XVII. Geben und Empfangen

17. Geben und Empfangen – SXP VII,89

Der heilbringende Geist Gottes und die verderbenbringenden Geister

Alle Geister und Kraftwirkungen unterstehen letztlich dem all- und allein-wirksamen Geist Gottes

Mein Lehrer und Meister führte mir weiter aus: „Es gibt mancherlei schicksalswirkende Krafterweise von Göttern, Herrlichkeiten und Majestäten, Thronen, Reichen, Herrschaften und Gewalten, aber es ist eine einzige Macht, ein und der selbe Gott, der all- und alleinwirksam durch sie alle alles durchwaltet: El Shaddaj Jahwe-Ruach – (von den Hindus) »Brahman«(genannt). Es gibt Verschiedenheiten an vielerlei Kraftwirkungen und Geistern, aber es ist ein und der selbe Geist, der durch sie alle alles wirkt – der siebenfache Geist aller Lebensgeister, aus welchen sich alle Geister entfalten, überirdische wie irdische Geister:

Und wie die irdischen Geister von den überirdischen Geistern gelenkt werden, so werden diese Geister wiederum von dem einen Geist gelenkt, der über allen ist und aller Geister Aus- und Eingang (ist) und damit alles bestimmt. Die Leiber sind die Behausungen der unsterblichen Seelen; die Häupter aller Seelen aber sind ihre Geister; die Geister wiederum sind die Wohnstätte Meiner unendlichen Seele; das Haupt Meiner unendliche Seele aber ist Mein unendlicher Geist, der alle Seelen durchwandert und durchstreift und in Seiner ganzen Seele, in allen Seinen Seelen, Wohnung nehmen will.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,90

Die drei wesensbestimmenden Geister: Sattwa, Tamas und Rajas

Im Wesentlichen gibt es drei wesensbestimmenden Geister: »Sattwa«, »Tamas« und »Rajas«

Erkenne dies: Im Wesentlichen gibt es drei mächtige, alles bestimmende Geister, die von Mir ausgehen, um ihr Werk zu verrichten: »Sattwa«, »Tamas«, und »Rajas«. (»Sattwa« ist Meine Heilige Ruach, »Tamas« aber, das ist der Tod, und »Rajas«, das ist der Teufel.)

»Sattwa«, der Geist der Ergriffenheit von Gott, ist stärker als alle anderen Geister und kann diese bannen; Er bemächtigt sich jedoch keiner Seele ungefragt

»Sattwa«, das ist der Geist der Einkehr und Ergriffenheit, der freisetzenden Erkenntnis und Erlösung – Mein Geist. Er ist der Geist des Guten zum Guten. Er kommt von oben und führt nach oben. Er schenkt die Glückseligkeit der Gemeinschaft mit Mir, der Liebe, und reizt aus Meiner übeschwänglichen Liebe an zur Liebe. Denn durch Ihn will Ich zu euch kommen in Liebe, in euch eindringen und euch mit Liebe erfüllen, Ich und der Vater der Liebe, damit Wir alle Wohnung in euch nehmen.

Und wiewohl Mein Geist Verlangen hat nach eurem Geist; denn euer aller Geist ist aus Meinem Geist, ein Teil von Ihm, so übt Er doch keine Gewalt gegenüber euren Geistern aus, sondern als der Mächtigste, der Stärkste und Gewaltigste, der Geist aller Geister, allein gegen die Geister, die euch besetzen, von denen ihr besessen seid, dass sie euch freigeben müssen für Ihn – in den wenigen Stunden eurer gnadenvollen Heimsuchung, die es nicht zu verpassen noch zu versäumen gilt. Euch nämlich tut Er, Mein Geist, keine Gewalt an, wie sie euch seinen (des Satans) Willen aufzuzwingen. Meine Ruach nämlich landet zärtlich wie eine sanfte Taube, die im Anflug über euch verharrt und fragt, ob sie wohl landen dürfe.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,91

Sie legt euch den Weg des Lebens und des Todes vor und fragt, welchen Weg ihr gehen, welche Bestimmung ihr für euer Leben wählen wollt. Sie gleicht nicht jenen anderen Geistern, die (euch) gleich Greifvögeln und Räubern ungefragt besetzten und gewaltsam, roh ergreifen und davontragen, wohin immer sie wollen.

Meine Ruach dagegen fördert wohl das Drängen nach oben, übt aber keine Zwang aus, sondern zieht allein durch ihre liebende Liebe eine jede Seele, welche sich Ihrem Zug, Ihrem Ziehen ergibt. Wer sich diesem Meinem Geist der liebenden Liebe ergibt, der erfährt die himmlische Wiedergeburt zu einem unvergänglichen Leben, hin zum Himmel Meiner Liebe. Und wer immer nach diesem Meinen Geist ruft und Ihn haben will: Er soll und wird ihn in Seiner ganzen Fülle erlangen! Denn dies ist auch Sein und aller Liebe Begehren!

Allein wenn dieser Mein Geist Raum in euch gewinnt, könnt ihr die anderen Geister, die euch beherrschen wollen, aus euch zurückdrängen und zum Weichen zwingen. Denn wenn Mein Geist in euch erweckt wird und Raum gewinnt: Er ist stärker als jene Geister, so dass Er sie alle bezwingt. Und Mein Geist löst aus der Verhaftung an die Sinne der Seele; jene Geister aber binden an sie und stärken den seelischen Menschen, der an die Sinne, Empfindungen und wechselhaften Gemütszustände und an die Begierden des Leibes gebunden ist.

Aus euch selbst aber könnt ihr nichts tun, auch nicht das Allergeringste gegen sie ausrichten, denn sie sind euch zu übermächtig und ihr bleibt jenen Geistern erlegen, selbst, gerade wenn ihr euch frei von ihnen wähnt. Denn sie sind weit mächtiger als ihr und beherrschen euch, wenn ihr nicht mit Mir verbunden seid.

