43 – Vertraust du auf deine dir anvertrauten Talente?

Jesu Gleichnis von den anvertrauten Talenten endet, wie es beginnt –
mit deren Zuteilung:
ein Hinweis, dass jedes Ende zugleich ein neuer Anfang ist!

Inhalt – in aller Kürze

Es gilt, die Ausfahrten vom „Highway to Hell“ nicht zu verpassen!
(vgl. Matthäus 7,13-14; 2. Korinther 6,2; Hebräer 3,7; Lukas 19,41-44)
Gibt es ein “zu spät”, einen “point of no return”?(vgl. Hebräer 6,4-6; 10,26-31)
Nein! Denn unsere Untreue kann Gottes Treue nicht aufheben!
Und Christi Möglichkeiten reichen über unser Leben hinaus!
(vgl. Matthäus 19,25-26; Genesis 18,14; Römer 4,5; 1. Petrus 4,6; 1. Korinther 5,5; 3,15)

Auch wenn wir Christi Retter-Liebe verleugnen, so kann Sie sich selbst nicht verleugnen!
(vgl. 2. Timotheus 2,13; Römer 3,3; 12,29.32.36)
Gleichwohl beschert uns ihre Verleugnung ein liebloses Leben ohne Sie!
(vgl. Matthäus 10,33; Johannes 12,47-48; 2. Timotheus 2,12)

Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten wiederholt sich mit jeder Wiedergeburt:
(vgl. Matthäus 25,14-15; Lukas 19,11-27)
Wie viele „Ehrenrunden“ brauchst du?
(vgl. Hiob 33,29-30; 36,5.15)

self fulfilling prophecy: Placebo oder Nocebo? Wie du glaubst, so geschieht dir!
(vgl. Matthäus 8,13)
Vertraue auf die dir anvertrauten Talente!
Dann bringen sie ganz von selbst ihre Zinsen!

Im Überblick

Wer die unverlierbare göttliche Christus-Liebe in Zweifel zieht, verpasst die Ausfahrt vom „Highway to Hell“!

Nach dem Zeugnis Jesu ist der Weg ins Verderben breit und bequem, und viele sind es, die sich auf diesem verhängnisvollen Pfad befinden; der Weg ins Heil dagegen ist schmal und beschwerlich, und wenige sind es, die diesen Weg finden (vgl. Matthäus 7,13-14). Gott bietet aber in ganz besonderen Augenblicken im Leben, in Zeiten „gnadenvoller Heimsuchung“ (vgl. Hiob 33,23-39), eine Ausfahrt von diesem, unseren „Highway to Hell“. Doch solche Momente sind selten im Leben und wollen genutzt werden! (vgl. 2. Korinther 6,2; Hebräer 3,7; Text T59) Denn wer eine solche Chance verpasst, verbleibt auf jener Fährte, die unweigerlich in großes Unheil führt (vgl. Lukas 19,41-44).

Was aber, wenn man diese Ausfahrt verpasst? – weil man zweifelt und zögert, ob das wirklich der Ausweg, die Rettung sein kann, bis man wieder im alten Fahrwasser ist? Wer die unverlierbare Christus-Liebe in Frage stellt, obwohl sein Herz davon berührt worden ist (vgl. Lukas 24,32), der kann freilich auch nicht weiterhin noch mehr von dieser Liebe erfahren (vgl. Johannes 12,47-48; Hebräer 6,4-6).

self fulfilling prophecy: Placebo oder Nocebo? Wie du glaubst, so geschieht dir!

Denn wie du glaubst, so geschieht dir! (vgl. Matthäus 8,13; Text T17) Deine Gottes- und Welt-Anschauung bestimmt deine Gottes- und Welt-Wahrnehmung und diese wiederum deine Gottes- und Welt-Erfahrung! (vgl. Lukas 19,20-22; Text T60a, T20a, T56, T70a). In der Psychologie spricht man von “self fulfilling prophecy”, der sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Placebo oder aber Nocebo! Wer Gutes erhofft, sieht und findet auch immer wieder Gutes; wer aber immer nur das Schlimmste erwartet und befürchtet, sieht und findet auch immer nur das Schlimmste (vgl. Hiob 3,25; Text T37c, T40, T51a, T72a, T73a). Wer negativ denkt, erfährt Negatives; wer positiv denkt, erfährt Positives. Dein Glaube, deine Welt-Sicht und Lebens-Einstellung bestimmt dein Leben!

Die unverlierbare Retter-Liebe Jesu zieht nur der in Zweifel, der nicht umkehren will!

Wer also wirklich im Herzen klar verspürt hat (vgl. Apostelgeschichte 26,14.28), dass ihm solche Liebe, wie Christus sie entgegenbringt, wirklich einen Ausweg aus wirklich allem eröffnet (vgl. Johannes 4,14; Römer 10,6-13), dieses Heils-Angebot aber ausschlägt, bleibt unweigerlich auf dem Weg ins Verderben, der dann freilich mit allem Recht auch umso härter ausfällt (vgl. Apostelgeschichte 17,30; Hebräer 10,26-31).

Um diese Liebe ausschlagen zu können, muss ich Sie nämlich verleugnen, also in Zweifel ziehen! Wenn Christi Liebe nämlich wirklich unverlierbar ist, egal, was immer ich tue und wo auch immer ich mit meinem Tun hinein gerate (vgl. Römer 8,31-35; 5,20-21), dann eröffnet mir diese wirklich unendliche, unverlierbare Gnade natürlich auch immer einen Weg, mich von Ihr aus allem Verkehrten in meinem Leben geradezu „heraus-lieben“ zu lassen (vgl. Text T70b). Diese unverlierbare Liebe ist ein unversiegbarer Quell-Born zu einer realen Lebens-Umkehr hin zu einem wahren göttlichen Leben (vgl. Johannes 4,14; 1,16; 15,5-8; Matthäus 18,21-22; Sprüche 24,16; Jesaja 40,28-31; 1. Johannes 1,9).

Will ich aber nicht umkehren, mein Leben nicht auf die rechte Spur bringen lassen, muss ich, um mein Gesicht vor mir selbst zu wahren, solche Liebe natürlich in Zweifel ziehen und verleugnen! (vgl. Johannes 16,22; Römer 2,4) Denn so lange diese Liebe mir gilt, ist Umkehr aus der Kraft dieser Liebe schließlich immer real möglich, so dass mein ganzes Leben auf wahre Umkehr ausgerichtet sein und bleiben muss, wie Martin Luther schon in seinen 95 Thesen dargelegt hat (vgl. Philipper 2,12-13; 3,12). Also bleibt dem Umkehr-Unwilligen nur die Möglichkeit, die Liebe Christi zu verleugnen, sie anzuzweifeln, sich einzureden, dass eine Umkehr unmöglich ist, weil das ja doch niemand – (wie er sich einredet:) OHNE solch eine immerwährende stärkende und auf- wie ausrichtende Liebe, allein auf sich selbst zurück geworfen – schaffen und durchhalten kann (vgl. Matthäus 24,13; Römer 5,3-5; 2. Korinther 4,16).

