24 – Sophia – die göttliche Christus-Weisheit

Die göttliche Weisheit ist schon in unzählige Heilige eingegangen –
als Achamoth tausendfach wiedergeboren in all ihren Avataren –
doch nirgends so rückhaltslos wie in der Person Jesu Christi.

Inhalt – in aller Kürze

Schon im Alten Testament trat neben den alleinigen Gott die göttliche Weisheit:
hebräisch: die Achamoth, griechisch: die Sophia, lateinisch: die Sapientia
(Sprüche 8,22-31; 9,1-6; Weisheit 6 – 10)

Sie tritt regelrecht als Göttin in Erscheinung und inkarniert sich in Heilige und Propheten wie im Hinduismus die göttliche Liebe (Vishnu-Brahman) in Ihre Avatare.
(Weisheit 7,27; 10,16; Bhagavadgita IV,6-9)

Kron-Offenbarung der göttlichen Ruach (der Kraft des Heiligen Geistes) ist (und bleibt dabei aber) Jesus Christus (1. Korinther 2,7-8):
In Ihm inkarnierte sich die ganze Fülle der Gottheit restlos und leibhaftig.
Die Person Jesu Christi ist die Verkörperung der göttlichen Weisheit, die aus der Gottheit ausgegangen ist.
(Kolosser 1,19-20; 2,9; Johannes 1,1-3.14.18; 17,5.8; 16,28.30; 2. Korinther 4,4-5)

In Christus ist in den Ur-Anfängen die Schöpfung aus dem Schöpfer getreten, (vgl. Kolosser 1,15-16; Offenbarung 3,14; 2. Korinther 4,6; Genesis 1,3) wie die Frau aus dem Mann, (Genesis 2,22; 1. Korinther 11,.8.12; Epheser 5,32) und wird sich in der Vollendung in Christus wieder mit ihrem Schöpfer vereinigen.
(vgl. Epheser 1,9-10.22-23; 2,15-16; 5, 29-32; 1. Korinther 15,28; Johannes 13,32; 17,21-23; Galater 3,28-29; Kolosser 3,11)

In Christus offenbart sich der feminine Wesenskern der Gottheit, der sich hinter dem göttlichen All-Walten mitunter bis zur Unkenntlichkeit verbirgt.
(vgl. Johannes 1,18; 14,9; 2. Korinther 4,4-6)

Dieses mütterliche Gottesherz, das sich in Christus offenbart, bekennt von sich, Keines Seiner Kleinen je aufgeben zu können.
(vgl. Jesaja 49,14-16; Johannes 20,27; Matthäus 18,14; Römer 8,18-21)

Die Achamoth, die sich in Christus offenbart, ist darum unsere Allversöhnung.
(1. Johannes 2,1-2; 1.Timotheus 4,10)

Die Achamoth an der Seite Jahwes

Obwohl Gott im Alten Testament als der eine EINZIGE Gott verehrt wird (vgl. 5. Mose 6,4-5; Jesaja 44,6; 45,5-7; 43,11; Exodus 20,1-5), tritt neben Ihn in den Schriften des Königs Salomo, der von der gesamten damaligen Welt des vorderen Orients wegen seiner Weisheit verehrt wurde (vgl. 1. Könige 3,3-13; 10,1-13; Matthäus 12,42), die Weisheit als eine göttliche Kraft, die schon regelrecht wie eine Person, eine Göttin, in Erscheinung tritt (vgl. Weisheit 6,12-17; 7,7-14.21-30; 8,1.3-4.7-8.13-16; 9,18-19; 10,4-5.9-14; Text T9, T21b, T20a, T29).

