05 – Abraham – der Vater allen Glaubens

Abraham vertraute schlicht den grenzenlosen Verheißungen
des bedingungslosen Zuspruchs der göttlichen Liebe.
Solch einfaches kindliches Vertrauen findet man in allen Religionen!

Inhalt – in aller Kürze

Abraham gilt im Glauben der abrahamitischen Religionen
(im Judentum, Christentum und Islam)
als der Vater des Glaubens!
(vgl. Galater 3,7-9; Römer 4,16-25)

Abraham hatte aber noch kein spezifisches Glaubensbekenntnis und auch noch keine zu erfüllenden Gottesgebote!
(vgl. Jesaja 63,16; Galater 3,16-18)

Abraham vertraute einzig auf den Zuspruch der göttlichen Liebe – für ihn persönlich wie für eine Unzahl spiritueller Kinder – für ausnahmslos alle!
(vgl. Genesis 12,1-3; 15,1.5; 13,16)

Abraham ist damit der Vater allen Glaubens!
Denn solchen schlichten Kinder-Glauben findet man weltweit in allen Religionen!
(vgl. Jesaja 41,4-5; Maleachi 1,11.14; Römer 3,28-29; 2,29; 10,12-13.18)

Mehr will und braucht Gott garnicht!
(Matthäus 18,2-3; 19,14; 11,25-26; 21,16)

Kennzeichen solchen Glauben sind:

  • Spiritueller Aufbruch aus dem Altgewohnten ins Fremde, Unbekannte:
    Offenheit für Neues!
    (vgl. Genesis 12,1; Jeremia 33,2-3; Johannes 16,12)
  • Ein inniges, vertrautes, völlig angst-freies Freundschaftsverhältnis mit Gott!
    (vgl. Genesis 18,17; Exodus 33,11; Römer 8,15-16; Galater 4,6-7; 1. Johannes 4,18; Jesaja 63,16)
  • Festes Vertrauen in die Grenzenlosigkeit der göttlichen Liebe
    auch gegen allen vordergründigen Augenschein
    (vgl. Genesis 18,22-33; Jona 4,1.11; 1. Petrus 4,6; Matthäus 11,23; Genesis 18,14; Römer 4,5; 1. Korinther 13,7)

Wer solchen Glauben aufzubringen wagt, wird Wunderbares mit Gott erleben,
was auch die kühnsten Träume, Erwartungen und Hoffnungen himmelweit übersteigt!
(vgl. 1. Korinther 2,9; Römer 15,13; Hiob 36,16; Genesis 18,14)

Abraham, der Vater des Glaubens, hatte noch kein spezifisches Glaubensbekenntnis!

Abraham gilt als der Stammvater des Glaubens (vgl. Galater 3,7-9; Römer 4,16-25). Die drei abrahamitischen Religionen – das Judentum, das Christentum und der Islam – berufen sich auf ihn (vgl. Text T28, T29a, T48).

Abraham allerdings wusste noch nichts von Mose, noch nichts von Jesus und auch nichts von Mohammed (vgl. Jesaja 63,16; Galater 3,16-18; Text T4a, T18, T17, T19a, T19b). Trotzdem wurde er von Gott angenommen – um seines schlichten einfältigen regelrecht kindlichen Vertrauens willen (vgl. Matthäus 18,4).

Abraham hatte noch kein spezifisches Glaubensbekenntnis, noch keine verbindlichen Dogmen und Glaubenssätze, noch keine einzuhaltenden Gottes-Gebote und Satzungen! Alles, was Abraham hatte, war der an ihn persönlich gerichtete Zuspruch! Alles, was Abraham hatte, war eine bedingungslose Verheißung auf etwas grenzenlos Wunderbares! (vgl. Galater 3,16-18; Genesis 18,14)

Abraham vertraute einzig auf den bedingungslosen Zuspruch der göttlichen Liebe – für ihn persönlich wie für ausnahmslos alle!

