18 – Was die Bundeslade zeugt

Die Bundeslade gleicht dem Sarkophag des Sonnen-Sohnes
und zeugt, dass schon der Alte Bund mit Israel,
wie Gottes Bund mit allen Völkern in allen Religionen,
als ein Testament allein in der Lebenshingabe Christi begründet ist.

Inhalt – in aller Kürze

Die Bundeslade gleicht dem Sarkophag des Sonnen-Sohnes Tut-Ench-Aton und ist bereits ein Hinweis auf den Sühnetod Christi.

Auch schon der Alte Bund mit Israel war ein Testament Christi: ein reiner Gnadenbund, der unverdient zu Erben Gottes macht. (vgl. Hebräer 9,15-18; Römer 3,3; 8,16-17; 11,25-29)

Alle Sühne-Opfer des Alten Testamentes weisen bereits auf Christus, das Opferlamm Gottes, hin. (vgl. 3. Mose 17,11; Jesaja 53; Johannes 1,30; Hebräer 9,13-14; 10,3-4.10.14)

Wie der Bund mit Israel so gründen die Gottes-Bündnisse aller Religionen auf der frei sich an alle verschenkenden göttlichen Liebe (vgl. Römer 10,11-13; 3,29)

Die Bundeslade – ein Zeugnis des Beiseins Gottes, der Gegenwart des Herrn

Seit den Tagen des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten bis zu seiner Deportation nach Babylon war die “Bundeslade”, die “Aron Habberit”, das Zeichen der Gegenwart des Herrn, des Gottes Israels.

Die Bundeslade: ein Schrein mit einem außerordentlich wertvollen Inhalt

Ihre Beschreibung findet sich in 2. Mose 25,10-22. Das hebräische Wort “Aron” für “Lade” bedeutet wörtlich “Kiste” oder “Kasten”, auch “Schatz-Truhe” oder “Gold-Schrein”, was bereits auf den außerordentlichen Wert ihres Inhalts hinweist (vgl. 2. Könige 12,10-11).

Sie war 2,5 Ellen lang, 1,5 Ellen breit und 1,5 Ellen hoch. Die alte Maßeinheit der Elle bezeichnete 52,5 cm. Ihre Länge betrug also 1 Meter und 31,25 Zentimeter, ihre Breite und Höhe 78,75 Zentimeter. Die Bundeslade war aus Akazienholz gefertigt und außen wie innen mit reinem Gold überzogen. Die Kanten des Deckels der Lade verzierte ein goldener Kranz-Rahmen.

An ihren vier kurzen nach außen gebogenen Füßen befanden sich Ringe, durch welche (wahrscheinlich an den Schmal-Seiten entlang – vgl. 1. Könige 8,8) die Trage-Stangen gezogen waren, welche beim Transport gleich einer Sänfte auf den Schultern der Priester lagen (vgl. 1. Chronik 15,15). Die Trage-Stangen hatten eine Länge von 20 Ellen, also von ganzen 10,5 Metern, ragten folglich links und rechts der Lade annähernd 5 Meter für die 12 Träger heraus (vgl. Josua 3,12). Diese Länge sollte eine Berührung mit der Lade verhindern. Diese war nämlich so aufgeladen von der heiligen Präsenz Gottes, dass ihre Berührung tödlich war (vgl 2. Samuel 6,6-7). Aus diesem Grund wurde die Bundeslade vor dem Transport auch mehrfach verhüllt und bedeckt: einmal mit der Decke der Stifthütte, die (nach syrisch-christlicher Überlieferung aus “Tachasch”, dem dicken, wetterfesten Leder von Dugongs, also Rotmeer-Seekühen gefertigt war, sowie aus einem Tuch aus violettem Purpur (vgl. 4. Mose 4.5-6.15). Um eine Berührung mit der Bundeslade zu vermeiden, wurden die Stangen auch nie aus der Lade entfernt (vgl. 2. Mose 25,15).

Die Deckplatte der Bundeslade: der Sühne-Deckel und der göttliche Gnaden-Thron

Auf der Deckplatte befanden sich zwei einander zugewandtte Cherubim, himmlische Engelswesen, deren beiden Flügel die Deckplatte über-schirmten (vgl. 2. Mose 25,16-21; Text T29b). Zwischen diesen beiden Cherubim hervor wollte der Herr sich zu erkennen geben und erscheinen (vgl. 2. Mose 25,22), sowie dort verweilen, wenn sich die Bundeslade im Allerheiligsten befand, das darum niemand betreten durfte (3. Mose 16,2). Lediglich einmal im Jahr durfte das Allerheiligste vom Hohenpriester des Volkes Israel betreten werden – am sogenannten “Jom Kippur”, dem “Versöhnungstag” am 10. Tag des 7. jüdischen Monats Tischri (jeweils um September, Oktober – vgl. 2. Mose 30,10; 3. Mose 16,29; 23,27-28; 4. Mose 29,7-11). Allein an diesem Tag durfte der Hohepriester mit dem Blut eines geopferten Ziegenbocks das Allerheiligste betreten, um dies auf wie vor die Bundeslade zu sprengen und dadurch Sühne für das Volk Israel zu erwirken (vgl. 3. Mose 16,9.15.17.32). Die Deckplatte wurde darum auch “Gnaden-Thron” genannt (vgl. Hebräer 4,16), weil man glaubte, die Gottheit würde dort über der Lade zwischen den Cherubim thronen (vgl. 1. Samuel 4,4). Sie wird aber auch “Sühne-Deckel” genannt (vgl. Römer 3,25; Hebräer 9,5), da sich das hebräische Wort “Kapporat” für die “Deck-Platte” von “bedecken”, “zudecken” bzw. “sühnen”, “mit Sühneblut bestreichen” ableitet (vgl. 3. Mose 16,14; 17,11).

Um nicht durch die Gegenwart des Herrn niedergestreckt zu werden, befanden sich kleine Glöckchen am Saum des Gewandes des Hohenpriesters, die sein Betreten des Allerheiligsten ankündigen sollten (vgl. 2. Mose 28,35; 33,20; Text T81c). Offensichtlich sah man das Allerheiligste durch die sonst immer gegebene Gegenwart des Herrn aber energetisch so stark von Heiligkeit aufgeladen, dass überdies auf dem vor dem Allerheiligsten befindlichen Rauch-Opfer-Altar Räucherwerk dargebracht werden sollte, damit das Allerheiligste mit der Bundeslade vollständig in Rauch gehüllt und damit für den Hohenpriester so gut wie nicht mehr sichtbar war (vgl. 2. Mose 30,1-6; 33,18-20; 3. Mose 16,13). Die Bundeslade wurde also seit ihrer Anfertigung von niemandem mehr (unverhüllt) gesehen. Ihr Aussehen ist lediglich in den Schriften des Mose überliefert.

