen Kirche erst nach Jahrhunderten theologischen Ringens durchgesetzt hat!)

Jesus nämlich sprach zu Lebzeiten fast immer nur von sich und dem Vater, welcher nach Jesu Zeugnis der Geist war, der Ihm Sein inneres Zeugnis gab, also von einer reinen „Zweier-Beziehung.“ Erst in Seinen letzten Abschiedsreden im Kreis Seiner Jünger kam Er auf eine dritte Person neben sich, dem „Sohn“, und dem „Vater“ zu sprechen, den „Heiligen Geist“, der einst an Seiner statt kommen sollte – und ohne Jesu Ankündigung von Pfingsten und dessen Kommen wüssten wohl auch wir nur von einer ZWEI-Einigkeit zwischen Vater und Sohn, und vom Geist bestenfalls als einem Synonym für Gott, den Vater, oder (wie die Zeugen Jehovas) als einer vom Vater ausgehenden a-personalen Kraft, jedoch nicht vom „Heiligen Geist“ als einer dritten Gottes-Person, die – innerhalb einer göttlichen DREI-Einigkeit – identisch, (ebenfalls „eins“ – „eines Wesens“ in „einer Person“) mit den beiden (bis dato allein bekannten) Gottes-Personen des „Vaters“ und des „Sohnes“ ist.

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,292

Wir hätten also dann eine bloße ZWEI-Einigkeit (von „Vater“ und „Sohn“ als) – „ZWEI Personen EINES Wesens“ beziehungsweise „in EINER Person“ – was auch in absolut deckungs-gleicher Korrelation zur ZWEI-Naturen-Lehre stünde, die besagt, dass in der „EINEN Person“ Jesu Christi (als der Offenbarung und Enthüllung Gottes, des Vaters im Sohn) zugleich „ZWEI Naturen“ innewohnen (müssen), eine göttliche und eine menschliche Natur (- die sich nämlich – „unvermischt wie ungetrennt“ – auch wiederum derart widersprechen, gegeneinander ausschließen, dass dies regelrecht auf zwei unterschiedliche PERSONEN – die des „Vaters“ und des „Sohnes“ – hinaus läuft!).

Dass der „Vater“, von dem Jesus sprach, also noch einmal ein ganz anderer, noch höherer „Vater“ als der „Heilige Geist“ war, der Jesus und dann später die Gemeinde und Geschwister Jesu leitete, das eröffnete sich – ebenso wie den geistgesalbten Christen selbst – so auch sogar den Engeln erst im Rückblick. Denn wenngleich Jesus in Seinen Abschiedsreden schon klar und unmissverständlich von drei Gottes-Personen sprach, so wurde – was dies bedeutete – doch selbst den Christen erst Jahrhunderte später richtig klar. (Überdies ist anzunehmen, wie später noch ausgeführt wird, dass zumindest Satan und seine Engel von Jesus und dem, was Er den Jüngern an letzten Geheimnissen in Seinen Abschiedsreden enthüllte, abgeschirmt wurden, so dass den himmlischen Widersachern der göttliche Heilsplan, die „Strategie“ Gottes im Streit gegen die Finsternis, verborgen bleiben musste. )

Dass selbst den Engeln das innergöttlche trinitarische Beziehungsgeflecht nicht bekannt war, mag überraschen: – … dass diese Wesen, uns an Kraft, Stärke und Lebendigkeit unendlich überlegen, die Gott auch in ihrem himmlischen Melchisedek doch in Seiner ganzen himmlischen Herrlichkeit sahen, mit Ihm Umgang hatten, weniger von Seinem wirklichen Sein wussten, als wir irdischen, ständigem Verscheiden und Wiedergeboren-Werden unterworfenen, höchst verletzlichen fragilen Erdenwesen: Das mag überraschen.

Und doch ist es so: Denn uns Menschen bot die Gottheit in Ihrer totalen Entäußerung eine „Innen-Ansicht“ in Ihr innergöttliches Sein und Beziehungsgeflecht wie keiner anderen geschöpflichen Gattung: Wir durften in Christus wirklich in das absolut ent-hüllte, ent-äußerte Herz der Gottheit blicken, von dem her sich schließlich alle Geheimnisse – auch die des über-personalen Seins der Gottheit – enträtseln sollten.

Es dauerte immerhin noch ca. 400 Jahre christlicher Kirchengeschichte harten theologischen Ringens, bis das göttliche Mysterium – einer göttlichen Drei-Einigkeit (von DREI Personen in EINER Gottes-Person) erschlossen hatte – nämlich einer Trinität mit einer gewissen (schöpfungs-internen) „Sub-Ordination“ Ihrer Personen – einer „Unter-Ordnung“ in ihrer Rangfolge – „Vater – Geist – Sohn“, wobei die „unterste“ Person zugleich die innerste, innigste Gottesperson ist, was gleichsam eine Umkehrung der Rangfolge in der Wesens-Enthüllung der Gottheit bewirkt: „Sohn – Geist – Vater“, wie sie sich in der jetzigen Wandlung und Verwirklichung des Sohnes im Zuge Seines Wieder-Auf- und Ein-Gehens in die Vater-Gottheit – über Seine neuere Geist-Vereinigung und Geist-Werdung schließlich auch vollzieht. – … All diese Geheimnisse zu lüften, war – nach apostolischem Zeugnis – dem irdischen Geschlecht vorbehalten, und hier wurden die Himmlischen, die Götter und Engel, zu staunenden Schülern!

Dass es also eine (oder besser: DIE) Gottheit noch jenseits des himmlischen Melchisedeks gab, der aus dem höchsten Thron, dem himmlischen Allerheiligsten, zu ihnen hinunter gestiegen war, und dass dieser höchste, unerreichbare, absolut Jenseitige zugleich kein anderer ist als ihr Melchisedek, der zugleich unter ihnen weilte, das war auch für die Engel selbst eine „Überraschung“, die erst das Christus-Geschehen von Seiner Auferstehung auf Erden wie in den Himmeln auch ihnen – den Engeln – eröffnete – und wohl überdies erst wirklich so ganz durch die allmählich durch die von ihren ach so geringeren Erdenbrüdern gewonnenen theologischen Einsichten erschloss!

Dass es also – über den Heiligen Geist, den „Vater“ Jesu – nochmals einen Vater dieses `Jesus-Vaters ́, des Geistes, des Engels des Herrn, selbst gab, welcher der Vater auch dieses Geistes und aller Geister, Götter und Engel Vater ist, das wurde wohl selbst den Engeln erst bei der Wieder-Einführung ihres höchsten Gottes und Engels in der Himmelswelt bewusst, als zu Ihm – von einem nochmals anderen, noch höheren – gesagt wurde: „Du bist Gott von Gott. Alle Engel sollen Dich anbeten.“

Darum hatte Satan tatsächlich meinen, hoffen können, den himmlischen Melchisedek, der sich auf wundersame Weise bei Satans erster Attacke bei Seiner himmlischen „Ent-Leibung“ durch eine “Ent-Äußerung“ noch in ein unteres Erdenleben „retten“ konnte, in diesem Sterblichen nunmehr gänzlich vernichten zu können. Denn selbst wenn das Recht nach Seiner Wiedererweckung verlangt hätte: Wer hätte ihn wieder-erwecken sollen? Denn alle Reinkarnationen irdischer Seelen geschahen ja nur Kraft ihres Schöpfers und Erhalters, des himmlischen Christus, der nunmehr selbst in ein sterbliches Erdendasein entäußert war! Wer also sollte diesen Menschen auch nur in eine irdische Wiedergeburt retten können, wenn in ihm selbst der große Erschaffer und Erhalter aller irdischen Seelen, der einstige himmlische Melchisedek, zur Strecke gebracht worden wäre?

