03 – Die göttliche Kraft der Vergebung und Liebe
Die göttliche Kraft der Vergebung und Liebe
im Martyrium für die eigenen Mörder
ist so überwältigend,
dass sie sogar jene Mörder in neue Märtyrer zu wandeln vermag
und sich so fortsetzt und fortpflanzt,
und allen Hass wie auch alle Verblendung überwindet,
bis am Ende allein nur noch die Liebe herrscht.
Inhalt – in aller Kürze
Nichts ist so wirksam gegen Verblendung, Hass und Gewalt wie Liebe und Vergebung, die sogar bereit ist, sich selbst für die verirrten Verblendeten zu opfern. (vgl. Matthäus 5,38-48; 2. Timotheus 2,24-26; Johannes 16,2; 1. Johannes 3,16)
Solche Liebe überführt, überzeugt und überwältigt!
Dies lehrt die frühe Geschichte des Chirstentums:
Das Blut Christi und Seiner ersten Märtyrer als Zeugnis für die wirklich grenzenlose göttliche Liebe und Vergebungsbereitschaft – selbst für die Widersacher und Feinde! – war der Same für das daraus erwachsende weltweite Christentum. (vgl. Lukas 23,34; Apostelgeschichte 7,57-60; 26,10-15; 9,15-16; 1. Timotheus 1,12-17; 2,3-4; 4,10; 1. Johannes 2,1-2; Römer 5,6-10)
Solche Märtyrer und Blutzeugen der göttlichen Liebe gibt es aber auch in anderen Religionen:
Ein Beispiel ist der weltbekannte heilige Hindu Mahatma Gandhi. Er lehrte in seiner Philosophie der ›satya graha‹, dass man Hass mit Liebe, Gewalt mit gewaltlosem Widerstand brechen und überwinden kann (vgl. Römer 12,21).
Auch Siddharta Gautama Buddha lehrte wie Jesus Christus die Feindesliebe.
Sogar im Islam starben Märtyrer für ihr Zeugnis, dass Gott nichts als Liebe ist und will.
Im Überblick
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Vergebung und Liebe vermag, jede teuflische Gewalt-Spirale zu durchbrechen
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Vergebung und Liebe kennt keine Gewalt und ist doch gewaltiger als alles
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Das Martyrium für die Mörder setzt Liebe und Vergebung, Leben, für sie frei
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Die Liebe, die sich opfert, überführt und überwältigt zwingend allen Widerspruch
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Jeder Mörder ist am Ende allein. Ein Märtyrer aber bleibt am Ende nie allein
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Die Liebe, die ihr Leben hingibt, stiftet neues Leben und pflanzt sich unendlich fort
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Das ganze Christentum ist aus der Vergebung der göttlichen Liebe erwachsen
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Liebes-beseelte Märtyrer für die göttliche Liebe gab und gibt es in jeder Religion
Vergebung und Liebe vermag, jede teuflische Gewalt-Spirale zu durchbrechen
„Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche.“
So urteilte einstmals der Kirchenvater Augustinus. Und so bekundet es auch die Heilige Schrift:
Selig sind, die für ihren Herrn sterben.
Denn ihr Opfer bleibt nicht vergebens;
ihre Lebenshingabe bleibt nicht ohne Frucht!(vgl. Offenbarung 14,13)
Die einzigen „Waffen“, welche jede Gewalt-Spirale auf Dauer durchbrechen können, sind Vergebung und Liebe (vgl. 2. Timotheus 2,24-26). Ohne Vergebung und Liebe verbleibt man im Teufelskreislauf von Hass und Vergeltung (vgl. Jakobus 3,5-6).
Das war die Kern-Botschaft der Lehre Jesu (vgl. Matthäus 6,11.14; 18,21-22; Lukas 17,4; Jakobus 2,13) Vergebung und Liebe sind das wahre wie einzige Wesen der Gottheit (vgl. Matthäus 11,28-30; 18,11-14; Johannes 2,1-2.12; 3,19-20; 4,10.19; 1. Korinther 13; Römer 3,3; 5,20-21; 8,31-39). Vergebung und Liebe allein bestimmt alle wahren Anbeter der Gottheit (vgl. Johannes 4,23-24; 13,34-35; 17,21-23; Epheser 3,17-19; 4,32.2).