Wer Christi Liebe verleugnet, lebt in einer gottlosen, lieblosen, verlorenen Welt ohne Sie!

Wer diese unendliche Liebe nämlich in Abrede stellt und verleugnet, weil er sich damit schließlich eingestehen müsste, aus dieser nie versiegenden Liebe eine reale Chance zur Umkehr eingeräumt bekommen zu haben (vgl. Johannes 1,16; 8,11; 16,22; Matthäus 18,21-22; 2.Petrus 3,15), weil er sein altes gottloses Leben vorzieht, der wird dann die ausgeschlagene Erleuchtung über das wahre Wesen der göttlichen Liebe, die aus allem zu erretten vermag, wieder verlieren und unter seiner Verleugnung leben müssen – so, als ob es keine unendliche göttliche Allmacht gäbe, die ihm zugetan ist und aus jeder ausweglosen Lage erretten und erlösen kann und will (vgl. Johannes 3,18-21.36; Text T32, T70d, T14). Wer Christi Liebe verleugnet, erfährt sich dann gleichsam selbst von Christus verleugnet, da er Christi wahres Wesen und Seine eigentliche Natur ja nicht wahr-haben will und sich selbst – in seiner Wahrnehmung (!) – ein anderes Gottes-Wesen von anderer Natur erschaffen hat (vgl. Hebräer 10,26-27). Auf einen Christus-Verleugner fällt also gleichsam seine eigene Christus-Verleugnung zurück (vgl. Matthäus 10,33; 2. Timotheus 2,12; Text T45, T75).

Aber auch, wenn wir Christi unverlierbare Liebe verleugnen, so bleibt Sie doch unverlierbar: Sie kann sich selbst nicht verleugnen!

Aber ist das dann das Ende? Gibt es ein “zu spät”, einen “point of no return” (vgl. Hebräer 6,4-5; 10,26-29) nach all den vielen verpassten Chancen und Gelegenheiten, die sich im Leben geboten haben? (vgl. Text T37a, T72b)

Nein! (vgl. Text T64a) Niemals! NIEMALS!!! Auch wenn du es nicht glauben und annehmen konntest, was du einmal von dieser Gottheit gespürt hast, wie Sie wirklich ist: Sie IST so wirklich, immer – und bleibt in Ihrer unendlichen, unversiegbaren, unverlierbaren Liebe unabirrbar, unverstörbar, unendlich hoch und erhaben, auf EWIG (vgl. Psalm 36,6), was Menschen auch immer an allerschlimmsten und allerfurchtbarsten abscheulichen Dingen anstellen mögen! (vgl. Römer 5,20-21; 11,29.32-36; Hohelied 8,6-7) Denn wie oft und wie schwer und von wie vielen auch immer diese unendliche göttliche Liebe Jesu Christi verleugnet werden mag: Sie kann sich selbst in Ihrem Wesen unbezwingbarer Retter-Liebe gegen ausnahmslos ALLE doch NIEMALS SELBST verleugnen! (vgl. Römer 3,3; 11,29; 2. Timotheus 2,13; 1. Timotheus 2,4; 4,10; 2. Johannes 2,1-2; Epheser 1,9-10; Johannes 13,32; Text T67)

Darum behält diese Liebe auch am Ende allen Sieg! (vgl. Lukas 23,34; Jesaja 53,11-12; 45,23-24; Philipper 2,9-11; 1. Korinther 12,3; Text T79) Und alles, was immer auch geschieht, ist verschlungen in diesen erhabenen Sieg der göttlichen Liebe, die sich alles zunutze macht, um am Ende ausnahmslos ALLE zu gewinnen! (vgl. Genesis 50,20; 1. Korinther 15,54-55; Römer 8,28.18-21.35; Prediger 6,10-12; Johannes 12,32)

So gilt dir beides: Wenn du diese Liebe nicht annehmen und glauben kannst oder willst, Sie verleugnest, dann wirst du zunächst genau das erleben, was du glaubst: die Verleugnung der Wahrheit, die du verleugnest – als ob es so wäre, wie du in deinem Unglauben glaubst (vgl. Matthäus 8,13; Text T73b). Doch wenn wir auch untreu sind, unfähig zu wahrem Glauben und Vertrauen (an die unglaublichen großartigen Möglichkeiten Gottes, uns ausnahmslos alle zu erretten (vgl. Markus 9,24; Römer 4,5; Text T64b), so ist Er, Christus, DOCH TREU: Er kann sich selbst NICHT verleugnen! (vgl. 2. Timotheus 2,13)

Die Abrechnung am Ende jedes Lebens über den Gebrauch der gott-gegebenen Talente entscheidet über die Zuteilung von Talenten im nächsten Lebenslauf

Die Möglichkeiten der Retterliebe Christi reichen nämlich weit über unsere Möglichkeiten wie auch unser Leben hinaus! (vgl. 1. Petrus 4,6; 1. Korinther 5,5; 3,15) Wenn es nicht so wäre, müsste man nämlich tatsächlich entsetzt fragen, wer überhaupt errettet werden kann. (vgl. Matthäus 19,25-26; Genesis 18,14). Glückselig, froh und frei, hoffnungsvoll und zuversichtlich kann nämlich nur der Glaube machen, der Gott alles zutraut – auch gerade dies, selbst alle Gott-Losen sich noch recht zu machen! (vgl. Römer 4,5)

Diese Hoffnung hatte auch Elihu. Er rechnete sogar damit, dass Gott eine verlorene Seele immer wieder ins Leben zurück holen würde, bis sie denn das wahre Leben gefunden hätte – also durch Reinkarnation (vgl. Hiob 33,29-30; Text T37b). Denn – so Elihu – „Gott ist gewaltig, gewaltig AN KRAFT DES HERZENS! Und Er verdammt NIEMANDEN! Sondern Er rettet den Elenden DURCH sein Elend und öffnet ihm durch Bedrängnis Herz und Ohr.“ (vgl. Hiob 63,5.15)

Es mag also zwar zutreffen, dass einem jeden Menschen so sicher wie sein Tod auch das anschließende göttliche Gericht bevor steht (vgl. Hebräer 9,27), doch muss dieses noch keineswegs weichen-stellend in Hinblick auf alle Ewigkeiten sein!