Wenn ihr euch aber jenen Geistern ergebt, die gleichfalls das Verlangen haben, wieder in euch zu wohnen, gegen das Drängen Meines Geistes und wider Mich, werden sie euch ins Verderben ziehen.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,92

Das aber wisse, dass auch die Freisetzung von jenen Geistern, die euch anhaften und zusetzen und an euer Fleisch binden, selten in einem Handstreich erfolgt, sondern ein allmählicher geistlicher Wachstumsprozess ist, der oft unmerklich langsam erfolgt und auch mit gar manchen Rückschlägen einhergehen mag. Darum verzweifelt nicht an euch selbst, (an Mir und Meinem Geist in euch) sondern übt euch in Geduld, in der festen Zuversicht, dass Meine Langmut und Mein Ausharren in euch eure Errettung ist (und wirkt), und Ich mit euch an Mein Ziel gelange, Mich in euch zu verwirklichen: Denn dies ist Mein unverrückbares Ziel, Mein fester Beschluss in allen.

Wer sich allerdings diesen unheiligen, unreinen und verkehrten Geistern der Verkehrung willentlich und vorsätzlich, mut-willig – gegen Mein Drängen und Hemmen – ergibt, der erfährt eine höllische Wiedergeburt zu einem aussichtslosen Leben, hin zu deren Hölle. Aber jene Geister wider Mich sind doch unter Mir, Meinem Geist, und sind in ihrem Ein- und Ausgang doch Mir unterworfen:

»Tamas«, der Geist der Verblendung, und »Rajas«, der Geist der Begierde, bedingen und nähren einander und sind letztendlich der EINE Geist des Bösen zum Bösen

»Tamas«, das ist der Geist der Sinnestäuschung und Verblendung, der in Umnachtung und in Unkenntnis hält; – und »Rajas«, das ist der Geist der Selbstverkennung und Überheblichkeit, des Eifers und der Zerfleischung, wie auch der Begierde, der immerfort antreibt bis in die totale Erschöpfung, (und) zerstörerisch auf die eigene, wie auf fremde Seelen wirkt. »Tamas« und »Rajas« bedingen und nähern einander, und gehen auseinander hervor (wie Tod und Teufel). Im letzten sind diese beiden letzteren Geister (auch) ein und derselbe Geist, der von unten kommt und nach unten zieht.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,93

Er ist der Geist des Bösen zum Bösen. Darum lassen sie – diese beiden Geister, Tamas und Rajas – sich für euch nicht immer klar unterscheiden. Aber ihre Unterscheidung ist auch nicht so wichtig, solange ihr sie nur von Meinem Geist unterscheiden könnt. Denn vor ihnen müsst ihr auf der Hut sein! Sie sind in sich, und bringen nur Unheil und Verderben!

Das Wesen aller Dinge erkennt nur der, welcher um das Geist-Beseeltsein von allem weiß

Das musst du erkennen, dass alle Materie (von einem wie auch immer gearteten) Geist beseelt ist, und es gibt keine Materie ohne Geist. Wer dies nicht im Bewusstsein trägt, erkennt nicht das Wesen der Dinge, erkennt nicht, was sich wirklich abspielt in den Herausforderungen und Anfeindungen des Lebens, und der ist darum unfrei und wird von jedweder Geistströmung erfasst, wie eine Meereswoge von Winden hin und her geworfen und getrieben (wird). Freiheit von all dem, von allen Geistern, gibt es nur in Mir, in Meinem Geist. Aber auch diese (anderen) Geister mit all den Legionen von Geistern, die sie im Gefolge haben (und mit sich führen), sind letztendlich Mir ergeben und müssen Meinem Geist dienen.“

17. Geben und Empfangen – SXP VII,94

Der scheinbare und wahrhaftige Unterschied zwischen den Geistern

Frage, von welchem Geist Menschen beseelt sind, die ihre innere Überzeugung ins Abseits zu ihrer Religionsgemeinschaft bringt

1. Ich wollte mehr über jene drei Geister und ihr Wesen erfahren. So fragte ich: „Herr, nach meinem Eindruck findet man alle drei Wesen und Geister, die Menschen bewegen, in allen Religionen, wie aber auch bei jenen Menschen, welche ohne jede Religion und irgendeinen Glauben an eine höhere Macht oder ein göttliches Wesen zu sein scheinen. Ist dem so oder nicht? Bitte erleuchte mich!

Wenn nun beispielsweise Menschen, von spirituellem Glauben erfüllt, zwar wohl ihrem Gott oder ihren Göttern opfern, aber das alte Gesetz und die überkommenen Riten, die gekünstelte Religiosität ihrer Religionsgemeinschaften aufgegeben haben und darum mitunter nicht selten Verfolgung erleiden, von welcher Art ist jener konzentrierte Wille – wie mir scheinen mag – verehrungsvoller wahrhaftigerer Hingabe in ihnen, der ihnen gegen allen Widerstand und alle Anfeindung diesen festen unerschütterlichen Glauben an die Einsichten ihres Herzens gibt und sie zu dieser Art des Handelns bewegt, das Widerspruch aus ihren eigenen Reihen herausfordert, o Christus? Ist es »Sattwa«, göttliche Erkenntnis, »Rajas«, überhebliche Selbstverkennung oder Begierde, oder »Tamas«, völlige Sinnestäuschung und Verblendung? Oder kann die Ursache des Anstoßes und Ärgernisses, das sie erregen, bald von diesem, bald von jenem oder bald von dem dritten dieser Geister herrühren und verursacht sein? So frage ich: Kann das, was man den EIGENEN »Glauben« nennt, wenn man denn schon zu einer EIGENEN Überzeugung gefunden hat, sowohl sattwa- als auch rajas- als auch tamas-artig sein?“

17. Geben und Empfangen – SXP VII,95

Die Stellung zur eigenen Religionsgemeinschaft sagt noch nichts über die eigene Rechtgläubigkeit aus

2. Der Erhabene sprach: „Die Beweggründe für einer Seele Glauben und Überzeugung können IMMER drei-geartet sein – UN-abhängig davon, ob jene Einstellung in Einklang mit der Religionsgemeinschaft oder im Widerspruch zu ihr steht, welcher eine Seele angehört. Beachte dies: Im Widerspruch zur eigenen Religionsgemeinschaft und auf einer eigenen Überzeugung stehen, heißt nicht immer, im Recht sein! Gleichwohl stimmt nicht selten das Sprichwort: »Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom«!