Darum greifen wahre Gottesanbeter nicht zu den Waffen der Gewalt, um ihrer Gottheit zum Sieg zu verhelfen (vgl. Matthäus 26,42; Johannes 18,36), sondern zu den Waffen der Vergebung und Liebe. Denn sie wissen darum, dass die wahre Waffe der Gottheit nicht Gewalt ist, sondern die göttliche Vergebung und Liebe (vgl. Matthäus 5,38-48; 2. Timotheus 2,24-26; Epheser 6,10-17; 2. Korinther 10,3-5).
Vergebung und Liebe kennt keine Gewalt und ist doch gewaltiger als alles!
Vergebung und Liebe sind die mächtigsten Kräfte im ganzen Universum, die sich am Ende gegen alle Gewalt durchsetzen müssen (vgl. Hohelied 8,6-7).
Das war Jesu göttliche Botschaft,
die Bekundung und Enthüllung des göttlichen Wesens,
das allein wahres Leben entfaltet:
Vergebung und Liebe!(vgl. Johannes 1,18.16-17; 15,13; 3,16-17)
Jesus gab Sein Leben für diese göttliche Bekundung, starb für diese Botschaft von der göttlichen Vergebung und Liebe für ausnahmslos alle. (vgl. 1. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 2,4-5; 4,10)
Vergebung und Liebe kennt keine Gewalt und ist doch die gewaltigste Kraft im ganzen Universum.
Denn Vergebung und Lebe ist die Kraft und das Wesen der Gottheit selbst, die einzige und letzte lebens-stiftende göttliche Wahrheit, die sich darum gegen alles durchsetzen muss (vgl. Epheser 1,9-10; 1. Korinther 15,28.54-57; 2. Korinther 5,14-15.18-20; Kolosser 1,19-20; Philipper 2,6-11; Jesaja 45,23-24), weil sich ihrer Zugkraft auf Dauer niemand entziehen kann (vgl. Jeremia 31,3; Johannes 12,32; Apostelgeschichte 26,14.28).
Vergebung und Liebe nimmt niemals Leben und niemanden Leben, sondern ist vielmehr bereit, das eigene Leben hinzugeben für die Feinde, die das Leben nehmen (vgl. Johannes 3,16-17; 8,15; 12,47; Lukas 9,56).
Und gerade dadurch entfaltet solche Liebe, die bis zum Letzten geht und auch das Letzte gibt, ihre ganze göttliche Kraft (vgl.Johannes 13,1; 12,24). Sie macht die göttliche Vergebung und Liebe sichtbar, die allein göttliches Leben freizusetzen vermag (vgl. Johannes 15,13; Römer 5,8-10; Jesaja 53,10-12). Solche Liebe und Vergebung überwindet Hass und Vergeltung, die Leben vernichten und unterdrücken (vgl. Matthäus 5,39; Römer 12,21).
Denn eine vergebungsbereite Liebe, die sogar bereit ist, sich selbst hinzugeben und zu opfern, offenbart eine Lebenskraft, die über allen Tod hinausreicht, in der Bereitschaft, sich selbst hinzugeben sogar für die Widersacher und Feinde! (vgl. Römer 5,7-10)
Das Martyrium für die Mörder setzt Liebe und Vergebung, Leben, für sie frei!
Eine Liebe, die bereit ist, ihr Leben zu geben für die, die es ihr nehmen, überzeugt nicht nur: sie überwältigt! – und überwindet dadurch alle Feindseligkeit und allen Hass (vgl. Römer 12,21). Sie eröffnet aus ihrer Vergebungsbereitschaft gerade all denen Leben, die an ihr schuldig werden, die sie unterdrücken und auslöschen wollen. Sie eröffnet die Möglichkeit, in der Kraft der Vergebung dieser Liebe, die sogar bereit war, das eigene Leben zu geben, aufleben zu können. So stiftet die Lebenshingabe der vergebenden göttlichen Liebe neues göttliches Leben – über ihren eigenen Tod hinaus, ja, gerade durch ihren Tod.
Liebe und Vergebung vollendet sich in der Lebenshingabe für ihre Widersacher, überwältigt diese dadurch und pflanzt sich auf eben diese Weise fort, ja, vervielfältigt sich in denen, die sie durch ihr Blutszeugnis überwältigt und überwindet (vgl. 1. Johannes 2,16).
