76 – Schöpfungsmythos der Bibel – aus Babel!

Der biblische Schöpfungsbericht ist dem babylonischen Enuma Elis entlehnt.
Ein Vergleich erhellt seine Inhalte: Marduk ist der präexistente Christus!

Inhalt – in aller Kürze

Die babylonischen Astrologen (vgl. Matthäus 2,1-2) sahen in der Geburt Christi
die Niederkunft ihres Licht-Gottes Marduk.

Schon Nebukadnezar identifizierte den Gott des Propheten Daniel
mit seinem höchsten Gott Marduk (vgl. Daniel 2,47; 4,14-15; 5,11).

Die Thora wurde unter Esra in der babylonischen Gefangenschaft (neu) verfasst.
(vgl. Esra 7,1.6; Nehemia 8,1-3.7.9.13)

Die biblische Erzählung von der Sieben-Tage-Schöpfung (Genesis 1,1 – 2,4)
zur Glorifizierung des Sabbats (vgl. Exodus 20,8-10; 32,12-17; Jesaja 56,1-8; 58,13-14)
ist dem babylonischen Schöpfungs-Mythos ›Enuma Elis‹ entlehnt.

Dort besiegt Marduk, der Sohn des allerhöchsten Gott-Vaters El,
die satanische Schlange und teuflische Tiamat
(vgl. Hiob 9,13; 26,7.12-13; 38,11; Psalm 89,11; Jesaja 27,1; 30,7; 51,9; Offenbarung 12,9; Jesaja 27,1).
und erschafft daraufhin den Menschen in der neu geordneten Welt.

Nichts anderes tat der prä-existente himmlische Christus:

Er trat (am ersten Schöpfungstag) als das Licht gegen die Finsternis in die Welt,
(vgl. Johannes 1,1-3; 2.. Korinther 4,6.4; Lukas 22,53; Apostelgeschichte 26,18; Epheser 6,12; 1. Thessalonicher 5,4-5; 1. Petrus 2,9)
bannte (am zweiten Schöpfungstag) die ›Tohu wa Bohu‹ wirkenden Chaosfluten
in den Subraum (Hiob 26,12-13; 38,8.11),
ließ in dem (am dritten und vierten Schöpfungstag) neu geordneten Kosmos
(am fünften und sechsten Schöpfungstag) auf Erden aus dem Wasser Leben entstehen,
das Luft und Land eroberte und seinen krönenden Abschluss
in der Entstehung des Menschen – nach Seinem Ebenbild – fand.

Adam sollte die paradiesische Heils-Enklave des Garten Eden
gegen die Verheerungsmächte Satans über den ganzen Erdball ausbreiten.
(vgl. Johannes 8,44; 2. Römer 8,20; 2. Korinther 4,4)

Da der erste Adam jedoch scheiterte, blieb auch dies abschließende Heilswerk
dem letzten Adam vorbehalten: wiederum Christus!
(vgl. Hiob 19,25; Römer 5,14-15; 1.Korinther 15,22.45)

Selbst der Israel-feindlichen Weltmacht Babylons
blieb Gottes universales Heilswirken nicht verborgen!
Gott ist von allen Ur-Anfängen an reich für alle!
(vgl. Jesaja 41,4-5; Maleachi 1,11-14; Römer 3,29; 10,11-13.18; Kolosser 1,6.23)

Bibel und Babel

Dass Gott sich nicht allein dem Volk Israel mitgeteilt hat, sondern sich durchaus auch in anderen Nationen und deren Religionen nicht unbekundet ließ (vgl. Jesaja 41,4-5) und Ihm von jenen Anders-Gläubigen ebenso auch Ehrerbietung dargebracht wurde (vgl. Maleachi 1,11-14), wird besonders an Babylon deutlich, obwohl die Stadt Babylon aus jüdisch-alttestamentlicher Sicht immer schon eine regelrecht dämonisch besetzte Gegenmacht zur Heiligen Stadt Jerusalem darstellt (vgl. Jesaja 13,19-22; Jeremia 50, 33-40; Offenbarung 14,8; 16,19; 17,5-6; 18,2.10.21).

Diese negative Sichtweise zieht sich durch die ganze Bibel – vom Turmbau zu Babel in den Anfängen (Genesis 11,1-9) bis hin zu der „spirituellen Größe“ der Hure Babylon in den letzten Tagen, einer Universal-Religion, die schließlich vom Abfall an den Antichristen gezeichnet sein wird (2. Thessalonicher 2,3-4.91-12) und dem Untergang geweiht ist (Offenbarung 14,8; 16,19; 17,5-6; 18,2.10.21; vgl. Text T21a, T87).

Der Grund für diese negative Sichtweise Babylons war darin begründet, dass Israel im 6. Jhdt. v. Chr. von der damaligen Weltmacht Babylon (dem heutigen Irak) – wie kurz davor das Nordreich Juda durch Assur – eingenommen wurde. Der Heilige Tempel Gottes in Jerusalem wurde zerstört (vgl. 2. Könige 25, 8-11), die jüdische Bevölkerung wurde nach Babylon deportiert (vgl. 2. Könige 24,8-17), während in Israel Assyrer und Babylonier angesiedelt wurden (vgl. 2. Könige 17,24; Text T9b). Dieses babylonische Exil währte (im Kern) siebzig Jahre (von 605 bis 539 v. Chr.; Jeremia 25,11-12; 29,10; Text T18, T38), bis Babylon (im Irak) von den Persern (im Iran) erobert wurde, deren König Kores (Kyros) den Juden die Rückkehr in ihr Land gestattete und auch den Jerusalemer Tempel wieder errichten ließ (vgl. 2. Chronik 36,20-23; Text T21b). Entsprechend wurde Kyros, wiewohl dies doch ein heidnischer Regent war, von den Juden als ein vom Geist Gottes erweckter „Hirte“ und „Gesalbter“ (hebräisch „Messias“!) Gottes verehrt (vgl. Jesaja 44,28; 45,1; Esra 1,1-3). Der Jerusalemer Tempel wurde 586 v. Chr. zerstört und 515 v. Chr. wieder eingeweiht.