Der Glaube in den verkörperten Wesen – auch wenn er die eigene Überzeugung darstellt, sei es mit oder wider die eigene Religionsgemeinschaft – ist, wie alle Dinge in der Natur, von dreifacher Art und unterschiedlich, gemäß der in ihrer eigenen Natur vorherrschenden Eigenschaft: – »Sattwa«, (ge-löste, er-lösende) göttliche Erkenntnis, »Rajas«, überhebliche Selbstverkennung oder Begierde, oder »Tamas«, völlige Sinnestäuschung und Verblendung.

Der Beweggrund des eigenen Glaubens ist entscheidend

Höre nun von diesen (drei Geistern) und beachte den Unterschied! 3. Der Glaube, die innere Überzeugung eines Menschen, o Orientierungssuchender, nimmt immer die Prägung an, die ihm durch die innere Befindlichkeit seines Wesens, durch den Beweggrund und Geist, von welchem eine Seele beseelt wird, gegeben wird. Der Beweggrund und innere Antrieb einer Seele im Menschen ist gleichsam aus Folgendem gebildet: aus einem Glauben, also einer persönlichen Vorstellungswelt und Überzeugung, einem wie auch immer gearteten Willen zum Dasein, einem wie auch immer gearteten Vertrauen auf das eigene Selbst und – damit eng, untrennbar verbunden – auf das allgemeine Sein selbst.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,96

Und was auch immer in eines Menschen Geist und Seele dieser Wille, dieses Vertrauen oder dieser grundlegende Glaube, die bestimmende Vorstellung und Überzeugung, ist: er selbst IST jenes, und jenes IST er.

Der Reifegrad einer Seele ist ausschlaggebend dafür, von welchem Geist sie vorrangig beherrscht wird

Je nachdem welchen inneren, geistlichen Reifungsgrad eine Seele im Lauf ihrer Wiedergeburten erlangt hat, ist sie mehr von Meinem Sattwa-Geist von oben, der zum Heil führt, bestimmt, oder (noch) den Geistern des Rajas und Tamas von unten ergeben und (von ihnen) geleitet, die in sich Unheil sind und zum Verderben führen, jedoch letztendlich auch der Reifung der Erkenntnis in jedem Wesen dienen müssen; – denn letztlich sind alle Geister Mir unterstellt, den ehernen Gesetzen des Karmas, welche alles bestimmen.

Die drei Beweggründe und Wesensbestimmungen vom Geben – Spenden und Opfern

Betrachtung der verschiedenen Beweggründe von Geben und Opfern als wesentliches Glaubensmerkmal

Lass uns das Geben betrachten, das Opfer (von Zeit oder Geld oder Gütern oder Kraft). Denn das ist es, was bevorzugt mit dem Glauben, nämlich mit seinen Früchten, in Verbindung gesehen wird.

Ein Opfer im Sattwa-Geist erfolgt aus Dankbarkeit, ein Opfer im Rajas-Geist erfolgt aus Berechnung, ein Opfer im Tamas-Geist erfolgt ohne inneren Glaubensbezug

4. Die sattwa-geprägten, von Meinem heiligen Geist und rechter Erkenntnis geleiteten Seelen bringen ihre Opfer nicht sich selbst (sich einen Vorteil davon versprechend), sondern in durchläuterter Dankbarkeit wahrhaftig Mir in ihren Göttern dar, die rajas-geprägten, von persönlichen Begierden oder Eifer geleiteten Seelen bringen ihre Opfer den Yakshas, den Geistern, den Hütern des Reichtums und den Kräften der Ich-Bestärkung dar.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,97

Die übrigen, die tamas-geprägten, unter Verblendung gehaltenen Seelen verehren darüber mit ihrem Opfer die Elementar-Kräfte und niederen Geister und beten überdies in ihren Göttern nur die Bilder, also Götzen und Nichtse an, denn sie haben Mich in allem noch nicht erkannt.

11. Sattwa-artig, erkenntnis-geleitet und rein, ist das Opfer, das von Menschen dargebracht wird ohne Begehren der persönlichen Frucht, da solch ein Opfer in schon bestehender fester Heilsgewissheit, im Besitz des Heils, aus wahrer Erkenntnis, aus Dankbarkeit, und damit nach den richtigen Prinzipien vollzogen wird: (nämlich) mit Verstand, auf den Gedanken des Wahren konzentriert, so dass jede not-wendige Tat, die getan wird, immer als selbstloses Opfer dankbarer Hingabe vollzogen wird.

20. Spenden geschieht nach Art des Sattwas, wo man es zweckfrei nur um des Gebens und Wohltuns willen tut, um einer anderen Seele zu helfen und diese zu erfreuen, und wo man jemanden auch, gerade dann gern beschenkt, wenn er die Wohltat nicht erwidern kann, (wo man) aber die Spende auch zu rechten, angemessenen Gelegenheiten, unter den rechten Umständen von Zeit und Ort, ohne dadurch zu demütigen oder zu beschämen, oder auch ohne sich als Geber der mildtätigen Gabe erkennen zu geben, und an den richtigen Empfänger austeilt, (der würdig ist, weil er die Zuwendung recht zu würdigen weiß und zu nutzen versteht, für den die Gabe also eine wirkliche Hilfe bedeuten kann).

12. Als rajas-artig, von Begierden und Eifer geleitet sollst du, o Bester der Befrager, dasjenige Opfer ansehen, das dargebracht wurde in Hinblick auf persönlichen Lohn und auch mit dem Zweck der Zur-Schau-Stellung, denn dieses Opfer wurde weder wahrhaftig den Göttern noch Mir dargebracht, sondern nur dem selbstsüchtigen, beweihräucherten »Ich«, das auf irdische Vergeltung oder himmlischen Lohn schielt.

