54 – Nur die Stimme des Herzens erschließt das Himmelreich

Das Himmelreich, Gottes wahres Wesen und Sein Wort
erschließt sich allein dem Herzen.
Das Herz allein versteht und beurteilt alles recht.
Nur das Herz schaut Gott.

Inhalt – in aller Kürze

Pilatus kannte die Wahrheit nicht – und bekannte sie doch aus der inneren Einsicht seines Herzens: Der INRI ist der JHWH! (Johannes 18,38; 19,19-22).

Vor allem anderen gilt es, der Stimme des eigenen Herzens zu folgen!
(Sprüche 4,23) Denn allein dem Herzen erschließt sich die ganze Wahrheit!
(Johannes 1,9; 1. Johannes 5,10; Römer 2,14)

Man sollte niemals aus falscher Ehrfurcht vor Gottes Wort sein Herz verbiegen (wie die Freunde des Hiob), sondern vielmehr das Gottes-Wort nach seinem Herzen biegen (wie der junge Elihu)!
(vgl. Hiob 13,3-10; 42,7; 36,5.12-16; 33,29-30)

Der verkehrteste Glaube, der das Herz aufleben lässt und die Liebe fördert, ist immer noch besser, als der rechteste Glaube, wenn er das Herz beugt und erkalten lässt.
(vgl. 1. Korinther 13; Lukas 10,25-37 – 2. Könige 17,24-42; Johannes 8,48)

In der Bibel steht viel Widersprüchliches.
Allein das Herz erschließt Christi Sinn und bringt alles in die rechte Relation.
(vgl. 1. Korinther 2,16; 2. Korinther 3,15-16.6)

Das Herz weiß genau, wie die göttliche Liebe sein und handeln muss!
(vgl. Jona 3,4; 4,2.11)
Wer sich von anderen „dunklen“ Worten seine Herzenseinsicht rauben lässt,
geht in die Irre, weil er dann weder das wahre Anliegen der Heiligen Schriften
noch das Wesen und Wirken der göttlichen Natur noch recht erkennt.
(vgl. Matthäus 22,29)

Allein das Herz kann das Herz Gottes recht erschließen!

Was wir von Pilatus lernen können

„Man kann nur mit dem Herzen sehen,
das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

(Antoine Saint Exupéry: Der kleine Prinz; Text T75, T62)

Obwohl Pilatus meinte, die Wahrheit nicht zu kennen (Johannes 18,38), gab er – aus seinem Herzen – intuitiv doch drei rechte Zeugnisse über Jesus Christus, den Drei-Einigen: 1)

„Ecce homo! – Seht nur: was für ein Mensch!“

(Johannes 19,5)

„Ich finde keine Schuld an Ihm!“

(Johannes 19,6)

„Er ist der König der Juden!“,

(Johannes 19,19)

Letzteres ließ Pilatus als Christi einziges „närrisches“ Vergehen auf die Schuldspruch-Tafel am Marterpfahl schreiben: 2)

»INRI«- »Iesus Nazoreos Rex Iudearum« – »Jesus von Nazareth König der Juden«. Dieser Schuldspruch stand nicht nur auf lateinisch als Jesu Schuld auf der Kreuzestafel – sondern auch auf hebräisch: »Jeschua Ha´Norzi Wu´Melech Ha´Jehudim« – als Kürzel (wie »INRI«) »JHWH« – also »Jahwe«! (vgl. Johannes 19,19-22; Exodus 4,14) Über dem Kreuz stand also der Name Gottes!!! (vgl. 2.Mose 3,15; Text T40). Kein Wunder, dass die Pharisäer sich darüber über die Maßen empörten.

Pilatus blieb aber dabei – und krönte damit sein Zeugnis über Jesus in dem Bekenntnis: Jesus ist nicht nur der König der Juden, sondern in Wahrheit der wahrhaftige Gott aller! (vgl. Johannes 19,7; 5,18; 10,33; 14, 9; Markus 15,39; 1. Johannes 5,20; Römer 9,5; 3,29). In der Koptischen Kirche (Ägyptens) wird Pilatus, der (nach dem Nikodemus-Evangelium) schließlich selbst noch vor dem Kaiser Roms als Märtyrer ein Blutszeugnis abgelegt haben soll, als Heiliger verehrt.

