53 – Deutungsschlüssel biblischer Texte

Viele lesen und interpretieren die Bibel wie ein Gesetzbuch.
Sie ist allerdings nichts als ein Liebesbrief!
Einzig rechter Deutungsschlüssel ist die unverlierbare Liebe Christi!

Inhalt – in aller Kürze

Wer die Bibel als Gesetzbuch liest,
verkennt ihr Anliegen sowie das Wesen und die Wirkkraft der Gottheit (Matthäus 22,29)

Eminent wichtig ist die Unterscheidung von Gesetz und Evangelium:
(vgl. Römer 10,4; 3,28; 4,5; Galater 5,1-4)
Der Anspruch Gottes (in Seinen Geboten) hebt Seinen Zuspruch (der Gnade) niemals auf!
(vgl. Johannes 1,16; Matthäus 18,22; Sprüche 24,26; Römer 5,20-21; 8,31-35)

Christus ist die Mitte der Schrift, das Wort in den Wörtern (vgl. Johannes 5,39).
Es gilt, alles in Freimut von Christus her und auf Christus hin auszulegen!
(vgl. 2. Korinther 3,6; 4,2)

Gesetz und Gericht (das Karma) steht als wirkkräftiges erzieherisches Heilsmittel Gottes zur Läuterung einzig und allein im Dienst der Gnade hin zum Heil
(vgl. Galater 6,7; 3,23; Hiob 36,5.11-15; Jesaja 26,9-10; 19,22; Jeremia 17,9-10.14;
Matthäus 19,23-26; Römer 4,5; Hebräer 12,4-11) –
auch dort, wo das Gericht das letzte Wort zu haben scheint!
(vgl. 1. Petrus 4,6; 1. Korinther 5,5; 3,15)

Wer das erkennt, für den verliert das Gesetz seine Schrecken.
(vgl. Galater 5,18.23)

Erst die Erkenntnis der unverlierbaren Christus-Liebe für ausnahmslos alle (vgl. 1. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 4,10) lässt alles richtig einordnen und bewerten.
(vgl. 1. Korinther 2,15; 1. Timotheus 1,8-9).

In Christus gilt allein noch das göttliche “Ja”! Jedes “Nein” ist in Ihm aufgehoben!
(vgl. 2. Korinther 1,19-20; Jesaja 49,14-16; Hosea 11,8-9; Jona 4,2.11)

Das macht Hoffnung für alle auf alles! (vgl. 1. Korinther 13,7; Römer 15,13)

Nicht alles in der Bibel ist (bleibend für immer gültiges) Gottes Wort!
(vgl. Matthäus 5,38-48; 15,3.6) Man sollte nur das aufnehmen, was erbaut.

Interpretations-Schlüssel der Bibel ist einzig die unverlierbare Liebe Christi!
(vgl. Lukas 11,46.52; Römer 10,1-3; Kolosser 2,2-3; Epheser 2,14-19)
was Christum treibet, froh und frei macht (Martin Luther), was das Herz aufleben und brennen lässt (vgl. Hebräer 13,9; Lukas 24,32).

Solche Hoffnungsworte und Bekundungen der göttlichen Liebe sollte man sich in seiner Bibel hervorheben.

Corrie Ten Boom: Christi Liebe reicht tiefer als der tiefste Abgrund der Hölle!

Was steht im Zentrum der biblischen Botschaft?
Der Anspruch oder der Zuspruch? Das Gesetz oder das Evangelium?

„Ihr irrt, weil ihr die Schrift nicht kennt, noch die Kraft Gottes!“

Matthäus 22,29

Dieses Wort richtete Jesus an die damaligen Schrift-Gelehrten, also an jene, die sich eigentlich auf die Deutung und Interpretation der Heiligen Schriften hätten verstehen müssen!

Er konstatierte, dass ihre Schrift-Auslegung und -Deutung irrig sei, weil sie das wahre Anliegen der Heiligen Schriften überhaupt nicht erfasst hätten, noch das eigentliche Wesen und Wirken der göttlichen Natur (vgl. Text T56).