21. Spenden ist von Art des Rajas, wenn die Gabe nicht aus barmherziger Liebe, oder im Letzten eigentlich unwillig und widerwillig gegeben wird, gleichsam unter einer Vergewaltigung seinerseits und letztlich nur von persönlichem und ichhaftem Zweckdenken bestimmt ist, berechnend, aufrechnend und allein von der Hoffnung, ja, Erwartung auf Vergeltung und Rückerstattung in irgend einer Form getragen.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,98

13. Als tamas-artig, auf Verblendung und Verirrung beruhend, gilt ein Opfer, wenn es nicht im Einklang mit der höheren Ordnung vollzogen wurde, ohne wahre innere Herzens-Zwiesprache und Verbindung mit Mir, wenn es leer ist an Glauben, bedingungslosem kindlichen Vertrauen. In völliger Umnachtung sind aber auch jene, für die es weder Gott noch Götter gibt, die darum allein sich selbst dienen, indem sie allgemeinen religiösen Gepflogenheiten und gesellschaftlichen Erwartungen folgen, von denen aber kein wirkliches Herzensgebet gesprochen noch irgendein Mantra verwendet und keine echte Gabe geopfert wird als alleine ihnen selbst; auch diese sind leer an Glauben. O Elohim! O ihr Götter!“

22. Spenden ist darüber von der Art des Tamas, wenn die Gabe ohne jede Erwägung der rechten Umstände von Zeit, Ort und Zweck, insbesondere, wenn sie ohne Rücksicht auf die Gefühle des Empfängers gegeben wird, so dass jenem dadurch mehr Schaden als Hilfe widerfährt, weil dieser ungefragt eine mildtätige Zuwendung ertragen muss, durch welche er gedemütigt, gekränkt, beschämt oder verärgert wird, so dass dieser sie nur verachten (und/oder missbrauchen) kann, selbst wenn er sie annimmt.

Die drei Beweggründe und Wesensbestimmungen vom Nehmen und Empfangen

Betrachtung der verschiedenen Beweggründe von Nehmen und Empfangen als noch wesentlicheres Glaubensmerkmal

Der Erhabene sprach: „Lass uns nun aber das Nehmen betrachten, die Art und Weise, wie eine Seele, ein Wesen, etwas aufnimmt und empfängt. Denn dies sagt oft noch mehr über den Glauben einer Seele aus als die Art ihres Opferns (und Gebens). Denn die Art, wie sie gibt und inwiefern sie geben kann, hängt im Wesentlichen davon ab, wie und ob sie überhaupt empfängt.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,99

7. Auch die Nahrung, die eine Seele gern hat, ist von dreifachem Charakter, ebenso wie ihr Opfer, … jedoch weniger die Nahrung AN SICH, sondern WIE jemand alles, was er aufnimmt und was Speisung für Leib und Seele, für das Herz darstellen könnte, empfängt.

Empfangen im Sattwa-Geist erfreut sich offenherzig an den Zuwendungen des Gebers, bleibt aber frei und ungebunden gegenüber den Gaben

8. Das von Meinem Geist geleitete Sattwa-Temperament im mentalen und physischen Körper wendet sich seiner Natur gemäß den Dingen und Sinneswahrnehmungen kindlich-offenherzig zu – jenen, die das Leben, die innere und äußere Stärke vermehren und sowohl die mentale, vitale und physische Kraft nähren, wie sie auch die Freuden, die Befriedigung und das Wohlbefinden von Sinn, Leben und Körper erhöhen, also allem, was kraftvoll und mild, stärkend und hungerstillend ist. Denn ein solches Temperament erkennt die ganze Fülle des Lebens mit seinen Reichtümern an Zuwendungen als Meine Gaben und als Darreichungen der gern verschenkenden Liebe, welche dazu geschaffen wurden, dass sie einfach mit Freuden, zur Erhöhung der Lebensfreude genossen werden dürfen und sollen.

Gleichwohl ist eine solche Seele immer auf der Hut, nicht der Verhaftung der Sinne an die Sinneswahrnehmungen zu erliegen, da sie weiß, dass alles im Wandel begriffen ist und darum jedem Empfangen das Loslassen folgen muss, um Neues – noch Größeres! Besseres! – empfangen zu können. Sie begnügt und bescheidet sich darum und übt sich in der Enthaltung, um nicht (mit Raffen) zu beschäftigt zu sein, und darüber das Beste zu verpassen, um nicht zu beladen zu sein mit trügerischen Glückseligkeiten, und die Hände nicht frei zu haben, für die wahren Glückseligkeiten, wenn sie kommen, die hört in sich hinein, was sie wirklich braucht und wovon sie genug hat und versucht in allem, innere Ausgewogenheit zu finden und zu bewahren, um nicht der Sinneslust und dem Sinnesrausch, der Gier und den Begierden zu erliegen, aus welchen Süchte erwachsen, die ins Verderben, nämlich in die Verhaftung, ziehen.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,100

Empfangen im Rajas-Geist verfällt dem Verlangen und den Begierden nach den Gaben

9. Das den Begierden nachgebende und erlegene Rajas-Temperament dagegen bevorzugt seiner Natur gemäß beständig die Steigerung der geweckten inneren Gier, der eine solche Seele erliegt. So verfällt sie den Süchten, die nach immer mehr verlangen, und doch immer weniger gestillt werden können. So verlangt sie zunehmend nach einer Nahrung, die immer mehr säuernd, scharf, heiß, beißend, roh, zu schwer und brennend, die Sinne betörend und berauschend ist, leibliche oder seelische Speisen, die sich als gesundheitsschädigend zum Unwohlsein von Geist und Körper auswirken. Rajas-beherrschte Seelen können auch ihr Empfangen nicht in gesunder Ausgewogenheit halten, weil sie der Verhaftung an die Sinnesfreuden erliegen, dem unersättlichen, gierigen Verlangen nach immer mehr, was sie ins Verderben, der Auszehrung ihrer gesamten mentalen und körperlichen Kraft hinunter zieht.