Sie war von allen Uranfängen an im Schoß der Gottheit (vgl. Sprüche 8,22-31; vgl. Johannes 1,1-3.18). Sie durchwandert alle Lande mit Ihrem Ruf und lädt durch Ihre Mägde zu Ihrem Abendmahl von Brot und Wein (vgl. Weisheit 6, 17; Sprüche 1,20; 8,1; 9,1-6; vgl. 1. Korinther 11,24-25). Sie ist es, die sich der König Salomo als Gefährtin erwählt hat, von der er sich inspirieren lässt (vgl. Sprüche 7,4; Weisheit 7,10; 8,2.9.16; 9,10-11). Und es ist gut möglich, dass er in der Gestalt der weiblichen Gottheiten, welche die Frauen seines Harems aus all ihren Königreichen, die er durch deren Heirat mit dem Reich Israel verband, mitbrachten und deren Statuen er um den Tempel Gottes aufrichten ließ, … – es ist gut möglich, dass Salomo in jenen Gleichnisbildern all dieser Göttinnen letztlich seine himmlische Königin ehrte und Ihr huldigte, der göttlichen Achamoth, der Weisheit Gottes. Die damaligen orthodoxen (streng-gläubigen) Geschichtsschreiber sahen darin freilich einen Abfall des großen Königs Salomo vom wahren Gott – hin zu Abgötterei (vgl. 1. Könige 11,1-8). Doch die göttliche Vorsehung urteilte offensichtlich anders,  fanden doch auch Salomos Hymnen auf die göttliche Sophia, die Weisheit Gottes, Eingang in die Heiligen Schriften als göttlich inspiriertes Wort.

Die Achamoth und Ihre Avatare

Später – im frühen Christentum – sollte diese weibliche Gottesgestalt noch einmal zu ganz besonderen Ehren kommen. Von den Christen, insbesondere den Gnostikern unter ihnen (vgl. Text T40a), wurde nämlich Jesus Christus als Erscheinung und Niederkunft der göttlichen Sapientia (lateinisch) bzw. Sophia (griechisch), der Achamoth (hebräisch) angesehen: der Weisheit Gottes, die in Ihrer Frauengestalt bereits im Alten Testament den femininen Aspekt der Gottheit repräsentierte (vgl. 1. Korinther 2,7-8; Sprüche 8,22-31; 9,1-5; Jesus Sirach 24,4; Johannes 1,1-3.9; 17,5.8; Weisheit 7,26; Hebräer 1,3; Kolosser 1,15; 2. Korinther 4,6; Text T26a, T27b, T33a).

In Ihr hat Gott alles geschaffen, und Sie trägt und erhält alles (vgl. Johannes 1,1-3; Hebräer 1,3). Die göttliche Sophia ist nichts anderes als das göttliche Logos-Wort (vgl. Jesus Sirach 24,1-8; Sprüche 2,6) oder aber die göttliche Ruach, die Kraft des Heiligen Geistes (die im Hebräischen ebenfalls feminin ist – vgl. Genesis 1,2; Hiob 34,14-15). In ihr besteht alles (Weisheit 7,27.12; Text T20d).

Von je her teilt Sie sich allen Menschen mit (vgl. Jesus Sirach 24,9-10), indem Sie von Ihrer Weisheit Beseelte inspiriert. Ja, mehr noch, Sie geht regelrecht in ihrer ganzen Person in besonders Erwählte ein, um durch sie persönlich zu den Menschen zu sprechen und sie zu rufen (vgl.Text T26b, T25c).

In den Aporkryphen des Alten Testaments (die in der katholischen Kirche zu den göttlich inspirierten Heiligen Schriften zählen – vgl. Text T55a) heißt es von Ihr in dem Ihr gewidmeten Buch der Weisheit (des Königs Salomo):

„Obwohl Sie die EINE ist, vermag Sie doch alles;
und obwohl Sie in allem bei sich selbst und in sich selbst bleibt,
erneuert Sie beständig das ganze All.

Und von Geschlecht zu Geschlecht geht Sie gar selbst
in heilige Seelen ein
und macht sie zu Freunden Gottes und Propheten.“

(Weisheit 7,27)

„Sie ging ein in die Seele ihrer Knechte, der Diener des Herrn,
und widerstand den grausamen Königen
durch Wunder und Zeichen.
Sie belohnte die Heiligen für ihre Mühe
und leitete sie auf wunderbarem Wege.“

(Weisheit 10,16)

Dies deckt sich ganz mit der Selbstbekundung der göttlichen Liebe Vishnu-Brahmans, die sich in der Bhagavadgita dem Arjuna durch Krishna, einem Ihrer ersten (von Ihr beseelten) Avatare mitteilt. Dort heißt es:

„Denn obwohl Ich selbst ungeboren bin,
in Meinem ureigensten Sein unvergänglich,
waltend über allem Seienden,
trete Ich doch – Mich ganz in Mein Wesen verdichtend –
gar selbst in die Geburt ein.
Wann immer auf Erden das Dharma (Meiner göttlichen Ordnung) zerfällt
und die Rechtlosigkeit überhand nimmt,
trete Ich selbst durch eine Geburt aus Meinem ewigen Sein hervor,
um die Rechtschaffenen zu erlösen, ihre Unterdrücker aber zu vernichten
und das Recht wieder auf seinen Thron zu erheben;
ja, dafür gebe Ich selbst Mich in die Geburt von Zeit zu Zeit.“

(Bhagavadgita IV, 6-9; Text T26c)

In derartige Avatare, wie hier in Krishna, ging von jeher die höchste hinduistische Gottheit ein, um sich den Menschen mitzuteilen. Nach dem Zeugnis des Salomo waren diese Avatare der göttlichen Achamoth die Propheten.