Das jüdische Volk hatte also durch die Babylonier und Assyrer ebenso viel Leid erfahren wie einstmals in seiner Gefangenschaft durch Ägypten (vgl. Exodus 1). Entsprechend wurden diese Großmächte im Umfeld Israels, die immer eine gewisse Bedrohung darstellten, als gott-feindliche Mächte aufgefasst. Gott ließ allerdings – dem entgegen – schon durch Seine Propheten künden, dass Er selbst auch diese Nationen einstmals segnen und zum Segen werden lassen wolle – ebenso wie Israel (vgl. Jesaja 19,23-25).

In diesem Zusammenhang ist es auch beachtenswert, dass die mosaische Thora, wie sie uns heute im Alten Testament (in den Fünf Büchern Mose) vorliegt, nach jüdischer Überlieferung von dem Schriftgelehrten Esra im babylonischen Exil neu verfasst worden ist, nachdem sie beim Untergang Jerusalems im Jahre 586 v. Chr. bei der Zerstörung des Tempels verbrannt sein soll (vgl. Esra 7,1.6; Nehemia 8,1-3.7.9.13; Text T55, T56). Der für die Juden bedeutsamste Kern ihrer Bibel wurde also in Babel verfasst! Entsprechend finden sich auch Einflüsse der babylonischen Religion in den alttestamentlichen Schriften – insbesondere im (ersten) biblischen Schöpfungs-Mythos (Genesis 1,1 – 2,4), der dem älteren babylonischen Schöpfungs-Epos ›Enuma Elis‹ entlehnt ist. (Dazu unten mehr!)

Ebenso wurde der (bedeutsamere babylonische) Talmud nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer in dem noch immer von den juden-freundlichen Persern beherrschten Babylon (im 2.- 4. Jhdt. nach Chr.) verfasst.

Die babylonische Astrologen sahen in der Geburt Christi
die Niederkunft ihres höchsten babylonischen Gottes Marduk

Schließlich erscheint auch die babylonische Astrologie von der biblischen Weihnachts-Erzählung her in einem ganz anderen Licht – waren die „Heiligen Drei Könige“ doch „Magier“, also „Astrologen“ aus dem Nahen Osten, dem „Morgenland“ (vgl. Matthäus 2,1-2; Text T48).

Tatsächlich konstatiert auch die Bibel selbst einen gewissen Zusammenhang zwischen den Himmelskonstellationen und den irdischen Gegebenheiten. So wurden durch die Gestirne Festtage und Festzeiten bestimmt (vgl. Genesis 1,14). Der jüdische Kalender ist ein Mond-Kalender. Man betrachtete die irdischen Entwicklungen als ein Spiegelbild der kosmischen Entwicklungen (vgl. Hebräer 8,4-5; 9,23; Text T35, T81e) – bis dahin, dass man in den sich wandelnden Sternbildern regelrecht Anzeichen der Einwirkungen der Schicksalsmächte auf die Weltgeschichte sah, wie schließlich die Gestirne auch die Tages- und Jahreszeiten auf Erden bestimmen. Entsprechend werden in der Bibel die Engel häufig als „Sterne“ bezeichnet (vgl. Richter 5,20; Hiob 25,5; 4,18; 15,15; Psalm 148,2-4; Jesaja 14,13-14; Offenbarung 1,16.20; 12,3-4; Text T28c, T31b, T78a, T81d). Der Apostel Paulus vergleicht den künftigen Auferstehungsleib mit den Astral-Leibern der Himmelswesen (vgl. 1. Korinther 15,35-48; Jesaja 26,19; Richter 5,31; Daniel 12,3; Matthäus 13,43; 22,30; Text T49c, T78b, T79a). Und schließlich – nicht zuletzt – wurde auch die Geburt des Welt-Erlösers durch das Erscheinen eines besonderen „Sterns“ am Himmelsfirmament angezeigt (vgl. 4. Mose 24,17).

Man betrachtete die Himmels-Gestirne als die Wohnstätten oder gar Erscheinungen des „Heeres des Himmels“, der Götter und himmlischen Wächter, die Gott über alle Nationen gesetzt hat, um sie zu geleiten und zu umschirmen (vgl. 1. Mose 6,1-4; 32,2-3; Hiob 1,6; 2,1; 5. Mose 32,8; 29,25; Micha 4,5; Daniel 4,14; 2,47; 7,9-10; Psalm 82,1; 103,21; Jesaja 14,13; 1. Könige 22,19; 2. Könige 17,16; 21,3-5; Galater 4,1-2.8-9; Hebräer 1,14; Matthäus 18,10; 1. Korinther 8,6-7; 12,4-6; Hesekiel 1,4-12.21-22.26-28; Jesaja 44,6; 45,5-7; 43,10; Text T80b).

Die Weihnachts-Erzählung schließlich lässt Astrologen über ihre Sterndeutung das Christus-Kind finden! Hier erscheinen die „Magier“ als „Weise“ aus dem Morgenland. Die Astrologie erfährt hier also eine durchaus positive Bewertung – was schon zeigt, dass man nicht alle Astrologen okkulter Machenschaften bezichtigen kann und darf, wie das von Seiten christlicher Fundamentalisten getan wird. Nicht jede Form der „Astrologie“ scheint „schwarze Magie“ und „Teufelszeug“ zu sein! Es gibt offensichtlich auch eine lautere, „weiße Magie“, die zu durchaus rechten, zutreffenden spirituellen Einsichten führen kann (vgl. Genesis 44,5) – wie es sich an den weisen „Magiern“ aus dem Morgenland zeigt oder dem christlichen Astrologen und Propheten Nostradamus (1503-1566).