Der Rajas-Geist kann auch in der Selbst-Ausbeutung, im unersättlichen Aufbrauchen der eigenen Gaben zu Tage treten

Beachte hierbei: Dies müssen nicht immer nur Sinnesfreuden (und Begierden) sein, es können auch »Passionen«, »Leidenschaften« sein, die als hochgesitteter, selbstdisziplinierter strebsamer Eifer in Erscheinung treten, der sich allgemeinen Ansehens erfreut. Er erscheint als selbstlose Aufopferung, dient aber ausschließlich dem heilig verbrämten »Ego«, das nach Anerkennung und Wertschätzung, nach Zuwendung und Liebe heischt, weil es diese noch nicht in MIR gefunden hat. Dies sind die Ärmsten unter den Armen, und doch (sind jene) nicht selten am nächsten Meiner Gnade. Denn ihr Raub an Meinen Gnadengaben richtet sich weniger gegen andere, sondern in Form von Selbst-Ausbeutung gegen sie selbst.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,101

Erkenne: Alle Seelen, die jenem Rajas-Geist erliegen, die sich nicht davor hüten, der Verhaftung an die Sinnesfreuden oder an seelischen Bestrebungen zu erliegen, werden mehr und mehr von einer Unzahl anderer Geister besetzt, welche sich an sie haften, bis sie deren zerstörerischer Wirkung gänzlich erliegen zu ihrem völligen psychischen und physischen Verderben.

Empfangen im Tamas-Geist ist ein Verfallensein an die totale Perversion

10. Das Tamas-Temperament völliger mentaler Umnachtung erwächst schließlich aus der völligen Besetzung und Besessenheit all jener Dämonen, welche der Rajas-Geist in seiner Gefolgschaft führt. Es hat zwanghafte, fanatische Züge und findet ein perverses Vergnügen in allem Pervertierten, etwa an kalter, unreiner, verdorbener, fauler oder geschmackloser Nahrung und akzeptiert sogar wie die wilden Tiere halbaufgegessene Überreste von anderen. Es ist besetzt von Unersättlichkeit und wilder, ungezügelter Gier und kann sich in jeder Hinsicht nur noch an Perversen erfreuen. Derart verrohte, gänzlich verdorbene Seelen gleichen reißenden tollwütigen, fanatischen Bestien und genießen sogar das Schlürfen kalten (oder gar noch warmen) Blutes.“

Die drei Beweggründe und Wesensbestimmungen von Verzichten und von Askese

Betrachtung der verschiedenen Beweggründe vom Verzichten – von Askese

Der Erhabene sprach: „Lass uns schließlich das Verzichten betrachten, die Art und Weise, wie eine Seele, ein Wesen, auf etwas verzichtet und sich in Enthaltung – im Los-Lassen – übt. Grundsätzlich gibt es drei Bereiche, in denen »Verzicht« – manche sprechen von »Askese« – geübt werden kann: (im materiell-körperlichen, im verbalen und im mentalen Bereich.)

17. Geben und Empfangen – SXP VII,102

Es gibt drei Bereiche, in denen Enthaltung eingeübt werden sollte: im materiellen, verbalen und mentalen Bereich

14. Als »Askese des Körpers«, »Enthaltung im materiellen Bereich« wird bezeichnet: die Hinwendung zum Eigentlichen, Wahrhaftigen, Wichtigen, Unsichtbaren, Ewigen, welches das wahre Leben ausmacht, die Abwendung von allem, was diese Hinwendung mindert und hemmt, die Verehrung, die man Mir in welcher Gottheit auch immer darbringt, durch ein zugewandtes Herz in Liebe, das von Liebe ergriffen ist und nichts als Liebe mehr will und sucht, die Bereitschaft, sich von allen Vätern und Müttern des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe führen zu lassen, die Aufgeschlossenheit gegenüber den Wegweisungen einer spirituellen Führung und Begleitung, einer weisen Seele, die sich selbst von Meiner Liebes-Ruach leiten lässt, und mitunter freiwillig ein weiteres irdisches Dasein gewählt hat euch zugute, durch eine Wiedergeburt in diese Welt des Elends hinein; ferner Aufrichtigkeit im Umgang, das Zugeständnis eigener Unzulänglichkeiten, die Wertschätzung anderer ohne jede Selbstüberhebung, das Vermeiden des Tötens und Verletzens anderer, nicht nur im physischen, sondern auch im mentalen, seelischen Bereich, Verzicht auf eigene Bedürfnisse zugunsten anderer, schließlich Sauberkeit, Streben nach körperlicher Ausgewogenheit und sexueller Reinheit

15. Als »Askese der Sprache«, »Enthaltung im verbalen Bereich« wird bezeichnet, wenn das eigene Reden anderen keine Unannehmlichkeiten bereitet, weil es durch die drei Siebe – »Ist es wirklich wichtig? Ist es wahr? Ist es etwas Gutes?« – gesiebt worden ist, ehe es den Mund verließ, eine Mitteilung also, die wahrhaftig, freundlich und wohltuend ist, und schließlich, wenn die heiligen Schriften studiert werden, welche die eigenen Gedanken in dieser Hinsicht schulen. Unterschätze nie die Bedeutung und Macht der Zunge! Sie ist ein kleines Organ, aber kann viel anrichten! – Heil wie Schaden! Wie ein Pferd durch den Zaum im Maul geführt wird, so beherrscht allein der sein Leben, der seine Zunge zu zähmen gelernt hat.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,103

16. Als »Askese des Geistes«, »Enthaltung im mentalen Bereich« gilt: eine klare und ruhige Heiterkeit des Gemüts, Freundlichkeit, Schweigen, Zuhören-können, statt immerfort Reden-müssen, Selbstbeherrschung, Läuterung des gesamten Temperaments., Gelassenheit, Geduld, Vertrauen in ALLEM! Dies entspringt aus der aus allem (er-)lösenden Erkenntnis Meiner All-Innewohnung und All-Durchwaltung von ALLEM zum Heil ALLER.

