09 – Was Jesus von der Syro-Phönizierin lernte

Der Syro-Phönizierin begegnete ein allzu menschlicher abweisender Jesus.
Göttlich war aber, dass Er sich über den wahren Glauben der Heiden belehren ließ.

Inhalt – in aller Kürze

Das musste auch Jesus von der Syrophönizierin lernen, dass Glaube auch bei den Anderen zu finden ist. (vgl. Matthäus 15,21-28)

Später sprach Er den anders-gläubigen Heiden mehr wahren Glauben zu, als den vermeintlich recht-gläubigen Juden! (vgl. Matthäus 8,5-12; 12,41-42; Lukas  10,25-37; 2. Könige 17,24-42; Johannes 8,48)

Er erklärte, nicht nur eine Glaubensgemeinschaft zur Braut zu haben, sondern zehn! (vgl. Matthäus 25,1-13; 3,9; Lukas 3,23.25-27)

Jesus ließ sich belehren, dass Gott in allen Religionen wirkt: Wir auch? (vgl. Johannes 3,8; Römer 9,30-32; 10,1-4.11-13; 3,29; 2,28-29)

Im Überblick

Ein ganz anderer Jesus im Heiden-Land, in der Gegend von Tyros und Sidon

In den Evangelien findet sich eine Überlieferung, die einen zunächst ziemlich schroffen, kalt abweisenden Jesus vorstellt (vgl. Matthäus 15,23-24). Jesus hatte sich mit Seinen Jüngern offensichtlich zeitweilig in ein heidnisches Gebiet außerhalb des Landes Israel zurück gezogen (vgl. Matthäus 15,21; Markus 7,24) – eventuell sogar, um sich und die Seinen vor einer Ergreifung zu schützen (vgl. Johannes 11,6-9; 8,59; 12,36; Lukas 13,31-32), wie es einstmals auch der Prophet Elia tat (vgl. 1. Könige 17,2-9). Es heißt, Er zog sich in die Gegend der Küsten-Städte von Tyrus und Sidon zurück.

Das Purpur-Reich Syro-Phönizien – beherrscht von dem heidnischen Baals-Glauben

Diese Hafenstädte standen in Handels-Beziehungen mit dem gesamten Mittelmeer-Raum, und sogar darüber hinaus bis an die spanische Atlantik-Küste und selbst bis zu den britischen Inseln. Ihr wichtigster Handels-Artikel war „Purpur“, wovon sich schließlich auch der Name jenes Küsten-Landstrichs ableitet: Nach dem griechischen Wort “phoinos” für “purpur-farben” erhielten jene Umschlagsplätze des Purpur-Handels die Bezeichnung “Syro-Phönizien” (vgl. Markus 7,24.26).

Da sich diese befestigten Stadt-Staaten an der Küste zum Mittelmeer, Tyros und Sidon, gegen die Landeinnahme durch die Hebräer behaupten konnten, fand sich dort noch bis zur Zeit Jesu die Ur-Bevölkerung der sogenannten Kanaaniter. In Syro-Phönizien lebten folglich noch die vorisraelitischen Ur-Einwohner, die auch nicht semitischer Herkunft waren – also nicht, wie etwa die Juden von Noahs Sohn Sem abstammten und somit eine gänzlich andere Volksgruppe war (vgl. Genesis 10,1).

Wie die Juden so glaubten auch die Kanaaniter an einen “allmächtigen Gott”, den “El Shaddaj” (vgl. Exodus 6,2-3), der als Sonnen-Gott (vgl. Text T22b, T23) auf einem Berg im äußersten Norden wohnen sollte (vgl. Jesaja 14,13), scheuten sich aber ebenso wie die Israeliten aus Ehrfurcht vor Gott, den Namen Gottes auszusprechen (vgl. Exodus 20,7; Genesis 32,30; Richter 13,17-18; Text T17a). Sie bezeichneten Ihn wie die Juden mit dem allgemeinen Titel “Herr”. In kanaanitischer Sprache war das “Baal”. “Baal” hieß also nichts anderes als das hebräische “Adonaj”, schlicht und ergreifend “HERR”. Und dieser höchste Gott wurde von den Kanaanitern vor allem als der “Herr des Ackers”, als der “Baal Zebul” verehrt. Er war also für die Fruchtbarkeit des Landes und eine gute Ernte zuständig, wie es schließlich auch vom jüdisch-christlichen Gott geglaubt wird. Entsprechend kam es bei der Landeinnahme Kanaans und der Vermischung der Kulturen und Religionen auch immer wieder zu einer Gleichsetzung des “Baal” mit “Adonaj” (vgl. Text T21a), wie sich das an Eigennamen wie “Beal-Ja”, “Baal ist Jahwe” (vgl. 1. Chronik 12,6), oder “Jeru-Baal”, “Als groß möge Baal sich erweisen” (vgl. Richter 6,32; 7,1), zeigt.

Baal, der Herr der Kanaaniter – ein Gegengott zu Adonaj Jahwe, dem Herrn der Hebräer

Trotzdem wurde “Baal” von den Propheten in der Regel als ein Gegen-Gott zu “Jahwe” angesehen und die synkretistische Verschmelzung der beiden Gottes-Vorstellungen bekämpft.

Einmal nämlich wurde “Baal” in Götterbildern dargestellt, was dem strikten Bilderverbot der Israeliten widersprach (vgl. Exodus 20,4). “Baal” konnte anthropomorph, also menschengestaltig dargestellt werden (vgl. Hesekiel 1,26; Daniel 7,9.13; Text T38), aber auch (ähnlich wie im Hinduismus) in Form eines Stier-Bildes (vgl. 1. Könige 12,28; 2. Könige 17,16), da der Stier Kraft und Stärke, sein Hoden aber Fruchtbarkeit symbolisiert. “Baal” wurde auch in Ägypten als Fruchtbarkeitsgott verehrt, mit welchem die Küstenstädte Syro-Phöniziens in engen Handelsbeziehungen standen. Und auch das “goldene Kalb”, welches die Hebräer in der Wüste als eine Darstellung ihres Gottes Jahwe gegossen hatten, war wohl ein solches Stier-Bild (vgl. Exodus 32,4; 4. Mose 23,22; 24,8; 5. Mose 33,17; Text T16a, T17c). Im noch nördlicher liegenden Syrien war “Baal” schließlich nicht nur ein Gottes-Titel (“Herr”), sondern schon ein Eigenname. Dort wurde Gott als “Baal-Schamem” als “Herr des Himmels” verehrt. Bei den Babyloniern und Chaldäern, im Osten Israels, im heutigen Irak, wurde Gott schließlich als “Bel Marduk”, als “Marduk, der Herr” verehrt, welcher schließlich später auch mit dem Gott Israels identifiziert wurde. (vgl. Daniel 1,7; 2,47; 4,14-15; 5,11; Matthäus 2,1-2; Text T76a)

Ferner wurde Baal von den Kanaanitern, der Urbevölkerung des Landes Israel, eine Gemahlin hinzugesellt, nämlich die Liebesgöttin Anat bzw. Aschera (Aschirta, Aschirat, Asthoreth) oder Astarde (vgl. Richter 2,13; 6,25; 1. Könige 16,31-33). Sie war die Gemahlin des Land-Gottes Baal bzw. des höchsten kanaanitischen Sonnen-Gottes El, sowie insbesondere die Herrin der See. Sie wurde auch “Elat”, “Göttin”, genannt und stellte damit die feminine Erscheinung des Gottes “El” (vgl. Text T24, T29a). Mit ihm hatte sie siebzig Gottheiten als Kinder, die Baalim und Ascherim (vgl. Richter 2,11; 2. Chronik 28,3; 33,3): das ganze Heer des Himmels (vgl. 2. Könige 17,16).