Pilatus bekannte die Wahrheit, weil er seinem Herzen folgte: In den inneren Regungen des Herzens ist das Licht Christi, das alle Erleuchtungen schenkt (vgl. Johannes 1,9; 1. Johannes 5,10; Römer 2,14; vgl. Text T2, T16, T55a).

Mehr als allem anderen folge deinem Herzen!

Der Stimme des Herzens gilt es immer zu folgen! Dann findet man die ganze Wahrheit! (vgl. Text T10) Salomo unterstreicht:

„Mehr als allem anderen folge deinem Herzen!
Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens!

(Sprüche 4,23; vgl. Text T33, T50)

Und wenn ein „dunkles Wort“ in der Schrift dein Herz beengt, dann verbiege nicht aus falscher Furcht vor Gott dein Herz (vgl. Hiob 32,1-3), sondern biege jenes Wort in apostolischem Freimut nach deinem Herzen dem Herzen Christi zu! (vgl. 2. Korinther 3,6.12-13; 4,2). Denn man kann nur mit dem Herzen sehen, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (Antoine Saint Exupéry; vgl. Text T51, T53c, T55d, T55e) Darum findet man die Wahrheit auch nicht im Buchstaben(-Glauben), sondern allein im Erspüren des Wesens und des Geistes, den alle Buchstaben atmen, der alle Heiligen Schriften durchweht und durchzieht (2. Korinther 3,6; Text T53d).

Falsche Ehrfurcht vor der Heiligen Schrift erschließt ihr wahres Herzensanliegen nicht!

In dieser Hinsicht sehr aufschlussreich ist die Erzählung von Hiob, der trotz seines tiefen Glaubens unsägliche Schicksalsschläge erleiden muss (vgl. Hiob 1, 6-12; 2,1-7), worüber er verzweifelt, weil er Gott nicht mehr versteht (Hiob 7,16-21; 13,15):

Seine schriftgelehrigen Freunde legen dies nach ihrem Verständnis der Heiligen Schriften so aus, dass Gott den Hiob wohl für irgendwelche versteckten schlimmen Sünden bestrafen müsse, auch wenn er augenscheinlich ein gottesfürchtiges Leben führt (vgl. Hiob 15,4; 22,5-11; 19,2-3.28-29; 33,8-13). Denn Gott kann ja schließlich kein Unrecht tun! In den Schriften steht, dass die Gottlosen für ihre Untaten bestraft, die Gottgläubigen aber gesegnet würden (vgl. Hiob 4,8). Das Schicksal des gottesfürchtigen Hiob widerspricht dem augenscheinlich! Hiobs Freunde verbiegen aber lieber ihr Herz, statt sich und dem Hiob zuzugestehen, dass die Erklärungen der Heiligen Schriften einfach nicht zutreffen und greifen. Aus falscher Gottesfurcht ist es ihnen nicht möglich, dem Hiob einfach recht zu geben (vgl. Hiob 32,1-3). Denn dann müssten sie ja zugestehen, dass nicht alles so stimmen kann, wie es in ihrem Gottes-Wort steht. Dann müssten sie Gott ja der Ungerechtigkeit bezichtigen! (vgl. Hiob 4, 17; 11,7) Sie folgen also nicht ihrer Herzensstimme, die Hiob in allem voll Recht geben muss – am Anfang nämlich sind sie über all dem Leid, das Hiob zu Unrecht widerfährt, ebenso sprachlos und geschockt wie er (vgl. Hiob 2,11-13). Sie folgen aber nicht ihrer Herzensstimme, weil sie – wie es Hiob ganz richtig durchschaut – insgeheim die Person (Gottes) ansahen, und nicht wagen, Gott selbst des Unrechts zu bezichtigen (vgl. Hiob 13,3-10), oder aber nicht wagen, die bisherigen Erklärungen der von Gott inspirierten Heiligen Schriften in Zweifel zu ziehen.