Nach dem deutschen Astronomen Johannes Keppler (1571-1630) handelt es sich bei dem Stern, dem die Magier aus dem Morgenland (nach Matthäus 2,1-2) folgten, um eine besondere Planeten-Konjunktion von Jupiter und Saturn. Keppler erklärt (in der Schrift Kosmos-Himmelsjahr 2006), dass babylonische Astrologen in Jupiter das Gestirn des höchsten babylonischen Gottes-Sohnes Marduk sahen, in Saturn aber Kewan, das Gestirn des Herrschers über Israel (vgl. Amos 5,26). Zudem standen beide Planeten im Sternbild der Fische, dem himmlischen Ort des Landes Israel. Die Astrologen deuteten dies vermutlich so, dass ihre höchste National-Gottheit Marduk als künftiger Herrscher über Israel geboren würde. Darum machten sie sich von Babylon nach Israel auf, um ihrem höchsten Gott Marduk bei Seiner Niederkunft in die Welt zu huldigen. Für die Astrologen war klar, dass diese Geburt ihres höchsten Gottes auf Erden ein ganz bedeutendes Ereignis von kosmischem Ausmaß sein musste. Sie sahen in Jesus also die Niederkunft ihres höchsten babylonischen Sonnengottes Marduk! (vgl. Text T9a)

Durch den Gottes-Propheten Daniel hörten die Babylonier
die Beschlüsse ihrer eigenen Götter, der Wächter des Höchsten, Marduk

Aber schon vorher wurde der babylonische Gott Marduk mit dem jüdischen Gott Jahwe identifiziert (vgl. Daniel 2,47; 4,14-15; 5,11; Text T21c): Der Prophet Daniel, der aufgrund seiner Abstammung aus einem vornehmen jüdischen Geschlecht schon in jungen Jahren nach Babylon verschleppt worden war und am Hof des Königs Nebukadnezar in die Sprache und (heiligen Schriften) der Chaldäer (Babylonier) eingewiesen wurde, um einstmals dem König als Hofbeamter zu dienen (vgl. Daniel 1,1-7), erhielt dort den babylonischen Namen Bel-Tschazar (Daniel 1,7; 4,5). ›Bel‹ war kein Name, sondern bedeutete (wie in Kanaan ›Baal‹) einfach ›der Herr‹ und meinte Gott, war also ein Titel. In Babylon hatte dieser Herr den Namen Marduk, und wurde damit also als ›Bel Marduk‹ verehrt – so wie wir Christen vom ›Herrn Jesus‹ reden (vgl. Text T17a). Der Name ›Bel-Tschazar‹, den Daniel erhielt, bedeutete: ›Der Herr (Marduk) schirme ihn‹.

Nachdem Daniel die Träume des babylonischen Königs Nebukadnezar wie kein anderer Hof-Astrologe zu deuten verstand, erkannte jener Regent in jenem jüdischen Jüngling freilich seinen eigenen allerhöchsten Gott Marduk wirksam. In den Mitteilungen des Höchsten, die Daniel kündete, vernahm Nebukadnezar gleichsam den Ratschluss aller seiner eigenen babylonischen Wächter (vgl. Daniel 4,14-15). Die Babylonier glaubten also, dass dem Gottes-Propheten Daniel der Geist ihrer eigenen babylonischen Götter innewohnte (vgl. Daniel 2,11; 4,5.14-15; 5,11). Und ebenso deutete es der König Babylons freilich dergestalt, dass es sich in dem allerhöchsten Gott Jahwe, den die Juden verehrten, um keinen anderen als jenen allerhöchsten Gott Marduk handelte, welchen die Babylonier verehrten (vgl. Daniel 2,47). Entsprechend setzte Nebukadnezar den Propheten Daniel über alle seine Hof-Astrologen, die freilich im Dienst der Götter Babylons standen (vgl. Daniel 2,48-49; 4,1-6; 5,11-12; 6,29). Und Daniel sah dieses Amt offensichtlich auch nicht im Widerspruch zu seinem explizit jüdischen Glauben (vgl. Daniel 6,11; 9,2-3; vgl. 1. Korinther 8,6-7; 12,4-6)ja, er trat sogar einmal für sämtliche Wahrsagepriester, Beschwörer, Zauberer und Sterndeuter ein, welche Nebukadnezar niederschlachten lassen wollte, weil sie nicht in der Lage waren, seine Träume auszulegen (Daniel 2,1-2.5.12-14.24). Daniel sah in all jenen Priestern der babylonischen Götter offensichtlich keine „Diener des Satans“ (vgl. 2. Korinther 11,13-15) – wie etwa noch Elia, der einmal annähernd tausend Baals-Priester niederschlachten ließ (vgl. 1. Könige 18,19.40; Lukas 9,54-56).

Nach dem babylonischen Schöpfungs-Epos ›Enuma Elis‹
ist der Sonnen-Gott Marduk der Sohn des Höchsten (Ea/El),
der Bezwinger der Drachengöttin Tiamat und der Schöpfer der Welt

Nach dem babylonischen Götter-Mythos war Marduk der Sohn des höchsten Gottes und Göttervaters Ea (kanaanitisch El, vgl. Matthäus 27,46) und wurde in Babylon – wie Aton (unter Echnaton) bei den Ägyptern (vgl. Text T22) oder Sol (bei den Römern zur Zeit Kaiser Konstantins (vgl. Text T23)als Sonnengott und Herrscher aller Himmelslichter, Sterne und Götter (vgl. Jakobus 1,16-17; Hiob 38,4.7; Richter 5,20; Psalm 148,3; 1. Korinther 15,40; Offenbarung 1,29; Jesaja 14,12), als Oberhaupt des gesamten göttlichen Pantheons und Heerführer des ganzen Heeres des Himmels verehrt (vgl. Daniel 10,13; Text T28b).