Darum liegt im Martyrium, im Blutszeugnis der göttlichen Liebe und Vergebung, die gewaltigste Kraft. Solch ein Blutszeugnis besiegelt die wirklich grenzenlose Vergebungsbereitschaft der göttlichen Liebe, die bereit ist, bis zum Letzten und Äußersten zu gehen und sich aufzuopfern. Denn keine Seele erweist größere Liebe als eine solche, die bereit ist, ihr Leben selbst und gerade für ihre größten Widersacher zu geben (vgl. Johannes 15,13; Römer 5,7-10). Keine Seele erweist sich als stärker und gott-verbundener als eine solche Seele. Denn in ihrer bereitwilligen Lebenshingabe erweist sich eine solche Seele als Leben aus der Urkraft allen Lebens mit einer Liebe aus der Urkraft aller Liebe, die Ihr Leben hingibt, auf dass Leben werde (vgl. Johannes 14,19); und weil dieses Leben aus dem göttlichen Leben entspringt, ist es – wie seine Liebe – unzerstörbar, un-vernichtbar, unauslöschlich, ewig (vgl. Johannes 10,17-18;11,25-26; Offenbarung 1,17-18; Matthäus 10,28).
Solche Liebe bezwingt alles und setzt neues Leben in Liebe frei. Die Liebe überwindet den Hass, der Märtyrer seine Mörder (vgl. Römer 12,21). Der Märtyrer erweist sich als Sieger, selbst wenn seine Mörder ihre Niederlage nicht sehen und sich nicht eingestehen wollen, vielleicht auch noch garnicht KÖNNEN (vgl. 2. Korinther 4,4, 2. Timotheus 2,24-26; Johannes 16,2; Epheser 2,1-10), und sich noch nicht von dieser Liebe in die Knie zwingen lassen (vgl. Lukas 21,14-15; Apostelgeschichte 7,54.57).
Die Liebe, die sich opfert, überführt und überwältigt zwingend allen Widerspruch
Die Liebe rechnet das Böse, das ihr widerfährt, nicht an. Sie will immer nur Vergebung statt Vergeltung (vgl. 1. Korinther 13,5): Wer Hass mit Liebe erwidert und allem Hass mit Liebe widersteht (vgl. Matthäus 5,39), der legt wahrlich feurige Kohlen auf das Haupt dessen, der ihn hasst (vgl. Römer 12,20), weil dessen eigenes Herz gegen ihn zeugt, dass er völlig unbegründet hasst (vgl. Johannes 15,22.25; 12,47-48): Denn dieses inwendige Feuer, dieser inwendige feurige Wurm, verzehrt den zu Unrecht Hassenden innerlich, wenn er – selbst gegen alle ureigensten inneren Widerstände – in seiner Verblendung verharrt (vgl. Jesaja 66,24). Es wird ihm wahrhaftig zu einem Feuer der Hölle, das immer unerträglicher werden muss (vgl. Hebräer 10,26-31; 12,29), bis sich seine so unselig verirrte Seele endlich vom Himmel überwinden lässt (vgl. 2. Timotheus 2,24-26; Epheser 2,1-10) – von der göttlichen Vergebung und Liebe, die sich in Ihrer unwiderstehlichen Kraft in zunehmend schmerzlicher werdender, überführender Klarheit bekundet, bis sie allen Widerstand gänzlich verbrannt und verschlungen hat.
Dies muss unweigerlich irgendwann bei einer jeden Seele geschehen, die sich in ihrem Hass und in ihrer Verblendung verbeißt. Denn alle Wesen sind und bleiben doch Gottes Wesen (vgl. Apostelgeschichte 17,27-28; Jakobus 4,5), wie verirrt und verblendet sie auch immer sein mögen (vgl. Jesaja 53,6-7; Matthäus 9,36; 18,11-14): Sie sind und bleiben erschaffen allein aus Liebe und allein für die Liebe! (vgl. Römer 8,18-21; 11,32.36; Kolosser 1,18) – so dass ihre eigene Lieblosigkeit und Verblendung sie selbst verbrennen und verzehren muss, bis sie sich ihrer ureigensten Bestimmung ergeben, oder vielmehr: diese erkennen und ihren wahren göttlichen Ur-Grund wieder finden, zu ihrer Erlösung und Befreiung (vgl. 1. Timotheus 2,3-4; 4,10).
Jeder Mörder ist am Ende allein. Ein Märtyrer aber bleibt am Ende nie allein!
Wer im Morden bleibt, bleibt am Ende allein; wer alles in seinem Umfeld umbringt, bleibt am Ende vereinsamt übrig – gegenüber all denen, die sich, überwältigt von der Liebe, in der Lebenshingabe für ihn vereinigt haben. Die Liebe nämlich, die sich für die anderen hingibt, bleibt nie allein und kann es auch nicht, weil ihr die göttliche Urkraft der Liebe innewohnt, die durch ihre göttliche Lebenshingabe überall Leben in Liebe freisetzt und stiftet (vgl. Johannes 12,24).