Es könnte sich vielmehr so verhalten, das in diesem Gericht darüber entschieden wird, in welche Verhältnisse und mit welchen Möglichkeiten jemand wiedergeboren wird. In diesem Urteil käme dann praktisch das Karma zum Tragen, das kosmische Prinzip von Tun und Ergehen, von Saat und Ernte, oder schlichtweg von Ursache und Wirkung (vgl. Galater 6,7; 2. Korinther 9,6). Entscheidend für den Fortgang einer Seele wäre dann, was sie zu Lebzeiten getan oder unterlassen hat (vgl. Römer 14,10; 2,6-8; 2. Korinther 5,10). Die Taten, Kaman, bestimmen das künftige Lebensgeschick, das Karma.

So nämlich ließe sich auch Jesu Gleichnis von den anvertrauten Talenten verstehen (Matthäus 25,14-30; Lukas 19,11-27). Am Ende des Lebens erfolgt die „Abrechnung“, was man aus den Talenten und Lebenschancen gemacht hat, die einem anvertraut worden sind (vgl. Matthäus 25,19).

Nun ist allerdings das Entscheidende bei diesem Gleichnis, dass am Ende des Lebens, je nach dem, was man aus den anvertrauten Talenten gemacht hat, ERNEUT Talente zugeteilt werden (vgl. Matthäus 25,15; 18,23; Text T49). Das Ende des Gleichnisses mündet also gleichsam wieder in seinen Anfang, wo die Talente nach den gegebenen Fertigkeiten und Fähigkeiten zugeteilt werden – also doch offensichtlich nach dem, wie sich einer im Umgang mit bereits zuvor schon einmal erhaltenen Talenten bewährt hat! Der Anfang des Gleichnisses setzt also am Ende des Gleichnisses an. Das Ende des Gleichnisses mündet wieder in dessen Anfang – und so fort in einer regelrechten Endlos-Schleife!

Auch wenn die Abrechnung am Lebens-Ende negativ ausfällt:
Jedes Gottes-Gericht birgt immer Gnade zum Heil hin in sich!

Die „Abrechnung“ am Ende des Lebens (vgl. Hebräer 9,27) entscheidet also keineswegs unwiderruflich über unseren Verbleib in der Ewigkeit, ob es im Himmel oder in der Hölle ist, sondern es setzt vielmehr die Talente fest für die nächste Lebensrunde bis zur nächsten Etappen-Ziel-End-Abrechnung und Talent-Vergabe! Hier werden wieder die Talente für die nächste Runde (im Kreislauf dieses Gleichnisses) ausgeteilt, nach den bislang erworbenen Talenten – und so fort bis in alle Ewigkeit! (vgl. Matthäus 25,14-15; Text T6)

Gottes Lebens-Abrechnung wird uns und unseren Möglichkeiten gerecht!

Und bei diesem Gericht zum jeweiligen Lebensende geht es äußerst gerecht zu! Es wird auch dem Rechnung getragen, was jemand zuvor an Talenten erhalten hat und was ihm an Entfaltungs-Möglichkeiten überhaupt offen stand:

Wem viel gegeben wurde, von dem wird man viel fordern; wem wenig gegeben wurde, dem wird entsprechend wenig abverlangt. Entsprechend unterschiedlich fällt auch der Lohn oder die Bestrafung aus (vgl. Lukas 12,47).

Der Schweregrad unserer Bestrafung übersteigt auch nicht den Schweregrad unserer Schuld

In Hinblick auf die Bestrafung ist besonders augenfällig, dass es sich hier um eine begrenzte Anzahl von Schlägen handelt – also keineswegs um eine endlose Bestrafung wie etwa einer ewigen Verdammnis! Es könnte sich bei diesen Schlägen also durchaus auch um Schicksals-Schläge in einem Folgeleben handeln, die nach Anzahl und Schärfe unterschiedlich hart ausfallen. Ebenso erklärt Jesus an anderer Stelle, dass jemand, der unversöhnlich und unbarmherzig gelebt hat, eine Bestrafung trifft, die jedoch nur so lange währt, bis seine Schuld abgeleistet und gesühnt worden ist (vgl. Matthäus 5,26). Dies könnte sich ebenso in einem künftigen Schicksalsverlauf verwirklichen.

Freilich, diese „Abrechnung“ am Lebensende, kann für manchen eine ernüchternde Abrechnung sein! Und davor will dieses Gleichnis Jesu sicher auch warnen: „Achtung! So manche Rechnung wird ohne den Wirt gemacht! Das solltest du immer im Auge behalten, dass du für das, was dir von deiner „Bedienung“ zeitlebens an Schmackhaftem aufgetischt und zugetragen wurde, auch einmal eine Rechnung erhältst! ICH war es, der dich zeitlebens bedient hat: ICH war dir immerfort der Dienende! (vgl. Lukas 22,27) Und? Was ist nun? Hat dich Mein selbst-loses beständiges Dienen an dir deinerseits zu selbstlosem Dienen angesteckt? (vgl. 1. Johannes 3,16) Was hast du damit gemacht? – mit all dem, womit Ich dich bedient, mit allem, was Ich dir aufgetischt habe? Alles nur sinnlos verprasst? (vgl. Lukas 15,13) Oder von dem Überfluss, den du erhalten hast, auch etwas abgegeben? Etwas Gutes daraus gemacht? (vgl. 2. Korinther 9,8-11) Denn dafür wurde dir so viel mehr gegeben, als wirklich lebensnotwendig war! Das solltest du im Auge behalten: Auch deine Gaben und Talente, die dir mit in die Wiege gelegt worden sind, die dich etwas haben werden lassen, waren ein reines Geschenk! Was hast du daraus gemacht? (vgl. 1. Korinther 15,10) Hast du nur für dich selbst Profit heraus geholt (vgl. Epheser 2,8-10; Psalm 100,3), oder auch anderen damit geholfen – deine Talente im Sinne dessen eingesetzt, der sie dir frei geschenkt und zur Verfügung gestellt hat?“

Und ziemlich krass und ernüchternd ist auch die Quint-Essenz, die Jesus selbst aus Seinem Gleichnis zieht, dass am Ende nur dem gegeben wird, der etwas aus seinen Talenten gemacht hat, während dem, der nichts daraus gemacht hat, auch noch die Talente genommen werden, die er hatte, so dass jenem garnichts mehr bleibt. Doch, so darf man berechtigt fragen: Kann das schon das Ende sein? Und wie geht es weiter? „Wer hat, dem wird gegeben, wer aber nicht hat, dem wird noch genommen werden, was er hat“ (vgl. Matthäus 25,29).

Was ist damit gemeint? Wer nicht hat, dem wird genommen, was er hat – jedoch einzig mit dem Ziel, ihm die Augen über seine Armut vor Gott zu öffnen (vgl. Offenbarung 3,17-18; Lukas 12,15-21), auf dass er Verlangen entwickle, seinen wahren Mangel zu beheben und wahren Reichtum vor Gott zu erlangen (vgl. Matthäus 6,19-21.33) – wie der verlorene Sohn, der am Schweinetrog gelandet ist (vgl. Lukas 15,11-20). Diesem Zweck ALLEIN dient die „Abrechnung“ am Ende eines Lebens und die Zuteilung neuer Talente.