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,293

So beging Satan – tatsächlich! – ein weiteres Mal genau den selben Fehler (bei der Tötung des irdischen Christus wie schon bei der Tötung des himmlischen Christus), dass er eben dadurch selbst das auslöste, was er zu vereiteln suchte: Er bewirkte die Wiedergeburt des himmlischen Melchisedek, des Heiligen Geistes, durch die Tötung des irdischen Jesus, durch welche er eben dies verhindern wollte – wie er zuvor durch die Tötung des himmlischen Melchisedek die Wiedergeburt des irdischen Jesus bewirkt hatte, dessen Heilswirken er durch die Tötung des himmlischen Melchisedeks doch vereiteln wollte.

So wurde Satan zum Handlanger der letzten göttlichen Liebesenthüllung

Aber in diesem Zusammenhang beging der Satan einen noch weit gröberen Fehler: Er wurde selbst zum Handlanger des göttlichen Erlösungswerkes!

Ob und inwieweit Satan – oder überhaupt den Engeln – einsichtig war, dass Jesus als Sühneopfer für die Welt sterben müsse, – in wieweit dies überhaupt tatsächlich notwendig war, ist unklar: Vielleicht hätte es ja schon gereicht, wenn es Jesus als dem letzten Adam gelungen wäre, worin der erste Adam und all seine Nachkommenschaft – bis auf Jesus, deren letzte Hoffnung – versagt hatte, nämlich: den Versuchungen Satans in allem zu widerstehen. Vielleicht hätte dies nach dem Urteil des Götterrates schon genügt und die Erschaffung der Menschheit durch Gott ins Recht gesetzt, wenn nur ein einziger aus diesem Geschlecht alle Unzulänglichkeit dieser schwachen Gattung überwunden hätte.

Ein Sühneopfer war zumindest von Gott her, zur Befriedung Gottes, bestimmt nicht nötig: Er erbrachte es ja schließlich selbst! Aber vielleicht wollte Gott so „noch eins drauf setzen“ und auf diese Weise auch eine Sühnung für die Verfehlungen aller Seiner Menschenkinder erwirken, falls der Satan (als der eigentliche Ankläger der Menschen, aber letztendlich Gottes als deren Schöpfer) nach dem geplatzten „Deal“ – „Wenn nur EIN Mensch überwindet, ist Gott mit der Erschaffung des ganzen Menschengeschlechtes gerechtfertigt“ – nun (quasi im Nachgang) Ansprüche auf Entsühnung um der Gerechtigkeit willen eingefordert hätte.

Überdies war es die Absicht der Gottheit, Ihre wirklich grenzenlose Liebe – bis zur Selbstaufgabe und Hingabe für alle hin – zu offenbaren und zu verwirklichen, um Ihre ganze Herrlichkeit zu enthüllen. Dem Satan aber war zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht bewusst, dass es Christi Bestimmung war, zur Entsühnung aller Geschöpfe zu sterben, denn sonst hätte der Satan Christus wohl nicht ins Martyrium getrieben, sondern eher – eventuell durch eine Entrückung aus der Welt – ins „Exil“ geschickt.

So wäre durchaus denkbar, dass dem Satan die heilsgeschichtliche Bedeutung des Opfers Christi, des von ihm selbst verursachten Sühnetodes, überhaupt nicht bewusst war. Alle dahin-gehenden Prophezeiungen waren schließlich so dürftig und vage, dass sie erst nach Eintritt dieses Heilsgeschehens aus der Vielzahl zweideutiger Ankündigungen hervor strahlten und entsprechend als Prophezeiungen, dass es eben so und nicht anders tatsächlich kommen sollte, gedeutet werden konnten. So stand in der alttestamentlichen Prophetie die spärliche Ankündigung von einem leidenden Gottesknecht einer höchst umfangreichen Verheißung eines strahlenden Welt-Einnehmers gegenüber. Ob der Messias überhaupt ein sterbliches irdisches oder nicht vielmehr ein un-sterbliches himmlisches Wesen sein würde, war überdies völlig unklar! Schließlich konnte das prophetische Wort vom leidenden Gottesknecht im Buch Jesaja (Kapitel 53) auch ein Nachruf auf diesen Propheten, sonst (ebenso) Gottesknecht genannt, von seiner Jüngerschaft verfasst, gewesen sein, oder aber eine Prophezeiung des Geschickes Israels, das in dem prophetischen Wort Jesajas gleichfalls mehrfach als Gottesknecht bezeichnet wird, dass dieses also nach seiner Leidenszeit und seinem Martyrium, seiner Auslöschung durch die Verschleppung nach Babylon, gleichsam wie von den Toten wieder erstehen und einstmals sogar die Weltherrschaft antreten würde.

Es ist schon bezeichnend, dass selbst die geistliche Obrigkeit zur Zeit Jesu, welche die Deutungshoheit über die (alttestamentliche) Heilige Schrift hatte, auch nicht den blassesten Schimmer von der Ankündigung eines derartigen Heilsgeschehens hatte, dass der Messias einstmals zur Sühnung für die Sünden der ganzen Welt sterben müsste, am dritten Tag aber auferstehen würde! So war die Verkündigung dieses Evangeliums etwas wirklich unerhört Neues, was von der jüdischen Geistlichkeit bis zum heutigen Tag als eine Fehldeutung oder schlimmer noch: eine Verdrehung der Aussagen ihrer Heiligen Schriften angesehen wird.

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,294

Aber nach dem Zeugnis des Paulus war das Evangelium, welches die Christen im Auftrag des Auferstandenen zu künden hatten, tatsächlich selbst sogar auch für die Himmlischen, also die Engel, eine echte „Neuheit“ und „Überraschung“ – die Enthüllung eines heilsgeschichtlichen Geheimnisses, das bis zu ihrem Eintritt wirklich allen Geschöpfen verborgen geblieben war!

Entsprechend hat wohl der Satan auch die Leidensankündigungen Jesu gegenüber Seinen Jüngern nicht mitbekommen. Vielleicht hatte der himmlische Melchisedek Seinen Heerführer Michael ja vor Seinem Weggang noch angewiesen, nunmehr den irdischen Messias, den anderen Hoffnungsträger, so zu umschirmen, als wäre Er es, und gegenüber den teuflischen Widersachern so abzuschirmen, dass diese nicht mitbekommen würden, welche Geheimnisse Jesus Seinen Jüngern – besonders in Seinen noch bevorstehenden letzten Stunden (welche auch den Engeln zu diesem Zeitpunkt noch nicht „ein-sehbar“ waren) – ins Ohr flüstern würde.

