VIII. Sturm und Stille

Yoga des Unzerstörbar-Ewigen

8. Sturm und Stille – SXP VI,115

Frage, wohin es im Sterben geht

1. Ich, Arjuna, fragte: „Was bedeutet … Brahman, das Absolute? Was ist das Selbst? Und was ist Karma? … Was ist zeitlich, was ewig, was irdisch, was überirdisch, was gehört zum geschöpflichen, was zum göttlichen Bereich? Und wenn ich sterbe: Was bleibt? Und wohin geht es? 2. Und wie kannst Du, Erhabener, im entscheidenden Augenblick des Hinscheidens und Weichens vom körperlichen Sein von jemanden so erkannt werden, dass er bleibt? Wann gilt von jenem, dass er recht (im Selbst) verankert ist?“

Der Gott-Verbundene geht zu Gott, der Erd-Verbundene geht wieder zur Erde

3. Der Erhabene sprach: „ … der ERHABENE ist Brahman. … Als »Karma« wird der Schöpfungsablauf bezeichnet, der alle Wesen nach ihren subjektiven und objektiven Beschaffenheiten immer und immer wieder ins Dasein ruft. 4. Das Äußere, Auswendige ist die veränderliche Natur (- das Geschöpfliche), das Inwendige ist das, was bleibt (- das Göttliche). Ich selbst aber bin der Herr des Opfers und das größte Opfer aller Schöpfung selbst, in Meiner liebenden Lammesgestalt das beste aller verkörperten Wesen. (Und es bedarf eurerseits keines anderen Opfers mehr). 5 Wer nun seinen Körper verlässt und beim Weggehen Meiner und Meines Liebesopfers gedenkt zur Zeit des Endes – wie unzulänglich er auch immer gelebt haben mag, – und (darum) erbittet, erfleht, Ich möge ebenso an ihn denken, gelangt in Mein universales Allsein, in Meinen Wesenszustand. Daran gibt es keinen Zweifel, Geliebter!

8. Sturm und Stille – SXP VI,116

6. Wer jedoch am Ende den Körper aufgibt und dabei (insgeheim in Wahrheit doch) seinem irdischen Sein und Wesen nachhängt, dies fest zu halten sucht, und dabei an irgend eine Gestaltung des irdischen Seins denkt, der erlangt wieder in eine Daseinsform von solcher Gestalt, zu dem die Seele während ihres nunmehr verflossenen körperlichen Lebens innerlich heran gewachsen war.

Das sind die karmischen Verbindungen, welche das folgende Dasein bestimmen: Wen es hinauf in die Himmel zieht, der geht ein in die Himmel; wen es aber noch in die irdische Existenz zieht, der verbleibt auf der Erde und wird in ihr nach seinem Verlangen, nach seinem Reifegrad, wieder geboren.

Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz (vorzufinden) sein: Ist dein Schatz, dein Herz (bei Mir) in den Himmeln, wirst du in den Himmeln aufgehen, dich wieder finden (bei Mir) im Paradies; ist dein Schatz, dein Herz noch auf Erden, wirst du auf Erden verbleiben; warst du aber gar ein Kind der Hölle, wirst du in Höllen erwachen, warst du ein Kind des Zornes, wirst du wieder geboren (hienieden oder im Jenseits) unter dem Zorn. Wohin es das Trachten des Herzens zieht, dahin geht die Seele.

7. Darum gedenke Meiner zu allen Zeiten und kämpfe! Ringe darum, dass du verbleibst in dem, was du gewonnen hast! Denn wenn dein Gemüt und deine Gedanken, Gefühle immer fest auf Mich gerichtet und an Mich hingegeben sind, wirst du sicher zu Mir eingehen. 8. Denn wenn man immer Seiner (des Welten-Heilands) gedenkt (was Er wahrlich für alle unverlierbar errungen hat) mit einem Bewusstsein, das, ohne abzuschweifen, im Yoga ständigen Übens (des Blickes allein DARAUF, auf IHN) mit Ihm vereint ist, dann, o Sehnsüchtiger, gelangt man auch zum göttlichen und erhabenen Ziel des eigenen (und aller Seelen) wahrhaftigen Verlangens.

