21 – Isis mit dem Horusknaben – ein prophetisches Bild
Isis mit dem Horusknaben:
Schon eine prophetische Vorschattung der Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind?
Anzeichen einer universalen Ur-Ahnung vom Welt-Erlöser?
Im Überblick
-
Isis mit dem Horusknaben – ein Bild für die göttliche Mutter mit dem Jesuskind
-
Horus, der Bezwinger des ägyptischen Satans Seth und Erbe des Gott-Vaters Osiris
-
Der Mythos von der Teilung des Osiris:
ein Bild für die anteilige Gottes-Erkenntnis in allen Religionen?- Die Aufteilung des Osiris zum Schutz Seines Segens vor den Nachstellungen des Seth
- Die Teilung der Völker zur Vereitelung der Erstehung des antichristlichen Satansreiches
- Die Aufteilung der Völker und Religionen an verschiedene Geister aus dem Gottes-Geist
- Alle Religionen haben verschiedene Teil-Erkenntnisse Gottes gleich einem Teil des Gottes Osiris
- Die Verbergung der wahren Gott-Gläubigen in den verschiedenen Religionen zu deren Schutz
- Die eschatologische Vereinigung aller Völker und Religionen im Geist der Demut und Liebe
Isis mit dem Horusknaben – ein Bild für die göttliche Mutter mit dem Jesuskind
Die Gottesmutter Isis mit dem göttlichen Horusknaben weist bereits eindeutige Züge der Gottesmutter Maria mit dem göttlichen Christuskind auf (vgl. Text T8, T27, T52e). Letztlich ist Christus das Kind und die Personifizierung der göttlichen Ruach, der Kraft des Heiligen Geistes, die im Hebräischen feminin ist (vgl. Lukas 1,35; Johannes 1,14; Text T24a). Man kann also, wenn man will und dazu bereit ist, in der göttlichen Isis mit dem Gottes-Sohn Horus auf ihrem Arm bereits eine prophetische Vorschattung auf Jesus und Seine Mutter Maria bzw. auf den Gottes-Sohn, der aus der göttlichen Ruach hervorgegangen ist, sehen (vgl. Apostelgeschichte 8,30-31, Kolosser 2,16-17).
Man darf darauf vertrauen, dass sich die Gottheit in diesem Bild der göttlichen Mutter mit dem göttlichen Kind sogar schon in vor-christlicher Zeit den Ägyptern nach ihrem Verständnis-Grad in einem göttlichen Gleichnis gezeigt und mitgeteilt hat (vgl. Markus 4,33), so dass die Ägypter in jenem Bild bereits, ohne es zu Wissen, Christus verehrten (vgl. Apostelgeschichte 17,23) und darin die ihnen ebenso wie allen zugetane göttliche Liebe fanden (vgl. Jesaja 41,4-7; Text T22d).
Denn die Gottheit hat sich nirgends auf der Welt unbekundet gelassen! (vgl. Römer 1,19-20; Weisheit 13,5-7) Das Evangelium der göttlichen Liebe ist von je her auf vielfältigste und unterschiedlichste Weise über den ganzen Erdball ausgerufen worden (vgl. Kolosser 1,6.23) – auch schon vor jeder christlichen Mission (vgl. Matthäus 28,19; Text T30a), die lediglich das Siegel auf die Hoffnung aller Nationen ist (vgl. 2. Korinther 1,19-20), welche in ihren Religionen bereits Ausdruck fanden (vgl. Maleachi 1,11.14; 3,20). Denn die Gottheit war nie allein nur die Gnaden-Huld des Volkes Israel (vgl. Römer 3,29); sondern die göttliche Liebe und Barmherzigkeit war von je her reich für alle, die ihr ganzes Vertrauen auf Sie setzten (vgl. Römer 10,11-13.18).