Besonderes Missfallen erregten aber wahrscheinlich vor allem die Fruchtbarkeits-Kulte, die im Zusammenhang mit diesen Gottheiten vollzogen wurden. Hier ging es nämlich – gelinde gesagt – höchst „sinnlich“ zu. Es kam zu regelrechten sexuellen Ausschweifungen und kultischer Prostitution mit sogenannten „geweihten“ Männern und Frauen (vgl. 1. Könige 14,23-24; 2. Könige 23,7-8; 5. Mose 23,18). Durch diese magisch-rituellen Sex-Handlungen in den heidnischen Frühlingskulten nach jedem Winter sollten gleichsam die Fruchtbarkeits-Gottheiten „aufgegeilt“ werden, um ihre Fruchtbarkeit über das ganze Land zu versprühen. Hierbei versetzte man sich in regelrechte Trance und Raserei, und legte darüber jede Form von Hemmschwellen ab (vgl. 1. Könige 18,28-29). Die Abartigkeiten gingen offensichtlich so weit, dass sich das Lust-Gestöhn schon wie gequältes Geschrei und Gekreische anhörte (vgl. Exodus 32,17-18). Ja, man scheute sich nicht einmal, jenen Gottheiten die eigenen Kinder als Opfer darzubringen, indem man sie – wahrscheinlich als eine Kraftprobe zum Erweis ihrer erlangten Reife, in einem Initial-Ritus – durchs Feuer laufen ließ, wobei aber auch viele Jugendliche offensichtlich auf furchtbarste Weise umkamen (vgl. 5. Mose 18,10-12; 2. Chronik 28,3; Jeremia 7,31; 19,4-5). Es wurden hier also regelrechte Sex- und Blut-Orgien vollzogen, wie man sie sich von den schlimmsten Satans-Messen vorstellt! Und wenn es verächtlich von den Israeliten heißt, sie „hurten“ den fremden Göttern auf allen Hügeln und Anhöhen nach, so ist dies durchaus wörtlich zu verstehen (vgl. 2. Könige 21,3-4; Jeremia 3,1-2; Hosea 2,6.15.19). Dort wurden auch überall sogenannte “Massebot” aufgerichtet, “Boseth”-, also “Schand”-Steine, die ein erregiertes männliches Glied darstellen sollten (Exodus 23,24; 2. Könige 17,9-10; 1. Könige 14,23; 15,13), die in die sexuellen Handlungen sogar mitunter mit einbezogen wurden (vgl. 1. Könige 19,18; Hoesa 13,2). Späte `Nachfahren´ dieser archaischen Phallus- und Fruchtbarkeits-Symbole sind die Obelisken, sowie die Mai-Bäume, die im Frühling aufgerichtet werden.

Kein Wunder also, dass Baal (mit Aschera) als ein regelrechter Gegen-Gott und Wider-Gott zu Jahwe empfunden wurde, der als ein unsichtbares, nicht darstellbares universales Geist-Wesen voller Reinheit und Heiligkeit verehrt wurde (vgl. 4. Mose 23,19; 1. Samuel 15,29; Hosea 11,9; Weisheit 12,1; Johannes 4,24). Entsprechend energisch wurde der Baals- und Aschera-Kult auch von den Propheten Gottes bekämpft. Besonders bekannt ist hierfür der Prophet Elia, dessen Name “El-Jah” schon Programm war: “Gott ist Jahwe” – nicht Baal! Elia führte es den Israeliten deutlich vor Augen, dass es sich hier um zwei gänzlich verschiedene Gottheiten handelte und rief sie auf dem Karmel zur Entscheidung zwischen “Jahwe” und “Baal” auf (vgl. 1. Könige 18,21). Nachdem Jahwe Elias Gotteszeugnis bekräftigt hatte, da erst nach Elias Gottes-Anrufung der auf dem Karmel errichtete Brandopfer-Altar in Flammen aufging, was den Baals-Priestern bei der Anrufung ihres Baal nicht gelang, ließ Elia schließlich alle Baals- und Aschera-Priester, annähernd tausend Mann, abschlachten (vgl. 1. Könige 18,19.40). Das erscheint ziemlich krass! Man muss aber bedenken, dass die von König Ahab geheiratete Syro-Phönizierin Isebel, die Tochter des Königs von Tyros und Sidon, des “Eth-Baal” des “Verbündeten Baals” (vgl. 1. Könige 16,31-32), zuvor ebenso fanatisch alle Jahwe-Propheten im Land verfolgen und niederschlachten ließ, um den Baals- und Aschera-Kult ihres Landes auch in Israel durchzusetzen (vgl. 1. Könige 18,4; 19,10; 2. Könige 9,4). Der Fanatismus ging also vom Baalskult aus; und ihm wurde durch Elia lediglich Einhalt geboten – so, wie heute die Nationen genötigt sind, gegen die Gewalt der Islamisten gewaltsam vorzugehen (vgl. Römer 13,4; Text T20).

Baal-Zebul, der Herr des Ackers – letztlich der Beelzebub, der widergöttliche Satan!

Baal wurde also als ein Schein- und Wider-Gott, ja, als der Widersacher Gottes schlechthin, also als der Satan angesehen, der sich trügerisch als der wahre Gott ausgibt (vgl. 2. Korinther 11,14), um sich an Gottes Stelle anbeten zu lassen (vgl. Jesaja 14,12-14; 2. Thessalonicher 2,3-4). Entsprechend wurde aus dem “Baal-Zebul”, dem “Herrn des Ackers” (von dem hebräischen Wort “zabal” für “düngen” aber auch “Abgötterei betreiben”) erst der “Mist-Gott”, dann aber auch spöttisch der eigentlich machtlose “Baal-Zebub” der “Herr der Fliegen” – anstelle von “Baal-Schamem”, “Herr des Himmels” (vgl. 2. Könige 1,3). Daraus wiederum wurde schließlich der “Beelzebub”, der Oberste aller Dämonen (vgl. Matthäus 12,24.26; 2. Könige 23,8; 1. Korinther 12,2) – also der Satan, der auch “Belial Zabulus”, der “Ruchlose Diaobolos” genannt wurde (vgl. 2. Korinther 6,14-15; die apokryphe Schrift Assumptio Mosis 10,1; Text T28).