Freilich hatte der Satan in dem von ihm besetzten Judas auch seine „Augen“ und „Ohren“ von Anfang an im Jüngerkreis. Doch es ist gut denkbar, dass Judas, weil er sein liebgewonnenes Messiasbild eines Weltherrschers um keinen Preis aufgeben wollte, die Leidensankündigungen Jesu weder hören wollte noch konnte. Schließlich ließen sich selbst die anderen Jünger durch die eindringlichen Worte Jesu von ihrer Erwartung, nun würde unverzüglich das messianische Herrlichkeitsreich anbrechen, nicht abbringen. Überdies fuhr der Satan auch erst in dem Augenblick rückhaltslos in Judas, als dieser den Jüngerkreis für immer verließ. So tappte Satan bezüglich der himmlischen Absichten mit Jesus offensichtlich wirklich im Dunkeln.

Wie nur konnte dem Satan so ein Missgeschick passieren?!

Dass selbst auch der Satan in seinen Abwägungen Fehler machte, ist durchaus denkbar. Hatte nicht ebenso beispielsweise Herodes es versäumt, den Heiligen Drei Königen Späher hinterher zu schicken? Der Kindermord in Bethlehem, der seinem Ansehen bestimmt nachhaltig schadete, wäre nicht notwendig geworden! Schließlich hätte immerhin wenigstens Satan erahnen müssen, dass die Heilige Familie von den Engeln Gottes gewarnt und zur rechtzeitigen Flucht angehalten werden würde: Warum also hat nicht zumindest der Satan dem Herodes diesen glänzenden Gedanken ins Herz gegeben, den Waisen aus dem Morgenland, heimlich Späher hinterher zu schicken? Das wäre doch eigentlich das Naheliegenste gewesen – gerade für ein Wesen, das aufgrund seiner eigenen mangelnden Glaubwürdigkeit misstrauisch gegen alle anderen ist, weil es schließlich keine andere Natur kennt und bei allen anderen die selbe voraussetzt wie die eigene! Dass Herodes so ein „Fauxpas“ unterlaufen sollte, nun ja: aber dem Satan, dieser über-irdischen „Intelligenz-Bestie“?! Dem hätte so ein „grober Patzer“ doch nun eigentlich wirklich nicht passieren dürfen! Offensichtlich ist selbst auch bei den höheren Wesen der Verstand durch Wut, Hass, Zorn, Ungeduld oder auch blanke Angst und Panik nachhaltig beeinträchtigt. Wahrscheinlich aber war der Ratschluss der göttlichen Liebe, auf welche Weise alle Schöpfung gerettet werden sollte, derart ungewöhnlich und wunderbar, dass selbst die Himmlischen davon keinen blassen Schimmer haben konnten.

Jesu Auffahrt zum Vater ist wie Seine Niederkunft vom Vater ein äonen-übergreifender Prozess

Was vollzog sich nun nach Jesu Verscheiden? Er sank gleich jeder leblosen Seele zunächst ins Totenreich, und verfiel in einen Zustand totaler Bewusstlosigkeit, gleichsam ins Nicht-Sein, um aus diesem Zustand jedoch wieder von Seinem höchsten »alter Ego« aus der absoluten Jenseitigkeit erweckt zu werden – von dem also, den wir »Jesu himmlischen Vater« nennen – welcher in Seiner totalen Überzeitlichkeit, in der gänzlich alle Zeiten zusammenfallen, selbst sogar in die Zeiten einwirken kann, in denen Er – als entäußertes und ausgetilgtes Gottes-Geschöpf – nicht mehr ist. Von diesem Allerhöchsten wurde Jesus also wieder erweckt und aus dem Nicht-Sein wieder ins Dasein und in Existenz zurück gerufen, um in Sein göttliches Geistleben wieder zurück zu kehren und so den Geist (aus dem selbst noch über allen Engelswelten waltenden Vater) wieder in sich aufzunehmen und wieder im Geist zu erwachen und zur Unendlichkeit hin zu wachsen.

Dieser Vorgang muss das Hades, jenen Dämon, der so viele irdischen Seelen in seinem Leib auf unbestimmte Zeit gefangen hielt, von innen regelrecht gesprengt haben – wie es im apokryphen Nikodemus-Evangelium dramatisch geschildert wird. Entsprechend bebte sogar in unserer Welt davon die Erde, öffneten sich Gräber, Verstorbene erschienen ihren Anverwandten und sollen dann mit Christus in die Himmel aufgefahren sein.

Christus selbst begann – angefangen mit Seinem Wieder-Erwecktwerden als Geist- und Himmels-Wesen, als Gott und Engel, bereits im tiefsten Höllenschlund des Scheols, sich raum-zeitlich völlig zu entgrenzen, also, sich über alle Räume – das Hades, den gesamten irdischen Kosmos und alle himmlischen Engelswelten – auszuweiten – … jedoch nicht nur über alle Räume, sondern auch über alle Zeiten.

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,295

Und dieser Prozess Seiner Himmelfahrt wird anhalten bis zum Ende aller Heilsgeschichte, nicht nur der dieser unserer Erde (am Ende dieses Äons), sondern auch der aller Engels-Himmel (nach einer noch folgenden Unzahl von Äonen), bis Er alles – auch Seinen ärgsten Widersacher, den Satan – mit sich versöhnt und alles in sich zusammengefasst haben wird, um dann – mit der gesamten in sich zu EINEM zusammengefassten Schöpfung – selbst wieder in den gänzlich jenseitigen All-Vater ein- und aufzugehen, aus welchem Er einst in den Ur-Anfängen (in Seiner ersten Ent-Äußerung in die Welt der Engel hinein) als erstgeborener Engel und Gottes-Sohn wie „Schöpfungs-Logos“ ausgegangen ist, mit dessen Ausgang sich alle Schöpfungs-Raum-Zeiten überhaupt erst ausgeweitet hatten.

Das himmlischste Allerheiligste – die »Naht-Stelle« zwischen aller Zeit und zeitloser Ewigkeit

Das Allerheiligste im aller-obersten Zenit der Himmelswelten der Engel, zu dem Christus fortwährend – auch bereits über alle Engel weit erhaben erhöht – immer weiter aufsteigt, stellt also gewissermaßen das `Nadelöhr ́ zwischen der gesamten (auch himmlischen wie irdischen) Schöpfung (als ein in sich geschlossenes, wenn auch sphären-übergreifendes Raum-Zeit-Kontinuum) und der raum-zeitlich absolut grenzenlosen Ewigkeit der Gottheit selbst – „Vater“ genannt – dar.

Aus der Perspektive der himmlischen Welten der Engel bildet dieses Allerheiligste im obersten Zenit ihrer Reiche einen einzigen, winzigen, unendlich hohen, unerreichbaren Fixpunkt im Zentrum aller himmlischen und irdischen Schöpfungssphären; aus Gottes Perspektive ist es genau umgekehrt: Aus Seiner All-Sicht aus allen Unendlichkeiten ist das gesamte umfassende Kontinuum Seiner gesamten himmlisch-irdischen Schöpfung nur ein winziger Punkt in der Unendlichkeit, welchen Er – durch jenes `Nadelöhr ́ des Allerheiligsten – in all seinen Räumen und Zeiten durchleuchtet und besieht: jenes winzige `Nadelöhr ́ des Allerheiligsten, dass durch Seinen Aus- und Ein-Gang die Verbindung, das „Tor“, die „Pforte“, das „Fenster“ zwischen der absolut entgrenzten Ewigkeit der Gottheit und der gesamten Schöpfung mit all ihren Sphären und Zeiten bildet.