Der Mörder bleibt am Ende allein. Der Märtyrer bleibt nie allein. Sein Blutszeugnis von der göttlichen Liebe setzt immer neues Leben in dieser göttlichen Liebe frei. Zwingend! – unaufhaltsam! – bis diese Liebe, für die er starb, sich am Ende durchsetzt gegenüber allem, und alles überwältigt und überführt und gewinnt und erfüllt! Allein die Liebe und die Vergebung bleibt.
Die Liebe, die ihr Leben hingibt, stiftet neues Leben und pflanzt sich unendlich fort
Solch eine Liebe, die sich bereitwillig selbst für ihre Widersacher hingibt und opfert, eröffnet also gerade denen, die sie unterdrücken und auslöschen wollen, zugleich eben dadurch Leben, weil sie sich für eben diese Widersacher und Feinde bereitwillig hingibt, um sie dadurch in der Kraft der Liebe und Vergebung zu überwinden und zu überwältigen und freizusetzen hin zum wahren göttlichen Leben. Also gerade für den, der an dieser Liebe schuldig wird, eröffnet diese Liebe ihre freisetzende, Leben stiftende Kraft aus ihrer Vergebung, in der jeder trotz aller Schuld aufleben kann und darf.
Darum ist kein Opfer im Geist der Vergebung und Liebe umsonst,
nicht einmal das Opfer des eigenen Lebens.
Denn solch ein Martyrium und Blutszeugnis
ist das eindringlichste Zeugnis von der göttlichen Kraft der Vergebung und Liebe,
die sich gerade auch an alle Widersacher bereitwillig verschenkt,
dass auch sie das wahre göttliche Leben darin finden möchten.(vgl. Johannes 15,13; Römer 5,6-10; 1. Timotheus 2,3-4)
Jesus bekundete:
„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
so bleibt es allein.
Wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht.“(Johannes 12,24)
Im Opfer und im Martyrium, dem Blutszeugnis der Selbst-Hingabe offenbart und enthüllt sich das göttliche Wesen der Vergebung und Liebe restlos und pflanzt sich dadurch fort.
Es überzeugt und überwältigt andere, lässt andere darin aufleben und Leben finden, die für dieses Leben ebenso bereit werden, sich selbst hinzugeben.
So bringt jedes Weizenkorn, das im Geist der Vergebung und Liebe sein Leben gibt, neue Weizenkörner hervor, die es ihm gleichtun;
und so pflanzt sich das göttliche Wesen der Vergebung und Liebe immer und immer weiter und umfangreicher durch erneute Selbst-Hingabe fort, bis alle Flächen nur noch mit Weizen-Ähren erfüllt sind.
Das ganze Christentum ist aus der Vergebung der göttlichen Liebe erwachsen
Wie Jesus Sein Leben gab im Geist der Vergebung für die, die Ihn töteten, so ebenso all Seine späteren Zeugen, die Jesu Bluts-Zeugnis von der göttlichen Liebe und Vergebungsbereitschaft überzeugte und überwältigte. Auch sie wiederum gaben in ihrem Martyrium ihr Bluts-Zeugnis für die göttlichen Liebe und Vergebungsbereitschaft, das wiederum andere überzeugte und überwältigte (vgl. Text T7a).
Wie Jesus Christus Sein Leben gerade für Seine Feinde gab, um durch Seine Lebenshingabe im Geist der göttlichen Liebe göttliche Vergebung freizusetzen, mit der Bekundung Seines letzten Willens, für den Er starb: „Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen ja nicht, was sie tun!“ (vgl. Lukas 23,34), so tat es Ihm folgend auch Stephanus, der erste Märtyrer und Blutzeuge der Christenheit, die Christus folgte, der sein Leben gab im selben Geist der Vergebung und Liebe, der im Sterben für seine Henker flehte und ausrief: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu!“ (vgl. Apostelgeschichte 7,60)
Diese Liebe und Vergebungsbereitschaft überführte und überwand schließlich den ersten großen Erz-Widersacher und blutigen Verfolger der Christenheit, den Pharisäer Saulus, der zum Paulus wurde (vgl. Apostelgeschichte 26,10-14). Und auch dieser wiederum legte sodann sein Zeugnis ab für diese unendliche Christus-Liebe, die selbst ihm, dem Erz-Feind der Nachfolger Christi, noch suchte und liebte und alles vergab (vgl. 1. Timotheus 1,12-17), so dass er, von solcher Liebe und Vergebungsbereitschaft überwältigt, sich allein dieser Liebe mit seinem ganzen Leben noch verschreiben konnte. So wurde aus dem größten Widersacher Christi schließlich der größte Christus-Apostel, der die Frohe Botschaft von der göttlichen Christus-Liebe in der ganzen Welt verkündete (vgl. Apostelgeschichte 9,15-16). Und auch er war bereit, diese göttliche Liebe und Vergebungsbereitschaft mit seinem eigenen Leben zu bezeugen – ebenso wie auch der Apostel Petrus, der Erste unter den Jüngern Jesu, der die göttliche Vergebung erfuhr, nachdem er seinen Herrn und Meister vor dessen Hinrichtung dreimal verleugnet und verraten hatte (vgl. Matthäus 26,69-75; Johannes 21,15-17).