Aus “Baal” wurde also der “Beelzebub”, der Widersacher Gottes, der Satan. Und tatsächlich haben die Religionen im Umfeld Israels eine regelrechte satanische Pervertierung erfahren (vgl. Genesis 15,15) – wie zu guter Letzt ja sogar der jüdische Pharisäer-Glaube selbst (vgl. 1. Thessalonicher 2,14-16; Johannes 8,44; Text T18a, T40)! Man kann sich das vielleicht so vorstellen, dass Satan von je her wirklich alle dämonischen Kräfte in Bewegung setzte, um das auserwählte Gottesvolk von außen wie auch von innen zu zerstören (vgl. 4. Mose 25,17-19; 1. Samuel 15,8-9; Ester 3,1.9; 7,4) – wie auch später noch, etwa durch die Nazis unter Adolf Hitler. So erklärt sich auch die hohe Zahl von Dämonen, die sich zur Zeit Jesu im Heiligen Land befunden hat, dass Jesus vornehmlich als Exorzist tätig werden musste (vgl. Markus 1,23-24; 5,6-9). Man darf deshalb die negative Bewertung der heidnischen Religionen im unmittelbaren Umfeld Israels als satanisches Blendwerk nicht einfach auf sämtliche Religionen auf der Welt übertragen (vgl. Maleachi 1,11.14; Jesaja 41,4-7) und sie alle als teuflische Verkehrungen bewerten. Eine derartige Verallgemeinerung und Generalisierung täte vielen Religionen Unrecht, die nicht selten einen ebenso hohen Ethos haben, wie er sich in den Geboten Gottes findet, und aus deren spiritueller Sicht jene kanaanitischen Kulte ebenso eine Abscheulichkeit darstellen würde (vgl. Römer 2,14-16.28-29; Text T22a).

Von daher erklärt sich auch das strikte Bilderverbot im Alten Testament (vgl. Exodus 20,3-4; Text T16, T17): Gott wollte mit diesen kanaanitischen Gottheiten und deren Abbildern auch nicht im Mindesten in Zusammenhang gebracht werden. Dabei ging es weniger um die bildlichen Darstellungen ansich, sondern vielmehr um das damit verbundene Gottes-Verständnis, die Vorstellungen vom Wesen Gottes, die in Kanaan gänzlich anders ausfielen, als wie Gott sich den Israeliten geoffenbart hatte. Es ging also weniger um die Bilder ansich, als um die damit verbundenen Gottes-Vorstellungen und Inhalte! (vgl. Text T16b)

Anderen, ferneren Religionen wurde von den Propheten durchaus wahre Gottes-Furcht zugesprochen, und ihnen wurde bescheinigt, dass sie dem Namen des Herrn Ehrfurcht erweisen würden – auch über ihre Gottes-Bilder! (vgl. Maleachi 1,11.14; Jesaja 41,4-7) Natürlich kannten jene Völker nicht den `wahren´ Namen des Herrn (vgl. Exodus 6,2-3). Wenn von ihnen prophetisch bekundet wurde, dass sie – dennoch – den „Namen des Herrn“ fürchten würden, so ging es hier freilich um das göttliche Wesen (vgl. Jesaja 63,16; Text T17b). Und damit galt AUCH den Heiden-Nationen, die den „Namen des Herrn“ anriefen, dass ihnen ebenso wie den Juden die göttliche Liebe und Zuwendung durchaus zuteil wurde! (vgl. Römer 9,30-32; 2,28-29; Apostelgeschichte 10,34-35; 15,8-9) Denn Gott war niemals nur der Gott des Volkes Israel! (vgl. Römer 3,29) – sondern von je her der Gott aller Nationen und Religionen – und schon immer reich für alle! (vgl. Römer 10,11-13.18)

Syro-Phönizien galt als die letzte heidnische Hochburg im Heiligen Land

Jene heidnischen Gebiete Syro-Phöniziens waren also – auch noch zur Zeit Jesu – in jüdischen Augen total negativ besetzt: Dies war das Land der teuflischen Gottes-Widersacherin Isebel, ja, eine regelrechte heidnische Hochburg des “Baal”, des “Beelzebub” des “Satans”! (vgl. Offenbarung 2,20-24.13) Und auch Jesus war ganz offensichtlich von diesem höchst negativen Bild noch nachhaltig geprägt. Dass Er mit Seinen Jüngern sich in dieses „gottesferne“ Gebiet außerhalb Israels zurück gezogen hatte, war also höchtswahrscheinlich tatsächlich darin begründet, dass Jesus sich vor irgendwelchen „Häschern“ entweder des Sanhedrins, des jüdischen Hohen Rates, oder aber des Herodes, die Ihm nachstellten, wie einst der Prophet Elia „verstecken“ musste (vgl. Johannes 11,6-9; 8,59; 12,36; Lukas 13,31-32), oder schlicht und ergreifend eine Auszeit von den Ihn ständig von allen Seiten belagernden Volksmengen brauchte, die Ihm doch nicht in diese „gott-ferne“ Gegend zu folgen wagten (vgl. Markus 6,31-32; Text T60b). So erklärt sich auch, dass Jesus jener Syro-Phönizierin so kalt und abweisend begegnete, obwohl sie Ihm offensichtlich in jenem heidnischen Baals-Land als Aller-Einzige „bemühte“.

Die Syro-Phönizierin wird überdies auch noch als eine „Griechin“ bezeichnet (vgl. Markus 7,24), war also offensichtlich geprägt von der hellenistischen Kultur und deren Glaubenswelt (vgl. 1. Makkabäer 1,11-15.43-56). Die Griechen hatten in Israel wohl noch einen schlechteren Ruf als die Kanaaniter, war es doch Antiochius IV Epiphanes, ein „Grieche“, der einstmals den Jerusalemer Tempel entweihte, indem er ihn ihn einen Zeus-Tempel umfunktionierte und dann auch noch darin ein gräulich unreines Tier, ein Schwein, als Opfer darbringen ließ, (vgl. Jesaja 65,4; 66,17; 1. Makkabäer 1,57.62; Daniel 9,27; 11,31; 12,11; Text T41) und damit schon eine prophetische Vor-Abbildung des späteren Antichristen wurde (vgl. Matthäus 24,15; 2. Thessalonicher 2,3-4; Text T87c).

Erschreckend, aber wahr: ein einmal ganz kühler, schroff abweisender Jesus!

Es war also eine syro-phönizische Griechin, die Jesus in ihrer verzweifelten Lage aufgesucht hatte, um Ihn um Hilfe zu ersuchen – wegen ihrer Tochter, die „schlimm“ von einem Dämon besessen war (vgl. Matthäus 15,22). Nun aber reagierte Jesus in einer Weise auf diese heidnische Frau, die so ganz und gar nicht in unser “Jesus-Bild” passen will – von einem Heiland, der niemanden, der zu Ihm kommt, abweisen würde! (vgl. Johannes 6,37) Und gerade dieser Umstand spricht dafür, dass es sich hier tatsächlich und zweifelsfrei um die Überlieferung einer wahren historischen Begebenheit handelt. Jesus nämlich schenkt dieser Frau absolut keine Beachtung – nicht einmal, als sie Ihm auf Knien hinterher hechelt und um Erbarmen für ihre Tochter fleht (vgl. Markus 7,25-26). Der Meister straft sie also gleichsam mit totaler Verachtung. Jesus würdigt diese „Heidin“ nicht einmal eines abweisenden Wortes! – so dass schon sogar die Jünger sich an Ihn wenden, Er möge sich ihr doch erklären (vgl. Matthäus 15,22-24).

Wir haben hier also genau das Gegenteil von dem, was wir sonst kennen: keine Jünger, die Hilfesuchende abweisen, worauf sie von Jesus zurechtgewiesen werden (vgl. Matthäus 19,13-15), sondern einen Jesus, der selbst von den Jüngern bekniet werden muss, doch wenigstens ein Wort an diese hilfe-suchende Mutter zu richten, wenn Er ihr schon nicht helfen wolle, dass sie von ihrem Geschrei hinter ihnen her endlich ablässt! Und das ganze scheint sich hinzuziehen, bis sie zu ihrer Unterkunft zurück gekehrt sind und die Tür hinter sich schließen, jene hilfe-suchende Mutter einfach vor der Herberge stehen lassen (vgl. Markus 7,24), die sich offensichtlich auch davon nicht abbringen lässt und weiter an die Tür klopft und hämmert und schreit (vgl. Lukas 18,1-7; 11,5-9).