Alles, was Abraham von seinem Herrn wusste, war, dass diese Gottheit nur Gutes mit ihm im Sinn hatte – und nicht allein nur mit ihm, sondern (in und über ihn) mit ausnahmslos allen, mit allen Nationen und restlos der ganzen Welt! (vgl. Genesis 12,1-3; 18,18; 22,18; 26,4; 28,14)

Alles was Abraham hatte, was ihn zutiefst berührte, bewegte und in Bewegung setzte, was ihn nicht mehr stillhalten konnte, war einmal die Erfahrung, ganz persönlich gemeint und angesprochen, angesehen zu sein (vgl. Genesis 16,13) in der göttlichen Zusage „Ich hol´ dich raus! – aus allem!“ und der unglaublichen Verheißung: „Und nicht allein dich! Sondern in und mit dir und durch dich ALLE!“ „Und das auf EWIG! Ich werde IMMER mit dir sein!“ (vgl. Genesis 15,1; 13,15)

Was Abraham glauben ließ, war der vorbehaltlose, bedingungslose, unverlierbare göttliche Zuspruch, der Heils-Zuspruch für ihn und alle. Allein darauf setzte er all sein Vertrauen. Allein dies bewirkte seinen Aufbruch. (vgl. Römer 4,5) Allein das schlichte, einfältige, kindliche Vertrauen (Matthäus 18,2-3; 19,14; 11,25-26; 21,16; Text T4b), dass dies wirklich die wahre göttliche Stimme sein musste, die er so in seinem Herzen zu seinem Herzen reden vernahm (vgl. Sprüche 4,13; Johannes 1,9; Römer 5,5; 8,15-16; 1. Johannes 5,10): Das war alles, was Abraham vorzuweisen hatte – und Gott vollauf genügte! (vgl. Römer 4,1-5)

Alles, was Abraham hatte, war die Verheißung von etwas Wunderbarem, alle Fassenskraft Übersteigendem, Unendlichen, Unzerstörbarem, Ewigem, Unvergänglichem (vgl. Genesis 18,14; 1. Korinther 2,9) eine Verheißung, die ihm der Blick in die unendlichen Weiten des Alls mit seiner Unzahl von Sternen schenkte: So grenzen-los sollte einmal seine Nachkommenschaft sein, die wie er, Abraham als ihr Vater, den Segen der göttlichen Zuwendung erfahren sollte! (vgl. Genesis 13,16; 15,5) wirklich grenzen-los, sich ausweitend bis ins Un-Endliche hinein, all-umfassend wie das ganze All! Aus dieser Zusage ist auch niemand ausgenommen! Denn diese Verheißung geht ja wirklich ins Un-Endliche! Ein Tau der Lichter ist Gottes Tau! Und einstmals werden alle erstrahlen wie die Sterne, und ein jedes Wesen aufgehen wie die Sonne in ihrer Kraft! (vgl. Jesaja 26,19; Richter 5,31; Daniel 12,3; Matthäus 13,43; 1. Korinther 15,35-48; 1. Johannes 3,2) Alle sollen in diese wunderbare Gotteskindschaft hinein gelangen, wie sie Abraham an sich erfährt! (vgl. Römer 8, 18-21) Und diese Zusage an ihn persönlich – OHNE „Wenn“ und „Aber“! – war so felsenfest – eine Bekundung des göttlichen Beschlusses – wie das unantastbare Firmament des ganzen Alls, der allumfassende Kosmos!

Allein diese Verheißung – ohne jede Vorbedingungen! – hatte Abraham! Und sie allein reichte ihm, um ihn aus allem Bisherigen, zu eng Gewordenen, Hoffnungslosen, nicht mehr Stimmigen, Überzeugenden – auch gerade in spiritueller Hinsicht, in Bezug auf seinen bisherigen Glauben – heraus zu holen und heraus zu rufen. Und diesem inneren Herzenszeugnis vertraute Abraham rückhaltlos, vertraute sich dieser Zusage rückhaltlos an – in einem Glauben, der wirklich alles für alle erhofft. (vgl. Römer 4,5; 1. Korinther 13,7)

Dies allein – nicht mehr und nicht weniger – war der Glaube des Abraham: ein Vertrauen auf den innerlich gespürten Zug einer felsenfesten göttlichen Heilszusage für alle, was ihn in Bewegung versetzte und zuversichtlich das Wagnis eingehen ließ, in jeder Hinsicht in völlig unbekanntes Neuland aufzubrechen. Solchen Glauben findet man aber nicht nur in den abrahamitischen Religionen, wenn man ihn dort überhaupt antrifft und findet, nicht allein im Judentum, im Christentum und im Islam.