Die Bundeslade war somit ein Zeichen der Gegenwart des Herrn. Sie wurde darum auch als “das Zeugnis” bezeichnet, da es Gottes Beisein bezeugte (vgl. 2. Mose 16,34). Entsprechend gingen von jenem “Gnadenthron” nach dem Glauben der Hebräer regelrecht überirdische Kräfte aus. Die Bundeslade ließ die Fluten des Jordans zurück weichen, so dass das Volk Israel trockenen Fußes ins gelobte Land übersetzen konnte (vgl. Josua 3,11-17; 4,7.11.18) und brachte die Mauern Jerichos zum Einsturz, nachdem sie siebenmal um diese Hochfeste herumgetragen worden war (vgl. Josua 6,1- 5).

Die Bundeslade – ein Zeugnis der göttlichen Gegenwart, mitunter auch ein Götzenbild

Entsprechend wurde die Bundeslade regelrecht wie ein Götzenbild angesehen: Nicht nur die Feinde Israels glaubten, Gott selbst würde jener Lade innewohnen (vgl. 1. Samuel 4,3.5-8), wenngleich Gott ansich durch die Lade nicht abgebildet war (vgl. Exodus 20,3; Text T17c) und lediglich die beiden Cherubim Seine Gegenwart und äußere Machtentfaltung darstellten (vgl. 1. Korinther 12,4-6; Hebräer 1,14; Psalm 103,20-21; Text T25, T38a); auch die Israeliten selbst meinten, sich durch diese Gottes-Abbildung die Gegenwart Gottes und Seine Hilfe sichern zu können und nahmen die Bundeslade entsprechend einige Male auf ihre Kriegszüge mit (vgl. 2. Samuel 11,11; 15,25; Text T29a, T19a). Diese ambivalente Behandlung der Bundeslade war wohl schließlich auch der Grund dafür, dass Gott Seine Lade einmal in die Hände der feindlichen Philister fallen ließ, um Seinem Volk vor Augen zu führen, dass sie keineswegs mittels jener Lade gleichsam magisch über Ihn verfügen könnten (vgl. 1. Samuel 4,11.18; Text T10a, T17d). Gleichwohl bekannte sich Gott aber doch wiederum zu diesem von Ihm selbst gestifteten Bildnis Seiner Gegenwart, indem Er den Götzen der Philister, das Bildnis von deren Menschen-köpfigen Fischgottheit Dagon, schließlich vor der Bundeslade niederstürzen ließ, um zu demonstrieren, dass Er stärker als der Gott der Philister war (vgl. 2. Mose 12,12; Daniel 2,46), und indem Er überdies die Philister mit Geschwüren schlug, so dass sie Seine Bundeslade mit Weihgeschenken an Israel zurück gaben (vgl. 1. Samuel 5 -6).

Die Bundeslade: der Mittelpunkt der Stiftshütte und schließlich des Tempels des Herrn

Die Bundeslade hatte verschiedene Standorte, bis sie schließlich ihren letzten Platz im Allerheiligsten des Jerusalemer Tempel fand. Sie befand sich zuvor in der Stiftshütte, einem Zelt, das während der Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste an den jeweiligen Lagerstätten aufgebaut und sodann wieder abgebaut wurde. Seine Beschreibung findet sich in 2. Mose 25 – 30. Dieses Zelt galt gleichsam, wie auch der spätere Tempel, als die Wohnung des Herrn (vgl. 2. Mose 25,8) und das Zeugnis Seiner Gegenwart (vgl. 2. Mose 38,21; Text T67). Denn die Wolkensäule, der Engel des Herrn (vgl. Text T81b), der dem Volk Israel voran ging und nachts leuchtete wie eine Feuersäule, ließ sich auf dem Zelt nieder, wenn sie lagerten, und erhob sich von dort, wenn sie wieder aufbrachen, um weiter zu ziehen (2. Mose 13,21; 4. Mose 9,15).

Die Stiftshütte war 100 Ellen (52,5 m) lang und 50 Ellen (26,25 m) breit (vgl. 2. Mose 27,9-12). Innerhalb dieser Zelt-Wände aus purpurn durchwebten Leinen, dem sogenannten Vorhof mit dem Brandopfer-Altar befand sich ein weiteres Zelt, das sogenannte Heiligtum von 20 Ellen (10,5 m) Länge und 10 Ellen (5,25 m) Breite. Innerhalb des Heiligtums war mittig nochmals das Allerheiligste durch einen Vorhang vom Heilgen abgetrennt (vgl. 2. Mose 26,33), vor dem sich in der Mitte der Räucher-Altar, links der siebenarmige Leuchter und rechts der Schaubrot-Tisch befand. Die inneren Vorhänge im Allerheiligsten waren mit edlen Cherubim-Stickereien kunstvoll verziert (vgl. 2. Mose 26,1).

Nach dem Durchzug durch den Jordan stand die Stiftshütte zunächst in Gilgal, wo Josua sein Haupt-Lager aufschlagen ließ (Josua 5,9-10; 7,6), in der Ära der Richter zeitweilig in Bethel (vgl. Richter 20,26-27), später in Silo, etwa 30 km nördlich von Jerusalem (1. Samuel 4,3) und dann in Gibeon (2. Chronik 1,3). Die Bundeslade selbst befand sich jedoch, nachdem sie aus Silo in den Krieg gegen die Philister mitgenommen wurde und in deren Hände fiel, dann aber von jenen zurück gebracht wurde und für kurze Zeit auf einem Felsen in Beth-Sems aufgestellt war, für 20 Jahre auf dem Hügel Kiriath-Jearim (vgl. 1. Samuel 6,18; 7,1). Schließlich holte König David sie in einem großen Triumphzug in eine ihr neu errichtete Stiftshütte auf den Berg Zion nach Jerusalem (vgl. 2. Samuel 6,12.17), bis sie dann von Davids Sohn Salomo in den ihr eigens errichteten Tempel überführt wurde, der von ihm nach dem Vorbild der Stiftshütte erbaut worden war (vgl. 1. Könige 8,1-9).