8. Sturm und Stille – SXP VI,117

Wen der Allschauende im Ableben bei sich findet, den zieht Er zu sich in Sein liebendes Herz

9-10. Dieser nämlich, das erhabene Selbst ist das All-Auge, der Seher, der um alles weiß, der Herzenskenner, der Über-Weise, die Weisheit selbst, der Uralte an Tagen, feiner als das Feinst-Stoffliche (- selbstlos allgegenwärtig -) und in der Schau und Weisheit Seines ewigen Selbst, das alles, was existent ist, je war und je sein wird, mit einschließt, der Meister und Gebieter allen Seins. Alle Existenzen, die sind, setzt Er in Seinem Wesen darum an ihren rechten Ort, wenn er die Toten wieder auferweckt, indem Er sie in ein neues Dasein ruft, das sie in Ihm schon haben.

Unvorstellbar, herrlich, wunderbar, unbeschreiblich ist Seine Gestalt umhüllt, umschlungen von farbenprächtiger Ausstrahlung gleißenden Lichts. Er ist strahlend wie die Sonne, jenseits von aller Dunkelheit. Licht und nichts als Licht ist Er, und keine Finsternis (ist) in Ihm. Bei allem wunderbaren, prächtigen Farbenspiel Seines alle Farben fassenden herrlichen, reinen, weißen Lichtes bleibt Er doch unverändert in aller Seiner unvergleichlichen Herrlichkeit.

Wer zur Zeit seines Abscheidens, wenn die Seele ihre irdische Überkleidung aufgibt und verlässt, sehnsüchtig an all diese Herrlichkeiten des Herrlichen mit unbewegtem, wahrhaft nur danach verlangendem Mental denkt, wer darum, ergriffen von Ihm (und von dem Verlangen der völligen Ent-Grenzung in Ihm) in seiner Seele gewappnet mit der Kraft aus der Höhe ist, wer in Liebe, (in) beständiger Liebeserfahrung und (in) Liebe erwidern müssender Liebesbekundung eins mit Ihm, der Liebe aller Liebenden, geworden ist … und die Lebenskraft in schlichtem kindlich-unschuldigem Gemüt völlig gebündelt hat im so mit der Liebe vereinten Herzen, wie auch (sein ganzes Sein und Schauen) … zwischen den Augenbrauen, im inneren Auge, dem Ort der mystischen Gottesschau, konzentriert hat, der gelangt zu diesem höchsten, göttlichen Sein unbeschreiblicher Glückseligkeiten.

8. Sturm und Stille – SXP VI,118

Haben euch dies nicht schon viele bekundet, die (für kurze Zeit) über die Schwelle getreten sind (dann aber zurück gesandt wurden euch zugut, es euch zu künden:) – … dass sie alle – ungeachtet ihrer religiösen Prägung – einen Lichtglanz von Herrlichkeiten sahen, mit unbeschreiblichen Zusagen und unaussprechlichen Mitteilungen, eine lichte Gestalt, die jeder mit seinem göttlichen Ideal, seinem inneren Bild von Gott, identifizierte – voller Wärme, Annahme, Verstehen und Liebe: ein Licht, das alles (- alle Höhen wie Abgründe! -) offenbarte – und doch der göttlichen Liebe (in unüberbietbarer Tiefe) in allem vergewisserte!

Und hast du nicht gehört, wie diese eindrückliche, überwältigende Erfahrung, all jene bis ins Tiefste geprägt und verändert hat hin zum Heil und zum Guten – dass sie, wie weit sie in ihrer Pilgerschaft auch erst bei ihrem Verscheiden vorangeschritten waren, nach ihrer Rückkehr noch einmal ganz andere geworden waren, gleich Lichtern aus dem Licht, zu Kündern des Vertrauens aus dem Vertrauen, der Hoffnung aus der Hoffnung, der Gewissheit aus der Gewissheit, der Liebe aus der Liebe?