Und mitunter wurde Sie von den „Heiden“ vielleicht sogar eher gefunden als von den Juden, die meinten, sie müssten ihre eigene Gerechtigkeit vor Gott aufrichten! (vgl. Römer 10,1-4; 9,30-32; 2,14-16.28-30; Text T4). Denn die Gottheit hat keines Ihrer Kinder je verwaist zurück gelassen (vgl. Johannes 14,18), sondern wendete sich jedem ihrer Kleinen zu, die sich nach Ihrer göttlichen Liebe sehnten, um einen jeden geknickten Halm wieder aufzurichten und einen jeden glimmenden Docht wieder zu entzünden (vgl. Jesaja 57,15; 42,3; Matthäus 12,20; 18,11-14; Text T14b). Und Sie blickte dabei noch nie auf die Person oder die Religion, sondern schon immer einzig auf das Herz (vgl. Römer 2,14-15; Apostelgeschichte 10,34-35; 15,8-9). Denn das göttliche Herz blickt von je her in aller Seelen Herzen hinein (vgl. 1. Samuel 16,7; Sprüche 15,11).
Horus, der Bezwinger des ägyptischen Satans Seth und Erbe des Gott-Vaters Osiris
Auch in der Gestalt des göttlichen Horus kann man, wenn man will, ganz im Groben schon eine prophetische Vorabbildung der Erlösergestalt Christi entdecken (vgl. Text T27, T52d). Horus gilt als der Sonnen-Gott (vgl. Offenbarung 1,16; Text T23b) und Sohn des höchsten Gottes Osiris (vgl. Johannes 5,18; Lukas 1,35). Er ersteht vom Tod (vgl. Lukas 24,26-27), überwindet den ägyptischen Satan, Seth (vgl. 1. Johannes 3,8; Text T22b), den Erzwidersacher seines Vaters Osiris, und tritt schließlich das göttliche Erbe an (vgl. Matthäus 11,27; 28,18; Johannes 3,35; 5,22-23; 10,29; Text T56a). Von ihm sind auch göttliche „Ich bin”-Worte überliefert, wie sie auch bei Christus (z.B. Johannes 14,6) aber auch bei Krishna (in der Bhagavadgita) zu finden sind (vgl. Text T37).
Ein genauerer Vergleich des Horus-Mythos mit der Biografie Jesu Christi zeigt allerdings, dass die Behauptung mancher zweifelhafter Wissenschaftler, die ganze Lebensgeschichte Jesu, wie sie in den Heiligen Schriften der Christenheit überliefert ist, sei nichts anderes als der einstige ägyptische Horus-Mythos, der einfach auf eine eigene jüdische Erlösergestalt übertragen worden wäre, als reine Fake-Science zu bewerten ist.
vgl. „Die Mormonen – Jesus und Horus – Parallelen“
Solche Altertums-Forscher wollen belegen, dass Jesus überhaupt keine historische Person war, sondern lediglich eine kreierte Heils-Gestalt war, wobei man sich verschiedenster Gottes-Mythen des Altertums bedient habe – zumal die Vorstellung, Gottheiten hätten sich in menschlichen Personen inkarniert im „Heidentum“ regelrecht an der „Tagesordnung“ war, und nicht wenige göttliche Gestalten auch bereits eine Auferstehung aus dem Tod erfahren hatten. Die ganze Jesus-Biografie, wie sie in den Evangelien überliefert ist, solle also nichts anderes sein als ein neu-kreierter Erlöser-Mythos, wobei man sich jeweils das Beste aus den mythischen Vorlagen zusammen-geklaut habe, um eine alles überbietende Heiland-Gestalt hoch-zu-stilisieren, welche die Hoffnungen aller Religionen in sich vereinen sollte.
Es erscheint auch höchst unwahrscheinlich, dass sämtliche Zeugen des Lebens und Wirkens Jesu bereit waren, für ihr Zeugnis in den Tod zu gehen und als Märtyrer zu sterben, wenn Jesus Christus tatsächlich nur ein „Hirngespinst“ und die „Erfindung“ findiger spiritueller Köpfe gewesen sein soll. Vielmehr verhält es sich wohl eher so, dass Jesus als die wahre Erlösergestalt der göttlichen Liebe tatsächlich vieles in Ihrem Wesen und Wirken erfüllte, was von der göttlichen Heils-Gestalt in allen Religionen als vom höchsten Ideal der inkarnierten göttlichen Liebe erwartet, erhofft und geglaubt wurde (vgl. Text T52b), dass also in den vielen zum Teil ähnlichen göttlichen Retter-Figuren tatsächlich schon vieles prophetisch vorabgebildet worden ist, wie es sich schließlich im wahren menschgewordenen Heiland-Gott dann auch erfüllte (vgl. 1. Timotheus 2,3-4; 4,10).