Dies wäre allerdings der einzige wahre Trost gewesen, dem sie dem Hiob hätten spenden können, wenn sie ihm in allem, in seinem Unverständnis und seiner Klage gegen Gott aus ihrem vollen Herzen Recht gegeben hätten (vgl. Hiob 21,2-3). So verbiegen sie aber lieber ihr Herz, erklären Hiob zu unrecht für schuldig, um Gott ins Recht zu setzen, damit alles schon so stimmt, wie es ist und geschrieben steht, und seine Richtigkeit hat. Dies führt zu heftigen Streitgesprächen zwischen Hiob und seinen sogenannten (vermeintlichen) „Freunden“ (vgl. Hiob 6,14-21). Die Wiedergabe dieses Disputs endet schließlich mit dem göttlichen Urteil: Die Freunde des Hiob taten nicht nur dem Hiob unrecht, der in seinem Gottvertrauen seinem Herrn und Gott völlig recht war, so wie er war; sondern sie taten damit auch ebenso, ja, vielmehr noch Gott selbst unrecht, weil sie offensichtliches Unrecht zu Recht erklärten, weil es angeblich so geschrieben steht (vgl. Hiob 42,7).

Das Herz, das Gottes Liebe recht erfasst hat, legt die Schrift mit großem Freimut aus!

Ganz anders dagegen der Jungsporn Elihu, der sich erst zu Wort meldet, als die Alt-Vorderen mit ihren (Gott und Seinen Offenbarungen gegenüber unterwürfigen) Erklärungsversuchen nicht weiter kommen (vgl. Hiob 32). Er legt die alten Schriften in großem Freimut, ganz eigenwillig – und das ist das Entscheidende: – nach seinem Herzen aus! (vgl. 2. Korinther 3,6.12.15-16; 4,2; 1. Korinther 2,16) Hiob hat offensichtlich kein Unrecht getan! Das sagt dem Elihu sein Herz! Gott kann auch kein Unrecht tun! Das sagt ihm ebenso sein Herz! Nach allem, was die Heiligen Schriften an Erklärungen hergeben, würde Gott aber einen frommen, höchst gottesfürchtigen Mann wie Hiob ganz zu unrecht „bestrafen“. Das veranlasst den jungen Elihu, über das hinaus zu glauben, was die Schriften hergeben. Leid muss nicht immer Folge irgendwelcher Untaten sein! Gott muss damit nicht immer nur Strafen im Sinn haben! (vgl. Johannes 9,1-3; Römer 8,35-39) Vielleicht will Er die Seinen darüber über alles hinaus wachsen lassen, was sie bis jetzt erkannt und erlangt haben? (vgl. Hiob 36,15-16; Hebräer 2,10; 5,7-8; 12,4-11)  Gott muss mit allem, was geschieht, immer nur Gutes im Sinn haben (vgl. 1. Mose 50, 20; Jesaja 55,8-10; Jeremia 29,11), denn – so kündet es Elihu sein Herz: Gott ist gut! Elihus Herz sagt ihm überdies, dass Gott niemals irgendeines Seiner Wesen, selbst wenn dies Unrecht tut, je verdammen kann! (vgl. Hiob 36,5) Dies bringt ihn zu ganz eigenwilligen Schlussfolgerungen: Selbst wenn eine Menschenseele in ihrer Verlorenheit zugrunde geht, so wird Gott diese wieder erwecken, um sie letztendlich zum Heil zu führen (vgl. Hiob 33,29-20; 36,12-16). Elihu erwägt also regelrecht die Möglichkeit der Reinkarnation als ein Heilsmittel Gottes, um am Ende eine Allversöhnung herbei zu führen! (vgl. Text T37a, T37b, T72*) Elihu legt sich seinen Glauben also nach seinen Herzens-Einsichten, wie Gott in Seiner Allmacht sein und handeln müsse, wenn er denn die unendliche, grenzenlose Liebe ist, zurecht und hat hier auch keine Probleme über das hinaus zu glauben und fest und zuversichtlich zu hoffen, als was die Heiligen Schriften und göttlichen Offenbarungen her geben. Und einzig dieser Glaube des Elihu findet bei Gott offensichtlich Anerkennung und Gefallen.

