65 – Homosexuell – aber göttlich geliebt!
Jesus Christus liebt wirklich AUSNAHMSLOS ALLE! – nur DIE nicht,
die Seine UN-VERLIERBARE Liebe verleugnen und anderen absprechen,
etwa den Homosexuellen.
Inhalt – in aller Kürze
Römer 1-2 richtet sich nicht gegen Homosexuelle, sondern gegen die, die anderen die göttliche Gnade absprechen, auf die sie doch selbst in gleicher Weise angewiesen sind. Richtgeist wiegt schwerer in den göttlichen Augen als irgendeine sexuelle Abnormität! (Matthäus 7,1-5; Jakobus 2,13)
Duldete Gott schon im Alten Bund, unter dem Gesetz, die Viel-Ehe, so erst recht unter der Gnade! Martin Luther und Philipp Melanchton bewilligten darum die Doppelehe des Fürsten Philipp von Hessen. Christus segnet alle Eheformen, die auf Liebe und Treue gegründet sind: Homo- wie Hetero-Ehen, und Gruppen- wie Ein-Ehen.
Die freizügigen Adamiten erkannten richtig: Evangeliums-gemäß ist ein unverkrampfter Umgang mit der eigenen Sexualität!
Nadia Bolz-Weber: Es braucht keine geistlich-religiöse Dressur, damit Gott uns liebt. Selbst-Erslöungsversuche verkennen und verleugnen die göttliche Liebe, machen unbarmherzig und krank.
Die Öffnung der Evangelischen Kirche für Homosexuelle entspricht voll dem Evangelium und ist bestenfalls ein „Abfall“ von Mose, eine radikale Abkehr von jedweder Gesetzlichkeit.
Kein Vergehen in Glauben ist Sünde,
selbst jede Großtat ohne Glauben aber Sünde!
Im Überblick
-
Häufig völlig missverstanden: Römer 1-2
Paulus verdammt nicht die Homosexuellen, sondern ihre Verdammer! -
Christus segnet jede Eheform, die auf Liebe und Treue gegründet ist!
-
Die Adamiten erkannten es richtig:
Evangeliums-gemäß wäre ein gänzlich unverkrampfter Umgang mit der Sexualität! -
Christus will ein “House of All Sinners and Saints” nach dem Vorbild
der evangelisch-lutherischen Gemeinde von Nadia Bolz-Weber in Denver, USA -
Mit ihrer Anerkennung homosexueller Ehen folgt die Evangelische Kirche
dem Anliegen des Evangeliums! Dies ist nur ein „Abfall“ von Gesetzlichkeit! -
Wer bist du, dass du den Knecht eines ANDEREN Herren richtest?
Der Herr kann ihn wohl halten!
Häufig völlig missverstanden: Römer 1 – 2
Paulus verdammt nicht die Homosexuellen, sondern ihre Verdammer!
Jeder Fundamentalist, der die Scheltrede des Paulus in Römer 1,18-32 gegen die Dekadenz und Verkommenheit der Heiden, die in ihrer Verirrung selbst schon bereits ihr Gericht an sich selbst erfahren sollen (vgl. Text T10, T61d), allzu gerne gegen Homosexuelle oder sexuell freizügiger Lebende im Munde führt, der verkennt, dass sich eben diese Verdammungs-Tirade des Paulus im darauf folgenden Kapitel Römer 2,1-4.17-24 gegen all jene kehrt, die ihm nur allzugerne bei seiner einleitenden Predigt beipflichten und vehement zunicken! (vgl. Text T15) Die Eingangsrede des Paulus in Römer 1 erweist sich nämlich ab Römer 2 als eine rhetorische „Finde“, die nur einen sarkastisch-ironischen Auftakt zu seiner eigentlichen Predigt bildet, die sich dann aber plötzlich mit noch größerer Schärfe gegen alle jene wendet, die meinen, in solcher Weise (wie vermeintlich Paulus in Römer 1) das Evangelium verkündigen zu müssen, das doch eigentlich eine „FROH-Botschaft“ und keine DROH-Botschaft ist. Paulus war nämlich nicht (wie Römer 1,18 sonst nahe legen müsste) ein Apostel des göttlichen Zorns, sondern ein Botschafter der göttlichen Christus-Liebe! (vgl. Text T32, T73a)
Entsprechend geht der Apostel Paulus dann ab Römer 2 auch mit allen ins Gericht, die selbst allzu gerne so (wie anscheinend er in Römer 1) reden und (alle „gottlose Welt“ ver-)urteilen und richten, und – vermeintlich im Namen des Herrn – in derartiger Weise predigen.