Dieses Eigentliche, Wesentliche, Basale (alle biblischen Texte wie ein roter Faden Durchziehende) ging den Schrift-Gelehrten bei ihrer Auslegung jedes Jotas (also jedes kleinen Strichleins) in den Heiligen Schriften verloren. In der Klärung von Fragen der Gesetzes-Auslegung, wie selbst Minze, Till und Kümmel recht nach den Geboten Gottes zu versteuern seien, verloren sie das Wichtigste aus dem Blick – die eigentliche Botschaft der Bibel: den Zuspruch der göttlichen Barmherzigkeit (Matthäus 23,23; 9,13; vgl. Text T33).

Von dieser Schrift-Auslegung verabschiedete sich auch deutlich der einstige Schriftgelehrte Saulus, der zum größten Christus-Apostel Paulus wurde (vgl. Galater 1,14; Philipper 3,5-8; Apostelgeschichte 9,15): Er erklärte, er wolle nicht länger „Diener des Buchstabens“ sein, sondern fortan „Diener des Geistes“ (vgl. 2. Korinther 3,6). Entsprechend legte er nunmehr alle Heiligen Schriften (des Alten Testamentes – das Neue Testament wurde schließlich erst geschrieben -) in großem Freimut und in apostolischer Freizügigkeit allein von Christus her und auf Christus hin aus – also einzig von der göttlichen Christus-Gnade her und zu der göttlichen Christus-Gnade hin (vgl. 2. Korinther 3,13; 4,2; 6,8; vgl. Text T52). Denn Jesus hatte erklärt: „Ihr sucht in den Heiligen Schriften in der Hoffnung, darin wahres, ewiges Leben zu finden; und sie sind es auch, die von Mir zeugen“ (Johannes 5,39).

Dass Paulus mit dem „Buchstaben“ tatsächlich – letztendlich – das Gesetz mit all seinen Bestimmungen, also jedweden göttlichen Anspruch, der an uns aus der Bibel gerichtet ist, meinte, geht aus der Erläuterung des Paulus hervor: „Denn der Buchstabe tötet! Der Geist aber ist´s, der lebendig macht!“ (vgl. 2. Korinther 3,6) Der göttliche Anspruch an uns, dem wir letztlich nie gerecht werden können, (vgl. Römer 3,9-20.22-23; Jakobus 2,10; Lukas 16,10; 1. Johannes 1,8-9) führt nur unter Angst und Gericht, zermürbt und drückt nieder, wirft in Höllen- und Verdammungs-Ängste.

Und das gilt übrigens auch für den göttlichen Anspruch, der im Neuen Testament an uns gerichtet ist (beispielsweise Matthäus 5,21-22.27-28; 12,36; Lukas 16,10; 1. Korinther 6,9-11; Galater 5,19-21; Hebräer 10,26-31), also an sämtliche göttliche Anforderungen, die in der Bibel von ihrer ersten bis zu ihrer letzten Seite an uns gerichtet sind.

Der göttliche Zuspruch aber, und zwar der Zuspruch der UN-VERLIERBAREN göttlichen Liebe und Gnade ist es, der uns aufrichtet, freisetzt, der allein uns wachsen und reifen lässt! (vgl. 1. Johannes 2,1-2) Denn: „Es ist ein köstlich Ding, wenn das Herz gefestigt wird“ – nicht durch irgendwelche Satzungen und Gebote, nicht durch irgendeinen Anspruch des göttlichen Gesetzes, wie wichtig und berechtigt der auch immer ist und sein mag, sondern allein durch den Zuspruch der UN-VERLIERBAREN göttlichen Liebe und Gnade! (vgl. Hebräer 10,9; 2. Petrus 3,15)