Petrus ließ sich kopfüber kreuzigen, weil es ihm als zu viel der Ehre erschien, wie sein Herr sterben zu dürfen. Paulus wurde geköpft. Das Leben, Wirken und Sterben dieser beiden größten Christus-Apostel wurde von Stuart Cooper, 1985 eindrücklich verfilmt in dem sehenswerten TV-Mehr-Teiler „Anno Domini“. Die Gebeine der beiden Apostel liegen im Petersdom.
Mit diesen ersten beiden großen Zeugen für die göttliche Vergebung und Liebe ließen aber eine Unzahl von Christen im diabolisch verkommenen römischen Reich ihr Leben, die in den Arenen wilden Bestien vorgeworfen wurden oder aber als lebende Fackeln in den Palast-Gärten des Kaisers Nero verbrannt wurden oder aber sich für ihr Zeugnis von der göttlichen Liebe und Vergebung kreuzigen ließen, wie einstmals ihr Herr und Meister für sie. Aber auch ihr Martyrium und Blutszeugnis von der göttlichen Liebe und Vergebungsbereitschaft überwältigte und überzeugte erneut viele andere, so dass sich das Christentum im ganzen römischen Reich ausbreiten und zu einer Weltreligion entwickeln sollte.
Kein Tod für Christus bleibt ohne Wirkung (vgl. Apostelgeschichte 7,54-60; 9,1-5). Darum sollten alle Anbeter dieser göttlichen Christus-Liebe sich nicht scheuen, so schreibt der Apostel Johannes, bereitwillig für die verirrten Geschwister, die sie verfolgen und töten, notfalls auch ihr Leben zu lassen, wie der Herr es für sie tat. Keines dieser Opfer bleibt je umsonst (vgl. 1. Johannes 3,16; 1. Petrus 2,21-24; Kolosser 1,24; Text T52b). Und freilich: Ein solches Martyrium bringt einen Märtyrer direkt in den Himmel: Denn ein solches Blutszeugnis für die göttliche Vergebung und Liebe eröffnet auch anderen den Weg in den Himmel, hin zu dieser göttlichen Liebe, die alle aus ihrer Verirrung und Verblendung heraus zu lieben vermag.
Christus, das Lamm Gottes, verwandelte reißende Wölfe in neue weitere Opferlämmer
So bringt Christus, das Lamm Gottes (vgl. Johannes 1,29) in Seiner Lammes-Gesinnung (vgl. Matthäus 11,28-30), in der Es bereit ist, sein Leben zu lassen für die Wölfe, die es zerreißen, neue Schlacht-Lämmer mit der selben Lammes-Gesinnung hervor (vgl. Römer 8,36), die ebenso bereit sind, ihr Leben als Lösegeld zu geben für die Wölfe, die sie reißen, um sie so für die göttliche Liebe zu erkaufen, wie sie selbst von Ihr aus dem Griff Satans erkauft worden sind (vgl. Offenbarung 5,6.9; Text T78a, T79) – und so fort bis in die Unendlichkeit hinein! – bis jene Lammes-Gesinnung der göttlichen Liebe, die wirklich alles zu vergeben bereit ist (vgl. Römer 5,20-21; 1. Johannes 3,19-20; 1. Timotheus 1,12-17), alle reißenden Wölfe in sanftmütige Lämmer gewandelt hat, die allein noch erfüllt und beseelt sind von der göttlichen Liebe und Vergebungsbereitschaft gegen wirklich ausnahmslos alle!