Je höher und tiefer Christus in dieses Allerheiligste aufsteigt, desto mehr „schrumpft“ das gesamte raum-zeitliche Schöpfungskontinuum aus Seiner immer erhabener werdenden Perspektive zusammen, und desto mehr fallen auch alle Raum-Zeiten wie Zeit-Räume zu einer immer gleichzeitiger werdenden Gegenwart zusammen, in die Er zeitgleich einwirken kann.

Christus werden also im Zuge Seines Ein- und Aufgangs ins himmlische Allerheiligste alle Räume zunehmend zu einem „Hier“, alle Zeiten – auch Vergangenheit wie Zukunft – zu einem „Jetzt“, in die Er beliebig einwirken kann.

Jesus befindet sich also – noch immer! – in einem anhaltenden Prozess des Aufsteigens zum Vater, im Vollzug Seiner Himmelfahrt. Er steigt auch in der Himmelswelt der Engel immer höher und höher, weicht immer tiefer hinein in das gleißende Licht des Allerheiligsten, aus dem Er in den Uranfängen heraus getreten und – in einem ebenso langen, äonen-überdauernden Geschehen Seiner Niederkunft und (ersten) Entäußerung – hinunter gestiegen ist und „alle Himmelssphären durchschritten hat.“

Und wie Er als prä-existenter Christus in Gestalt des »Engels des Herrn« als himmlischer Melchisedek bereits im Zuge Seiner Niederkunft in die gesamte Heilsgeschichte hinein-gewirkt hat, so tut Er dies nun auch wiederum als der post-existente Christus in Gestalt des »Heiligen Geistes« und himmlische Melchisedek im Zuge Seiner Auffahrt und Seines zunehmend weiteren Eingangs ins himmlischste Allerheiligste im Zenit aller inner-geschöpflichen Sphären.

Je höher Christus steigt, desto mehr entgrenzt Er sich auch raum-zeitlich, was bedeutet: umso mehr wächst auch der `Radius ́ Seines Einflussbereichs, Sein Spielraum, nicht nur auf die Gegenwart, sondern ebenso, in gleicher Weise, auf die Zukunft und selbst auf die Vergangenheit einwirken zu können, in die Heilgsgeschichte einzugreifen und sie – ihre `Zeitlinie ́- nach Belieben zu verändern. Er gewinnt also zunehmend die Vollmacht (zurück), durch Seinen Ratschluss alle Welt- und Schöpfungs-Geschichte selbst zu setzten und zu erschaffen.

Doch ist Christi Vorher-Bestimmung – aufgrund von Seiner Treue zu Seiner Wahrhaftigkeit – zugleich immer Sein »Ja« und »Amen« zu dem, was Er – aus dieser Welt selbst als Irdischer mit einem geschöpflichen Anfang geworden und kommend – in ihr in Zeit und Geschichte schon immer (außerhalb Seiner selbst) vor-fand als eine Welt, in die – schon vor Ihm bestehend – Er selbst hinein geboren wurde und aus der heraus Er selbst erst die Gottheit erlangte – einer Schöpfung also, die Ihm gegenüber frei und unabhängig war, von Ihm (in Seinem eigenen geschöpflichen Werden innerhalb dieser Schöpfung) unbeeinflusst. Er bestätigt in Seiner Wahrhaftigkeit diese Freiheit aller Geschöpfe Ihm gegenüber, um doch bis zum Ende alle Seine Mit-Geschöpfe in Seiner Liebe frei zu finden, zu gewinnen und in ihrem irrsinnigen Widerstand zu überwinden.

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,296

Im Zuge Seiner Himmelfahrt erfährt Christus zunehmend eine raum-zeitliche Entgrenzung

Dass diese anhaltende Auffahrt Christi tatsächlich als eine auch zeitliche Entgrenzung verstanden werden darf, legt etwa Erster Petrus 1,11-12 nahe, wo erklärt wird, dass – wohlgemerkt! – der nach-österliche (!) Geist Jesu Christi es war, der schon den Propheten aus der Vorzeit Einblicke in das Erdenleben Jesu gab, nach dessen Abscheiden dieser Geist Christi schließlich erst (wieder-)erweckt wurde!

An einer anderen Stelle – in Zweiter Petrus 3,18-19 – beschreibt Petrus, wie Jesus nach Seinem irdischen Abscheiden zum Geist (also zu einem Engelswesen) wurde und in diesem Seinem Geist-Sein sogar schon regelrecht eine Zeitreise in die Vergangenheit angetreten haben soll, um Noah zu seinen Predigten zu inspirieren, welche dessen Zeitgenossen vor der Sintflut warnen sollten, die von Satan für dessen Willen gefangen waren.

Schenkt man dem Bartholomäus-Evangelium glauben, so erschien (in Gestalt eines Engels – verbunden mit den Begleiterscheinungen von Christi Auferstehung: dem Zerreißen des Vorhangs im Tempel und einem gewaltigen Erdbeben) offensichtlich auch bereits der Auferstandene schon dem Mädchen Maria im Tempel, um mit ihr (nach einer gewissen Taufe und Reinigungs-Waschung durch eine sie benetzende Wolke) Sein Abendmahl in Form eines Hochzeitsmahls zu feiern, und mit ihr Brot und Wein zu teilen, das Er – wohlgemerkt – aus sich selbst, aus Seinen Gewand-Säumen, entnahm, um sie so auf ihre (… eine unbefleckte …) Empfängnis des göttlichen Kindes vorzubereiten: „Noch drei Jahre, dann werde Ich Meinen Logos senden – Meinen Sohn, durch den die ganze Welt errettet werden wird.“ Und so gewann auch in Maria der durch Wort und Sakrament empfangene Christus Gestalt.

Der Auferstandene (post-existente himmlische Christus) feiert also (in Wesens-Einheit mit dem prä-existenten himmlischen Christus, dem »Engel des Herrn« und »Gott-Vater«, aus dem der irdische Jesus sich ent-äußern sollte) das Abendmahl mit Seiner eigenen Mutter, bevor diese Ihn überhaupt empfängt und austrägt!

Aber Jesus selbst bringt dieses Zeit-Paradoxon noch drastischer zum Ausdruck, indem Er auf die Begegnung Abrahams mit dem himmlischen »Melchisedek« (das heißt »Friede-Fürst«!) anspielt, der ihm – als der Auferstandene aus der Zukunft? – auch bereits das Abendmahl reichte, um dann zu erklären: „Siehe: Ehe Abraham WAR, BIN Ich!“- wobei die unterschiedlichen Formen des Zeit-Verbs »SEIN« schon andeuten ( – sagte Jesus doch nicht: „Ehe Abraham war, WAR Ich schon“ -), dass der prä- wie post-existente Christus in einer gewissen (unserer) Zeit-entrückten Überzeitlichkeit existiert, wie sie allein dem »ICH BIN« (»schon immer, der Ich in Zeit und Geschichte erst werde«), dem Inbegriff aller raum-zeit-übergreifenden Lebendigkeit des absoluten göttlichen, auch zeitlich all-gegenwärtigen »SEIN«s zukommt.