Wer immer also Kraft aus der Heiligen Schrift beziehen will, darf sie nicht als ein Gesetzbuch verstehen. Es geht um die Unterscheidung zwischen Gesetz und Evangelium! Christus ist des Gesetzes Ende! Wer auf Ihn vertraut, auf Ihn rückhaltslos und in jeder Beziehung sein Vertrauen setzt, der ist Gott recht! (vgl. Römer 10,4; 3,28; 4,5) – auch wenn er Gottes Geboten und Anforderungen nicht gerecht wird, was niemand vermag! (vgl. 1. Johannes 1,8-9) Wer die Bibel aber lediglich als eine Anleitung zum rechten Leben versteht – dahingehend, dass davon das ewige Seelenheil abhinge, wird niemals froh und frei werden! (vgl. Text T65b) Denn ein solcher liest immer und überall nur „Droh-Botschaft“ – aber findet nimmer die uns in Christus geschenkte „Froh-Botschaft“! (vgl. Galater 5,1-4; vgl. Text T73)

Alles Gesetz und Gericht steht im Dienst der Gnade hin zum Heil!

Alles in der Heiligen Schrift steht im Dienst Christi, was Paulus so deutete, dass selbst auch das Gesetz mit all seinen Gerichts-Androhungen einzig und immer nur im Dienst der Gnade steht, also nichts weiter ist als ein „Zuchtmeister auf Christus hin“ (vgl. Galater 3,23). Denn das Gesetz mit seinem unerfüllbaren Anspruch treibt uns immer wieder in die Hände der Gnade. Es macht uns bewusst, dass wir einzig in der göttlichen Barmherzigkeit Leben finden können, und hält uns dazu an, mit uns wie aber auch ebenso allen anderen barmherzig zu sein (vgl. Matthäus 7,1-5; 6,12.14-15; 18,21-35; Jakobus 2,13; Römer 2,1-4; vgl. Text T65a).

Wer die unverlierbare göttliche Liebe in Christus erkannt hat, für den verliert das Gesetz jede furchteinflößende Kraft (vgl. 1. Johannes 4,10.18; Römer 8,15-16.31-35; 5,8-10; Galater 4,6-7) Wohl gilt nach wie vor der Tun-Ergehen-Zusammenhang, das Saat-Ernte-Prinzip, oder – modern (hinduistisch bzw. buddhistisch) formuliert: das Karma, das universale Gesetz von Ursache und Wirkung! (vgl. Galater 6,7, Text T41a) Davor muss jedoch niemand mehr erschrecken, der im Antlitz Jesu Christi erkannt hat, dass die Gottheit nichts anderes ist als grenzenlose, bedingungslose, un-bedingte und damit un-verlierbare Liebe (vgl. Johannes 1,5; 4,8-10) – und zwar für ausnahmslos alle (vgl. 1. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 4,10), und dass diese übernatürliche Liebe – gerade eben auch über das Karma (also über Gesetz und Gericht) Mittel und Wege findet, selbst auch alle Gottlosen und verloren Erscheinenden noch zur Besinnung zu bringen und ins Heil zu führen (vgl. Hiob 36,5.11-15; Jesaja 26,9-10; 19,22; Matthäus 19,23-26; Römer 4,5). Und das gilt gerade auch dort, wo im Leben Gesetz und Gericht mit ihrer verdammenden Wirkung das letzte Wort zu haben scheinen! (vgl. 1. Petrus 4,6; 1. Korinther 5,5; 3,15; Text T75*). Denn Gottes Möglichkeiten, uns alle zu erretten, reichen über unser gegenwärtiges Leben unendlich weit hinaus! (vgl. Johannes 3,4.12 – Text T40; Hiob 33,29-30 – Text T37).

Das Karma hat also eine rein erzieherische Funktion und damit eine ausschließlich positive, heilswirksame Bedeutung (vgl. Jeremia 17,9-10.14; Hebräer 12,4-11; Text T41b) – und zwar ohne Unterschied für ausnahmslos alle! Denn bei Gott ist kein Ansehen der Person (vgl. Römer 2,11).