Sattwa-artige Enthaltung ist vom Urvertrauen auf Gottes Wirken bestimmt, ausgewogen und gelassen, von Geduld bestimmt

17. Sattwa-artig nennt man diese dreifache Askese, wenn sie im höchsten erleuchteten Glauben, ohne Verlangen nach Belohnung … ausgeübt wird, nämlich in dem Wissen, dass ICH SELBST alles Heilsnotwendige (für ALLE) herbei führen werde, so dass das Heil nicht durch irgendeine Eigenleistung errungen werden muss, noch durch irgendeine Unterlassung auf ewig verspielt werden kann, und in dem Wissen, dass die erstrebten Dinge nicht (nur) ein WEG zum Heil sind, sondern SELBST INBEGRIFF des Heils sind, alles Heil eröffnen und beinhalten, vergegenwärtigen, das für alle unverlierbar schon da und erkauft ist und nur auf seinen Empfang wartet, so dass diese Sakramente von allen erlangt werden können, so dass sich jeder in Zuversicht nach ihnen ausstrecken darf, weil Ich in euch (allen schon) bin (und alles in euch herbei führe), und wenn das Loslassen alles Nichtigen aus diesem Glauben in innerer Gelassenheit, ohne Angst, Druck und Zwang, sondern aus einem inneren Verlangen (nach dem Wahren) heraus ausgewogen und mit viel Nachsicht und Geduld mit sich selbst eingeübt wird, ohne sich durch Rückschläge, wie viele es auch immer sein mögen, entmutigen oder verunsichern, beängstigen zu lassen.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,104

Rajas-artige Enthaltung ist ein künstlicher Kraftakt, der zum Scheitern verurteilt ist, wie er auch nur der Auferbauung des eigenen »Egos« dient

18. Rajas-artig dagegen ist die Askese, die überzogen, unter äußerster Kraftanstrengung, in mangelnder Geduld, aus einem selbst oder von anderen auferlegten inneren Zwang, jedoch nicht aus einem wahrhaftigen inneren Drang ausgeübt wird, für dessen Entwicklung und Ausreifung die betreffende Seele sich auch nicht die nötige Zeit zuzubilligen weiß, so dass dieser künstliche Kraftakt (entsprechend auch) unbeständig und flüchtig bleiben muss, die Einübung in Enthaltsamkeit so schnell welkt, wie sie aufblüht, gleich einem Samen auf felsigem Untergrund, der noch keinen Raum findet, Wurzeln ausbreiten zu können, oder gleich einer Stichflamme, die noch nicht genug Nahrung findet, um am Brennen gehalten zu werden, oder wenn sie (die Askese) nur (eigen-sinnig) unternommen wird, um Ehre und Verehrung, Wertschätzung, Anerkennung und Zuneigung von Menschen – und seien es nur die eigenen spirituellen Führer – zu ernten, also um des äußeren Ruhmes und um der eigenen Größe und Zur-Schau-Stellung willen, aber nicht um ihrer selbst und um Meinetwillen, und nicht von der Erkenntnis getragen, als Meine, unendlich von Mir geliebte Seele schon in sich selbst einen unschätzbaren, (unverdienbaren,) unverlierbaren Wert zu haben in Mir.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,105

Tamas-artige Enthaltung ist der selbstzerstörerische Versuch magischer Manipulation zur Durchsetzung fixer Ideen

19. Als tamas-artig schließlich wird die Askese bezeichnet, wenn ihr eine nebelhafte oder illusorische fixe Idee zugrunde liegt, beispielsweise, wenn man meint, dadurch einen besonderen spirituellen Zustand oder das wunderhafte Hervortreten der Gottheit herbei führen, – zwingen! – oder herauf beschwören zu können, wenn also die selbst-auferlegte Askese unter äußersten Anstrengungen und selbst auferlegten Leiden durchgeführt wird, … wenn sie ausschließlich selbstsüchtigen Zielen dient, und sei es nur die Durchsetzung der eigenen Glaubensvorstellungen, wie etwas nach eigener Auffassung zu sein oder zu werden hat, wenn sie also magische Kräfte der Manipulation fördern soll, (- das ist Geisterbeschwörung und Zauberei, der Versuch, Mich zu versuchen! -) und die Askese damit (- bewusst oder unbewusst -) in der Absicht geschieht, andere zu manipulieren, über andere Macht und Einfluss zu erlangen, und damit andere in ihrer Freiheit zu beschneiden, und damit anderen Schaden zuzufügen.

5-6. Die Menschen, die im Gegensatz zum Gesetz der liebesgeleiteten Liebe, voll Anmaßung und Ichsucht gewaltsame Kasteiungen vornehmen, die letztendlich aber damit doch immernoch nur unter dem Zwang ihres Verlangens, ihrer Begierden und Leidenschaften stehen, auch wenn diese sich her und geistlich geben mögen, deren mentale Denkkraft noch so unreif ist wie von unmündigen Kindern, dass sie den Organismus der Elemente, die ihren eigenen Körper bilden, quälen zu müssen meinen, um Mich zu erweichen, und die auch Mich beunruhigen, der Ich (ebenso) im Körper (wie im Geist) wohne, – von diesen Menschen wisse, dass sie in ihren Entschlüssen noch ganz asurisch, von Sünde und Verblendung beseelt und umfangen sind.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,106

Gleichwohl kann Askese aus der Leidensgemeinschaft mit Christus auch Extremformen annehmen – wie etwa bei Gandhi

Siehe, die Askese solch unsinniger, umnachteter Seelen ist nicht von dem rechten Verlangen getragen, dass Ich in ihnen zunehme (in dem Sinne), dass sie MICH besser erspüren und hören, sondern von dem falschen Verlangen, dass SIE in Mir zunehmen mögen, dass Ich besser auf SIE höre.

Verwechsle solches Fasten aber nicht mit dem Fasten (wahrer Kasteiung), wie du es etwa bei Gandhi gefunden hast, der (nämlich) unter den Zuständen seines zerrissenen Volkes (wahrhaft) litt, dessen Seele er – ganz eins mit seinem Volke! – in sich verkörperte. Sein Fasten wollte Mich keineswegs nötigen, etwa MIR Gewalt antun, sondern offenbarte vielmehr MEIN eigenes göttliches Leiden an dem indischen Volk, das Meine Natur und Mein Wesen noch nicht verstanden hatte. So trug jene »weite Seele« – »Mahatma« – Mein Herzensleiden an diesem Meinen geliebten unverständigen Volk bis ins Leibliche hinein an sich. Und wenn jenes Fasten erweichen wollte, dann nicht etwa Meine Hartherzigkeit, sondern die jenes uneinsichtigen Volkes. Jenes Fasten war kein künstliches, aufgesetztes Fasten, kein Kraftakt, sondern ein (automatischer) Ausfluss aus göttlicher Liebe, eine (natürliche) Reaktion der Liebe, die an der Zerrissenheit ihres Volkes litt und erneut in Geburtswehen kam.