Die babylonischen Ursprungsmythen sind in dem Epos ›Enuma Elis‹ überliefert, das einen gewaltigen, den ganzen Kosmos erschütternden Götterkampf schildert, dem die Erschaffung der Welt folgt (vgl. Text T28a).

Nach diesem Schöpfungs-Epos trat Marduk mit den Seinen in den Uranfängen als Licht-Gott gegen die Mächte der Finsternis an – gegen die alte Schlange, die Drachengöttin Tiamat, die mit den ihr unterstellten Ungetümen den ganzen Kosmos in Chaos und Durchwühlung gestürzt hatte und eine Verfinsterung des ganzen Universums verursachte.

Danach erschuf Marduk zusammen mit seinem Vater Ea (El) die Welt und darin die Menschen (vgl. Johannes 1,1-3; Kolosser 1,15-16; Genesis 1,26: Mehrzahl!), welche die Erde bebauen und bewahren sollten (Genesis 2,15), nachdem die Macht der Drachengöttin und all der von ihr geschaffenen Ungeheuer gebrochen war.

Diese Drachenbestie findet sich auch in der jüdischen Überlieferung: dort heißt jene alte Schlange Rahab und wird schließlich später mit Satan identifiziert (vgl. Hiob 9,13; 26,7.12-13; 38,11; Psalm 89,11; Jesaja 27,1; 30,7; 51,9; Offenbarung 12,9; Jesaja 27,1; Text T26, T20, T78c).

Die biblische Schöpfungs-Erzählung – in Babylon verfasst –
ist eine Abwandlung des babylonischen Schöpfungs-Mythos ›Enuma Elis‹

Wie oben schon erwähnt, wurde die Thora (also die Kern-Schriften des Alten Testaments, die Fünf Bücher Mose) in Babylonien von Schriftgelehrten unter Esra gänzlich neu verfasst. Sie beginnen mit zwei Schöpfungs-Erzählungen, von denen die zweite (in Genesis 2,5-25), die in die Heiligen Schriften aufgenommen wurde, die weit ältere ist (vgl. Text T77d). Hier wird nur ganz kurz festgestellt, dass Gott den Menschen aus der Erde bildete, weswegen er auch den Namen Adam, Erdling, erhielt, weil er aus der Adama, der Erde, gebildet wurde (vgl. Genesis 1,26; 2,7; 3,19).

Der erste Schöpfungs-Mythos (Genesis 1,1 – 2,4) ist der weit jüngere und ist so wohl erst in Babylon selbst entstanden. Er zeigt nämlich frappierende Parallelen zum babylonischen Schöpfungs-Epos des ›Enuma Elis‹, erfuhr jedoch durch die redaktorischen Abwandlung der jüdischen Schriftgelehrten eine neue Deutung. Der Erzählung wird nämlich ein feste schematische Struktur verliehen, nach der Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen hat und am siebten Tag nach Vollendung Seines Werkes ruhte. Die Schöpfungserzählung hatte also vorwiegend den Sinn, den Sabbat in den Status einer göttlichen Schöpfungs-Ordnung zu erheben.

Wenn der Mensch in segensreichem Einklang mit dem Schöpfer und in glücks-verheißender Harmonie mit der Schöpfung leben will, hat er den Sabbat einzuhalten (vgl. Exodus 23,12). Der Sabbat spielte im Judentum eine enorme Bedeutung. Seine Einhaltung kam gleichsam einem Bekenntnis zum jüdischen Gott Jahwe gleich (vgl. Exodus 20,8-10; 32,12-17; Jesaja 56,1-8; 58,13-14; Jeremia 17,21-27; Hesekiel 44,24; Text T86). Entsprechend beginnt die fünf-bändige mosaische Thora mit der Einführung des Sabbats in dessen ersten Schöpfungs-Erzählung.

Im Licht des babylonischen Schöpfungs-Mythos
erhellt sich das biblische Schöpfungs-Epos

Dessen ungeachtet waren die Autoren dieser Schöpfungserzählung freilich davon überzeugt, dass sich die Erschaffung der Welt ebenso, wie von ihnen geschildert, auch zugetragen hat. Und sie waren hier in ihrer göttlichen Inspiration ganz wesentlich doch von den babylonischen Vorstellungen über den Hergang der Erschaffung der gegebenen kosmischen Welt-Ordnung geprägt. Entsprechend kann das babylonische Schöpfungs-Epos ›Enuma Elis‹ auch tatsächlich erhellen und erklären, was mit den Schilderungen des Wirkens Gottes an den einzelnen Schöpfungs-Tagen gemeint war. Es wird sich zeigen, das hier von Ereignissen von wirklich galaktischen, kosmischen Dimensionen die Rede ist.

In jenem in Babylon entstandenen Schöpfungs-„Bericht“ wird näher ausgeführt, wie Gott den Menschen aus dem Staub der Erde bildete und erstehen ließ. Die Erschaffung des irdischen Lebens beginnt nicht etwa mit dem Menschen, sondern – am fünften Schöpfungstag – im Wasser und erobert – am sechsten Schöpfungstag – schließlich Land und Luft, bis es in der Entstehung des Menschen seinen krönenden Abschluss findet (vgl. Genesis 1,20-31). Die Schilderung der Entwicklung des Lebens in der Schöpfungs-Erzählung entspricht ganz den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen von der Evolution (vgl. Text T40c). Dass es sich bei den Schöpfungstagen keineswegs um Erden-Tage, sondern um Zeitperioden schier unendlichen Ausmaßes handelt (vgl. 2. Petrus 3,8), geht schon daraus hervor, dass die Gestirne bzw. die kosmische Ordnung ihrer Laufbahnen, die u.a. den irdischen Wechsel von Erden-Tagen und -Nächten bestimmen, erst, am vierten Schöpfungstag gesetzt wurden (vgl. Genesis 1,14-19).

