29 – Der Freimaurer-Tempel Salomos

Mit Recht sehen die Freimaurer sich mit ihrer Tempelarbeit
in der Nachfolge Salomos. Seine Toleranz gegenüber anderen Religionen
machte den Tempel Gottes zu einem interreligiösen Zentrum.

Unter Salomo wurden alle Götter als Himmelsheer des höchsten Gottes vereint

Unter Salomo, der nach dem göttlichen Willen und Ratschluss dem Herrn einen Tempel errichten sollte (vgl. 2. Samuel 7,13-14), herrschte in Israel ebenso der Henotheismus wie in den umliegenden Völkern mit ihren Religionen (vgl. Text T28a).

Salomo in seiner unvergleichlichen Weisheit und Herzensweite sprach den Gottheiten anderer Völker nicht ihr Existenzrecht und ihre Heilsbedeutsamkeit ab (vgl. 5. Mose 32,8; Daniel 4,14; Micha 4,5; Text T21), sondern interpretierte sie alle als Heilkräfte des höchsten Gottes Israels (vgl. 1. Korinther 8,6; 12,4-6; Text T38) und gestattete entsprechend die Verehrung des ganzen Heeres des Himmels in Form einer Heiligen-Verehrung (vgl. Text T16c, T32a), die aber der letzten und eigentlichen Anbetung Gottes, des Jahwe Zebaoth, des Herrn aller himmlischen Heerscharen selbst, in und über allen göttlichen Kraftwirkungen nicht gleichkam (vgl. 1. Könige 11,5-8; 2. Könige 21,3-5; Hiob 4,18; 15,15; Jesaja 44,6; Psalm 82,1.6; 103,20-21).

Salomo sah in den verschiedenen Gottesbildern nur vielfältige Gleichnisse auf Gott

So ließ Salomo überall um den Jerusalemer Tempel auch die Gottesbilder der Gottheiten aller umliegenden Völker aufstellen (vgl. 1. Könige 11,5-8) und machte so die Heilige Stadt zu einem spirituellen Zentrum sämtlicher Völker im Umfeld Israels (vgl. Text T14). In seiner Weisheit betrachtete Salomo all diese verschiedenen Darstellungen Gottes bereits als bloße Gleichnisse und Bilder derselben Gottheit (vgl. Weisheit 13,5-7; 12,1; Römer 1,19-20.23; Markus 4,33) mit all ihren verschiedensten Kraft-Entfaltungen (vgl. 1. Korinther 8,5-7; 12,4-6), in und über die letztlich ein und derselbe Gott angebetet wurde (vgl. Maleachi 1,11.14; Jesaja 41,4-7). Er unterschied damit offensichtlich bereits zwischen einem rechten Gebrauch von Gottes-Bildern als bloßen gleichnishaften Bildern (vgl. Text T16a, T17) und einem Missverständnis derselben, als würde in ihnen selbst je eine einzige, letztlich für sich selbst wahre Gottheit innewohnen, wie es aber auch mit gleichnishaften Gottes-Bildern geschehen konnte, die Gott selbst gestiftet hatte, wie etwa mit der Bundeslade (vgl. 1. Samuel 4,3.5-8; Text T18a) oder aber der ehernen Schlange des Mose, dem Nehuschtan (vgl. 2. Könige 18,4.22; Text T19).

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass schließlich sogar nach Gottes Gebot selbst die göttlichen Wesen der Cherubim im Tempel Gottes dargestellt werden sollten – obwohl den Juden doch eigentlich verboten worden war, irgendein göttliches Wesen darzustellen! (Exodus 20,3-4; Text T16b)

So befanden sich nicht nur – als Zeichen der Gegenwart des HERRN (vgl. 2. Mose 25,22) – zwei schirmende Cherubim auf dem Deckel der Bundeslade (vgl. 2. Mose 25,16-21), der darum auch als der „Gnadenthron“ des Herrn bezeichnet wurde (vgl. Hebräer 4,16; . 1. Samuel 4,4; Text T18b), sondern überdies links und rechts von ihr im Allerheiligsten des Jerusalemer Tempels zwei überdimensionale, gewaltige, kraftstrotzende Cherubim von 5,25 m Höhe (vgl. 1. Könige 6,23-28; 2. Chronik 3,10-13). Desweiteren waren sämtliche Innenwände des Allerheiligsten mit Darstellungen dieser himmlisch-göttlichen Wesen verziert! (vgl. 2. Chronik 3,14; 2. Mose 26,31; Text T18c)

Der Tempel in Jerusalem weist damit viele Ähnlichkeiten zu den Tempelanlagen von Persepolis in Persien auf (vgl. Text T28b). In Babylon wie Persien wurden die Cherubim, die Kurubu, als Schicksalsmächte und göttliche Wesen verehrt (vgl. Text T25). Auch in Indien und selbst in China gibt es ähnliche Darstellungen derartig geflügelter göttlicher Wesen in menschlich-tierischer Gestalt! – ähnlich wie in Ägypten die Sphinx.