Solchen Glauben findet man in allen Religionen!
Die Verheißung an Abraham gilt damit ausnahmslos allen!

Solchen abrahamitischen Glauben, schlichtes, kindliches Vertrauen in die göttliche Liebe, die auf alles hoffen lässt, findet man – wenn überhaupt, dann aber auch nicht allein in den abrahamitischen Religionen, sondern in allen Religionen – bei allen, die in der selben Weise wie Abraham ihr ganzes Vertrauen auf die göttliche Gnade setzen (vgl. Jesaja 41,4-5; Maleachi 1,11.14; Römer 3,28-29; 2,29; 10,12-13.18; Text T4c, T21, T55), die auch den schlimmsten Gottleugner noch zurechtbringen wird (vgl Römer 4,1-5; vgl. Text T73a). Damit ist Abraham, den eben dieses rückhaltslose Vertrauen auf alles auszeichnete, aber der Vater aller Gläubigen, die ebenso einfach nur auf alles vertrauen (vgl. Galater 3,7-9; Römer 4,16-25).

In der Theologie spricht man vom sogenannten „anonymen Christentum“ (Karl Rahner; vgl. Text T34), von Gläubigen, die sich in allen Religionen finden (vgl. Römer 2,14-16.26-29; vgl. Text T9, T11, T14a, T29b, T56, T87). Diese stellen praktisch die anderen Schafsherden des Herrn, welche Er als der Völkerhirte aus ihren eigenen Stallungen heraus-ruft und -führt, ebenso wie aus dem Judentum und Christentum und Islam, auf dass alle eine Herde unter einem Hirten würden (vgl. Johannes 10,16).

Was zeichnete Abrahams Glauben aus?

Was aber war das Besondere am Glauben Abrahams? Was zeichnete diesen Glauben dann aus, wenn es kein explizites Glaubensbekenntnis war, keine Glaubenssätze, wie sie sich in den Religionen, die sich auf Abraham berufen, – allerdings ganz unterschiedlich! – herausgebildet haben? Und wenn es keine Gottesgebote und Satzungen waren, denen Abraham bereits folge leisten musste! Wenn es wirklich nur der Zuspruch der ihm gewissen göttlichen Liebe war, verbunden mit einer großartigen, atemberaubenden Verheißung als einer sicheren und gewissen, unerschütterlichen Zusage! Was sicherte es dem Abraham, all dies auch wirklich zu erlangen?

Spiritueller Aufbruch aus dem Altgewohnten ins Fremde, Unbekannte: Offenheit für Neues!

Es war einmal, dass sich Abraham – dem Ziehen und Ruf der göttlichen Liebe folgend – auch in spiritueller Hinsicht! – aus dem Altgewohnten und Althergebrachten HERAUS aufmachte in ein neues, unbekanntes Land, das Gott ihm zeigen und erschließen wollte (vgl. Genesis 12,1). Sein Glaube war also nicht fest, starr, abgeschlossen, sondern blieb offen für Neues, ihm noch gänzlich Unbekanntes. Er wagte den Schritt in spirituelles Neuland, neue Erfahrungen zu machen mit seinem Herrn. Abraham war lernwillig.

Getragen war dieses Wagnis des Aufbruchs in die totale Fremde von dem tiefen Vertrauen, dass Gott, wie Er verhieß, noch ungemein mehr für ihn bereit hielt.
Wie sieht das bei uns aus? Ist unser Glaube auch noch so aufbruchs-bereit? Sind wir bereit, uns auf Neues, Unbekanntes einzulassen, das der Herr für uns noch bereit hält? Trauen wir uns auch dieses Wagnis, aus Altvertrauten heraus zu treten, um uns Neues vom Herrn zeigen zu lassen? Haben wir auch diese Sehnsucht, dieses Verlangen nach „mehr“ von Ihm – auch in spiritueller Hinsicht?

Glauben ist spirituelles Leben! Und Leben bedeutet – immer – Wachstum, Veränderung! Wenn unser Glaube „abgeschlossen“, also nicht mehr „aufgeschlossen“ ist, dann ist er „eingefahren“, starr und tot. Glauben bedeutet immer Aufbruch in der Erwartung, der festen Zuversicht, dass Gott noch unendlich viel mehr für uns bereit hält, was gänzlich jenseits alles uns Vorstellbaren liegt: etwas Wunderbares! (vgl. 1. Korinther 2,9; Genesis 18,14).