Die tausendfache Inkarnation der göttlichen Sophia und Ruach Christi

Freilich ist dieser Eingang der göttlichen Sophia in viele Heilige – zumindest bei Salomo – rein spirituell zu verstehen. Jene werden durch ihre Erleuchtung in der Weisheit wiedergeboren, wie die Weisheit gleichsam in ihnen.

Selbiges wird später auch von der Christus-Ruach geglaubt: Durch Sie wird ein Mensch, der zum Glauben an Jesus Christus findet, geistlich wiedergeboren (vgl. Johannes 3,3.5; 2. Korinther 5,17), wie auch Christus selbst in ihm geboren wird und im Zuge seines spirituellen Reifungsprozesses und Wachstums mehr und mehr Gestalt gewinnt (vgl. Galater 4,19; 2,20; 2. Korinther 1,21-22; 3,18; 13,5; Kolosser 1,27-29), bis den Jünger Jesu einstmals nichts mehr von seinem Meister unterscheidet (vgl. Lukas 6,40; Johannes 14,12; vgl. Text T26d, T31a, T33d).

Ebenso ging die Ruach Christi schon in vor-christlicher Zeit in die Propheten ein, um sie zu inspirieren (vgl. 1. Petrus 1,11-12), oder gar selbst durch sie zu sprechen (vgl. Lukas 21,14-15; 10,16), wie etwa durch Noah, um dessen Generation vor dem drohenden Gericht der Sintflut zu warnen (vgl. 2. Petrus 3,18-20). So ging die Ruach Christi von allen Ur-Anfängen aus der Vorzeit in Propheten ein, die göttliche Achamoth in ihre Avatare, um aller Welt die göttliche Liebe zu künden. (vgl. Römer 3,29; 10,12-13.18; Kolosser 1,6.23; Epheser 3,17-19; Text T4, T11a, T44b, T52). Und als krönenden Abschluss ging Sie schließlich vollends in ein Menschendasein ein, in Ihrer leibhaftigen Inkarnation in der Person Jesu Christi (vgl. Hebräer 1,1-2; Johannes 1,14).

Die vollendete Inkarnation der Christus-Ruach in der Person Jesu Christi ist also gleichsam nur die Spitze des Eisbergs, die höchste und tiefste Form Ihrer raum-zeit-übergreifenden tausendfachen Inkarnation – die Sie letztlich in jedem Ihrer Kinder sucht, auf dass sie als göttliche Christ-Kinder geboren würden und (ihre) wahre Gotteskindschaft erlangen würden (vgl. Jakobus 4,5; Hebräer 2,11 Römer 8,18-21; 1. Johannes 3,2). Und allein diese Wiedergeburt Christi in uns bringt wahres Leben – wie schon Angelus Selesius bekundete:

„Und wäre Christus tausendmal geboren:
Wenn nicht in dir, du bliebest doch verloren!“

Denn was anderes bringt dieser christliche Mystiker hier zum Ausdruck als dies, dass Christus tatsächlich aber- und aber-tausendmal geboren wird – in allen, die von Seiner Liebes-Ruach geistlich neu geboren und beseelt und erfüllt werden (vgl. 2. Korinther 5,17; Text T64, T25a, T25b, T33e, T33f, T33g, T33h).