Siehe, so kann Beten und Fasten gewiss noch inniger mit Mir vereinen, wenn es aus dieser schon bestehenden Liebesvereinigung zum unwiderstehlichen Bedürfnis eines leidenden Herzens wird, und es kann auch tatsächlich wundersame Wendungen herbei führen, wie es auch bei Mahatma Gandhi war, wenn es im rechten Sattwa-Geist aus der Einheit mit Mir gedrungen ist.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,107

Trotz der scheinbaren Übermacht falscher Geister ist und bleibt doch alles aufgehoben in dem Geist Gottes

Wahre Gottessucher vollziehen all ihr Handeln als ein auf Gott gerichtetes, andächtig-achtsames Gebet, was die Beteuerungsformel »Hari Om tat Sat« zum Ausdruck bringt

23. Auf alles aber, was du tust oder sagst, solltest du ein »AMEN« sprechen können – oder, wie die Hindus es tun, das Beteuerungsgebet »OM tat Sat«. Die Formel »Om tat Sat« ist die dreifache Bestimmung Brahmans und erinnert in ihrer Dreiheit, die eine Einheit bildet, nicht von ungefähr auch an Meine göttliche Dreifaltigkeit (die sich in unterschiedlichen Betrachtungsweisen doch in allen Religionen findet). Diese Formel wird von den Hindus seit Urzeiten verwendet: Durch Meditation über ihre Bedeutung sind ihre heiligen Schriften, die »Brahmanas«, die »Veden« unter Hingabe wahrer Opfer geschaffen worden.

»OM« ist die »Allumfassende Einheit«, »tat Sat« heißt »das Wahre«, »das Gute«: – »Satya«, die »Wahrheit«. »OM tat Sat« heißt also: »Allumfassende Einheit – das einzig Wahre und Gute!« Die Formel kann als Bekenntnis, aber auch als Gebet, als Segenswunsch verstanden werden.

26. »Sat« bedeutet »gut«, und es bedeutet auch »sein«. Darum, o Schaffender, wird dieses Wort auch verwendet im Sinne eines guten Werkes, also im Sinne von: »Möge alles Getane und Gesagte ein gutes Werk sein!« – ein Werk also, das die Seelen zubereiten möge für die eigentliche, Meine höhere Wirklichkeit. 27. Der stete Gebrauch des heiligen Wortes »Sat« – »wahr und gut« hilft somit zur rechten Haltung im Opfern, Spenden und in der Askese, der Einübung von Loslassen und Verzicht; – (der stete Gebrauch des heiligen Wortes »Sat« – »wahr und gut« -) hilft zur Beständigkeit der Einsicht »Es ist alles gut, wie es ist. Denn Mein Herr ist in allem«.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,108

Alle Werke, die unter diesem zentralen Gesichtspunkt, der von Erleuchtung und wahrer Erkenntnis zeugt, getan werden als Opfer, Spende oder Askese, der Einübung von Loslassen und Verzicht, … bilden dann die Grundlage für die Ausbildung und Festigung, Bekräftigung der höchsten Wahrheit im Geiste. Am Ende einer spirituellen Handlung – welcher Art auch immer, vermeintlich profan oder offensichtlich sakral – sagt diese Formel (dann) in etwa Folgendes aus: »Möge alles Gesagte, Getane von Nutzen sein, zur höchsten Wahrheit und Wirklichkeit zu verhelfen.«

Später wurde dieser Formel noch »Hari« vorangestellt, ein Beiname »Vishnus«, (der indischen Gottheit, die Meine göttliche Liebe verkörpert und manifestiert), mit der Bedeutung »Der die Herzen aller anzieht«, was für die Anziehung, die Annahme und das Verständnis Meiner göttlichen Liebe steht. Denn sie werden alle Mein Liebes-Antlitz sehen, und davon angezogen sein. So bedeutet die vollendete Formel »Hari Om tat Sat«: »Möge alles Gesagte, Getane in Liebe vollzogen und in Liebe empfangen worden sein, (und so) zur allumfassenden, alles einenden Liebe führen, welche die einzige Wahrheit und Wirklichkeit ist«.

So ist diese hinduistische Formel vergleichbar mit dem jüdisch-christlichen »Amen«, das am Ende eines Gebetes so viel bedeutet wie der bekräftigende (Segens-)Wunsch: »So sei es!«, »So möge das Erbetene eintreten, sein!«, das aber auch in der einleitenden Beteuerungsformel »Ja, AMEN« – wie ihr es von Mir kennt – gebraucht wird, und dann die Bedeutung hat: »Ja, das IST die Wahrheit und soll auch (- ganz Meinem Wunsch gemäß -) (EURE) Wirklichkeit (werden und) sein.«

17. Geben und Empfangen – SXP VII,109

24. Darum werden von den Kennern Brahmans alle spirituellen Handlungen, alle Opferhandlungen, alle Spenden und alle Askesen, im Grunde jedoch alle in Besinnung auf Mich vollzogenen Handlungen, auch die profanen, welche dadurch geheiligt werden, stets mit dem Aussprechen dieses Beteuerungsgebetes »OM«, das eurem »AMEN« entspricht, eingeleitet und auch beendet, um anzuzeigen, dass alles (letztendlich) Mein, Mir darzubringen wie auch (letztlich) Meine Ehre ist. Denn euer ganzes Leben ist ein einziges Gebet, das Ich bete für euch, das ihr betet für Mich.

25. Mit dem Aussprechen dieser heiligen Silben … ohne Verlangen nach (persönlichem) Lohn werden von den wahren Suchern nach Befreiung im Bewusstsein Meiner beständigen liebenden Gegenwart alle spirituellen wie auch profanen Handlungen vollzogen, (um sich) in dem (erlösenden, von allem lösenden) Bewusstsein (zu gründen), in allem stets unverlierbar aufgehoben zu sein in Mir, in Meiner unendlichen, unverlierbaren Liebe. Denn nur wer sich völlig gehalten weiß von Mir, kann sich in allem vollends fallen lassen in Mich. Der ist in allem eingegangen in Meine alles erspürende Ruhe, selbst wenn er tätig ist.