Was wir daraus lernen können und aus der Hiob-Dichtung wohl auch sollen, ist, dass es immer noch besser ist, die Heiligen Schriften zu verbiegen als sein eigenes Herz.

Die wahre Botschaft der Heiligen Schrift erschließt sich nur recht dem Herzen

Dem wahren Anliegen der Heiligen Schriften wie auch dem Wesen und Wirken der göttlichen Natur wird man offensichtlich am ehesten gerecht, wenn man das Wort Gottes nach dem inneren Licht der Stimme seines Herzens auslegt, was einem das eigene Herz sagt und erklärt, wie es allein sein kann und wie darum das göttliche Wort wohl zu verstehen sei (vgl. Text T72). Wer aber nicht auf sein Herz hört, nicht allein sein Herz die Schriften auslegen lässt, wird in der Regel auch weder dem Anliegen der Heiligen Schriften noch dem wahren Wesen und Wirken der göttlichen Natur gerecht (vgl. Matthäus 22,29).

Jedes Herz weiß ganz genau, was wahre Liebe ist! Warum nur glauben wir ihm nicht?!

Die Heiligen Schriften bezeugen, dass die Gottheit nichts als Licht ist, ohne jede Finsternis, sowie nichts als reinste, durchläutertste Liebe (Jakobus 1,13.16; 1. Johannes 1,5.4,7-10). Jedes Herz hat eine ganz klare Vorstellung davon, wie solch eine Liebe aussehen muss – ganz wie es im Hohenlied der Liebe (in 1. Korinther 13) beschrieben wird. Und solche Liebe allein nimmt alle Erschrockenheit und Furcht (vgl. 1. Johannes 4,18; Römer 8,15-16; Galater 4,6-7). Und ein jedes Herz empfindet dies als einen Widerspruch, wenn diese allerhöchste göttliche Liebe auf ewig verstoßen und verdammen könnte (vgl. Hiob 36,5; Jona 4,2.11), ja, überhaupt irgend etwas nur erschaffen könnte, was sich am Ende nicht als gut, ja, perfekt, erweisen müsste! Warum schenken wir diesem inneren Herzenszeugnis keinen Glauben, wenn wir etwas in den Heiligen Schriften lesen, was dem zu widersprechen scheint? Tun wir uns, unserem Herzen, das auf alles hin glauben, lieben und hoffen will, damit irgendeinen Gefallen? (vgl. 1. Korinther 13,7; Römer 15,13)

Der schlechteste Glaube mit Herz ist besser als der beste Glaube ohne Herz

Darum sollte man sich getrost über „dunkle Worte“ der Schrift einfach hinwegsetzen, die einem etwas anderes glauben machen wollen, als was einem das eigene Herz in seiner kindlichen Einfalt und Unschuld von der Gottheit sagt, wie Sie sein und handeln müsse (vgl. Matthäus 18,2-3; 11,25; 21,16; Text T4, T53b).

Denn selbst, wenn man mit seinen persönlichen innersten Herzens-Ansichten und -Einsichten, falsch liegen sollte, so ist das immer noch besser, wenn man damit zuversichtlicher, hoffnungsvoller und gelassener durchs Leben gehen kann, als sich selbst einen Glauben aufzuzwingen, der allen ureigensten Herzens-Regungen und -Empfindungen widerspricht, nur weil dies irgendwelche vermeintlichen Autoritäten (die Verfasser oder aber die Ausleger von Heiligen Schriften) so vorgeben, weil man, wenn man hier sein Herz selbst beugt, darüber innerlich abstumpfen oder verzweifeln und zugrunde gehen würde.