Dort stand die Bundeslade fortan im Allerheiligsten in völliger Dunkelheit verborgen (vgl. 1. Könige 8,12; Matthäus 6,6). Sie wurde neben den beiden Cherubim auf dem Sühnedeckel von weiteren zwei übermächtigen vergoldeten Cherubim umschirmt, die ganze 10 Ellen (5,25 m) hoch waren, und links und rechts der Lade, zum vor-gelagerten Heiligtum schauend, wachten, wobei sich ihre einander zugewandten Flügel über der Lade mit ihren Flügeln berührten, während ihre einander abgewandten Flügel die Seitenwände berührten (vgl. 1. Könige 6,23-28; 2. Chronik 3,10-13; Text T29c).

Der Prophet Jeremia (627-580 v. Chr.) soll die Bundeslade vor der Zerstörung des Tempels (586 v. Chr.) und der Verschleppung Israels nach Babylon (vgl. Text T76) schließlich in einer Höhle des Berges Nebo versteckt haben, wo sie verborgen bleiben soll, bis einstmals das Messiasreich errichtet würde (vgl. 2. Makkabäer 2,4-8; Apostelgeschichte 1,6; Offenbarung 20,4-6; 11,19). In der nach-exilischen Zeit war das Allerheiligste also gänzlich leer (vgl. Text T41).

Die Bundeslade war damit annähernd 700 Jahre lang von der Zeit des Auszugs aus Ägypten (um 1270 v. Chr.) bis zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft (586 v. Chr.) das Zeichen und Zeugnis der Gegenwart des Herrn, des Gottes Israels, der so mitten unter Seinem Volk weilte und regelrecht „wohnte“ (vgl. Offenbarung 21,3).

Die Zeugnisse in der Bundeslade: die Thora, das Manna und der Aaron-Spross

Entsprechend wurde die Bundeslade auch Lade „Gottes“ (vgl. 1. Samuel 3,3; 4,11) oder Lade der „Macht“, der „Kraft“ oder der „Stärke“ (2. Chronik 6,41; Psalm 132,8) genannt, wobei letztere Begriffe, welche die Gottheit verhüllend umschreiben (vgl. Matthäus 26,64), zugleich wiederum die besondere Gottes-Präsenz über der Bundeslade zum Ausdruck brachten.

Eine weitere Bezeichnung war „Lade des Zeugnisses“ (vgl. 2. Mose 25,16), denn einerseits bezeugte die Bundeslade als der göttliche Gnadenthron die Gegenwart des Herrn, zum anderen lag in ihr das Bundes-Zeugnis, nämlich die zwei steinernen Tafeln mit der Thora, den Zehn Geboten Gottes (vgl. 2. Mose 25,16; 20,1-17; 5. Mose 10,5; 1. Könige 8,9; Text T55c, T56h). Außerdem wurden später (nach Hebräer 9,4) noch ein goldener Krug mit dem Manna hinein gelegt, dem „Brot vom Himmel“, mit dem Gott die Hebräer während ihrer Wüstenwanderung speiste (vgl. 2. Mose 16,33-35; 5. Mose 8,3), sowie der Stab Aarons, den Gott sprossen ließ, um  anzuzeigen, dass Aaron zum hohenpriesterlichen Dienst berufen worden war (vgl. 4. Mose 17,20-25).

Die Bundeslade – gleich dem Sarkophag des göttlichen Sohnes der Sonne

Die Bundeslade mit ihren zwei schirmenden Cherubim erinnert stark an den Sarkophag des Tutanchamun, welcher aus einem einzigen gelben Quarzit-Block herausgearbeitet wurde. Dessen Länge beträgt 2,75 m, seine Breite 1,33 m und seine Höhe 1,49 m. An den Ecken der Seitenwände dieses Pharaonen-Sarkophags wurden nämlich ebenfalls vier Göttinnen (nämlich Isis, Nephthys, Seklet und Neith) eingearbeitet, deren Flügel sich jeweils mittig in den Sarkophag-Seiten berühren und somit gleichsam den Leichnam des Pharao in dem Quarzit-Sarkophag umschirmten.

Seine Mumie mit der berühmten goldenen Totenmaske befand sich in einem anthropomorphen Sarg aus reinem massiven Gold, der sich seinerseits in zwei weitern, um-mantelnden menschen-gestaltigen Särgen aus Zedernholz befand, die mit Blattgold überzogen waren. Der Quarzit-Sarkophag, in welchem jene drei Särge mit dem Leichnam des ägyptichen Gottes-Sohnes lagen, war seinerseits von vier weiteren übereinander-liegenden vergoldeten Holzschreinen um-geben. Das Grab des Tutanchamun wurde 1922 von dem britischen Archäologen Howard Carter im Tal der Könige in West-Theben entdeckt.

Tut-Anch-Amun, der schon mit 18-20 Jahren zu Tode gekommen war und 1332-1323 v. Chr. regierte, hieß ursprünglich Tut-Anch-Aton, was übersetzt heißt “Sohn” bzw. “Lebendes Abbild des Sonnengottes Aton”, welchen Tutanchamuns Vater Echnaton zur höchsten Gottheit des ägyptischen Götter-Pantheons erhoben hatte, dem göttlichen Ur-Licht (vgl. 1. Timotheus 6,15-16; 1. Johannes 1,5; Jakobus 1,17; Text T22a, T22b), aus dem sich alle ägyptischen Gottheiten als göttliche Kraftwirkungen – gleich den Engeln des jüdischen Gottes “Jahwe Zebaoth”, des “HERRN der Heerscharen” – entfalteten (vgl. Jesaja 44,6; 43,10; Psalm 82,1.6; Daniel 2,47; 4,14; 5,11; 1. Korinther 8,5-6; 12,4-6; Hebräer 1,14; Text T30a, T38b). Die Namens-Änderung wurde Tutanchamun wahrscheinlich aufgrund der Gegenreform durch die Amun-Priester aufgezwungen, der wahrscheinlich auch Echnaton zum Opfer fiel.

Tatsächlich wurde das hebräische Wort “Aron” für “Lade” ebenso auch für “Sarg” gebraucht, wie den Sarg des Joseph, des einstigen Großwesirs des Pharao (vgl. Genesis 41,40-45; 45,8; Text T22c), der gleichfalls in Ägypten einbalsamiert wurde und schließlich auch aus Ägypten ins gelobte Land mitgeführt wurde (vgl. Genesis 50,25-26; 2. Mose 13,18-19).

Die drei Zeugnisse in der Bundeslade: Hinweise auf die Selbst-Hingabe des Drei-Einen

Sowohl die Bundeslade als auch ihr Inhalt wie der ganze damit verbundene Opferritus am Versöhnungstag wurde später freilich als ein Hinweis auf Christus gedeutet, der aller Welt Versöhnung ist (vgl. 1. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 2,4-5; 4,10).