Und tatsächlich haben Heilige sogar diese Vollendung des völligen Einsseins mit Christus, die ›unio mystica‹ (vgl. Text T34) zu Lebzeiten erlangt – etwa Johannes der Täufer, nach Jesu Zeugnis der größte unter allen (vor-christlichen) Propheten (vgl. Matthäus 11,11), von welchem viele Zeitgenossen aufgrund seiner einzigartigen Ausstrahlung und Anziehungskraft meinten, er selbst sei schon der verheißene Messias und Christus Gottes (vgl. Matthäus 3,5-6; Johannes 1,6-8.19-20.41), aber etwa auch die Apostel Paulus und Barnabas, deren Wirken und Ausstrahlung manche Heiden glauben ließen, die Götter selbst seien in ihnen auf die Erde hernieder gestiegen (vgl. Apostelgeschichte 14,11-15). Christus stellt auch dem Geringsten der Seinen in Aussicht, solche Vollendung erlangen zu können (vgl. Matthäus 11,11; Johannes 14,12). Denn Er selbst ist wahrhaft in all den Seinen und will auch durch sie wirken und sprechen (vgl. Lukas 21,14-15; 10,16).

Nach Auffassung der  Katholischen Kirche haben alle heilig-gesprochenen Nachfolger und Nachfolgerinnen Christi diese Vollendung erlangt, was sich entweder in übernatürlichen Kraftwirkungen wie Heilungswundern zeigte, oder aber in ihrer besonderen Retter-Liebe, in der sie sogar bereit waren, für ihre Henker ihr Leben zu lassen und als Märtyrer ihr Blutszeugnis für die allen geltende göttliche Christus-Liebe abzulegen (vgl. Lukas 23,34; Johannes 21,19; Apostelgeschichte 7,60; 1. Johannes 3,16; 1. Petrus 2,21-24).

Aber gewiss gibt es und gab es von je her auch außerhalb der expliziten Heilskörperschaft Gottes (des vor-christlichen Judentums oder nach-christlichen Christentums) Heilige, in die Christus selbst gleichsam eingegangen ist (vgl. Römer 2,14-15.26-29; Text T11b): etwa Mahatma Gandhi, von dem Albert Einstein bekannte, dass es spätere Generationen wohl kaum glauben könnten, dass ein Mensch aus Fleisch und Blut wie er je über die Erde gewandelt ist, und der letztlich für sein Ringen um Versöhnung zwischen allen Gotteskindern, ungeachtet ihrer Religion, und sein Zeugnis, dass allen in gleicher Weise die göttliche Christus-Liebe gilt, durch einen fanatischen Hindu ermordet worden ist. (vgl. Text T12, T68, T14) Denn hat Gandhi – als Hindu! – nicht recht von Christus bekannt, dass Er und das, was Er für alle Welt getan hat, nicht allein den Christen gehört, sondern allen? (vgl. 1. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 4,10). War jene große, weite Seele Mahatma nicht durch und durch von der Liebe Christi beseelt?

Und muss dies nicht auch für Siddharta Gautama gelten, der durch die Erleuchtung, die er nach langem hartem Ringen in der Versenkung unter einem Feigenbaum (vgl. Johannes 1,48) endlich finden durfte, dem ganzen Orient zu einem Himmelslicht wurde, (vgl. Philipper 2,15) einem Buddha, einem Erleuchteten, der vielen durch seine Erleuchtung den Weg ins Licht wies (vgl. Jesaja 53,11). Nicht nur, dass seine Lehre in Vielem ganz der Lehre Christi entsprach (vgl. Text T33c): Sein Leben entfaltete auch eine Wirkungsgeschichte, die allein schon für sich spricht. Denn wie erkannte der weise Gamaliel seiner Zeit (in Hinblick auf die erste Christen-Gemeinde): „Ist´s Menschen-Werk, so wird´s vergeh´n; ist´s Gottes Werk, so bleibt´s besteh´n“ (vgl. Apostelgeschichte 5,38-39; Text T16). Insofern könnte man rechtens annehmen, dass auch Buddha bereits von Christus, der göttlichen Weisheit, beseelt war, und gleichsam – ähnlich wie die vor-christlichen jüdischen Propheten – bereits ein Heiliger Christi war (vgl. 1. Petrus 1,11-12).

Denn – so erklärt der Christus-Apostel Paulus – die Gottheit hat sich niemals irgendwo auf der Welt unbekundet gelassen, sondern der Schall des Evangeliums von der göttlichen Liebe ging von je her um den ganzen Erdball! (vgl. Kolosser 1,6.23; Römer 3,29; 10,12-13.18; Jesaja 41,4-7; Text T33b, T44a) Und wie bezeugte Salomo: Von je her ging die himmlische Sophia in viele Heilige ein, um Ihr Licht in die Finsternis verdunkelter Zeitalter zu tragen (Weisheit 7,27, 10,6; 9,18; Jesus Sirach 24,4.9-10; Text T26e).

