11 – Pfingsten geschah global

Wenn wir erkennen, dass Pfingsten, die Ausgießung des Heiligen Geistes,
ein globales Ereignis war, dann kann und wird es weltweit
erst richtig Pfingsten werden!

Inhalt – in aller Kürze

Zu Pfingsten wurde der Heilige Geist nicht nur über die Jünger Jesu ausgegossen, sondern auf die ganze Menschheit, auf „alles Fleisch“! (Apostelgeschichte 2,17)

Die Heiligen Schriften der Weltreligionen entstanden alle hierzu in zeitlicher Nähe.
Ihre Wirkungsgeschichte ist ein Indiz ihrer göttlichen Herkunft. (vgl. Apostelgeschichte 5,38-39)

Geist-inspirierte Propheten gab es von je her auch in anderen Religionen. (Apostelgeschichte 17,27-28, Titus 1,12)

Das göttliche Evangelium wurde von Anfang an allen Menschen verkündigt, (vgl. Jesaja 41,4-7; Römer 10,18; Kolosser 1,6.23),
denn der Herr ist nicht nur Gott einer Religion, sondern reich für alle! (vgl. Römer 3,29; 10,12-13).
Ihm wird in allen Religionen rechte Ehrerbietung dargebracht (Maleachi 1,11-14).

Es gibt gleichsam weltweit ein „anonymes Christentum“. (Karl Rahner; Römer 2,14-16.26-29)

Zeichen wahrer Christus-Zugehörigkeit ist die Liebe (Matthäus 7,15-16; Galater 5,22).

Jesus bestätigte auch Andersgläubigen wahres Gottvertrauen: wie der Syro-Phönizierin, dem römischen Hauptmann und dem barmherzigen Samariter. (vgl. Matthäus 15,21-28; 8,5-12; 12,41-42; Lukas 10,35-37)

Wenn sich die Gläubigen aller Religionen nicht mehr übereinander überheben (vgl. Matthäus 5,21-22; Römer 14,4; Jesaja 31,33-34)
und einander als Gottes-Geschwistern begegnen und voneinander lernen, kann und wird es erst richtig weltweit “Pfingsten” werden! (Sacharja 3,10; Micha 4,4-5; 1. Korinther 14,26; Lukas 21,29-30)

Denn der Offenbarungsprozess, der mit Pfingsten begonnen hat, ist noch keineswegs abgeschlossen! (Johannes 16,12-13: Daniel 12,4.9)

Die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten geschah weltweit!

Als der Heilige Geist zu Pfingsten auf die versammelte Jüngerschaft Jesu fiel, erfüllte sich die prophetische Verheißung der Ankunft des Heiligen Geistes (Apostelgeschichte 2,3-4; 1,4-5.8; vgl. Text T7). Nach der alttestamentlichen Prophezeiung dieses unübertrefflichen eschatologischen Groß-Ereignisses sollte die Gottes-Ruach aber global auf „alles Fleisch“, also die gesamte Menschheit ungeachtet ihres Standes, fallen (Apostelgeschichte 2,17; Joel 3,1-2; Jesaja 11,9; Text T18a, T30a).

Tatsächlich kann man im Bereich der Zeitenwende weltweit in allen Religionen einen gewissen spirituellen Schub in positiver Hinsicht konstatieren, der  verschiedenen Religionswissenschaftlern bereits aufgefallen ist (vgl. Text T28). So sind in (relativer) zeitlicher Nähe zur Abfassung der neutestamentlichen Schriften auch der jüdische Talmud, der islamische Koran, die hinduistische Bhagavadgita (vgl. Text T4a) und die buddhistische Lotus Sutra (vgl. Text T4b) entstanden, die  alle eine Wirkungsgeschichte entfalteten, welche Welt-Religionen erstehen ließen, in denen sie bereits über fast zwei Jahrtausende – bis in die post-moderne Neuzeit hinein! – ihre herausragende Stellung als göttliche Inspirationen nicht verloren haben, so dass alle späteren, noch weitreichenderen Offenbarungen doch immer auf diesen zentralen Heiligen Schriften aufbauten und gründeten, was für sich schon ein Indiz ihres göttlichen Ursprungs ist (vgl. Apostelgeschichte 5, 38-39; Text T10b, T32a, T33a, T55a, T56e).

Das Wirken des Heiligen Geistes vollzog sich von je her global!

Dass auch Gläubige anderer Religionen vom Heiligen Geist inspiriert und beseelt werden können, ergibt sich schon aus dem Umstand, dass etwa der Apostel Paulus auch den Dichtern und Philosophen anderer Kulturen einen gewissen Grad an göttlicher Inspiration zuspricht (vgl. Text T55b) und sie mitunter sogar Propheten nennt (vgl. Apostelgeschichte 17,27-28; Titus 1,12; Text T26, T14a, T21, T24a, T56d). Auch Jesus stellte gegenüber Seinen Jüngern klar, dass es auch jenseits Seiner Anhängerschaft geist-erfüllte Verkündiger gibt, die Gott Ehrerbietung zollen, Ihm dienen und Ihn verherrlichen (Markus 10,38-39; Text T33b). Umgekehrt warnt Christus davor, dass nicht alle, die Seinen Namen im Munde führen und ihr Christsein zu Markte tragen, wahre Nachfolger von Ihm sind (Matthäus 7,21-23).