Denn wann immer Jesus kommt und in unser Leben tritt, bringt dies auch Gericht mit sich, auf dass die, die sich sehend wähnen, blind werden, die aber ihre Blindheit erkannt haben, durch Sein Erbarmen sehend würden (vgl. Johannes 9,39-41). Das bedeutet: Auch alles Gericht, dass mit Jesus kommt, steht doch immer im Dienst der Gnade: Denn wenn durch Seinen Eintritt die vermeintlich Sehenden blind werden, dann immer mit dem Ziel, dass sie über ihre Erblindung noch sehend werden! Jede „Abrechnung“ – auch gerade, wenn sie negativ ausfällt! – birgt also doch immer Gnade in sich: Sie will die eigene Gnaden-Bedürftigkeit vor Augen führen und will empfänglich machen für die Gnade des Herrn und Seine Barmherzigkeit (vgl. Römer 2,4). Alles Gericht ist ein Zuchtmeister auf Christus und Seine Gnade hin (vgl. Galater 2,24).

Das mahnende Beispiel vom törichten Knecht:
Wie denkst du über Christus und Gott?

Wie aber passt dazu das krasse Ende des Gleichnisses, dass der eine, der aus seinen Talenten nichts gemacht hat, in die äußerste Finsternis geworfen wird, wo Heulen und Zähneklappern ist, also in eine wahre Hölle?! (vgl. Matthäus 25,30) – wo ihn gar das Geschick ereilt, erschlagen zu werden! (vgl. Lukas 19,27; Text T42a)

Hier muss man sich einmal genauer jenen Knecht betrachten, was von ihm berichtet wird: Er erklärt, er habe die ihm anvertrauten Talente vergraben, weil er WUSSTE, dass sein Meister ein überaus „gestrenger“, ja, gar ein ungerechter Herr sei, der einfordern würde, OHNE zuvor irgendetwas anvertraut zu haben! Als einen solchen Herrn hätte jener Knecht Ihn ERKANNT, einen Herrn, den man nur fürchten könne (vgl. Text T20b). Und wegen eben dieser Einschätzung seines Herrn ereilt jenen Knecht dann auch genau das erwartete Geschick! – weil es, wie jener Herr es klar durchschaut und offenlegt, nur eine „faule Ausrede“ war, hätte jenen Knecht seine angebliche große Furcht vor seinem Herrn doch wenigstens dazu anhalten müssen, seine Talente zur Bank zu bringen und sie dort Zinsen bringen zu lassen, statt sie überdies zu vergraben und so zu tun, als hätte er, wie er behauptete, nie etwas von seinem Herrn erhalten! (vgl. Matthäus 25,24-26; Lukas 19,20-23) Der Knecht hatte also seine Talente vergraben, weil er sich einredete, vom Herrn, der abverlangt, obwohl er überhaupt nichts gibt, nie etwas erhalten zu haben. Außerdem unterstellte er seinem Herrn, dass dieser nur Strenge kenne, nur auf „Abrechnen“ aus sei! Und genau dies negative Bild, was jener Knecht sich von seinem Herrn machte, bekam er dann auch! Nicht, weil der Herr tatsächlich so wäre, sondern weil der Knecht es so und nicht anders haben WOLLTE – sich in dieser seiner Selbst-Rechtfertigung, Ausrede, Entschuldigung und Überzeugung, die er sich auch von niemanden ausreden ließ, sein ganzes Leben bestärkt hat – nur, um nicht etwas von dem zurück geben zu müssen, was er erhalten hat! Dabei hatte der Herr doch immer nur im Sinn, ihm keineswegs irgendetwas zu nehmen, sondern vielmehr, ihm noch weit mehr anzuvertrauen!

Was wir aus unseren Talenten machen und mit unseren Talenten in unserem Leben erreichen und erfahren, hängt also ganz offensichtlich im Wesentlichen von unserem Gottes- und Welt-Bild ab! (vgl. Text T62) Meinen wir, Gott ist streng und ungerecht, nur auf „Abrechnung“ aus, oder meinen wir, Gott meint es gut mit uns, hat uns etwas anvertraut, um uns später noch mehr anvertrauen zu können, wenn wir an dem, was wir erhalten haben, gewachsen sind – und wenn wir das uns Gegebene auch nur einfach auf die Bank tragen und die Zinsen bringen lassen, die es ganz von selbst einträgt!

Das Schlimme, Verachtenswerte, Bestrafungs-Würdige bei jenem Knecht war offensichtlich nicht einmal der Umstand, dass er aus seinen Talenten nichts gemacht hat, sondern vielmehr, was er Seinem Herrn – zu seiner Selbst-Rechtfertigung, mit der er sich durch sein Leben gemogelt hat – an negativen Eigenschaften unterstellt und untergeschoben hat! Dies machte ihn in den Augen seines Herrn regelrecht zu einem „Feind“, der kein anderes Los verdient hatte, als genau das, was tun zu wollen jener seinem Herrn immer unterstellt hatte! (vgl. Lukas 19,27)

Viele versetzt ja dieses Gleichnis Jesu von den anvertrauten Talenten in Furcht und Schrecken vor der einstmaligen „Abrechnung“, die ihnen am Ende ihres Lebens blüht: Jemand, der mit einem „abrechnen“ will und überdies seine einstmalige Abrechnung in Aussicht stellt, mit dieser droht, ist einem ja in der Regel nicht gerade GUT gesonnen, sondern eben nur auf seine Abrechnung, auf Vergeltung aus – einem einmal alles heimzahlen zu wollen! Kann das wirklich die Quintessenz dessen sein, was jenes Gleichnis Jesu vermitteln will? – und was Er mit seinem schrecklichen Ende noch unterstreicht?!

Wenn man die Gesinnung jenes Knechtes unter die Lupe nimmt, scheint es eher genau umgekehrt zu sein: Jesus will mit diesem schrecklichen Ende, das jenen Knecht ereilt, der sich alles so auslegt, dass sein Herr überaus gestreng und ihm böse gesonnen sein müsste, vor Augen führen, was für fatale Folgen es hat, wenn man aus jenem Tat-Bestand, dass nach jedem Leben eine „Abrechnung“ gemacht, einmal „Bilanz gezogen“ und ein „Zeugnis“ ausgestellt werden muss, schließt, man hätte es mit einem überaus bösen und über-strengem, einem nur übel gesonnenen Herrn zu tun!

Das Negativ-Beispiel vom bösen Knecht zeigt uns, wie Jesus Sein Gleichnis von der End-Abrechnung gerade nicht verstanden haben will!