Wenn du etwas in der Bibel liest, das sich mit deinem Verständnis von der allmächtigen göttlichen Liebe nicht verträgt: Wer zwingt dich, das anzunehmen und zu glauben? Ist das nicht deine falsche, unterwürfige Gottesfurcht? Furcht, Angst VOR Gott (vgl. Hiob 13,7-10) anstelle von wahrer „Gottesfurcht“. einem tiefen unheimlichen Respekt vor der Gottheit, weil diese sämtliche allerhöchsten Ideale in sich birgt und noch überbietet! (vgl. 1. Johannes 4,18)

Wenn etwas in der Bibel deinem Herzenszeugnis von dieser höchsten Gottheit widerspricht: Was hindert dich daran, zu glauben: „Da muss ich wohl was falsch verstanden haben! Das KANN einfach nicht so sein!“ oder aber, zu glauben: „Da müssen wohl die Verfasser jener Schriften was falsch verstanden haben! Auch wenn die Gottheit sie vollmächtig gebraucht hat: Das waren ja auch alles nur Menschen – genau wie ich!“ (vgl. 2. Petrus 3,15-16; Text T55c, T55f, T55g)

So ist es immernoch besser, zu glauben, was einem die innere eigene Herzensstimme bezeugt, als, was auch immer einem eine andere Autorität diktiert – und wenn es die höchste gottgegebene Autorität auf Erden ist! (vgl. Galater 1,8) Denn der „schlechteste“, verkehrteste, „falscheste“ Glaube, wenn er zur Liebe führt, ist immer noch besser als der rechteste Glaube, wenn er die innersten Herzensregungen abtötet, das Herz abstumpfen lässt, sarkastisch und lieblos macht! (vgl. Sprüche 15,17)

Der verkehrteste Glaube, der das Herz aufleben lässt und die Liebe fördert, ist immer noch besser,
als der rechteste Glaube, wenn er das Herz beugt und erkalten lässt.

Der verkehrteste Glaube mit Liebe
ist besser als der rechteste Glaube mit Hass!

(vgl. 1. Korinther 13; Lukas 10,25-37 – 2. Könige 17,24-42; Johannes 8,48!)

Allein das Herz bringt alle Aussagen in Gottes Wort in die rechte Relation

Ein Spötter hat einmal gesagt: „In der Bibel steht alles! – UND von allem das Gegenteil!“ Und so ganz unzutreffend ist diese Feststellung nicht! Man vergleiche etwa einmal Jeremia 48,10 mit Matthäus 5,44-45 oder Römer 3,28 und 4,5 mit Jakobus 2,24, oder aber Offenbarung 5,13-14 mit Offenbarung 14,9-11! Jeder Gläubige muss diese zunächst total widersprüchlichen, diametral gegeneinander stehenden Aussagen irgendwie zueinander in Relation bringen, also jeweils eine Erklärung zu der je gegenteiligen Äußerung nach-ordnen. Anders geht es garnicht!

Es scheint geradezu so, als hätte Gott sich in derart ambivalenter Weise geoffenbart, um unser Vertrauen auf Ihn zu prüfen (Exodus 20,18-21), und, um uns so auch zu schulen – hin zu einem vollendeten Glauben, der auch gegen alle Anzeichen zu Hoffnungslosigkeit (selbst von Seiner vermeintlichen Offenbarung her) doch ungemindert auf alles hofft (vgl. Römer 4,18; 1. Korinther 13,7; Römer 15,13).

Warum sollte man hier nicht die ureigenste innere Herzensstimme sich zur Richtschnur und zum Leitstern machen, wie alles recht einander zuzuordnen und zu bewerten ist? Ist uns diese innere Stimme nicht von Gott gegeben worden? (vgl. Johannes 1,9; Römer 2,14-15; 1. Johannes 5,10)

Was ist das wahre Gotteswort, das sich bis ins kleinste Jota erfüllt und ewig bleibt?