Der bereitwillig leidende Gottesknecht in Jesaja 53: Christus und alle Liebes-Ergebenen
Der leidende Gottesknecht in Jesaja 53 ist nicht nur ein prophetisches Wort auf Christus, sondern auf die gesamte wahre Christenheit, die Ihm in eben dieser Seiner Gesinnung bereitwillig folgt (vgl. 1. Johannes 3,16; 1. Petrus 2,21-24; Kolosser 1,24), wie aber auch selbst darüber hinaus für alle, die – ungeachtet ihrer Religion! – für ihr Zeugnis von der wirklich grenzenlosen göttlichen Liebe und Vergebungsbereitschaft bereitwillig ihr Leben lassen und sterben (vgl. Text T52a).
Liebes-beseelte Märtyrer für die göttliche Liebe gab und gibt es in jeder Religion
Es gibt also kein kraftvolleres Zeugnis für die göttliche Vergebung und Liebe, als die Bereitschaft, dafür selbst sogar das eigene Leben zu geben. Solche Zeugen für die göttliche Liebe und Vergebung gab und gibt es aber keineswegs nur im Christentum.
Für dieses Zeugnis starb beispielsweise (am 30. Januar 1948) auch der große Hindu Mahatma Gandhi, ein wirklich heiliger Mann, der zu seinen Lebzeiten die ganze Welt beeindruckte (vgl. Text T14, T12a). Er wurde von einem fanatischen Hindu umgebracht, weil er aus der Überzeugung lebte, dass alle Menschen ungeachtet ihres Glaubens und ihrer Religion, allesamt Kinder Gottes sind, denen allen miteinander unverlierbar die göttliche Liebe gilt, weswegen alle Gottes-Seelen angehalten sind, einander in Liebe und Vergebungsbereitschaft zu begegnen (vgl. Römer 8,16.18-21; Apostelgeschichte 17,27-28; 1. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 2,3-4; 4,10).
Mahatma Gandhi erklärte:
„Wir sind alle miteinander in gleicher Weise Kinder Gottes.
Für diese Wahrheit bin ich bereit zu STERBEN.
Es gibt aber keine Wahrheit, für die ich bereit wäre, zu TÖTEN.“
Eine Wahrheit, für die jemand tötet oder überhaupt irgend eine Form von Gewalt anwenden muss, überzeugt nicht, überzeugt niemanden wirklich inwendig, sondern schüchtert vielmehr nur ein, unterdrückt. Und es erscheint weit nahe-liegender, dass es am Ende die wahrhaftige Wahrheit ist, die im Namen solcher „Wahrheit“ unterdrückt wird! (vgl. Matthäus 11,12) – dass also jene, die im Namen ihrer göttlichen Wahrheit unterdrücken, Gewalt anwenden, morden, in Wahrheit die Wahrheit längst verloren haben und selbst Opfer einer furchtbaren Lüge geworden sind: einer teuflischen, diabolischen Lüge, der sie verfallen sind (vgl. Johannes 16,2; 2. Korinther 4,4, 2. Timotheus 2,24-26; Epheser 2,1-10).
Eine Wahrheit dagegen, für die jemand sogar bereit ist, zu sterben, sein Leben zu lassen, eine Wahrheit, die jemand für höher und wertvoller erachtet als sein eigenes Leben, jedoch niemals höher als das Leben irgendeiner anderen Seele, eine solche Wahrheit beeindruckt zutiefst und gibt zu denken, ja kann geradezu überwältigen: Denn diese Wahrheit scheint in der Tat nichts als Leben zu wollen, ins Leben zu führen, in ein Leben, das auch noch jenseits des irdischen Lebens fortbesteht (vgl. Johannes 11,25-26; Philipper 1,21.23), weil die Verkünder solcher Wahrheit nicht einmal davor scheuen, ihr Leben dafür hinzugeben und zu opfern. Und es ist eine Wahrheit, die ausschließlich Leben wirkt und wirken will, niemals Tod und Verderben! – eine Wahrheit, die Leben bringen und freisetzen will für wirklich ausnahmslos alle (vgl. 1. Timotheus 2,3-4; 4,10; 1. Johannes 2,1-2).
Allein Vergebung und Liebe setzt wahres Leben frei.
Hass und Vergeltung dagegen zerstört jedes Leben.
So bekundete es auch Mahatma Gandhi:
„Das Gesetz der Vergeltung – Auge um Auge, Zahn um Zahn –
lässt die ganze Welt erblinden.“
Darum geben alle, denen die Augen für die Wahrheit geöffnet worden sind, alle wahrhaft Sehenden vielmehr bereitwillig ihr Augenlicht für alle noch Blinden und machen diese dadurch sehend, lassen sie auf diese Weise die Wahrheit erkennen und sehen.
Das Gesetz der Vergebung und der Hingabe – Auge FÜR Auge – lässt die Welt aufsehen.