Siehe, so gründet und mündet bei allen, die Mich in allem stets suchen, alles in andächtigem, mit Achtsamkeit auf Mich ausgerichtetem Gebet, und sie nehmen alles wahr als Mein heiliges Heiligtum, in welchem sie wandeln, an welchem sie Anteil haben dürfen, in welchem sie leben und weben und sind. So wird von all Meinen wahren Anbetern all ihr Handeln und Tun von (andächtigem) Gebet, (von Achtsamkeit auf Meine liebende Gegenwart hin) begleitet, – nein: (noch) viel mehr IST all ihr Handeln und Tun ein (einziges) Gebet.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,110

Auch die größten Opfer, Spenden, Verzichtübungen und heldenhaft heiligsten Handlungen haben, wenn sie nicht im Vertrauen auf Gottes allumfassendes Heilswirken und in dankbarer Liebeserwiderung vollzogen werden, (in sich selbst) keinerlei Wert

28. Letztendlich ist die Begleitung jeder Handlung durch dieses (oder auch irgend ein anderes Gebet, – sei es ein rezitiertes oder persönlich formuliertes Gebet, ein meditatives Mantra oder auch nur das innere Singen und Spielen des Herzens, des Geistes in anderen Zungen, während der Verstand sich anderen Dingen zuwenden kann -) ein Zeichen des Glaubens, (dass das Gelingen allen Tuns aus Meiner Hand kommt,) wie des Vertrauens (, dass Ich in allem Wahren, Schönen und Guten dabei bin und sein will und Mich mit Meinem Segen hinein geben will, ja, dass Ich alles, was auch immer an Gutem oder auch weniger Gutem getan wird und geschieht, allen zum Besten in Segen wandeln will).

Was immer jedoch getan wird ohne Glauben, ohne festes Vertrauen auf Meine all-innewohnende Heilskraft, die alles gut werden und gut sein lässt, o Orientierung Suchender, sei es auch eine unerhört überschwängliche Opfergabe oder Spende, sei es vollendete Askese, die alles los gelassen hat und allem entsagt, nichts mehr nötig hat, oder sonst irgend ein heroisches, heldenhaftes, heiliges Werk (völliger Selbst- und Lebens-Hingabe): wenn es nicht in erwidernder Liebe aus der Beglückung über Meine Liebe vollzogen wird, muss es als nichtig und zu nichts nütze angesehen werden: Es hat dann (- zumindest für dich SELBST und DEIN Vorankommen -) hier wie auch im Jenseits keinen Wert. (Es ist nämlich in sich SELBST wertlos, weil Ich, die Liebe, nicht darinnen bin!)

17. Geben und Empfangen – SXP VII,111

Ermutigender Aufruf, sich trotz der Übermacht der vielen Geister, die sich bisweilen der Seele bemächtigen, fest unter der Leitung des Geistes Christi zu sehen, der das Heil aller wirkt und will

Wenn du nun all dies über die Geister liest, welche von einer menschlichen Seele Besitz ergreifen können, und wie viele Tücken und Fallen es gibt, und wenn du dich bald selbst von dem einen oder anderen Geist und Teufel geritten erkennst, von dessen Einflüssen du einfach nicht loskommst, dass du dich selbst bald fragst, wessen Geistes Kind du bist, so lass es dich nicht wundern. Denn auch in dir kämpfen die Geister um deine Seele, schlagen zwei Herzen in der Brust; auch in dir findet sich dein heiliger Engel wie dein teuflischer Teufel, dein Christus wie dein Antichrist. Und wenn dich solche Selbst-Erkenntnis nicht niederdrückt, weil du dein Heil gänzlich außerhalb von dir, fest in Meiner für dich durchbohrten Hand und längst errungen erkennst, dann gereicht dir solche Bekümmernis über dich selbst zum Heil. Wenn du so dein Elend fühlst und über dich selbst trauern und weinen musst, sei gewiss: Selbst, wenn auch dein eigenes Herz dich verdammen muss: Ich bin größer als dein Herz, und weiß (um) alles! So demütige dich unter Mich und lass alles Meine Sorge sein, so werde Ich dich wieder aufrichten und erhöhen! Erkenne dies, und behalte dies immer im Auge, dass auch die schlimmsten Verheerungsgeister letztendlich Mir unterstellt sind, und auch ihr verheerendes Walten letztendlich Meinem Willen, – das ist euer aller Reifung hin zu Meinem Heil, – dienen müssen.

17. Geben und Empfangen – SXP VII,112

Darum musst du sie, jene Geister, nicht fürchten, wie gewaltig, wie übermächtig und unüberwindbar sie auch gegen deinen kleinen Geist, wenn er für sich alleine wäre, (erscheinen mögen und auch) sind, und wenn jene Dämonen dich auch von allein Seiten anfielen und an dir reißen würden, und ein ständig sich ablösenden Heer kämpfte gegen dich. Erkenne daran vielmehr, wie wertvoll du sein musst, und was Ich mit deinem Leben noch vorhaben muss, wenn es schon jetzt, ehe es richtig zum Licht durchgebrochen ist, so umkämpft ist – wie (/als) das (/ein) Christuskind vor seiner Geburt.

Und wahrhaftig so ist es auch jetzt: Denn Ich, Christus, will auch in dir zur Welt kommen und in dir wachsen, zunehmen, in Erscheinung treten, durchbrechen und geboren sein! (Und wie schaudert jenem vor Meiner dann aufsteigenden Übermacht!)

So darf und soll dich jedes Unheil, das dich (jetzt noch) ereilt und auf dich eindringt – dich von außen wie von innen bedrängt – deines Heiles nur umso gewisser machen. Denn wo keine Anfechtung ist, da ist auch nichts, das umfochten werden müsste! Wenn du aber umfochten bist, – zum Schauspiel der Engel geworden! – dann sei dir deines Heiles umso gewisser!