Paulus holt in Römer 1-2 gleichsam zu einem Rundumschlag aus. Da bleibt – Römer 3 – kein Auge trocken! Keiner kann sich in irgendeiner Weise – unter Verweis auf die noch viel Schlimmeren, Verkommeneren, die stellvertretend als Sündenböcke in die Wüste, zum Teufel, geschickt werden (vgl. Text T74*) – vor Gott rechtfertigen, vor Gott für recht halten! Darum – so erklärt Paulus schließlich – wiegt Richtgeist noch weit schwerer in den Augen Gottes als selbst die (wie seinen Adressaten es erscheint) allerschlimmste sexuelle Abnormität! Denn jeder sich auf Christus berufende „Staatsanwalt Gottes“ – in Wahrheit aber ein selbst-ernannter Verkläger, Richter und Henker in Personal-Union (- das ist der Satan! – vgl. Hiob 1,6-10; 2,1-5; Sacharja 3,1-4; Offenbarung 12,9-10; Johannes 12,31-32) – verrät und verleugnet die universale Christus-Gnade, die auch den gottlosesten Menschen noch zur Umkehr leiten wird! (vgl. Römer 2,1-4; 4,5; Text T64a, T61e, T73b, T62)
Wer Gnade für sich erhofft und beansprucht, muss sie auch jedem anderen, ungeachtet seines Lebenswandels, zugestehen. Denn wer das Gesetz nur in einem bricht, hat es ebenso komplett gebrochen wie der größte Sünder in seiner Verworfenheit und Verkommenheit (Jakobus 2,10; Lukas 16,10). Wem also steht es zu, einem anderen die göttliche Gnade abzusprechen, auf die er doch selbst (wenn auch vielleicht in einem anderen, weniger augenscheinlichen Bereich) ebenso, in gleicher Weise angewiesen ist? (vgl. Matthäus 19,23-26; Römer 3,22-24) Darum gilt: „Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!“ „Denn das Gericht wird ohne Barmherzigkeit sein gegen alle, die keine Barmherzigkeit zeigen. Allein Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht“ (vgl. Matthäus 7,1-5; Jakobus 2,13; Text T74)
Christus segnet jede Eheform, die auf Liebe und Treue gegründet ist!
Jesus nämlich nimmt alle an – ungeachtet ihrer sexuellen Ausrichtung, wenn sie sich nur an Seine unverlierbare Liebe und Gnade halten, die allein selig machen kann (Römer 4,5; 5,20-21).
Duldete Gott bereits im Alten Bund, unter dem Gesetz – ohne auch nur EIN kritisches Wort! (vgl. 2. Samuel 12,8) – die Viel-Ehe (wie auch die Scheidung), so erst recht unter der Gnade! (vgl. Matthäus 19,6-9) Mit dieser Begründung erlaubten Martin Luther und Philipp Melanchton die Doppel-Ehe ihres für den Protestantismus streitbaren Fürsten Philipp von Hessen (vgl. 1. Timotheus 3,12: Ein-Ehe nur für Begleiter eines geistlichen Amtes; Text T61a).