11. Diese (höchste und weiteste) »Mahatma«, diese erhabene »unendlich herzensweite Seele«, die Seele aller Seelen, zu der jede Seele einst gelangt, um sich mit Ihr auf ewig zu vereinigen in ungetrübtem Schauen der All-Schauenden selbst, diese erhabene liebende Seele ist das unwandelbare, selbst-seiende göttliche Brahman, das die wahren Kenner aller heiligen Schriften und Veden in ihren vielfältigen Hymnen preisen.

Und Er ist es auch, zu dem die (rechten, wahren) »Asketen« eingehen: das sind jene in Meiner Liebe umfassend Gelösten, welche die Neigungen ihres sterblichen Mentals hinter sich gelassen und (nur noch) nach dem Unsterblichen sich ausgestreckt haben. Aus Verlangen nach Ihm üben solche nämlich die rechte Beherrschung ihrer wohl noch gegebenen körperlich (bedingten ich-bezogenen) Leidenschaften, um durch sie nicht wieder von Ihm weg (von Seinem vollumfänglichen All-Sein wieder) in lauter Nichtigkeiten gezogen und zurück geworfen werden zu können.

8. Sturm und Stille – SXP VI,119

Wer mit Christus innig verbunden ist, dem wird der Himmel schon zu Lebzeiten vertraut

Diesen Zustand, welchen jene erlangen, will Ich jetzt kurz beschreiben: 12-13. Wer alle Tore der Sinne verschlossen, das mentale Bewusstsein ganz in das Herz zurück gezogen (hat und) die Lebenskraft aus ihren diffusen Abläufen empor genommen hat in das Haupt, das Ich bin, im Sitz des Geistes, über den Augenbrauen, wer die Gedanken im Aussprechen der heiligen alles umfassenden Silbe »OM« oder »AMEN« oder in irgend einem anderen göttlichen Mantra aus euren heiligen Schriften, das im Herz zu bewegen sich lohnt, das Mich (recht) beschreibt, gebündelt hat und wer so sein begreifendes Denken auf Mich, die erhabene Gottheit, konzentriert, wer so – in einem solchen Zustand – seinen Körper aufgibt und weitergeht, gelangt zum höchsten Zustand.

Und wer darin geübt ist, kann schon zu Lebzeiten in ihn eingehen, dass er die Himmel offen sieht und die himmlischen Chöre unaussprechliche Ungeheuerlichkeiten und Mysterien preisen hört – so real, so greifbar, dass er nicht weiß, ob er noch in seinem Leibe, oder schon außerhalb seines Leibes ist, ob er noch lebt oder schon gänzlich hinüber gegangen ist. Das ist das umleuchtende Taborlicht (aus den innersten Tiefen), das Mich im umspielenden farbenprächtigen Schein kristallen verklärten Astral-Lichtes sehen lässt, von welchem alle Mystiker zu künden wissen.

14. Der Yogin, o Sehnsüchtiger, der Meiner ständig gedenkt, der an nichts anderes und an niemand anderen denkt (als immer und in allem nur an Mich), der mit Mir im andauernden Einssein ist, dem ist es ein Leichtes (bei seinem Abscheiden), zu Mir zu gelangen (- weil er ja schon in allem in Mir ist). Der fürchtet auch nicht Sterben und Tod, weil er weiß, kennt, schon gesehen und geschmeckt hat, was ihn (in Meinen Himmeln) erwartet, und es ist ihm lauter Freude, Gewinn (dort einzugehen); er verzehrt sich in Sehnsucht danach.