Nun stellt sich freilich die Frage, was sich in den ersten Schöpfungstagen vollzogen hat. Und hier kann das babylonische Schöpfungs-Epos ›Enuma Elis‹ tatsächlich Licht in die recht knappen, spärlichen Schilderungen des biblischen Schöpfungs-Mythos bringen.

Christus trat in den Uranfängen als göttliches Licht gegen die Finsternis an,
bannte ihre Chaosfluten aus dem Kosmos und erschuf Adam nach Seinem Bild

Der biblische Schöpfungsbericht beginnt damit, dass über den ganzen Kosmos ein „Tohu wa Bohu“ hereinbrach: also „Irrung und Wirrung“, „Chaos und Durchwühlung“. Es heißt, dass Finsternis aus einem Abgrund der Tiefe aufstieg (Genesis 1,2; Text T68, T78d), wobei das im biblischen Schöpfungsbericht für „Tiefe“ benutzte Wort sprachlich dem babylonischen Wort entlehnt ist, welches die Marduk-Widersacherin Tiamat beschreibt. Jüdische wie christliche Ausleger des Altertums sehen hier den Aufstand Satans in der Himmeswelt beschrieben, der sich gegen Gott erhob und sich selbst zum Gott über alle himmlischen Gotteswesen, die Engel, setzen wollte (vgl. Jesaja 14,12-14; Hesekiel 28,12-19; Hiob 38,7; 2. Thessalonicher 2,4). Dieser Aufstand des „Diabolos“, des „Durcheinanderwerfers“, warf alle himmlische Welten in ein völliges Chaos und verdunkelte den gesamten Kosmos.

Im biblischen Schöpfungsbericht heißt es aber, dass der Geist Gottes erhaben über „den Wassern“ schwebte. Diese „Wasser“ lassen sich am besten als Verheerung bringende „Chaosfluten“ wiedergeben (vgl. Psalm 18,5; 69,3; Jona 2,6-7). Sie bezeichnen den Herrschaftsbereich und Lebensraum aller diabolischen Mächte, also des Satans und all der Engel, die ihm verfallen sind (vgl. Offenbarung 12,3-4.7-9; Matthäus 25,41). Es ist die Sphäre der gottwidrigen Mächte, die aber nicht an Gottes Thron heran reichen. In der Johannes-Apokalypse wird dieser widergöttliche Herrschaftsbereich auch als „Meer“ bezeichnet. Gottes Thron aber ist hoch erhaben über diesen Urfluten des Verderbens (vgl. Psalm 18,5-6; 29,10; 11,4; Offenbarung 4,6; 15,2). In der Äonenwende, so schildern es die apokalyptischen Visionen des Johannes, muss dieses „Meer“ ebenso wie das Totenreich, das Scheol und Hades, alle Seelen freigeben, welche diese gottfeindlichen Mächte noch gefangen halten (vgl. Text T79b), und in der Schau von der neuen vollendeten Welt heißt es schließlich: „Und das Meer war nicht mehr“ (vgl. Offenbarung 20,13; 21,2). Dieses „Meer“ meint also die Sphäre aller widergöttlichen Kräfte, den Herrschaftsbereich Satans und aller ihm verfallenen Engel. Die Theologie spricht von den „Chaosfluten“ (vgl. Text T10, T49b).

Dies also ist die „Vorgeschichte“, mit welcher der biblische Schöpfungsbericht (in Genesis 1,1-2) beginnt. Die in Folge beschriebene „Schöpfung“ ist also zutreffender eine Schilderung, wie Gott zunehmend wieder Ordnung in dieses durch Satans Aufstand verursachte kosmische Chaos in Seiner schon vorher erschaffenen Schöpfung bringt (vgl. Genesis 1,1; 1. Korinther 14,33).

Der erste Schöpfungstag beginnt damit, dass Gott aus sich selbst Licht in die große Finsternis hineinbrechen lässt, um der großen satanischen Verfinsterung zu wehren, die alle himmlischen Welten verdunkelt hat. Dieses Licht ist nicht etwa das Licht der Gestirne, die – wie bereits erwähnt – erst am vierten Tag (wieder) zu erstrahlen beginnen (vgl. Genesis 1,1.14-18; Hiob 38,6-7). Es handelt sich hier also nicht um ein physikalisches Licht, sondern vielmehr um ein spirituelles, geistliches Licht, das gegen die satanische Finsternis antritt und die Finsternis vom Licht scheidet (vgl. Genesis 1,3-5).

Dieses Licht aus Gott wird im Neuen Testament mit dem prä-existenten Christus, den göttlichen Logos (dem Wort Gottes) identifiziert (2.. Korinther 4,6.4; Johannes 1,1-3). Die Entäußerung Christi (vgl. Philipper 2,6-8), Sein Heraus-Treten aus Gott als ein fortan Gott unterstellter „Gott von Gott“ (vgl. Hebräer 1,9; 1. Korinther 15,25-28), um als der „Morgenstern“ (vgl. Offenbarung 22,16; Hiob 38,7) und „Aufgang aus der Höhe“ (Lukas 1,78), dessen Ursprünge von der Ewigkeit her sind (Micha 5,1), alle himmlischen Welten wieder zu erleuchten, beginnt also schon in den Uranfängen, in Christi Eintritt als der Engel des Herrn in die Engelswelten.