In gleicher Weise will Jesus jedwede andere Eheform nicht nur dulden, sondern sogar segnen, wenn sie auf Treue und gegenseitiger Achtung gründet (vgl. 1. Samuel 18,1-3; 20,16-17.41; 2. Samuel 1,26; Ruth 1,16-17) – also neben der Monogamie (Ein-Ehe) auch die Polygamie (Viel-Ehe) – und zwar in jeder ihrer Formen, sowohl in der Poly-Gynie (Frauen-Harem) wie auch Poly-Andrie (Männer-Harem) oder in der Poly-Gyn-Andrie (Gruppen-Ehe von Männern und Frauen. Letzterer Eheform liegt die Überzeugung der Poly-Amory zugrunde, dass die Liebe umso größer wird, mit je mehr man sie teilt (vgl. Prediger 4,9-12). Ebenso segnet Er einen gleichgeschlechtlichen Bund Homosexueller in gleicher Weise wie den von Heterosexuellen oder auch Bisexuellen. In Christi weitem Herzen ist Raum für alle! (vgl. 2. Korinther 3,17; 1. Korinther 6,12; 10,23) Ebenso sollen die Christen alle ehelichen Lebensgemeinschaften, die auf Liebe und Treue gegründet sind, in ihrer eigenen Kultur wie auch in anderen Kulturen achten und anerkennen, um alle für Christus gewinnen zu können. (vgl. 1. Korinther 9,19-23; Text T14a)
Die Adamiten erkannten es richtig:
Evangeliums-gemäß wäre ein gänzlich unverkrampfter Umgang mit der Sexualität!
In dieser Weise legte sogar schon im Mittelalter die Mystiker-Bewegung der „Brüder und Schwestern vom freien Geist“ das apostolische Wort „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2. Korinther 4,17; Text T34) in Hinblick auf auch sexuelle Freizügigkeit hin aus (vgl. 1. Korinther 6,12; 10,23) und strebte eine Art Urchristentum auch der Lust in paradiesischer Unschuld und Unbefangenheit an, wie sie bei Adam und Eva noch gegeben war und erst durch den Sündenfall verloren ging, was – ja! – von Gott offensichtlich sogar beanstandet wurde! (vgl.Genesis 2,25; 3,7-10; Text T19a) – wie auch vom Herrn: „Wenn ihr eure Scham ablegt und eure Kleider nehmt und unter eure Füße legt, wie die kleinen Kinder, und sie mit Füßen treten werdet, dann werdet ihr den Sohn des Lebendigen (in Seiner ganzen Majestät und Herrlichkeit) sehen – UND: ihr werdet euch NICHT MEHR FÜRCHTEN!“ (Evangelium nach Thomas dem Zwilling 37; Römer 8,15-16; 1. Johannes 4,18; Text T26a – vgl. auch Text T61c).
Da muss schon einmal die Frage erlaubt sein, ob der vermeintlich „christliche“ verkrampfte Umgang mit der eigenen Sexualität und den geheimsten „verdorbenen“ Wünschen, wie all diese scham-besetzte Prüderie wirklich im Willen Gottes für uns sein kann (vgl. 1. Timotheus 4,1-5; Text T26b), der uns doch eben diese Sexualität geschenkt und sogar mit der unüberbietbaren Würde ausgezeichnet hat, uns damit an Seinem beständigen Schöpferwirken, neues Leben hervorzubringen, zu beteiligen (vgl. Genesis 1,28) – wo doch selbst schon die jüdischen Rabbiner zu dem Schluss gekommen sind, dass – neben Sonne, Sommer und Sabbat – der Sex wohl einen eindrücklichen Vor-Geschmack geben müsse von den himmlischen Wonnen, die Gott überdies noch in der Ewigkeit für uns bereit hielte! (Jesaja 54,2-5; 62,5 Hesekiel 16,6-8; Hosea 2,21; Epheser 5,32; Offenbarung 19,6-9; Text T61b).
Diese Bewegung der Adamiten wurde aber freilich von Papst Clemens V. im Jahr 1311 als häretische Sekte verdammt.
Christus will ein “House of All Sinners and Saints” nach dem Vorbild
der evangelisch-lutherischen Gemeinde von Nadia Bolz-Weber in Denver, USA
Dass diese – von den Klerikern verdammte – offene, unbefangene, un-verschämte Einstellung auch zur eigenen Sexualität aber tatsächlich durchaus den Kern des Evangeliums trifft und dem eigentlichen Anliegen der Reformation entspricht, wie es ur-lutherischer und radikal provokativ protestantischer nicht formuliert werden kann, weiß auch die evangelisch-lutherische Pfarrerin Nadia Bolz-Weber. Entsprechend nennt sich ihre Gemeinde in Denver, USA, auch „House of All Sinners and Saints“, wo auch Schwulen, Lesben und Transsexuellen die un-verlierbare Liebe Christi zu-gesprochen wird.