8. Sturm und Stille – SXP VI,120

In welchem Himmel eine gläubige Seele wieder geboren wird, hängt von ihrem Intimsverhältnis zur göttlichen Liebe ab

15. Wenn solche in Mir geweiteten Seelen zu Mir gekommen sind, kehren sie nicht wieder in die (irdische) Geburt zurück, in den (begrenzten) vergänglichen, leidvollen Zustand des sterblichen Wesens – es sei denn, sie erwählen dies, um anderen Himmelslichter und Wegweiser zu werden zu Mir hin. Welche aber in die Himmel eingehen: Im zunehmenden Erblicken Meines Herrlichkeits-Antlitzes erleben sie himmlische Wiedergeburten, astrale Transformationen von einer Herrlichkeit zur anderen, bis sie so erreichen die höchste Vollkommenheit.

16. Selbst die höchsten Himmel des kosmischen Plans (nämlich) sind noch der Rückkehr zur (irdischen) Wiedergeburt unterworfen; und es gibt auch Wiedergeburten in den Himmeln, von einer Herrlichkeit zur anderen, von einem Himmel zum nächsten, nur dass es kein schmerzliches Entkleidet-werden mehr gibt, sondern nur (noch) ein wunderbares Überkleidet-werden mit noch höherer Pracht und Herrlichkeit – ähnlich wie es an den sterblichen Leibern derer geschieht, die bei Meiner Wiederkunft zu Astralleibern verwandelt werden. So gibt es auch in den Himmeln herrliche, wunderbare Metamorphosen, und der Schmetterling des einen Himmels wird doch nur Raupe sein für den noch schwingenreicheren Falter in der nächsten Dimension. Viele Seelen von Gläubigen durchlaufen diese Himmel, von den Himmeln ihrer Gottheiten, wie SIE Mich geschaut haben, hin zu höheren Himmeln immer tieferer Einsicht und Klarheit Meines Lichtes (das auch sie als Meinen Widerschein immer herrlicher erstrahlen lässt).

Jedoch muss kaum eine Seele, die Mich als pure Liebe erkannt hat, noch irgendwelche unteren Himmel durchschreiten; solch einer Seele wird auch keine (irdische) Wiedergeburt auferlegt, o Liebling, die zu Mir, der All-Liebe, durchgedrungen ist und kommt – es sei denn, dass sie selbst als Mein Liebling solches wählt.

8. Sturm und Stille – SXP VI,121

Die Schau der selbst kosmische Wiedergeburten wirkenden innergöttlichsten Ruhe macht die Seele in den Stürmen des eigenen Lebens unerschütterlich

17. Jene, die auch nur EINEN Tag des Brahman, der eine Dauer von tausend Zeitaltern hat, und nur EINE Nacht, die tausend Zeitalter umschließt, im Geiste erahnt haben, die sind die Kenner Meiner göttlichen Bewegung, des göttlichen Pulsschlages, die Kenner von göttlichem Tag und göttlicher Nacht, von Meinem Erwachen und Ruhen.

Siehe, wenn Ich erwache, bekleide Ich Mich mit einem neuen Kosmos, einer neuen Schöpfung, die entsteht, und wenn Ich Mich in Meine Ruhe begebe, entkleide Ich Mich eines solchen Kosmos, einer solchen Schöpfung, die vergeht bis zu ihrer erneuten, noch herrlicheren Wiedergeburt in Mir – wie Ich in ihr. 18. Beim Anbruch Meines TAGES werden alle Manifestationen Meiner ewigen Kraft und Gottheit aus dem Nicht-Manifestierten heraus ins Dasein geboren. Beim Anbruch Meiner NACHT vergehen sie alle und werden wieder aufgelöst, wie es auch mit eurem Kosmos geschehen wird, wenn die Himmel zerbersten und alle Elemente zergehen, um als geistlich verklärte Himmel mit einer geistlich verklärten Erde (noch einmal ganz neu, ganz anders und viel großartiger) wieder geboren zu werden als ein Universum, in welchem Meine Gerechtigkeit (noch ersichtlicher) wohnt.

19. Und ebenso tritt die Unzahl von Wesen wieder und wieder (jetzt noch ohnmächtig, angstvoll,) hilflos in das Werden ein, wird zunichte gemacht mit dem Anbruch ihrer Nacht, o Irdisches, wenn es gilt, sich schlafen zu legen und für den nächsten Morgen zu bereiten, und wird wieder ins Dasein geboren mit dem Beginn ihres nächsten Tages. So bin Ich und Meine göttliche Bewegung im Großen ebenso wie im Kleinen.