Jesus Christus hat zwar erklärt, dass vom Wort Gottes auch nicht ein Jota (also auch nicht das kleinste, unbedeutendste Strichlein) vergehen wird (Matthäus 5,18-19), doch fügte Er dem erläuternd hinzu, „bis dass es alles geschehen ist“, womit Er bereits anzeigte, dass Er offensichtlich lediglich die göttlichen Verheißungen und Zusagen als geist-inspiriertes Gottes-Wort begriff (vgl. 2. Korinther 1,19-20; Matthäus 24,35; 26,24; Römer 9,6; 11,29), die sich allesamt in Seiner Person und Seinem Heilswerk erfüllen sollten (vgl. Johannes 5,39; Lukas 24,26-27). Denn was Gott zusagt, das hält Er ganz gewiss (Psalm 33,4; Habakuk 2,3). An anderer Stelle nämlich erklärt Jesus den Schrift-Gelehrten, dass sie mit ihren Überlieferungen das Wort Gottes zunichte gemacht hätten (vgl. Matthäus 15,3-9), was sich durchaus auch auf die Heiligen Schriften beziehen konnte, wie sie uns heute im Alten Testament vorliegen (vgl. Matthäus 5,38-39.43-44).

Entsprechend gilt es, alles in der Heiligen Schrift nach dem zu deuten und einzuordnen, was wir durch Christus von der Gottheit wissen, dass Sie nichts als Liebe ist, die so selbst-los ist, dass Sie sich lieber selbst verdammen lässt, als irgendeines Ihrer Kleinen, wie recht dem auch immer geschehen würde, zu verdammen! (vgl. Galater 3,13-14; 2. Korinther 5,14-15.21; Lukas 23,34; Matthäus 18,12-14) Allein nach diesem, nach Christi Sinn erschließt sich die ganze Schrift sinnig und sinnvoll; allein nach Christi Sinn stiftet sie Sinn! (vgl. 1. Korinther 2,15-16; Text T53a)

Wem aber (unter Fehl-Deutung von Matthäus 5,18-19) alles in der Schrift „gleich gültig“ ist (vgl. 1. Timotheus 1,8-11), dem geht das Hauptanliegen der Schrift, die göttliche Barmherzigkeit (!), über seinem emsigen Zettel-Flicken, peniblen Erbsen-Zählen und klein-kariertem Korinten-Kacken, dem „Verzinsen von Minze, Till und Kümmel“ verloren (vgl. Matthäus 23,23; 9,13): Wem alle Bibelbuchstaben „gleich gültig“ sind, der wird für das wahre Anliegen der Bibel „gleichgültig“! (vgl. 2. Korinther 4,6)

Dem wird dann beispielsweise die „Froh-Botschaft“ von Jesu Zusage (in Matthäus 5,18-19), dass kein noch so winziges Jota der Schrift vergehen würde, bis es sich alles – in IHM! – erfüllt hätte, zu einer „Droh-Botschaft“, dass auch kein noch so kleiner Verstoß gegen das göttliche Gesetz ungeahndet und ungesühnt bliebe – und zwar vom Übertreter, nicht von dem, der stellvertretend für alle unsere Übertretungen die Strafe auf sich genommen hat, um uns von den Folgen unserer Untaten zu erlösen – nicht allein aber uns, sondern ausnahmslos die ganze Welt (vgl. Jesaja 53,4-6; 1. Johannes 2,1-2).

Am Ende bestätigt sich wunderbar, was unser Herz von Anfang an weiß!

In aller Regel liegen wir jedoch mit unserer Herzens-Deutung komplett richtig. Als Gott dem Jona erklärt, er solle der Stadt Ninive verkünden, dass seine totale Vernichtung fest beschlossene Sache sei, was dann später allerdings doch nicht eintritt, erklärt Jona: „Wusste ich´s doch, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, dem auch fest beschlossenes Unheil am Ende doch gereut!“ Jona lag hier mit dem, was ihm seine Herzensstimme entgegen der klaren Gerichts- und Verdammnis-Androhung Gottes eingab, also am Ende doch völlig richtig (vgl. Jona 3,4; 4,2.11).

Dies ist es schließlich auch, was uns das Beispiel des Pilatus lehrt: Wenn wir auf die Stimme unseres Herzens hören, liegen wir – wie wenig wir auch von der göttlichen Wahrheit wissen und verstanden haben mögen – immer richtig und treffen „voll ins Schwarze“! – oder besser: „ins Rote“, ins glühende, lodernde Herz der göttlichen Liebe!