Ein inniges, vertrautes, völlig angst-freies Freundschaftsverhältnis mit Gott!

Das andere, was den Glauben des Abraham kennzeichnete, war sein unerschütterliches Vertrauen in die göttliche Allmacht (vgl. Jakobus 1,6-7; Hebräer 11,1.6; 10,22), die ihn zog und leitete, dass diese nichts als Liebe und Güte sein kann und nur Gutes im Sinn hat. Dieses tiefe Vertrauen hatte nichts von Ängstlichkeit oder Unterwürfigkeit gegenüber Gott (vgl. Römer 8,15-16; Galater 4,6-7; 1. Johannes 4,18; Jesaja 63,16). Abraham war mit seinem Gott auf „Du“ und „Du“, wie mit einem Freund (vgl. Genesis 18,17; Exodus 33,11). Abraham war befreundet mit Gott, pflegte eine innige Freundschaft mit Gott, wo man nichts verstecken, verbergen, verheimlichen musste, wo man so sein durfte, wie man eben ist. Und Abraham wusste: „Komme was wolle! Dieser Freund lässt mich niemals im Stich!“

Festes Vertrauen in die Grenzenlosigkeit der göttlichen Liebe – auch gegen allen vordergründigen Augenschein!

In dieser unbeirrbaren Zuversicht auf die Gnade und Allbarmherzigkeit dieses seines göttlichen Freundes scheute sich Abraham nicht einmal, mit Gott um die Verschonung von Sodom und Gomorra zu feilschen wie auf einem orientalischen Basar (Genesis 18,22-33) – um zwei Städte, die wegen ihrer Verwerflichkeit auf Verlangen und Beschluss des Götterrates von der Erde ausgetilgt werden sollten (vgl. Genesis 18,20-21; Psalm 82,1; Hiob 1,6; 2,1; Daniel 4,14).

Übrigens – und dies nur als Randnotiz, aber doch ganz explizit den Kern des Themas treffend (und das Kleingedruckte soll man sich ja immer ganz genau anschauen!): Der EINE und EINZIGE, ALLEINIGE Herr des Abraham tritt diesem in dieser ganz persönlichen, freundschaftlichen, augenscheinlichen, regelrecht haptischen Begegnung doch wiederum in der Gestalt von DREI Pilgern gegenüber! (5. Mose 6,4; Jesaja 45,4-7; 43,10; 44,6; Genesis 18,1-3) Er bleibt also bei aller Zuwendung und Nähe doch zugleich im Un-Fassbaren, Un-Greifraren, Un-Ver-Ort-Baren, an nichts richtig Fest-zu-Machendem, in einem mysterienvollen Numinosum (vgl. 1. Johannes 1,1-4), selbst noch im Schauen im Bereich des rückhaltsloses Vertrauen Abverlangendem (vgl. 2. Korinther 5,7; 1. Korinther 13,12-13). Abraham wird bei dieser Begegnung schon garnicht mehr recht gewusst haben, wo er eigentlich hinschauen soll, auf wen er denn jetzt seinen Blick richten soll. Abraham erhielt hier wohl einen ersten Eindruck, eine erste Ahnung davon, dass diese Gottheit sich all unseren Vorstellungen völlig entzieht! – auch, wenn Sie uns auf unserer Ebene wie ein Mensch begegnet! Sie ist doch nicht auf ein menschliches Individual-Sein, ein EIN-Person-Sein, wie wir es kennen, zu beschränken, sondern etwas Über-Personales, dass all unsere zwischen-menschlichen Erfahrungen sprengt und überbietet: Abraham spürte etwas davon, dass wir es hier tatsächlich mit etwas wirklich gänzlich Über-Natürlichem zu tun haben, das all unsere Vorstellungen sprengt! (Hosea 11,8-9)