20. Aber selbst das Nicht-Manifestierte, das jenseits all dieses Wandels als unbewegter Beweger ruht, ist noch nicht die ursprünglichste Göttlichkeit des Seins.

8. Sturm und Stille – SXP VI,122

Es gibt noch einen anderen Zustand Seines Wesens, eines supra-kosmisch Unentfalteten, jenseits selbst der kosmischen Nicht-Manifestation, der ewig in sich selbst ruht und doch – weil Er in zeitloser Überzeitlichkeit alle Wandlungen in sich fasst – kein Gegensatz zu diesem kosmischen Zustand Seiner Offenbarungen ist, aber nochmals – im Zenit unerreichbarer unendlicher ewigster Ewigkeit – weit darüber erhaben thront und ruht und abermals ungleich unveränderlicher ist und ewig, der nicht einbezogen ist in die beständige Umgestaltung all dieser Wesen und Welten. Aber dieses innerste Innere, diese tiefste Tiefe, dieser ruhendste Ruhende, dieses ewigste Ewige, liegt in einer endlos unerreichbaren unendlichsten Unendlichkeit (die dadurch alles ewig in reifender Bewegung hält). 21. Dieser Zustand wird der Ungeoffenbarte, (unoffenbar-bare Höchste) Unwandelbare genannt, (der Abba aller Abbaschaft und Ur-Quell allen Quellens) der in einem gleißenden Licht wohnt, wohin kein Wesen je gelangen kann (und wohin doch alles durch alle Unendlichkeiten strebt). Von Ihm sprechen sie als von der erhabensten Seele und vom höchsten Zustand (Meines all-überspannenden Christus-Seins).

Wer diesen nur schwach erahnen zu dürfen erlangt, kehrt nicht zurück. Er ist Mein erhabenster Ort im Sein. Wer im Geiste auch nur einmal annähernd in die Nähe dieses Meines Ur-Zentrums, des jenseitigsten Herzstückes, des in sich selbst ruhenden All-Auges aller kosmischen Orkane gekommen ist, und die Ruhe darin geschaut hat, vor der alle kosmischen Urgewalten aufleben und wieder verebben, aus der sich die Kosmen in einer Unzahl von Äonen wandeln, – und doch ruht es in sich unbewegt, – und wer sich damit (unverlierbar) verbunden (erkennt), in all dies Mein göttliches Leben fest eingebunden weiß, den können die Stürme und Ungestüme, in welche seine gegenwärtige verschwindende Existenz geworfen ist, wahrlich nicht mehr rühren.

22. Aber jene erhabene Schau Meiner höchsten himmlischen Majestät kann nur durch ein liebendes, von Meiner Liebe ergriffenes Herz geschaut werden, das sich allein Ihr zuwendet, in der alle Wesen sind und durch die diese ganze Welt im Raum ausgebreitet wurde und wird, wie alle Seine Welten und Schöpfungen.

8. Sturm und Stille – SXP VI,123

Die kosmische Konstellation in der Todesstunde verrät die Art der Wiedergeburt eines Vollendeten

Von Ewigkeit her aber ist (für jeden Übergang schon) erkannt, was eine vollendete Seele für sich wählen wird, ob sie in die Himmel aufsteigen und das Glück, das sie geglaubt hat, schauen will, oder ob sie in die Niederungen der Welt zurück kehren will, den verlorenen Seelen, die Wegweisung brauchen, zu gute. Darum ist jeder Seele ihre Todesstunde (schon längst) gesetzt, (selbst wenn sie durch scheinbare Gewalteinwirkung entweicht -) euch zum Zeichen, dass ihr an den Himmelskonstellationen ihres Verscheidens erkennen könnt, ob sie euch wieder geschenkt wird oder (euch) in die Himmel voraus geht.