Der post-existente Christus, der Geist des Auferstandenen, geleitete und stärkte bereits den irdischen Jesus

Schließlich teilte schon der irdische Jesus selbst das Abendmahl an Seine Jünger aus, gab ihnen also in Form von Brot und Wein Sein Fleisch und Blut, was zu diesem Zeitpunkt schwerlich möglich war, wenn Jesus wirklich ganz Mensch und nichts als ein Mensch war. Er musste hier Seinen Jüngern also schon das geistlich verklärte Fleisch und Blut des raum-zeitlich – also auch in die Vergangenheit hinein – ent-grenzten künftigen Auferstandenen gereicht haben, der uns bis ins Physische hinein aus Seiner geistlichen Leibhaftigkeit stärkt, wie Er uns – durch die Wiedergeburt und das Hineingetaucht-werden in Seinen Geist – in Seinen Geistleib als Glieder aufnimmt – ein Vorgang, der auf mystisch-spiritueller Ebene als etwas durchaus „real“ – bis ins Organische hinein – sich Vollziehendes angesehen werden darf, bewirkt doch diese Einverleibung in Christus schließlich auch, dass wir – als Glieder Seines Leibes – Ihm folgend auch durch Tod und Auferstehung gezogen werden und die Transformation unseres Leibes hin zu Unsterblichkeit leibhaftig erleben werden.

Überdies ist gut denkbar, dass der (nicht weiter benannte) Engel, der Jesus in Gethsemane stärkte, kein anderer als der wieder-erstandene Melchisedek war. Denn es ist offensichtlich, dass dies nicht irgend ein unbedeutender Engel gewesen sein kann, der Jesus in dieser im höchsten Maße heilsentscheidenden Lebensphase der Anfechtung beigestanden hat. Vielmehr liegt es nahe, dass sich der Vater selbst hier aufgemacht hat – der »Engel des Herrn«, der Gott Israels, den Jesus als Seinen Vater bezeichnete, also der »Heilige Geist« und himmlische Melchisedek selbst. Und dass dieser Engel nicht näher benannt wird, lässt Ihn somit gerade in Seiner »Unbenanntheit« regelrecht als den »Unbenennbaren« (den »Engel des Herrn«) erscheinen – wie es allein für den himmlischen Melchisedek gilt, was diesen wiederum als den EINEN Gottessohn selbst auszeichnet.

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,297

So wie also der Auferstandene als „Engel des Herrn“ und als „der (Heilige) Geist“ beispielsweise Phillipus oder Paulus leitete, so leitete Er – aus der Zukunft heraus offensichtlich auch schon den irdischen Jesus, seit Er bei dessen Taufe auf Ihn – in (wohlgemerkt:) leibhaftiger, engelsgleicher, geflügelter Gestalt (!) – niedersank, um fortan immer auf Ihm und als „der Vater“ bei Ihm zu bleiben.

Wie also zuvor dem Jesus bei Seiner Verklärung (keine Geringeren als) Mose und Elia erschienen waren, um Ihn auf Seinen Leidensweg vorzubereiten, so offensichtlich also auch der (bereits auferstandene) himmlische Melchisedek (aus der Zukunft) selbst, um Jesus zu zeigen, dass Er – der himmlische Melchisedek – diesen Weg in den Himmel auch gegangen ist und Seinerseits von Seinem Vater hindurch getragen und wiedererweckt wurde. Und nachdem Jesus gesehen hatte, dass auch Sein Vater diesen Weg – auf noch viel höherer, umfänglicher Weise gegangen war – trat auch Er, sich in Ihm eingebunden und geborgen wissend, diesen Weg an und folgte, nun um Sinn und Ausgang des Ganzen wissend, Seinem Vater auch darin nach.

Jesu irdische Geburt wurde von den Engeln als Christi himmlische Auferstehung gefeiert

Der erhöhte Christus kann also in zunehmenden Maße – über die Möglichkeiten aller Engel hinaus – in alle Räume und Zeiten einwirken und eingehen, als wären sie für Ihn „Hier“ und „Jetzt.“ Er tut dies allerdings immer nur so, wie Er es als Geschöpf in und aus dieser Welt bereits vorfand. Er verändert also nie – manipulativ diktierend von oben – die Zeitlinie, sondern stellt sie vielmehr, wie sie war, immer wieder her, verteidigt sie als der ewige „Zeiten-Wächter“ und „Zeit-Zeuge“.

Er wirkt also durchaus ein, indem Er, nunmehr als der nach-österliche Geist, den Propheten der Vorzeit aus Seinem vorausgehenden Erdenleben genau das mitteilt, was sie, nach Seinem Wissen (und nach Seiner Erinnerung aus Seinem eigenen geschöpflichen Werden in der Welt als nicht mehr als ein einfacher Mensch) bereits vorhergesagt haben, und erscheint nur all denen aus der Vorzeit, von denen Er aus dem Zeugnis der Schrift weiß, dass Er ihnen schon in der Vorzeit erschienen ist – begonnen bei Adam, über Abraham, über Daniel bis hin zu Seiner Mutter Maria. Er bleibt in allem – wie als Irdischer so auch als Himmlischer – aber allem treu, was „geschrieben steht“, „auf dass die Schrift erfüllt werde“, und handelt darin dem entsprechend doch zugleich als das absolute, auch eingreifende, in alle Räume und Zeiten einwirkende Souverän. Bei all diesem Einwirken Christi wahrt und respektiert Er aber immer die Freiheit Seiner Geschöpfe – ja, Er verteidigt sie regelrecht gegen alle satanischen Einwirkungen, die Er „aushebelt“, deren manipulierenden Beeinflussungen der Zeitlinie Er aus Seiner erhabenen Position wieder rückgängig macht.

Christi Entäußerung und Himmelfahrt ist also gleichsam eine göttliche Innen-Reise, eine eigene Innen-Erkundung und Innen-Ausforschung der Gottheit durch sich selbst, mit dem Ziel der Überprüfung und Bewahrheitung dessen, was Sie von je her an unbeschreiblicher Herrlichkeit an sich selbst wahrnimmt und von sich glaubt.

Und im Zuge Seines Aufstiegs wird der post-existente Christus wohl auch immer mehr eins mit dem prä- existenten Christus im Zuge von dessen Niederkunft aus der absoluten zeitlos-überzeitlichen Ewigkeit.

So ist gut denkbar, dass selbst auch die Engel dieses mystische Entgrenzt-Sein ihres »Herren-Engels« mitunter ebenso von je her wahrnahmen, wie die ersten Zeugen Seiner Auferstehung dies taten, wo Jesus offenkundig zeitgleich an verschiedenen Orten in unterschiedlichen Begegnungen erfahren wurde.

Für die Engel ist es zwar, wie schon dargelegt, in der Überzeitlichkeit ihrer Sphäre nichts Ungewöhnliches, einander und sich selbst schier gleichzeitig zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten zu sehen, und doch ist anzunehmen, dass die Erfahrungen, die sie mit ihrem himmlischen Melchisedek machten, selbst diesen ihren unfasslichen Horizont nochmals gewaltig sprengten, so dass sie beispielsweise mitunter (überdies) gleichzeitig mit dem post- wie prä-existenten himmlischen Christus zu tun hatten, und ihnen ihr Herren-Engel Dinge prophezeite, die sich selbst ihrem erweiterten Blickwinkel in alle Zeit-Räume und Raum-Zeiten verschlossen.