Wer das erkannt hat, kann alles hinnehmen und annehmen, weil er weiß: Es dient alles der Läuterung und Reifung hin zum ewigen Heil – und am Ende wird alles für alle gut! (vgl. Hebräer 1,10; 5,7-10; 1. Petrus 4,1-2; Epheser 5,20)

Buddhistisch formuliert wird dem Christen also alles Karma zu einem Dharma, zu einem wunderbaren göttlichen HEILS-Wirken. Der Christus-Gläubige weiß und erkennt in Christus: Alles dient allen zum Besten! (vgl. Römer 8,28; 11,32; Genesis 50,20) Selbst auch das äußerste Gericht! Damit steht der Christus-Gläubige nicht mehr unter Gesetz und Gericht (vgl. Galater 5,18.23). Er ist mit Christus aus Angst und Gericht hinweg genommen (vgl. Jesaja 53,8). Er sieht und findet überall nur noch die göttliche Gnade (am Wirken) und versteht nunmehr auch, alles Gesetz und Gericht recht – nach Christi Sinn (vgl. 1. Timotheus 2,4; Matthäus 18,14) – in das göttliche Gnaden-Wirken einzuordnen (vgl. 1. Korinther 2,16; 1. Timotheus 1,8-9; Text T54a).

Dies ist das „Evangelium“ von Jesus Christus, das in jeder Hinsicht freisetzt und befreit – (das heißt:) die „Froh-Botschaft“ von dem großen Aller-Welt-Heiland, die singen und tanzen lässt. Es ist die Mitte und das Herz-Stück der Schrift. Und von dieser Mitte her wie auf diese Mitte hin ist alles in der Schrift zu lesen, einzuordnen und zu beurteilen (vgl. 1. Korinther 2,15; 1. Timotheus 1,8-9).

Auch alle neutestamentlichen Gebote wie etwa die Weisungen Jesu in der Bergpredigt (Matthäus 5-7), sind damit als (neutestamentliches) Gesetz zu betrachten. Sie haben freilich ihre karmische Wirkung (vgl. Galater 6,7). Über all dem erstrahlt jedoch – bleibend – die göttliche Gnaden-Sonne in Jesus Christus, mit Heil und Heilung unter Ihren Flügeln! (vgl. Maleachi 3,20)

Kein göttliches Gebot, das uns zu groß erscheint, um es erfüllen zu können, muss uns also noch in Höllen- und Verdammnis-Ängste werfen! Denn: Über allem steht Christus, aus dem wir – ohne Ende – Gnade um Gnade um Gnade um Gnade empfangen dürfen! (vgl. Johannes 1,16) Er vergibt nicht nur siebenmal, sondern siebenmal siebzigmal – mit anderen Worten: immer und immer wieder und auf ewig! (vgl. Matthäus 18,22) Wo unsere Verfehlungen sich ins Maßlose steigern, da wird die göttliche Christus-Liebe alles Maß noch überbieten! (vgl. Römer 5,20-21) Wie oft und wie tief wir also auch fallen mögen: Die göttliche Christus-Liebe und -Gnade bleibt uns dennoch immer in gleicher Weise zugetan und richtet uns immer wieder auf! (vgl. Sprüche 24,26; Jesaja 40,30-31)

In Christus gilt allein das ›Ja‹ Gottes und verneint jedes göttliche ›Nein‹!

In Christus gilt also allein nur noch das göttliche “Ja”! Und wo immer wir ein göttliches “Nein!” zu vernehmen meinen: Dies hat für jeden, der die Gottheit in Ihrer wahren, ersten und letzen Christus-Natur als ewige, grenzen-lose und damit un-verlierbare Liebe erkannt hat, keinerlei Bedeutung und Gültigkeit mehr! (vgl. 2. Korinther 1,19-20; Jesaja 49,14-16; Hosea 11,8-9; Jona 4,2.11) Denn in Christus ist das “Ja” Fleisch und Blut geworden, nicht etwa das “Nein”! In Christus ist jeder nur erdenkliche Fluch für immer aufgehoben, denn Christus selbst ist zum Fluch geworden für ausnahmslos alle, auf dass kein Fluch mehr sei! (vgl. Galater 3,13-14; Offenbarung 22,3)

Auch ist Jesus Christus nicht für das “Nein” gestorben, sondern für das “Ja”! Darum haben wir in Ihm die sichere Versöhnung! Nicht allein aber wir, die wir das bereits erkennen durften und daraus leben, sondern das ganze Universum, ausnahmslos das ganze All (vgl. 2. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 4,10) mit all seinen Gotteswesen, die allesamt die wunderbare Gott-Geborgenheit in ihrer Gotteskindschaft finden sollen, die unverlierbar ist und bleibt und die niemand je rauben oder verspielen kann (vgl. Römer 8,18-21.31-35; Johannes 10,27-29; 12,32).