Man könnte es auch so erklären, dass sich in aller Menschen Herzen ein klar umrissenes Ur-Bild findet, wie die Gottheit sein und in Erscheinung treten müsse – eine tief im kollektiven Unterbewusstsein aller Seelen verwurzelte Ur-Ahnung von dem, was die Gottheit schließlich auch verwirklichte (vgl. Johannes 1,9; 1. Johannes 5,10; Römer 2,15; Prediger 3,11; Text T15, T18, T87b). Man könnte den „Spieß“ der Atheisten und Christus-Leugner also auch umdrehen und postulieren: Wenn es eine global auszumachende universale Ur-Hoffnung auf ein göttliches Erlöser-Ideal gibt: Spricht das nicht dafür, dass diese Ur-Sehnsucht sich auch in einer göttlichen Niederkunft zum Heil aller verwirklichen muss? (vgl. Römer 8,18-21; Text T62a) Christus wäre dann das göttliche ›Ja‹ und ›Amen‹ auf die Sehnsüchte aller Völker und Religionen! (vgl. 2. Korinther 1,19-20)
Osiris, der Vater des Horus, selbst gilt letztlich als der Herr über alle: Sein Urteil entscheidet darüber, wer in sein jenseitiges Himmelreich eingehen darf (vgl. Hebräer 9,27). Schließlich glaubten die Ägypter – ganz oberflächlich betrachtet – schon an eine gewisse leibverbundene Art von Auferstehung, war die Einbalsamierung ihrer Toten doch Voraussetzung dafür, dass deren Seelen in das jenseitige Himmelreich des Osiris eingehen konnten (vgl. Text T22c) – was sicher nicht unwesentlich auf die Erdbestattung auch bei den Hebräern und die Entwicklung von deren Glauben an eine leibhaftige Auferstehung einwirkte.
Der Mythos von der Teilung des Osiris:
ein Bild für die anteilige Gottes-Erkenntnis in allen Religionen?
Aber auch schon der Mythos um den Gott-Vater Osiris kann als eine Metapher für tiefe spirituelle Wahrheiten angesehen werden. Denn seine heilswirksamen Kraft-Entfaltungen wurden nach der Legende von seiner göttlichen Gemahlin und Schwester Isis, einem Bild für die göttliche Weisheit (vgl. Prediger 8,22-31; Text T24b) und Ruach, die Kraft des Heiligen Geistes, mit den Reliquien seines göttlichen Leibes auf die Gottes-Heiligtümer in aller Welt verteilt, so dass in allen Religionen ein Anteil und Aspekt der letzten göttlichen Wahrheit zu finden ist.
Die Aufteilung des Osiris zum Schutz Seines Segens vor den Nachstellungen des Seth
Nach dem ägyptischen Mythos ist Osiris der Herrscher des jenseitigen Himmelreiches. Sein Wesen ist von Liebe, Güte und Barmherzigkeit bestimmt. In den Uranfängen soll Osiris selbst allerdings auch auf Erden geweilt haben, wurde dann aber von seinem Erzwidersacher, dem Gott Seth, getötet, der alles Böse, nichts als Wut und Zorn, verkörpert.
Um die Macht des ins Jenseits entschwundenen Osiris auf Erden zu brechen, zerstückelte Seth den Leichnam des (im Jenseits weiter lebenden) Osiris, in der Absicht, seine sterbliche Hülle gänzlich auszuradieren und zu vertilgen. Der Göttin Isis, der göttlichen Gemahlin des Osiris, gelang es jedoch, die verschiedenen Teile des zerstückelten Osiris-Leibes auf der ganzen Welt in verschiedene Heiligtümer zu verteilen, um sie vor den Nachstellungen des Seth zu verbergen und so zu verhindern, dass Seth die Macht des Osiris auf Erden – über dessen Reliquien (vgl. Apostelgeschichte 19,11-12) – gänzlich brechen und beenden konnte.