Jesus will mit diesem erschreckenden Ende also gerade verdeutlichen, wie Er Sein Gleichnis von der einstmaligen „Abrechnung“, um die niemand herum kommen kann, gerade NICHT ausgelegt und gedeutet haben will! – eben gerade NICHT dahingehend, dass Er tatsächlich ein gestrenger und ungerechter Herr sei, der nur auf „abrechnen“ und „es heimzahlen“ aus wäre! Und Jesus will mit diesem erschreckenden Ende und Ausgang aufzeigen, was dies – GANZ REAL! – für fatale Folgen für ein Leben hat, wenn man Ihm derartig hart-herzige, eiskalte, un-barmherzige Wesenszüge, die absolut nicht zutreffen, unterstellt! Sie führen – unweigerlich! – zum Total-Verlust von allem, was man zu haben meint, und in die absolute Verlorenheit!

Es ist, als wolle Jesus warnen: „Gebt Acht, WIE ihr von Mir denkt, WAS ihr Mir zutraut und von Mir glaubt! – was ihr Mir am Ende UNTERSTELLT! Denn all dies fällt – UNWEIGERLICH! – EBEN SO auf euch zurück! Denn wie willst du GNADE erfahren, selbst wenn sie dir unaufhörlich zuteil wird, wenn du dies nicht EINSEHEN und dir nicht EINGESTEHEN willst, es einfach nicht glauben willst, weil dies dich dann ebenso zur Gnade gegen alle anderen anhielte?! (vgl. Römer 2,4)

Wenn du Mir aber Gnadenlosigkeit und Unbarmherzigkeit unterstellst, dann führen dich eben diese deine Unterstellungen, die du wahr haben willst, ganz gewiss EBEN DEM zu, was du Mir UNTERSTELLST! Solche Verleugnungen Meiner unverlierbaren Liebe gegen dich wie alle anderen führen dich ganz gewiss und unweigerlich dem göttlichen Gericht zu! Denn wie anders solltest du über deine `faule Ausrede´ und Selbst-Täuschung ERNÜCHTERT werden?! (vgl. Jesaja 26,9-10) Wie solltest du erkennen, dass du allein und einzig aus GNADE überhaupt nur BIST und LEBST, was immer du bist und lebst, wenn du aufgrund der Gnaden-Losigkeit, die dir nach deiner Überzeugung von allen Seiten – von Gott, von der Welt, von deinem Schicksal – entgegenschlagen soll, selbst gnadenlos lebst – mit dir wie allen anderen?! Wie anders solltest du da noch ERNÜCHTERT werden können, als dass dir WIRKLICH einmal ALLES an Gnade ENTZOGEN wird, auf dass du erkennst, dass du einzig und allein aus GNADE überhaupt nur BIST und LEBST, wie du alles, was du erreicht hast, allein aus GNADE erreicht hast! (vgl. Epheser 2,8-19; Psalm 100,3) Dann bleibt Mir nur, dir WIRKLICH einmal wirklich ALLES zu NEHMEN, auf dass du ERKENNST, dass alles, was du bist und hast, EINZIG von MIR und aus Meiner GNADE, aus Meiner LIEBE ZU DIR, kommt! – und du das alles nicht etwa dir selbst und deinem gnadenlosen Kampf um Selbstbehauptung zu verdanken hast! (vgl. Römer 2,4) – damit du erkennst, dass alles, was du je erreicht hast, dir aber immer nur SELBST zugeschrieben hast, nichts als MEINE GNADE an dir war, aus Meiner bedingungslosen Liebe heraus, die dich alles werden und erreichen ließ, was du je wurdest und erreicht hast! Bis du erkennst, dass selbst der Entzug aller dieser Meiner Gnade nichts als Gnade ist, auf dass du endlich ERNÜCHTERT würdest und siehst! – und dass selbst all Meine Gerichte, die über dich kamen, ALLEIN nur DARUM über dich kamen, weil DU SELBST sie heraufbeschworen hast mit DEINER VERLEUGNUNG Meiner Liebe und Gnade, auf dass du endlich ERNÜCHTERT würdest und aufwachst! – dass Ich dir nie Böses wollte noch je will, sondern du SELBST dies dir nur EINGEREDET hast, um einen Grund zu haben, dich mir noch weiter zu entziehen! ALL DAS kam und kommt ALLEIN über dich, auf dass du endlich lernst, aus Meiner immerwährenden und unverlierbaren Barmherzigkeit selbst Barmherzigkeit zu leben!“

Jesus will vermahnen: Den Gott, an den du glauben willst, bekommst du auch!

Jesus will also schon einerseits eindrücklich warnen und vermahnen: Gott lässt sich keineswegs etwas vormachen, lässt sich von niemanden `einlullen´ und `verarschen´, dass Er sich auf solch eine `faule Ausrede´ einlassen würde und vor Mitgefühl zerfließen würde: „Ach du Armer! Hast halt Angst vor Mir gehabt! Du Bemitleidenswerter! Hast dich ein Leben lang vor Mir geängstigt?! Hast aus deiner furchtbaren Angst heraus einfach nicht erkennen können, aus wieviel Barmherzigkeit heraus du beständig am Leben erhalten wurdest, mit jedem neuen Atemzug! Naja: Schwamm drüber! Vergessen wir´s!“ Gott lässt sich nicht `verarschen´! Er blickt wohl durch – und durchschaut jede selbstgefällige, selbstgerechte Ausrede!

Aber andererseits: Nein, nein! Nicht, dass Gott uns darum nicht mehr liebte und suchte! – auch dann noch! Aber Er lässt sich auch nicht `für dumm verkaufen´ und `zum Narren machen´! Uns trifft dann auch das untrügliche Karma: „Du hast das so geglaubt, so GEWOLLT! Dann ›Ja! Amen!‹, sei es so auch!“ Und was wir gesät haben, genau das werden wir ernten! (vgl. Galater 6,7)

Wir bekommen immer GENAU DAS, was wir WOLLEN! – auch, wenn es NICHT das ist, was wir eigentlich WIRKLICH wollen! – damit wir uns klar darüber werden, WAS wir eigentlich WIRKLICH brauchen und wollen! Und manchmal ist es offensichtlich notwendig, dass uns wirklich alles genommen wird, dass uns die Fresse in den Dreck gedrückt wird, damit wir erkennen, dass wir selbst nichts als Dreck sind, wenn der Herr uns nicht in Seiner Liebe und Gnade aus dem Dreck heraus zieht! (vgl. Genesis 3,19; 1. Petrus 4,6; Hiob 19,25; Johannes 13,32)