Damit steht ihre progressiv-liberale Verkündigung freilich gegen den protestantisch-evangelikalen Main-Stream in den USA. Dort werde nämlich – so die „Pastrix“ – nicht die Frohe Botschaft verkündigt, dass wir – alle miteinander! – als unheilbare Sünder! – die göttliche Liebe aus unerfindlicher Gnade un-verdient geschenkt bekommen (vgl. Römer 7,14-25; Matthäus 26,41; 1. Johannes 1,8-9; Text T69), sondern dort wird vielmehr gelehrt, dass wir uns durch Selbst-Perfektionierung die göttliche Gnade verdienen müssten, und damit gerade das Evangelium in sein Gegenteil verkehrt – und Christus verleugnet (vgl. Römer 10,1-3; Galater 5,1-5; Text T44, T40c, T55c, T56a, T56b, T19b, T14b)
Gerade solche rein selbst-bezogenen Selbst-Erlösungs-Versuche halten den Menschen aber in seiner sündhaften Selbst-Verkrümmung, statt ihn zu barmherziger Menschlichkeit im Umgang mit sich und anderen freizusetzen und zu erlösen (vgl. Text T64b, T53a). Solche (immerfort nur ums eigene Seelenheil bangenden und damit immer rein selbst-bezogen bleibenden) Bestrebungen sind schon im Ansatz ver-kehrt wie der ›hoffnungslos in sich verkrümmte sündige Mensch‹ (Luther: ›homo incurvatus in se‹), und können darum nur in einer großen Lüge halten, die un-barmherzig macht – mit sich selbst wie mit allen anderen (vgl. Text T45, T49, T7, T78); sie können nur in Zwänge führen, krank machen, sogenannte Ekklesio-Neurosen zu Tage fördern (vgl. Text T11, T17, T37, T53b, T73c, T72a, T70) oder aber in frommem Selbst-Betrug enden, der sich selbst etwas vormacht, in frömmelnde Heuchelei, wie man sie schon bei den Pharisäern – den Erz-Feinden Jesu – vorfand (vgl. Lukas 18,9-14).
Denn was ist denn das Evangelium im Kern, das Luther wieder-entdeckt hat? Dass Gott uns UN-VERLIERBAR liebt, so wie wir eben sind! (1. Johannes 2,1-2; Römer 8,31-35; 5,8-10; Text T57a) „Es braucht keine geistlich-religiöse Dressur, damit Gott uns liebt.“ Denn wir stehen zur göttlichen Liebe nicht in einem Dienstschafts-Verhältnis oder Knechtschafts-Verhältnis, sondern in einem Kindschafts-Verhältnis und Liebes-Verhältnis! (vgl. Römer 815-16; Galater 4,6-7; Lukas 15,28-31; Text T40a) Dies vermittelt die Pastorin Nadia Bolz-Weber in zwei Bestsellern: “Pastrix: The Cranky, Beautiful Faith of a Sinner and Saint” und “Accidental Saints: Finding God in all the wrong People”.
Mit ihrer Anerkennung homosexueller Ehen folgt die Evangelische Kirche
dem Anliegen des Evangeliums! Dies ist nur ein „Abfall“ von Gesetzlichkeit!