Salomo erkannte die göttliche Inspiration auch jenseits Israels durchaus wirksam

In den Darstellungen weiblicher Gottheiten (vgl. 1. Könige 10,5; Text T9a) verehrte Salomo selbst beispielsweise aller Wahrscheinlichkeit nach nur die Gottheit Israels in ihrer femininen Gestalt (vgl. Jesaja 49,14-16; 66,13; Psalm 131,2), in der von ihm besonders geliebten und bevorzugten göttlichen Achamoth, der Weisheit Gottes (vgl. Weisheit 6,12-17; 7,7-14.21-30; 8,1-4.7-9.13-16; 9,10-11.18-19; 10,4-5.9-14; Sprüche 1,20; 7,4; 8,1.22-31; 9,1-6; Text T24, T20).

Diese göttliche Weisheit sah Salomo auch in den anderen Völkern und Religionen wirksam (vgl. Jesus Sirach 24,9-10), weswegen er die Weisheits-Sprüche aus allen umliegenden Ländern in einer Sammlung zusammentragen ließ, so dass sie allesamt als geist-inspiriertes Wort in die Heiligen Schriften des Juden- und  Christentums Eingang fanden. (vgl. Sprüche 31,1; 2. Petrus 1,19-21; Text T22b, T61).

In seiner Weisheit einte König Salomo bereits die Religionen und Nationen:
Er war darin als messianischer Friedefürst bereits eine Vorschattung Christi!

Damit einte der weise König Salomo – wie auch durch die Aufnahme vieler Königstöchter aus allen Herrscher-Geschlechtern in seinen Harem (1. Könige 11,1-4)alle umliegenden Völker als Verbündete, ja, Verbrüderte, mit Israel und ließ so als messianischer Friedefürst regelrecht ein goldenes Zeitalter des Friedens aufblühen (vgl. 1. Könige 5,9-14; Text T23). Ganz gewiss war König Salomo gerade auch darin bereits eine deutliche Vorschattung Christi, der ebenso wie Salomo nicht nur eine Braut aus einer Religion hat, sondern zehn, aus allen Religionen (vgl. Matthäus 12,42; 25,1-13; Maleachi 1,11.14; Jesaja 41,4-7; Text T26).

Die vielen Gottheiten um Gottes Tempel und Thron waren durchaus ein korrektes Abbild der wahren himmlischen Gegebenheiten und Verhältnisse

Von den engstirnigen vermeintlich orthodoxen Glaubenshütern wurde Salomo dafür allerdings – völlig zu unrecht! – des Abfalls von dem einen alleinigen, einzig wahren Gott bezichtigt (vgl. 1. Könige 11,5-8; Text T9b, T32b, T57a), obwohl man doch darum hätte wissen müssen, dass Salomo in seiner Offenheit und Herzensweite die himmlischen Verhältnisse in ganz rechter Weise erkannte und in der Positionierung aller Gottheiten um den Tempel und Thron Gottes herum den wirklichen jenseitigen Verhältnissen durchaus Rechnung trug (vgl. Hebräer 8,4; 9,24; Josua 5,14; 1. Könige 22,19; Daniel 7,9-10; Offenbarung 4,2-9; Text T22c).

Der weise König Salomo war keineswegs der Abgötterei verfallen!
Er war in seiner Herzensweite nur seinen Zeitgenossen schon weit voraus!

Schenkt man allerdings dem biblischen Zeugnis Glauben, so war König Salomo schlichtweg mit einer göttlichen Weisheit gesegnet, in welcher er seinen Zeitgenossen einfach in Vielem schon weit voraus war (vgl. 1. Könige 3,5-13) – wie einst auch der friedliebende Pharao Echnaton, der alle Götter Ägyptens unter dem einen höchsten Gott Aton, dem göttlichen Licht aller Himmeslichter, das durch sie alle erstrahlt, einen wollte (vgl. Jakobus 1,17; 1. Johannes 1,5; Offenbarung 1,16; Text T22a, T28c). Und bestimmt nicht von ungefähr wurde eben dieser herzensweite Mann – eben wegen dieser seiner Herzensweite! – von der höchsten Gottheit dazu auserkoren, Ihr den Tempel zu errichten! (vgl. 2. Samuel 7,13-14)

Die spirituelle Tempelarbeit der Freimaurer führt das geistige Erbe Salomos fort

In gewisser Weise führen heute die Freimaurer das geistige Erbe Salomos – sogar unter Berufung auf ihn – in ihrer spirituellen „Tempelarbeit“ fort. Gott wird auf keine Religion festgelegt oder beschränkt: Bei den Logen-Versammlungen der Freimaurer liegt für diese Haltung augenscheinlich eine Bibel sowie ein Koran, also die heiligen Schriften des Judentums, des Christentums und des Islam, im Zentrum (vgl. Text T5a). Gott wird allgemein als „der große Baumeister aller Welten“ verehrt (vgl. Hebräer 3,4).