Jedes “Nein”, das gegen uns steht, wurde also vom “Ja” Gottes in Christus am Kreuz im wahrsten Sinne des Wortes „durch-kreuzt“ – für immer durchgestrichen und ungültig gemacht! (vgl. Kolosser 2,14-15) In Seiner unendlichen Liebe hat die Gottheit die unendliche Kluft zwischen Himmel und Erde überwunden. Da es uns unmöglich ist, zu Ihr hinauf zu gelangen, ist Sie zu uns – und zwar in unsere tiefsten Tiefen und Abgründe – herunter gekommen, um ein jedes Wesen von uns, dort abzuholen, wo es eben steht (vgl. Philipper 2,6-11; Römer 10,4-13.18). Durch diese Niederkunft der grenzenlosen göttlichen Christus-Liebe wurde unser “Minus” gleichsam in ein “Plus” gewandelt. Alles, was uns zuvor angeklagt hat, unterstreicht und veranschaulicht nunmehr lediglich umso mehr die Grenzenlosigkeit und Unendlichkeit der uns allen unverlierbar geltenden göttlichen Liebe (vgl. Johannes 15,13; Römer 5,8-10; Epheser 2,1-10). Alles “Nein” ist damit gleichsam verschlungen vom “Ja” in Christus: (vgl. 1. Korinther 15,54-55; 2. Korinther 5,14-5) Es gibt kein “Minus”, für niemanden mehr! Allein nur noch in Christus für alle das “Plus”!

Darum auch haben allein die Verheißungen Gottes Bedeutung und bleibende Gültigkeit – auch und gerade die allergrößten von ihnen, die auf Allversöhnung hoffen lassen! (vgl. Text T72*) Denn soll unsere Hoffnung angesichts der unendlichen göttlichen Christus-Liebe nicht hinwachsen bis zur Unendlichkeit, dass sie wahrhaft für alle hofft auf alles? – in der göttlichen Liebe: Denn Sie ist der Ausgangspunkt und Fluchtpunkt, der Ursprung und das Ziel von allem! (vgl. Römer 11,36; Kolosser 1,16; Offenbarung 22,13) Darum auch wird unser Heiland-Gott als DER „Gott aller Hoffnung“ verehrt (vgl. 1. Korinther 13,7; Römer 15,13).

Und wir sollten uns hier auch nicht unsere Fantasie beschneiden lassen, wie die göttliche Allmacht das noch bewerkstelligen könnte, wirklich ausnahmslos alle noch zu erretten, sondern in kindlich-einfältiger Freimütigkeit, die nichts von der Gottheit weiß als die Liebe, wirklich regelrecht von Ihren unmöglich erscheinenden Möglichkeiten zu träumen wagen! (vgl. Matthäus 18,2-3; 11,25; 21,16; 19,26; Genesis 18,14; Text T4)

Christus – allein die Liebe für ausnahmslos alle! – hat also das letzte Wort, wie Sie auch das erste Wort Gottes ist, in dem alle Schöpfung selbst überhaupt begründet ist – das bleibende, tragende Fundament von allem! (vgl. Johannes 1,1-3; Kolosser 1,15-22; Hebräer 1,3)

Christus ist also die Mitte der Schrift, wie auch ihr Anfang und ihr Ende, das Alpha und das Omega, das erste und das letzte Wort, das allein Gültigkeit hat (vgl. Offenbarung 1,8; 22,13). Die Heiligen Schriften kann darum allein der recht erfassen und zu seiner spirituellen Auferbauung gebrauchen, der sie von dieser unendlichen Christus-Liebe her und auf diese unendliche, unverlierbare Christus-Liebe hin liest! Wer die Schrift anders liest, der irrt, weil er weder das Anliegen der Schrift noch das Wesen und die Möglichkeiten der Kraft dieser göttlichen Christus-Liebe erfasst hat (vgl. Matthäus 22,29).