Das Gesetz, das in der Lade lag, dessen Erfüllung die Liebe ist (vgl. Römer 13,8-10; Matthäus 22,36-40), wurde schließlich im Wesen und Wirken Jesu Christi vollauf verkörpert und leibhaftig vorgelebt und in Seiner Liebeshingabe für alle Welt schließlich restlos erfüllt (vgl. Johannes 15,13; Römer 8,3-4; 10,4). Jesus Christus in Seiner Liebe, die bis zum Letzten der Selbst-Aufopferung ging, war gleichsam die Personifikation und Verkörperung des göttlichen Gesetzes selbst, das sich in Liebe erfüllt (vgl. Kolosser 2,16-17).

Ebenso war auch das Manna, das Brot vom Himmel, ein Hinweis auf Christus, das Brot des Lebens (vgl. Johannes 6,35.48-51), der sich nunmehr den Seinen im Brot und Wein Seines Abendmahls gibt (vgl. Matthäus 28,26-28; 1. Korinther 11,23-26; 10,16-17; Text T23a, T79).

In gleicher Weise ist der Stab Aarons, der sprosste, ein prophetisches Zeichen auf Christus, den göttlichen Spross, unter dem es sprossen soll (vgl. 4. Mose 17,20.25; Jeremia 23,5; Sacharja 3,8; 6,12; Text T16a, T17b).

C.S. Lewis (1898-1963) stellt dies in seinem Kinderbuch „Der König von Narnia“ in einem wunderbaren gleichnishaften Bild dar. Als nämlich der große Löwe Aslan, der verheißene Erlöser-König nach Narnia kommt, welches die Hexe Jadis in einen ewigen eisigen Winter geworfen hat, fängt es unter seinen Füßen zu blühen an und dem mächtigen Aslan, der freilich ein Bild für Christus ist, folgt die Morgenröte des Frühlings (vgl. Offenbarung 5,5; Text T52a).

Aller Wahrscheinlichkeit nach war Christus nicht nur juristisch über seinen Vater Joseph aus dem Königsgeschlecht Davids (vgl. Lukas 2,4; Römer 1,3-4; Hebräer 7,11-14), sondern über Maria biologisch aus dem Priestergeschlecht Aarons (vgl. Lukas 2,4; 1,5.36), so dass Er in Seiner Person das Königtum wie das Priestertum verband, was Jesus als vollendeten Messias auswies (vgl. Text T81d).

So finden sich in der Bundeslade drei Symbole für Christus, die Thora der Liebe, das Manna vom Himmel und der Spross des Aaron, drei Zeichen – wie in Christus auch die ganze Fülle der drei-einigen Gottheit innewohnte, im Sohn ebenso auch ganz der Vater und der Geist (vgl. Kolosser 1,19-20 2,9; Johannes 14,9-10; 8,16; Hebräer 914), so dass sich in Christus gleichsam die ganze trinitarische Gottesfülle aus Ihrer ganzen unendlichen Liebe heraus in einer wirklich vollumfänglichen Aufopferung für uns alle in den Tod hingab! (vgl. Text T80a, T30b, T27)

Entsprechend wurde am Versöhnungstag neben dem Ziegenbock als Sündopfer auf dem Brandopfer-Altar im Vorhof ein Jungstier, ein Widder und sieben einjährige Lämmer dargebracht (vgl. 4. Mose 29,7-11): Der Jungstier symbolisiert den ewig-jungen, kraft-strotzenden „Vater“ (vgl. Jesaja 40,28), der Widder den „Sohn“ (vgl. Genesis 22,13), die sieben Lämmer aber die Sieben Geister Christi, den sieben-fältigen Heiligen „Geist“ (vgl. Offenbarung 5,6; 1,4-5; Text T16b, T30c).

In Christus gab die ganze göttliche Dreifaltigkeit Ihr Leben hin für alle Welt

In Christus opferte sich also gleichsam die ganze göttliche Dreifaltigkeit für alle Welt – wie der Sohn, so auch der Vater und der Geist (vgl. 2. Korinther 5,18-19). Es ist nämlich nicht so, wie es oft auch „christlich“ gedeutet wird, dass Gott, der Vater, zu Seiner Genugtuung und zur Vergeltung aller Sünde und Missetat ein Sühne-Opfer bräuchte: Er ist vielmehr SELBST dieses Opfer und gibt sich SELBST in Seiner ganzen trinitarischen Gottesfülle in Jesus Christus für Seine Kinder hin! (vgl. Johannes 3,16-17; 1,10-11; 14,915,13; Text T20, T55d, T80b)

Aus Seiner selbst-losen Lebens-Hingabe, der Ausgießung Seiner All- und Über-Seele, der „Para-Matma“, werden schließlich auch überhaupt erst alle Seelen; – aus Seinem göttlichen Leben entsteht alles geschöpfliche Leben (vgl. Jesaja 53,12; Hiob 34,14; Text T7a). Nichts anderes vermittelt das Kreuz: Im Grunde schon die Erschaffung aller Welt, die Schöpfung alles Lebens aus dem unendlichen göttlichen Ur-Ozean allen Lebens selbst (vgl. Kolosser 1,15-16; Text T40e, T78a). Nichts anderes enthüllt das Kreuz Jesu Christi: die göttliche Lebenshingabe, auf der alles Leben von allen Uranfängen an beruht, aus der alles Leben kommt, wie es darum auch wieder ein und aufgehen muss im göttlichen All-Leben (vgl. Text T40f, T82). Denn Er, der Eine, der alles Leben gibt und austeilt, zieht auch alles Leben wieder zu sich und nimmt es wieder in sich auf (vgl. Johannes 10,17; 12,32; Epheser 1,9-10; Kolosser 3,11; 1. Korinther 15,28; Text T52b, T80c). So offenbart das Kreuz Jesu Christi nichts anderes als „schlicht“ das Wesen der göttlichen Liebe, die sich an alle verschenkt, für alle hingibt, auf dass neues, ewiges Leben aus Ihrem Leben werde (vgl. Johannes 14,19; Text T35a, T35b).

Darum bedarf es auch nicht zwingend der Mittlerschaft Jesu Christi, des Glaubens an Sein Sühneopfer, um diese göttliche Liebe erfahren zu können! (vgl. Johannes 16,27; Text T40a) Denn wer an diese frei sich an alle verschenkende göttliche Liebe glaubt, der hat ja IM WESEN Christus wie auch den göttlichen Abba erkannt. Und dies kann niemand, wenn dies nicht der Geist Jesu Christi schenkt! (vgl. Johannes 14,6; Matthäus 11,27; Römer 2,28-29; Text T73a) Wo immer dieses Liebes-Wesen der Gottheit erkannt wird, da geschieht dies also durch keinen anderen als Christus, in dessen Liebes-Hingabe an alle das Heil für alle verbürgt ist (vgl. Apostelgeschichte 4,12; 1. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 4,10; Text T13, T14e).