Jener Engel nämlich, durch den Gott selbst spricht (vgl. Exodus 3,1-4) und der sich auch die Darbringung von Opfern gefallen lässt, was allein Gott zusteht (vgl. Richter 6,19-23; 13,21-23; Offenbarung 22,8-9), kann kein anderer als der prä-existente (vor-geburtliche himmlische) Christus sein (vgl. Text T80c, T81c). Der Hebräer-Brief schildert, wie Christus auf Zeit in Seinem menschlichen Dasein unter die Engel gesetzt wurde, dann aber, als Er in Seiner Auferstehung und Himmelfahrt in der Himmelswelt wieder eingeführt wird, dort also gleichsam wieder-aufersteht (vgl. Römer 1,4-5; 9,5), und über alle Engel gesetzt wird zum Gott (vgl. Hebräer 2,5-8; 1,6-14). Paulus bezeichnet Christus als den Engel, dem er dient (vgl. Apostelgeschichte 27,23). Der Geist Christi, welcher den Diakon Philippus leitet, wird als der Engel des Herrn beschrieben (vgl. 2. Korinther 3,14; Apostelgeschichte 8,26.29). Schließlich wird Christus mit der gewaltigen Stimme des höchsten Erz-Engels einstmals alle Christen machtvoll von der Erde weg in die himmlischen Regionen rufen (vgl. 1. Thessalonicher 1,16-17).

Die Entäußerung Christi war also kein punktuelles Geschehen: Jesus fuhr nicht wie ein Blitz aus Seinem göttlichen Sein in Gott in den Schoß Mariens! (vgl. Lukas 1,35; Text T81b) Sondern Er hat vielmehr als der Himmlische Melchisedek und Hohepriester Gottes, der schon Abraham das Abendmahl reichte, alle Himmel durchschritten (vgl. Johannes 1,15; 8,56-58; Genesis 14,17-20; Hebräer 7,1-10.28; 4,14). Seine Entäußerung aus Gott (vgl. Johannes 16,28;17,5.8.24) und Sein Eintritt in die himmlische Welt ließ diese in den Uranfängen überhaupt erst entstehen! (vgl. Kolosser 1,15-17; Offenbarung 3,14; Text T40b, T80a) Und nunmehr trat Christus aus jenem himmlischen Allerheiligsten (vgl. Hebräer 8,1.5; 9,24.28; 10,19-21) über allen Chaosfluten in den verdunkelten Kosmos der Engels-Welten, um Klarheit in die große Verwirrung der Himmelswesen zu bringen, die Satans Aufstand und Anspruch, selbst der Höchste zu sein, ausgelöst hat.

Am ersten Schöpfungstag formiert Christus also alle himmlischen Kräfte des Lichtes, die durch Seinen Eintritt wieder Klarheit und Erleuchtung erfahren (vgl. Hiob 4,18; 15,15; 21,22), hinter sich gegen die Mächte der Finsternis (vgl. Johannes 1,1-3; 8,12; 11,9-10; Matthäus 4,16; Lukas 22,53; Apostelgeschichte 26,18; Epheser 6,12; 1. Thessalonicher 5,4-5; 1. Petrus 2,9; Text T40a, T81a) aller Fallwesen, die sich dem diabolischen Sog aus dem Abgrund der teuflischen Tiefe, der alten satanischen Schlange und Drachenbestie Tiamat, nicht mehr entziehen können (vgl. Offenbarung 12,3-4.7-9).

Am zweiten Schöpfungstag drängt Christus mit den Seinen schließlich die Chaosfluten aus dem irdischen Kosmos und setzt ihnen in der Himmels-Feste eine klare Grenze und Barriere: „Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter! Bis hierher sollen reichen deine stolzen Wellen!“ (Hiob 26,12-13; 38,8.11; Text T78e) Dadurch bilden sich gleichsam drei Himmel, von denen der Apostel Paulus weiß: das irdische Universum, darüber die Chaosfluten mit ihren Reichen der gottfeindlichen Mächte, und über diesen wiederum der „dritte Himmel“ der Sphären der gott-ergebenen Engel (vgl. 2. Korinther 12,2-4; Text T49a). Aber auch im irdischen Kosmos herrschen in den Gestirnen Gottes-Engel und umschirmen gleichsam die Welt als die von Gott über sie gesetzten himmlischen „Wächter“ (5. Mose 32,8; 29,25; Micha 4,5; Daniel 4,14; Text T21d).

In der Antike soll die Vorstellung geherrscht haben, dass die Erde eine Scheibe sei, über die sich gleich einer Glasglocke die Himmels-Feste mit den Gestirnen wölbt, über welcher sich die Chaosfluten ausbreiten, die ihrerseits wiederum unterhalb des über allem erhabenen Gottes-Himmels und Throns liegen. Tatsächlich wusste man aber auch schon im Altertum (etwa in Griechenland und Ägypten) darum, dass die Erde eine Kugel ist, um welche (wie man es wahrnahm) alle Gestirne kreisten. Auch das biblische Buch Hiob weiß darum, dass der Erdball aufgehängt ist „mitten über dem Nichts“ (vgl. Hiob 26,7), und ebenso erkannten die gläubigen Hebräer bei ihrem Blick in die Weiten des Sternen-Alls ihre Nichtigkeit und völlige Unbedeutsamkeit, ließ sie dies doch fragen, was sie schon seien, dass sie im Fokus der göttlichen Liebe standen (vgl. Psalm 8,2.5-6). Denn das erkannten sie wohl, dass die ganze Welt mit all ihren Reichen in Anbetracht der unendlichen Herrlichkeiten Gottes im All geachtet ist wie ein Tropfen am Eimer, wie ein Staubkörnchen im endlosen Sand, ja, geradezu wie ein Nichts! (vgl. Jesaja 40,15-17; Weisheit 11,22) Und nochmals jenseits dieser unendlichen Weiten des Alls liegt also jenes „äußerste Meer“ der gott-fernen und gott-feindlichen himmlischen Fallwesen, deren Regionen sich aber keineswegs dem Einflussbereich der höchsten göttlichen Allmacht entziehen, die über allem waltet. In Psalm 139,9-10 heißt es, dass man Gott auch nicht entfliehen könnte, wenn man mit „Flügeln der Morgenröte“ – eine poetische Umschreibung von Lichtgeschwindigkeit (!) – bis in die entlegenste Gottesferne im „äußersten Meer“ fliehen würde.