Der EINE, ALLEINIGE, EINZIGE Gott begegnet uns mit dem Abraham in DREI Personen! – gleichsam von allen Seiten unseres Wahrnehmungs-Spektrums – von vorn wie von links wie von rechts! Allein nicht von hinten: Er nimmt uns ernst, stellt sich uns, übergeht uns nicht, fällt uns nicht hinterrücks in den Rücken! Der EINE Gott begegnet dem Abraham in einer mysterienvollen DREI-HEIT, wie sie übrigens nicht nur in der christlichen Drei-Einigkeit von Vater, Sohn und Geist zu finden ist! (vgl. Matthäus 28,19; 1. Korinther 12,4-6; 2. Korinther 13,13; 1. Petrus 1,2) Vielmehr findet sich in fast allen Religionen eine Ahnung von dieser göttlichen Dreifaltigkeit (vgl. Text T8), die ja dann wohl herrühren muss aus entsprechenden gleich-geartet gemachten Erfahrungen!

Nun dürfen wir Christen aber ja nicht meinen, dass wir damit in unserem Trinitäts-Dogma Gott etwa dingfest gemacht, zu fassen bekommen hätten! Denn in Seiner Enthüllung gegenüber dem Apostel Johannes gibt Er sich als der Alpha-Omega, der Erste und der Letzte wie auch das Anfang und Ende, Ziel, von allem zu erkennen (vgl. Offenbarung 1,8; 3,14; 22,13; Jesaja 44,6), mit einem Namen, den ALLEIN ER von sich weiß (Offenbarung 19,12). Und Seine Dreifaltigkeit fächert sich nochmals in der Gestalt Seiner Heiligen Ruach und Geist-Kraft auf in eine sich in alle Räume und Zeiten hinein entfaltende Siebenheit, bis hin zu allen Geistern aller Propheten aller Regionen, Religionen und Zeiten! (vgl. Offenbarung 1,4-5; 22,6; 1. Petrus 3,18-19; Epheser 4,9-10.5-61,21; Text T30*)

Bei aller Nähe und Zuwendung wird uns Gott doch immer der noch einmal ganz Andere, nicht dingfest zu Machende bleiben! Und wenn wir meinen, Ihn und alle Seine Möglichkeiten und Arten Seines Wirkens in dieser unserer Welt in unseren Dogmen und Glaubenssätzen endlich gefasst zu haben, dann haben wir Ihn in Wahrheit schon wieder verloren! (vgl. Johannes 3,11-12; Matthäus 22,29; Text T10)

Es bleibt bei Seinem Anspruch und dieser Seiner Zumutung, dass wir Ihm in allem rückhaltslos vertrauen müssen – im Vertrauen auf das Einzige, was Er uns in Seiner bloßen Zuwendung zu uns enthüllt: Sein Wesen! Nichts als Zuwendung und Liebe! Bedingungslose, unbedingte, unverlierbare göttliche Liebe! (vgl. 1. Johannes 1,3; 4,7-10; 2,1-2)

Doch zurück zum Inhalt des Gespräches Abrahams mit seinem göttlichen Freund bei dieser persönlichen Gottes-Begegnung:

Abraham scheute sich nicht, mit Gott zu feilschen, ob er diese verworfenen Städte nicht doch verschonen könne – sei es, um fünfzig, um fünfundvierzig, um vierzig, um dreißig, um zwanzig, ja, nur zehn Gerechter willen (Genesis 18,22-33). Abraham konnte das fest beschlossene Gericht über jene beiden Städte zwar nicht abwenden, aber doch immerhin erwirken, dass durch ein göttliches Eingreifen, wenigstens sein Bruder Lot und dessen Familie aus jenen Sündenpfuhl vor seiner Vernichtung herausgeholt und errettet wurden (Genesis 19,29).

Hatte sich Abraham also in Gott getäuscht? Ließ Er sich von dem fest beschlossenen Gericht doch nicht mehr abbringen? Blieb Abrahams Bitte um jene Verlorenen un-erhört? Auch wenn es zunächst dem Augenschein nach so war, so soll Abrahams dreistes Vertrauen (vgl. Genesis 18,27) darauf, dass sich sein göttlicher Freund doch noch erweichen und davon abbringen ließe, die verdorbenen Städte Sodom und Gomorra gänzlich ihrem völligen Verderben anheimfallen zu lassen, irgendwann doch noch bewahrheiten! (vgl. Jona 4,2.11)