Biblische „Zumutungen“ sollte man sich einfach nicht zumuten!

Man sollte sich aus der Heiligen Schrift nur das zu Herzen nehmen, was man daraus ohne Skrupel und Bedenken auch seinen kleinen Kindern vermitteln könnte! Was man einem Kinderherz nicht zumuten will, sollte man auch dem eigenen Herzen nicht zumuten! (vgl. Text T54b)

Was dich überfordert, verstört, irritiert, beängstigt, unter Druck setzt, das ist zumindest jetzt im Augenblick nicht für dich dran! (vgl. 1. Korinther 3,2; Text T55d)

Außerdem gilt es, auch innerhalb der Heiligen Schrift alles zu prüfen! (vgl. 1. Thessalonicher 5,21) Auch sie ist überfrachtet von menschlichen Interpretationen und Deutungen (vgl. Matthäus 23,1; 15,1-9; 1. Petrus 1,18; 2. Petrus 3,15; Text T55a, T71a). Und gar manches aus dem Alten Testament hat der Herr – wie auch später Seine Apostel – nicht unwidersprochen stehen lassen (vgl. Jeremia 48,10; Matthäus 5,38-48; 15,3.6; Text T55e). Nicht alles in der Bibel ist (für immer gültiges) Wort Gottes!

Einzig rechter Interpretations-Schlüssel der Bibel:
Was Christum treibet – nichts als Christi Liebe!

Interpretations-Schlüssel ist immer nur, „was Christum treibet“, was froh und frei macht (Martin Luther), was im Herzen Widerhall findet (2. Korinther 4,1-2), was das Herz aufleben und brennen lässt (vgl. Lukas 24,32; Text T51a, T54c, T55c).

Diesen Schlüssel der Erkenntnis haben die Schriftgelehrten, welche die Heiligen Schriften ausschließlich als ein Gesetzbuch verstanden hatten und das Heil in der Einhaltung des Gesetzes zu finden glaubten, weg-geworfen (vgl. Lukas 11,46.52; Römer 10,1-3). Der Schlüssel zu allen Gottes-Erkenntnissen, der einzig alles recht auf-schließt und er-schließt, ist allein die unendliche Christus-Liebe! (vgl. Kolosser 2,2-3) Darum ist dies auch das Gebet des größten Christus-Apostels Paulus, dass alle Gläubigen die alle Erkenntnis übersteigende, schier überdimensionale Christus-Liebe erkennen mögen, auf dass sie erfüllt würden mit der Fülle der göttlichen Liebe, die sich dann in ihr Herz ergießt und sie zum Mitwirken am universalen Wirken der Retter-Liebe drängt (vgl. Epheser 2,14-19; Römer 5,5; 2. Korinther 5,14-15; Kolosser 3,14; Apostelgeschichte 4,20; 1. Korinther 9,16; Epheser 1,19-20).

Denn allein in der unendlichen unverlierbaren Liebe Christi sind alle Schätze der Erkenntnis verborgen (vgl. Epheser 3,17-19; Kolosser 2,3-4; Text T55b, T71b, T72b). Christi Liebe ist das Wort in den Wörtern (vgl. Johannes 1,1.14.18; 5,39), von dem allein her sich jedes Schriftwort recht einordnen und beurteilen lässt und erschließt (vgl. 1. Korinther 2,15; 1. Timotheus 1,8-9; Galater 3,34; Kolosser 2,16-17.2-3; Hebräer 13,8-9; Epheser 3,17-19; Text T10, T51b, T54d, T70a, T62). „Denn wer hat je des HERRN Sinn erkannt? Wir aber kennen CHRISTI SINN!“ (1. Korinther 2,16)

Das Eigentliche, Wesentliche, worauf es ankommt, worauf die ganze göttliche Botschaft der Heiligen Schriften hin abzielt, woraus sie letztlich motiviert ist, ist also die göttliche Christus-Liebe, die Retter-Liebe, die uns alle zu gewinnen sucht (vgl. 2. Korinther 5,18-20). Um dies immer im Blick zu behalten, kann es sehr hilfreich sein, sich in seiner eigenen Bibel – vor allem anderen! – die Zusagen der göttlichen Liebe und all Ihre damit verbunden großartigen Verheißungen farblich hervor zu heben.