Heute weiß die moderne Wissenschaft darum, dass unser Universum bei aller Unendlichkeit doch nur einen endlichen Raum einnimmt, der sich seit dem Urknall immer weiter ausdehnt und entweder einstmals gänzlich verflüchtigt, oder in einer Gegenbewegung irgendwann wieder in sich kollabiert, also entweder den Kälte- oder aber den Hitze-Tod erleidet (vgl. 2. Petrus 3,10.12; Hebräer 1,10-12; Offenbarung 20,11). Der Weltraum nämlich ist nicht-euklidisch in sich gekrümmt, was bedeutet, dass man, wenn man sich eine Unendlichkeit auf einer Geraden durchs Weltall bewegt, irgendwann von der anderen Seite wieder an seinen Ausgangspunkt zurück kehrt, ohne sich jedoch dabei auf einer Kreis-Linie bewegt zu haben. Auch geht man mittlerweile davon aus, dass es weit mehr Dimensionen als die uns bekannten, wahrnehmbaren geben muss, und dass es unserem Kosmos übergeordnet, im Subraum, Parallel-Universen geben wird, die gleichsam – nur auf höherer Ebene – denselben Raum einnehmen und omni-präsent sind. „AUSSER-Irdische“, die uns (etwa nach Erich von Dänicken) angeblich schon geraume Zeit besuchen (vgl. Genesis 32,2-3; 6,1-4), müssen also keineswegs aus entlegensten Galaxien kommen! Es könnte sich hier vielmehr um „ÜBER-Irdische“ handeln, die in höheren Dimensionen und Regionen leben – also gleichsam um Engel. Oder aber, andere Wesen innerhalb unseres Kosmos haben bereits Mittel und Wege gefunden, gleichsam durch selbst erzeugte „Wurmlöcher“ die entlegensten Regionen des in sich selbst gekrümmten und verschlungenen Welt-Raums miteinander zu verbinden und zu „überbrücken“.

Nachdem Christus (am zweiten Schöpfungstag) schließlich die Chaosfluten aus dem Kosmos gedrängt hatte (Genesis 1,6-8), stellte Er in diesem (am dritten und vierten Schöpfungstag) wieder dessen ursprüngliche göttliche Ordnung her (Genesis 1,1.9-19) und ließ schließlich (am fünften und sechsten Tag) Leben im Wasser entstehen, das sich auch über Luft und Land ausbreitete und in der Erstehung des Menschen ihren krönenden Abschluss fand.

Diesen erschuf Gott – Christus – nach Seinem Ebenbild (vgl. Genesis 1,26; Römer 5,14) – nach Seinem menschlichen Erscheinungsbild (vgl. Genesis 3,8; Hesekiel 1,26; Daniel 7,9; Offenbarung 1,13; 4,2), da Gott (schon) von aller Ewigkeit her wie in alle Ewigkeit hinein die menschliche Gestalt Christi in sich trägt (vgl. Johannes 8,58; Hebräer 13,8; Text T6).

Da Adam, der Gottes Paradies auf Erden ausbreiten sollte, scheiterte,
bleibt auch dieses abschließende Heilswerk Christus vorbehalten

Die Krone der Schöpfung bildete dann schließlich die Erschaffung des Menschen. Dieser wurde – nach dem älteren Schöpfungsmythos – in den paradiesischen Garten Eden gesetzt (vgl. Genesis 2,8-14) und erhielt den Auftrag, als Gottes Stellvertreter die ganze Welt wieder unter die bewahrende Herrschaft Gottes zu bringen (vgl. Genesis 1,26; 2,15). Der ganze Kosmos nämlich war bereits – von Anfang an – der Verheerungsmacht des Satans ausgeliefert (vgl. Johannes 8,44; 2. Römer 8,20; 2. Korinther 4,4; Text T77a), also schon vor Adams Sündenfall dem Tod und der Vergänglichkeit unterworfen. Paradiesische Zustände herrschten nur in dem abgegrenzten, umschirmten Bereich des Garten Edens (was sich besonders deutlich bei der späteren Vertreibung aus dem Paradies zeigt – vgl. Genesis 3,22-24). Allein im Paradies herrschte kein Tod, denn der Genuss der Früchte des Baumes des Lebens in der Mitte des Gartens schenkte Unsterblichkeit (vgl. Genesis 1,9.16; 3,22).

Adams Auftrag war es also gleichsam, als Gottes Stellvertreter auf Erden diese von Gott gestiftete eschatologische Heils-Enklave nunmehr über den ganzen Erdkreis auszubreiten (vgl. Text T77c). Da der erste Adam aber scheiterte, der satanischen Verführung erlag und mit seinem ganzen Geschlecht und allen ihm anvertrauten Tieren im Paradies der Verheerungsmacht des Satans anheim fiel, blieb dieser Auftrag, alle Welt zu erlösen und zur Unsterblichkeit zu führen, dem letzten Adam vorbehalten, Jesus Christus, der sich einstmals über den Staub der Verweslichkeit erheben sollte (vgl. Hiob 19,25; Römer 5,14-15; 1.Korinther 15,22.45; Text T77b).

In Marduk verehrten die Babylonier bereits den prä-existenten Christus!

Damit erscheint das ganze Schöpfungs-Wirken bereits als ein göttliches Erlöser-Wirken. Der Höchste begann in den ersten sieben Tagen damit, die durch Satan zerstörte göttliche Heils-Ordnung wieder herzustellen. Und eben dieses Heils-Wirken setzte sich nach dem dramatischen Einschnitt von Adams Sündenfall in der Heils-Geschichte fort. Der Schöpfer war also von Anfang an auch der Erlöser – sein Erschaffen ein Akt der Erlösung, der Beginn Seines erlösenden Eingreifens in die (von Gott schon in den „Vor-Vor-Zeiten“ erschaffene, aber) dem Satan verfallene Welt (vgl. Genesis 1,1-2; Römer 8,20; 2. Korinther 4,4; Epheser 2,1-2; 6,12; Lukas 4,6).