Es ist gerade so, als wolle der Herr mit diesem erschütternden Ende warnen: „Achtet darauf, WIE ihr Mein Gleichnis von der einstigen Abrechnung aufnehmt und versteht! Wenn ihr daraus schließt, dass Ich ein strenger Herr bin, der nur auf abrechnen aus ist, dann wird euch EBEN DIES auch erwarten und blühen! Denn ihr habt von Mir und Meinem Wesen überhaupt nichts verstanden! Ihr verletzt und VERLEUGNET Mich GERADE DAMIT! Und wenn ihr das tut, dann müsst ihr mit diesem euren grausigem Gottesbild auch leben! Denn wie wollt ihr da irgendetwas ANDERES erfahren, wenn ihr euch alles so NEGATIV ausdeutet und auslegt!“

Die Frage ist also: Was erwartest du dir von deinem Herrn? Erwartest du dir, dass Er dir wie allen aushelfen kann und wird – aus ALLEM? – wie schlimm und furchtbar es auch sein mag, wo du selbst hinein geraten bist! (vgl. Römer 5,20-21) Dann wirst du das auch erfahren! Oder erwartest du dir NICHTS von deinem Herrn – nichts für dich wie für alle anderen: dann wirst du – ZUNÄCHST – auch nichts anderes als eben das erfahren! Und du selbst wie alles, was dir lieb ist, wird dir verloren gehen! Denn ebenso wie du glaubst, so geschieht dir auch! Denn wie du glaubst, ebenso geschieht dir!

Wie wir das Gleichnis von der End-Abrechnung verstehen wollen, liegt ganz allein bei uns! Unsinnig – oder nach Christi Sinn?

Will uns das Gleichnis von der einstmaligen „Abrechnung“ also in „Furcht und Zittern“ versetzen? Oder will es uns – bei aller nüchternen Feststellung, dass über jedes Leben, dass wir leben, einmal „Bilanz gezogen“ werden muss – vielmehr aufzeigen, wie falsch und verkehrt es wäre, darüber in „Furcht und Zittern“ zu verfallen, so nachhaltig, dass uns das in jeder Hinsicht schachmatt setzt und lähmt?

Denn wie oben schon angezeigt: Man muss die „End-Abrechnung“ am Ende eines Lebens keineswegs als das ultimative Ende betrachten, sondern kann es auch als die Basis für einen Neu-Beginn, einen Neu-Anfang, eine neue Chance begreifen (vgl. Jeremia 1,10; Jesaja 19,22), für welche man erneut, nach dem, was man bis zu jener „Zwischen-Abrechnung“ erwirtschaftet hat, von Neuem anfangen kann.

Man kann jenes Gleichnis von den anvertrauten Talenten und der einstigen „Abrechnung“ darüber, um die niemand je kommen wird, also so oder so auslegen: Ich kann daraus schließen: „Mein Gott ist ein eiskalter Herr und über-gestrenger Richter, der auf Heller und Pfennig abrechnen wird“ oder so: „Mein Herr ist mir bei jeder notwendigen Zwischen-Abrechnung immer wohl gesonnen und will mich letztendlich zu Seiner Fülle bringen, (vgl. Johannes 10,10) selbst und gerade, wenn eine Seiner Abrechnungen mich einmal leer ausgehen lässt! – und mir, zu meiner Ernüchterung, noch alles nimmt, was ich sicher zu haben meinte! Er meint es immer nur gut mit mir, selbst auch gerade bei Seinem gerechten Abrechnen! Und wenn Er nimmt, so immer nur, um mich empfänglich zu machen für das, was Er mir eigentlich an viel Bessererem und Wunderbareren geben und zukommen lassen will!“

Es liegt also ganz bei uns: Wir können es uns auslegen, wie wir wollen! (vgl. Text T52*, T53*) Wie der Knecht, der am Ende gescholten wird, dahingehend, dass wir zu dem Schluss kommen: „Da zeigt es sich: Jener Knecht hatte recht! Das ist wirklich ein gestrenger und unbarmherziger Herr!“oder dahingehend, dass wir uns dass eine Lehre sein lassen: „Du liebe Zeit! Wo das hinführen kann, wenn man den gütigen Herrn derart verleugnet und verkennt! Was für harte Lektionen unser allbarmherziger Herr doch dann anschlagen muss!“

Es liegt also ganz bei uns: Wir können es so auslegen, dass es passt – zu Jesu eigentlicher Gesinnung und Seinem wahrhaftigen Wesen, wie wir es von Ihm kennen, passt, dass zu Seiner unbeirrbaren Retter-Liebe passt (vgl. Hosea 11,8-9; Jona 4,1.11; Hiob 36,5.15; Galater 2,24), oder wir können es auch auslegen, wie jener törichte und faule Knecht, dass es eben NICHT passt, nicht zu Jesus passt und uns am Ende auch nicht passen wird! – weil das nicht das Ende ist, dass der Herr uns von je und Ewigkeiten her zugedacht hat! Wir können dies Gleichnis sinnig auslegen, nach „Christi Sinn“ – oder aber eben UN-sinnig auslegen, NICHT nach „Christi Sinn“! (vgl. 1. Korinther 2,16; 1. Timotheus 2,4)

Jede Abrechnung am Lebens-Ende gleicht einem „Zeugnis“ in der „Schule des Lebens“

Wenn wir das Gleichnis so verstehen, wie oben dargelegt, dass das Ende, die „End-Abrechnung“ nach einem Leben, wieder in einen neuen Anfang, eine neue Austeilung und Zuteilung von Talenten und Chancen, etwas daraus zu machen, mündet, dann stellt das Gericht nach jedem Leben, das wir gelebt haben, uns gleichsam immer ein „Zeugnis“ aus – in der „Schule des Lebens“. Und wenn wir „nicht bestanden“, das Lebensziel in unserem vergangenem verlotterten, verspielten und vergammelten Leben eben nicht erreicht haben (vgl. Lukas 15,13-20), dann ist eben eine „Wiederholung“ angesagt: Dann muss man eben noch einmal von vorne beginnen. Und wenn man mit den Talenten, die einem zur Verfügung gestellt worden waren, offensichtlich überfordert war, dann muss die Zuteilung jener Talente eben entsprechend verringert werden, nach den gegebenen Fähigkeiten (vgl. Matthäus 25,15); dann wird man eben entsprechend gleich ein paar „Lebens-Jahrgänge“, so weit wie eben nötig, nach „unten“ zurück-versetzt (vgl. Hebräer 12,4-11).

Gestehen wir unseren Kleinen „Ehrenrunden“ zu, wieviel mehr die göttliche Liebe uns!