Kennzeichen wahrer Nachfolge ist weniger das Lippenbekenntnis, sondern es sind vielmehr die Früchte des Geistes: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit (Matthäus 15,7-8; 7,15-16; Galater 5,22). Diese Früchte fand Jesus auch bei Andersgläubigen (etwa dem römischen Hauptmann oder dem barmherzigen Samaritervgl. Text T60, T15, T9a, T32b) und Er ernüchterte seine orthodoxen Zeitgenossen, die sich auf ihre Rechtgläubigkeit so viel einbildeten, dass es gut möglich wäre, dass so mancher Heide aus einer anderen Religion vor ihnen ins Himmelreich eingeht (vgl. Matthäus 8,5-12; 12,41-42; Lukas 10,25-37; Johannes 8,48; 2. Könige 17,24-42; Text T56a, T56b).

Der Prophet Maleachi schließlich erklärte seinen jüdischen Zeitgenossen, dass – im Gegensatz zu ihnen, den Juden – der Name des Herrn weltweit, also sehr wohl auch in den anderen Religionen unter anderen Gottes-Bildern (vgl. Jesaja 41,4-7) und -Namen, rechte, Ihm gefällige Verehrung erfahren würde, und, dass sich der Unterschied noch zeigen würde zwischen den wahren Gläubigen und Ungläubigen, wenn die „Sonne der Gerechtigkeit“ aufginge, „mit Gnade unter Ihren Flügeln“ – für alle, die den Namen des Herrn wahrhaft fürchten (Maleachi 1,11-14; 3,18.20; Johannes 4,21-24; Text T23). Entsprechend deckte dieses Licht der Welt, das in Christus in die Welt trat (Johannes 8,12), auch alle Heuchelei auf und offenbarte, dass es nicht das äußere Bekenntnis und Gebaren ist, das den Unterschied macht, sondern die innere Herzenshaltung (Matthäus 6,2-3.7.16; 23,25-28; Lukas 18,9-14; Römer 2,15-16; 1. Korinther 4,5).

Paulus, der größte Apostel Christi (vgl. Apostelgeschichte 9,15; Text T45, T55c), sprach schließlich den Heiden oft mehr Herzensweite und innere Gott-Ergriffenheit als seinen jüdischchristlichen Glaubensgeschwistern zu und erklärte, dass die wahre Gott-Zugehörigkeit nicht an Äußerlichkeiten wie Bekenntnis und religiösen Handlungen festzumachen ist, sondern an der rechten inwendigen Herzenshaltung, die nur Gott schenken kann (Römer 2,14-16.26-29; Text T24b).

In der Theologie spricht man darum von einem sogenannten „anonymen Christentum“ (Karl Rahner), einer Heilsgemeinschaft, die weit über das bekennende Christentum hinausgeht (vgl. Text T5, T9b, T14b, T32c, T56f) – wie es aber auch umgekehrt innerhalb des bekennenden Christentums solche gibt, die Jesus in Seiner Bedeutung wie in Seinem Wesen unendlicher Liebe (vgl. 1. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 4,10) nicht wahrhaftig erkannt haben und Ihn gerade mit ihrer engherzigen vermeintlichen Christus-Verkündigung, mit der sie andere unter Druck setzen, verleugnen (vgl. Galater 5,1-4; 2,4.11-14.17; 1,8; Matthäus 23,15; Text T18b, T17, T14, T59, T55d, T65, T72a).

Das Wirken des Heiligen Geistes, der göttlichen Ruach, bestand von jeher hauptsächlich darin, das Wesen und Wirken der Gottheit zu enthüllen (vgl. 1. Petrus 1,11; Lukas 24,26-27). Dies ist von je her global – weltweit! – geschehen, denn – so erklärt Paulus – der Schall des Evangeliums (von der göttlichen Liebe) ging schon vor jeder Christen-Mission um den ganzen Erdball (vgl. Römer 10,18; Kolosser 1,6.23; Jesaja 41,4-5; Text T9c, T10a, T25, T44, T82). Gott nämlich ist nicht nur der Gott einer einzigen Religion, etwa allein der Gott der Juden, sondern von allen Uranfängen an reich für alle (vgl. Römer 3,29; 10,12-13; Text T68, T30b, T56c).