Die Freimaurer, die aus dem Orden der Templer (Tempelritter) hervorgegangen sind, widmen sich in ihren Logen der rituellen „Tempelarbeit“, die jedem Mitglied helfen soll, durch diese Form kollektivmeditativer Versenkung in einen gemeinsamen Ritus zu sich selbst zu finden – ganz gemäß dem Aufruf über dem Heiligtum von Delphi: „Erkenne dich selbst!“ (vgl. 2. Korinther 13,5; Evangelium nach Thomas dem Zwilling 3; Text T44, T45, T50, T51). Durch ihre rituelle „Tempelarbeit“ wollen die Freimaurer sittlich bessere Menschen werden, die sich durch soziales Engagement in den Universal-Bau des spirituellen Gottes-Tempels zum Wohl aller einbringen (vgl. 1. Petrus 2,5; Epheser 2,21-22; 1. Korinther 3,17).

Aus der Freimaurerei sind viele historische Größen erwachsen, die zum Entstehen der heutigen Weltordnung, bestimmt von Aufklärung, Toleranz, Humanismus, Demokratie und Menschenrechten, einen ganz erheblichen, enormen, wenn nicht sogar entscheidenden Beitrag geleistet haben (vgl. Text T57b, T87).

Als tolerante „Frei-Geister“ (vgl. 2. Korinther 3,17; 1. Korinther 8,5-7) wurden die Tempelritter wie auch später die Freimaurer von der dogmatisch-engsichtigen Römisch-Katholischen Kirche als Irr-Lehrer verketzert und verfolgt. Allerdings bekommt die Kirche immer nur die Ketzer, die sie auch verdient! Und die Wahrheit setzt sich am Ende doch immer durch! (vgl. Apostelgeschichte 5,38-39; Text T68)

Was damals noch als Häresie gebranntmarkt wurde, ist heute mittlerweile die allgemeine Überzeugung aller aufgeklärten Menschen der Post-Moderne (vgl. Text T55):

Gott findet sich nicht nur in einer einzigen Religion!
Sondern Er ist von je her reich für alle!
(vgl. Maleachi 1,11.14; Jesaja 41,4-7; Römer 3,29; 2,14-16.28-29; 9,30-32; 10,11-13; Text T5b)

Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.

Bezogen auf das behandelte Thema

im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)

SXP II, 112: Die Verehrung des Heeres des Himmels
in Anbindung an den Herrn der Heerscharen wäre keine Sünde gewesen;
doch Salomo in seiner Weisheit
war seiner Zeit zu weit voraus und blieb darum verkannt
SXP III, 4: Der weise Salomo, der alle Weisheiten zusammentrug
und andere Gottheiten duldete, gilt als Sohn Gottes
und Errichter des Heiligtums für den Herrn
SXP III, 271: Hätten die Juden ihre alten Götter
Gott als dem eigentlich in ihnen Wirkenden hinzugesellt,
hätte Ihn das nicht zur Eifersucht gereizt,
wie es auch bei Salomo nicht war,
der seine Weisheit, andere Götter neben Gott zu dulden
und so den friedlichen Austausch zwischen den Religionen
zu ermöglichen, von Gott erhalten hat,
und eben wegen dieser Weisheit
zum Bau des Gottestempels bestimmt worden war
SXP IV, 38: Die den Religionen auch innewohnenden zerstörerischen Kräfte
werden durch die Bekämpfung der Religionen selbst
weder erkannt noch gebannt,
sondern durch ihre Duldung und rechte Auslegung,
was Salomos Umgang mit den Religionen belegt,
der es gerade in seiner Offenheit verstand,
die wahren dämonischen Plagegeister in den Religionen
zu erkennen und zu bannen
SXP IV, 130: Götterbilder der Cherubim durften sogar Gottes Heiligtum zieren:
Ihre Darstellung stand nicht im Widerspruch
zum Ein-Gott-Glauben und zum Bilder-Verbot

weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter

  • Salomo – in seiner Weisheit und Herzensweite noch heute ein Vorbild

  • Bilder-Verbot – wie zu verstehen? –
    Gott nicht auf überholte Vorstellungen festlegen, wie die Juden im Goldenen Kalb!
    Es gilt, sich Offenheit für neue weitreichendere Offenbarungen Gottes über Sein Wesen und Wirken zu bewahren!

  • Unterscheidung der Geister: Hierfür ist eine besondere Gabe notwendig!