Wenn WIR schon so viel Geduld und Nachsicht mit unseren Kindern zeigen, sie zu mündigen Erwachsenen zu erziehen! – und ihnen die „Ehrenrunden“ zugestehen, die sie eben nötig haben, um überhaupt irgendwie voran zu kommen, bis sie es denn irgendwann – endlich – gepackt haben! Sollte Gott uns dann nicht NOCH VIELMEHR so viele Ehrenrunden zugestehen, wie wir brauchen, bis er uns zu mündigen Bürgern Seines Himmelreiches, zu Persönlichkeiten für die Ewigkeit erzogen hat? (vgl. Matthäus 7,9-11; 18,14; Hebräer 12,4-11)

Christus hat uns aufgefordert, niemanden, der an uns schuldig geworden ist, abzuschreiben: Wir sollen nie für immer “dicht” und “zu” machen, wenn uns jemand mit reuigem Herzen um Vergebung und Versöhnung bittet, der an uns schuldig geworden ist. Wir sollen vergeben und eine Chance auf einen Neu-Beginn einräumen. Nicht nur sieben mal, sondern siebenmal siebzigmal! (vgl Matthäus 18,21-22; Text T42b) Mit anderen Worten: Immer wieder! Denn genau so tut es Gott auch mit uns! Wir mögen siebenmal fallen oder siebenmal siebzig mal! Egal wie oft! Wie oft wir selbst in Verlorenheit sterben mögen! Er holt uns immer wieder heraus und schenkt uns die Chance auf einen Neu-Anfang! (vgl. Sprüche 24,16; 5. Mose 32,39; 1. Samuel 2,6; Psalm 104,29-30; Hiob 33,29-30; 1. Petrus 4,6; 1. Korinther 5,5; 3,15)

Das Ende vom Gleichnis von den anvertrauten Talenten, wie bitter es auch ausfallen mag, ist zugleich immer wieder sein hoffnungsvoller Neu-Anfang!

Wo ist die Bank Gottes, wo unsere Talente ganz von selbst Zinsen bringen?

Nun stellt sich vielleicht abschließend noch die Frage: Wie kann ich das anstellen, wenn ich mich damit überfordert sehe, aus den mir anvertrauten Talenten etwas zu machen? Wo ist die Bank (Gottes), wo ich meine Talente anlegen und ganz von selbst für mich arbeiten lassen kann? Und genau hier sind wir wieder bei jenem törichten Knecht, der aus Angst seine Talente vergraben hat. Die Frage, ob ich diese Bank finde, die mir ganz von selbst den Gewinn meiner Talente einbringt, hängt entscheidend von meinem Zutrauen zu Gott, zu dem Schicksal, in das er mich geworfen hat, von meinem Zutrauen ins Leben, in MEIN Leben ab!

Der törichte Knecht im Gleichnis Jesu schneidet ja allein deswegen am Ende so schlecht ab, weil er sich aus Angst vor Gott wie dem Leben, das Gott ihm gegeben hat, verkriecht und seine ihm mitgegebenen, ganz besonderen, einzigartigen Talente vergräbt, (vgl. Text T60c) weil er es für vermessen hält, zu versuchen, seine ureigensten Neigungen und Lebensträume zu verwirklichen (vgl. Matthäus 5,14-16). Er hat keinerlei Urvertrauen in das Leben, keinerlei Zutrauen in SEIN Leben, in seine Lebensträume, seine Neigungen und die ihm mitgegebenen Talente, keinerlei Zutrauen IN GOTT, keinerlei Zutrauen in die Güte und Barmherzigkeit jener Macht, die jedes Ihrer Kleinen in ihrer gottgegebenen Einzigartigkeit fördern und sich entfalten helfen will! (vgl. Lukas 19,21; Jakobus 1,6-8.16-18; 5,7-8, Markus 4,26-28; Text T60b, T4)

Die Frage ist immer die: Traue ich Gott zu, dass meine ganz besonderen, so nur MIR eigentümlichen Talente und Begabungen, die Gott mir und NUR MIR, SO wie MIR KEINEM ANDEREN gegeben hat, auch etwas ganz Einzigartiges, Außergewöhnliches hervorbringen können, wie es nur durch MICH sich entfalten und verwirklichen kann? (vgl. Matthäus 5,14-16) – das darum auch seine „Niesche“ finden wird, wo es sich entwickeln und entfalten kann!

Denn wo meine persönlichen, allein nur mir eigenen, einzigartigen Begabungen und Fähigkeiten liegen, da liegen auch ebenso meine Neigungen und Lebensträume! Da zieht es mich hin, das möchte ich werden. Da muss ich garnicht viel tun, wenn ich diesen meinen ur-eigensten Neigungen nachgehe! Sie arbeiten gleichsam von selbst für mich! Und da mag sich mir in den Weg stellen, was immer will: Wenn ich nur daran glaube, dass die Träume, die in mir aufsteigen, Gottes Träume für mich sind, werde ich wahrhaftig Kraft daraus schöpfen, alle Widrigkeiten und Hürden zu überwinden, selbst wenn es zunächst abwärts ins Bodenlose geht – wie es bei Joseph, dem „Träumer Gottes“, war (vgl. Genesis 37,5-8.20.27-28; 45,5-8; 50,20).

Glaube an die Talente, die Gott dir gegeben hat! Glaube an Gott in dir!

Die Frage ist also: Lasse ich mir das zusprechen, mich darin ermuntern, dass sich meine ureigensten Lebensträume verwirklichen müssen, wenn ich nur meinen Neigungen gemäß den ausschließlich mir so gegebenen Begabungen und Talenten folge? – die dann ganz von selbst für mich arbeiten, sich entfalten und ihre Früchte und Erträge einbringen werden? (vgl. Text T60d) Oder habe ich dieses Zutrauen nicht in Gott und vergrabe meine einzigartigen Talente und Begabungen und damit verbundenen Lebens-Chancen und -Träume, gebe ich auf, sobald es die erste Hürde zu überwinden gilt. Denn diese Hürden und Prüfungen werden freilich nicht ausbleiben, werden kommen.

Die Welt will, dass ich mich gleichschalten lasse und mich widerstandslos einfüge in die Masse reibungslos funktionierender gesichts- und charakterloser 0-8-15-Rädchen im weltlichen Getriebe! Gott aber – im Gegensatz zur Welt – baut und will keine langweiligen Reihenhäuser (so der Evangelist Reinhard Bonnke, Christ for all Nations). „Ihr seid um einen teuren Preis erkauft worden!“ – mahnt der Christus-Apostel Paulus: „Lasst euch nicht versklaven von der Welt! Zur Freiheit hat euch Christus befreit!“ (vgl. 1. Korinther 7,23; Galater 5,1)

Gott baut keine Reihenhäuser, sondern hat mit jedem seiner Kinder, das jedes für sich Ihm ganz außergewöhnlich und einzigartig ist, einen ganz außergewöhnlichen und einzigartigen Plan, ein ganz außergewöhnliches und einzigartiges Ziel!