Schließlich gab Jesus dem Drängen Seiner Jünger doch noch nach, indem Er sich jener Mutter zuwandte – jedoch keineswegs in Liebe und Einfühlsamkeit für ihre Not. Er wies sie vielmehr schroff mit den nicht einmal direkt an sie gerichteten Worten ab: „Soll etwa das Brot den Kindern genommen und den Hunden vorgeworfen werden?“ Er stellte jene Heidin also auf die Stufe von Unter-Menschen, von „Hunden“, die der Zuteilung des „Heiligen“ so wenig würdig sind, wie man Perlen vor Säue wirft! (vgl. Matthäus 15,26; 7,6)

Jene Frau, wirklich ganz und gar Mutter, allein um das Wohl ihrer Tochter besorgt, der darüber alles andere egal ist, lässt sich jedoch von dieser schroffen Abfuhr Jesu nicht aus der Fassung bringen, sondern demütigt sich vor jenem harten, erbarmunslos abweisenden Gottesmann mit den Worten: „Ja, Herr: Doch essen nicht auch die Hunde von den Krumen, die vom Tisch der Kinder ihrer Herren fallen?“ (vgl. Matthäus 15,27; Markus 6,28) Sie zeigt also die Größe, in ihrer verzweifelten Lage, trotz der kalten, ja, regelrecht herzlosen Abfuhr jenes Juden, noch auf spaßige Weise Parole zu bieten und mit Witz die prekäre Situation zu entschärfen und für sich zu retten, sowie zugleich unter äußersten Selbst-Demütigungen um Gnade zu flehen.

Jesus entwickelte sich wie jeder Mensch – auch spirituell in Seinem Glauben!

Wir sehen an dieser Episode – wahrscheinlich so deutlich wie in keiner anderen Jesus-Überlieferung, – dass Jesus, wenngleich die Inkarnation der Gottheit (vgl. Philipper 2,6-8; Johannes 1,14; Lukas 1,35), nach Seinem irdischem Werde-Prozess (vgl. Galater 4,4; Lukas 2,40) doch wirklich ganz und total Mensch – und nichts als ein Mensch! – war, der erst allmählich in Seine wahre, eigentliche, letzte göttliche Christus-Identität gleichsam „hineinwuchs“ (vgl. Hebräer 4,15; 2,17; 5,7-9; 2,10; Text T79a, T82)

Jesus sah sich nur als Prophet und Messias für das Volk Israel, keineswegs für alle Welt!

Jesus durchlief also einen ganz menschlichen Entwicklungs-Prozess! Er verhält sich hier noch allzu menschlich, geprägt von dem tradierten jüdischen Glauben, in dem Er wie alle anderen aufgezogen worden war. Jesus sah sich zu diesem Zeitpunkt zwar schon als einen Propheten Israels, vielleicht auch schon als den verheißenen auserwählten Messias Israels – jedoch ausschließlich zu dem Gottes-Volk Israel gesandt – und ebenso Seine Jünger (vgl. Matthäus 15,24; 10,23). Und wahrscheinlich war es zu diesem Zeitpunkt auch tatsächlich so – und nur so, und sollte auch nicht anders sein: Zuerst und allein Israel sollte eine reale letzte Chance zur Umkehr eingeräumt werden in dem Sohn (vgl. Matthäus 21,37.43; Jesaja 5,3-4; Lukas 19,41-44); denn sonst hätte der Geist Christi Jesus schließlich schon das Andere, das folgen sollte, bereits geoffenbart (vgl. Text T85). An eine spätere Heiden-Mission – in Seinem Namen! – hatte Jesus zu diesem Zeitpunkt offensichtlich noch überhaupt nicht gedacht! (vgl. Matthäus 28,19; Apostelgeschichte 1,8) Das wäre Ihm auch nicht im Entferntesten in den Sinn gekommen! Jesus verstand sich als Jude und nur als Jude, als ein jüdischer Gottes-Prophet allein für die Juden! Die Heiden und ihr Schicksal interessierten Ihn, wie sich an der Syro-Phönizierin zeigt, auch nicht im Mindesten! Das oblag Gott, nicht Ihm – nicht zu diesem Zeitpunkt.

Jesus durchlief also einen wirklich ganz menschlichen Werdegang und Entwicklungsprozess! Die meiste Zeit Seines Lebens verlief „bedeutungslos“. Sie gelten als die „verborgenen Jahre“. Bis in etwa zu Seinem dreißigsten Lebensjahr war Jesus ein `einfacher´ Zimmermann und ging dem Schreiner-Handwerk seines `Vaters´ Joseph nach (vgl. Markus 6,3; Lukas 4,22).

Jesus, der Gerechte im Sünder-Kleid: in allem ebenso angefochten und versuchlich wie wir!

Wann sich in Ihm eine Stimme meldete, dass es mehr um Ihn und Seine Existenz auf Erden war, wissen wir nicht (vgl. Lukas 2,41-49; Johannes 16,28; 17,5-6.8). In jedem Falle hatte Jesus wohl schon einen klaren Ruf zu „mehr“ verspürt, als es Ihn, wie viele Seiner Zeitgenossen, zu jenem großen Propheten, Johannes dem Täufer, in die Wüste hinaus zog, um sich von ihm taufen zu lassen. Diese Taufe war eine „Sünder-Taufe“, zur Reinwaschung von allen Sünden (vgl. Matthäus 3,5-6; Markus 1,4-5; Johannes 13,10). Und auch Jesus spürte wohl allzu deutlich, dass in Ihm, in Seinem Sündenfleisch, nichts Gutes wohnte, die Sünde sich regte (vgl. Römer 7,18; Markus 10,18). Denn Er war, wenn wir dem biblischen Zeugnis Glauben schenken wollen, in schwaches, kraftloses, versuchungs-anfälliges Sünden-Fleisch hineingeboren wir wir (vgl. Hebräer 4,15; Text T81a, T84), auch wenn Er diesen triebhaft-emotionalen Anwandlungen (vgl. Genesis 4,7; Jakobus 1,14-15 1. Petrus 2,11) seines seelischen Leibes, seiner leiblischen Seele (vgl. 1. Korinther 15,44-45), nie Raum gab und nachgab (vgl. Johannes 8,46). Jesus war gleichsam der erste gerechte Sünder, ein gänzlich Gerechter in Sündenfleisch (vgl. Johannes 9,16.24). Und doch erkannte Jesus offensichtlich die Notwendigkeit, dies Sein Sündenfleisch, in das Er hineingeboren wurde (vgl. Römer 8,3; Hiob 14,4; Psalm 51,7), durch jene Sünder-Taufe reinwaschen und heiligen zu lassen (vgl. Offenbarung 22,14; Johannes 17,19) – in einer Kraft, die Er selber erst als der spätere Christus durch Seinen Sühnetod in alle Räume und Zeiten hinein freisetzen sollte (vgl. 1. Petrus 2,21-24; Text T31, T52a, T52b, T79b, T80c).

Jesus musste an Seine göttliche Sendung und Berufung glauben: ebenso wie wir!