Aus der Bergpredigt (Matthäus 5,38-48) erwuchs Gandhis Überzeugung, dass gewaltloser Widerstand, der sich dem Unrecht verweigert, auch wenn ihm dafür Leid zugefügt wird, die gewaltigste Waffe ist, Widersacher nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich zu überwinden (vgl. 2. Timotheus 2,24-26; Sacharja 4,6; Römer 13,21). Auf dieser Gewissheit gründete auch Gandhis Philosophie der ›satya graha‹: “feststehen in der Wahrheit, die in allem fest macht”. (vgl. Text T12b, T68)
So lehrte es auch Buddha, der ebenso wie Jesus dazu aufrief, aller Feindseligkeit mit Liebe zu begegnen und allen Hass mit Liebe zu überwinden (vgl. Matthäus 5,38-38; Römer 12,21; Text T33):
„Wenn euch, Mönche, Räuber und Mörder
mit einer Baumsäge Gelenke und Glieder abtrennen,
so würde, wer da in Erregung geriete, nicht meine Weisung erfüllen.Auch solchen gegenüber habt ihr freundlich und mitleidig zu bleiben,
und – VON IHNEN AUSGEHEND – die ganze Welt mit liebevollem Geiste zu durchstrahlen, F1)
mit umfassendem, großem, alles Maß übersteigenden!“(Majjhima Nikayo I, 21. Suttam; vgl. Römer 5,5.20-21; Sprüche 10,12) F2)
Ja, solche Märtyrer und Blutzeugen für die Liebe gibt es sogar auch im Islam! – nicht nur solche, die andere mit sich in den Tod reißen, nur, um in Allahs Paradies sieben sex-tolle Weiber zu bekommen, mit denen sie am Ende vielleicht sogar wirklich bestraft werden! (vgl. Text T73) Nein, es gibt auch diejenigen, welche von ebensolchen satanisch verkehrten fanatischen Islamisten um ihres rechten Glaubens an Allah willen hingeschlachtet werden (vgl. Johannes 16,2), wie es auch schon immer auch im Islam wahre Märtyrer gab, die für ihr Zeugnis starben, dass Allah nichts als Liebe – hubb – ist und will – wie der bekannteste von ihnen: Abu Mansur Ibn Husain al-Challadsch (857-922 n. Chr. – vgl. Text T7b). A) Schließlich hat auch die universale Liebes-Religion der Bahai islamische Wurzeln.
Es gibt sie also nicht nur im Christentum – Gläubige, die so von der göttlichen Liebe beseelt sind, dass sie sogar bereit sind, ihr Bekenntnis zu dieser wirklich grenzenlosen unendlichen Liebe, sogar gegen alle Widersacher und Feinde, mit ihrem Leben zu besiegeln! Denn diese wirklich grenzenlose göttliche Liebe schafft sich auch Zeugen in wirklich allen Religionen (vgl. Römer 2,28-29), wahre Anbeter der göttlichen Liebe, die nur noch von Ihr allein beseelt sind (vgl. Johannes 4,21.23-24; Maleachi 1,11.14; 3,20).
von einer Liebe, die langmütig ist und freundlich,
einer Liebe, die keine Eifersucht kennt,
einer Liebe, die sich nicht hervortut,
einer Liebe, die sich wirklich gänzlich bedingungs-los und un-bedingt verschenkt
und auch dort unverlierbar weiter liebt, wo sie noch nicht erwidert wird,
einer Liebe, die das Böse, wie schlimm es auch immer ausfallen mag, nicht zurechnet,
einer Liebe, die sich niemals erbittern lässt,
einer Liebe, die dabei aber klar und konsequent aller Lüge und Ungerechtigkeit widersteht,
wie auch allem Hass,
einer Liebe, die liebt, wo Sie gehasst wird,
einer Liebe, die vergibt, wo ihr alles Gute mit Bösem vergolten wird,
einer Liebe, die wirklich alles erträgt und erduldet,
um am Ende alles zu überwinden und zu überwältigen und noch zu gewinnen!(vgl. 1. Korinther 13,4-8.13; Römer 12,21; Römer 5,20-21; 11, 29.32; Epheser 1,9-10; Johannes 12,31-32; 1. Johannes 3,8; Text T78b)
Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.