Dass Jesu Himmelfahrt nicht nur – sozusagen als punktuelles, in unserem Zeitlauf datierbares Ereignis – vor den Augen der Jünger vom Ölberg aus geschah, und dass dies nur ein kleiner Ausschnitt eines weit umfassenderen Geschehens war, das gleichsam mit Christi Auferstehung beginnt, zeigt sich schon daran, dass der Auferstandene der Maria Magdalena, der ersten Zeugin Seiner himmlischen Wiedergeburt, verbot, sie zu berühren, da Er da noch nicht zu Seinem Vater im Himmel aufgefahren war, während die nächsten Frauen, die Ihm begegnen und später auch die Jünger dies ( – Ihn anrühren -) dürfen (und mitunter, um endlich glauben zu können, sogar sollen) – und das wohlgemerkt: in den 40 Tagen Seiner Erscheinungen nach Seiner Auferstehung und vor Seiner Himmelfahrt: Jesus war also schon vor der Himmelfahrt zu seinem Vater aufgefahren – und hatte zugleich Seine Himmelfahrt doch noch nicht vollends vollzogen).

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,298

Epheser 4,9-10 legt nun nahe, dass man die Himmelfahrt als einen Prozess raum-zeitlicher Entgrenzung aufzufassen hat, die sogar bereits mit Seinem irdischen Verscheiden Seinen Anfang nahm und nach Erster Korinther 15,25-28 noch keineswegs abgeschlossen ist, so dass Christi Macht und Einfluss immer mehr zunimmt und wächst.

Innerhalb dieses Prozesses erlebten erst die Menschen Seine Auferstehung, dann Seine (endgültige) Himmelfahrt, aber ebenso die Engel: Er wurde, nachdem Er für die Zeit Seines Erdenlebens „unter“ den Engeln war, in deren Himmeln „wieder eingeführt“, um nunmehr noch höher aufzusteigen und zu werden als alle Engel: Er erstand also ebenso in den Himmeln unter Engeln wieder als Engelswesen, aus deren „Unterwelt“, unserem irdischen Kosmos, um dann auch über sie erhöht zu werden zum Gott von Gott, dem alle Engel fortan anbeten und huldigen sollten, so dass Er auch über sie immer höher und höher stieg und fortan weiter stiegt.

Dieser Prozess der raum-zeitlichen Entgrenzung Christi nahm nach Epheser 4,9-10 also sogar schon im Hades seinen Anfang, wenn nicht sogar schon in dem Moment, als Er Sein Leben am Kreuz aushauchte und wieder in die Hände des Vaters gab. Schließlich führte Christus schon an diesem Tag Seines Verscheidens den Schächer am Kreuz an Seiner Seite mit sich in den dritten Himmel ins Paradies. Es war ein allmählicher Prozess der Ausweitung und Rückkehr in Sein göttliches Leben.

Erst nach drei Tagen wurde dieser Prozess in unserer Sphäre als „Auferstehung“ registriert. Erst nach drei Tagen kehrte Er zu den Seinigen zurück, obwohl Er zuvor nicht etwa (in totaler Bewusstlosigkeit) geschlafen hatte, sondern bereits als das göttliche Souverän das Hades, das Ihm seine ewigen Pforten öffnen musste, von innen gesprengt und geplündert hatte, dass – selbst in unserer sichtbaren Welt – (davon) die Erde bebte.

Wurde Jesus also – obwohl Sein Verscheiden, Seine Auferstehung und Seine Himmelfahrt als EIN EINZIGER, anhaltender Prozess der „Erhöhung“ zu betrachten ist, der erst in der Zusammenfassung aller Geschöpfe enden wird – in unserer Welt von den Seinigen erst nach drei Tagen wieder gesehen, so ist – dem entsprechend – anzunehmen, dass sich Christi Auferstehung in der Himmelswelt als himmlischer Melchisedek, auch erst – nach den 40 Tagen Seiner Erscheinungen unter Seinem irdischen Jünger- und Jüngerinnen-Kreis im Zuge Seiner Himmelfahrt, Seiner Auffahrt in die jenseitigen Himmel – vollzog. Erst zu diesem Zeitpunkt also wurde Er in den Sphären der Engel als ihr wieder-erstandener Melchisedek „wieder eingeführt.“

Im Rückschluss bedeutet das: Während der Zeit der Passion des irdischen Jesus war (auch) der himmlische Melchisedek (von Satan ausgelöscht) in der Engelswelt „abwesend“ ( – allein, auf für alle Engel unerklärliche Weise, trotz allem auf Erden noch wirksam sichtbar). Seine Wiedererstehung dort folgte erst nach der Himmelfahrt des irdischen Jesus.

Was Jesus allerdings im Zuge Seines Wieder-Erstehens und Seines Wieder-Aufsteigens in die Himmelswelt mit zunehmender raum-zeitlicher Entgrenzung noch „unten“ auf Erden wirkte, das war den Engeln jedoch (wie oben ausgeführt) bereits sichtbar – noch bevor Er als himmlischer Melchisedek überhaupt von Ihnen gegangen war (was der Satan durch die Austilgung des prä-existenten himmlischen Christus ja schließlich vereiteln wollte): also das Ein-Wirken (des auferstandenen, auffahrenden post-existenten Christus) in Jesu Lebensgeschichte zurück bis zu dessen Geburt und – in zunehmenden Maße bis hin zu Abraham – darüber hinaus.

Dass dieses Sein Einwirken aus der Zukunft heraus allen Engeln – trotz des zeitweiligen Verschwundenseins ihres höchsten Geistes aus ihren Sphären – weiterhin beständig sichtbar blieb, dies `Mysterium ́ lies gewiss alle Heere des Lichtes hoffen, wie alle Heere der Finsternis fürchten, dass dieser scheinbar „Ausgelöschte“ doch niemals auszulöschen war.

Mit der Auferstehung des himmlischen Melchisedeks in der Himmelswelt (mit der Himmelfahrt des auferstandenen irdischen Jesus) kehrte allerdings schließlich freilich allerletzte Klarheit ein – und es ist anzunehmen, dass zu diesem Zeitpunkt auch die Geburt des irdischen Jesus, die nun klar als die Wiedergeburt und „Auferstehung“ des verschiedenen himmlischen Melchisedek erkannt wurde, zu diesem Zeitpunkt irreversibel wurde, sich also als unveränderbare Vergangenheit und Geschichte auch dem Einflussbereich der Engel für immer entzog und darum von den Heeren des Lichtes als Sein Sieg über die Finsternis, die Ihn zu verschlingen versucht hatte, gefeiert wurde. Die himmlischen Chöre, die den Hirten erschienen, feierten also nicht nur die Geburt des irdischen Messias, sondern darin ebenso die irdische Re-Inkarnation Ihres Geistes:

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,299

Und sie jubelten über die – zeitgleich von ihnen erlebte – Auferstehung ihres himmlischen Melchisedek in der Himmelswelt, die in der (gleichfalls geschauten) Geburt dieses Erdenkindes ganz offensichtlich ihren Anfang nahm und dessen weiteren Siegeszug bis zu Seiner Rückkehr in den Himmeln einleitete, der jetzt von allen Engeln schon klar in ihrer eigenen Zukunft erkannt und geschaut wurde.