Vielleicht trieb Jesus auch bereits schon die Frage zu jenem Täufer, die ihn umtrieb und beschäftigte: „Kann es sein, dass du der Auserwählte Gottes bist? – der Messias? – nein, mehr noch: Gottes Sohn?!“ (vgl. Lukas 23,35; 1. Petrus 1,20; Matthäus 27,54) Spätestens bei Seiner Taufe hatte Jesus hierauf wohl Antwort vom Himmel erhalten: „Du bist es!“ (vgl. Matthäus 3,13-17) Und doch hatte Jesus diese göttliche Bestätigung doch nur allein in Seinem Herzen. Er musste glauben an das, was Er da inwendig gesehen und gehört hatte! Der Täufer Johannes jedenfalls, der diese Gottes-Bekundung ebenso miterlebt hatte (vgl. Johannes 1,32-34), zweifelte später daran, weil Jesus seinem Messias-Bild nicht entsprach (vgl. Matthäus 11,2-3; Text T39). Jesus musste also an sich selbst GLAUBEN. Er musste der inneren Stimme, dem inneren Zeugnis Seines Herzens glauben (vgl. Johannes 5,32.37; 8,18; 1. Johannes 5,10). Und doch trieb Ihn – ganz menschlich – wohl ebendies in die Wüste, um über das innere Zeugnis Seines eigenen Herzens letzte Klarheit zu gewinnen: „Kann das sein? Bist du wirklich Gottes Sohn?“ (vgl. Matthäus 4,3.6; Galater 1,15-16; Text T80a) Und wie wir aus den Überlieferungen wissen, überwand Jesus alle inneren Anfechtungen, die Versuchungen des Satans, kam innerlich gefestigt und gestärkt, nach jener überirdischen Prüfung zurück und trat Sein öffentliches Wirken an (vgl. Matthäus 4,11.17).

Jesus: Gottes Re-Inkarnation – und damit doch ganz Mensch, der glauben musste, wir wir!

Jesus war also, wenngleich die Inkarnation Gottes, so doch, gleich einer Re-Inkarnation, von Seimen prä-existenten, vor-geburtlichen himmlisch-göttlichen Dasein gänzlich abgeschnitten (vgl. Philipper 2,6-8; Galater 4,4; Text T81b) Er erlangte erst allmählich eine Ahnung und dann schließlich Gewissheit darüber, dass Seine wahre, ganze, eigentliche, göttliche Existenz weit über sein irdisches Dasein hinaus reichte bis in die Tage der Ewigkeit zurück (vgl. Micha 5,1; Jesaja 9,5-6; Römer 9,5), und dass Er vom Vater selbst, aus der höchsten Gottheit, ausgegangen war, mit der Bestimmung, Ihren letzten Willen und Ihr eigentliches Wesen aller Welt kund zu tun (vgl. Johannes 8,14; 16,28; 17,5-6; 1,18). Er hatte diese Einsicht und Erkenntnis aber immer nur durch die Stimme Seines Herzens, das Zeugnis des Heiligen Geistes in sich selbst (vgl. Römer 8,16; Hebräer 2,11; Text T51), dem Er Glauben schenken musste (vgl. Johannes 5,32.37; 8,18; 1. Johannes 5,10). Und von diesem Geist ließ Christus sich leiten, ohne zu wissen, wohin Ihn das noch führen würde (vgl. Johannes 3,8). Er musste hier blind vertrauen und auch lernen, sich leiten, belehren zu lassen von der göttlichen Ruach, wie jeder andere gewöhnliche Mensch (vgl. Hebräer 5,7-9), dessen Geist im Heiligen Geist wiedergeboren und in seinen eigentlichen göttlichen Ursprung wieder eingetaucht wird (vgl. Johannes 3,3.6; 1. Korinther 12,13; Text T40). Vielleicht musste Jesus hier sogar gegen die Unterstellung anglauben, Er habe sich doch nur in den Wahn geflüchtet, ein Sohn des Höchsten selbst zu sein, aufgrund eines tief-sitzenden Komplexes, begründet in Seiner Vater-Losigkeit (vgl. Matthäus 1,18-19). Denn wie schikanierten Ihn die Pharisäer: „WIR sind NICHT aus Hurerei geboren!“ (vgl. Johannes 8,41)

Nicht alle Bekundungen des irdischen Jesus sind schon die Worte des göttlichen Christus!

Jesus war also wirklich ebenso ganz und total Mensch, wie Er total göttlich war, ganz Gott aus Gott! (vgl. Text T80b) Und als dieser Mensch durchlief Er einen ganz gewöhnlichen, natürlichen, menschlichen Entwicklungsprozess, indem in Ihm die göttlichen Ansichten und Einsichten erst allmählich reiften! (vgl. Galater 4,4; Lukas 2,40) Wenn man dieser ganz menschlichen Seite Jesu mit ihrem Werdegang und Entwicklungsprozess wirklich Rechnung trägt, dann muss auch die Frage erlaubt sein: „Darf man wirklich jedes Wort des historischen Jesus auf die Gold-Waage legen? – als sei es schon bereits von der ewigen Christus-Gottheit als letzte, unverbrüchlich göttliche Bekundung gesprochen?“ Denn etwa gerade hier, in der eben behandelten Episode, erklärt Jesus ja beispielsweise noch, Er sei ausschließlich gesandt worden zu den verlorenen Schafen Israels! (vgl. Matthäus 15,24) Von Seiner Sendung in alle Welt als der Heiland aller Welt – als bleibende Heiden-Welt! (vgl. Epheser 3,1-13; Apostelgeschichte 15,10-11; Text T55a) – hatte Jesus hier offensichtlich noch keine Ahnung (vgl. 1. Timotheus 2,4-5; 4,10; 1. Johannes 2,1-2), wie Er auch nicht darum wusste, wann sich alles erfüllen sollte! (vgl. Markus 13,32; Text T71a, T70) Und wenn jenes Jesus-Wort, Er sei ausschließlich zur Errettung für Israel gekommen, letzte Gültigkeit hätte, dann wären wir Heiden wohl alle verloren, wenn wir uns denn nicht beschneiden lassen und Juden werden, wie es auch viele der ersten christlichen Juden von ihren heidnischen „Geschwistern“ einfordern wollten (vgl. Apostelgeschichte 15,1.5.10-11; Galater 5,1-4; Text T55b). Ist also jedes historische Jesus-Wort schon ein ewig gültiges Wort des göttlichen Christus? – beispielsweise die Androhungen und Warnungen vor einer ewigen Verdammnis und Hölle (vgl. Jona 3,4; 4,1.11), wie sie sich bei Jesus – gelöst aus ihrem Kontext! (vgl. Text T72a) – durchaus finden könnten! (vgl. Markus 16,16; Lukas 19,41-44; 21,24; Römer 11,7.25-32; Jesaja 54,7-10; Text T71b) Oder gilt hier nur Jesu letztes Wort, als Er Seinen Lauf vollendet hat und vollends zum Christus aller Welt geworden ist (vgl. Hebräer 2,10), als Er Sein Leben zur Versöhnung für wirklich alle gab (vgl. 1. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 4,10) und Seine Seele aushauchte für ausnahmslos alle, als Er selbst und gerade für Seine erbittertsten Widersacher, die Ihn ans Kreuz gebracht hatten, flehte: „Vater! Vergib ihnen! Denn sie wissen ja nicht, was sie tun!“ (vgl. Lukas 23,34; Jesaja 53,4-12; Apostelgeschichte 7,6; 9,4; 26,10-11; 1. Timotheus 1,12-16) Sind diese letzten Worte Jesu am Kreuz, bevor Er Sein Leben aushauchte, nicht die letzten und tiefsten Bekundungen Seines Wesens und Willens? (vgl. Hosea 11,8-9) Und war Er hier nicht erst vollends bei sich selbst angekommen? (vgl. Text T16c) Strahlte nicht hier erst wirklich restlos der göttliche Christus durch den menschlichen Jesus? Oder wurde hier – wie die Buddhisten es sehen – Jesus nicht erst vollauf zum vollendeten Buddha, der ganz, durch und durch nur noch von der wirklich grenzenlosen Bodhisattva-Retterliebe (vgl. Text T46) des letzten göttlichen Buddha, des großen Tathagata (vgl. Text T33a), also gänzlich und restlos von dem Wesen und Sein des letzten göttlichen Urgrunds und Wesens selbst, beseelt war? (vgl. Text T33b)

Jesus ließ sich belehren: Glauben gibt es überall! Nicht nur bei den Recht-Gläubigen!