Die Kron-Offenbarung der göttlichen Weisheit in der Person Jesu Christi

Freilich aber bleibt Jesus Christus die „Kron-Offenbarung“ und vollendetste Inkarnation der göttlichen Ruach und Achamoth. Denn in Ihm ging die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig ein (vgl. Kolosser 1,19-20; 2,9) und hat Ihre absolut selbst-lose, wirklich grenzen-lose, bis ans Äußerste gehende, alles überragende, überwindende Liebe – selbst auch gegen die ärgsten Widersacher und Feinde! – in ihrer restlosen Selbst-Hingabe für alle in letzter Vollendung enthüllt (vgl. Johannes 15,13; 13,32; Lukas 23,34; 1. Johannes 4,10; Römer 5,8-10.20-21; Epheser 2,1-10; Jesaja 53).
Entsprechend wurde Jesus im Urchristentum mit jener mysteriösen Gestalt der himmlischen Sophia, der Achamoth Gottes, gleichgesetzt. Der Apostel Paulus erklärt feierlich von Ihr:

„Wir verkünden die große, die geheimnisvolle Weisheit Gottes,
an welche die Weisheit aller Welt-Weisen nicht heran reicht,
die Gott vor allen Ur-Zeitaltern dazu bestimmt hat,
zu erscheinen und hervorzutreten als Seine äußerste Herrlichkeit.

Keiner von den Fürsten und Welt-Weisen jedoch hat Sie, die göttliche Weisheit, erkannt;
denn wenn sie Sie erkannt hätten, so hätten sie Sie wohl kaum gekreuzigt.“

(1. Korinther 2,7-8)

Die Offenbarung des femininen Herzens der Gottheit in der Person Christi

Jesus Christus also ist das Kind und die Verkörperung der himmlischen Achamoth bzw. der göttlichen Ruach, der Kraft des Heiligen Geistes (vgl. Lukas 1,35; Johannes 1,14), die von allen Uranfängen im Schoß der höchsten Gottheit, der Liebe, war, von Ihr ausgegangen ist (Johannes 1,18; 17,5.8; 16,28.30) und in einer ganz einzigartigen Inkarnation selbst Fleisch und Blut geworden ist (1. Johannes 1,1-4; Hebräer 4,15; 2,14: Philipper 2,6-8), nachdem Sie sich zuvor spirituell weltweit in unzählige Propheten hinein gegeben hat (vgl. Hebräer 1,1-3; 1. Petrus 1,11-12).

Diese himmlische Geist-Kraft wurde im Urchristentum sogar mitunter auch feminin, in Frauengestalt, dargestellt. Maria als die leibliche Mutter Jesu, deren Frucht Er dem Fleische nach ist (Lukas 1,42; Genesis 3,15), wurde dabei als ein Spiegelbild zu jener geistigen Himmelskönigin betrachtet, der göttlichen Rauch, deren Frucht Er dem Geiste nach ist (vgl.Offenbarung 12,1-2; Text T21a, T27a, T31b).

Christus ist also gleichsam die Offenbarung der femininen Seite Gottes, des wahren Wesens der Gottheit als nichts als Liebe und Barmherzigkeit:

Da Christus in den Ur-Anfängen als (der Anfang und Inbegriff aller) Schöpfung aus dem Schöpfer herausgetreten ist (vgl. Kolosser 1,15-16; Offenbarung 3,14; 2. Korinther 4,6; Genesis 1,3; Text T27c, T55b, T80), wie Eva aus Adam, die Frau aus dem Mann (Genesis 2,22; 1. Korinther 11,.8.12; Epheser 5,32; Text T20b), repräsentiert Er (auch in dieser Hinsicht) den femininen Kern der Gottheit – der Liebe, Annahme, Gnade, Barmherzigkeit, Geduld … (alles feminine Begriffe und Eigenschaften!) – die Weiblichkeit der Gottheit, welche sich hinter der harten maskulinen Schale des allgewaltigen, sich – wie es scheint – im Wüten des Schicksals austobenden Gottes mitunter bis zur Unkenntlichkeit verbirgt (vgl. Jesaja 45,5-7; Römer 9,18-23; 1.Korinther 2,16; Text T71, T75). In Christus hat sich das feminine Herz der göttlichen Allmacht in Seiner ganzen Herrlichkeit geoffenbart (vgl. Johannes 1,18; 14,9; 2. Korinther 4,4-6).