Im Licht der babylonischen Ursprungs-Mythen stellt es sich also dergestalt dar, dass am ersten Schöpfungstag Christus als Licht in die verfinsterten himmlischen Welten getreten ist, um die Kräfte des Lichts gegen die Mächte der Finsternis zu formieren, und am zweiten Tag die Chaosfluten in ihre Schranken gewiesen und aus dem irdischen Kosmos gedrängt hat, in welchem Er sodann den Menschen erschuf, der Seine Ordnung auch auf dem Erdball wieder aufrichten sollte.

Der prä-existente (vor-geburtliche himmlische) Christus tat also genau das selbe, was von Marduk, dem babylonischen Licht-Gott und Sohn des Allerhöchsten (Ea bzw. El) geglaubt wurde! Ja, es verhält sich sogar so, dass man den biblischen Schöpfungs-Mythos erst recht auszudeuten wusste, als man seine frappierenden Parallelen zum babylonischen Schöpfungs-Epos ›Enuma Elis‹ entdeckte, dem die biblische Schilderung entlehnt ist.

So haben die Babylonier in ihrem Bel, ihrem Herrn und Gott Marduk, dem Sohn des Höchsten, El, offensichtlich tatsächlich schon den (prä-existenten) Christus verehrt – und hatten bereits Einsichten in die Uranfänge aller Schöpfung, welche die Juden schließlich von ihnen übernommen haben! Der babylonische Sonnen-Gott Marduk war kein anderer als Christus, das „Licht der Welt“ und die „Sonne der Gerechtigkeit, mit Heilung unter Ihren Flügeln“ (vgl. Johannes 1,4-5; 8,12; Maleachi 3,20; 1,11.14; Offenbarung 1,16).

Zusammen mit dem Göttervater Ea (/El) und der Hauptgöttin Ishtar, die bevorzugt in Löwengestalt sowie im Astralgestirn des Morgensterns (der Venus) verehrt wurde (vgl. Offenbarung 5,5; 22,16) bildete Marduk sogar schon gleichsam eine göttliche Drei-Einigkeit wie Christus, Sein Abba und die göttliche Ruach (vgl. Matthäus 28,19; 1. Korinther 12,4-6; 2. Korinther 13,13; 1. Petrus 1,2; Text T8).

Das jährliche Fest zu Ehren Marduks, des Welten-Schöpfers und -Erlösers, gipfelte in der Feier Seiner Hochzeit mit der Göttin Sarpanitu: Wurde hier am Ende schon gleichnishaft, prophetisch, die Vermählung Christi mit Seiner zu Ihm entrückten Himmels-Braut, der Christenheit, gefeiert? Lag in diesem Fest schon eine erste Ahnung von der einstigen Vereinigung des Schöpfers mit der ganzen Schöpfung als Seiner Braut? (vgl. Offenbarung 19,6-9; Jesaja 54,2.5; Hosea 2,21-22; Text T16, T17b, T24, T27, T31a, T83)

Gott ließ sich nirgends unbekundet – nicht einmal in Babylon!

Immerhin wird an der babylonischen Götter-Mythologie sichtbar, dass Gott sich tatsächlich nirgends auf der Welt unbekundet ließ (vgl. Jesaja 41,4-5) – wenn Er sich selbst der Erz-Kontrahentin der Heiligen Stadt Jerusalem bekundet hat, der einstigen großen Stadt und Weltmacht Babylon!

Denn fürwahr:
Das Evangelium vom universalen, kosmen-übergreifenden Erlöserwirken
Seiner Liebe und Allmacht
wurde von allen Uranfängen an
ausgerufen über den ganzen Erdball!

Denn Gott ist von je her
nicht nur Gott einer einzigen Religion,
sondern schon immer reich für ALLE!

(vgl. Römer 3,29; 10,11-13.18; Kolosser 1,6.23)

Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.

Bezogen auf das behandelte Thema

im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)

SXP IV, 121: Babylon bildet keine anti-christliche Gegen-Stadt zu Jerusalem;
beide Städte werden Bräute wie Huren sein
SXP IV, 138: Einfluss des babylonischen Glaubens
an einen mit Jahwe gleich gesetzten höchsten Gott Marduk
auf den jüdischen Glauben
SXP I, 211: Verderben und Tod brachte bereits Satans Aufstand in die Welt;
als die Drachengestalt Rahab stürzte er alles
in Verfinsterung, Chaos und Durchwühlung
und forderte Christus heraus, als Engel des Herrn
und himmlischer Melchizedek in die Engelswelt zu treten,
um Licht von Finsternis zu scheiden,
die seither in wechselvollem Widerstreit liegen
SXP IV, 135: Dass Christus von Astrologen durch ihre Astrologie gefunden wurde,
bestätigt, dass mit Ihm die Abgrenzung zu anderen Religionen,
die im überholten fleischlichen Gesetz bestand, überwunden ist
SXP III, 77: In die Neuverfassung der verloren gegangenen mosaischen Schriften
zog viel falsche Überlieferung ein

weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter

  • Tiamat / Rahab: die alte Schlange – die feminine Erscheinung Satanas

  • Baal – Bel – El und Ashera – Astarde – wohl auch ein Gleichnis auf Christus!

  • Wort Gottes: Überlieferungen, menschliche Worte/Interpretationen in Gottes Wort

  • letzte Hoffnung: der Menschheit war Jesus, der sich als der Letzte aus dem Staub erhob
    (Ijob 19,25)