Die Städte Sodom und Gomorra fielen zwar dennoch dem göttlichen Gericht anheim (vgl. Text T41, T72), sie sollen jedoch einstmals noch Heil und Rettung erfahren (vgl. 1. Petrus 4,6; Matthäus 11,23; Text T75nicht um zehn Gerechter willen, die etwa in ihnen gefunden wurden, sondern um des einen Gerechten willen, der Sein Leben und Blut für ausnahmslos ALLE gab (vgl. 1. Johannes 2,1-2; Text T6). Und dieser Eine wusste und bekannte schon: Wenn Sodom und Gomorra Ihn einstmals in Seiner grenzenlosen, unbezwingbaren, unverlierbaren Liebe sehen würden, dann würden jene Städte, die in Schutt und Asche gelegt wurden, noch in Sack und Asche umkehren hin zu Ihm! (vgl. Matthäus 11,23; 1. Korinther 5,5; 3,15)

Nicht mehr und nicht weniger als solches Vertrauen braucht Gott!

Festes Vertrauen in die Grenzenlosigkeit der göttlichen Liebe – auch gegen jeden vordergründigen Augenschein, innere Gewissheit, mit ausnahmslos allen von der göttlichen Allmacht geliebt und geleitet zu sein, hin zu etwas unvorstellbar Wunderbarem! Das war also schon alles, was den Glauben des Abraham auszeichnete – ein Vertrauen, wie man es in jedem unbedarftem, unbescholtenem Kinderherz schon finden kann! (Matthäus 18,2-3; 19,14; 11,25- 26; 21,16; Text T4d)

Das macht höchst zuversichtlich, richtet auf, lässt aufbrechen, ausbrechen aus allem Beengenden und Bedrängenden – und ist doch zugleich eine Herausforderung, ja, regelrecht eine Zumutung. Angesichts dieser „Minimalst-Anfoderungen“, welche die göttliche Liebe an uns stellt, stellen sich doch unvermittelt zugleich auch wieder Zweifel ein:

„Kann es denn wirklich SO EINFACH sein! Ist, wäre das nicht ZU EINFACH! (vgl. Text T73b) Freilich, es wäre WUNDERBAR! Aber eben darum: Ist das nicht einfach ZU SCHÖN, UM WAHR ZU SEIN?“ Können, sollen, dürfen wir wirklich ALLEIN DARAUF trauen und bauen? Kann das Gott wirklich schon genügen, um uns ins Heil zu bringen? ALLEIN DIES: das schlichte Vertrauen, dass Gott wirklich nichts zu groß und zu wunderbar ist? – und dass sich auch Seine großartigsten Verheißungen erfüllen werden (vgl. 2. Korinther 1,19,20), die uns auf ALLES für ALLE hoffen lassen (vgl. Römer 15,13; 1. Korinther 13,7), dass Gott auch noch den gottlosesten Gott-Leugner und Gottes-Widersacher auf den rechten Weg hin zum Heil bringt? (vgl. Römer 4,5; Matthäus 19,25-26; Genesis 18,14; Text T72)

Ja, dass Gott es uns allen tatsächlich so leicht macht und so leicht machen will, ist zugleich auch eine Herausforderung, ganz gewiss eine regelrechte Zumutung an uns und unseren Glauben! Und es bedeutet auch, dass wir uns Offenheit dafür bewahren müssen, wohin uns Gott mit einem so-gearteten Glauben führt! (vgl. Johannes 3,8) Denn ein solches Vertrauen bedeutet wohl für die meisten von uns tatsächlich einen radikalen Umsturz von allem bisher Geglaubten!

„Unser Glaubensbekenntnis, unsere Glaubenssätze, wie man sich Gott und Sein Wirken vorzustellen habe, all die Gebote, wie man recht zu leben habe: All das wird UNBEDEUTEND? Man kann glauben, was man will, und leben, wie man will? (vgl. Text T14b) Das Vertrauen auf die grenzenlose wie unverlierbare göttliche Liebe gegen alle reicht völlig aus? Sie allein weist uns den Weg, bringt uns in die rechte Bewegung hin ins Heil? – die felsenfeste innere Gewissheit, dass es so sein muss und nicht anders sein kann, wenn denn die göttliche Allmacht nichts als grenzenloses Licht und endlose Liebe ist, dass solche Liebe VON SICH SELBST AUS wirklich AUSNAHMSLOS ALLE in ihr Licht, Heil und Leben, in diese Liebe hinein zu ziehen und zu führen versteht?“ (vgl. 1. Johannes 1,5; 4,7-10; Johannes 12,23; 2. Timotheus 2,13; Römer 5,20-21; 11, 32.36)