Darum steht über ALLEM, –
SELBST über vermeintlichen Gottes-Offenbarungen in der Heiligen Schrift:

„Mehr als allem anderen folge deinem Herzen!
Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens!

(Sprüche 4,23)

Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.

Bezogen auf das behandelte Thema

im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)

SXP VIII, 105: unter Auch wenn man etwas nur im Herzen als recht erkennt,
muss es darum nicht unwirklich sein
SXP VIII, 110: Kein Herz kann sich Wunderbareres erträumen als Gottes Herz
SXP I, 33: Wie bei allen Propheten bedarf es eine Zeit der Absonderung,
um das Wort – unbeeinflusst von Fleisch und Blut – empfangen zu können
SXP IV, 158: Gott offenbart sich über die Herzen;
es gilt, mit Seinen Offenbarungen im Reden des eigenen Herzens zu rechnen
SXP VIII, 95: Gott ist von je her nur in dem leisen Säuseln der Stimme des Herzens hörbar

weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter

  • Stimme Christi in uns: der aufgehende Morgenstern
    (II Petr 1,19; Apk 22,16; Joh 10,27; Luk 4,4)

  • Brennen: des Herzens bestätigt Wahrheit, die bewirkt, dass das Herz brennt (Luk 24,32)

  1. In Jesus Christus ist die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.
    Das bedeutet: In Christus erwirkte die ganze Dreieinigkeit das universale Erlösungswerk!
    Die göttliche Dreifaltigkeit hat die EINE Christus-Identität!
    (vgl. Johannes 8,16; 14,8-9; 16,32; Hebräer 9,14; Kolosser 1,19-20; 2,9) Entsprechend war die Taufe auf Jesus gleichbedeutend mit der Taufe auf den Dreieinigen.
    (vgl. Matthäus 28,19; Apostelgeschichte 2,38; vgl. Text T55b)
  2. Dass Pilatus als Schuldspruch „König der Juden“ vermerken ließ,
    war in gewisser Weise schon sehr sarkastisch:

      • Einmal brachte er damit zum Ausdruck, welchen Stellenwert das gesamte jüdische Volk
        in den Augen des Römischen Imperiums innehatte,
        wenn so mit seinem König umgegangen werden konnte (vgl. Lukas 23,28);
      • zum anderen stellte Pilatus mit diesem Schuldspruch, den er von den Juden übernahm,
        zugleich ebenso Jesu Verkläger an den Pranger, war damit doch für alle gut lesbar ersichtlich:
        „Da seht ihr, wie dieses Volk mit seinem EIGENEN König, der es gut mit ihm meint, umgeht!”

    “Mit „närrischem Vergehen“ ist gemeint,
    dass sich Gott in Christus ausgerechnet dieses Volk zum Eigentum erwählt hat,
    von dem Er nach Seiner Vorsehung bereits wusste,
    dass es Ihn ablehnen und sogar einstmals niederschlachten würde.
    (vgl. Exodus 19,5-6; 5. Mose 7,6-8; 9,4-5; Jesaja 41,24; Johannes 1,11; Apostelgeschichte 2,23)
    Darin erweist Gott Seine unendliche Liebe, dass Er sich gleichsam „zum Narren“ macht,
    indem Er auch dem letzten verlorenen Schaf, das nach Ihm tritt, nachgeht.
    (vgl. 1. Korinther 4,10.13; Matthäus 18,12-14)

    Dies ist aber keineswegs ein Anlass, sich über das Volk Israel zu erheben!
    (vgl. Römer 11,18-23; 1. Korinther 10,11-12)
    Gott hat sich dieses Volk eben darum erwählt,
    um an ihm exemplarisch seine grenzenlose Liebe zu demonstrieren,
    auf die wir aber alle ebenso wie das jüdische Volk angewiesen sind!
    (vgl. 1. Timotheus 1,15; Römer 2,14; Matthäus 7,1-5)