In gleicher Weise wird nach biblischem Zeugnis dem Himmelreich Gottes auf Erden (vgl. Lukas 17,21) durch den Satan von je her Gewalt angetan (vgl. Matthäus 11,12). Und jener Erzwidersacher Gottes stellt allen Heiligen nach, um sie wie ein Löwe zu verschlingen (vgl. 1. Petrus 5,8).
Die Teilung der Völker zur Vereitelung der Erstehung des antichristlichen Satansreiches
Jenem Satan sind alle Reiche auf Erden unterworfen (vgl. Lukas 4,5-6) und Er strebt die Vereinigung all dieser Reiche an, um dann einstmals selbst in Gestalt des Antichristen die Weltherrschaft anzutreten (vgl. Offenbarung 17,12-14; Text T87d) und sich von allen Irdischen als Gott anbeten zu lassen (vgl. 2. Thessalonicher 2,3-4). Um diese unselige Vereinigung aller Reiche unter dem Satan zu verhindern, soll Gott auch die Sprachen der ersten Menschen verwirrt haben (vgl. Genesis 11,6-7), als sie sich anschickten, jenen Turm zu Babel zu erbauen, welcher bis in den Himmel ragen sollte, um sich selbst in die Stellung von Göttern zu erheben, über denen niemand mehr Herr und Gott sein sollte (vgl. Genesis 11,4; 3,5). Durch diese Sprachenverwirrung sollen schließlich die vielfältigen Völker mit ihren unterschiedlichen Reichen erstanden sein (vgl. Genesis 11,8-9; 10,5.25). Erst in der Endzeit wird es dem Satan gelingen, all diese Reiche zu einem Groß-Reich zu vereinen, welches in der Johannes-Apokalypse in Anspielung auf Babel als das Große Babylon bezeichnet wird (vgl. Offenbarung 17,1-6; Text T76a, T87a).
Die Aufteilung der Völker und Religionen an verschiedene Geister aus dem Gottes-Geist
Als Gott vormals die Völker teilte, teilte Er aber gleichsam auch die Gottes-Erkenntnis in die verschiedenen Religionen, indem Er die Völker unterschiedlichen Gottheiten unterstellte (vgl. 5. Mose 32,8). So erklärte man sich, das jedes Volk seine eigenen Gottheiten hatte und verehrte, obwohl der Gott Israels doch der Schöpfer und höchste Gott der ganzen Welt war (vgl. 1. Korinther 8,5-6). Den vielen Völkern hatte Gott selbst verschiedene Gottes-Söhne zugeteilt, die vom Höchsten selbst als Wächter, gleichsam als Seine göttlichen Stellvertreter über sie gestellt worden waren, wie Statthalter des Kaisers über dessen Reiche und Provinzen (vgl. Daniel 2,47; 4,14; 5,11; Psalm 82,1.6; Genesis 6,1-4; Hiob 1,6; 2,1; Text T22a, T28, T29, T76d, T81). Diese Gottheiten waren gleichsam die „Vorläufer“ der späteren Engel und Schutzpatrone der Völker und Menschen (vgl. Daniel 12,1). Sie waren alle Geister aus dem universalen göttlichen Geist, verschiedene Kraftentfaltungen Seiner All-Macht (vgl. Hebräer 1,14; Psalm 103,20-21; Offenbarung 1,4.20; 5,6; Hesekiel 1,5.22; Jesaja 44,6; 1. Korinther 12,4-6; Text T30b, T38);. Die Götter anderer Völker, deren Existenz also grundsätzlich nicht in Frage gestellt worden war (vgl. Exodus 12,12; 15,11; 18,11), wurden also nicht unbedingt immer zwingend als widergöttliche Mächte und Gegen-Gottheiten angesehen (vgl. 1. Könige 22,19-23; Hiob 1,6-12; 2,1-7). Das Volk Israel sollte lediglich nichts mit ihnen zu schaffen haben, da diese Gottheiten ihnen nicht zugeteilt waren (vgl. 5. Mose 29,25). Denn das Volk Israel hatte der Höchste sich selbst als Sein Eigentum vorbehalten (vgl. Exodus 19,5-6), das Er auf die Kron-Offenbarung aller Seiner göttlichen Offenbarungen vorbereiten wollte, die Ankunft Seines Erlösers für alle Welt (vgl. 4. Mose 24,17; 5. Mose 18,15.18; Micha 5,1; 1.Petrus 1,11-12).