In Christus verwirklichte die göttliche Liebe selbst Ihr göttliches Liebes-Gesetz

Die Gottheit in Ihrer ganzen Fülle selbst ist also die Vollendung der hingebungsvollen Liebe, die Ihr göttliches Wesen und Gesetz fordert (vgl. 1. Korinther 13,4-8; 1. Johannes 4,8-10). Und weil die Gottheit in Ihrer ganzen Fülle und mit jeder Faser Ihrer Existenz nichts anderes als solche Liebe ist, muss Sie sich auch noch in allen entzünden, in allen solche Liebe aus Ihrer eigenen, alle überwältigenden Liebe heraus freisetzen und uns alle in solcher Liebe noch vollenden (vgl. Römer 5,6-10; Philipper 1,6), mit der Sie uns ausnahmslos alle unaufhörlich und unverlierbar liebt (vgl. 2. Korinther 5,14-15; Römer 8,35; 11,32; Hohelied 8,6-7). So wird diese sich frei und selbstlos an alle verschenkende göttliche Liebe ganz von selbst und allein aus sich heraus einstmals alle Wesen überwinden, gewinnen, beseelen und bewegen, das nichts anderes mehr ist und sein wird und sein kann als allein und überall und in allen solche göttliche Liebe! (vgl. Text T34b, T78b, T70) Das ist die letzte göttliche, eigentliche Frohbotschaft vom Kreuz Jesu Christi: das Evangelium von der göttlichen Liebe, die sich frei und selbstlos an wirklich alle verschenkt – UMSONST, FÜR NICHTS! (vgl. Offenbarung 21,6; 22,17) Und weil sie wirklich UMSONST ist, gilt sie auch wirklich ALLEN! (vgl. 1. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 4,10 Text T56f)

Die Bundeslade – ein Zeugnis für die Selbst-Hingabe der göttlichen Liebe

Die Bundeslade gleicht also einem Sarkophag, dem Sarg des Tut-Anch-Aton, des Sohnes der Sonne, und weißt damit schon gleichnishaft auf den Sühnetod Jesu Christi, des Lichtes aus dem göttlichen Licht, der Ausstrahlung der Herrlichkeit der göttlichen Gnaden-Sonne mit Heilung unter ihren Flügeln hin (vgl. Johannes 1,1-4; 8,12; Matthäus 4,16; 2. Korinther 4,4-6; Maleachi 3,20; Text T23b).

Und wie die Thora in jene Lade gelegt wurde, so wurde Jesus, die Verkörperung des Gesetzes, der Gesetzmäßigkeit der göttlichen Liebe, nach Ihrer Selbst-Hingabe für alle ins Grab gelegt. Wie aber jenes Grab aufgerissen wurde, als jene Liebe wieder zu ewigem, göttlichen Leben auferstand, so zerriss der Vorhang im Tempel zum Allerheiligsten hin (vgl. Matthäus 28,2; 27,51). Und wie das Grab Jesu leer war, so auch das Allerheiligste im Tempel von Jerusalem (vgl. Lukas 24,1-3). Und wie die Bundeslade dem Volk Israel verborgen bleibt bis zum Anbruch des Messianischen Reiches, so bleibt auch Christus Seinem Volk verborgen, bis es Ihn am Ende der Zeiten als seinen Messias und Erlöser erkennen und preisen soll (vgl. Matthäus 23,39; Römer 11,25-26; Sacharja 12,10; Text T39, T71).

Damit gleicht Christus auch dem Hohenpriester, der am Versöhnungstag ins Allerheiligste einging, um mit dem Sühneblut Erlösung für das Volk Israel zu erwirken (vgl. 3. Mose 16,9.15.17.32). Denn ebenso ging Christus als der himmlische Hohepriester Gottes ins himmlische Allerheiligste ein (vgl. Hebräer 9,24). Und wie der Hohepriester schließlich aus dem Allerheiligsten trat, um dem jubelnden Volk Israel die Versöhnung zu künden, so wird auch Christus am Ende der Zeiten aus dem himmlischen Allerheiligsten heraus treten und Seinem Volk erscheinen, um diesem die von Ihm allein Seinem ungläubigen Volk erwirkte Versöhnung noch zu bringen (vgl. Hebräer 9,28; Römer 11,25-26; Sacharja 12,19; Text T85, T86).

So ist letztlich alles eine prophetische Vorschattung hin auf Christus, ein Gleichnis und Gottesbild auf Israels Heiland-Gott (vgl. 1. Timotheus 2,3; Jesaja 9,5-6): Nicht nur die Bundeslade und ihr Inhalt, auch der ganze damit verbundene Sühne-Ritus, auch der Hohepriester sowie sein Opfer. Denn alle zur Sühne im Tempel dargebrachten Opfer sind ein prophetischer Hinweis auf das Opfer Christi, des himmlischen Hohenpriesters, der sich selbst für alle geopfert und hingegeben und als Sühneopfer dargebracht hat (vgl. Hebräer 7,25-27; 9,11-12.26; 10,10.12; Text T81a).

Alle im Alten Bund geopferten Tieropfer waren bereits Opfer der göttlichen Liebe

Entsprechend heißt es schon im Alten Testament viel-sagend vom Blut aller Sühneopfer: „In ihm ist die Seele, MEIN Leben: und ICH SELBST habe es für euch zur Opferung gegeben. Denn das Blut wirkt Sühne durch die Seele, durch MEIN Leben in ihm!“ (vgl. 3. Mose 17,11; Text T35c). Alle Opfer, welche als stellvertretende Sühneopfer dem Herrn dargebracht wurden, waren also keineswegs Opfer der Menschen, sondern vielmehr – vom Herrn selbst deutlich klargestellt – Opfer von Leben aus Seinem Leben, Seelen aus Seiner Seele, letztlich Seine Opfer, Opfer Seines Lebens zur Sühne und Rechtfertigung für Sein Volk (vgl. Psalm 50,8-14; Jesaja 43,4; Text T56d). Denn alles Leben, das dort dargebracht wurde, war ja Leben aus Ihm; und alle Seelen, die dort geopfert wurden, waren Seelen aus Ihm (vgl. Hiob 34,14-15; Text T19b). Die Gottheit selbst, deren Lebensgeist allem Leben innewohnt (vgl. 4. Mose 27,16; Weisheit 12,1), gab sich also in allen Tieropfern selbst für die Menschen hin! – von Anfang an! Und in Christus, dem eingeborenen Sohn Gottes, wurde dies nur noch einmal – überdeutlich – vor Augen geführt! (vgl. Johannes 1,18.29). Er war das erste und das letzte Passah-Lamm Gottes (vgl. Johannes 1,29; Jesaja 53,7), das eigentliche, einzig wirkliche Opferlamm, das in allen Passah-Lämmern und überhaupt in allen Opfertieren zur Sühnung für die Sünden der Opfernden hingegeben worden ist (vgl. Lukas 22,7-20; Johannes 13,1; 18,28), und aus dem alle Opfertiere überhaupt erst ihre sühnende Wirkung entfalteten (vgl. Hebräer 9,13; 10,4).