Die Ersten werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein

Zu welchem Zeitpunkt den Engeln klar wurde, dass der irdische Jesus die Re-Inkarnation ihres himmlischen Melchisedeks sein musste, der von den Mächten der Finsternis zerfetzt worden war, ist fraglich. Vielleicht war tatsächlich Satan der erste, der dies annahm, befürchtete, da der doch ganz offensichtlich von ihm zerrissene Melchisedek durch diese Tat mit seinem zukünftigen Einwirken aus der irdischen Zeitlinie nicht verschwand, also irgendwie, irgendwo noch existent sein musste.

Unter Umständen verhielt es sich hier, in den Himmeln, ebenso wie auf Erden, wo es bezeichnender Weise die Feinde Christi waren, die, als sie von dem leeren Grab erfuhren, offensichtlich keine Zweifel an Seiner Auferstehung hatten und die Zeugen Seiner Wiedergeburt, die römischen Soldaten sofort zu bestechen suchten, ohne irgendwelche Zweifel an ihren Berichten anzumelden, während die Jünger Jesu noch zweifelten, als sie den Auferstandenen selbst leibhaftig unter sich sahen – und das, obwohl Jesus den Seinigen doch alles angekündigt hatte, wie – aller Wahrscheinlichkeit nach – der himmlische Melchisedek ebenso in den Himmeln die Seinigen auf den von Ihm zu verrichtenden Priesterdienst Seiner Selbst-Hingabe vorzubereiten suchte.

Es ist nämlich anzunehmen, dass der himmlische Christus die Seinigen ebenso auf Seinen Weggang und die Bedeutung für den Fortlauf der Heilsgeschichte vorbereitet hatte, wie später der irdische Jesus auf Erden Seine Jünger. So könnte Er auf die Widerworte Seines Heerführers Michael, der abwehrte: „Das widerfahre Dir ja nicht, dass Du Dich allein zu den Schlachtordnungen der Finsternis begibst! Wer weiß, was sie Dir anzutun vermögen, wenn Du Dich ihnen gleichsam ohne jede Gegenwehr auslieferst und überantwortest! Dein Wort der Versöhnung, dass Du ihnen anbieten willst, werden sie ja doch als Schwäche auslegen und mit Sicherheit ausschlagen!“ (Und wahrscheinlich ist, dass dieses zukünftige Ereignis schließlich auch schon von den Engeln geschaut werden konnte!) – … so könnte Melchisedek, der Heilige Geist, auf diese Abwehr Michaels erwidert haben: „Ich muss nun von euch gehen! Denn wenn Ich nicht gehe, kann jener Jesus nicht kommen, Er, der nicht allein der Menschen Erlöser ist, sondern aller! Vertraut nur: Durch Ihn komme Ich zu euch zurück und werde dann immer bei euch sein!“

In dieser Weise könnte der Geist den Sohn in den Himmeln angekündigt haben, ebenso wie der Sohn dann auf Erden wiederum den Geist angekündigt hat. Denn wie bekannte Jesus von sich? – dass Er in allem, was Er auf Erden tut, nur Seinem himmlischen »alter Ego« folgt, und das tut, was Er Jenen tun sieht. – Und doch wurde Er zunächst in den Himmeln, sogar von den Seinigen, so wenig verstanden, wie später auf Erden, was Sein unendliches Opfer notwendig machte, um allen Seine wirklich un-endliche Liebe ein-sichtig zu machen.

Und bezeichnender Weise wurde aller Wahrscheinlichkeit nach also gerade dem Satan aufgrund seiner überragenden Stellung und Machtfülle, wie seines selbst alle Engel überragenden Intellekts wohl als erstem die Einsicht und böse Vorahnung zuteil, dass er bereits „verspielt“ hatte, als durch die Austilgung des himmlischen Melchisedek die Geburt Jesu in der Erdenwelt nicht vereitelt, sondern vielmehr bestätigt wurde; und Satan kam wohl gehörigst ins Schwitzen, verheimlichte aber diese seine böse Vorahnung vor allen seinen ihm hörigen Untergebenen, um seine Macht über sie nicht zu verlieren und noch so lange, wie nur irgend möglich, über sie herrschen zu können – und so wenigstens diese – als letzten bitteren Triumph – mit sich in den totalen Untergang reißen zu können.

Aber selbst auch diese „Trophäen“ werden ihm nicht bleiben – nicht einmal er selbst, wie er jetzt ist, als der »Satan«, der »Widersacher«. Denn einstmals werden sich aller Knie – selbst die des Satans – vor Christus beugen und alle Ihn jubelnd als ihren Erlöser besingen. Denn so spricht der Aller-Welt-Christus: „Siehe, Ich mache ALLES NEU!« Und es muss sich wirklich aber auch ALLES erfüllen, was an Wunderbarstem geschrieben steht!

Ein Gedankenspiel zum Schluss: …

Wenn die uns prophezeite Apokalypse einmal los rollt, mögen alle prophetischen Worte (darüber) eine hoffnungs-stiftende Hilfe sein. Momentan können derartige düstere Prophezeiungen aber eher einen offenen, zuversichtlichen Blick in die Zukunft verstellen und regelrecht einschnüren, lebenswichtiges Träumen von einer noch besseren Zukunft geradezu verbieten: Wie könnte diese noch positiv beeinflusst werden, wenn doch – unvermeintlich – die Apokalypse auf uns zurollt?!

Und umgekehrt: Wenn es dann doch ganz anders, viel positiver kommt, wenn die Menschheit sogar den Weltraum erobern und andere Spezies kennen lernen sollte, mit diesen vielleicht gar intergalaktische Allianzen bilden sollte, wäre dann – mit allen nicht eingetretenen Unheilsprophezeiungen von dem Untergang der Welt, bevor die Menschheit je einen Schritt „vor die Haustür“ ins All setzen konnte – nicht auch die ganze Christus-Offenbarung hinfällig?

Denken wir noch mal an die Gedankenspiele bezüglich des Finales der Science Fiction-Serie »Star Trek – Voyager«: Irgendwann wäre es in solch einer ganz anderen goldenen Zukunft der Menschheit vielleicht tatsächlich sogar möglich, Zeitreisen anzutreten und selbst, wie die Götter, Engel, die Zeitlinie – im Guten wie im Bösen – zu verändern.

4. Ergänzung Überzeitlichkeit – SXP V,300

Dies könnte dazu führen, dass eine Zeitreise in die Vergangenheit einmal die gesamte Zeitlinie in eine glorreiche Zukunft aufhebt, rückgängig macht, oder aber – wie in dem oben genannten »Endspiel« der Voyager-Serie – zu einem Nebenstrang der Zeitlinie werden lässt, die – in Form einer Zeitschleife – zwar einerseits durch jene Zeitreise in die Vergangenheit aufgehoben wird, aber durch eben diese doch als ein „Zeit-Intermezzo“ weiter bestehen bleibt (und bleiben muss).