Gottheiten anderer Völker wurden also erst als widergöttliche Mächte wahrgenommen, wo sie innerhalb des Gottes-Volkes, das Er, der Höchste, sich selbst zum Eigentum erwählt hatte, um hier selbst unmittelbar zu herrschen, dem Höchsten Seine Oberherrschaft in diesem Seinem Eigentums-Volk streitig machen wollten (vgl. 1. Könige 18,21; 1. Korinther 12,2; 2. Korinther 6,14). Wo dies nicht der Fall war, da sollten die Juden die anderen Völker getrost ihren Gottheiten folgen lassen, wie sie ihrem eigenen Gott folgten (vgl. Micha 4,5). Schließlich wurde von jenen Völkern, etwa den Babyloniern und den Persern der Gott Israels in deren eigenen höchsten Götter-Vätern wieder-erkannt (Daniel 1,7; 4,5; Text T9a, T76b, T76c). Nichts anderes war es auch bei den Griechen, die den Tempel des jüdischen Gottes in einen Zeus-Tempel wandeln wollten (vgl. 1. Makkabäer 1,57.62; Text T41): Auch in ihren Augen war der Höchste Israels im Grunde kein anderer als ihr Götter-Vater Zeus, der ebenso mit dem römischen Gott-Vater Jupiter gleichgesetzt wurde (vgl. Text T23a).
Alle Religionen haben verschiedene Teil-Erkenntnisse Gottes gleich einem Teil des Gottes Osiris
Die verschiedenen Gottheiten der unterschiedlichen Religionen kann man also, gut biblisch begründet, als Kraft-Entfaltungen des höchsten Gottes, dienstbare Geister aus Seinem universalen Geist, also gleichsam als Engel Gottes ansehen (vgl. Hebräer 1,14; Psalm 103,20-21; Offenbarung 1,4.20; 5,6), die den verschiedenen Völkern als Schutz-Patrone und Wächter zugeteilt worden sind (vgl. 5. Mose 32,8; Daniel 4,14; 12,1). Entsprechend wären all diese Gottheiten dann auch Mittler göttlicher Offenbarungen gewesen, die den Völkern die göttlichen Gebote übermittelten und in die Herzen gaben (vgl. Hiob 33,23; Römer 2,15; Offenbarung 22,6; Titus 1,12; Apostelgeschichte 17,27-28; Text T11). Schließlich könnte es sich sogar so verhalten, dass jeder dieser Engel und Gottes-Geister andere Wesenszüge und Eigenschaften der universalen Gottheit widerspiegelte und abbildete, von Gottes Wirken und Wesen andere Attribute repräsentierte und verkörperte, ein anderes Gottes-Angesicht vermittelte, eine andere Gottes-Emanation ausstrahlte. Denn tatsächlich ist es ja so, dass sich auch in den Gottheiten anderer Religionen viele zutreffende Wesenszüge des Gottes wiederfinden, an welchen die Juden wie Christen und auch die Muslime glauben (vgl. Maleachi 1,11.14; Jesaja 41,4-7; Text T5).