Wie auch immer man dies bewerten und dazu stehen mag: Immerhin erwies sich Jesus – bei aller Menschlichkeit, welche jene Episode nicht verschleiert oder verschweigt – doch wiederum als wirklich „göttlich“: Denn Er war in Seinen religiösen „Vorurteilen“ nicht festgefahren, sondern ließ sich von jener Begegnung mit der Syro-Phönizierin belehren und regelrecht „bekehren“ – nämlich dahingehend, dass es auch jenseits des jüdischen Volkes und Glaubens Menschenseelen gibt, die wahres Gottvertrauen besitzen, denen darum die göttliche Zuwendung niemals versagt werden kann und darf (vgl. Jesaja 57,15; 42,3; Römer 3,29; 10,11-13). So wendet sich Jesus dieser Heidin doch zu und erklärt imponiert: „Wahrlich, dein Gott-Vertrauen ist groß! Darum soll dir geschehen, wie du erfleht hast!“ (vgl. Matthäus 15,28).

Bei aller Menschlichkeit erweist sich Jesus hier also wiederum doch als göttlich: göttlich darin, dass Er in der Lage ist, sich SELBST vor einer Heidin zu demütigen, sich Seinerseits demütigen zu lassen, sich Seines unrechten Vor-Ab-Urteilens überführen zu lassen, und ihren Bitten dann doch nachzugeben! Göttlich darin, lernfähig zu sein! – sich von lange gepflegten religiösen Vorurteilen verabschieden zu können, wenn das eigene Herz darin überführt, darüber beschämt, das diese einfach übernommenen, überkommenen Vorurteile völlig irrig und unberechtigt sind und zu Unrecht, zu unrechter Behandlung anderer führen. Jesus erwies sich bei aller Menschlichkeit also in Seiner radikalen, uneingeschränkten Lernfähigkeit zugleich wiederum als göttlich (vgl. Hebräer 5,7-9). Er wusste es vorher ja einfach nicht besser, ließ sich aber durch das, was Er mit dieser Frau erlebte, eines Besseren belehren. Das unterscheidet Jesus bei aller Menschlichkeit von einem Gros aller Menschen. Er ließ sich belehren!

Jesus erkannte und erkannte schließlich an, dass bei jener „Heidin“ trotz ihrer „falschen“ heidnischen Religion doch der „rechte“ Glaube zu finden war. So erwies Er sich als durchaus lernfähig durch die Lektionen Seines eigenen Lebens (vgl. Text T60c) – insbesondere aber dadurch, dass Er in allem zuerst und zuletzt der Stimme Seines Herzens folgte! (vgl. Sprüche 4,23). Und weil Er allein der Stimme Seines Herzens folgte, war es Ihm schließlich auch möglich, sich von falschen tradierten religiösen Vorstellungen zu lösen (vgl. Matthäus 15,19; 1. Petrus 1,18; Text T60a, T72b).

Später sprach Jesus einem Römer und Samariter mehr Glauben zu als allen Juden

Später begegnet uns schließlich ein Jesus, der einem heidnischen römischen Hauptmann einen Glauben bescheinigt, wie Er ihn im ganzen auserwählten Volk Israel nicht gefunden habe, ein Jesus also, der den anders-gläubigen Heiden mehr rechten, wahren Glauben zusprach als Seinen eigenen recht-gläubigen jüdischen Landsleuten, und erklärte, es wäre gut möglich, dass all jene Heiden eher ins Himmelreich eingingen als die Juden (vgl. Matthäus 8,5-12; 12,41-42; Text T11a). Dabei dachte Jesus allerdings wahrscheinlich keineswegs schon an die einstigen späteren Heiden-CHRISTEN, die einmal an Seinen Namen glauben sollten, sondern Er sprach wirklich von den Heiden in und mit ihren heidnischen Religionen! (vgl. Maleachi 1,11.14; 3,20; Jesaja 41,4-7; Text T5, T11b, T14c, T21b) Sie würden DARIN, IN ihren ANDEREN Religionen mehr Glauben beweisen als die Juden – und wären darum in ihrem Gott-Vertrauen, das den Juden fehlte, gerechtfertigt! (vgl. Römer 9,30-32; 10,1-4.11-13; 3,29; 2,28-29)

Dass Jesu Worte tatsächlich so und nicht anders zu verstehen sind, geht beispielsweise daraus hervor, dass Jesus einen Samariter als Parade-Beispiel recht gelebten und umgesetzten Glaubens, der ins Heil bringt, anführt! (vgl. Lukas 10,25-37; 1. Korinther 13,1-3; Galater 5,6; Text T60d, T10a, T56a) Jener von Jesus als Vorbild rechten Glaubens vorgestellte Samariter war ja ganz bestimmt noch kein Heiden-CHRIST, sondern wirklich ein „blutiger Heide“, der einer in Israel angesiedelten Bevölkerung aus Babylon angehörte (vgl. 2. Könige 17,24-41; Text T32, T76b), die darum von den recht-gläubigen Juden als Irrgläubige angesehen wurden, die regelrecht von dämonischen Kräften in ihrem falschen Gottesvorstellungen gehalten werden würden (vgl. Johannes 8,48; 1. Korinther 12,2; 2. Timotheus 2,26; Text T10b).

Um zu verstehen, wie bewusst provokativ Jesu Äußerungen waren, muss man sich vergegenwärtigen, wie diese wohl heute entsprechend ausfallen würden: Das wäre gerade so, als würde Jesus heute in Israel den orthodoxen Juden erklären, so mancher von ihnen in ein Getto weg-gesprerrter Palästinenser stünde Gott näher als sie, oder aber, wenn Er in Deutschland den Rechtsradikalen, die meinen, ihr christliches Land vor dem Islam schützen zu müssen, bescheinigen würde, mancher Moslem hätte wohl mehr von Gott und Ihm, Christus, verstanden und stünde der göttlichen Wahrheit näher als sie!

Ebenso bekundete Jesus, dass Gott oft mehr außerhalb der Gläubigen wirkt!

Schließlich ging Jesus sogar mit Seinem eigenen Heimatort Nazareth schwer ins Gericht, als Er sie fragte, woher dies ihr Ansinnen käme, sie hätten ein besonderes Anrecht auf die Zuwendungen Gottes, nur weil sie recht-gläubige Juden seien?! (vgl. Matthäus 3,9) Hatte Gott sich doch schon durch den großen Propheten Elia ausschließlich außerhalb Israels allein einer Heidin – und zwar eben aus Syro-Phönizien! – gnädig erwiesen und ihren Sohn von den Toten auferweckt! (vgl. Lukas 3,23.25-27) Die erste Toten-Auferweckung geschah also in Syro-Phönizien, außerhalb der jüdischen Glaubensgemeinschaft Israels! (vgl. 1. Könige 17,9.21-22).