Entsprechend bewegt sich auch die Evangelische Kirche mit ihrem Familienpapier (2013), dass von der traditionellen (heterosexuellen) Ehe als (dem einzig als „christlich“ akzeptablen) Leitbild abrückt und auch anderen (ebenso – worauf es allein ankommt! – in aufrichtiger Liebe gegründeten) Treue-Bündnissen vor Gott den Segen Christi zuspricht und überdies mit der Anerkennung auch gleichgeschlechtlicher PfarrerInnen-Paare, die seit 2012 (bei Akzeptanz der betroffenen Gemeinden) auch gemeinsam in ihrem Pfarrhaus wohnen dürfen, in die richtige Richtung – was sich vielleicht auch gerade darin zeigt, dass viele „Frommen“ darin den großen „Abfall“ des protestantischen Christentums (vgl. 2. Timotheus 3,1-7) ausmachen wollen, der dem Antichristen den Weg bereiten solle (vgl. 2. Thessalonicher 2,3-12; Text T87a): Es ist nämlich lediglich in der Hinsicht ein „Abfall“ (wie in Apostelgeschichte 21,21), als es eine totale, geradezu protestantisch-provokativ-progressive Abkehr von jeder religiösen Leistungs-Ideologie und einen radikalen, drastischen Bruch mit jeder Gesetzlichkeit und Werkgerechtigkeit in allerletzter Konsequenz darstellt (vgl. Römer 14,1): in schneidend scharfer, klarer, unmissverständlicher Deutlichkeit (vgl. 1. Korinther 2,4; Hebräer 4,12), ohne duckmäuserisch einen „Eiertanz“ um die Kern-Botschaft des Evangeliums zu veranstalten, sondern vielmehr mit der geradezu progressiv-programmatischen Absicht, damit (liebsamen oder unliebsamen) An-Stoß (in die richtige Richtung) zu erregen (vgl. Lukas 2,34; 2. Korinther 2,14-16).
Wenn dies manche „Frommen“ zum Auszug bewegt: Nur gut so! (vgl. Römer 14, 1; Galater 2,4-6; 5,1-5; 1,6-10; 1. Johannes 2,18-19) In der Urgemeinde fühlten sich die „Frommen“ auch nicht wohl: „Die Frommen“ – das war nämlich die Selbst-Bezeichnung der Pharisäer! Wahre, echte Spiritualität kann sich immer nur und erst dann entfalten, wo alle Religiosität im totalen Scheitern und Zerbruch an ihr unwiderrufliches Ende gekommen ist! (vgl. Galater 3,5-9) – Spiritualität ist das Gegenteil von Religiosität! (vgl. Text T40b) Und wer das nicht kapiert, der verwechselt borniertes, klein-kariertes, bigottes Spießertum mit „Christentum“! (Galater 5,12)
Freilich besteht der Himmel nicht aus „Freien und Gefreit-werden“ (vgl. Matthäus 22,30; Römer 14,17) – aber ein Gespür und einen Zug zu dem, was „Himmel“ ist und sein kann, sein muss, kann allein erst der bekommen, aus dessen angstvollem Fokus die „Hölle“, die eben darin schon besteht und ihr Machwerk hat, endgültig gerissen worden ist! (vgl. Lukas 11,46.52; Matthäus 23,15)
Alle Christen müssen sich – gerade darum! – ungeachtet ihrer persönlichen Anschauung, was der „christlichere“ Weg sei, davor hüten, nun (erneut) anzufangen, einander zu verketzern und die Liebe Christi abzusprechen (vgl. Matthäus 5,21-22; Text T87c, T57b).
Wie hat Eugen Roth doch so trefflich schön (in Anlehnung an das Gleichnis Jesu vom Pharisäer und vom Zöllner, Lukas 18,9-14) gedichtet:
„Ein Mensch betrachtete einst näher
die Fabel von dem Pharisäer,
der Gott gedankt voll Heuchelei,
dafür, dass er kein Sünder sei.Gottlob! rief er in eitlem Sinn,
dass ich kein Pharisäer bin!“
Entsprechend sollten sich beide Lager in dieser heißen Debatte darauf konzentrieren, jeweils vor der eigenen Türe zu kehren, als sich mit dem „Ein- und Ausgang“ (im wahrsten Sinne des Wortes …) der immer anderen zu beschäftigen (vgl. Matthäus 7,1-5).