Und selbst wenn – tatsächlich! – von dem überreich gedeckten Tisch für die Kinder (des Hauses Israel) nur Brotkrumen für die Hunde unter dem Tisch (für die Heiden) gefallen sein sollten, so gingen diese doch nicht gänzlich leer aus! Und was haben solche in ihrer Glaubensstärke wie die Syro-Phönizierin, die damit Jesus beeindruckte und Ihn zu noch weit größerer Zuwendung veranlasste, daraus gemacht! (vgl. Matthäus 15,21-28; Text T52)

Darum sollte man sich nicht wundern, wenn man göttliche Wahrheiten, wie sie in Christus enthüllt worden sind, durchaus auch in anderen Religionen findet – etwa Bekundungen von der grenzenlosen göttlichen Liebe, die auch den größten Sünder annimmt. Und man sollte sich hüten, den Knecht eines ANDEREN Herrn zu  richten und sich ein Urteil über dessen Rechtgläubigkeit zu erlauben (vgl. Matthäus 5,21-22), denn der Herr, der auch der Heiland des anderen, anders-geartet Gläubigen ist, kann diesen wohl halten! (vgl. Römer 14,4; 1. Korinther 8,6-7; 12,4-6; Text T4c, T32d).

Wenn wir beginnen, uns einander sagen zu lassen, was wir mit Pfingsten allesamt geschenkt bekommen haben, wird es erst wahrhaft weltweit Pfingsten werden!

So sollten sich die Religionen nicht gegenseitig mit herablassenden Worten der Zurechtweisung begegnen, einander nicht vorhalten: „Erkenne den Herrn!“ (Jesaja 31,33-34) und mit Worten oder gar Gewaltakten zu ihrem vermeintlich rechten Glauben nötigen (vgl. Matthäus 23,15); sondern sie sollten sich vielmehr einander in Liebe mit gegenseitiger Ehrerbietung und Wertschätzung einander zuvorkommend als Gottes-Geschwistern begegnen (vgl. Johannes 13,34-35; Römer 8,21.23; 3,22-24; 12,10) und einander gegenseitig unter ihre geistlichen Weinstöcke und Feigenbäume einladen, um alle miteinander ihre spirituellen Früchte zu teilenund sich damit – in bereitwilligem Geben UND AUCH Empfangen! – gegenseitig zu bereichern. (Sacharja 3,10; Micha 4,4-5; 1. Korinther 14,26) Denn mit Pfingsten haben alle Ölbäume des Herrn zu blühen begonnen, auf dass wir erkennen, dass der große Sommer Seines Tages naht (vgl. Lukas 21,29-30; Johannes 4,35). Und was wird wohl erst noch für ein Erblühen einsetzen, wenn wir beginnen, einander mit unseren spirituellen Schätzen gegenseitig zu beschenken UND beschenken zu lassen!

Denn der globale Offenbarungsprozess der von je her weltweit wirkenden Gottes-Ruach hat mit Pfingsten keineswegs aufgehört, sondern wurde hier erst vollends entfesselt! (vgl. 1. Korinther 14,26; Lukas 21,13-15; 10,16; Johannes 16,12-13; Daniel 12,4.9). Das Reden der Ruach und Ihr inspirierendes Wirken ist auch keineswegs mit der Fertigstellung der Heiligen Schriften abgeschlossen (vgl. Text T55e). Ihr Studium soll dazu führen, einstmals das Reden der Ruach selbst zu vernehmen (2. Petrus 1,19; 1. Johannes 5,10; Jeremia 33,2-3). Denn allein dadurch lebt das Herz auf, lebt der Mensch auf: dadurch, dass er das Wort der göttlichen Liebe an ihn selbst, ganz persönlich gerichtet, vernimmt, hört und erfährt (vgl. Lukas 24,32; 4,4; Johannes 10,27.3), weil dies ein Zuspruch der unverlierbaren göttlichen Liebe ist, die allen gilt und niemanden unverändert lässt! (vgl. 1. Johannes 3,6; Apostelgeschichte 4,20; 2. Korinther 5,14-15; Römer 2,29; Text T73, T72b)

Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.

Bezogen auf das behandelte Thema

im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)

SXP II, 153: Der Geist Gottes teilt sich in vielerlei Zungen
und bedient sich der Sprachen aller Religionen
SXP III, 105: unter Wie sich das Licht aus vielen Farben zusammensetzt,
so Gottes Lichtgestalt aus vielen Göttergestalten
SXP VIII, 111: unter Kein Herz kann sich Wunderbareres erträumen als Gottes Herz
SXP III, 212: Da Gottes Geist auf alles Fleisch ausgegossen ist,
wird der öl-spendende Feigenbaum einer jeden Religion aufblühen
SXP III, 88: So lässt sich Gott, der Sein Evangelium in alle Herzen gegeben hat,
in manchem Götternamen und Götterbild finden,
das ein Zeichen der Hoffnung auf Seine Liebe ist,
die niemanden im Stich, noch wanken lässt
SXP II, 148: Nur so konnte die Hoffnung des Evangeliums
der ganzen Schöpfung schon VOR der weltweiten Mission verkündigt werden
SXP V, 32: unter Dabei hat Gott besondere Bündnisse
mit jedem Volk und jeder Religion “geschlossen”

weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter

  • Geist Gottes: ausgegossen über alles Fleisch – Auffächerung in sieben Geister, siebenfacher Geist

  • Abraham – Vater von Juden, Christen, Muslimen – allen Gläubigen

  • Glauben: findet Christus eher bei anderen als bei Christen – Hauptmann, Samariter