In Christus erkennen wir das wahre, eigentlichste, tiefste mütterliche Wesen der Gottheit, die von sich bekennt (vgl. Text T20c, T33i, T37):

„Vergisst etwa eine Mutter ihren Säugling,
dass sie sich nicht erbarmen müsste
über den Sprössling ihres Leibes?

Selbst wenn es solche Frauen geben sollte,
die ihre Kinder einfach vergessen,
so könnte Ich dich doch NIEMALS vergessen!

Siehe!
In Meine beiden Handflächen habe Ich dich
Mir eingezeichnet!“

(vgl. Jesaja 49,14-16)

„Reiche deinen Finger her
und leg ihn in Meine Wundmale,
und sei nicht länger ungläubig,
sondern gläubig!“

(Johannes 20,27)

Die all-gütige Achamoth – unsere Allversöhnung

Und weil dem so ist, darum wird wahrhaftig
kein einziges Wesen je verloren gehen.

Denn sie sind und bleiben ja doch alle
– wie tief sie immer gefallen sein mögen! (vgl. Römer 5,20-21)
allesamt Kinder der göttlichen Liebe,
ihre Kleinen (vgl. Matthäus 18,14),
und sollen darum auch alle – ohne Ausnahme! –
die Gotteskindschaft erlangen (vgl. Römer 8,18-21).

Denn die göttliche Achamoth und Ruach,
die sich in der Person Christi geoffenbart hat,
ist die Versöhnung,
nicht allein nur für alle Christen,
sondern für ausnahmslos das gesamte All!
(1. Johannes 2,1-2; 1.Timotheus 4,10)

Darum wird in Christus als ihrem Haupt auch
die ganze Schöpfung wieder zusammengefasst werden (vgl. Epheser 1,9-10.22-23)
und alsdann wieder eingehen
in das Brautgemach ihres Schöpfers, der ihr Gemahl ist (Jesaja 54,2-5; Hosea 2,21-22),
auf dass sie werden ein Wesen und Sein,
EIN Fleisch –
und Gott, Christus, alles in allen …

(vgl. Epheser 2,15-16; 5, 29-32; 1. Korinther 15,28; Johannes 17,21-23; Galater 3,28-29; Kolosser 3,11; Text T35, T40b, T76, T83).

Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.

Bezogen auf das behandelte Thema

im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)

SXP II, 124: unter Maria ist die Verkörperung und Ausstrahlung
der femininen Innerlichkeit Christi
SXP III, 165: In den heidnischen Fruchtbarkeitskulten wurde meist
weiblichen Gottheiten gehuldigt,
deren Namen noch im Namen des Osterfestes widerhallen
SXP IV, 155: Die Gottheit wird nicht nur im Vater abgebildet,
sondern ebenso in der Mutter,
wie in jedem himmlischen wie irdischen Geschöpf – besonders in Maria
SXP VII, 282: Jesus ist die Weisheit Gottes, der lichte Engel des Herrn,
der bereits in den Ur-Anfängen mit der Ruach
bei der Erschaffung der Welt in diese eintrat
SXP VII, 284: Die Weiblichkeit Gottes lässt sich bereitwillig in Frauengestalt verehren
SXP VII, 234: unter Der Unterschied zwischen wahrer und falscher Gottesfurcht
SXP I, 130: unter Aufruf zum Blick auf Mahatma Gandhi, die große Seele,
die – Christus gleich – allen alles wurde, um alle zu gewinnen
SXP V, 255: unter Die Welt bleibt niemals ohne Gottes Offenbarung:
der beständige Eingang Christi in die Welt
durch Seine Geburt in Seinen Avataren
SXP VIII, 4: unter Die Oberhäupter aller christlichen Kirchen,
Gemeinden und Sekten sind Apostel Christi;
Aufruf zur gegenseitigen Anerkennung und Wertschätzung;
Christus wirkt darüber hinaus noch
außerhalb der Christenheit durch Seine Avatare
SXP IV, 222: Jesus von Nazareth bleibt gegenüber Seinen Avataren
die deutlichste Offenbarung des Gotteswesens

weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter

  • Über-Geschlechtlichkeit der Gottheit:
    Jesus als der feminine Kern der maskulin erscheinenden Gottheit

  • Mutterschoß – göttlicher Mutterschoß: Mahat Brahman

  • Avatare: Christi Propheten in allen Religionen

  • Avatare: Jesus – der Avatar aller Avatare