Wenn ich das schaffe, dahinein Zutrauen zu entwickeln, dann arbeiten meine Talente irgendwann für mich ganz von selbst und bringen – auf „Gottes Bank“ – ihre „Zinsen“! Zutrauen in Gott hat viel mit dem Zutrauen ins eigene Leben und in die eigenen, mitbekommenen Talente zu tun. Gott-Vertrauen hat viel mit Selbst-Vertrauen zu tun! (vgl. Text T62*Glauben wir an die Kraft Gottes in uns, die sich in uns in ganz einzigartiger Weise entfalten will? Glauben wir an den Christus IN UNS? (vgl. 2. Korinther 13,5) Traue ich Gott zu, dass er ganz Außergewöhnliches, ganz Einzigartiges mit mir und meinem Leben vorhat, dann werde ich auch ganz Außergewöhnliches, ganz Einzigartiges mit Gott erleben – durch meine Talente, die ihre Zinsen einbringen, ganz von selbst!

Die Alternative ist nicht Glauben oder Unglauben, sondern Zutrauen oder Angst!

Es geht also um Zutrauen in Gott und das Leben, das EIGENE Leben, oder um mangelndes Vertrauen in Gott und das eigene Leben: Das Gegenteil von Glauben ist nämlich nur rein oberflächlich Unglauben und Atheismus! In Wahrheit seines Wesenskernes ist es Argwohn gegenüber Gott und Angst, die sich auch äußert in Angst vor der Welt und dem Leben, dem eigenen Leben (vgl. Hiob 15,20; 1. Johannes 4,18). Das Gegenteil von Glauben ist also letztlich nicht Unglauben, sondern im eigentlich Angst (so auch der Existenzialist Sören Kiergegaard; vgl. Text T51b, T65). Entsprechend kann ein Gläubiger tatsächlich eigentlich ohne Glauben (vgl. Markus 8,17-18; 9,19.23) und ein Ungläubiger gläubig, nämlich voller Vertrauen ins Leben sein (vgl. Lukas 16,8).

Das unbeirrbare Vertrauen in die unverlierbare Christus-Liebe treibt alle Furcht aus!

Darum will Jesus mit dem abschreckenden Beispiel von dem Knecht, der keinerlei Zutrauen in seinen Herrn und die von jenem ihm geschenkten Talente hat, aufzeigen, wohin solch mangelndes Vertrauen ins eigene Leben führt: unweigerlich ins befürchtete und ständig vor Augen gehaltene Scheitern! Jesus erklärt hier lediglich die Wirksamkeit der ›self fulfilling prophecy‹! Placebo oder aber Nocebo: „Wie du glaubst, so geschieht dir!“ (Matthäus 8,13). Denn wie will jemand Großes mit Gott erleben, wenn er kleinlich und klein-kariert von Gott denkt?! (vgl. Text T70c) Das Vertrauen in die UNVERLIERBARE göttliche Liebe aber treibt alle Furcht aus und lässt in allem überwinden! (vgl. 1. Johannes 2,1-2; 4,10.18; Römer 8,15-16.31-35.37)

Dies Gleichnis Jesu will uns also gleichsam energisch AUFRÜTTELN, WACHRÜTTELN:
(vgl. Epheser 5,14)

GLAUBE an deine Talente!

GLAUBE an Meine Talente in Dir!

GLAUBE an MICH in Dir!

Es gibt KEINERLEI GRUND zur Angst!

Und wenn du schon so ängstlich bist:

Dann VERBIETE dir aus Ehr-Furcht vor MIR
JEDE ANGST!

TREIBE diese Angst, die dich in deiner Beengung und Beklemmung hält,
AUS!

Und wenn es dir anders nicht möglich ist,
dann eben aus Angst vor MIR!
Dann treibe die Angst aus MIT deiner Angst!

Ein Leben aus der unendlichen göttlichen Barmherzigkeit lässt barmherzig werden

Jeder bekommt in seinem Leben also am Ende genau den Gott, an den er glaubt! Wer an einen unbarmherzigen Gott glaubt, wird Gott auch genau so erleben! Wer aber an den allbarmherzigen Gott glaubt, wird Seine Allbarmherzigkeit erleben! Wer nämlich die Barmherzigkeit Christi verleugnet und aus dieser Verleugnung lebt, der wird selbst unbarmherzig – mit sich wie allen anderen (vgl. Matthäus 18,21-35; Jakobus 2,13). Wer aber die Barmherzigkeit Christi glaubt, der wird aus dieser Barmherzigkeit selbst zu Barmherzigkeit gegen sich wie alle angehalten (vgl. 1. Johannes 3,16). Und wie ich selbst bin, mit anderen umgehe, das fällt wiederum auf mich zurück: Mit welchem Maß ich messe, wird man mich messen! (vgl. Matthäus 7,1-2; Römer 2,3-8) Barmherzig oder unbarmherzig!

Das ist schlichtweg das Karma,

(vgl. Galater 6,7)

das mich aber immer läutern,
ERNÜCHTERN will,

(vgl. Galater 2,24)

dahin, dass es
ohne die UNVERLIERBARE göttliche Barmherzigkeit und Retter-Liebe
nicht geht,
keine Zukunft gibt –

(vgl. 2. Petrus 3,15)

für mich ebenso wenig wie die Verlorensten unter den Verlorenen,

(vgl. Römer 4,5)

auf dass ich mich auf jene Barmherzigkeit besinne,
die mich auch dann
immernoch will und sucht UND liebt! –
wie ALLE!

(vgl. Römer 8,18-23)

Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.

Bezogen auf das behandelte Thema

im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)

SXP VII, 203: Gleichnis von den Talenten:
Die unterschiedlichen Geschicke werden den Seelen nicht willkürlich zugeteilt,
sondern sind Folge vorausgehender Leben
SXP VII, 117: unter Der grundsätzliche Verzicht auf gute Handlungen,
nur weil diese in nicht völlig reiner Gesinnung
vollzogen werden könnten, ist jedoch zu tadeln
SXP II, 9: Die Seelen bekommen für ihr Schauspiel vor den Himmeln
immer neue Rollen zugeteilt; gute Spieler dürfen wählen
SXP VI, 257: unter Auch in Schicksalsschlägen und gewaltsamen Tod
lässt sich Gottes Heilswirken erkennen
SXP VIII, 74: Christ Gericht wie Gnade gilt ausnahmslos allen
unterschiedslos in gleicher Weise

weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter

  • Talent: Gleichnis von anvertrauten Talenten

  • Götter-Gericht:
    Götterversammlung, Götterrat entscheidet nach Abscheiden über Fortgang

  • Absolutheitsanspruch Jesu: Wer bekennt wirklich Jesus? –
    Und wer verleugnet Ihn in Wirklichkeit?