Die Verbergung der wahren Gott-Gläubigen in den verschiedenen Religionen zu deren Schutz
Zurück zu dem Osiris-Mythos und seiner spirituellen Deutung: Die Verteilung der Osiris-Reliquien auf alle Heiligtümer in der Welt würde dann, geistlich interpretiert, zum Ausdruck bringen, dass sich in jeder Religion anteilig etwas von der höchsten Gottheit findet, gleichsam ein anderes göttliches Körperteil mit anderen Erscheinung und Kraft-Entfaltung (vgl. Text T17). Indem sich der göttliche Geist so gleichsam in den Religionen unterschiedlich mitgeteilt hat, wie Osiris sich in seinen vielfältigen Heiligtümern durch andere Körperteile erzeigte, wurde es dem Satan erschwert, die wahren Gott-Gläubigen auf Erden aufzuspüren, da es jenem Gottes-Widersacher nicht möglich ist, wie Gott in die Herzen der Menschen zu blicken und zu erkennen, wo sich unter den Verehrern verschiedener unzulänglicher oder gar falscher Gottes-Ansichten doch wahre Gottes-Verehrer befinden (vgl. 1. Samuel 16,7; Sprüche 15,11; Apostelgeschichte 10,34-35; 15,8-9). Wie Isis den heilswirksamen Leib des Osiris auf aller Welt verteilte, um ihn vor den Nachstellungen des Seth zu schützen, so hätte dann die göttliche Ruach die Gottes-Erkenntnis in vielfältigste Gleichnisse und Bilder aufgeteilt, um so die wahren Gottes-Verehrer für den Satan nicht so leicht auffindbar zu machen (vgl. Markus 4,33; Römer 1,19-20.23; Weisheit 13,5-6).
Darüber hinaus vermittelt der Osiris-Mythos aber noch eine weitere wichtige spirituelle Wahrheit: Wenn denn der Geist Gottes sich in gleicher Weise in verschiedenen Anteilen an die Völker und Religionen ausgeteilt hat, wie nach der Osiris-Legende der Leichnam des Osiris auf alle Heiligtümer auf Erden verteilt worden ist, dann kann keine Religion mehr für sich beanspruchen, die letzte, allein-gültige Gottes-Erkenntnis zu haben; denn die Erkenntnisse aller Religionen sind für sich genommen alle nur „Stückwerk“ (vgl. 1. Korinther 13,9; 3,18). Auch das Christentum, das zwar in Christus das Entscheidende von Gott erkannt hat, nämlich die uns allen trotz all unserer Unzulänglichkeiten geltende göttliche Christus-Liebe (vgl. Römer 3,22-24), kann hier also trotzdem durchaus auch von den anderen Religionen noch bereichernde Erkenntnisse vermittelt bekommen (vgl. Philipper 4,8; Text T62b) – etwa dahingehend, wie die Gottheit Ihren Heilswillen, der sich auf alle Ihre Kinder erstreckt, noch durchsetzen könnte, beispielsweise durch Reinkarnation (vgl. Hiob 33,29-30; Johannes 1,12-13; 1. Petrus 1,23; Text T40).
Die eschatologische Vereinigung aller Völker und Religionen im Geist der Demut und Liebe
Das eschatologische Gegen-Ereignis zur Sprachenverwirrung beim Turmbau zu Babel ist schließlich das Sprachenwunder zu Pfingsten, wo alle in Jerusalem (anlässlich des jüdischen Erntedankfestes; vgl. 3. Mose 23,15-16; 5. Mose 16,9-12) versammelten Pilger die Jünger Jesu, auf welche der Geist Gottes gefallen war, in ihren eigenen Muttersprachen die großen Taten Gottes verkündigen hörten (vgl. Apostelgeschichte 2,1-13; Text T34). Verstanden sich die Menschen in den Uranfängen in ihrem aufkeimenden Hochmut, sich selbst zum Gott zu erheben, mit einem mal nicht mehr (vgl. Genesis 11,1-8), so schaffte der Geist Jesu Christi der Sanftmut, Demut und Liebe (vgl. Matthäus 11,29) wieder eine Verständigung über alle völkischen und kulturellen Grenzen hinweg.
Und wo dieser Geist der Demut so weit geht, dass man auch den anderen Religionen in Wertschätzung begegnet, statt sich in Überheblichkeit über sie zu stellen und von oben herab zu ermahnen „Ihr gottlosen Narren! Erkennt den Herrn!“ (vgl. Jeremia 31,34; Matthäus 5,22; Römer 14,4; Text T14a, T35, T56c), kann diese Verständigung sogar alle religiösen Grenzen überwinden; und wenn alle einander gegenseitig unter ihre spirituellen Ölbäume einladen und ihre geistlichen Früchte miteinander teilen (vgl. Lukas 21,29-30; Micha 4,4-5; Sacharja 3,10; Text T26, T13), und wenn alle einander in Ehrerbietung als ebenso gläubigen Geschwistern begegnen (vgl. Römer 12,10) und das Wahre, Gute und Schöne an Erkenntnissen, das den je Anderen geschenkt ist, auch ernsthaft erwägen (vgl. Philipper 4,8), dann könnte das alle Religionen miteinander spirituell bereichern (vgl. 1. Korinther 14,26; Text T52a) und zusammen hinwachsen lassen zu einem neuen spirituellen Tempel Gottes, der – wie einstmals der widergöttliche Babel-Bau – nunmehr aber als eine Behausung des göttlichen Geistes der Liebe und Demut bis in die Himmel ragt und ans Herz Gottes rührt (vgl. 1. Korinther 3,16; 1. Petrus 2,2-5; Epheser 2,21-22; 4,13).