Damit erklärte Jesus doch eindeutig, dass Gott sich in Seiner Gnade frei zuwenden würde, wem immer ER WOLLE – ungeachtet der Herkunft, der Religion und des Glaubens! (vgl. Johannes 3,8; 1. Samuel 16,7; Apostelgeschichte 10,34-35; 15,8-9) Gerade auch mit solchen toleranten, ja, wertschätzenden Äußerungen gegenüber Anders-Gläubigen machte Jesus sich freilich alle fundamentalistischen Recht-Gläubigen zu erbitterten Feinden! (vgl. Römer 14,4; Text T29b)

Jesus als der Anders-Gläubigen Freund wurde aller vermeintlich Recht-Gläubigen Feind

Entsprechend wurde Jesus mit all jenen Falsch-Gläubigen und Irr-Gläubigen, deren wahre Recht-Gläubigkeit Jesus verteidigte, „in einen Sack gesteckt“: Er wurde als ein Samariter beschimpft, der von Dämonen besessen sei (vgl. Johannes 8,48); ja, mehr noch: man unterstellte Ihm, Er müsse angesichts solch blasphemischer Feststellungen, Andersgläubige kämen eher ins Himmelreich als die rechtgläubigen Juden, wohl mit dem Teufel im Bunde stehen, Er gäbe sich durch trügerische Macht-Erweise des Satans als Messias aus.

Wer war teuflischer Verführer? Jesus – oder die vermeintlichen Glaubens-Hüter?

So erklärten die vermeintlichen „Glaubenshüter“ Israels (vgl. Matthäus 23,2), Jesus triebe böse Geister durch den Obersten der Dämonen, den Baal-Zebub, aus (vgl. Matthäus 12,24.26); ja, beschimpften ihn als die Verkörperung und Ausgeburt des Beelzebubs, des Satans selber! (vgl. Matthäus 10,25) Man verunglimpfte Jesus, jenen Freund aller Sünder, Heiden und Römer (vgl. Lukas 7,34), die doch allesamt allen rechtgläubigen Juden Feinde waren und sein mussten (vgl. Psalm 139,21; Matthäus 5,43-48), als einen falschen Propheten und Messias (vgl. Matthäus 24,24; 2. Korinther 11,13-15) All jene orthodoxen „Hüter des Glaubens“ bezichtigten Jesus also, ein Diener des Teufels zu sein – und zwar nicht trotz all Seines Heilswirkens, sondern sogar gerade wegen diesem! Jesus, so erklärten sie, sei gleichsam der Anti-Messias, also eine verführerische teuflische Gestalt, wie wir Christen sie im einstigen Anti-Christen sehen! (vgl. 2. Thessalonicher 2,4.9; Text T87b) Damit freilich wiesen sie sich selbst, wie Jesus urteilte, als Kinder und Knechte des Satans aus, da sie das Gute, das Er tat, für böse erklärten! (vgl. Johannes 8,44; Offenbarung 2,9; 3,9; Jesaja 5,20; Text T18b)

Von den Heiden jedoch wurde Jesus trotz ihres heidnischen Glaubens als ein Prophet und Mann Gottes erkannt, in welchem nach ihrem Dafürhalten der Geist IHRER Götter wohnen und wirken musste (vgl. Daniel 4,5; 5,11). Sie waren, wie sich an ihrer Einstellung zu Jesus zeigte, Gott in ihrem Heiden-Glauben also offensichtlich näher als die orthodoxesten Juden in ihrem rechten Gott-Glauben! (vgl. Johannes 3,18-21; Römer 2,28-29) Und so verwundert es nicht, dass Jesus mehr und mehr in den Blick bekam, dass Er von Seinem eigenen Volk wohl verstoßen, dafür aber von den Heiden angenommen würde – ja, dass Seine eigentliche Mission einstmals von Israel weg zu den Heiden ginge, welche noch vor den Juden die Erlösung finden sollten (vgl. Matthäus 21,43; 28,19; Apostelgeschichte 1,8; 28,25-28; Römer 10,19;11,11).

Jesus hat nicht nur eine Glaubensgemeinschaft zur Braut, sondern zehn!

Und vielleicht hatte Jesus auch schon erkannt, dass die Heilsgemeinschaft der wahrhaft Gläubigen und spirituell Erweckten einstmals auch selbst über das Christentum hinausgehen würde, all jener, die explizit in Seinem Namen das Heil finden würden (vgl. Johannes 4,21.23-24; Römer 2,28-29; Text T14b, T56b). Denn Er sprach wohlgemerkt von zehn Jungfrauen und Bräuten, nicht nur von einer! (vgl. Matthäus 25,1-13; Text T26)

Die “Zehn” ist nach biblischen Verständnis eine Voll-Zahl, die Globalität ausdrückt. Zehn Könige sollen es sein, die dem Antichristen zur Weltherrschaft verhelfen, weil sie an ihn ihre Macht übertragen (vgl. Offenbarung 17,12-13; Text T87a). Im Osten von Israel, jenseits des Jordans, befand sich Dekapolis, ein Zehn-Städte-Bund mit ausschließlich nicht-jüdischer, heidnischer Bevölkerung, die lediglich von der hellenistischen Kultur, also allein von den griechischen Religionen und Philosophien geprägt war (vgl. Text T41a).

Auch dieses Gebiet galt den streng-gläubigen Juden als regelrecht dämonisch besetzt. Entsprechend begegnete dem Jesus, als Er mit Seinen Jüngern dieses Gebiet betrat, auch gleich ein wirklich gefährlicher, furchterregender Wahnsinniger, der von einer ganzen Legion von Dämonen besessen war (vgl. Markus 5,1-9.20).

Das Volk Israel sollte Gott lieben und dienen mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft – ausgedrückt in den Zehn Geboten, so viele, wie der Mensch Finger hat (5. Mose 6,4-5; Exodus 20,1-17). Der ägyptische Widersacher Gottes, Pharao Ramses II, wurde durch zehn Plagen vollends in die Knie gezwungen. In  Seinen zehn Jungfrauen hat Jesus also alle Nationen und Religionen! (vgl. Maleachi 1,11.14; 3,20)

Der Tisch des Herrn ist überreich für wirklich alle! Nicht nur für die Kinder!

Denn wie stellte doch schon jene Syro-Phönizierin fest: Es falle doch immer auch etwas von den Brotkrümeln für die „Kinder“ von deren Tisch auch an die „Hunde“ ab! (vgl. Matthäus 15,27) Und nicht selten entsteht aus jenen Krümeln bei den Anders-Gläubigen mehr, weit Beeindruckenderes, als bei den Christen: Wenn man etwa an den Hindu Mahatma Gandhi denkt! Was hat er aus nur einem Wort Jesu aus der Bergpredigt über die Feindesliebe gemacht (vgl. Matthäus 5,38-48), aus welchem Gandhi seine Philosophie vom gewaltlosen, passiven Widerstand ableitete, die sein ganzes Volk in die Freiheit führen sollte! (vgl. Text T12, T14a, T52c)

Und nicht zuletzt: Wie viele göttliche Wahrheiten finden sich doch auch in den anderen Religionen! Bekundungen der göttlichen Liebe, die wahrhaft allen gilt, die danach verlangen! (vgl. Jesaja 57,15; 42,3; Text T4) Das Evangelium von der bedingungslosen und vorbehaltlosen Gnade und Barmherzigkeit des Herrn über alle ist wahrhaft ausgerufen worden in allen Nationen und Religionen – wie Er von je her reich war für alle! (vgl. Römer 10,11-13.18; Kolosser 1,6.23; Text T11c).