Anleitung zu einem bereichernden Bibelstudium

Überhaupt empfiehlt es sich, für jeden, der sich die spirituellen Schätze der Heiligen Schriften erarbeiten will, von Anfang an Unterstreichungen in unterschiedlichen Farben nach einem festen System vorzunehmen, da dies zusätzlich ein Wieder-Auffinden erleichtert – beispielsweise in dieser Form:

  • grün für Zusagen, Verheißungen, Trostworte, Ermutigungen, aufrichtende Worte
  • orange für Gebete, Hymnen
  • rot für Gebote, Weisungen, Ratschläge
  • braun für Warnungen, Mahnungen, Tadel
  • hellblau für Lehre, Gleichnisse
  • dunkelblau für Prophezeiungen zukünftiger Ereignisse in der Heilsgeschichte
  • schwarz für Schilderung geschichtlicher Ereignisse, Personen der Heilsgeschichte

Am deutlichsten sollten hierbei aber immer die Zusprüche der göttlichen Liebe hervor-gehoben werden – beispielsweise durch zusätzliche Unterlegung mit einem leuchtenden „Gelb“. Denn sie sind fürwahr das A und O (das Alpha und das Omega, das Erste und Letzte, worauf es ankommt, und was allein hält und trägt, zählt).

Die unverlierbare göttliche Christus-Liebe als die tiefste Tiefe

Jesus Christus ist der Inbegriff der unverlierbaren göttlichen Liebe (vgl. 1. Johannes 2,1-2; Römer 5,20-21; 8,31-35; Text T17, T69). Es gibt keinen Ort, keinen Seelenzustand, an dem Er nicht schon gewesen wäre (vgl. Matthäus 26,37-38; Hebräer 4,15), an dem Er uns nicht noch erreichen könnte, an dem Er vielleicht auf uns wartet. Denn Christus wartet auf uns auch oft gerade an unvermuteten Orten! (Jesaja 57,15; vgl. Psalm 139, 1-12; Text T70b)

Wie sagte doch Corrie Ten Boom kurz vor ihrem Tod im KZ zu ihrer Schwester:

„Sag es allen Menschen!
Kein Abgrund ist so tief,
als dass Christi Liebe nicht noch tiefer wäre!

Nicht einmal der Abgrund der Hölle!

Und wir müssen es ja wissen,
denn wir war´n ja schließlich dort!“

(vgl. Text T1, T2, T42, T45, T72a)

Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.

Bezogen auf das behandelte Thema

im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)

SXP III, 44: In die Bibel haben auch verkehrte Überlieferungen Eingang gefunden,
was Gottes Wort aber nur als historisches Zeugnis dokumentiert
SXP IV, 212: Die heiligen Schriften enthalten fleischliche Worte für Fleischliche,
die noch unmündig sind; Geistliche deuten sie von den geistlichen Worten her:
Der Interpretations-Schlüssel ist die alles überwindende Liebe Christi
SXP IV, 245: Warum erkennen so wenige in den heiligen Schriften
das Zeugnis der unverbrüchlichen universalen Heilsliebe?
SXP VI, 42: Der eigenen Seele sollte nur das göttliche Gnadenwort
zugemutet werden wie dem eigenen geliebten Kind

weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter

  • Wort Gottes: Das Wort in den Wörtern –
    Interpretationsschlüssel ist das Evangelium von der Liebe Christi

  • Wort Gottes ist ambivalent –
    aber Christus ist das Ja und Amen auf alle Verheißungen

  • Wort Gottes ist nach dem Geist auslegen, nicht nach dem Buchstaben

  • Wort Gottes ist ambivalent: Willst du klein oder groß denken von Gott?

  • Wort Gottes ist ambivalent: Was ist wörtlich zu nehmen – und was nur Metapher, Bildrede?

  • Brennen: des Herzens bestätigt Wahrheit, die bewirkt, dass das Herz brennt (Luk 24,32)