Da die göttliche Liebe sich wirklich allen hingibt, steht jeder Seele der Weg zu Ihr offen

Da sich die Gottheit selbst aber für alle hingegeben hat, steht auch wirklich allen der Weg zu Ihr offen. Denn wie bei der Auferstehung das Grab Jesu auseinander geborsten ist, so zerriss auch im Jerusalemer Tempel der Vorhang zum Allerheiligsten hin (vgl. Matthäus 28,2; 27,51)zum Zeichen, das nunmehr wirklich jeder Seele der unmittelbare Zugang zum himmlischen Allerheiligsten, zum innersten Herzen Gottes offen steht, die nach der göttlichen Retterliebe verlangt, auf Sie vertraut, sich Ihr ganz anvertraut (vgl. Hebräer 10,19-22; Jesaja 57,15; Johannes 16,26-27; Text T64a). Der Weg zum himmlischen Allerheiligsten, zum Herzen des himmlischen Abbas, steht nunmehr wirklich allen spürbar offen! (vgl. Galater 4,6-7; Römer 8,15-16; Apostelgeschichte 17,27-28) Keine Sündenverstrickung, keine Unzulänglichkeit, auch keine noch so eingeschränkte Gotteserkenntnis kann noch irgendeine Seele von der göttlichen Liebe trennen! (vgl. Römer 3,22-25; 5,20-21; 8,31-35; 1. Korinther 13,9)

Die göttliche Liebe ist an kein Heiligtum, kein Bild und keinen Namen mehr gebunden

Das Allerheiligste im Jerusalemer Tempel war leer; und ebenso das Grab Jesu Christi (vgl. Matthäus 28,2; 27,51; Lukas 24,1-3). Dort war Gott, war Christus nicht mehr zu finden – zum Zeichen, dass die göttliche Liebe fortan an keinen Ort, an keine Religion, an kein Gottes-Bild und Gleichnis, an keinen Gottes-Namen – ja, nicht einmal an den Namen “Jesus”! – mehr gebunden ist, sondern sich völlig ent-grenzt hat (vgl. Epheser 4,9-10) und fortan in allen Herzen wohnen will (vgl. Johannes 1,9; 1. Johannes 5,10; Römer 8,16, 5,5; Epheser 2,17-19), die sich allein der göttlichen Liebe, unter welchem Gottes-Bild und -Bekenntnis auch immer, verschreiben (vgl. Johannes 4,21.24; Text T14c, T56c, T23c).

Ja, diese göttliche Christus-Liebe ist auch nicht mehr an den irdischen Jesus gebunden, denn dieser ist nicht mehr auffindbar in der Welt, hat sich im Geist der göttlichen Christus-Liebe total entgrenzt! (vgl. Epheser 4,9-10) Denn wenn man dem biblischen Zeugnis von der eschatologischen Ausgießung der Christus-Ruach Glauben schenkt, dann wurde zu Pfingsten die spirituelle Kraft der göttlichen Christus-Liebe nicht nur über jene verschwindend kleine Jüngerschar Jesu in Jerusalem ausgegossen, sondern wahrlich ausnahmslos über alles Fleisch (vgl. Text T11a, T30d); und die Anhänger Jesu waren einzig die Ersten, die dies begriffen und erfassten, oder vielmehr davon erfasst wurden! (vgl. Apostelgeschichte 10,41; Römer 8,23.18-21; Jakobus 1,18; Text T74) Wenn nun aber der Heilige Geist Jesu Christi ausgegossen worden ist über wirklich ausnahmslos ALLE, dann eröffnet Er wahrhaft allen Herzen einen Zugang zu der göttlichen Christus-Liebe, überall in der Welt, unabhängig von ihren Glauben und Bekenntnis! Dann ist die göttliche Liebe nunmehr wirklich total entgrenzt und entfesselt und wahrhaftig an nichts und niemanden mehr gebunden. Das kündet das leere Heiligtum im Jerusalemer Tempel wie das leere Grab Jesu. Christi Liebesruach ist so wenig an den Christen-Glauben gebunden wie an den Juden-Glauben, so wenig an die historische Gestalt Jesu Christi wie an den Jerusalemer Tempel, sondern Sie lässt sich fortan wirklich überall finden – unabhängig von irgendeinem Heiligtum, einem Gottes-Bild und -Namen und -Bekenntnis oder irgendeiner Religion: im Herzen wahrhaft aller Seelen, in welchen die göttliche Liebe wohnt und ihrer Entdeckung und Ergründung und Bergung entgegen-harrt und -wirkt (vgl. Johannes 1,9; 2. Petrus 1,19; Text T34a, T33, T49).

Wer also die göttliche Christus-Liebe und Gnade in Abhängigkeit von dem Namen des historischen “Jesus” und einer entsprechenden Jesus-Bekenntnis-Leistung wiederum des Menschen selbst stellt, der verleugnet im Eigentlichen den Jesus-Namen – nämlich als das wahre Jesus-Wesen der nunmehr wirklich völlig ent-grenzten göttlichen Christus-Liebe, die sich in Jesus Christus doch gerade aller Welt geoffenbart und völlig bedingungs-los geschenkt hat! (vgl. Text T11b, T17a, T73b)

In Jesus Christus ent-grenzte sich die göttliche Liebe total und findet sich nun überall