Alle sollten sich also vielmehr darin üben, sich gegenseitig – auch gerade, wenn dies Kraft kostet und viel abverlangt – einander zu (er-)tragen und – überdies – sich vielmehr in gegenseitiger Wertschätzung und Ehrerbietung als Geschwister Christi zu übertrumpfen suchen. Denn zuerst und zuletzt wird darin die gemeinsame Nachfolge im Geist und Wesen Jesu Christi erkannt! (vgl. Johannes 13,34-35; Römer 12,10; Galater 5,13-15). Denn wie bekannte der Landesbischof der Evangelischen Kirche Bayerns Heinrich Bedford-Strohm ganz recht (am Ende der Beyerischen Synode 2012 diesbezüglich): „So schwer das war und sein wird: Wir sind alle GEMEINSAM Kirche“ (vgl. Text T72b). Es muss, wenn für manche auch ein Miteinander unmöglich erscheinen mag, zumindest wenigstens ein Nebeneinander in versöhnter Verschiedenheit möglich sein – wie es den Aposteln Paulus und Jakobus möglich war, zwei Kontrahenten innerhalb des Urchristentums, deren konträren Anschauungen von rechter Christus-Nachfolge (vgl. Römer 3,28; 4,5 gegen Jakobus 2,20.24) in ihrem Kern krasser garnicht hätten ausfallen können (vgl. Text T55a, T55b; Galater 2,9).
Wer bist du, dass du den Knecht eines ANDEREN Herren richtest?
Der Herr kann ihn wohl halten!
Paulus ermahnt in ähnlicher Situation die beiden „Lager“ der Gemeinde in Rom: „Wer bist du, dass du den Knecht eines ANDEREN Herrn richtest? Der Herr kann ihn wohl aufrecht halten!” – was freilich impliziert, dass der ANDERE Herr des Anders-Gläubigen, der seinen Glauben anders versteht und auslebt, der selbe EINE Herr ALLER ist und alle BEIDE halten und ertragen will! (vgl. Römer 10,12-13; Text T87b) – wenn sie sich nur auch untereinander halten und ertragen wollen! (vgl. Matthäus 7,1-5; 5,21-22) – „Glückselig darum, wer sich selbst nicht verurteilt in dem, was er für gut heißt. – Ein jeder sei sich seiner Meinung gewiss!“ (Römer 14,4-5.22).
Alles, was IM Glauben, in grenzenlosem Vertrauen auf die Liebe Christi getan wird –
und sei es die allerverwerflichste Sünde, ist KEINE Sünde!
(vgl. Römer 14,23; 1. Johannes 3,6)
Alles aber, was OHNE Glauben,
OHNE dies grenzenlose Vertrauen auf die unverlierbare Liebe Christi getan wird –
und sei es die allerhehrste und heiligste Tat,
ist (letztendlich nur angst-besetzt, selbst-bezogen, ego-zentriert –
und damit) SÜNDE!
(vgl. 1. Timotheus 4,4; 1. Korinther 13,1-3; Hebräer 11,6; 1. Johannes 3,6; Genesis 8,21; Text T43)
Rechter Glaube,
grenzenloses Vertrauen in die unverlierbare göttliche Retterliebe,
adelt jede Sünde!
(vgl. Römer 4,5; Luthers Rat: „Wo du nicht anders kannst, da sündige tapfer!“)
Mangelnder oder gar fehlender Glaube in solch grenzenlose Liebe aber
verkehrt und verdirbt auch das tugendvollste „Gottes“-Werk!
(vgl. Sprüche 15,17)
Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.
Bezogen auf das behandelte Thema
im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)
SXP I, 249: | Einschub – nachträgliches Vorwort: Bedenken des Schreibers gegen das göttliche Diktat. Der “Ich bin” will Anstoß sein |
SXP I, 254: unter | Im Licht der Wahrhaftigkeit Gottes wiegt jede Sünde ebenso schwer, ist Tod aus dem Tod zum Tod – Homosexualität muss nicht schwerer wiegen als irgend eine andere Sünde; Richtgeist wiegt schwerer |
SXP I, 267: | Zuspruch an gleichgeschlechtliche Paare: Paulus wendet sich im Römerbrief gegen deren Verdammer, die er einleitend nur zitiert |
SXP I, 278: | Innerhalb des Christentums gab es immer wieder auch die Anerkennung der Mehr-Ehe |
SXP I, 282: | Zugeständnis weitreichender Ehe-Bündnisse einschließlich freizügiger sexueller Praktiken |
SXP I, 313: | Verbindungen dürfen zahlenmäßig wachsen; die Liebe zu den Einzelnen wird dadurch nicht geringer |
weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter
-
Zugeständnis vielfältigster Eheformen
-
Gericht der Menschen: Richtgeist bringt selbst unter das Gericht
-
Pharisäer – auch und gerade im Christentum!