(Denn euer Sehnen geht einer solchen Licht-Seele immer nach:) Und siehe, wenn ein Heiliger geboren wird, lachen alle, wenngleich er – Mich und sich so erneut erst finden müssend – zunächst auch weinen mag; wenn aber ein Heiliger stirbt, weinen alle, er aber lacht.

24-25. Die Zeiten des verschiedenen Hingangs (Vollendeter) entsprechen (hierbei allerdings immer) den Gegensätzen von lichtem Feuer oder dunklem Rauchdampf, von Tag oder Nacht, der hellen Hälfte des Mond-Monats oder der dunklen, dem nördlichen oder dem südlichen Wendekreis. Während des ersteren von den Gegensatz-Paaren gehen die Liebhaber Brahmans ein in Brahman; aber während des zweiten gelangt der Yogin in das »Mond-Licht« und kehrt darum wieder in die menschliche Geburt zurück – was euch jedoch zu gute kommt.

Auf dieses Wissen sind beispielsweise die tibetanischen Mönche spezialisiert, welche dadurch die Wiedergeburt ihres »Dalai Lama«, des ihnen geschenkten »(Quell-)Ozeans der Weisheit« wieder ausfindig machen. 26. Es sind die hellen und die dunklen Pfade; – (in den Upanischaden werden sie der „Pfad der Götter“ und der „Pfad der Eltern“ genannt). Die Seele, die nicht mehr zurückkehrt, die nimmt der „Pfad der Götter“ mit sich, wenngleich jene, die diesen Pfad beschreitet, (doch zugleich) als Heilige gottgleich (im Kreis der Götter) vom Himmel her schützen, helfen und leiten kann, die andere Seele, die wiederkehrt, die nimmt der „Pfad der Eltern“ und sendet sie wieder zurück, um anderen ein Vater oder eine Mutter des Glaubens zu werden und zu sein.

8. Sturm und Stille – SXP VI,124

27. Der Yogin, der all diese Einsichten kennt, wird nicht zum Irrtum verleitet. (Dem ist auch der dunkel dünkende Pfad nichts als Licht für das Licht.) Darum, o Arjuna, bleibe zu allen Zeiten im Yoga gegründet, in der Einübung der Gründung in eurer wahren inneren Befindlichkeit und Ruhe in Mir.

Wer sich von Gott geliebt weiß und darin bleiben will, gelangt zum Höchsten – im Wissen, (dafür) keine persönlichen Verdienste vorweisen zu müssen

28. Wenn der Yogin dies weiß, dass es nur darauf ankommt, Mich in Meiner unverlierbaren Liebe zu erkennen und zu schauen, darin aufzugehen und zu wachsen und zu reifen, lässt er ab von dem unseligen (wie sinnlosen) Mühen, zu meinen, er müsse sich Mir (erst) recht machen oder sich vor Mir ins Recht setzten, der lässt … die Frucht aller (vermeintlich) verdienstlichen Werke, die in den Schriften als (DOCH nur als recht und billig zu erachtende) göttliche Gebote genannt werden, der lässt die Frucht aller seiner Opfer, nämlich seiner Verzichtleistungen und wohltätigen Spenden, die er in Liebe aus Liebe für die Liebe lässt, weit hinter sich, weiß er doch, dass er alles, sogar sich selbst, nur Mir verdankt, und gelangt – indem er sich schlicht und ergreifend geliebt weiß und dieses Bewusstsein um alles in der Welt halten und nie mehr aufgeben will und nur mit Liebe zu Mir und allem, in dem er Mich (und sich) findet, erwidern kann – zum Höchsten und ewigen Zustand und Ziel. Denn solch eine Seele weiß sich – schlicht, gleich einem Kind in seiner kindlichen Unschuld, bei aller kindlichen Unzulänglichkeit – doch einfach geliebt und muss darum einfach lieben. (Eine solche Seele allein ist und bleibt wahrhaft in allem in der Liebe, wohin auch immer sie geht.)