Bezogen auf das behandelte Thema
im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)
SXP I, 127: | Aufruf zum Blick auf Mahatma Gandhi, die große Seele, die – Christus gleich – allen alles wurde, um alle zu gewinnen |
SXP II, 13: | So finden sich in den Leidensberichten des Gottesvolkes und seiner Heiligen zur Sühne für andere bereits Hinweise auf das universale Sühne-Leiden Christi zur Erlösung der ganzen Schöpfung, die in Ihm, dem einzigen Aus-Erwählten Gottes, umfassend mit-erwählt ist |
SXP VIII, 19: | Christusgleiches Leiden der Christenheit für die Erlösung der Welt |
SXP VIII, 133: | Die unaufgebbare Liebe für die Verlorenen entzündet die Bereitschaft, sich gleich Christus für sie hinzugeben |
SXP VIII, 24: | Sinnlosigkeit von Gewaltbekämpfung durch Gewalt: Allein die Satya ›P‹raha Festhalten an der Wahrheit Christi bringt langfristigen Wandel |
SXP IV, 217: | Wahre Feindesliebe ermöglicht erst der Glaube, dass für Gott alle wirklich dazu gehören |
SXP VII, 166: | Aus der Erfahrung des Angenommen- und Geliebt-Seins erwächst Selbst-Annahme und Selbst-Liebe sowie Gottes-Liebe; – aus der erfüllenden Erkenntnis der Verbundenheit mit allem in der göttlichen Liebe wächst das Verlangen nach der Verwirklichung dieser Liebes-Einheit von allem zum Heil aller; – das Leiden anderer am Mangel dieser Liebes-Einheit erzeugt Mitleiden und tiefes Mitgefühl |
SXP II, 187: | Gewaltlosigkeit in allem lässt im Buddhismus viel stärker die innere Bindung zur göttlichen Liebe erkennen als im über Jahrtausende kriegerischen Christen |
weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter
-
Erwählung beinhaltet auch Anteil am Sühneleiden Christi für die noch verlorene Welt (Kol 1,24)
-
Vergebung allein setzt frei und löst die Ketten des Karmas
-
geistliche Kriegsführung: Besonnenheit in Streitigkeiten und Auseinandersetzungen
-
Leid und Vergänglichkeit: vollendet sich in der Leidensgemeinschaft mit Christus an der Zerissenheit der Welt
vgl. Georg Grimm: „Die Lehre des Buddho“, Holle-Verlag Baden-Baden, 1957
- ↑F1 Güte, Mitleid, Mitgefühl, Erbarmen mit allen Lebenden
Vorrede, XX (S.20): Mit der Leugnung des >Selbst< als unbegrenztem Sein (der ursprünglichen Lehre des Buddha bei späteren buddhistischen Schriftgelehrten) war dem Erwecken von Güte und Mitleid mit allen Wesen der Boden entzogen.
XVI (S.26): Entfaltung der Güte
Einführung, XLVII (S.47): Güte gegen alles, was da lebt und atmet
S.370-371, 264; S.373: grenzenlose Anteilnahme gegenüber allem Lebendigen
S,375: grenzenloses Mitleid
S.370-371: Hoheslied der Liebe (Itivuttakam; vgl. 1. Korinther 13)
„Alle Mittel in diesem Leben, sich ein besseres Karma zu erwerben, haben nicht den Wert eines Tausendstels der Liebe, die allein den Geist erlöst. Die Liebe, des Geistes Erlösung, entfaltet und umgreift alles, leuchtet und flammt und strahlt“
S.304: Mitleid mit den Verirrten anstelle von Verachtung (vgl. 2. Timotheus 2,24-26)
S.372: Feindesliebe gegenüber Folterern (vgl. 1. Johannes 3,16): „Wenn euch, Mönche, Räuber und Mörder mit einer Baumsäge Gelenke und Glieder abtrennen, so würde, wer da in Erregung geriete, nicht meine Weisung erfüllen. Auch solchen gegenüber habt ihr freundlich und mitleidig zu bleiben,
und – von ihnen ausgehend – die ganze Welt mit liebevollem Geiste zu durchstrahlen, mit umfassendem, großem, alles Maß übersteigenden!“
(vgl. Matthäus 5,43-48; Lukas 23,34; Apostelgeschichte 7,80; Römer 5,5.20-21) - ↑F2 Ausstrahlung von segensreichen Kräften in der all-verbundenen mitleidvollen Meditation
S.376-377: meilenweite Wirkung (vgl. Johannes 4,14; 7,38; Römer 5,5; Matthäus 8,5-10); Meister Eckhart: Der Versenkten vermeintlicher Müßiggang schafft mehr Heil als alle äußeren Heilswerke (vgl. Jakobus 5,16).
- ↑A vgl. Prof. Frederico Peirone „Die großen Religionen: Der Islam“ Pattloch 1982).