Wer Jesus wahrhaft bekennt, bekennt die wirklich völlig un-bedingte, bedingungs-lose und damit wahrhaft un-verlierbare göttliche Christus-Liebe für alle! (vgl. 1. Johannes 2,1-2; 1. Timotheus 4,10) Wer diese aber leugnet, indem er sie an die Bekenntnis-Leistung des Menschen zu Jesus bindet und davon abhängig macht, der verleugnet letztlich Jesus Christus (vgl. Matthäus 10,32-33) und das, was Er wirklich aller Welt unverlierbar gebracht, erwirkt und geschenkt hat! (vgl. Galater 5,5) Wer das Heil am Bekenntnis zum historischen Jesus hängen sieht, der hängt also gleichsam einem Gottes-Bildnis an, das mittlerweile total überholt, „weg“, von der Erde weg-genommen worden ist – ebenso wie die Bundeslade und der Jerusalemer Tempel: einem Gottes-Bild, in dem der Lebendige, der jetzt lebende total entgrenzte, völlig gestalt-los gewordene, an keine Gestalt und kein Bild wie auch an kein Heiligtum mehr gebundene Christus-Geist nicht mehr zu finden ist, das darum allen, die daran noch hängen zu einem toten Götzen und nichtigem Abgott wird, einem Leichnam, wobei selbst nicht einmal der noch da ist! Ja, diese Jesus-Anhänger hängen einem Götzen und Abgott an, der mit der wahren Gottheit in ihrer grenzen-los wie völlig gestalt-los gewordenen Christus-Natur nichts mehr gemein hat! (vgl. 2. Korinther 5,16; 3,17)

Freilich ist Christus, der heute namen- und gestalt-loser Geist ist, kein anderer als jener, der uns in dem historischen Jesus von Nazareth erschienen ist (vgl. Johannes 14,16-18; Text T56b, T56g). Nur gilt es, diese Erscheinung der Gottheit wirklich grenzenloser Liebe in der Welt (vgl. 1. Johannes 1,1-2.5; 4,10.18auch recht zu deuten, dass sie nicht wiederum zu einem toten, schon längst verblichenen, vergangenen, „gestorbenen“ Götzen und Abgott wird, den auch wir als gestorben und vergangen zu betrachten haben, wenn wir denn die göttliche Verwandlung, die sich an jenem historischen Jesus vollzogen hat, wirklich glauben (vgl. 2. Korinther 5,16; 3,17).

Ebenso wurde darum dem Volk Israel und aller Welt der Jerusalemer Tempel genommen, weil Gott sich in Christus einen neuen spirituellen Tempel erschuf, der sich aus allen Gläubigen, von der göttlichen Liebe Beseelten als lebendigen Steinen zusammensetzt. (vgl. Johannes 2,19-22; Matthäus 23,38; 24,1-3; 26,61; 27,40; Markus 14,58; 1. Petrus 2,5; Epheser 2,21-22; 1. Korinther 3,16) Es gibt kein Heiligtum Gottes mehr auf Erden. Das Heiligtum Gottes sind nunmehr alle Gottes-Heiligen selbst, welche alle miteinander aus allen Regionen und Religionen der Erde von der göttlichen Liebe zusammengefügt werden wollen zu einem geistlichen Tempel, in welchem die göttliche Liebe selbst wohnt und sich in einer Unzahl verschiedenster spiritueller Räume uns Skulpturen verherrlicht (vgl. Text T26, T14d, T55b).

Und wie dies jetzt für alle Gläubigen, „Liebes-Trunkenen“ aus allen Religionen gilt, die – unter welchem Gottes-Bild und -Bekenntnis auch immer – ihre ganze Hoffnung auf die göttliche Liebe allein setzen (vgl. Text T4a), so galt dies auch schon immer und von je her (vgl. Jesaja 41,4-7; Maleachi 1,11.14). Denn was auf Golgatha geschah, die Ausgießung der sich selbst verschenkenden göttlichen Liebe an alle (Jesaja 53,12), das wirkte in alle Räume und Zeiten hinein, auch in alle Zeit-Räume zurück bis zu den Anfängen der Schöpfung hin (vgl. Text T52c). Und so galt dies auch schon immer für Israel, vorzeiten wie heute. Denn auch in vorchristlicher Zeit, im Alten Bund, als die Israeliten noch den Schatten, den prophetischen Vorschattungen auf Christus hin dienten (vgl. Kolosser 2,16-17), wussten wohl die Allerwenigsten, selbst unter den Propheten, diese recht auf Christus, den Künftigen, hin auszudeuten (vgl. 1. Petrus 1,11-12). Ja, da wussten sie im Grunde noch nichts von Christus! Und dennoch lebten all jene, die auf die göttliche Liebe und Barmherzigkeit vertrauten, bereits aus der Kraft des Christus, der sich hinter all ihren Gleichnissen und Bildern verbarg (vgl. Text T5, T19d).

Und wie sich Jesus Christus in den alttestamentlichen Gottesbildern bereits verbarg und finden ließ, so – recht ausgedeutet – in den Gleichnissen und Gottesbildern einer jeden Religion! (vgl. Jesaja 41,4-7; Text T14a) Ja, man mag mitunter Christus in anderen Religionen, Gottes-Bildern und -Riten sogar schon viel deutlicher vor-abgebildet und dargestellt finden als im Judentum mit seinen ins schier Unendliche aus-ufernden Speise- und Reinheits-Vorschriften bis hin zum Verzinsen von Minze, Till und Kümmel! (vgl. Matthäus 23,23)

Die göttliche Barmherzigkeit gilt allen Religionen – ebenso wie dem Judentum

Christus wurde also vor Seinem Erscheinen von den Juden in ihren Gleichnissen und Bildern regelrecht in gleicher Weise „unwissend verehrt“ wie von den Heiden in deren Gleichnissen und Gottesbildern (vgl. Apostelgeschichte 17,23).

Die Bundeslade, die im Dunkel des Allerheiligsten für niemanden sichtbar verborgen lag wie ein Sarkophag in einer Grabkammer: sie gleicht einem Samenkorn in der Erde (vgl. 1. Könige 8,12; Matthäus 6,6; Matthäus 13,31-32; Johannes 12,24). Erst als dies in Christus erstarb und mit Seiner Auferstehung ein unvergängliches Wesen ans Licht brachte (vgl. 2. Timotheus 1,10), wurden von diesem Auferstehungslicht her auch erst alle alttestamentlichen Bilder und Riten ausgeleuchtet – als Sinn- und Gleichnisbilder auf Christus hin.