Ja, solcher Glaube ist ein echtes Wagnis, ein Aufbruch in SO noch NICHT Erfahrenes – und er führt zu gänzlich neuen, gänzlich neu-artigen, anders-gearteten Glaubens-Erfahrungen und auch -Erkenntnissen, als wie wir sie bislang gemacht haben!

auf dass wir´s wirklich(!), real erfahrbar(!),
in unserem eigenen persönlichen Leben BE-greifen und ER-greifen,
WAS DAS HEISST,
dass wir allesamt – ohne Ausnahme(!) –
schon längst begriffen,
verstanden
und fest und unverlierbar ergriffen sind!
(vgl. Philipper 3,12; Genesis 16,13; Hiob 36,5)

Denn solch ein Vertrauen führt uns alle,
hinlänglich aus welcher Religion wir kommen,
heraus aus unserem bisherigen Glauben!
Und das immer und immer weiter – ohne Ende!

Sind wir dazu, dafür bereit?
Wollen wir uns auf dieses Wagnis einlassen?

  • Gott wirklich ALLES zuzutrauen!
    (vgl. Römer 4,5; 1. Korinther 13,7)
  • auch das, was unsere kühnsten Träume, Erwartungen und Hoffnungen noch himmelweit übersteigt!
    (vgl. 1. Korinther 2,9; Römer 15,13; Hiob 36,16)

Schaffen wir das?

Und wenn nicht:
Trauen wir Gott zu, dass Er trotzdem
auch mit uns weiter-geht und weiter-macht?

Wollen wir uns also aufmachen
in diese ganz neuen unendlichen Weiten und Dimensionen
echten Vertrauens
wie unser aller Glaubensvater Abraham?

„SO spricht der HERR,
der es auch tut,
der HERR, der es bildet, um es fest zu machen:
HERR ist Sein Name!

Rufe Mich an,
dann will Ich dir antworten,
und Ich will dir Großes und Unfassbares mitteilen,
wovon du noch nichts weißt
und das du nicht kennst!

(Jeremia 33,2-3)

Noch vieles habe Ich euch zu sagen,
das ihr jetzt noch nicht fassen könnt!
Aber Mein Geist wird euch in all diese Wahrheiten,
in die ganze Wahrheit, leiten.“

(Johannes 16,12)

Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.

Bezogen auf das behandelte Thema

im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)

SXP III, 88: So lässt sich Gott, der Sein Evangelium in alle Herzen gegeben hat,
in manchem Götternamen und Götterbild finden,
das ein Zeichen der Hoffnung auf Seine Liebe ist,
die niemanden im Stich, noch wanken lässt
SXP IV, 8: unter Darum unterscheidet sich das Judentum
in seiner reinen Religiosität in nichts von anderen Religionen;
allein das abrahamitische Vertrauen auf die Liebe Gottes
gibt jeder Religion göttliche Einsicht und Kraft
SXP V, 24: Juden wie Christen missbrauchten den Namen Gottes,
indem sie ihn verabsolutierten;
dabei schafft die vertrauensvolle Anrede Herr
Zugang zu Gott in allen Religionen
SXP V, 31: Dabei hat Gott besondere Bündnisse
mit jedem Volk und jeder Religion geschlossen
SXP VI, 108: unter Auch die Christen, die Christus auf Seine Offenbarung einschränken,
werden Seinem eigentlichen unendlichen Wesen
und der Natur der von Ihm gestifteten Spiritualität nicht gerecht,
so dass sie Ihn in Vielem verkennen

weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter

  • Abraham – Vater von Juden, Christen, Muslimen – allen Gläubigen

  • Kinderglaube: Kinder haben rechten Glauben

  • Religionen: Liebesbekundungen Gottes – Vertrauen auf Barmherzigkeit in ihnen allen
    Das Evangelium wurde von Anfang an weltweit in allen Religionen verkündigt
    (Jes 41,4; Röm 10,18; Kol 1,6.23)