Dann könnte sich gleichsam der „Stein der Weisen“ wieder zusammenfügen, der in den Uranfängen zersplittert ist, so das dadurch alle Gott-Gläubigen spirituell in ganz außerordentlicher Weise für die letzten Tage zugerüstet werden (vgl. Daniel 12,4.9; Text T10, T56b, T67), um dem Satan die Stirn bieten zu können (vgl. Epheser 5,10-13; 2. Korinther 10,3-5. Text 87), wenn auch der einstmals in Gestalt des Antichristen kommen wird, um seinerseits erst alle Religionen zu verkehren und dann schließlich zu zerstören, um seine alleinige unmittelbare Anbetung einzufordern (vgl. 2. Thessalonicher 2,4.9-12; Daniel 11,36-38; Offenbarung 17,16; 18,2; Text T87c).
Man sieht schon an diesem Beispiel, dass man selbst aus den absonderlichsten Mythen des Altertums tiefe spirituelle Wahrheiten bergen kann, wenn man nur gewillt ist, dem Geist der Auslegung Raum zu geben (vgl. 1. Korinther 12,10; 1. Thessalonicher 5,19; Text T52c), der alle Gleichnisse und Bilder auszudeuten vermag (vgl. Markus 4,33; Römer 1,23), welche aus dem selben Urquell der göttlichen Inspiration allen Religionen gestiftet worden sind.
In dieser Weise interpretiert wäre der Mythos um die Aufteilung des Osiris auf alle Heiligtümer der Welt bereits ein erstes metaphorisches Edikt zu religiöser Toleranz gewesen – dahingehend, dass sich Anteile der göttlichen Erkenntnis, Teilaspekte des höchsten Gottes, des Inbegriffs der Liebe, Güte und Barmherzigkeit, von den Ägyptern als „Osiris“ verehrt, von je her in allen Religionen und deren Heiligtümern finden lässt. Denn:
„Der die Generationen ruft von allen Uranfängen an,
Ich, der Herr, bin der Erste, und auch noch bei den Letzten bin Ich derselbe.
Selbst die fernsten Inseln haben Mich gesehen und bringen Mir Ehrfurcht entgegen,
es erbeben vor Mir selbst die äußersten Enden der Erde!
Sie alle können sich Mir nähern und kommen auch alle herbei
voller Ehrfurcht und tiefsten Respekt.“(vgl. Jesaja 41,4-5; Maleachi 1,11.14; 3,20; Text T9b)
Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.
Bezogen auf das behandelte Thema
im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)
SXP III, 163: | Ebenso ist die ägyptische Göttin, der das Ei der Neugeburt geopfert wurde, Isis, mit dem Horus-Knaben auf ihrem Schoß, die an Maria erinnert, ein Sinnbild der göttlichen Urkraft, der Ruach, aus der mit Christus das Leben für alle entspringt |
SXP II, 31: | Erwachende Erkenntnis einer letzten Auferstehung aller unsterblichen Seelen |
SXP V, 126: | Gott trennte die Menschen und Religionen zuerst voneinander, um sie am Ende wieder zu vereinigen |
SXP V, 164: | Die Wiedervereinigung des Steines der Weisen |
weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter
-
Über-Geschlechtlichkeit der Gottheit:
Jesus als der feminine Kern der maskulin erscheinenden Gottheit -
Auferstehungsglauben aus Ägypten
-
Religionen: innere Einheit