Erst von Christus her leuchtete der eigentliche Sinn und Gehalt all jener jüdischen vorchristlichen Gottes-Bilder und -Darstellungen auf! Und ebenso verhält es sich mit allen heidnischen vor-christlichen Religionen (vgl. Text T52d). Auch in ihnen begegnete die göttliche Christus-Liebe, die reich für alle ist (vgl. Römer 10,11-13; 9,30; 3,29; 2,28-29), bereits auch allen Anders-Gläubigen, die ebenso gläubig waren wie die Juden des Alten Bundes, aber eben nur anders, auf andere Weise gläubig (vgl. Text T60). Und im Licht Christi ist auch in all jenen Religionen, in deren Gleichnissen und Bildern, vieles zu finden, was deutlich, mitunter klarer noch als im Judentum, auf Christus, Sein Liebes-Wesen und Seine Erlöser-Natur, hinweist (vgl. Text T4c, T10b).

Die Bundeslade glich also regelrecht dem Sarkophag eines ägyptischen Gottes-Sohnes, einem Sarg, und war damit bereits ein prophetischer Hinweis auf Jesus Christus, den Gottes-Sohn, der Sein Leben für alle gab (vgl. 1. Timotheus 2,4-5), durch dessen Sühnetod allein auch das Haus Israel zum Erben eingesetzt worden war (vgl. Römer 8,15-16).

Damit beruhte auch schon der alttestamentliche Bund auf dem Sühnetod Christi, weswegen er rechtens ebenso bereits als ein „Testament“ bezeichnet wird, durch welches Nachkommen ohne besondere Vor- oder noch zu erbringende Nach-Leistung zu Erben eingesetzt werden – einfach, weil sie Kinder sind (vgl. Hebräer 9,15-16; Römer 8,15-17; Text T64b, T56a). – Und nicht einmal der Glaube, dass Jesus der ihnen verheißene Messias ist, war und ist notwendig dafür, weil Er es eben tatsächlich IST, UNABHÄNGIG davon, ob sie dies schon erkennen, oder aber, ob Er sich für sie noch hinter der von ihnen ersehnten numinosen Messias-Gestalt verbirgt, wie für die Muslime in deren erwarteten verborgenen Iman Mahdi (vgl. Römer 11,28; 3,3; Sacharja 12,10; Text T6b, T21).

Auch selbst schon der Alte Bund war also keineswegs im Gesetz begründet (vgl.Römer 10,1-4; Text T4b), sondern in der göttlichen Barmherzigkeit und Gnade! Der gesamte Opfer-Ritus des Alten Testamentes mit seiner Sühne-Wirkung zur Vergebung der Sünden weist bereits auf Christus, das Opferlamm Gottes, hin (vgl. Hebräer 9-10; Jesaja 53; Apostelgeschichte 8,26-35; Text T19c). Die Verkehrung dieses Bundes der Gnade zu einem Gesetzes-Bund durch die Pharisäer war somit bereits eine Abkehr vom wahren Bund und eine Verirrung, wenn nicht gar – wie Jesus wetterte – eine teuflische Verkehrung (vgl. Matthäus 23,23; Johannes 8,41-44; Galater 5,1-5; 1,8; Text T9a, T9b, T14b, T40b, T40c, T40d, T55a, T55e, T56e, T73c).

Aber auch, wenn die Juden ihren eigenen Bund mit Gott nicht recht verstehen und leben (vgl. Römer 10,1-3), so kann dies Gottes Bund mit Israel niemals aufheben! (vgl. Römer 11,29) Denn er ist, wie dargelegt, ja gleich einem „Testament“ ein freies Geschenk der göttlichen Gnade, die damit un-bedingt, bedingungs-los und un-verlierbar gilt.

Und wie der Herr,
weil Er nichts als Retter-Liebe, die Liebe des Christus ist,
Seinen Bund mit Israel aufrecht erhält und aufrichten wird,
so alle Seine Bündnisse – mit allen Nationen und Religionen!

(vgl. Maleachi 1,11.14; 3,20; Text T6a, T7b, T7c)

Das ist auch das großartige Christus-Evangelium, wie es in dem Buch Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium entfaltet wird, auf das diese Web-Seite hinweisen will.

Bezogen auf das behandelte Thema

im acht-bändigen Werk “Satya ›P‹raha – Das große Christus-Mysterium” (SXP)

SXP III, 6: Vor dem Hintergrund der Ägyptischen Bilder
erscheint die Bundeslade als ein Sarkophag,
in welchem die Thora, ein Schatten Christi, begraben ist,
als Zeichen der Selbsthingabe der göttlichen Liebe,
in welcher Ihr Testament für ALLE begründet ist
SXP IV, 1: Auch von den Juden ließ Gott sich in ägyptischen Bildern
gleichnishaft verehren; ihre zeichenhafte Bedeutung
trat aber erst mit Christus ans Licht
SXP IV, 29: Ebenso war die Schlange des Mose zunächst kein Götze,
doch wurde aus ihr ein Götze, die “Nehuschtan”, gemacht,
wie auch aus der Bundeslade, dem Tempel und der Thora,
in Verkennung ihrer Symbolik und Aufgabe
SXP IV, 27: So war es nicht das ägyptische Gottesbild des Stieres,
das Gottes Missfallen erregte, gebrauchte Er doch selbst
in der Bundeslade ein ägyptisches Bild als Gleichnis;
es war vielmehr die mit der Hinwendung zum alten Gottesbild
verbundene Verweigerung gegen die neuen Erkenntnisse,
in die Gott führen wollte
SXP V, 5: Als die Juden den Tempel Gottes selbst zu ihren Gott machten,
wurde ihnen der Tempel genommen;
denn Gott ist nicht auf den Tempel beschränkt
SXP V, 10: So entzog sich Gott den Juden, als sie Seine Bundeslade mit Ihm gleichsetzten
und dadurch die Bundeslade zum Götzen machten
SXP V, 82: Der Jerusalemer Tempel als Vorzeichen auf den geistlichen Tempel Christi
SXP I, 223: Weil alles Blut aus dem Blut Gottes hervor geht,
ist Gott alles Blut heilig: In ihm ist Sein göttliches Leben

weitere Fundstellen im Nachschlagewerk der ›Fundgrube‹ unter

  • Barmherzigkeit/Gnade: stand auch im Zentrum des Alten Bundes

  • Bundeslade gleicht einem Sarkophag

  • Zugeständnis eines Tempels

  • Bilder-Verbot – wie zu verstehen? – Gott nicht auf überholte Vorstellungen festlegen, wie die Juden im Goldenen Kalb! Es gilt, sich Offenheit für neue weitreichendere Offenbarungen Gottes über Sein Wesen und Wirken zu bewahren!

  • Spross, sprossen

  • Opfer: hat Gott nicht nötig – vielmehr ist Er selbst das Opfer!

  • Erwählung beinhaltet auch Anteil am Sühneleiden Christi für die noch verlorene Welt (Kol 1,24)