Da würde dann schon ein kleiner, schäbiger „Zeit-Verbrecher“ aus ferner Zukunft genügen, dem die strahlende Welt, der er entstammt, „schnurz-egal“ ist, weil sie ihm, wie er meint, in seinen Qualitäten verkennt und nur die Rolle eines namenlosen „Nobody“s zubilligt: – ein von Hybris zerfressener »Niemand«, dem es irgendwie doch gelingt, der „Zeit-Polizei“, die über die Wahrung der Zeitlinie wacht, durch die Fänge zu schlüpfen und eine Reise in die Vergangenheit anzutreten, um sich dort – mit dem schier unglaublichen technischen Equipment aus fernster Zukunft in seinem „Handgepäck“ – als Welt-Erlöser und Gott aufzuspielen und feiern lassen zu können, die Weltherrschaft anzutreten und so den Antichristen aller apokalyptischen Prophezeiungen zu stellen, und die Welt – in der von ihm gewendeten, neu eröffneten weniger rosigen Zeitlinie – in ihren schnellen Ruin zu führen.

Das würde schon genügen, um die ganze Zeitlinie zu ändern und alle strahlende Zukunft, die vielleicht vor uns liegt, wieder ungeschehen zu machen – jedoch nicht gänzlich aufzuheben, da jener Hochstapler schließlich deren Zukunft entstammt. (Würde seine Geschichte nicht als eine Sekundarlinie der Zeit, die (mit seiner Zeitreise) zwar in einer Sackgasse verläuft und (dann wohl damit) jäh abbricht, doch bis zu seinem „Ausstieg“ bestehen bleiben, so würde jener Zeitreisende mit ihr ja schließlich sich selbst aufheben, dass er selbst mit ihr „verschwinden“ müsste. Vielleicht ist ja schon deshalb eine Zeit-Reise und -Manipulation überhaupt nicht möglich.

Vielleicht aber doch. Vielleicht entzieht sich der Zeitreisende ja eben durch seine Zeitreise den Auswirkungen auf seine eigene Zeitlinie, die dann aber doch wenigstens bis zu seinem Ausbruch als „Zeit-Schleife“, als Parallel-Wirklichkeit in einem „Zeit-Nebenstrang“ und „Zeit-Zwischenspiel“ mit bestehen bleiben müsste, in der unsere Reinkarnationen noch andere Geschicke und Prüfungen vor dem endgültigen Finale durchlaufen.)

Also schon ein ganz offensichtlicher „mickriger Niemand“, der sich für mehr hält, als er ist, könnte – angesichts der Möglichkeiten in einer strahlenden fernen Zukunft – ausreichen, um die Zeitlinie am Ende doch noch einmal ganz drastisch „abzuwürgen“ und dramatisch zu verändern. Es könnte aber natürlich ebenso eine – zumindest dem bloßen Augenschein nach! – weit imposantere Persönlichkeit sein, die nach einem Sternenkrieg alias George Lukas »Star Wars« als Imperator mit schon deutlich antichristlichen Zügen zu scheitern droht und deshalb die Flucht in die Vergangenheit antritt, um dort – nunmehr gänzlich ungehindert – sein Imperium erneut – wohl noch viel mächtiger – erstehen zu lassen, aber dann – durch das Eingreifen Christi selbst – auch in diesem, seinem zweiten Versuch zu scheitern.

Das heißt – mit anderen Worten: Auch wenn die Menschheit noch über Jahrmillionen in eine glorreiche Zukunft ziehen sollte, welche sie den gesamten Weltraum erobern lässt, muss das nicht bedeuten, dass die göttlichen Offenbarungen (mitsamt ihren prophetischen Enthüllungen über ein baldiges apokalyptisches Ende der Menschheit, bevor sie überhaupt die Chance hat, eine Reise ins All anzutreten) deshalb irrig, null und nichtig sein müsstenund schon garnicht göttlich inspiriert sein könnten – dass nicht doch noch irgendwann (in Form einer „Zeitschleife“) doch alles einritt, „was geschrieben steht.“ In diesem Falle befänden wir uns lediglich auf einer anderen Zeitlinie, die irgendwann wieder in die prophetisch angekündigte eigentliche Zeit-Hauptlinie zurück führt und mündet.

So absurd solch ein Gedankenspiel auf den ersten Blick auch scheinen mag: Es kann durchaus hilfreich sein, sich nicht durch einen neu einsetzenden Prophetie-Dogmatismus und Apokalyptizismus einen „offenen Blick“ in die Zukunft verstellen zu lassen. Wenn man bedenkt, wie viele „Religions-Kriege“ gerade im letzten Jahrhundert durch Apokalyptiker angeheizt wurden, wie oft gar der Blick auf die wahren Gegebenheiten durch prophetie-geleitete Scheuklappen-Eng-Sicht vereitelt wurde (zum Beispiel: „Saddam Hussein ist der Antichrist; George W. Busch handelt im Sinne Christi“), kann solch eine „Offenheit“ für selbst unmöglich erscheinende Möglichkeiten durchaus hilfreich sein – … wie dies umgekehrt auch das Festhalten an der gewissen Hoffnung ermöglicht, dass allen lebenden Wesen durch das, was auf Golgatha geschehen ist, unabdingbar eine Zukunft eröffnet wurde, die über die kühnsten Erwartungen hinaus reichen, sowie an der Zuversicht auf eine einstige unsterbliche Existenz und Lebendigkeit in einer total raum-zeit-entgrenzten Ewigkeit (- nicht nur künftigen Generationen, sondern allen je lebenden Individuen –), egal, wie die „vorläufige“ Zukunft auch immer aussehen und sich entwickeln mag. Denn wie strahlend eine künftige `Science Fiction-Welt ́ auch immer ausfallen mag: Wie erbärmlich wäre sie zugleich, wenn in ihr die noch viel strahlendere Christus-Offenbarung – aufgrund vermeintlich nicht bewahrheiteter Zukunftsprophezeiungen – keinen Platz mehr hätte!

Also selbst, wenn alles ganz anders käme, als wie „es geschrieben steht“, muss das nicht – niemals – heißen, dass es – ganz am Ende – nicht doch noch so kommt – ganz genau, wie „es geschrieben steht“. Das öffnet den Blick aus irgendeiner prophetie-bestimmten Engsicht, die sich wahren Gegebenheiten verschließt, weil sie es doch anders „geschrieben“ wähnt. Also auch, vielleicht gerade in Hinblick auf das prophetische Wort sollten wir uns von jeder be-schneidenden, unter Umständen ver-schneidenden fundamentalistischen Buchstaben-Gläubigkeit und einschürenden Dogmatik hüten und uns eine Offenheit für die tatsächlich in jeder Hinsicht offene Zukunft bewahren, was für eine Zukunft die Gottheit uns auch immer noch real eröffnen mag.

Denn unter Umständen verkennen wir ja die göttlichen Absichten ebenso wie die schriftgelehrigen Zeitgenossen Jesu – selbst aus der himmlischen Welt! – … wie sich ja auch die (selbst bei den Aposteln Jesu noch gegebene) Nah-Erwartung (Seiner baldigen Rückkehr, noch zu ihren Lebzeiten) zerschlug und für umfangreiche und nachhaltige Irritation unter den ersten Gläubigen, und bei nicht wenigen zur Abkehr von diesem doch so hoffnungsvollen Glauben, geführt hat – weil sie noch nicht alles (wie hier in der Satya›P‹raha enthüllt) im Blick hatten und wussten …

Es gilt also, immer nüchtern alle Entwicklungen zu beobachten, ohne einem blinden Fortschritts-Glauben („Chiliasmus“) noch einem blinden Apokalyptik-Wahn („Das Ende ist nah!“) zu verfallen.