So hat wirklich jede Glaubensgemeinschaft einen Anteil an geistlicher Speise erhalten – mehr nur als ein paar Brotkrümel (vgl. Text T17d). Denn war es nicht auch dies, was Jesus damit zum Ausdruck brachte, dass Er nicht nur diesseits des Jordans im Heiligen Israel fünftausend Menschen so gut verköstigte, dass zwölf Körbe – genug für die zwölf Stämme Israels (vgl. Genesis 35,22; Exodus 1,1-7) – übrig blieben (vgl. Markus 6,42-44), sondern ebenso auch jenseits des Jordans im Heiden-Land von Dekapolis, wo Er viertausend Menschen speiste, so dass genug übrig ließ, dass dort sieben Körbe – wiederum eine Voll-Zahl (vgl. Matthäus 18,21-22; Sprüche 24,16) – für die Heidenvölker bereitgestellt blieben (vgl. Markus 7,31; 8,8; Text T25). Dies nämlich waren tatsächlich prophetische Zeichenhandlungen, welche Jesu Jünger jedoch nicht verstanden, wie es aber auch heute viele Christen nicht verstehen, die meinen, allein sie hätten göttliche Offenbarungen erhalten. Und so fragt Jesus auch uns, alle recht-gläubigen Christen, mit Seinen Jüngern:

„Begreift ihr denn immernoch nicht und versteht ihr es immernoch nicht?
Ist euer Herz denn verhärtet?
Habt ihr Augen und seht es dennoch nicht?
Habt ihr Ohren und hört es nicht?
Erinnert ihr euch denn nicht, dass Ich die Brote für die Fünftausend für Israel brach,
und es blieben doch zwölf Körbe randvoll übrig?
Und dass Ich ebenso die Brote für die Viertausend jenseits Israels brach,
und es blieben auch dort sieben Körbe randvoll übrig!
Überlegt doch, was das besagt und bedeutet!
Versteht ihr denn immer noch nicht?!“

(vgl. Markus 8,17-21)

Im Haus Gottes, das die ganze Welt ist (vgl. Exodus 19,5), sollen also vom überreich gedeckten Tisch des Herrn (vgl. Johannes 10,10) nicht nur alle Kinder satt werden, sondern auch alle Tagelöhner und Knechte (vgl. Lukas 15,17; Römer 10,11-13.18), ja, selbst sogar alle „Hunde“! (vgl. Matthäus 15,27; Römer 8,18-21) Denn es gibt fürwahr selbst auch „Hunde“ mit Brautliebe! (vgl. Maleachi 1,11.14; Jesaja 41,4-7; Römer 2,14-16.28-29; Offenbarung 15,4; 5,13)

Jesus ließ sich den Blick weiten: „Gottes Geist wirkt überall!“ – Wir auch?

Das musste also auch Jesus erst lernen, dass gottgefälliger Glaube sehr wohl auch außerhalb des auserwählten Volkes Israel zu finden ist – von der Syrophönizierin, die sich von Ihm nicht abweisen ließ, weil sie keine rechtgläubige Jüdin, sondern eine andersgläubige Heidin war (vgl. Matthäus 7,6; 15,21-28). Es gibt auch „Hunde“ mit Brautliebe!

Jesus konnte sich spirituell weiter entwickeln,
dass Er auch jenseits Seiner eigenen Glaubensgemeinschaft etwas wahrnehmen konnte
vom Wirken und Wehen des Geistes der Gottheit! (vgl. Johannes 3,8; Römer 2,28-29)
Wir auch?

Jesus selbst konnte dazu-lernen!
Wollen wir von Ihm und mit Ihm auch dazu-lernen?
(vgl. 1. Korinther 13,9; 3,18)

Wenn selbst Jesus, der Sohn Gottes,
sich belehren lassen und etwas dazu lernen konnte:
Wir auch?
(vgl. Hebräer 5,8; Text T13)

Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.

Bezogen auf das behandelte Thema

im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)

SXP V,44: unter Als reiner Mensch durchlief selbst Jesus von Nazareth
einen spirituellen Entwicklungsweg, in welchem Er
erst über die tradierten Gottesvorstellungen hinaus wuchs;
darum sind Seine ersten Worte als Jesus
im Licht Seiner letzten Worte als Christus zu deuten
SXP II, 144: Manche ihrer Heiligen gingen noch vor den Juden in ihre Himmel ein;
denn obwohl den Heiden
nur die Brotkrumen vom Tisch des Herrn für Israel zufielen,
haben sie oft mehr daraus gemacht
SXP II, 150: Auch die sogenannten “Hunde” um den Tisch des Herrn
erhielten Krümel von der geistlichen Speise für die sogenannten “Kinder”
SXP III, 205: Der römische Hauptmann hatte als falschgläubiger Heide
doch mehr Glauben als die orthodoxen Juden
SXP III, 202: Als Paradebeispiel rechten Glaubenslebens
führt Christus einen andersgläubigen Heiden, einen Samariter, an
SXP VI, 104: Auch die Christen, die Christus auf Seine Offenbarung einschränken,
werden Seinem eigentlichen unendlichen Wesen
und der Natur der von Ihm gestifteten Spiritualität nicht gerecht,
so dass sie Ihn in Vielem verkennen
SXP VIII, 75: Das Karma “der Tun-Ergehen-Zusammenhang”
behält bei aller Gnade seine Gültigkeit:
Nicht, was der Mensch GLAUBT, ist entscheidend für seinen Fortgang,
sondern, was der Mensch TUT
SXP VIII, 93: Alle Propheten, Jesus selbst eingeschlossen,
mussten dem Zeugnis ihrer inneren Stimme glauben
SXP V, 42: Als reiner Mensch durchlief selbst Jesus von Nazareth
einen spirituellen Entwicklungsweg, in welchem Er
erst über die tradierten Gottesvorstellungen hinaus wuchs;
darum sind Seine ersten Worte als Jesus
im Licht Seiner letzten Worte als Christus zu deuten
SXP V, 59: Existenzielle Bedrohung Israels durch Verdichtung
wahrhaft teuflischer und teuflisch verkehrter Religionen
in seinem Umfeld; hier war Ausmerzung ernsthaft geboten –
wie es auch beim Nazi-Regime Hitlers war
und bei den angreifenden Horden des Antichristen geboten sein wird

weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter

  • Entäußerung – Jesus war nicht mehr als ein Mensch, wie jeder in totaler Gottes-Abhängigkeit

  • Glauben aufbringen musste auch Jesus:
    gegenüber Seinem inneren Herzenszeugnis von Seiner göttlichen Sendung, der Christus zu sein

  • Buddha und Christus wurde der irdische Jesus (erst) in Seiner Vollendung

  • zehn Jungfrauen/Bräute – Harem/Brautgemächer

  • Glauben: findet Christus eher bei anderen als bei Christen – Hauptmann, Samariter